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ID1815908100

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    Vokabeln: 15
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/159 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 159. Sitzung Berlin, Freitag, den 26. Februar 2016 Inhalt: Zur Geschäftsordnung Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . . 15665 B Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15666 A Zusatztagesordnungspunkt 4: Wahl der vom Deutschen Bundestag zu be- nennenden Mitglieder des Kuratoriums des Deutschen Instituts für Menschenrechte gemäß § 6 Absatz 2 Nummer 4 und 5 des Gesetzes über die Rechtsstellung und Auf- gaben des Deutschen Instituts für Men- schenrechte – DIMRG Drucksache 18/7703 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15667 C Tagesordnungspunkt 19: a) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Dritten Gesetzes zur Än- derung des Aufstiegsfortbildungsför- derungsgesetzes Drucksachen 18/7055, 18/7676 . . . . . . 15667 C – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/7677 . . . . . . . . . . . . . . 15667 C b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr . Rosemarie Hein, Sigrid Hupach, Matthias W . Birkwald, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Durchlässigkeit in der Bildung si- chern, Förderlücken zwischen beruf- licher Bildung und Studium schlie- ßen – zu dem Antrag der Abgeordneten Beate Walter-Rosenheimer, Kai Gehring, Özcan Mutlu, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Bildungszeit PLUS – Wei- terbildung für alle ermöglichen, le- benslanges Lernen fördern Drucksachen 18/7234, 18/7239, 18/7676 . . . . 15667 D Dr . Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15668 A Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 15669 A Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15671 A Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15672 B Dr . Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15674 C Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 15676 C Lena Strothmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15677 D Dr . Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 15679 A Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 15680 C Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, Roland Claus, Sigrid Hupach, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Finan- zierung der Wissenschaft auf eine arbeitsfä- hige Basis stellen – Bildung und Forschung in förderbedürftigen Regionen solide aus- statten Drucksache 18/7643 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15682 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 15682 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016II Dr . Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 15683 C Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15685 D Dr . Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 15687 A Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . . 15688 D Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 15690 C Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . . 15691 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 15691 B Dr . Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 15692 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15694 A Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 15695 A Elfi Scho-Antwerpes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 15697 A Stephan Albani (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15698 A Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15699 D Tagesordnungspunkt 21: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Kombinierter siebter und achter Bericht der Bundesrepublik Deutschland zum Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Beseitigung jeder Form von Diskrimi- nierung der Frau (CEDAW) Drucksache 18/5100 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15701 A Elke Ferner, Parl . Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15701 B Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 15702 C Ursula Groden-Kranich (CDU/CSU) . . . . . . . 15704 B Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15706 B Dr . Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 15707 B Christina Schwarzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 15708 B Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15710 A Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15711 A Dr . Silke Launert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15712 B Tagesordnungspunkt 22: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Modernisierung des Besteuerungsverfah- rens Drucksache 18/7457 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15714 A Dr . Michael Meister, Parl . Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15714 B Richard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 15715 D Frank Junge (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15716 C Lisa Paus (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . 