Rede:
ID1816200200

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 11
    1. die: 2
    2. Für: 1
    3. Fraktion: 1
    4. Die: 1
    5. Linke: 1
    6. hat: 1
    7. das: 1
    8. Wort: 1
    9. KolleginPia: 1
    10. Zimmermann: 1
    11. .\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/162 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 162. Sitzung Berlin, Freitag, den 18. März 2016 Inhalt Tagesordnungspunkt 19: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Reform der Pflegeberufe (Pflege- berufereformgesetz – PflBRefG) Drucksache 18/7823 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15957 A b) Antrag der Abgeordneten Pia Zimmermann, Harald Weinberg, Sabine Zimmermann (Zwickau), weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gute Ausbildung – Gute Arbeit – Gute Pflege Drucksache 18/7414 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15957 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Elisabeth Scharfenberg, Kordula Schulz-Asche, Maria Klein-Schmeink, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Integrative Pflegeausbildung – Pflegeberuf aufwerten, Fachkenntnisse erhalten Drucksache 18/7880 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15957 B Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 15957 D Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 15959 C Elke Ferner, Parl . Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15960 D Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . 15961 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15963 C Bettina Müller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 15964 C Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15965 C Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 15966 C Dr . Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 15967 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15968 D Astrid Timmermann-Fechter (CDU/CSU) . . . 15970 A Dr . Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 15971 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15972 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . . 15974 A Tagesordnungspunkt 20: Erste Beratung des von den Abgeordneten Kerstin Andreae, Kai Gehring, Dr . Thomas Gambke, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur steu- erlichen Förderung von Forschung und Entwicklung kleinerer und mittlerer Un- ternehmen (KMU-Forschungsförderungs- gesetz) Drucksache 18/7872 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15975 C Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15975 D Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 15976 D Dr . Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15978 A Dr . Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 15979 C Dr . Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15980 C Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 15982 B Dr . Philipp Murmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 15983 D Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15986 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 162 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . März 2016II Gabriele Katzmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 15987 B Dr . Philipp Lengsfeld (CDU/CSU) . . . . . . . . . 15988 A Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15990 B Dr . Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 15991 A Dr . Heinz Riesenhuber (CDU/CSU) . . . . . . . . 15992 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 15993 D Tagesordnungspunkt 21: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur steuerlichen Förderung des Mietwohnungs- neubaus Drucksache 18/7736 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15995 B Dr . Michael Meister, Parl . Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15995 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 15996 D Florian Pronold, Parl . Staatssekretär BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15997 D Lisa Paus (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . 15998 D Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 16000 A Cansel Kiziltepe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16001 B Philipp Graf Lerchenfeld (CDU/CSU) . . . . . . 16002 C Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16003 A Tagesordnungspunkt 22: Antrag der Abgeordneten Hubertus Zdebel, Andrej Hunko, Karin Binder, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Risi- ko-Reaktoren abschalten – Atomausstieg in Europa beschleunigen Drucksache 18/7875 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16004 A Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 16004 B Steffen Kanitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 16005 C Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16007 C Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16008 C Florian Oßner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 16009 C Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . 