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ID1816100300

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    Plenarprotokoll 18/161 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 161. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 17. März 2016 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag der Abge- ordneten Edelgard Bulmahn und Waltraud Wolff (Wolmirstedt) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15811 A Wahl der Abgeordneten Michael Groß als stellvertretendes Mitglied und Klaus Mindrup als ordentliches Mitglied in den Stiftungsrat der „Stiftung Berliner Schloss – Humboldt- forum“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15811 B Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15811 B Absetzung der Tagesordnungspunkte 12 b und 24 c . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15812 B Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 15812 B Tagesordnungspunkt 4: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht zum Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen und zur Wohnungs- bau-Offensive Drucksache 18/7825 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15812 C b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit zu dem Antrag der Abgeordneten Heidrun Bluhm, Caren Lay, Dr . Dietmar Bartsch, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: So- ziale Wohnungswirtschaft entwickeln Drucksachen 18/3744, 18/6633 . . . . . . . . . 15812 D Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15812 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 15814 C Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 15816 D Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15819 A Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15820 C Dr . Jan-Marco Luczak (CDU/CSU) . . . . . . . . 15822 A Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15824 A Ulli Nissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15825 B Yvonne Magwas (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 15826 A Michael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15827 C Sylvia Jörrißen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15828 D Tagesordnungspunkt 5: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Weiterentwicklung des Behin- dertengleichstellungsrechts Drucksache 18/7824 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15830 C b) Antrag der Abgeordneten Katrin Werner, Sigrid Hupach, Matthias W . Birkwald, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Eine halb barrierefreie Gesell- schaft reicht nicht aus – Privatwirtschaft zu Barrierefreiheit verpflichten Drucksache 18/7874 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15830 C c) Antrag der Abgeordneten Corinna Rüffer, Kerstin Andreae, Britta Haßelmann, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Behinder- tengleichstellungsrecht mutig weiterent- wickeln Drucksache 18/7877 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15830 D Gabriele Lösekrug-Möller, Parl . Staatssekre- tärin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15830 D Katrin Werner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 15831 D Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 15833 C Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 161 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 17 . März 2016II Corinna Rüffer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15834 D Verena Bentele, Beauftragte der Bundesregie- rung für die Belange behinderter Menschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15836 D Uwe Schummer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 15838 B Kerstin Tack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15839 D Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15840 C Gabriele Schmidt (Ühlingen) (CDU/CSU) . . . 15841 D Dr . Astrid Freudenstein (CDU/CSU) . . . . . . . 15843 A Tagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Pia Zimmermann, Harald Weinberg, Sabine Zimmermann (Zwickau), weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gute Arbeit – Gute Versorgung: Mehr Personal in Gesundheit und Pflege Drucksache 18/7568 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15844 B Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15844 C Lothar Riebsamen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 15845 B Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15847 A Marina Kermer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15848 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15849 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15850 C Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . 15851 D Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 15852 D Tino Sorge (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 15853 D Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 15854 B Sabine Dittmar (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15854 D Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 15856 C Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 15858 A Dirk Heidenblut (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15858 D Tagesordnungspunkt 23: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Abkommen vom 23. Septem- ber 2015 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Albanien über Soziale Sicherheit Drucksache 18/7793 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15860 A b) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung der Haftungsbeschränkung in der Binnen- schifffahrt Drucksache 18/7821 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15860 A c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Straßburger Übereinkom- men vom 27. September 2012 über die Beschränkung der Haftung in der Bin- nenschifffahrt (CLNI 2012) Drucksache 18/7822 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15860 B Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Antrag der Abgeordneten Dr . Thomas Gambke, Kerstin Andreae, Britta Haßelmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Betrug mit manipulierten Registrierkas- sen gesetzlich verhindern – Zeitgleich Abschreibungsregeln für geringwertige Wirtschaftsgüter verbessern Drucksache 18/7879 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15860 B b) Antrag der Abgeordneten Oliver Krischer, Stephan Kühn (Dresden), Matthias Gastel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Bericht zu den angeordneten Nachprüfungen von Diesel-Pkw vorlegen Drucksache 18/7882 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15860 C Tagesordnungspunkt 24: a) Zweite Beratung und Schlussabstimmung des von der Bundesregierung eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Ver- trag vom 24. Oktober 2014 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich der Niederlande über die Nutzung und Verwaltung des Küsten- meers zwischen 3 und 12 Seemeilen Drucksachen 18/7450, 18/7692 . . . . . . . . . 15860 D b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zu dem Antrag der Abgeord- neten Cornelia Möhring, Sigrid Hupach, Matthias W . Birkwald, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE: Ent- geltgleichheit gesetzlich durchsetzen Drucksachen 18/4933, 18/7602 . . . . . . . . . 15861 A d)–i) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersich- ten 290, 291, 292, 293, 294 und 295 zu Petitionen Drucksachen 18/7678, 18/7679, 18/7680, 18/7681, 18/7682, 18/7683 . . . . . . . . . . . . 