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ID1816202300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/162 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 162. Sitzung Berlin, Freitag, den 18. März 2016 Inhalt Tagesordnungspunkt 19: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Reform der Pflegeberufe (Pflege- berufereformgesetz – PflBRefG) Drucksache 18/7823 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15957 A b) Antrag der Abgeordneten Pia Zimmermann, Harald Weinberg, Sabine Zimmermann (Zwickau), weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gute Ausbildung – Gute Arbeit – Gute Pflege Drucksache 18/7414 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15957 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Elisabeth Scharfenberg, Kordula Schulz-Asche, Maria Klein-Schmeink, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Integrative Pflegeausbildung – Pflegeberuf aufwerten, Fachkenntnisse erhalten Drucksache 18/7880 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15957 B Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 15957 D Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 15959 C Elke Ferner, Parl . Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15960 D Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . 15961 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15963 C Bettina Müller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 15964 C Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15965 C Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 15966 C Dr . Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 15967 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15968 D Astrid Timmermann-Fechter (CDU/CSU) . . . 15970 A Dr . Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 15971 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15972 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . . 15974 A Tagesordnungspunkt 20: Erste Beratung des von den Abgeordneten Kerstin Andreae, Kai Gehring, Dr . Thomas Gambke, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur steu- erlichen Förderung von Forschung und Entwicklung kleinerer und mittlerer Un- ternehmen (KMU-Forschungsförderungs- gesetz) Drucksache 18/7872 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15975 C Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15975 D Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 15976 D Dr . Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15978 A Dr . Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 15979 C Dr . Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15980 C Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 15982 B Dr . Philipp Murmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 15983 D Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15986 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 162 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . März 2016II Gabriele Katzmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 15987 B Dr . Philipp Lengsfeld (CDU/CSU) . . . . . . . . . 15988 A Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15990 B Dr . Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 15991 A Dr . Heinz Riesenhuber (CDU/CSU) . . . . . . . . 15992 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 15993 D Tagesordnungspunkt 21: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur steuerlichen Förderung des Mietwohnungs- neubaus Drucksache 18/7736 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15995 B Dr . Michael Meister, Parl . Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15995 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 15996 D Florian Pronold, Parl . Staatssekretär BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15997 D Lisa Paus (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . 15998 D Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 16000 A Cansel Kiziltepe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16001 B Philipp Graf Lerchenfeld (CDU/CSU) . . . . . . 16002 C Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16003 A Tagesordnungspunkt 22: Antrag der Abgeordneten Hubertus Zdebel, Andrej Hunko, Karin Binder, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Risi- ko-Reaktoren abschalten – Atomausstieg in Europa beschleunigen Drucksache 18/7875 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16004 A Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 16004 B Steffen Kanitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 16005 C Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16007 C Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16008 C Florian Oßner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 16009 C Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . 16010 C Klaus Mindrup (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16011 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16012 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 16013 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16013 D (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 162 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . März 2016 15957 162. Sitzung Berlin, Freitag, den 18. März 2016 Beginn: 9 .00 Uhr