16010 C Klaus Mindrup (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16011 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16012 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 16013 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16013 D (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 162 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . März 2016 15957 162. Sitzung Berlin, Freitag, den 18. März 2016 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Klaus Mindrup (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 162 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . März 2016 16013 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 18 .03 .2016 Bas, Bärbel SPD 18 .03 .2016 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .03 .2016 Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .03 .2016 Bülow, Marco SPD 18 .03 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 18 .03 .2016 Drobinski-Weiß, Elvira SPD 18 .03 .2016 Durz, Hansjörg CDU/CSU 18 .03 .2016 Freitag, Dagmar SPD 18 .03 .2016 Grindel, Reinhard CDU/CSU 18 .03 .2016 Held, Marcus SPD 18 .03 .2016 Jung, Andreas CDU/CSU 18 .03 .2016 Jung, Dr . Franz Josef CDU/CSU 18 .03 .2016 Jüttner, Dr . Egon CDU/CSU 18 .03 .2016 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 18 .03 .2016 Klingbeil, Lars SPD 18 .03 .2016 Koenigs, Tom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .03 .2016 Korte, Jan DIE LINKE 18 .03 .2016 Kühn (Dresden), Stephan BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .03 .2016 Lach, Günter CDU/CSU 18 .03 .2016 Liebich, Stefan DIE LINKE 18 .03 .2016 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .03 .2016 Malecha-Nissen, Dr . Birgit SPD 18 .03 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Mast, Katja SPD 18 .03 .2016 Merkel, Dr . Angela CDU/CSU 18 .03 .2016 Michelbach, Dr . h . c . Hans CDU/CSU 18 .03 .2016 Rachel, Thomas CDU/CSU 18 .03 .2016 Rosemann, Dr . Martin SPD 18 .03 .2016 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .03 .2016 Ryglewski, Sarah SPD 18 .03 .2016 Schäuble, Dr . Wolfgang CDU/CSU 18 .03 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 18 .03 .2016 Schneider (Erfurt), Carsten SPD 18 .03 .2016 Steinbach, Erika CDU/CSU 18 .03 .2016 Stracke, Stephan CDU/CSU 18 .03 .2016 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .03 .2016 Ulrich, Alexander DIE LINKE 18 .03 .2016 Veit, Rüdiger SPD 18 .03 .2016 Weiler, Albert CDU/CSU 18 .03 .2016 Wendt, Marian CDU/CSU 18 .03 .2016 Wicklein, Andrea SPD 18 .03 .2016 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Bundesrat hat in seiner 942 . Sitzung am 26 . Feb- ruar 2016 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zu- zustimmen bzw . einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor den Gefahren des Konsums von elektronischen Zigaretten und elektronischen Shishas Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 162 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . März 201616014 (A) (C) (B) (D) – Gesetz zur Änderung des Hochschulstatistikgesetzes – Erstes Gesetz zur Änderung des Mess- und Eichge- setzes – Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie 2014/91/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Juli 2014 zur Änderung der Richtlinie 2009/65/ EG zur Koordinierung der Rechts- und Verwal- tungsvorschriften betreffend bestimmte Organis- men für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren (OGAW) im Hinblick auf die Aufgaben der Ver- wahrstelle, die Vergütungspolitik und Sanktionen – Gesetz zu dem Abkommen vom 14. November 2012 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen über die Zusammenarbeit im Be- reich des Eisenbahnverkehrs über die deutsch-pol- nische Staatsgrenze – Gesetz zur erleichterten Ausweisung von straffäl- ligen Ausländern und zum erweiterten Ausschluss der Flüchtlingsanerkennung bei straffälligen Asyl- bewerbern – Gesetz zur Einführung beschleunigter Asylverfah- ren – Gesetz zur Umsetzung der Wohnimmobilienkre- ditrichtlinie und zur Änderung handelsrechtlicher Vorschriften Der Bundesrat hat hierzu ferner folgende Entschlie- ßung gefasst: 1 . Der Bundesrat bedauert, dass der Gesetzesbeschluss des Deutschen Bundestages zur Umsetzung der Wohn- immobilienkreditrichtlinie keine Festlegung einer Obergrenze für die Höhe des Dispositions- und Über- ziehungskreditzinses vorsieht . Eine gesetzliche Deckelung des Dispozinses wäre zum effektiven Schutz der Verbraucherinnen