15861 B Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 161 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 17 . März 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 161 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 17 . März 2016 III Zusatztagesordnungspunkt 2: a)–h) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersich- ten 296, 297, 298, 299, 300, 301, 302 und 303 zu Petitionen Drucksachen 18/7893, 18/7894, 18/7895, 18/7896, 18/7897, 18/7898, 18/7899, 18/7900 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15861 D Tagesordnungspunkt 7: Wahl der vom Deutschen Bundestag zu be- nennenden Mitglieder des Deutschen Ethik- rats gemäß den §§ 4 und 5 des Ethikratge- setzes Drucksache 18/7876 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15862 C Tagesordnungspunkt 8: – Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- wärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Betei- ligung bewaffneter deutscher Streitkräf- te an der EU-geführten Ausbildungs- und Beratungsmission EUTM Somalia auf Grundlage des Ersuchens der soma- lischen Regierung mit Schreiben vom 27. November 2012 und 11. Januar 2013 sowie der Beschlüsse des Rates der Eu- ropäischen Union vom 15. Februar 2010, 22. Januar 2013 und 16. März 2015 in Verbindung mit den Resolutionen 1872 (2009) und 2158 (2014) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen Drucksachen 18/7556, 18/7722 . . . . . . . . . 15862 D – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/7723 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15862 D Petra Ernstberger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 15863 A Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 15863 D Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15864 D Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 15865 B Thorsten Frei (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 15865 D Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15867 A Gabi Weber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15868 B Julia Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 15869 A Michael Vietz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 15870 A Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 15870 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15873 D Tagesordnungspunkt 9: Zweite und dritte Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Umsetzung der prüfungsbezogenen Regelungen der Richtlinie 2014/56/EU sowie zur Ausführung der entsprechenden Vorga- ben der Verordnung (EU) Nr. 537/2014 im Hinblick auf die Abschlussprüfung bei Un- ternehmen von öffentlichem Interesse (Ab- schlussprüfungsreformgesetz – AReG) Drucksachen 18/7219, 18/7454, 18/7902 . . . . 15871 B Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15871 C Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 15872 D Dr . Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15876 B Dr . Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15878 A Christian Petry (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15879 A Fritz Güntzler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 15880 A Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15881 C Tagesordnungspunkt 10: Bericht des Ausschusses für Recht und Verbrau- cherschutz gemäß § 62 Absatz 2 der Geschäfts- ordnung zu dem von den Abgeordneten Katja Keul, Ulle Schauws, Renate Künast, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Strafgesetz- buches zur Verbesserung des Schutzes vor sexueller Misshandlung und Vergewaltigung Drucksachen 18/5384, 18/7748 . . . . . . . . . . . 15883 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15883 A Alexander Hoffmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 15884 B Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15886 B Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 15887 A Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15888 A Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15889 B Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 15890 B Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . 15890 D Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . 15891 B Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 15892 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15893 A Alexander Hoffmann (CDU/CSU) . . . . . . . 15893 C Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15894 D Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 15894 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 161 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 17 . März 2016IV Tagesordnungspunkt 11: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Innovative Arbeitsforschung für eine Humanisierung unserer Arbeitswelt und mehr Beschäftigung Drucksachen 18/7363, 18/7871 . . . . . . . . . 15895 A b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales zu dem Antrag der Abgeordneten Klaus Ernst, Jutta Krellmann, Sabine Zimmermann (Zwickau), weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Junge Beschäftigte vor prekärer Arbeit schützen Drucksachen 18/6362, 18/6951 . . . . . . . . . 15895 A Dr . Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 15895 B Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 15896 B Willi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15897 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15898 C Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 15899 D Michael Gerdes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15900 C Wilfried Oellers (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 15901 C Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 15903 A Wilfried Oellers (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 15903 C Tagesordnungspunkt 12: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem An- trag der Abgeordneten Niema Movassat, Wolfgang Gehrcke, Jan van Aken, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Versöhnung mit Namibia – Ge- denken an und Entschuldigung für den Völkermord in der ehemaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika Drucksachen 18/5407, 18/6376 . . . . . . . . . 15904 A Stefan Rebmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15904 A Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 15905 B Elisabeth Motschmann (CDU/CSU) . . . . . . . . 15906 B Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 15907 D Elisabeth Motschmann (CDU/CSU) . . . . . . . . 15908 A Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15908 C Dagmar G . Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15909 D Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15910 D Dr . Ute Finckh-Krämer (SPD) . . . . . . . . . . . . 15911 C Charles M . Huber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15912 B Tagesordnungspunkt 13: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 28. April 2015 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechischen Republik über die polizeiliche Zusammenarbeit und zur Än- derung des Vertrages vom 2. Februar 2000 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechischen Republik über die Ergänzung des Europäischen Übereinkom- mens über die Rechtshilfe in Strafsachen vom 20. April 1959 und die Erleichterung seiner Anwendung Drucksachen 18/7455, 18/7687 . . . . . . . . . . . 15913 C Dr . Günter Krings, Parl . Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15913 C Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 15914 C Susanne Mittag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15915 C Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15917 B Günter Baumann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15918 A Tagesordnungspunkt 14: a) Antrag der Abgeordneten Friedrich Ostendorff, Oliver Krischer, Nicole Maisch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Zukunftsfähige Hühnerhaltung – Kü- kentötung schnellstmöglich ein Ende setzen Drucksache 18/7878 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15919 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung und Landwirt- schaft zu dem Antrag der Abgeordneten Friedrich Ostendorff, Harald Ebner, Nicole Maisch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Männliche Eintagsküken leben lassen Drucksachen 18/4328, 18/7726 . . . . . . . . . 