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    Klaus Mindrup (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 162 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . März 2016 16013 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 18 .03 .2016 Bas, Bärbel SPD 18 .03 .2016 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .03 .2016 Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .03 .2016 Bülow, Marco SPD 18 .03 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 18 .03 .2016 Drobinski-Weiß, Elvira SPD 18 .03 .2016 Durz, Hansjörg CDU/CSU 18 .03 .2016 Freitag, Dagmar SPD 18 .03 .2016 Grindel, Reinhard CDU/CSU 18 .03 .2016 Held, Marcus SPD 18 .03 .2016 Jung, Andreas CDU/CSU 18 .03 .2016 Jung, Dr . Franz Josef CDU/CSU 18 .03 .2016 Jüttner, Dr . Egon CDU/CSU 18 .03 .2016 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 18 .03 .2016 Klingbeil, Lars SPD 18 .03 .2016 Koenigs, Tom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .03 .2016 Korte, Jan DIE LINKE 18 .03 .2016 Kühn (Dresden), Stephan BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .03 .2016 Lach, Günter CDU/CSU 18 .03 .2016 Liebich, Stefan DIE LINKE 18 .03 .2016 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .03 .2016 Malecha-Nissen, Dr . Birgit SPD 18 .03 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Mast, Katja SPD 18 .03 .2016 Merkel, Dr . Angela CDU/CSU 18 .03 .2016 Michelbach, Dr . h . c . Hans CDU/CSU 18 .03 .2016 Rachel, Thomas CDU/CSU 18 .03 .2016 Rosemann, Dr . Martin SPD 18 .03 .2016 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .03 .2016 Ryglewski, Sarah SPD 18 .03 .2016 Schäuble, Dr . Wolfgang CDU/CSU 18 .03 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 18 .03 .2016 Schneider (Erfurt), Carsten SPD 18 .03 .2016 Steinbach, Erika CDU/CSU 18 .03 .2016 Stracke, Stephan CDU/CSU 18 .03 .2016 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .03 .2016 Ulrich, Alexander DIE LINKE 18 .03 .2016 Veit, Rüdiger SPD 18 .03 .2016 Weiler, Albert CDU/CSU 18 .03 .2016 Wendt, Marian CDU/CSU 18 .03 .2016 Wicklein, Andrea SPD 18 .03 .2016 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Bundesrat hat in seiner 942 . Sitzung am 26 . Feb- ruar 2016 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zu- zustimmen bzw . einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor den Gefahren des Konsums von elektronischen Zigaretten und elektronischen Shishas Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 162 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . März 201616014 (A) (C) (B) (D) – Gesetz zur Änderung des Hochschulstatistikgesetzes – Erstes Gesetz zur Änderung des Mess- und Eichge- setzes – Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie 2014/91/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Juli 2014 zur Änderung der Richtlinie 2009/65/ EG zur Koordinierung der Rechts- und Verwal- tungsvorschriften betreffend bestimmte Organis- men für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren (OGAW) im Hinblick auf die Aufgaben der Ver- wahrstelle, die Vergütungspolitik und Sanktionen – Gesetz zu dem Abkommen vom 14. November 2012 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen über die Zusammenarbeit im Be- reich des Eisenbahnverkehrs über die deutsch-pol- nische Staatsgrenze – Gesetz zur erleichterten Ausweisung von straffäl- ligen Ausländern und zum erweiterten Ausschluss der Flüchtlingsanerkennung bei straffälligen Asyl- bewerbern – Gesetz zur Einführung beschleunigter Asylverfah- ren – Gesetz zur Umsetzung der Wohnimmobilienkre- ditrichtlinie und zur Änderung handelsrechtlicher Vorschriften Der Bundesrat hat hierzu ferner folgende Entschlie- ßung gefasst: 1 . Der Bundesrat bedauert, dass der Gesetzesbeschluss des Deutschen Bundestages zur Umsetzung der Wohn- immobilienkreditrichtlinie keine Festlegung einer Obergrenze für die Höhe des Dispositions- und Über- ziehungskreditzinses vorsieht . Eine gesetzliche Deckelung des Dispozinses wäre zum effektiven Schutz der Verbraucherinnen und Ver- braucher vor einer zunehmenden Überschuldung wir- kungsvoll und geboten . Die vom Bundesrat in seiner Stellungnahme vom 25 . September 2015, vergleiche BR-Drucksache 359/15 (Beschluss), vorgeschlagene Obergrenze von acht Prozent über dem Basiszins nach § 247 BGB ist maßvoll und gewährleistet eine Balance zwischen dem Interesse der Banken an ausreichenden Spielräumen und einem Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher vor überhöhten Zinssätzen bei der Überziehung ihrer privaten Konten . Es erscheint nicht hinnehmbar, dass angesichts der Höhe des Leitzinses der Europäischen Zentralbank von aktuell 0,05 Pro- zent Dispositionskreditzinsen von teilweise deutlich mehr als zehn Prozent erhoben werden . Ein Großteil der Kreditinstitute profitiert zunehmend von den ak- tuell historisch niedrigen Zinssätzen, gibt diese aber nicht an ihre Kunden weiter . Appelle zur freiwilligen Selbstverpflichtung und Mäßigung bei der Bemessung der Dispositionskreditzinsen sind weitgehend ergeb- nislos geblieben . 2 . Der Gesetzesbeschluss des Deutschen Bundestages sieht mit § 504a BGB eine Pflicht der Kreditinstitu- te zur Beratung der Kundinnen und Kunden erst dann vor, wenn diese die ihnen eingeräumte Möglichkeit der Kontoüberziehung ununterbrochen über einen Zeitraum von sechs Monaten in Anspruch genommen haben und die durchschnittliche Höhe des in Anspruch genommenen Betrages 75 Prozent des vereinbarten Höchstbetrages, das heißt des vereinbarten Dispositi- onskreditlimits übersteigt . Der Bundesrat hält diese Voraussetzungen für eine Beratungsverpflichtung des Kreditinstituts nicht für ausreichend, um Verbraucherinnen und Verbraucher wirksam vor einer Überschuldung zu schützen . Der Dispositionskredit soll im Interesse der Verbrauche- rinnen und Verbraucher nur zur kurzfristigen Über- brückung eines finanziellen Engpasses dienen. Der Bundesrat hält daher an seiner Forderung aus der Stellungnahme vom 25 . September 2015 fest, wonach zugunsten der Kundinnen und Kunden die Beratungs- pflicht der Bank bereits dann ausgelöst werden sollte, wenn die Kontoüberziehung ununterbrochen über drei Monate und mit mehr als 50 Prozent des vereinbarten Überziehungslimits erfolgt ist . 