und Ver- braucher vor einer zunehmenden Überschuldung wir- kungsvoll und geboten . Die vom Bundesrat in seiner Stellungnahme vom 25 . September 2015, vergleiche BR-Drucksache 359/15 (Beschluss), vorgeschlagene Obergrenze von acht Prozent über dem Basiszins nach § 247 BGB ist maßvoll und gewährleistet eine Balance zwischen dem Interesse der Banken an ausreichenden Spielräumen und einem Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher vor überhöhten Zinssätzen bei der Überziehung ihrer privaten Konten . Es erscheint nicht hinnehmbar, dass angesichts der Höhe des Leitzinses der Europäischen Zentralbank von aktuell 0,05 Pro- zent Dispositionskreditzinsen von teilweise deutlich mehr als zehn Prozent erhoben werden . Ein Großteil der Kreditinstitute profitiert zunehmend von den ak- tuell historisch niedrigen Zinssätzen, gibt diese aber nicht an ihre Kunden weiter . Appelle zur freiwilligen Selbstverpflichtung und Mäßigung bei der Bemessung der Dispositionskreditzinsen sind weitgehend ergeb- nislos geblieben . 2 . Der Gesetzesbeschluss des Deutschen Bundestages sieht mit § 504a BGB eine Pflicht der Kreditinstitu- te zur Beratung der Kundinnen und Kunden erst dann vor, wenn diese die ihnen eingeräumte Möglichkeit der Kontoüberziehung ununterbrochen über einen Zeitraum von sechs Monaten in Anspruch genommen haben und die durchschnittliche Höhe des in Anspruch genommenen Betrages 75 Prozent des vereinbarten Höchstbetrages, das heißt des vereinbarten Dispositi- onskreditlimits übersteigt . Der Bundesrat hält diese Voraussetzungen für eine Beratungsverpflichtung des Kreditinstituts nicht für ausreichend, um Verbraucherinnen und Verbraucher wirksam vor einer Überschuldung zu schützen . Der Dispositionskredit soll im Interesse der Verbrauche- rinnen und Verbraucher nur zur kurzfristigen Über- brückung eines finanziellen Engpasses dienen. Der Bundesrat hält daher an seiner Forderung aus der Stellungnahme vom 25 . September 2015 fest, wonach zugunsten der Kundinnen und Kunden die Beratungs- pflicht der Bank bereits dann ausgelöst werden sollte, wenn die Kontoüberziehung ununterbrochen über drei Monate und mit mehr als 50 Prozent des vereinbarten Überziehungslimits erfolgt ist . 3 . Der Bundesrat ist der Auffassung, dass die Widerrufs- rechte in sogenannten Altfällen von Immobiliar-Ver- braucherdarlehensverträgen nicht bereits nach drei Monaten nach Inkrafttreten des Gesetzes erlöschen dürfen . Diese kurze Frist würde die Rechte und Mög- lichkeiten von Verbraucherinnen und Verbrauchern, denen bei fehlerhafter Belehrung aktuell ein unbe- fristetes Widerrufsrecht zusteht, unverhältnismäßig einschränken . Laut Gesetzesbeschluss des Deutschen Bundestages soll die kurze Frist von drei Monaten für diejenigen Kundinnen und Kunden gelten, die zwi- schen dem 1 . September 2002 und dem 10 . Juni 2010 einen Kreditvertrag abgeschlossen haben und fehler- haft belehrt wurden . Bereits die Prüfung der Fehler- haftigkeit wie auch die anschließende Durchsetzung des Widerrufs bei der kreditführenden Bank erfordert eine längere Planung und kritische Auseinanderset- zung . Gleichzeitig müssen die Verbraucherinnen und Verbraucher weiter in der Lage sein, eine verantwor- tungsbewusste Entscheidung ohne großen Zeitdruck über die Anschlussfinanzierung treffen zu können. Der Bundesrat ist der Auffassung, dass Verbrauche- rinnen und Verbrauchern in diesen Fällen ein längerer Zeitraum als drei Monate zugestanden werden muss . Zugunsten der Beseitigung der Rechtsunsicherheit für das Vertragsverhältnis zwischen Kunde und Kreditin- stitut hält der Bundesrat eine Frist von zwölf Monaten und 14 Tagen nach Inkrafttreten des Gesetzes für ange- messen . Laut Gesetzesbeschluss des Deutschen Bun- destages soll diese Frist auch für nach Inkrafttreten des Gesetzes abgeschlossene Neuverträge gelten . Insoweit scheint eine Gleichbehandlung von Alt- und Neufällen sachgemäß . Die Fraktion DIE LINKE . hat mitgeteilt, dass sie den Antrag Verbot von Fracking in Deutschland auf Drucksache 18/3791 zurückzieht . Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 162 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . März 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 162 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . März 2016 16015 (A) (C) (B) (D) Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Delegation des Deutschen Bundestages in der Interparlamentarischen Konferenz gemäß Artikel 13 des Vertrags über Stabilität, Koordi- nierung und Steuerung in der Wirtschafts- und Wäh- rungsunion (Fiskalvertrag) Tagung der Interparlamentarischen Konferenz für die wirtschaftliche und finanzielle Steuerung der Europäischen Union vom 3. bis 4. Februar 2015 in Brüssel, Belgien Drucksachen 18/6500, 18/6605 Nr. 1.8 – Unterrichtung durch die Delegation des Deutschen Bundestages in der Interparlamentarischen Konferenz gemäß Artikel 13 des Vertrags über Stabilität, Koordi- nierung und Steuerung in der Wirtschafts- und Wäh- rungsunion (Fiskalvertrag) Tagung der Interparlamentarischen Konferenz über Stabilität, wirtschaftspolitische Koordinie- rung und Steuerung in der Europäischen Union vom 9. und 10. November 2015 in Luxemburg Drucksachen 18/7400, 18/7605 Nr. 3 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsbericht 2014 der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Ei- senbahnen für den Bereich Eisenbahnen mit Stellungnahme der Bundesregierung Drucksachen 18/7300, 18/7605 Nr. 1 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Nationales Hafenkonzept für die See- und Binnen- häfen 2015 Drucksachen 18/7340, 18/7605 Nr. 2 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/7422 Nr . A .1 EP P8_TA-PROV(2015)0472 Drucksache 18/7422 Nr . A .2 Ratsdokument 15477/15 Drucksache 18/7422 Nr . A .3 Ratsdokument 15503/15 Drucksache 18/7422 Nr . A .4 Ratsdokument 15504/15 Drucksache 18/7612 Nr . A .2 EuB-BReg 1/2016 Innenausschuss Drucksache 18/2533 Nr . A .18 Ratsdokument 11864/14 Drucksache 18/6417 Nr . A .7 Ratsdokument 12020/15 Drucksache 18/6417 Nr . A .8 Ratsdokument 12023/15 Drucksache 18/6417 Nr . A .9 Ratsdokument 12025/15 Drucksache 18/6417 Nr . A .10 Ratsdokument 12026/15 Drucksache 18/6607 Nr . A .8 Ratsdokument 12313/15 Drucksache 18/6711 Nr . A .3 Ratsdokument 13121/15 Drucksache 18/7422 Nr . A .8 Ratsdokument 15423/15 Finanzausschuss Drucksache 18/7286 Nr . A .12 EP P8_TA-PROV(2015)0408 Drucksache 18/7422 Nr . A .12 Ratsdokument 5003/16 Drucksache 18/7422 Nr . A .14 Ratsdokument 14650/15 Haushaltsausschuss Drucksache 18/3765 Nr . A .4 KOM(2014)907 endg . Drucksache 18/3765 Nr . A .5 Ratsdokument 16236/14 Drucksache 18/7286 Nr . A .13 EG 34/15 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/7612 Nr . A .27 Ratsdokument 5042/16 Drucksache 18/7612 Nr . A .28 Ratsdokument 15395/15 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur Drucksache 18/7422 Nr . A .23 Ratsdokument 15408/15 Drucksache 18/7612 Nr . A .31 Ratsdokument 15390/15 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsi- cherheit Drucksache 18/7286 Nr . A .18 EP P8_TA-PROV(2015)0409 Drucksache 18/7422 Nr . A .24 Ratsdokument 15393/15 Drucksache 18/7422 Nr . A .25 Ratsdokument 15400/15 Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe Drucksache 18/7286 Nr . A .24 EP P8_TA-PROV(2015)0418 Drucksache 18/7422 Nr . A .27 EP P8_TA-PROV(2015)0461 Drucksache 18/7422 Nr . A .28 EP P8_TA-PROV(2015)0463 Drucksache 18/7422 Nr . A .29 EP P8_TA-PROV(2015)0464 Drucksache 18/7422 Nr . A .30 EP P8_TA-PROV(2015)0470 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent- wicklung Drucksache 18/6855 Nr . A .9 EP P8_TA-PROV(2015)0374 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 162. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 19, ZP 3 Reform der Pflegeberufe TOP 20 Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen TOP 21 Steuerliche Förderung des Mietwohnungsneubaus TOP 22 Atomausstieg in Europa Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Hermann Gröhe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Meine sehr geehrten Damen und Herren! In dieser Le-
    gislaturperiode unternehmen wir eine Reihe zentraler
    Schritte, um die Pflege in Deutschland zum Wohle der
    Pflegebedürftigen, ihrer Angehörigen und der Pflegekräf-
    te in unserem Land zu stärken . Am 1 . Januar des nächsten
    Jahres tritt der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff in Kraft.
    Damit erhalten demenziell erkrankte Menschen erstmals
    gleichberechtigten Zugang zu den Leistungen der Pfle-
    geversicherung . Dieser Schritt hin zu mehr Leistungs-
    verbesserung in der Pflege setzt voraus, dass wir noch
    mehr Menschen dafür gewinnen, diese unverzichtbare,
    wertvolle Arbeit in der Pflege zu tun. Deswegen haben
    wir bereits eine Reihe von Schritten unternommen, die
    darauf zielen, die Arbeitsbedingungen in der Pflege nach-
    haltig zu verbessern .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Dazu gehört, dass die Einführung des neuen Pflege-
    bedürftigkeitsbegriffs mit der Auflage verbunden ist, in
    diesem Jahr die Personalschlüssel für die Pflegeeinrich-
    tungen neu zu verhandeln . Dazu gehört die rechtliche
    Absicherung der Zahlung von Tariflöhnen. Dazu gehört
    die deutliche Entbürokratisierung in der Pflegedokumen-
    tation, und dazu gehören schließlich 20 000 zusätzliche
    Betreuungskräfte, die die Arbeit der Pflegekräfte ergän-






