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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/159 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 159. Sitzung Berlin, Freitag, den 26. Februar 2016 Inhalt: Zur Geschäftsordnung Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . . 15665 B Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15666 A Zusatztagesordnungspunkt 4: Wahl der vom Deutschen Bundestag zu be- nennenden Mitglieder des Kuratoriums des Deutschen Instituts für Menschenrechte gemäß § 6 Absatz 2 Nummer 4 und 5 des Gesetzes über die Rechtsstellung und Auf- gaben des Deutschen Instituts für Men- schenrechte – DIMRG Drucksache 18/7703 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15667 C Tagesordnungspunkt 19: a) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Dritten Gesetzes zur Än- derung des Aufstiegsfortbildungsför- derungsgesetzes Drucksachen 18/7055, 18/7676 . . . . . . 15667 C – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/7677 . . . . . . . . . . . . . . 15667 C b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr . Rosemarie Hein, Sigrid Hupach, Matthias W . Birkwald, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Durchlässigkeit in der Bildung si- chern, Förderlücken zwischen beruf- licher Bildung und Studium schlie- ßen – zu dem Antrag der Abgeordneten Beate Walter-Rosenheimer, Kai Gehring, Özcan Mutlu, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Bildungszeit PLUS – Wei- terbildung für alle ermöglichen, le- benslanges Lernen fördern Drucksachen 18/7234, 18/7239, 18/7676 . . . . 15667 D Dr . Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15668 A Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 15669 A Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15671 A Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15672 B Dr . Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15674 C Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 15676 C Lena Strothmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15677 D Dr . Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 15679 A Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 15680 C Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, Roland Claus, Sigrid Hupach, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Finan- zierung der Wissenschaft auf eine arbeitsfä- hige Basis stellen – Bildung und Forschung in förderbedürftigen Regionen solide aus- statten Drucksache 18/7643 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15682 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 15682 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016II Dr . Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 15683 C Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15685 D Dr . Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 15687 A Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . . 15688 D Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 15690 C Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . . 15691 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 15691 B Dr . Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 15692 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15694 A Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 15695 A Elfi Scho-Antwerpes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 15697 A Stephan Albani (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15698 A Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15699 D Tagesordnungspunkt 21: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Kombinierter siebter und achter Bericht der Bundesrepublik Deutschland zum Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Beseitigung jeder Form von Diskrimi- nierung der Frau (CEDAW) Drucksache 18/5100 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15701 A Elke Ferner, Parl . Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15701 B Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 15702 C Ursula Groden-Kranich (CDU/CSU) . . . . . . . 15704 B Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15706 B Dr . Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 15707 B Christina Schwarzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 15708 B Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15710 A Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15711 A Dr . Silke Launert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15712 B Tagesordnungspunkt 22: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Modernisierung des Besteuerungsverfah- rens Drucksache 18/7457 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15714 A Dr . Michael Meister, Parl . Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15714 B Richard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 15715 D Frank Junge (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15716 C Lisa Paus (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . 15717 D Margaret Horb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15719 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 15720 B Tagesordnungspunkt 23: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr . Julia Verlinden, Annalena Baerbock, Peter Meiwald, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Bundesberggesetzes zur Untersa- gung der Fracking-Technik Drucksache 18/7551 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15721 B Dr . Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15721 C Dr . Herlind Gundelach (CDU/CSU) . . . . . . . . 15722 D Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 15725 A Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15726 A Karsten Möring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 15727 A Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15729 B Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15730 B Tagesordnungspunkt 24: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Digitalisierung der Energiewende Drucksache 18/7555 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15731 B Iris Gleicke, Parl . Staatssekretärin BMWi . . . 15731 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 15732 A Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 15733 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15734 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 15735 A Florian Post (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15736 A Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15736 D Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15738 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15739 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 15741 A Anlage 2 Neudruck: Erklärung nach § 31 GO der Ab- geordneten Petra Rode-Bosse (SPD) zu der namentlichen Abstimmung über den von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD einge- Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 III brachten Entwurf eines Gesetzes zur Einfüh- rung beschleunigter Asylverfahren (158 . Sit- zung, Tagesordnungspunkt 3 a, Anlage 7) . . . 15742 A Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15742 C Textrahmenoptionen: 30,5 mm Abstand oben (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 15665 159. Sitzung Berlin, Freitag, den 26. Februar 2016 Beginn: 9 .01 Uhr
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    Johann Saathoff (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 15741 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aken, Jan van DIE LINKE 26 .02 .2016 Albsteiger, Katrin CDU/CSU 26 .02 .2016 Bartol, Sören SPD 26 .02 .2016 Beckmeyer, Uwe SPD 26 .02 .2016 Bergner, Dr . Christoph CDU/CSU 26 .02 .2016 Bilger, Steffen CDU/CSU 26 .02 .2016 Binder, Karin DIE LINKE 26 .02 .2016 Brantner, Dr . Franziska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 26 .02 .2016 Dörmann, Martin SPD 26 .02 .2016 Drobinski-Weiß, Elvira SPD 26 .02 .2016 Eberl, Iris CDU/CSU 26 .02 .2016 Engelmeier, Michaela SPD 26 .02 .2016 Fabritius, Dr . Bernd CDU/CSU 26 .02 .2016 Gabriel, Sigmar SPD 26 .02 .2016 Grindel, Reinhard CDU/CSU 26 .02 .2016 Gröhe, Hermann CDU/CSU 26 .02 .2016 Gutting, Olav CDU/CSU 26 .02 .2016 Höger, Inge DIE LINKE 26 .02 .2016 Holzenkamp, Franz- Josef CDU/CSU 26 .02 .2016 Jüttner, Dr . Egon CDU/CSU 26 .02 .2016 Kaczmarek, Oliver SPD 26 .02 .2016 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 26 .02 .2016 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 Klare, Arno SPD 26 .02 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kömpel, Birgit SPD 26 .02 .2016 Mast, Katja SPD 26 .02 .2016 Merkel, Dr . Angela CDU/CSU 26 .02 .2016 Müller, Dr . Gerd CDU/CSU 26 .02 .2016 Nahles, Andrea SPD 26 .02 .2016 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 Özoğuz, Aydan SPD 26 .02 .2016 Pantel, Sylvia CDU/CSU 26 .02 .2016 Schäuble, Dr . Wolfgang CDU/CSU 26 .02 .2016 Scheer, Dr . Nina SPD 26 .02 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 26 .02 .2016 Schmidt (Aachen), Ulla SPD 26 .02 .2016 Schmidt, Dr . Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 Steffel, Dr . Frank CDU/CSU 26 .02 .2016 Steinbach, Erika CDU/CSU 26 .02 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 26 .02 .2016 Terpe, Dr . Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 Thönnes, Franz SPD 26 .02 .2016 Ulrich, Alexander DIE LINKE 26 .02 .2016 Veit, Rüdiger SPD 26 .02 .2016 Wagenknecht, Dr . Sahra DIE LINKE 26 .02 .2016 Weinberg, Harald DIE LINKE 26 .02 .2016 Werner, Katrin DIE LINKE 26 .02 .2016 Wicklein, Andrea SPD 26 .02 .2016 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 26 .02 .2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 201615742 (A) (C) (B) (D) Anlage 2 Neudruck: Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Petra Rode-Bosse (SPD) zu der namentlichen Abstimmung über den von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zur Einführung beschleu- nigter Asylverfahren (158. Sitzung, Tagesordnungspunkt 3 a, Anlage 7) Mit dem Gesetz werden verschiedene Maßnahmen zu Verfahren der Anerkennung, Unterbringung von Flüchtlin- gen und Asylbewerbern sowie deren Lebensbedingungen geregelt . Auch wenn ich