3 . Der Bundesrat ist der Auffassung, dass die Widerrufs- rechte in sogenannten Altfällen von Immobiliar-Ver- braucherdarlehensverträgen nicht bereits nach drei Monaten nach Inkrafttreten des Gesetzes erlöschen dürfen . Diese kurze Frist würde die Rechte und Mög- lichkeiten von Verbraucherinnen und Verbrauchern, denen bei fehlerhafter Belehrung aktuell ein unbe- fristetes Widerrufsrecht zusteht, unverhältnismäßig einschränken . Laut Gesetzesbeschluss des Deutschen Bundestages soll die kurze Frist von drei Monaten für diejenigen Kundinnen und Kunden gelten, die zwi- schen dem 1 . September 2002 und dem 10 . Juni 2010 einen Kreditvertrag abgeschlossen haben und fehler- haft belehrt wurden . Bereits die Prüfung der Fehler- haftigkeit wie auch die anschließende Durchsetzung des Widerrufs bei der kreditführenden Bank erfordert eine längere Planung und kritische Auseinanderset- zung . Gleichzeitig müssen die Verbraucherinnen und Verbraucher weiter in der Lage sein, eine verantwor- tungsbewusste Entscheidung ohne großen Zeitdruck über die Anschlussfinanzierung treffen zu können. Der Bundesrat ist der Auffassung, dass Verbrauche- rinnen und Verbrauchern in diesen Fällen ein längerer Zeitraum als drei Monate zugestanden werden muss . Zugunsten der Beseitigung der Rechtsunsicherheit für das Vertragsverhältnis zwischen Kunde und Kreditin- stitut hält der Bundesrat eine Frist von zwölf Monaten und 14 Tagen nach Inkrafttreten des Gesetzes für ange- messen . Laut Gesetzesbeschluss des Deutschen Bun- destages soll diese Frist auch für nach Inkrafttreten des Gesetzes abgeschlossene Neuverträge gelten . Insoweit scheint eine Gleichbehandlung von Alt- und Neufällen sachgemäß . Die Fraktion DIE LINKE . hat mitgeteilt, dass sie den Antrag Verbot von Fracking in Deutschland auf Drucksache 18/3791 zurückzieht . Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 162 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . März 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 162 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . März 2016 16015 (A) (C) (B) (D) Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Delegation des Deutschen Bundestages in der Interparlamentarischen Konferenz gemäß Artikel 13 des Vertrags über Stabilität, Koordi- nierung und Steuerung in der Wirtschafts- und Wäh- rungsunion (Fiskalvertrag) Tagung der Interparlamentarischen Konferenz für die wirtschaftliche und finanzielle Steuerung der Europäischen Union vom 3. bis 4. Februar 2015 in Brüssel, Belgien Drucksachen 18/6500, 18/6605 Nr. 1.8 – Unterrichtung durch die Delegation des Deutschen Bundestages in der Interparlamentarischen Konferenz gemäß Artikel 13 des Vertrags über Stabilität, Koordi- nierung und Steuerung in der Wirtschafts- und Wäh- rungsunion (Fiskalvertrag) Tagung der Interparlamentarischen Konferenz über Stabilität, wirtschaftspolitische Koordinie- rung und Steuerung in der Europäischen Union vom 9. und 10. November 2015 in Luxemburg Drucksachen 18/7400, 18/7605 Nr. 3 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsbericht 2014 der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Ei- senbahnen für den Bereich Eisenbahnen mit Stellungnahme der Bundesregierung Drucksachen 18/7300, 18/7605 Nr. 1 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Nationales Hafenkonzept für die See- und Binnen- häfen 2015 Drucksachen 18/7340, 18/7605 Nr. 2 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/7422 Nr . A .1 EP P8_TA-PROV(2015)0472 Drucksache 18/7422 Nr . A .2 Ratsdokument 15477/15 Drucksache 18/7422 Nr . A .3 Ratsdokument 15503/15 Drucksache 18/7422 Nr . A .4 Ratsdokument 15504/15 Drucksache 18/7612 Nr . A .2 EuB-BReg 1/2016 Innenausschuss Drucksache 18/2533 Nr . A .18 Ratsdokument 11864/14 Drucksache 18/6417 Nr . A .7 Ratsdokument 12020/15 Drucksache 18/6417 Nr . A .8 Ratsdokument 12023/15 Drucksache 18/6417 Nr . A .9 Ratsdokument 12025/15 Drucksache 18/6417 Nr . A .10 Ratsdokument 12026/15 Drucksache 18/6607 Nr . A .8 Ratsdokument 12313/15 Drucksache 18/6711 Nr . A .3 Ratsdokument 13121/15 Drucksache 18/7422 Nr . A .8 Ratsdokument 15423/15 Finanzausschuss Drucksache 18/7286 Nr . A .12 EP P8_TA-PROV(2015)0408 Drucksache 18/7422 Nr . A .12 Ratsdokument 5003/16 Drucksache 18/7422 Nr . A .14 Ratsdokument 14650/15 Haushaltsausschuss Drucksache 18/3765 Nr . A .4 KOM(2014)907 endg . Drucksache 18/3765 Nr . A .5 Ratsdokument 16236/14 Drucksache 18/7286 Nr . A .13 EG 34/15 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/7612 Nr . A .27 Ratsdokument 5042/16 Drucksache 18/7612 Nr . A .28 Ratsdokument 15395/15 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur Drucksache 18/7422 Nr . A .23 Ratsdokument 15408/15 Drucksache 18/7612 Nr . A .31 Ratsdokument 15390/15 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsi- cherheit Drucksache 18/7286 Nr . A .18 EP P8_TA-PROV(2015)0409 Drucksache 18/7422 Nr . A .24 Ratsdokument 15393/15 Drucksache 18/7422 Nr . A .25 Ratsdokument 15400/15 Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe Drucksache 18/7286 Nr . A .24 EP P8_TA-PROV(2015)0418 Drucksache 18/7422 Nr . A .27 EP P8_TA-PROV(2015)0461 Drucksache 18/7422 Nr . A .28 EP P8_TA-PROV(2015)0463 Drucksache 18/7422 Nr . A .29 EP P8_TA-PROV(2015)0464 Drucksache 18/7422 Nr . A .30 EP P8_TA-PROV(2015)0470 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent- wicklung Drucksache 18/6855 Nr . A .9 EP P8_TA-PROV(2015)0374 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 162. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 19, ZP 3 Reform der Pflegeberufe TOP 20 Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen TOP 21 Steuerliche Förderung des Mietwohnungsneubaus TOP 22 Atomausstieg in Europa Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Astrid Timmermann-Fechter