    (A) (C)



    (B) (D)


    zen, aber diese – das sage ich sehr deutlich – niemals
    ersetzen dürfen .

    Mit dem Pflegeberufereformgesetz, das wir – Kollegin
    Schwesig und ich – heute gemeinsam vorlegen und das
    in enger Zusammenarbeit mit Vertretern der Bundeslän-
    der erarbeitet wurde, gehen wir einen weiteren wichtigen
    Schritt, um die Attraktivität der Pflegeberufe zu steigern
    und so dafür Sorge zu tragen, dass wir dem wachsenden
    Bedarf an Pflegekräften auch nachkommen können.

    Wir greifen wie beim Pflegebedürftigkeitsbegriff, über
    den wir zehn Jahre diskutiert haben, bevor er umgesetzt
    worden ist, mit der Einführung der sogenannten Genera-
    listik, der Zusammenführung von Kranken-, Kinderkran-
    ken- und Altenpflege bei klarer Schwerpunktsetzung in
    einem Tätigkeitsfeld, eine Diskussion auf, die ebenfalls
    über zehn Jahre andauerte und die keine theoretische
    Diskussion war, sondern mit einer Fülle von Modellvor-
    haben zur Erprobung dieser Ausbildung verbunden war .
    Ich darf daran erinnern: Im November 2009 hat im schö-
    nen Berchtesgaden auf Antrag aller Länder die Arbeits-
    und Sozialministerkonferenz einstimmig beschlossen,
    sich dem ebenfalls einstimmigen Beschluss der Gesund-
    heitsministerkonferenz anzuschließen und – ich zitiere –:

    … alsbald gemeinsam mit den Ländern Vorschläge
    für eine Zusammenführung der Pflegeausbildungen
    … zu entwickeln .

    „Alsbald“! Mancher tut ja plötzlich so, als würde hier et-
    was übers Knie gebrochen . Seit zehn Jahren diskutieren
    wir, erproben wir, gibt es Forderungen aus der Pflegewis-
    senschaft . Jetzt wollen wir es gemeinsam angehen .

    Worum geht es? Es geht darum, dass die Ausbildung
    zukünftig noch stärker den sich wandelnden Anforde-
    rungen an den Arbeitsplätzen Rechnung trägt . In unse-
    ren Krankenhäusern gibt es eine zunehmende Zahl an
    demenziell erkrankten, chronisch kranken und pflege-
    bedürftigen Patientinnen und Patienten . Das erfordert
    auch altenpflegerisches Know-how. Und in den Pflege-
    einrichtungen befinden sich immer mehr mehrfach und
    chronisch Erkrankte . Vor einigen Wochen haben wir über
    das Thema Palliativversorgung in Pflegeeinrichtungen
    diskutiert und dazu Beschlüsse gefasst . Die Situation in
    der Altenpflege verlangt mehr und mehr auch kranken-
    pflegerisches Know-how.

    Es geht aber auch – das verhehle ich nicht –, auch
    vor dem Hintergrund des Ringens um mehr Fachkräfte
    in diesem Bereich, darum, die Berufs- und Weiterent-
    wicklungsperspektiven, die Aufstiegsmöglichkeiten für
    diejenigen, die in der Pflege tätig sind, zu verbessern. Es
    kann nicht sein, dass man nach dem 10 . Schuljahr eine
    Ausbildung im Pflegebereich machen kann, es dann aber
    nur noch wenige Möglichkeiten der Weiterentwicklung
    gibt . Auch eine Veränderung an dieser Stelle kann einen
    Beitrag dazu leisten, mehr Menschen für diese Tätigkeit
    zu gewinnen .

    Ich freue mich, dass beispielsweise gestern der Vor-
    stand der Diakonie, einer der größten Arbeitgeber in die-
    sem Bereich, ausdrücklich zu unserem Reformvorschlag
    gesagt hat, sie sei überzeugt,

    dass wir durch die Reform viele Menschen für die
    Arbeit in der Pflege gewinnen und dem Fachkräfte-
    mangel entgegenwirken können .

    Es herrscht die Überzeugung – das war neulich eine kraft-
    volle Demonstration im Rahmen des Deutschen Pflegeta-
    ges –, dass diese Reform diesen Beruf attraktiver macht .

    Wir wissen: Eine solch deutliche Umstellung ist auch
    mit Fragen verbunden, denen wir uns jedoch im parla-
    mentarischen Verfahren, weiß Gott, stellen können . Und
    ich glaube, im Rahmen der Vorlage der Eckpunkte für
    eine entsprechende Ausbildungs- und Prüfungsverord-
    nung können wir bereits einiges deutlich machen .

    Angesichts so mancher Polemik in der letzten Wo-
    che, die etwa aus dem Bereich der privaten Arbeitgeber
    auch gegenüber Herrn Laumann und mir geäußert wurde,
    möchte ich doch einmal aus einer Pressemitteilung des
    Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste vom
    3. Juli 2009 zitieren – sie hatte die Überschrift „Pflege-
    ausbildung zusammenführen“ –:

    Die Erfahrungen aus den nunmehr abgeschlossenen
    Pflegeausbildungsmodellen sollten zeitnah in einen
    Reformprozess einmünden . … „Das Modellvorha-
    ben ‚Pflegeausbildung in Bewegung‘ hat deutlich
    gezeigt, dass es keine Hindernisse für eine Zusam-
    menführung der Pflegeausbildungen gibt.“ Aus
    Sicht des bpa, der an der Durchführung des Modells
    aktiv beteiligt war, hat eine bundesweite Reform der
    Pflegeausbildung höchste Priorität.