15919 B Johannes Remmel, Minister (Nordrhein-Westfalen) . . . . . . . . . . . . . . . . 15919 C Dieter Stier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 15920 C Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15921 C Dr . Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 15922 B Christina Jantz-Herrmann (SPD) . . . . . . . . . . 15923 B Rita Stockhofe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15924 C Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15925 C Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 161 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 17 . März 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 161 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 17 . März 2016 V Tagesordnungspunkt 15: a) Erste Beratung des von den Fraktionen CDU/CSU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Bundes- wahlgesetzes Drucksache 18/7873 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15926 D b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Wahlkreiskommission für die 18. Wahlperiode des Deutschen Bun- destages gemäß § 3 des Bundeswahlge- setzes Drucksache 18/3980 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15927 A c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Ergänzender Bericht der Wahlkreis- kommission für die 18. Wahlperiode des Deutschen Bundestages Drucksache 18/7350 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15927 A Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15927 B Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 15928 A Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 15929 A Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15930 B Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 15931 A Tagesordnungspunkt 16: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit zu dem Antrag der Abgeord- neten Ralph Lenkert, Caren Lay, Dr . Dietmar Bartsch, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion DIE LINKE: Kältemittel R1234yf aus dem Verkehr ziehen Drucksachen 18/4840, 18/6634 . . . . . . . . . . . 15932 B Ulli Nissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15932 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 15933 A Carsten Müller (Braunschweig) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15934 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 15935 A Carsten Müller (Braunschweig) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15935 C Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15935 D Arno Klare (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15936 C Josef Göppel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 15937 B Tagesordnungspunkt 17: Antrag der Abgeordneten Brigitte Pothmer, Luise Amtsberg, Beate Müller-Gemmeke, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Arbeitsmarktpolitik für Flüchtlinge – Praxisnahe Förderung von Anfang an Drucksache 18/7653 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15938 A Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15938 A Jutta Eckenbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 15939 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15940 C Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15941 B Tobias Zech (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 15942 C Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15943 C Kerstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15944 C Tagesordnungspunkt 18: Antrag der Abgeordneten Matthias W . Birkwald, Roland Claus, Sabine Zimmermann (Zwickau), weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE sowie der Abgeordneten Markus Kurth, Corinna Rüffer, Dr . Wolfgang Strengmann-Kuhn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: DDR-Altübersiedlerinnen und -Altüber- siedler sowie DDR-Flüchtlinge vor Renten- minderungen schützen – Gesetzliche Rege- lung im SGB VI verankern Drucksache 18/7699 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15945 D Matthias W . Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 15945 D Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 15946 D Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15947 C Dr . Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . 15948 B Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15949 B Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . . 15950 D Dr . Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . 15951 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15953 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 15955 A Textrahmenoptionen: 30,5 mm Abstand oben (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 161 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 17 . März 2016 15811 161. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 17. März 2016 Beginn: 9 .02 Uhr
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    Peter Weiß (Emmendingen) (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 161 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 17 . März 2016 15955 Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 17 .03 .2016 Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17 .03 .2016 Bülow, Marco SPD 17 .03 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 17 .03 .2016 Durz, Hansjörg CDU/CSU 17 .03 .2016 Fabritius, Dr . Bernd CDU/CSU 17 .03 .2016 Freitag, Dagmar SPD 17 .03 .2016 Gunkel, Wolfgang SPD 17 .03 .2016 Held, Marcus SPD 17 .03 .2016 Hüppe, Hubert CDU/CSU 17 .03 .2016 Jung, Andreas CDU/CSU 17 .03 .2016 Jung, Dr . Franz Josef CDU/CSU 17 .03 .2016 Klingbeil, Lars SPD 17 .03 .2016 Lach, Günter CDU/CSU 17 .03 .2016 Liebich, Stefan DIE LINKE 17 .03 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17 .03 .2016 Otte, Henning CDU/CSU 17 .03 .2016 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17 .03 .2016 Ryglewski, Sarah SPD 17 .03 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 17 .03 .2016 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 17 .03 .2016 Schneider (Erfurt), Carsten SPD 17 .03 .2016 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 17 .03 .2016 Stracke, Stephan CDU/CSU 17 .03 .2016 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17 .03 .2016 Veit, Rüdiger SPD 17 .03 .2016 Weiler, Albert CDU/CSU 17 .03 .2016 Wendt, Marian CDU/CSU 17 .03 .2016 Wicklein, Andrea SPD 17 .03 .2016 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 161. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 4 Bezahlbares Wohnen und Bauen TOP 5 Behindertengleichstellungsrecht TOP 6 Personalbemessung in Gesundheit und Pflege TOP 23, ZP 1 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP 24 Abschließende Beratungen ohne Aussprache TOP 7 Wahl zum Deutschen Ethikrat TOP 8 Bundeswehreinsatz EUTM Somalia TOP 9 Abschlussprüfungsreformgesetz TOP 10 Sexualstrafrecht TOP 11 Humanisierung der Arbeitswelt TOP 12 Beziehungen zu Namibia TOP 13 Rechtshilfeübereinkommen mit Tschechien TOP 14 Zukunftsfähige Hühnerhaltung TOP 15 Änderung des Bundeswahlgesetzes TOP 16 Kältemittel in Klimaanlagen von Kraftfahrzeugen TOP 17 Arbeitsmarktpolitik für Flüchtlinge TOP 18 Rentenrecht für DDR-Altübersiedler und - Flüchtlinge Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Caren Lay