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Menschliche Zuwendung, Fürsorge und Mit-
    gefühl sind für uns sehr wichtig . Sie geben uns Kraft,
    sie bauen uns auf . Das gilt für Jung und Alt, das gilt für
    uns alle . Das gilt insbesondere für jene Menschen, die
    erkrankt oder pflegebedürftig sind. Sie sind es, die in be-
    sonderer Weise auf menschliche Zuwendung, Fürsorge
    und Mitgefühl angewiesen sind . Das sind daher wichtige
    Aspekte einer guten Pflege in Krankenhäusern, auf Kin-
    derkrankenstationen oder auch in Altenpflegeeinrichtun-
    gen. Zu einer guten Pflege gehört auch, dass die Betreu-
    ung und Versorgung durch qualifiziertes Fachpersonal
    erfolgen .

    Eine gute medizinische und pflegerische Versorgung
    ist auch heute schon Realität . 24 Stunden am Tag, rund
    um die Uhr arbeiten gut qualifizierte Pflegekräfte in
    stationären und ambulanten Einrichtungen . Im oftmals
    anstrengenden Berufsalltag kümmern sie sich mit viel
    Engagement und persönlicher Hingabe um Menschen,
    die auf ihre Hilfe angewiesen sind . Sie leisten dabei eine
    wichtige Arbeit; denn eine gute pflegerische Versorgung
    ist ein wichtiger Aspekt unseres gesellschaftlichen Zu-
    sammenlebens. Daher gilt den Pflegerinnen und Pflegern
    in unserem Land ein besonderer Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, unsere Aufgabe ist
    es jedoch, eine solche Versorgung auch für die Zukunft
    sicherzustellen. Die Herausforderungen des demografi-
    schen Wandels sind uns alle bekannt . Die Menschen in
    unserem Land werden immer älter . Das ist einerseits er-
    freulich, andererseits sind damit auch große Herausforde-
    rungen verbunden. Das gilt insbesondere für die Pflege.