    Das haben 2009 dieselben gesagt, die jetzt sagen: Das
    geht gar nicht! – Das war damals der Blick auf die Mo-
    delle .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Mir ist Folgendes wichtig – und das machen die Eck-
    punkte für eine Ausbildungs- und Prüfungsverordnung
    deutlich –: Wir werden sicherstellen, dass die praktische
    Ausbildung dadurch, dass über die Hälfte der 2 500 Pra-
    xisstunden im Vertiefungseinsatz geleistet werden kön-
    nen – beispielsweise in der Kinderkrankenpflege, der
    Altenpflege, der Langzeitpflege –, in genau der gleichen
    Weise für das zukünftige Tätigkeitsfeld qualifiziert, wie
    es die bisherigen Ausbildungsgänge getan haben . Nun
    gibt es aber mehr Möglichkeiten aufgrund des gemein-
    samen Berufsbildes . Wir haben in den Modellprojekten
    gesehen, dass sich wichtige Lerninhalte heute längst
    überschneiden – das betrifft zum Beispiel Fragen der
    Anatomie, der Hygiene, der Wundbehandlung oder ethi-
    sche und rechtliche Fragen; ich könnte noch viele ande-
    re nennen –, dass es ein großes Maß an Gemeinsamkeit
    gibt . Diese Inhalte integriert zu unterrichten und gleich-
    zeitig einen Vertiefungseinsatz in der Praxis zu ermögli-
    chen, ist aus meiner Sicht der richtige Weg .

    Ich weiß aber auch, dass es Diskussionen über die Fra-
    ge gegeben hat, ob wir damit die Möglichkeit schaffen –
    gerade auch im Hinblick auf die Altenpflege –, dass auch
    Hauptschülerinnen und Hauptschüler diesen Weg gehen
    können . Ich sage sehr deutlich: Das geschieht schon heu-
    te häufig – das unterstreicht übrigens die Möglichkeiten
    der Ausbildung im Pflegebereich – dadurch, dass viele
    Hauptschülerinnen und Hauptschüler nach der 9 . Klasse

    Bundesminister Hermann Gröhe






    (A) (C)



    (B) (D)


    über die Pflegeassistentenausbildung in den Beruf hin-
    einkommen, Erfahrungen sammeln und Freude an dem
    Beruf haben, berufliche Weiterentwicklungsmöglichkei-
    ten entdecken und sich dann erfolgreich zur Fachkraft
    ausbilden lassen .

    Aber wir halten ausdrücklich daran fest, dass auch der
    Abschluss des 10 . Hauptschuljahres zum Eintritt in die
    Fachkraftausbildung befähigt . Und mit Verlaub: Bisher
    war diese Regelung befristet . Sie wird jetzt entfristet . Wir
    behindern nicht Hauptschüler, sondern wir erleichtern
    dauerhaft den Zugang zu dieser Ausbildung .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Aber es sei mir an dieser Stelle auch gestattet, deutlich
    zu sagen: Den Ausbildungsinhalt – sonst tun wir den jun-
    gen Leuten auch keinen Gefallen – bestimmen die Anfor-
    derungen des zukünftigen Arbeitsplatzes . Meine Damen,
    meine Herren, das, was ganz selbstverständlich für junge
    Menschen gilt, die wir dafür ausbilden, dass sie ein Auto
    reparieren, denen wir sagen: „Eure Ausbildung muss sich
    an dem orientieren, was ihr morgen in der Werkstatt oder
    im Produktionsbetrieb können müsst“, muss doch erst
    recht gelten, wenn es nicht um das Reparieren von Autos,
    sondern um das Pflegen von Menschen geht.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Es muss doch klar sein: Die Ausbildungsinhalte werden
    bestimmt von dem, was morgen im Ausbildungsberuf er-
    forderlich ist .

    Wir werden eine starke Berufsausbildung durch die
    Möglichkeit der Akademisierung ergänzen . Ich bin der
    Überzeugung: Das Rückgrat der Berufsausbildung bleibt
    eine starke, modernisierte Berufsausbildung .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Das ist gut und entspricht unseren Erfahrungen mit einer
    Ausbildung in Praxis und Theorie . Das wird in anderen
    Ländern anders gehandhabt . Den ständigen Mahnungen
    aus Europa, man möge doch alles akademisieren, tritt
    man am besten mit einer glaubwürdigen Modernisierung
    der Berufsausbildung entgegen, meine Damen, meine
    Herren,


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    die dann Ergänzungen dadurch erfährt, dass Qualifizie-
    rungen für Leitungsaufgaben, für Lehraufgaben und für
    den Transfer von pflegewissenschaftlichen Erkenntnis-
    sen in die Praxis in Form einer ergänzenden Akademi-
    sierung erfolgen .