15717 D Margaret Horb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15719 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 15720 B Tagesordnungspunkt 23: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr . Julia Verlinden, Annalena Baerbock, Peter Meiwald, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Bundesberggesetzes zur Untersa- gung der Fracking-Technik Drucksache 18/7551 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15721 B Dr . Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15721 C Dr . Herlind Gundelach (CDU/CSU) . . . . . . . . 15722 D Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 15725 A Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15726 A Karsten Möring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 15727 A Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15729 B Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15730 B Tagesordnungspunkt 24: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Digitalisierung der Energiewende Drucksache 18/7555 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15731 B Iris Gleicke, Parl . Staatssekretärin BMWi . . . 15731 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 15732 A Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 15733 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15734 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 15735 A Florian Post (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15736 A Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15736 D Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15738 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15739 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 15741 A Anlage 2 Neudruck: Erklärung nach § 31 GO der Ab- geordneten Petra Rode-Bosse (SPD) zu der namentlichen Abstimmung über den von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD einge- Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 III brachten Entwurf eines Gesetzes zur Einfüh- rung beschleunigter Asylverfahren (158 . Sit- zung, Tagesordnungspunkt 3 a, Anlage 7) . . . 15742 A Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15742 C Textrahmenoptionen: 30,5 mm Abstand oben (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 15665 159. Sitzung Berlin, Freitag, den 26. Februar 2016 Beginn: 9 .01 Uhr
  • folderAnlagen
    Johann Saathoff (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 15741 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aken, Jan van DIE LINKE 26 .02 .2016 Albsteiger, Katrin CDU/CSU 26 .02 .2016 Bartol, Sören SPD 26 .02 .2016 Beckmeyer, Uwe SPD 26 .02 .2016 Bergner, Dr . Christoph CDU/CSU 26 .02 .2016 Bilger, Steffen CDU/CSU 26 .02 .2016 Binder, Karin DIE LINKE 26 .02 .2016 Brantner, Dr . Franziska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 26 .02 .2016 Dörmann, Martin SPD 26 .02 .2016 Drobinski-Weiß, Elvira SPD 26 .02 .2016 Eberl, Iris CDU/CSU 26 .02 .2016 Engelmeier, Michaela SPD 26 .02 .2016 Fabritius, Dr . Bernd CDU/CSU 26 .02 .2016 Gabriel, Sigmar SPD 26 .02 .2016 Grindel, Reinhard CDU/CSU 26 .02 .2016 Gröhe, Hermann CDU/CSU 26 .02 .2016 Gutting, Olav CDU/CSU 26 .02 .2016 Höger, Inge DIE LINKE 26 .02 .2016 Holzenkamp, Franz- Josef CDU/CSU 26 .02 .2016 Jüttner, Dr . Egon CDU/CSU 26 .02 .2016 Kaczmarek, Oliver SPD 26 .02 .2016 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 26 .02 .2016 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 Klare, Arno SPD 26 .02 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kömpel, Birgit SPD 26 .02 .2016 Mast, Katja SPD 26 .02 .2016 Merkel, Dr . Angela CDU/CSU 26 .02 .2016 Müller, Dr . Gerd CDU/CSU 26 .02 .2016 Nahles, Andrea SPD 26 .02 .2016 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 Özoğuz, Aydan SPD 26 .02 .2016 Pantel, Sylvia CDU/CSU 26 .02 .2016 Schäuble, Dr . Wolfgang CDU/CSU 26 .02 .2016 Scheer, Dr . Nina SPD 26 .02 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 26 .02 .2016 Schmidt (Aachen), Ulla SPD 26 .02 .2016 Schmidt, Dr . Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 Steffel, Dr . Frank CDU/CSU 26 .02 .2016 Steinbach, Erika CDU/CSU 26 .02 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 26 .02 .2016 Terpe, Dr . Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 Thönnes, Franz SPD 26 .02 .2016 Ulrich, Alexander DIE LINKE 26 .02 .2016 Veit, Rüdiger SPD 26 .02 .2016 Wagenknecht, Dr . Sahra DIE LINKE 26 .02 .2016 Weinberg, Harald DIE LINKE 26 .02 .2016 Werner, Katrin DIE LINKE 26 .02 .2016 Wicklein, Andrea SPD 26 .02 .2016 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 26 .02 .2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 201615742 (A) (C) (B) (D) Anlage 2 Neudruck: Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Petra Rode-Bosse (SPD) zu der namentlichen Abstimmung über den von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zur Einführung beschleu- nigter Asylverfahren (158. Sitzung, Tagesordnungspunkt 3 a, Anlage 7) Mit dem Gesetz werden verschiedene Maßnahmen zu Verfahren der Anerkennung, Unterbringung von Flüchtlin- gen und Asylbewerbern sowie deren Lebensbedingungen geregelt . Auch wenn ich die Zielsetzung des Gesetzes in wesentlichen Bereichen unterstütze und darin das Ergeb- nis eines Kompromisses sehe, der weitergehende Ver- schärfungen wie etwa die Einrichtung von Transitzonen verhindert hat, kommt es jetzt darauf an, dass die Regis- trierung zügig vorangeht, dass Asylverfahren beschleunigt werden und dass Verfahren optimiert werden . Schnellere Verfahren sind auch Voraussetzung für gute Integration, damit diejenigen, die hier bleiben können, schnell durch Sprachkurse, Bildungsmöglichkeiten und Integration in den Arbeitsmarkt unterstützt werden können . Hier wird Handlungsfähigkeit des Staates erwartet, und darauf haben die Bürgerinnen und Bürger ein Anrecht . In dem vorliegenden „Asylpaket II“ kann ich deshalb den Punkten zustimmen, die die Verfahren beschleuni- gen und die Registrierung verbessern sowie den Kin- derschutz  in  den  Einrichtungen  durch  die  Pflicht  eines  erweiterten Führungszeugnisses für Helfer und Helferin- nen vorsehen . Insbesondere begrüße ich, dass dadurch der unsinnige und inhumane Vorschlag von Transitzonen an den Grenzen vom Tisch ist . Allerdings habe ich erhebliche Bedenken gegen die Wirksamkeit einzelner Regelungen des Gesetzentwurfes . Dies gilt vor allem für die deutliche Verschärfung der medizinischen Gründe, die einer Abschiebung entgegen- stehen, sowie die zweijährige Aussetzung des Familien- nachzugs für subsidiär Schutzbedürftige . Sorgen bereitet mir, dass die Regelung zum Familiennachzug auch für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge gelten soll . Ich befürchte, dass durch die Aussetzung des Fami- liennachzuges die Lebensbedingungen dieser Jugendli- chen verschärft werden, Integration erschwert wird und nachziehende Angehörige auf unsichere Wege gedrängt werden . Auch wenn in der Realität insgesamt nur sehr wenige Personen davon betroffen sein werden – 2015 erhielten nur 0,6 Prozent der Antragssteller, über die entschieden wurde, subsidiären Schutz, und nur 105 Fälle von Famili- ennachzug fanden statt –, ist das ein Zeichen, das ich aus humanitären Gründen nicht für richtig halte . Ich begrü- ße deshalb, dass vereinbart wurde, dass für unbegleitete Minderjährige im subsidiären Schutz eine Einzelfallprü- fung zum Familiennachzug stattfinden soll.  Statt weiterer Verschärfungen beim Asylrecht müssen wir jetzt vorrangig ein Integrationsgesetz zur Verbesse- rung des Zugangs zu Sprachkursen, Bildung, Ausbildung und Arbeit für Asylsuchende auf den Weg bringen . Das schafft soziale Teilhabe und sorgt dafür, dass die Men- schen, die zu uns geflohen sind, so schnell wie möglich  ihren Lebensunterhalt selbst verdienen können . Die Stellungnahmen von Verbänden, Hilfswerken, Kirchen und vielen weiteren Organisationen sind in mei- ne  Entscheidung  mit  eingeflossen.  Trotz  der  oben  ge- nannten Bedenken werde ich dem Gesetz zur Einführung beschleunigter Asylverfahren – auch unter Einbeziehung meiner politischen Gesamteinschätzung – zustimmen, denn was wir jetzt brauchen, sind schnellere und bessere Verfahren zur Unterbringung und Anerkennung . Zu guter Letzt: Mein besonderer Dank gilt den hauptamtlichen und ehrenamtlichen Kräften, die sich mit großem Engagement in den Unterkünften, in Sprachkur- sen, bei der Begleitung zu Ämtern, in Integrationsmaß- nahmen und in unzähligen weiteren Bereichen betätigen . Anlage 3 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über den Stand der Abwicklung des Fonds für Wiedergutmachungs- leistungen an jüdische Verfolgte – Stand 30 . Juni 2015 – Drucksachen 18/6735, 18/6847 Nr. 4 Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Strategie Intelligente Vernetzung Drucksachen 18/6022, 18/6236 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Energieeffizienzstrategie Gebäude – Wege zu ei- nem nahezu klimaneutralen Gebäudebestand Drucksachen 18/6782, 18/6933 Nr. 1.4 Ausschuss für Kultur und Medien – Unterrichtung durch die Deutsche Welle Entwurf der Fortschreibung der Aufgabenplanung 2014 bis 2017 der Deutschen Welle Drucksachen 18/7124, 18/7276 Nr. 8 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 15743 (A) (C) (B) (D) Innenausschuss Drucksache 18/5982 Nr . A .8 Ratsdokument 10321/15 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/5165 Nr . A .9 Ratsdokument 8672/15 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/7422 Nr . A .19 EP P8_TA-PROV(2015)0456 Drucksache 18/7422 Nr . A .20 Ratsdokument 13694/15 Drucksache 18/7422 Nr . A .21 Ratsdokument 15262/15 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 159. Sitzung Inhaltsverzeichnis ZP 4 Wahl: Deutsches Institut für Menschenrechte TOP 19 Änderung des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes TOP 20 Bildung und Forschung in strukturschwachen Regionen TOP 21 Übereinkommen gegen Diskriminierung der Frau TOP 22 Gesetz zur Modernisierung des Besteuerungsverfahrens TOP 23 Änderung des Bundesberggesetzes (Fracking-Technik) TOP 24 Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende Anlagen Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Sönke Rix