    Zum einen ändern sich die Anforderungen an die pfle-
    gerische Versorgung. In Pflegeeinrichtungen muss immer
    mehr medizinische Behandlungspflege erbracht werden.
    In den medizinischen Versorgungseinrichtungen steigt
    der Anteil pflegebedürftiger Menschen. Das Berufsum-
    feld des Pflegepersonals wird dadurch immer komplexer.
    Zum anderen stehen wir vor der Herausforderung der
    Fachkräftesicherung .

    Mit dem vorliegenden Gesetzentwurf zur Reform der
    Pflegeberufe wollen wir diese Herausforderungen an-
    gehen . Kern der Reform ist die Zusammenführung der
    bisher getrennten Ausbildungen in der Gesundheits- und
    Krankenpflege, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege
    sowie Altenpflege. Durch die Zusammenführung wer-
    den wir ein neues, einheitliches Berufsbild in der Pflege
    schaffen. Mit der neuen Pflegeausbildung werden über-
    greifende pflegerische Kompetenzen vermittelt: Kompe-

    tenzen zur Pflege aller Altersgruppen, Kompetenzen in
    allen Versorgungsbereichen, in Krankenhäusern, Pflege-
    einrichtungen sowie in der ambulanten Pflege.

    Die neue Pflegeausbildung beinhaltet dabei eine
    dreijährige Fachkraftausbildung mit Unterricht an Pfle-
    geschulen und praktischer Ausbildung . Im Rahmen der
    praktischen Ausbildung werden die Auszubildenden
    durch die Wahl des sogenannten Vertiefungseinsatzes
    einen Schwerpunkt setzen können. Pflichteinsätze und
    weitere Einsätze sorgen zudem für einen praktischen Er-
    fahrungsschatz in allen Arbeitsfeldern der Pflege.

    Die Durchlässigkeit zwischen den Pflegebereichen
    wird erhöht . Die Absolventen können zukünftig leich-
    ter in andere Pflegebereiche wechseln. Darüber hinaus
    wird die Ausbildung zukünftig für alle Schülerinnen und
    Schüler kostenfrei sein . Ein Schulgeld, wie es teilweise
    bislang noch erhoben wird, wird es nicht mehr geben .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Durch diese Maßnahmen werden wir die Attraktivität der
    Pflegeausbildung erhöhen. Wir leisten damit einen wich-
    tigen Beitrag zur Fachkräftesicherung .