    Wir haben eine breit angelegte Diskussion mit vielen
    Verbänden über Erkenntnisse der Pflegewissenschaft ge-
    führt . Wir werden uns den Fragen im parlamentarischen
    Verfahren stellen, etwa den Fragen nach den Ausbil-
    dungsorten oder den Fragen mancher, die wissen möch-
    ten, was die Reform für ihre Ausbildung bedeutet . Ich
    weiß – die Regierungsbefragung am 13 . Januar 2016 hat
    deutlich gemacht, dass das für alle Fraktionen gilt –, dass
    wir dies intensiv diskutieren werden . Ich bin überzeugt,
    der heute vorgelegte Gesetzentwurf und die Eckpunkte
    für eine Ausbildungs- und Prüfungsverordnung, die wir
    parallel zum Gesetzgebungsverfahren weiterentwickeln

    können, sind eine gute Grundlage, die anstehende Dis-
    kussion so zu führen, dass wir am Ende gemeinsam mit
    einer Modernisierung der Pflegeberufsausbildung die
    Pflege in Deutschland weiter ein gutes Stück stärken.

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Für die Fraktion Die Linke hat das Wort die Kollegin

Pia Zimmermann .


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Pia Zimmermann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herzlichen Dank, Herr Präsident . – Meine Damen und

    Herren! Herr Gröhe, wir stimmen mit Ihnen sowie mit
    den Sozial- und Wohlfahrtsverbänden und auch mit den
    Gewerkschaften überein, dass die Aufwertung der Pfle-
    geberufe schon lange überfällig ist .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Und es ist gut, dass auch Sie das endlich erkannt haben .

    Nicht gut ist allerdings, dass Sie jetzt versuchen, uns
    weiszumachen, dass Ihr Gesetz zur Reform der Pflegebe-
    rufe diese Aufwertung wirklich vornimmt . Ihr Vorschlag
    ist schlicht ein Schmalspurgesetz, das den Herausforde-
    rungen im Bereich der Pflegeberufe überhaupt nicht ge-
    recht wird .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Mechthild Rawert [SPD]: Auf jeden Fall breit genug für breite Diskussionen!)


    Bevor man sich entscheidet, einen Beruf zu erlernen,
    schaut man sich die Arbeitsbedingungen an . Man fragt
    sich: Wäre das ein Beruf für mich? Werde ich in dem
    Beruf Spaß haben? Werde ich den Beruf lange ausüben
    können, womöglich bis zum Ende des Berufslebens? Ich
    finde, Sie sollten sich einmal die Zeit nehmen, über die
    heutigen Arbeitsbedingungen in den Pflegebereichen
    nachzudenken .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Meine Herren Gröhe und Laumann, hätten Sie derart
    schlechte Arbeitsbedingungen in Ihrem Ministerium wie
    manch eine Pflegekraft, so hätten Sie schon lange hinge-
    schmissen .


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Umso mehr gilt mein gesamter Respekt allen Pflegekräf-
    ten in diesem Land .

    Meine Damen und Herren, wir meinen, eine gewisse
    Zusammenlegung der Pflegeberufsausbildungen macht
    durchaus Sinn und entspricht dem aktuellen Stand der
    Pflegewissenschaften. Deswegen wollen wir eine inte-
    grierte Ausbildung mit einer zweijährigen gemeinsa-
    men Grundausbildung und anschließender einjähriger
    Schwerpunktsetzung in allgemeiner Pflege, Kinderkran-
    kenpflege und Altenpflege.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Bundesminister Hermann Gröhe






    (A) (C)



    (B) (D)


    Dafür braucht es eine qualitativ hochwertige Ausbildung,
    die zukunftsgerecht ist, sich den aktuellen Herausforde-
    rungen in der Pflege stellt und die nach dem Berufsab-
    schluss eine Berufsfähigkeit sicherstellt . Das setzt aber
    gute Arbeitsbedingungen im gesamten Pflegebereich vo-
    raus .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Der erste und richtige Schritt wäre eine bundesweit
    einheitliche Personalbemessung .


    (Maria Michalk [CDU/CSU]: Das haben wir gestern diskutiert!)


    Sonst besteht nämlich weiterhin die Gefahr, dass die
    praktische Ausbildung infolge von Personalmangel lei-
    det und Auszubildende, wie heute schon viel zu oft, als
    günstige Arbeitskräfte eingesetzt werden .