die Zielsetzung des Gesetzes in wesentlichen Bereichen unterstütze und darin das Ergeb- nis eines Kompromisses sehe, der weitergehende Ver- schärfungen wie etwa die Einrichtung von Transitzonen verhindert hat, kommt es jetzt darauf an, dass die Regis- trierung zügig vorangeht, dass Asylverfahren beschleunigt werden und dass Verfahren optimiert werden . Schnellere Verfahren sind auch Voraussetzung für gute Integration, damit diejenigen, die hier bleiben können, schnell durch Sprachkurse, Bildungsmöglichkeiten und Integration in den Arbeitsmarkt unterstützt werden können . Hier wird Handlungsfähigkeit des Staates erwartet, und darauf haben die Bürgerinnen und Bürger ein Anrecht . In dem vorliegenden „Asylpaket II“ kann ich deshalb den Punkten zustimmen, die die Verfahren beschleuni- gen und die Registrierung verbessern sowie den Kin- derschutz  in  den  Einrichtungen  durch  die  Pflicht  eines  erweiterten Führungszeugnisses für Helfer und Helferin- nen vorsehen . Insbesondere begrüße ich, dass dadurch der unsinnige und inhumane Vorschlag von Transitzonen an den Grenzen vom Tisch ist . Allerdings habe ich erhebliche Bedenken gegen die Wirksamkeit einzelner Regelungen des Gesetzentwurfes . Dies gilt vor allem für die deutliche Verschärfung der medizinischen Gründe, die einer Abschiebung entgegen- stehen, sowie die zweijährige Aussetzung des Familien- nachzugs für subsidiär Schutzbedürftige . Sorgen bereitet mir, dass die Regelung zum Familiennachzug auch für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge gelten soll . Ich befürchte, dass durch die Aussetzung des Fami- liennachzuges die Lebensbedingungen dieser Jugendli- chen verschärft werden, Integration erschwert wird und nachziehende Angehörige auf unsichere Wege gedrängt werden . Auch wenn in der Realität insgesamt nur sehr wenige Personen davon betroffen sein werden – 2015 erhielten nur 0,6 Prozent der Antragssteller, über die entschieden wurde, subsidiären Schutz, und nur 105 Fälle von Famili- ennachzug fanden statt –, ist das ein Zeichen, das ich aus humanitären Gründen nicht für richtig halte . Ich begrü- ße deshalb, dass vereinbart wurde, dass für unbegleitete Minderjährige im subsidiären Schutz eine Einzelfallprü- fung zum Familiennachzug stattfinden soll.  Statt weiterer Verschärfungen beim Asylrecht müssen wir jetzt vorrangig ein Integrationsgesetz zur Verbesse- rung des Zugangs zu Sprachkursen, Bildung, Ausbildung und Arbeit für Asylsuchende auf den Weg bringen . Das schafft soziale Teilhabe und sorgt dafür, dass die Men- schen, die zu uns geflohen sind, so schnell wie möglich  ihren Lebensunterhalt selbst verdienen können . Die Stellungnahmen von Verbänden, Hilfswerken, Kirchen und vielen weiteren Organisationen sind in mei- ne  Entscheidung  mit  eingeflossen.  Trotz  der  oben  ge- nannten Bedenken werde ich dem Gesetz zur Einführung beschleunigter Asylverfahren – auch unter Einbeziehung meiner politischen Gesamteinschätzung – zustimmen, denn was wir jetzt brauchen, sind schnellere und bessere Verfahren zur Unterbringung und Anerkennung . Zu guter Letzt: Mein besonderer Dank gilt den hauptamtlichen und ehrenamtlichen Kräften, die sich mit großem Engagement in den Unterkünften, in Sprachkur- sen, bei der Begleitung zu Ämtern, in Integrationsmaß- nahmen und in unzähligen weiteren Bereichen betätigen . Anlage 3 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über den Stand der Abwicklung des Fonds für Wiedergutmachungs- leistungen an jüdische Verfolgte – Stand 30 . Juni 2015 – Drucksachen 18/6735, 18/6847 Nr. 4 Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Strategie Intelligente Vernetzung Drucksachen 18/6022, 18/6236 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Energieeffizienzstrategie Gebäude – Wege zu ei- nem nahezu klimaneutralen Gebäudebestand Drucksachen 18/6782, 18/6933 Nr. 1.4 Ausschuss für Kultur und Medien – Unterrichtung durch die Deutsche Welle Entwurf der Fortschreibung der Aufgabenplanung 2014 bis 2017 der Deutschen Welle Drucksachen 18/7124, 18/7276 Nr. 8 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 15743 (A) (C) (B) (D) Innenausschuss Drucksache 18/5982 Nr . A .8 Ratsdokument 10321/15 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/5165 Nr . A .9 Ratsdokument 8672/15 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/7422 Nr . A .19 EP P8_TA-PROV(2015)0456 Drucksache 18/7422 Nr . A .20 Ratsdokument 13694/15 Drucksache 18/7422 Nr . A .21 Ratsdokument 15262/15 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 159. Sitzung Inhaltsverzeichnis ZP 4 Wahl: Deutsches Institut für Menschenrechte TOP 19 Änderung des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes TOP 20 Bildung und Forschung in strukturschwachen Regionen TOP 21 Übereinkommen gegen Diskriminierung der Frau TOP 22 Gesetz zur Modernisierung des Besteuerungsverfahrens TOP 23 Änderung des Bundesberggesetzes (Fracking-Technik) TOP 24 Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende Anlagen Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Frank Junge