    Neben Fragen der Ausbildungsstruktur und der Aus-
    bildungsinhalte nehmen wir die einheitliche Finanzierung
    in Angriff. Die Ausbildungsfinanzierung wird zukünftig
    über Ausbildungsfonds auf Länderebene erfolgen . An
    den Ausbildungsfonds wollen wir alle ausbildenden und
    nichtausbildenden Einrichtungen, die Krankenkassen,
    die Pflegekassen und die Bundesländer beteiligen.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, der neue Pflegebe-
    ruf wird zum größten Ausbildungsberuf in Deutschland .
    Damit unterstreichen wir die Wichtigkeit der Pflegebe-
    rufe in einer sich wandelnden Gesellschaft . Wir wollen
    mit dieser Reform jedoch niemanden überfordern . Über-
    gangsregelungen sollen den Pflegeschulen ausreichend
    Zeit bieten, sich auf die neuen Gegebenheiten einzustel-
    len .

    Ganz wichtig ist mir auch, dass der Zugang zur Aus-
    bildung weiterhin mit einer mittleren oder einer sonsti-
    gen zehnjährigen Schulbildung möglich sein soll . Auch
    die Einstiegsmöglichkeit in die Berufsausbildung für Ab-
    solventen der Hauptschule soll über eine anrechenbare
    Helferausbildung weiterhin bestehen .

    Ja, wir wollen die Pflegeausbildung weiterentwickeln
    und attraktiver machen . Das bedeutet jedoch keine Ab-
    wertung der Qualifikation der bisher in der Pflege täti-
    gen Personen. Pflegerinnen und Pfleger mit Abschlüssen
    in der Altenpflege, der Gesundheits- und Krankenpflege
    oder der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege werden
    weiterhin in den Arbeitsfeldern arbeiten können, für die
    sie sich qualifiziert haben.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Das sollen sie auch; denn sie sind gleichwertige und
    wichtige Pflegefachkräfte in einem dynamischen Tätig-
    keitsfeld .

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir können den de-
    mografischen und den gesellschaftlichen Wandel nicht
    aufhalten; aber wir können mit der Reform der Pflegebe-






    (A) (C)



    (B) (D)


    rufe den Pflegeberuf so gestalten, dass er den verschiede-
    nen Arten von Wandel noch gerechter wird . Dadurch soll
    auch in Zukunft eine gute medizinische und pflegerische
    Versorgung sichergestellt werden .

    Ich wünsche mir an dieser Stelle, dass wir im Gesetz-
    gebungsverfahren eine konstruktive Diskussion mitei-
    nander führen können; denn unsachliche Schlagwörter
    wie „Schmalspurgesetz“, „Chaos“, „Kaffeesatzleserei“,
    „TTIP in der Pflege“ führen doch am Ende nur zur Ver-
    unsicherung genau bei den Menschen, für die Sie sich so
    intensiv einsetzen wollen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Peter Hintze
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Als nächstem Redner erteile ich das Wort dem Abge-

ordneten Dr . Karl Lauterbach, SPD-Fraktion .


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Karl Lauterbach


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Kolleginnen und

    Kollegen! Ich will zunächst einmal auf den Schwerpunkt
    dieses Gesetzentwurfs zu sprechen kommen . Ich möchte
    in Erinnerung rufen, worum es hier eigentlich geht .

    Erstens. Wir haben in der Pflege im Großen und Gan-
    zen drei zentrale Problembereiche . Schon zum gegen-
    wärtigen Zeitpunkt gelingt es uns nicht mehr, genügend
    junge Menschen für Pflegeberufe zu gewinnen. Viele de-
    rer, die in einem Pflegeberuf arbeiten, verlassen ihn zu
    früh . Unser Personalbedarf kann schon jetzt nicht mehr
    gedeckt werden . Dieses Problem wird sich vergrößern .