    Bessere Arbeitsbedingungen bedeuten auch gute Löh-
    ne. Insbesondere in der Altenpflege haben wir da einen
    riesigen Nachholbedarf . Gerade vor dem Hintergrund Ih-
    res generalistischen Gedankens ist das von hoher Bedeu-
    tung; denn sonst wird am Ende die Altenpflege der große
    Verlierer Ihrer Reform sein .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Aber auch ein attraktives Arbeitsumfeld mit verlässli-
    chen Dienstplänen und genügend freien Tagen trägt zur
    Steigerung der Pflegequalität bei.

    Ohne einen entsprechenden Paradigmenwechsel tre-
    ten Sie, Herr Minister Gröhe, in Fragen der Aufwertung
    der Pflege auf der Stelle. Das ist mit uns nicht zu machen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Herr Gröhe, es besorgt mich sehr, dass Sie das alles ei-
    gentlich wissen und trotzdem auf eine Schmalspurausbil-
    dung und flexibel einsetzbare Pflegekräfte setzen, nicht
    auf die Spezialisierung .


    (Maria Michalk [CDU/CSU]: Quatsch!)


    Qualität und Qualitätssteigerung in der Pflege sieht Ihr
    Entwurf jedenfalls nicht vor .


    (Mechthild Rawert [SPD]: Noch einmal lesen!)


    Das will ich den Menschen in diesem Land ganz klar
    sagen: Sie ignorieren die eigentlichen Probleme und
    machen Politik auf dem Rücken der Beschäftigten, auf
    dem Rücken der Menschen mit Pflegebedarf sowie ihrer
    Angehörigen . Wer das nicht glaubt, der sollte sich doch
    einfach mal die Eckpunkte für eine Ausbildungs- und
    Prüfungsverordnung anschauen . Die Ausbildungsinhalte
    werden dort nahezu überhaupt nicht beschrieben .


    (Maria Michalk [CDU/CSU]: Das kommt doch noch! Die sind in Arbeit!)


    Meine Damen und Herren, das macht doch Ihre Situation
    noch einmal deutlich: Sie wissen gar nicht ganz genau,
    wie Sie Ihre vielbeschworene Generalistik ausgestalten
    wollen .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir Abgeordnete sollen von Ihnen die Katze im Sack
    kaufen; denn es bleibt unklar, ob durch Ihre Neugestal-
    tung der Ausbildung tatsächlich eine qualitativ hinrei-
    chende Berufsfähigkeit hergestellt werden kann .

    Umso erfreuter war ich natürlich, als ich mir die Emp-
    fehlungen des Bundesrates angeschaut habe; denn er
    hat Ihnen sehr gute Hinweise mit auf den Weg gegeben,
    zum Beispiel, dass Pflegeschulen – anders als es Ihr Ent-
    wurf vorsieht – nicht zum Abschluss von Ausbildungs-
    verträgen ermächtigt werden können . Das geht mit der
    Klarstellung einher, dass Auszubildende während der
    gesamten Ausbildungszeit Arbeitnehmerinnen und Ar-
    beitnehmer im Sinne des Betriebsverfassungsgesetzes
    sind und keine Schüler; denn Mitbestimmung sichert
    Ausbildungsqualität .


    (Beifall bei der LINKEN – Mechthild Rawert [SPD]: Grundgesetz lesen!)


    Er fordert Sie auch auf, eine vollumfänglich gerechte,
    gemeinsame und einheitliche Finanzierung der neuen
    Pflegeausbildung sicherzustellen. Das bedeutet, dass der
    Eigenanteil der Menschen mit Pflegebedarf nicht weiter
    ansteigen darf . Das begrüßen meine Fraktion und ich
    sehr .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Herr Minister Gröhe, hören Sie auf die Alarmsignale
    aus dem Bundesrat, der sie auffordert, das Inkrafttreten
    Ihrer Reform um ein Jahr zu verschieben . Somit wäre
    mehr Zeit, um einen Entwurf vorzulegen, der die Auf-
    wertung der Pflegeberufe ernsthaft zum Ziel hat.

    Meine Damen und Herren, ich kann nur eindringlich
    dafür appellieren, den Blindflug in einem so sensiblen
    Politikbereich wie dem der Pflege endlich zu stoppen.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Nehmen Sie die Pflegeausbildungsreform ernst und set-
    zen Sie bei den wirklichen Problemen an . Eine Schmal-
    spurausbildung jedenfalls ist nicht der Weg, um die Pfle-
    ge zukunftsfest zu machen .


    (Mechthild Rawert [SPD]: Kommt auch nicht!)


    Darum wird es von der Linken keine Zustimmung zu Ih-
    rer Generalisierung geben .

    Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit .


    (Beifall bei der LINKEN)