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Meine Damen und Herren! Zunächst einmal zur Frage,
    ob in der Frauenpolitik die Luft raus ist: Ich kann zu-
    mindest für den linken Lungenflügel der Koalition sagen, 
    dass dort noch genug Luft drin ist, Frau Kollegin .


    (Beifall bei der SPD – Paul Lehrieder [CDU/ CSU]: Im rechten auch!)


    Gemeinsam mit  dem  rechten Lungenflügel werden wir 
    hier auch noch zu weiteren Maßnahmen kommen .


    (Zuruf von der LINKEN: Wann denn?)


    Eine weitere Vorbemerkung, weil es immer wieder
    auch darum geht, welche Verantwortung die Länder in
    vielen Fragen haben . Es nützt ja nichts – Sie haben das
    gerade am Beispiel der Frauenhäuser noch einmal ge-
    tan –, wenn wir uns hier immer wieder sagen, der Bund
    müsse stärker Verantwortung übernehmen,


    (Ulle Schauws [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Doch!)


    wenn die Länder das nun einmal nicht wollen . In den
    Ländern regieren auch Sie mit, liebe Grünen


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Cornelia Möhring [DIE LINKE]: Das ist doch nicht so!)


    – natürlich ist es so: auch dort regieren Sie mit, liebe Grü-
    nen –, und von daher: Lassen Sie uns einmal die Kirche
    im Dorf lassen und die Verantwortung dort belassen, wo
    sie gerade ist, und lassen Sie uns auch einmal unsere ei-
    genen Landesregierungen auffordern, dort etwas zu tun .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Im Übrigen geht Schleswig-Holstein hier mit sehr gu-
    tem Beispiel voran und ist vorbildlich . Das wird – zu-
    mindest im Vergleich zu den anderen Ländern – auch
    die Kollegin Möhring zugeben müssen . Wir in Schles-
    wig-Holstein haben das schon schneller erkannt .


    (Cornelia Möhring [DIE LINKE]: Das entlässt uns aber nicht aus der Verantwortung!)


    Gerade in der Debatte und auch insgesamt wird, wenn
    man über Gleichstellungspolitik diskutiert, häufiger die 
    Frage gestellt: Brauchen wir da eigentlich noch Geset-
    ze? Wir haben doch die Gleichstellung im Grundgesetz

    festgeschrieben . Wo werden denn Frauen durch welche
    Maßnahmen tatsächlich benachteiligt oder diskriminiert?
    Auch hier in der Debatte hat das am Rande eine Rolle
    gespielt . Es wurde erklärt, es gebe doch so viele Geset-
    ze, und eigentlich brauche man doch keine gesetzlichen
    Regelungen mehr . Wer so etwas sagt, der redet unver-
    antwortlich angesichts dessen, was wir über Diskriminie-
    rung von Frauen in diesem Lande wissen .