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Pitterle,
    wenn man mit Ihrer Argumentation jedes Gesetzge-
    bungsverfahren von vornherein begleiten würde, dann
    würden wir nie Fortschritte erzielen, die das Leben der
    Bürgerinnen und Bürger insgesamt besser machen .


    (Zuruf von der CDU/CSU: Das ist richtig! – Dr . André Hahn [DIE LINKE]: Das stimmt ja nicht!)


    Der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen be-
    scheinigt den Deutschen in seiner siebten Studie zur
    Steuerkultur eine hervorragende Steuermoral . Die große
    Mehrheit der Bürger ist danach steuerehrlich und steht
    zur Steuerpflicht. Damit rangiert die Moral der deutschen 
    Steuerzahler auf einem selten hohen Niveau .

    Bei der Steuermentalität, die sich mit einer gewissen
    Verzögerung auf die Steuermoral auswirkt, ist es leider
    anders . Sie drückt aus, welche Einstellungen der Bürger
    ganz allgemein zum Steuersystem, zur Steuerlast und zur
    Steuergerechtigkeit hat . Hier ist das Ergebnis so schlecht
    wie lange nicht . Die große Unzufriedenheit ist in ho-
    hem Maße mit darauf zurückzuführen, dass der zeitliche
    und finanzielle Aufwand zur Erfüllung der steuerlichen 
    Pflichten als viel zu hoch angesehen wird. Das sehe ich 
    als klares Indiz für den Wunsch der Bürger nach einem
    einfacheren Steuersystem und einem viel leichteren und
    unkomplizierteren Umgang damit .

    Genau da, liebe Kolleginnen und Kollegen, beim Um-
    gang mit dem Besteuerungsverfahren setzen wir heute
    an; denn mit dem vorliegenden Gesetzentwurf werden
    wir die rechtliche Basis dafür schaffen, dass zukünftig
    neben der herkömmlichen Methode zur Erstellung und
    Bearbeitung der Steuererklärung das massenhafte vollau-
    tomatisierte Steuerverfahren  stattfinden  kann. Wir wer-
    den den Weg bereiten, dass der Einsatz der vollständig

    Richard Pitterle






    (A) (C)



    (B) (D)


    maschinellen Bearbeitung von Steuererklärungen deut-
    lich gesteigert wird .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Das wird – Herr Meister hat es gesagt – die Finanzverwal-
    tung entlasten . Das wird aber auch bei den Bürgerinnen
    und Bürgern in absehbarer Zeit zu einem unkomplizier-
    teren und schnelleren Umgang mit ihrem Steuersystem
    führen .

    Damit das gelingt, soll künftig ein wesentlich größerer
    Anteil der Steuererklärungen vollautomatisch bearbeitet
    werden; auch das kam zur Sprache . Dazu sind unter an-
    derem automationsgestützte Risikomanagementsysteme
    erforderlich, die bewerten sollen, ob Steuersachverhalte
    weiter gehender Ermittlungen und Prüfungen bedürfen
    oder ob kein Hinderungsgrund für eine vollautomatische
    Steuerfestsetzung besteht .