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Bezahlbarer Wohnraum ist für Millionen Men-
    schen in Deutschland inzwischen zu einer Existenzfrage
    geworden. Junge Familien finden in vielen Metropolen
    keine bezahlbaren Wohnungen mehr . Rentner und Ar-
    beitslose werden aus den Wohnungen und aus den Nach-
    barschaften verdrängt, in denen sie zum Teil Jahrzehnte
    gelebt haben . Studenten übernachten in manchen Univer-
    sitätsstädten zu Semesterbeginn in Turnhallen, und wer
    in München oder Hamburg Krankenschwester oder Bus-
    fahrer ist, der kann sich in der Innenstadt keine Wohnung
    mehr leisten .

    Die Miete frisst normalen Leuten die Haushaltskas-
    se auf . Investoren verdienen sich hingegen eine goldene
    Nase . Wir haben in Deutschland ein Problem mit explo-
    dierenden Mieten und Wohnungsnot . Das müssen wir
    endlich ändern .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Die Mieterinnen und Mieter müssen das politische
    Versagen der letzten Jahrzehnte ausbaden . Was war denn
    da? Der soziale Wohnungsbau wurde komplett geschlif-
    fen .


    (Yvonne Magwas [CDU/CSU]: In welchen Ländern denn? – Dr . Jan-Marco Luczak [CDU/CSU]: In Berlin unter Rot-Rot!)


    Von ehemals 4 Millionen Sozialwohnungen sind nicht
    einmal mehr 1,5 Millionen übrig – Tendenz sinkend . Seit
    der Finanzmarktkrise drängt das Kapital auf den Immo-
    bilienmarkt und versucht, sich im Betongold zu vermeh-
    ren – Tendenz steigend .

    Landes- und bundeseigene Wohnungen wurden zu
    Hunderttausenden – davon allein über 350 000 bundes-
    eigene Wohnungen – privatisiert . Noch vor ein paar Jah-
    ren haben Sie völlig ohne Not 11 000 TLG-Wohnungen
    verscherbelt – noch dazu an die Heuschrecken . Das war
    wirklich völlig unverständlich .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Deswegen möchte ich hier an dieser Stelle auch klipp
    und klar sagen: Nicht die Flüchtlinge sind schuld an der
    Wohnungsnot und schon gar nicht an steigenden Mieten,
    sondern einzig und allein eine ignorante Politik der letz-
    ten Jahrzehnte trägt dafür die Verantwortung .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Natürlich leiden zuallererst die ärmeren Haushalte
    unter dieser Entwicklung . In manchen Städten bezahlen
    sie 40 bis 50 Prozent ihres Einkommens alleine für das
    Wohnen . Das darf doch wirklich nicht sein .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Deswegen begrüßen wir als Linke natürlich auch, dass
    es ein Bündnis für bezahlbares Wohnen gibt . Im Bericht
    werden auch einige gute Vorschläge gemacht . Für mich
    stellt sich aber ein bisschen die Frage, ob das am Ende in

    Bundesministerin Dr. Barbara Hendricks






    (A) (C)



    (B) (D)


    erster Linie ein Bericht für bezahlbares Bauen oder für
    bezahlbares Wohnen ist .


    (Sören Bartol [SPD]: Beides!)


    Es gibt nämlich keinen Automatismus, wonach bezahl-
    bares Bauen automatisch zu bezahlbarem Wohnen führt .
    An dieser Stelle müssen wir nachjustieren .


    (Marie-Luise Dött [CDU/CSU]: Je mehr gebaut wird, desto bezahlbarer wird es!)


    Wir müssen endlich die Interessen der Mieterinnen und
    Mieter in den Mittelpunkt unserer Politik stellen .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Ohne Vermieter kann es gar keine Mieter geben!)


    Neben begrüßenswerten Dingen im Bereich des Bau-
    ens gibt es aber auch einige Leerstellen, an denen der Be-
    richt aus meiner Sicht einfach enttäuschend ist . Ich denke
    beispielsweise an die soziale Wohnraumförderung . Das
    ist mir einfach zu vage; das ist zu allgemein . Konkretes
    Handeln statt Absichtserklärungen: Das entlastet doch
    die Mieterinnen und Mieter .


    (Ulli Nissen [SPD]: Aber Sie kennen doch den Föderalismus, oder?)


    – Ich werde noch etwas zum Föderalismus sagen, Frau
    Kollegin .

    Wir haben einen Kahlschlag im sozialen Wohnungs-
    bau erlebt . Durch die Föderalismusreform ist die Verant-
    wortung für den sozialen Wohnungsbau an die Länder
    gegangen . Sie werden dafür im Jahr mit ziemlich lächer-
    lichen 518 Millionen Euro abgespeist .


    (Marie-Luise Dött [CDU/CSU]: Das ist eine halbe Milliarde! „Abgespeist“ wurden sie überhaupt nicht!)


    In einigen Ländern wurde dieses Geld noch nicht einmal
    für den sozialen Wohnungsbau ausgegeben . Das kritisie-
    ren wir auch . Bund und Länder haben sich hier nicht mit
    Ruhm bekleckert .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Trotzdem sage ich an dieser Stelle: Es war ein großer
    Fehler, die Verantwortung für die soziale Wohnraumför-
    derung an die Länder zu geben .


    (Dr . Jan-Marco Luczak [CDU/CSU]: In Berlin unter Rot-Rot zum Beispiel! – Ulli Nissen [SPD]: Das bestreiten wir nicht!)


    Der soziale Wohnungsbau gehört zurück in die Verant-
    wortung des Bundes und muss endlich wieder Chefsache
    werden .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Max Straubinger [CDU/CSU]: Trauen Sie den Ländern nichts zu?)


    Wo ist denn der versprochene Neustart im sozialen
    Wohnungsbau? Diese 500 Millionen Euro mehr an die

    Länder finden wir natürlich gut, aber es fehlen 4 Milli-
    onen Sozialwohnungen in Deutschland . Hier sind die
    Flüchtlinge übrigens noch gar nicht eingerechnet .