    (Beifall bei der SPD)


    Der Lohnunterschied beträgt über 20 Prozent . Frauen
    sind immer noch stärker von Armut betroffen als Männer .
    Frauen sind noch immer stärker von Gewalt betroffen als
    Männer . Frauen haben noch immer schlechtere Aufstieg-
    schancen als Männer . Diese Liste ließe sich noch fort-
    führen . Wer an dieser Stelle behauptet, das sei nur ein
    gesellschaftliches Problem, man brauche keine gesetzli-
    chen Regelungen, der liegt falsch, liebe Kolleginnen und
    Kollegen .


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg . Dr . Silke Launert [CDU/CSU])


    Wir haben in dieser Koalition schon gesetzliche Rege-
    lungen auf den Weg gebracht, und wir haben auch noch
    weitere vor uns . Ich erinnere an die Einführung der Quo-
    te . Und ich erinnere an die Maßnahmen, die wir, feder-
    führend beim Justizressort, zur Verschärfung des Sexual-
    strafrechts vor uns haben .


    (Beifall der Abg . Mechthild Rawert [SPD])


    Ich erinnere an das Gesetz zur Lohngerechtigkeit . Also,
    wir regeln Dinge gesetzlich . Das haben wir uns als Koali-
    tion gemeinsam auf die Fahnen geschrieben . Das sollten
    wir nicht kleinreden .

    Ein Wort zur Lohngerechtigkeit, weil auch Sie, Frau
    Dörner, in Ihrer Rede darauf hingewiesen haben, dass die
    Regelung hierzu kein zahnloser Tiger werden dürfe . Ich
    kann Ihnen für die SPD-Fraktion versichern: Einer Re-
    gelung, die einem zahnlosen Tiger gleicht, werden wir
    nicht zustimmen . Ein Gesetz nur um des Gesetzes willen
    brauchen wir nicht . Wir brauchen ein Gesetz um der Wir-
    kung willen . Daran arbeiten wir, liebe Kolleginnen und
    Kollegen .


    (Beifall bei der SPD)


    Wir wissen, dass wir eigentlich noch viel mehr Biss
    haben müssten und könnten . Leider lässt uns der Koaliti-
    onsvertrag nicht so viel Spielraum, wie wir ihn vielleicht
    mit anderen Mehrheiten in diesem Hause hätten . Aber er
    lässt uns Spielraum . Ich appelliere an die Koalitionskol-
    leginnen und -kollegen von der Union, diesen Spielraum
    zu nutzen, damit es ein wirksames Gesetz wird .


    (Beifall bei der SPD – Marcus Weinberg [Hamburg] [CDU/CSU]: Alles, was vernünftig ist!)


    Lassen Sie mich noch kurz über Rollenbilder spre-
    chen, weil auch das ein Thema ist, an dem wir arbeiten
    müssen . Ich habe mich vorhin an das Lied Männer, von
    Herbert Grönemeyer, erinnert gefühlt . Er singt:

    Katja Dörner






    (A) (C)



    (B) (D)


    Männer haben Muskeln .


    (Dagmar Ziegler [SPD]: Wenn sie mal welche hätten!)


    Männer sind furchtbar stark . . .
    Männer kriegen ‚nen Herzinfarkt .

    Die meisten Männer, die das auf dem Oktoberfest zur
    bayerischen Blasmusik mitgrölen, wissen gar nicht, wie
    ironisch dieses Lied gemeint ist .


    (Beifall der Abg . Katja Dörner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Nichtsdestotrotz macht es ein besonderes Männerbild
    deutlich, an dem noch viele hängen .

    Zum Glück hat sich dieses Männerbild verändert,
    auch mit Hilfe von gesetzlichen Maßnahmen, zum Bei-
    spiel dem Elterngeld Plus . Das Elterngeld ist gerade
    schon erwähnt worden . Hiermit stärken wir die Partner-
    schaftlichkeit . Wir wissen aus Studien, dass Männer noch
    viel mehr Zeit für Familie und für Partnerschaft haben
    wollen . Deshalb ist es gut und richtig, dass wir beim El-
    terngeld Plus nicht stehen bleiben, sondern noch weiter
    diskutieren, nämlich das Thema Familienarbeitszeit, lie-
    be Kolleginnen und Kollegen .