    Neben einer Beschleunigung der Abarbeitung der
    Standardfälle soll damit auch erreicht werden, dass sich
    die Finanzbehörden auf tatsächlich prüfungsbedürftige
    Fälle konzentrieren können, einfach, weil sie dann mehr
    Kapazitäten dafür haben .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich will eins hervor-
    heben: Seit knapp zwei Jahren arbeiten Bund und Län-
    der an diesem Gesetz Hand in Hand in einem Verfahren,
    das man meiner Ansicht nach als beispielhaft bezeichnen
    kann . Herausgekommen ist ein Entwurf, der jetzt bereits
    schon von einem grundsätzlich positiven öffentlichen
    Konsens getragen wird . Meine Gespräche mit Vertretern
    der Branche, wie zum Beispiel den Lohnsteuerhilfever-
    einen, bestätigen das .

    Bei aller Zustimmung für diesen Gesetzentwurf will
    ich für die SPD-Fraktion jedoch deutlich machen, dass
    wir an einigen Stellen schon noch Klärungs- und Nach-
    besserungsbedarf sehen . Das will ich an drei Punkten
    erläutern .

    Erstens: der Verspätungszuschlag . Verspätungszu-
    schläge sollen in Zukunft gesetzlich geregelt werden und
    ohne  Ermessen  eines  Finanzbeamten  definiert  werden 
    können . Das ist aus meiner Sicht völlig in Ordnung; denn
    damit werden künftig streitanfällige Ermessensentschei-
    dungen komplett vermieden . Allerdings sieht der Gesetz-
    entwurf vor, dass ein Verspätungszuschlag in Höhe von
    50 Euro pro Monat bei pflichtigen Jahressteuererklärun-
    gen erhoben werden soll . Wenn wir das allen Ernstes so
    umsetzen, kann bei einem halben Jahr Verspätung – aus
    welchen Gründen auch immer – nach Adam Ries ein
    Verspätungszuschlag in Höhe von 300 Euro entstehen .
    Für Steuerpflichtige, die beispielsweise nur eine gering-
    fügige oder gar keine Erstattung zu erwarten haben, ist
    eine solche Konstellation absolut unverhältnismäßig . Bei
    allem Verständnis demnach für Sinn und Zweck eines
    Verspätungszuschlags: Hier müssen wir nach Ansicht der
    SPD-Fraktion dringend nachbessern .


    (Beifall bei der SPD)


    Zweitens . Die Finanzbehörden sollen ermächtigt wer-
    den, bei der Entscheidung über Art und Umfang von Er-
    mittlung und Prüfung – es wurde schon genannt – Wirt-
    schaftlichkeits- und Zweckmäßigkeitsgesichtspunkte zu
    berücksichtigen, um damit unvertretbaren Aufwand zu
    vermeiden . Das ist auch grundsätzlich okay; denn daraus
    wird am Ende eine Effizienzsteigerung bei der Bearbei-
    tung erwachsen . Gleichwohl ist zurzeit jedoch überhaupt
    nicht geklärt, wie präzise „wirtschaftlich und zweck-
    mäßig“ definiert ist und wo da Grenzen liegen. Deshalb 
    brauchen wir an dieser Stelle die nötigen Angaben . Wir
    brauchen mehr Transparenz, wir brauchen mehr Klarheit,
    um die Auswirkungen auf die steuerpflichtigen Bürgerin-
    nen und Bürger besser beurteilen zu können .