    Zweitens. Es ist bekannt: Es gibt große Qualitätsdefi-
    zite in der Pflegeausbildung. Das möchte ich hier nicht
    vertiefen .

    Drittens . Die Anforderungen werden immer größer .
    Die Bereiche überschneiden sich immer stärker: In der
    Altenpflege ist es notwendig, immer mehr medizinischen
    Anforderungen gerecht zu werden . Die Medizin, die im
    Krankenhaus praktiziert wird, hat zum Teil geriatrisch-al-
    tenpflegerische Herausforderungen zu bewältigen, was
    früher nicht der Fall war .

    Die mit den drei beschriebenen Punkten verbundenen
    Probleme wollen wir mit der Verabschiedung dieses Ge-
    setzentwurfs lösen .

    Ich will nur der Fairness halber sagen, dass das, was
    eben vorgetragen wurde – ich weiß gar nicht mehr, von
    wem; ich glaube, es war von einer Kollegin von den Grü-
    nen, Maria Klein-Schmeink –, dass wir nämlich für die
    Pflege bisher zu wenig gemacht haben, ungerecht ist. Wir
    haben in dieser Legislaturperiode mehr gemacht, als in
    acht Jahren zuvor geschehen ist .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU – Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich habe es an die CDU gerichtet!)


    Ich bringe dafür vier Beispiele . Wir haben 20 000 zu-
    sätzliche Betreuungsplätze in der Altenpflege ermöglicht.


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das sind zwei Stellen pro Krankenhaus!)


    Wir haben ein Pflegeförderprogramm im Umfang von
    660 Millionen Euro aufgelegt. Wir haben einen Pflegezu-
    schlag im Umfang von 500 Millionen Euro gewährt . Wir
    haben die Tarifbindung in die Wirtschaftlichkeitsprüfung
    der kompletten ambulanten und stationären Altenpflege
    hineingenommen . Derjenige, der nach Tarif bezahlt wird,
    kann nicht mehr als unwirtschaftlich qualifiziert werden.
    All das sind wichtige Maßnahmen .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Das ist auf jeden Fall mehr, als in den acht Jahren zuvor
    geschehen ist . Daher ist es einfach unfair, zu sagen, da sei
    zu wenig gemacht worden .

    Ich verweise als jemand, der das Problem der Pflege
    gut kennt – ich bin mit vielen Kinderkliniken in engem
    Kontakt; ich kenne die Ausbildungsdefizite genau –, auf
    den Bereich Kinderkrankenpflege, um zu zeigen, dass die
    geplante Ausbildungsreform eine gute ist .


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die werden Ihnen alle sagen, dass sie sie nicht gut finden!)


    – Nur ganz kurz . Ich bin gleich fertig .


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich kenne nur Kinderkrankenhäuser, die sich beschweren!)


    Der Bereich Kinderkrankenpflege wird ja oft kritisch
    besprochen . Der allergrößte Teil der praktischen Ausbil-
    dung wird in der jeweiligen Einrichtung selbst durch den
    dualen Träger der Ausbildung durchgeführt . 300 Ausbil-
    dungsstunden entfallen auf die stationäre Grundpflege.
    120 Ausbildungsstunden,


    (Elisabeth Scharfenberg [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Drei Wochen sind das!)


    Pflichtstunden, entfallen auf die pädiatrische Versorgung.
    Wir haben 500 Stunden Vertiefung . Wir haben 400 Stun-
    den Orientierung . Wir haben dann noch 80 Stunden zur
    freien Verfügung . Das sind 1 400 Stunden .

    Die jetzige Ausbildung in der Kinderkrankenpflege ist
    qualitativ schlechter, weil bestimmte Bereiche komplett
    fehlen . Die besonderen Bedingungen bei Migrantenkin-
    dern, die besonderen Anforderungen für die moderne
    pädiatrische Onkologie sind nicht berücksichtigt . Kin-
    derpsychiatrie ist in den jetzigen Curricula kaum enthal-
    ten. Also: Wir haben Defizite.