    (Beifall bei der SPD)


    Zu Rollenbildern gehört leider immer noch ein sehr
    antiquiertes Frauenbild . Wenn man sich die Werbung
    einmal  ansieht,  ist man  häufig  sehr  geschockt.  Es  gibt 
    den Spruch eines Arzneimittelherstellers: Mütter nehmen
    nicht frei, Mütter nehmen XY . Gemeint ist ein bestimm-
    tes Medikament . Das Bild, das dahintersteckt, was also
    Mütter für eine Funktion haben und welche Rolle sie
    spielen sollen, wird dabei sehr deutlich . Deshalb glaube
    ich: Auch wenn wir sehr viele gesetzliche Regelungen
    brauchen, so brauchen wir nichtsdestotrotz auch eine ge-
    sellschaftliche Debatte . Wir brauchen einen gesellschaft-
    lichen Auftrieb für die Gleichstellung von Männern und
    Frauen . Wir brauchen beides: gesetzliche Regelungen
    und gesellschaftliche Debatte . Diese führen wir .

    Danke schön, meine Damen und Herren .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Abschließende Rednerin in dieser Aussprache ist die

Kollegin Dr . Silke Launert für die CDU/CSU .


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Silke Launert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen!

    Liebe Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren!
    0800 0116 016:


    (Paul Lehrieder [CDU/CSU]: Frauennotrufnummer!)


    Alles Mögliche haben wir heutzutage in unseren Smart-
    phones gespeichert . Aber welche Frau verfügt in ihrem
    Telefonbuch über diese Nummer? Wer von uns kennt
    diese Nummer überhaupt? Normalerweise müssten sie

    mindestens 40 Prozent der in Deutschland lebenden
    Frauen kennen und auf ihrem Handy unter „H“ wie Hil-
    fetelefon abgespeichert haben . Denn – das zeigt auch der
    Bericht – laut Studien sind etwa 40 Prozent der Frauen
    seit ihrem 16 . Lebensjahr mindestens einmal psychischer
    und/oder sexueller Gewalt ausgesetzt gewesen .

    Die Nummer, die ich gerade genannt habe, ist die
    Nummer des Hilfetelefons, das seit März 2013 zur Ver-
    fügung steht und in dem Bericht ausdrücklich lobend an-
    gesprochen wird .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Die Bundesregierung hat damit eine wichtige Lücke im
    Hilfesystem geschlossen . Denn das Telefon ist ein kosten-
    loses, bundesweites und anonymes Erstberatungsangebot
    bei allen Formen von Gewalt . Es bietet Betroffenen, An-
    gehörigen oder sonstigen Personen unkomplizierte Hilfe
    rund um die Uhr und in 15 Sprachen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir brauchen Angebote wie dieses für alle, und damit
    meine ich wirklich: für alle . Denn jedem muss klar sein,
    dass  Gewalt  gegen  Frauen  überall  stattfindet,  jederzeit 
    und in allen Schichten .

    Ich teile die hier angesprochene Ansicht, dass es
    nichts mit Diskriminierung zu tun hat, wenn ein Mann
    seine Frau verprügelt, leider nicht . Das zeigt nicht nur ein
    großer Teil des Berichts . Wenn Frauen körperlich oder
    sexuell Gewalt erfahren, hat das häufig etwas mit Macht 
    und mit Kleinhalten zu tun . Auch das ist für mich eine
    Form von Diskriminierung .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Ulle Schauws [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Diese Erkenntnis kommt aber spät!)


    Spätestens mit den Vorfällen in der Silvesternacht in
    Köln haben wir erlebt, dass sexuelle und körperliche
    Gewalt auch öffentlich passiert . Körperliche oder sexu-
    elle Gewalt gegen Frauen kommt überall vor: auf öffent-
    lichen Plätzen und Straßen, am Arbeitsplatz und oft zu
    Hause in den eigenen vier Wänden . Es ist erschreckend,
    wenn man hört, dass Frauen von häuslicher Gewalt mehr
    bedroht sind als durch andere Gewaltdelikte wie Körper-
    verletzung mit Waffen, Wohnungseinbrüche oder Raub .