    Was wird demgegenüber eigentlich neu gebaut? Im
    vorletzten Jahr wurden gerade einmal 12 500 Sozialwoh-
    nungen neu gebaut, 2013 waren es gerade einmal 9 000
    Sozialwohnungen . Wenn wir in diesem Tempo weiterma-
    chen, dann brauchen wir sage und schreibe 320 Jahre, bis
    wir den Bedarf an Sozialwohnungen gedeckt haben . Hier
    müssen wir doch endlich etwas mehr Tempo machen .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Frau Hendricks fordert nun 1 Milliarde Euro mehr für
    den sozialen Wohnungsbau. Das finden wir gut. Heute
    Morgen lief im Ticker, dass die SPD inzwischen 3 bis
    5 Milliarden Euro fordert . Nachdem wir vor ein paar Wo-
    chen 5 Milliarden Euro für den sozialen und gemeinnüt-
    zigen Wohnungsbau gefordert haben, kann ich hier nur
    sagen: Die Linke wirkt .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Frage ist doch nur, ob Sie, liebe Frau Hendricks,
    dafür grünes Licht vom Finanzminister bekommen . Da-
    nach sieht es ja im Moment nicht aus . Es sieht für mich
    auch nicht so aus, als würden Sie dafür eine Mehrheit
    hier im Plenum bekommen . Bei Ihrer Forderung hat bei
    der Union eine einzige Person geklatscht .


    (Dr . Jan-Marco Luczak [CDU/CSU]: Wer war das?)


    Wir brauchen einen Neustart im sozialen und gemein-
    nützigen Wohnungsbau; aber dafür müssen wir vor allen
    Dingen Mehrheiten in der Bundesregierung und in der
    Großen Koalition finden. Das ist doch das Problem. Wir
    sagen: 250 000 Sozialwohnungen – ich betone: sowohl
    für die deutsche Bevölkerung als auch für Migranten und
    Geflüchtete – müssen neu entstehen.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Ein Neustart heißt eben auch, kreativer zu sein, weniger
    Gettobildung zu haben und eine dauerhafte Belegungs-
    bindung zu erreichen . Da kann man einmal nach Wien
    fahren und sich anschauen, wie so etwas wirkungsvoll
    funktioniert .

    Das Problem ist aber doch, dass die Bundesregie-
    rung – vor allen Dingen Herr Schäuble – bisher lieber
    auf Steuerabschreibungen setzt, und das ohne Mietober-
    grenzen .


    (Zuruf der Abg . Marie-Luise Dött [CDU/ CSU])


    Darüber werden wir morgen ja noch ausführlich spre-
    chen . Wir sagen: So wie die Dinge jetzt liegen, ist das ein
    Subventionsprogramm für die Bauindustrie . Das brau-
    chen wir gerade nicht .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich stimme ja mit vielem von dem überein, was Sie
    sagen, Frau Hendricks . Aber wie gesagt, mit den Mehr-
    heiten im Kabinett scheint es doch zu hapern . Deswegen
    sage ich: Für eine echte Wohnungsoffensive brauchen
    wir offenbar zuallererst ein Bündnis innerhalb der Bun-

    Caren Lay






    (A) (C)



    (B) (D)


    desregierung . Die SPD hat viel gefordert, die CDU fast
    alles ausgesessen . Im Ergebnis ist wenig Effektives pas-
    siert . Hier müssen wir endlich ran!


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich möchte Ihnen zwei Beispiele nennen, die belegen,
    dass die CDU alles darangesetzt hat, jede ernstzuneh-
    mende Initiative für bezahlbares Wohnen zu verhindern .
    Manchmal habe ich wirklich den Verdacht, dass es Ihnen
    gar nicht um bezahlbares Wohnen geht . Ihnen geht es um
    die Rendite der Vermieter . Und genau das ist das Pro-
    blem .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das erste Beispiel ist die Mietpreisbremse . Auf den
    ersten Seiten des Berichtes wird sie ja vollmundig ge-
    lobt . Leider ist es so, dass die CDU im entsprechenden
    Verfahren so viele Bedingungen und so viele Ausnahmen
    durchgesetzt hat, dass sie am Ende ein Rohrkrepierer
    geworden ist . Es gibt doch schon die ersten Zwischen-
    berichte aus den Ländern . Zum Beispiel wird in Berlin
    gesagt, dass das ein zahnloser Tiger sei . Trotz der Miet-
    preisbremse würden die Mieten um 6 bis 7 Prozent stei-
    gen . – Deswegen sagen wir ganz klar: Mit einem derart
    ausgehöhlten Gesetz geht es nicht . Hier muss nachge-
    steuert werden .


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg . Dr . Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Ich nenne das zweite Beispiel, das zeigt, wo die CDU
    ein Bündnis für wirklich bezahlbares Wohnen verhindert .
    Das ist die ausstehende und möglicherweise ausbleiben-
    de zweite Mietrechtsnovelle . Im Bericht steht viel Un-
    strittiges . Zum Beispiel ist es völlig richtig, dass beim
    Neubau nicht mehr so streng auf die Anzahl der Park-
    plätze geschaut werden muss, wenn weniger Menschen
    auf ein Auto setzen . Schön und gut! Viel entscheidender
    aber ist doch, ob Mieterinnen und Mieter vor Preisexplo-
    sionen – und zwar per Gesetz – geschützt werden . Und
    hierzu steht in diesem Bericht leider gar nichts .