    Drittens . Vollständig Nutzen aus dem Modernisie-
    rungsgesetz wird sich erst dann ziehen lassen, wenn die
    Implementierung der dafür benötigten Hard- und Soft-
    ware abgeschlossen ist . Dieses komplexe Verfahren soll
    2022 beendet sein . Je früher wir aber diesen Prozess um-
    setzen und einen reibungslosen Betrieb in den Bundes-
    ländern  sicherstellen  können,  desto  eher  profitieren  die 
    Finanzverwaltungen und die Bürgerinnen und Bürger
    von den angestrebten entlastenden und erleichternden
    Effekten . Darum sollten wir an dieser Stelle – Bund und
    Länder zusammen – nach Möglichkeiten suchen, diesen
    Prozess der Einführung der notwendigen IT zu beschleu-
    nigen und früher umzusetzen, als bisher geplant .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich komme zum
    Schluss . Trotz unserer kritischen Punkte halte ich den
    eingebrachten Gesetzentwurf für ausgewogen und gut .
    Er beinhaltet nach meinem Dafürhalten zielführende Re-
    gelungen, um gute Voraussetzungen für eine Modernisie-
    rung des Besteuerungsverfahrens zu schaffen . Damit si-
    chern wir insgesamt nicht nur die Zukunftsfähigkeit, wir
    stärken damit in gleichem Maße die Serviceorientiertheit
    der Finanzverwaltung . Am Ende dieses Prozesses – da-
    von bin ich überzeugt – wird der deutsche Steuerzahler
    profitieren,  der  zusammengefasst  bald  wesentlich  we-
    niger Aufwand damit haben wird, seinen steuerlichen
    Pflichten nachzukommen.

    Mit diesem Anspruch, liebe Kolleginnen und Kolle-
    gen, lade ich Sie alle – natürlich auch Sie, Herr Pitterle –
    dazu ein, den vorgelegten guten Entwurf zur Moder-
    nisierung des Besteuerungsverfahrens gemeinsam im
    parlamentarischen Verfahren zu einem noch besseren zu
    machen .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ganz herzlichen Dank . – Als nächste Rednerin spricht

Lisa Paus von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen .


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Lisa Paus


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich teile

    ausdrücklich alles Positive, was bisher über diesen Ge-
    setzentwurf gesagt wurde . Allerdings, es gibt ein sehr

    Frank Junge






    (A) (C)



    (B) (D)


    grundsätzliches Problem mit diesem Gesetzentwurf .
    Wird er so beschlossen, bedeutet das einen Wechsel weg
    von der bisher geltenden Regel, dass legitimes Verwal-
    tungshandeln durch für jeden Fall gleiche Verfahren her-
    gestellt wird, hin zu einem Verfahren, in dem Verwaltung
    nach den Ergebnissen beurteilt wird – im Verhältnis zu
    den damit entstandenen Kosten oder auch – neudeutsch –
    zu seinem Output . Im Gesetz liest sich das dann wie folgt:

    Bei der Entscheidung über Art und Umfang der
    Ermittlungen können … Wirtschaftlichkeit und
    Zweckmäßigkeit berücksichtigt werden .

    Auch meine Vorredner hatten darauf an der einen oder
    anderen Stelle schon hingewiesen . – Und weiter:

    … Finanzbehörden können … automationsgestützte
    Systeme einsetzen … Dabei soll auch der Grundsatz
    der Wirtschaftlichkeit … berücksichtigt werden .

    Meine Damen und Herren, ich bin für stärkere Ergeb-
    nisorientierung – ganz klar –, nur: Wer Ja sagt zu Ergeb-
    nisorientierung, der muss auch Ja sagen zu Ergebniskon-
    trolle; denn sonst wird Willkür Tür und Tor geöffnet .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Jemand definiert ja, jemand muss entscheiden, was „wirt-
    schaftlich“ bedeutet . Und in einem Rechtsstaat muss
    dann diese Entscheidung nachvollziehbar und überprüf-
    bar sein . Ich bin überzeugt: Dieser Gesetzentwurf muss
    in dieser Hinsicht noch dringend überarbeitet werden .

    Bisher kann ja anhand der Akte und der Vermerke al-
    les nachvollzogen werden; aber dieser Gesetzentwurf er-
    laubt Risikomanagementsysteme, lässt jedoch die Frage:
    „Wer überprüft eigentlich zukünftig die Algorithmen der
    Risikomanagementsysteme, oder wie sind sie überhaupt
    überprüfbar“, bisher völlig unbeantwortet . Und das geht
    nicht .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Das Einzige, was klar ist – das steht im Gesetzentwurf –,
    ist: Diese Risikomanagementsysteme dürfen nicht öf-
    fentlich werden . Damit wird aber genau dieses Verfahren
    zur vollständigen Blackbox . Und das geht nicht, meine
    Damen und Herren .