    Wir haben bisher nur 900 Stunden . Wenn man den
    Vorschlag aufgreift, den die Kolleginnen von der Links-
    partei hier vorgetragen haben – ein Jahr Vertiefung, näm-
    lich das letzte Jahr –, dann käme man niemals auf die

    Astrid Timmermann-Fechter






    (A) (C)



    (B) (D)


    1 400 Stunden; das ist schlicht ausgeschlossen . In der
    Praxis ist das so .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Alles Quatsch, was Sie erzählen!)


    Hier wurde von irgendjemandem kritisiert, dass wir
    diese Inhalte nicht ins Gesetz schreiben, zum Beispiel
    mit Blick auf die besonderen Stoffwechselerkrankungen
    von Kindern mit Migrationshintergrund . So etwas ma-
    chen wir in keinem Gesetz . Wir können in kein Gesetz
    hineinschreiben, wie beispielsweise die Ausbildung in
    den Informatikassistenzberufen genau aussehen muss;
    das bestimmt die entsprechende Fachkommission . Das
    machen hier die Pflegeschulen. Die Fachgesellschaften
    arbeiten bereits an dieser Reform . Sie nutzen die Gele-
    genheit, jetzt die modernen Inhalte zu definieren,


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Gegen Modernisierung hat nie jemand etwas gesagt!)


    die, ehrlich gesagt, vielleicht nicht jedem im Hause – bei
    allem Respekt – bekannt sind; das ist zumindest mein
    Eindruck nach den Reden .

    Somit: Die Ausbildung kann man verbessern, wenn
    man pragmatisch herangeht . Es hat sich nirgendwo er-
    wiesen, dass das alte Modell – zwei Jahre Grundausbil-
    dung, dann ein Jahr Vertiefung – funktioniert . Die Ver-
    tiefung muss viel früher beginnen . Das gleiche Problem
    haben wir beim Medizinstudium . Auch da fangen wir mit
    der Vertiefung viel zu spät an . Dass wir hier jetzt die Ver-
    tiefung und die Spezialisierung ganz nach vorn nehmen,
    schon in die Orientierung hinein – man kann schon in
    der Orientierung, in den ersten 400 Stunden, in die Pä-
    diatrie gehen, man kann schon in die stationäre oder in
    die ambulante Altenpflege gehen –, ist genau der richti-
    ge Schritt, weil man darauf in den drei Jahren aufbauen
    kann .

    Ich bin jetzt nur auf die 2 500 Stunden der praktischen
    Ausbildung eingegangen . Die 2 100 Stunden umfassen-
    de theoretische Ausbildung wird auch überarbeitet . Wir
    überarbeiten das Curriculum komplett und schmeißen
    dabei – Herr Kollege Henke wird das wissen – zahlrei-
    che Dopplungen raus . Wir geben zudem vor – das gab
    es bisher nicht –, dass Personen unterrichten, die darin
    ausgebildet sind, die das hauptberuflich machen. Bisher
    ist das zum Teil im Nebenberuf gemacht worden . Ganz
    ehrlich – das darf man heute gar nicht mehr laut sagen –,
    wir haben zum Teil während des Medizinstudiums, ohne
    von der Pflege damals viel verstanden zu haben, Pflege-
    ausbildung gemacht . Das ist nach der neuen Regelung
    überhaupt nicht mehr erlaubt .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Somit: Alles kann man verbessern . Aber dann muss
    man in die Details einsteigen .

    Letzte Bemerkung. Ich finde es traurig, dass der Pro-
    test, der am stärksten von den privaten Pflegeverbänden
    kommt,


    (Elisabeth Scharfenberg [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stimmt überhaupt nicht! – Gegenruf der Abg . Petra Crone [SPD]: Natürlich stimmt das!)


    im Prinzip von den großen französischen Konzernen, die
    die Privatisierung der Altenpflege betreiben, ausgerech-
    net von der Linken und von den Grünen hier aufgenom-
    men wird .


    (Beifall bei der SPD – Widerspruch beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie suchen sich hier die falschen Verbündeten . Das sind
    die härtesten Gegner unserer Reform, weil sie eine besse-
    re Vergütung der Altenpflege fürchten. Das halte ich für
    nicht ehrenhaft .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)