    Wir haben hier vor ein paar Wochen gefordert, bei-
    spielsweise den Mietspiegel breiter aufzustellen oder
    auch die Modernisierungsumlage so zu ändern, dass
    die Mieterinnen und Mieter damit nicht aus ihren Woh-
    nungen vertrieben werden können . Was aber ist aus der
    vollmundig angekündigten zweiten Mietrechtsnovel-
    le der Bundesregierung geworden? Die CDU sitzt sie
    nach massivem Druck aus der Vermieterlobby aus . Wir
    können hier noch so viel über die Vereinfachung von
    DIN-Normen sprechen: So wird es nichts mit bezahlba-
    rem Wohnen .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ein letzter Punkt zu dem, was leider nicht im Bericht
    steht . Die CDU setzt ja insbesondere auf das Mantra
    „Bauen, Bauen, Bauen“ . Aber eine der zentralen Fragen
    ist doch: Wer baut für wen? Gebaut wird dort, wo der
    meiste Profit entsteht. Und den bringen eben nicht Rent-
    ner, Studenten, Erwerbslose oder Geringverdiener . Im
    Moment wird für Leute mit viel Geld gebaut . Deswegen
    fordern wir als Linke beispielsweise die Einführung ei-

    ner neuen Gemeinnützigkeit . Gemeinnütziger und nicht
    profitorientierter Wohnungsbau – das ist das Gebot der
    Stunde .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das Ende der Fahnenstange ist übrigens noch nicht
    erreicht . Finanzberater empfehlen ja nach wie vor unver-
    blümt: Investieren Sie in Rohstoffe in Madagaskar oder
    in Mietwohnungen in Berlin . Deswegen sagen wir als
    Linke: Wir brauchen nicht nur eine effektive Mietpreis-
    bremse, sondern vor allen Dingen auch eine Spekulati-
    onsbremse .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ein massiver Neustart im sozialen Wohnungsbau, mehr
    öffentliches Eigentum und mehr Gemeinnützigkeit – das
    wäre die beste Spekulationsbremse .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Meine Damen und Herren, wir müssen endlich um-
    steuern . Wir als Linke haben vor fünf Jahren als Erste
    eine Offensive für eine neue Mietenpolitik gefordert .
    Ihnen liegt heute ein umfangreicher Antrag zur Abstim-
    mung vor . Ich hoffe wirklich auf Ihre Zustimmung . Wir
    sollten heute tatsächlich sinnvolle Dinge beschließen .
    Dafür haben wir Vorschläge gemacht . Dem Reden über
    bezahlbares Wohnen müssen endlich konkrete Taten fol-
    gen .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Für die CDU/CSU-Fraktion hat nun der Kollege

Georg Nüßlein das Wort .


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Georg Nüßlein


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Frau Lay,

    in Ihrer Rede war eines richtig: Wir haben in den letzten
    Jahren zu wenig gebaut . Wir haben zu wenig Wohnraum
    für unsere Bürgerinnen und Bürger . Daran müssen wir
    etwas ändern . – Leider war das das Einzige, was an Ihrer
    Rede richtig war . Aber immerhin hat an dieser Stelle die
    Analyse gestimmt .


    (Lachen bei Abgeordneten der LINKEN – Caren Lay [DIE LINKE]: Wie gönnerhaft!)


    Ich räume freimütig ein, dass nach dem Jahr 2000
    auch wir einem Trugschluss aufgesessen sind und ge-
    sagt haben: Angesichts der demografischen Entwicklung
    in Deutschland gibt es genügend Wohnraum . Man muss
    nicht mehr bauen, und man muss auch den Bau von Woh-
    nungen nicht mehr fördern . Deshalb haben wir in der
    Regierungszeit der letzten Großen Koalition die Eigen-
    heimzulage abgeschafft, was ich immer noch für einen
    großen Fehler halte .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Caren Lay






    (A) (C)



    (B) (D)


    Das war damals die falsche Entscheidung, meine Damen
    und Herren . Deshalb sind wir jetzt dabei, an dieser Stelle
    das eine oder andere zu korrigieren .

    Ich möchte aber vorwegschicken – das zu erwähnen,
    ist mir ein persönliches Anliegen –, dass es nicht auf-
    grund des Flüchtlingszustroms schwerpunktmäßig da-
    rum geht, Wohnungen zu bauen . Natürlich verschärft der
    Zustrom von Flüchtlingen das Problem der Wohnungs-
    not . Wir sind gehalten, die Menschen, die zu uns kom-
    men, anständig unterzubringen . Aber jenseits dessen gibt
    es in Deutschland seit Jahren die Problematik, dass wir
    zu wenig bezahlbaren Wohnraum haben . Wir sind in die-
    ser Koalition auf einem guten Weg, das zu ändern .

    Frau Lay, um den Linken anzugehören, muss man
    wahrscheinlich wirklich jeden ökonomischen Zusam-
    menhang verdrängen . Aber dass es einen inneren Zu-
    sammenhang zwischen bezahlbarem Bauen auf der einen
    Seite und der Möglichkeit, diese günstig gebauten Woh-
    nungen günstig zu vermieten, auf der anderen Seite gibt,
    können Sie doch nicht leugnen .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Caren Lay [DIE LINKE]: Das ist aber kein Automatismus! – Christian Kühn [Tübingen] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Also, ehrlich gesagt, haben Sie Marktwirtschaft nicht verstanden! – Dr . Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Er ist von der CSU! Er weiß nicht, was Marktwirtschaft ist!)


    Natürlich gibt es diesen Zusammenhang . Natürlich brau-
    chen wir, um diese Problematik jetzt anzugehen, Inves-
    toren, gerade auch private Investoren, meine Damen und
    Herren . Der Staat allein wird dieses Problem jedenfalls
    nicht lösen können .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich wehre mich gegen Ihren Vorwurf, wir hätten all
    die Maßnahmen, die wir machen, sozial nicht ordentlich
    flankiert. Das ist falsch. Wir haben beispielsweise das
    Wohngeld deutlich erhöht . Das war eine ganz wichtige
    wohnungs- und sozialpolitische Maßnahme . Ich hätte
    mir gewünscht, dass Sie das in Ihrer Rede ein bisschen
    würdigen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Das hätte ich mir auch gewünscht!)