    (Widerspruch der Abg . Margaret Horb [CDU/ CSU])


    Es braucht die Kontrolle . Deshalb müssen wir diesen Ge-
    setzentwurf noch ändern .

    Im Übrigen verweist das Gesetz an verschiedenen
    Stellen auch auf Urteile des Bundesverfassungsgerichts .
    Deshalb teile ich in dieser Frage auch die sehr harsche
    Kritik des Bundesrechnungshofes und auch die des Deut-
    schen Steuerberaterverbandes an der zu großen Unbe-
    stimmtheit des Begriffs „Wirtschaftlichkeit“ . Auch Herr
    Junge hat ja bereits darauf hingewiesen, dass es da Nach-
    besserungsbedarf gibt . Das stimmt .

    Ich glaube allerdings, dass es mit einer genaueren
    Begriffsbestimmung in dieser Frage nicht getan ist . Ich
    finde, wir sollten uns als Parlamentarier noch einmal die 
    Zeit nehmen, um zu überlegen, welche wirksamen Er-

    gebniskontrollmöglichkeiten wir neu einführen sollten .
    Das schließt parlamentarische Kontrolle explizit mit ein .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir wissen, dass seit der letzten Föderalismusreform
    zur Gewährleistung der Gleichmäßigkeit des Steuer-
    vollzuges eigentlich die Pflicht zur Verabschiedung von 
    Zielvereinbarungen zwischen Bund und Ländern exis-
    tiert . Aber erstens sind diese Zielvereinbarungen für uns
    Parlamentarier nicht zugänglich . Zweitens zeigte eine
    erste grobe Übersicht, dass es für die relevanten Berei-
    che, insbesondere bei den Betriebsprüfungen, mit vielen
    Bundesländern bis heute immer noch keine gemeinsa-
    men Zielvereinbarungen gibt . Deswegen sage ich: Wir
    brauchen in dieser Frage Mitspracherechte . Zumindest
    brauchen wir als Parlamentarier Kontrollrechte .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Dieses Gesetz ist vollständig auf der Ebene der Exe-
    kutive, nämlich zwischen Bundesverwaltung und Län-
    derverwaltungen, entstanden . Dass die ihre Kontrolle
    nicht automatisch mitdenken, ist nicht überraschend .
    Deswegen liegt es hier an uns, liebe Kolleginnen und
    Kollegen im Deutschen Bundestag, dass wir das ändern .

    Dass es seit Längerem sogar dringenden Hand-
    lungsbedarf gibt, den gleichmäßigen Steuervollzug in
    Deutschland wiederherzustellen, haben wir Grüne schon
    2011 deutlich gemacht . Damals haben wir nämlich zu-
    sammengestellt, dass die Prüfungsquote von Einkom-
    mensmillionären in Deutschland zum Beispiel zwischen
    38,7 Prozent in Sachsen und gerade einmal 5 Prozent in
    der Millionärshauptstadt Hamburg schwankt und dass
    sich auch die Zahl der Betriebsprüfer in Deutschland
    sehr stark unterscheidet, nämlich zum Beispiel zwischen
    Berlin mit acht Prüfern pro 1 Milliarde Euro Bruttoin-
    landsprodukt und Bayern mit lediglich vier Prüfern . Das
    muss besser werden und nicht schlechter . Daran müssen
    wir etwas ändern .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Matthias W . Birkwald [DIE LINKE]: Warum wundert mich das nicht?)


    Wir Grüne fordern deswegen die Einführung eines
    Bundesfinanzamtes  für  große  Konzerne  und  Einkom-
    mensmillionäre . Aber auch wenn Sie diese Forderung
    nicht teilen, da noch nicht mitgehen können: Lassen Sie
    uns trotzdem gemeinsam daran arbeiten . Wir brauchen
    konkrete, verbindliche, wirksame, nachvollziehbare und
    vor allen Dingen überprüfbare Zielvereinbarungen, auch
    vom Parlament, um hier etwas zu bewirken .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)