    Sexuelle oder körperliche Gewalt gegen Frauen reicht
    von einfachen Belästigungen wie anzüglichen Bemer-
    kungen oder einem Klaps auf den Po über Schläge,
    Verprügeln, Stalking und Vergewaltigung bis hin zu Tö-
    tungsdelikten, nicht selten innerhalb von partnerschaftli-
    chen oder familiären Beziehungen . Diese Übergriffe stei-
    gern sich dann im Hinblick auf Häufigkeit und Intensität. 

    Mich hat es oft erschreckt, zu erleben, dass Opfer ge-
    rade dem Partner gegenüber später im gerichtlichen Ver-
    fahren sich selbst die Schuld gegeben und das Verhalten
    des Partners entschuldigt haben . Sie haben immer mehr
    das Gespür dafür verloren, was man eigentlich in einer
    Beziehung akzeptieren sollte und was nicht .

    Sönke Rix






    (A) (C)



    (B) (D)


    So vielfältig diese Formen von Gewalt gegenüber
    Frauen sind – ich habe gar nicht alle Formen der Gewalt
    angesprochen –, so vielfältig sind auch die strafrechtli-
    chen Einordnungen . Sie reichen von der einfachen Belei-
    digung bis hin zu Stalking, Körperverletzung, Vergewal-
    tigung oder auch Tötungsdelikten . Leider bestehen im
    Strafrecht erhebliche Strafbarkeitslücken . Deshalb – das
    haben einige Kollegen schon zu Recht gesagt – braucht
    man beides: die Debatte in der Bevölkerung wie auch in
    manchen Fällen die Änderung des Rechts . Wir als Ge-
    setzgeber müssen genau da ansetzen . Denn als Bundes-
    gesetzgeber sind wir definitiv für die Reform des Straf-
    rechts zuständig .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Ein Beispiel ist die Reform der Straftatbestände bei
    Menschenhandel und Zwangsprostitution . In den nächs-
    ten Wochen und Monaten wird sicherlich ein Gesetzent-
    wurf eingebracht . Denn es ist kein Geheimnis, und es
    ist auch keine Übertreibung, wenn ich sage, dass junge
    Mädchen und Frauen mitten in Europa wie Ware gehan-
    delt  werden.  Sie werden wie  Frischfleisch  angepriesen 
    und von einem Bordell ins nächste verkauft, benutzt und
    weggeworfen . Da müssen wir tätig werden – leider hat
    das gutgemeinte Prostitutionsgesetz zum Teil das Gegen-
    teil bewirkt –; wir müssen die ersten Schritte gehen und
    werden sehen, wie praxistauglich diese sind .

    Auch im Bereich des Stalkings hat der Bundesjustiz-
    minister vergangene Woche einen Entwurf vorgelegt . Ich
    freue mich sehr darüber . Denn auch das zeigen die Statis-
    tiken: Es wurden 25 000 Fälle zur Anzeige gebracht, und
    es gab 400 Verurteilungen . Und warum? Ein erheblicher
    Grund für dieses Missverhältnis besteht in der Fassung
    des Straftatbestandes . Es ist nicht in Ordnung, zuerst zu
    verlangen, dass das Opfer wegen der permanenten Be-
    lästigungen seinen Arbeitsplatz wechselt oder umzieht .
    Wir müssen hier früher ansetzen . Ich freue mich, dass
    Justizminister Maas nun das Thema aktiv angeht .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Mechthild Rawert [SPD]: Nein heißt nein!)