    Was den sozialen Wohnungsbau betrifft, wäre es mir
    lieber gewesen, Sie hätten die Schuldigen klar benannt .
    Der Bund hat die Länder jahrelang finanziert und das
    Geld für Wohnungsbau brav überwiesen, aber die Länder
    haben damit ihre Haushalte ausgeglichen .


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Jedenfalls keine Wohnungen gebaut! – Max Straubinger [CDU/CSU]: Insbesondere die linksregierten Länder!)


    Das ärgert mich; das sage ich Ihnen ganz offen . Ich sage
    auch: Wir haben diese Mittel auf über 1 Milliarde Euro
    jährlich verdoppelt . Jetzt muss man abwarten, was pas-
    siert, ob und wie die Länder mit dem Geld etwas machen .

    Man kann nicht einfach noch mehr Geld für die Länder
    fordern,


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    sondern man muss sich anschauen, ob die Länder jetzt
    endlich willens und in der Lage sind – manchmal schei-
    tert es auch an der Organisation –, sozialen Wohnraum
    tatsächlich zu schaffen .

    Zum Thema Mietpreisbremse . Ich gebe offen zu, dass
    mir dieses Instrument, das nicht ganz so marktnah ist,
    wie man sich das vorstellt, nicht in jedem Punkt gefällt .


    (Ulli Nissen [SPD]: Das wundert mich nicht!)


    – Ich weiß, dass Sie das nicht wundert .


    (Sören Bartol [SPD]: Das wird aber in Bayern total viel angewandt!)


    – Der Kollege hat den Hinweis auf Bayern gebracht . –
    Trotzdem gibt es bei uns Ballungsräume, wo dieses In-
    strument eine Rolle spielt, auch eine gute Rolle, wie ich
    meine .


    (Ulli Nissen [SPD]: Eine wichtige Rolle!)


    Aber ich bin der festen Überzeugung, dass wir jeden-
    falls zurzeit keinen weiteren Umsetzungsbedarf im Sinne
    weiterer Auflagen für Vermieter haben. Das ist eine Maß-
    nahme, die wir erst einmal insbesondere mit Blick auf die
    Auswirkungen auf das Angebot prüfen müssten, um dann
    darüber zu diskutieren, wie man eine solche Mietpreis-
    bremse sinnvollerweise weiterentwickelt .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die Kollegin Lay hat die Ausnahmen angesprochen,
    die wir – im Übrigen nicht nur die CDU; die CSU war an
    den Ausnahmen auch beteiligt; Sie sollten die Schuldi-
    gen dann auch vollständig nennen – durchgesetzt haben .


    (Caren Lay [DIE LINKE]: Da sind Sie auch noch stolz drauf! – Dr . Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ja super! Wir hätten gedacht, die CSU gibt es gar nicht mehr! Ich finde, das muss man jedes Mal sagen, dass die CSU auch dabei ist!)


    Ich glaube, dass es richtig war, beispielsweise in den
    Bereichen Neubau und Totalsanierung die Ausnahmen
    durchzusetzen, um einen Investitionsattentismus zu ver-
    meiden . Das war ganz wichtig . Denn wir wollen beides –
    die Mietpreisbremse auf der einen Seite und Investitionen
    auf der anderen Seite –, und nur über diese Ausnahmen
    kommt man zu dem Ergebnis, dass man beides parallel
    ermöglichen kann .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Ulli Nissen [SPD]: Da können wir sogar zustimmen!)


    Wir reden zurzeit über steuerliche Sonderabschreibun-
    gen . Frau Umweltministerin Hendricks hat es deutlich
    gesagt: Es geht dabei nicht um Luxusimmobilien . Ich
    bitte dringend, die Diskussion in dem Zusammenhang zu
    unterlassen . Denn diese Debatte kann nicht mehr sein als
    reine Symbolpolitik . Selbst wenn man Luxusimmobilien
    fördern würde, so – das muss uns doch allen klar sein –

    Dr. Georg Nüßlein






    (A) (C)



    (B) (D)


    macht doch jeder, der in eine neue Immobilie zieht, eine
    alte frei .


    (Dr . Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist eben der Punkt! Bei den Luxusimmobilien nicht mehr! Weil die Leute sich drei, vier Wohnungen kaufen und in der einzelnen Wohnung jeweils bloß ein paar Monate wohnen! Sie sind überhaupt nicht auf dem sachlichen Stand!)


    Mehr Immobilien, egal in welcher Kategorie, führen letz-
    ten Endes dazu, dass Wohnungen frei werden, auch für
    diejenigen, die bezahlbaren Wohnraum suchen .

    Wir fördern aber gar nicht Luxusimmobilien . Viel-
    mehr haben wir mittlerweile Kappungsgrenzen, die an
    die Baukostenrealität angenähert sind . Darum geht es
    nämlich . Die Annäherung an die Baukostenrealität ist
    momentan gar nicht so einfach . Im ländlichen Raum lie-
    gen die Baukosten, also die reinen Herstellungskosten,
    bei 2 300 Euro, im städtischen Raum liegen sie bei 2 600
    bis 2 700 Euro . Wenn man eine Miete von 7 Euro an-
    setzt, dann kommt man bei 2 300 Euro Baukosten auf
    eine Rendite von kaum 3 Prozent .


    (Ulli Nissen [SPD]: Da freut sich heute jeder Kunde bei der Bank über 3 Prozent Rendite!)


    – Schreien Sie doch nicht so laut! – Davon sind die Be-
    wirtschaftungskosten und anderes noch gar nicht abge-
    zogen. Bei dieser Renditekategorie Investoren zu finden,
    ist gar nicht so einfach . Das ist nur deshalb möglich, weil
    das Zinsniveau historisch niedrig ist .

    Was mich bei der steuerlichen Sonderabschreibung
    ein bisschen umtreibt, ist, dass wir die Gebietskulisse
    nicht zu eng formulieren dürfen und aufpassen müssen,
    dass wir nicht dort, wo der Wohnungsmarkt schon heiß
    ist, für Überhitzung sorgen . Das wird zu Verschiebungen
    weg von den Mittelstädten führen, die in dem Bereich
    auch ihre Probleme haben . Schließlich gibt es nicht nur
    beispielsweise in München, sondern auch in den mittle-
    ren und kleineren Städten mittlerweile keinen bezahlba-
    ren Wohnraum im erforderlichen Ausmaß mehr .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wenn wir die Gebietskulisse zu eng formulieren, dann
    werden wir das Gegenteil erreichen . Dann wird es dort,
    wo es schon brennt, noch heißer, und woanders wird
    nicht mehr investiert . Deshalb muss man aus meiner
    Sicht noch einmal vertieft darüber nachdenken, wie man
    das Ganze so regeln kann, dass es passt .

    Ich räume freimütig ein, dass wir uns seitens der
    Unionsbaupolitiker gewünscht hätten, zu einer undiffe-
    renzierten Erhöhung des Abschreibungssatzes auf 3 Pro-
    zent zu kommen, weil wir sehen, dass der derzeitige Ab-
    schreibungssatz von 2 Prozent nichts mit der Abnutzung
    im Wohnungsbereich zu tun hat . Ein Haus von heute hat
    einen hohen Technikanteil . Das heißt, die Abnutzung ist
    eine andere als noch vor 30, 40 oder 50 Jahren . Das müss-
    ten wir aus meiner Sicht auch mit Blick auf die Steuer-
    gerechtigkeit sinnvoll abbilden . Ich glaube, dass das im
    Sinne einer gleichmäßigen Verteilung von Wohnungen
    tatsächlich der sinnvollere Weg gewesen wäre . Den Rest

    hätte letzten Endes der Markt geregelt, weil natürlich je-
    der Investor dort baut, wo eine Immobilie am schnellsten
    vermietbar ist .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wo das bisher nicht geschieht und wir an anderen
    Stellen gebaut haben, war das immer damit verbunden,
    dass wir durch steuerliche Anreize die Leute dorthin ge-
    lockt haben . Ansonsten handeln die Menschen sehr ratio-
    nal und schauen genau, wo Wohnungen vermietbar sind .
    Fehlanreize zu setzen, das darf und soll uns an dieser
    Stelle nicht passieren .

    Ich will unterstreichen, dass der Union das Thema
    selbstgenutztes Wohneigentum ein besonderes Anliegen
    ist . Ein Eigenheim ist gut für die Rente .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Eigenheime sorgen des Weiteren für freie Mietwohnun-
    gen .


    (Dr . Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Irrglaube!)


    Ich sage Ihnen aber auch aus eigener Erfahrung: Ein Ei-
    genheim eröffnet eine integrationspolitische Chance . Ich
    bitte, darüber nachzudenken . All diejenigen Migranten,
    die in meinem Wohnumfeld Wohneigentum kaufen – es
    gibt genügend, die Immobilien kaufen –, sind anders in-
    tegriert und lassen sich auf Dauer auch anders integrieren
    als andere . Darüber sollten wir nachdenken .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir haben die Wohnungsbauprämie zuletzt 1996 an-
    gepasst . Sie hat mittlerweile mit den Einkommensreali-
    täten und den Kosten nichts mehr zu tun . Deshalb glaube
    ich, dass das ein wichtiges Handlungsfeld ist .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Zuruf von der CDU/CSU: Gerade in der Niedrigzinsphase!)


    Abschließend: Klimaschutz ist ein zentrales, ein wich-
    tiges Thema . Es darf aber nicht zum Investitionshinder-
    nis werden . Es bringt dem Klima gar nichts, wenn nicht
    investiert wird . Das gilt genauso für die Industrie und
    insbesondere für die Bauunternehmen . Wir müssen da-
    für sorgen, dass wieder mehr investiert wird . Wir werden
    daher noch einmal über die Standards im Zusammenhang
    mit EnEV und EEWärmeG debattieren müssen . Ich fand
    die Einlassung der Ministerin sehr gut, dass das zusam-
    mengeführt werden soll .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Ich halte es für ganz entscheidend, dass wir bei dieser
    Gelegenheit noch einmal darüber nachdenken, wie es um
    die Relation bestellt ist, welche Standards wir obendrauf
    packen wollen und ob die zusätzlichen Kosten in einem
    angemessenen Verhältnis zur positiven Wirkung für den
    Klimaschutz stehen . Vielfach ist das nicht mehr der Fall .
    Eine solche Grenzbetrachtung ist wichtig . Diese haben
    wir jahrelang nicht so ausgiebig vorgenommen . Nun sind
    wir an einem Punkt angelangt, wo wir das tun müssen .
    Daher fordere ich alle Umweltpolitiker auf, das gemein-
    sam mit Blick sowohl auf die Ökologie als auch auf die

    Dr. Georg Nüßlein






    (A) (C)



    (B) (D)


    Ökonomie zu machen . Dann kommen wir gemeinsam
    beim Klimaschutz und beim Bauen weiter .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)