    Das nächste Thema – Sie sprachen es schon an – ist
    die Reform des Vergewaltigungstatbestandes . Hier wird
    in den nächsten Wochen ein Entwurf in die Gesetzge-
    bung eingebracht werden . Auch hier gibt es gravierende
    Schutzlücken, und zwar schon vor den Ereignissen in der
    Kölner Silvesternacht .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Es kann nicht sein, dass die Fälle, in denen sich die Frau
    nicht wehrt, weil der Täter überlegen ist, oder in denen
    sich die Mutter nicht wehrt, wenn sie vergewaltigt wird,
    weil sie ihr Kind nicht aufwecken will, nicht bestraft
    werden .

    Die Rechtslage zu verbessern, ist das eine . Ich höre
    immer wieder, dass die Gesetze nichts bringen . Manch-
    mal ist das so; das räume ich ein . Aber eine frühzeitig
    eingreifende Strafbarkeit kann vieles verhindern . Ich
    nenne als Beispiel den Bereich des Stalking . Wenn Opfer
    zur Polizei oder zur Staatsanwaltschaft gehen und ihnen

    dort gesagt wird, das sei doch nichts, und sie schließlich
    weggeschickt werden, dann spricht sich das herum . Die
    Opfer nehmen das mit . Glauben Sie mir: Gerade im Be-
    reich des Stalking ist es wichtig, die Täter frühzeitig zu
    erreichen .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Nicht wenige von ihnen haben psychische Schäden .
    Nicht selten führen diese harmlosen Stalking-Delikte zu
    einer Steigerung, bis hin zur Tötung .

    Ein weiterer Aspekt ist die Finanzierung . Sie haben
    recht: Die Finanzierung ist ein Hauptproblem . Dabei sind
    wir als Bund häufig nicht zuständig. Aber das Thema im 
    Hinblick auf den Bericht anzusprechen, ist völlig richtig .
    Mir tut es in der Seele weh – dabei läuft in Bayern in
    diesem Bereich vieles besser als woanders –,


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    wenn ich erlebe, dass lokale Einrichtungen wie der Not-
    ruf der Diakonie Hochfranken oder die „Schutzhöhle“
    ums Überleben kämpfen müssen und dass nur dank der
    Medien, des Fernsehens und der Zeitungen, Gelder ak-
    quiriert werden, die das Überleben solcher Einrichtun-
    gen sichern . Jeden Euro, den wir an dieser Stelle sparen,
    müssen wir hinterher – genauso wie in der Jugendhilfe –
    mehrfach wieder ausgeben .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Wenn wir die Opfer gleich zu Beginn alleine lassen
    und nicht optimal betreuen, tragen viele gesundheitliche
    Schäden davon . Auch die Kosten sind enorm . Viele Op-
    fer landen in der Erwerbsunfähigkeit, weil sie mit den
    Belastungen nicht zurechtkommen . Daher kann ich nur
    sagen: Auch wenn der Bund nicht zuständig ist, sollten
    wir an einem Strang ziehen und uns eine Strategie über-
    legen . Hier bin ich sofort bei Ihnen . Das ist ein Bereich,
    den wir auch im Hinblick auf die Flüchtlingskrise nicht
    vernachlässigen dürfen . Ganz im Gegenteil: Wir werden
    ihn sogar ausbauen müssen .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wenn wir nicht wollen, dass sich Frauen aus Scham
    nicht melden, dann müssen wir dieses Thema mitten in
    die Gesellschaft bringen, und zwar nicht nur einmal am
    8 . März eines jeden Jahres, sondern immer wieder . Wenn
    wir wollen, dass Taten zur Anzeige gebracht werden und
    dass Männer, die zu solchen Taten neigen, therapiert wer-
    den, dann müssen sich mutige Nachbarn bei der Polizei
    melden, wenn sie hören, dass eine Frau zu Hause verprü-
    gelt wird . Wir müssen zudem junge Mädchen ermutigen,
    sich selbst einzugestehen, dass vielleicht in der eigenen
    Beziehung eine Grenze längst überschritten ist und dass
    man Hilfe in Anspruch nehmen sollte .

    Allen Betroffenen sage ich: Das Wählen der
    0800 0116 016 kann die Eintrittskarte in ein neues Leben
    sein .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Dr. Silke Launert






    (A) (C)



    (B) (D)