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ID1815906700

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/159 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 159. Sitzung Berlin, Freitag, den 26. Februar 2016 Inhalt: Zur Geschäftsordnung Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . . 15665 B Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15666 A Zusatztagesordnungspunkt 4: Wahl der vom Deutschen Bundestag zu be- nennenden Mitglieder des Kuratoriums des Deutschen Instituts für Menschenrechte gemäß § 6 Absatz 2 Nummer 4 und 5 des Gesetzes über die Rechtsstellung und Auf- gaben des Deutschen Instituts für Men- schenrechte – DIMRG Drucksache 18/7703 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15667 C Tagesordnungspunkt 19: a) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Dritten Gesetzes zur Än- derung des Aufstiegsfortbildungsför- derungsgesetzes Drucksachen 18/7055, 18/7676 . . . . . . 15667 C – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/7677 . . . . . . . . . . . . . . 15667 C b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr . Rosemarie Hein, Sigrid Hupach, Matthias W . Birkwald, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Durchlässigkeit in der Bildung si- chern, Förderlücken zwischen beruf- licher Bildung und Studium schlie- ßen – zu dem Antrag der Abgeordneten Beate Walter-Rosenheimer, Kai Gehring, Özcan Mutlu, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Bildungszeit PLUS – Wei- terbildung für alle ermöglichen, le- benslanges Lernen fördern Drucksachen 18/7234, 18/7239, 18/7676 . . . . 15667 D Dr . Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15668 A Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 15669 A Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15671 A Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15672 B Dr . Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15674 C Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 15676 C Lena Strothmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15677 D Dr . Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 15679 A Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 15680 C Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, Roland Claus, Sigrid Hupach, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Finan- zierung der Wissenschaft auf eine arbeitsfä- hige Basis stellen – Bildung und Forschung in förderbedürftigen Regionen solide aus- statten Drucksache 18/7643 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15682 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 15682 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016II Dr . Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 15683 C Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15685 D Dr . Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 15687 A Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . . 15688 D Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 15690 C Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . . 15691 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 15691 B Dr . Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 15692 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15694 A Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 15695 A Elfi Scho-Antwerpes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 15697 A Stephan Albani (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15698 A Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15699 D Tagesordnungspunkt 21: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Kombinierter siebter und achter Bericht der Bundesrepublik Deutschland zum Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Beseitigung jeder Form von Diskrimi- nierung der Frau (CEDAW) Drucksache 18/5100 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15701 A Elke Ferner, Parl . Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15701 B Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 15702 C Ursula Groden-Kranich (CDU/CSU) . . . . . . . 15704 B Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15706 B Dr . Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 15707 B Christina Schwarzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 15708 B Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15710 A Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15711 A Dr . Silke Launert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15712 B Tagesordnungspunkt 22: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Modernisierung des Besteuerungsverfah- rens Drucksache 18/7457 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15714 A Dr . Michael Meister, Parl . Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15714 B Richard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 15715 D Frank Junge (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15716 C Lisa Paus (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . 15717 D Margaret Horb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15719 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 15720 B Tagesordnungspunkt 23: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr . Julia Verlinden, Annalena Baerbock, Peter Meiwald, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Bundesberggesetzes zur Untersa- gung der Fracking-Technik Drucksache 18/7551 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15721 B Dr . Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15721 C Dr . Herlind Gundelach (CDU/CSU) . . . . . . . . 15722 D Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 15725 A Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15726 A Karsten Möring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 15727 A Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15729 B Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15730 B Tagesordnungspunkt 24: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Digitalisierung der Energiewende Drucksache 18/7555 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15731 B Iris Gleicke, Parl . Staatssekretärin BMWi . . . 15731 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 15732 A Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 15733 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15734 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 15735 A Florian Post (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15736 A Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15736 D Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15738 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15739 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 15741 A Anlage 2 Neudruck: Erklärung nach § 31 GO der Ab- geordneten Petra Rode-Bosse (SPD) zu der namentlichen Abstimmung über den von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD einge- Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 III brachten Entwurf eines Gesetzes zur Einfüh- rung beschleunigter Asylverfahren (158 . Sit- zung, Tagesordnungspunkt 3 a, Anlage 7) . . . 15742 A Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15742 C Textrahmenoptionen: 30,5 mm Abstand oben (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 15665 159. Sitzung Berlin, Freitag, den 26. Februar 2016 Beginn: 9 .01 Uhr
  • folderAnlagen
    Johann Saathoff (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 15741 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aken, Jan van DIE LINKE 26 .02 .2016 Albsteiger, Katrin CDU/CSU 26 .02 .2016 Bartol, Sören SPD 26 .02 .2016 Beckmeyer, Uwe SPD 26 .02 .2016 Bergner, Dr . Christoph CDU/CSU 26 .02 .2016 Bilger, Steffen CDU/CSU 26 .02 .2016 Binder, Karin DIE LINKE 26 .02 .2016 Brantner, Dr . Franziska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 26 .02 .2016 Dörmann, Martin SPD 26 .02 .2016 Drobinski-Weiß, Elvira SPD 26 .02 .2016 Eberl, Iris CDU/CSU 26 .02 .2016 Engelmeier, Michaela SPD 26 .02 .2016 Fabritius, Dr . Bernd CDU/CSU 26 .02 .2016 Gabriel, Sigmar SPD 26 .02 .2016 Grindel, Reinhard CDU/CSU 26 .02 .2016 Gröhe, Hermann CDU/CSU 26 .02 .2016 Gutting, Olav CDU/CSU 26 .02 .2016 Höger, Inge DIE LINKE 26 .02 .2016 Holzenkamp, Franz- Josef CDU/CSU 26 .02 .2016 Jüttner, Dr . Egon CDU/CSU 26 .02 .2016 Kaczmarek, Oliver SPD 26 .02 .2016 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 26 .02 .2016 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 Klare, Arno SPD 26 .02 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kömpel, Birgit SPD 26 .02 .2016 Mast, Katja SPD 26 .02 .2016 Merkel, Dr . Angela CDU/CSU 26 .02 .2016 Müller, Dr . Gerd CDU/CSU 26 .02 .2016 Nahles, Andrea SPD 26 .02 .2016 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 Özoğuz, Aydan SPD 26 .02 .2016 Pantel, Sylvia CDU/CSU 26 .02 .2016 Schäuble, Dr . Wolfgang CDU/CSU 26 .02 .2016 Scheer, Dr . Nina SPD 26 .02 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 26 .02 .2016 Schmidt (Aachen), Ulla SPD 26 .02 .2016 Schmidt, Dr . Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 Steffel, Dr . Frank CDU/CSU 26 .02 .2016 Steinbach, Erika CDU/CSU 26 .02 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 26 .02 .2016 Terpe, Dr . Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 Thönnes, Franz SPD 26 .02 .2016 Ulrich, Alexander DIE LINKE 26 .02 .2016 Veit, Rüdiger SPD 26 .02 .2016 Wagenknecht, Dr . Sahra DIE LINKE 26 .02 .2016 Weinberg, Harald DIE LINKE 26 .02 .2016 Werner, Katrin DIE LINKE 26 .02 .2016 Wicklein, Andrea SPD 26 .02 .2016 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 26 .02 .2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 201615742 (A) (C) (B) (D) Anlage 2 Neudruck: Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Petra Rode-Bosse (SPD) zu der namentlichen Abstimmung über den von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zur Einführung beschleu- nigter Asylverfahren (158. Sitzung, Tagesordnungspunkt 3 a, Anlage 7) Mit dem Gesetz werden verschiedene Maßnahmen zu Verfahren der Anerkennung, Unterbringung von Flüchtlin- gen und Asylbewerbern sowie deren Lebensbedingungen geregelt . Auch wenn ich die Zielsetzung des Gesetzes in wesentlichen Bereichen unterstütze und darin das Ergeb- nis eines Kompromisses sehe, der weitergehende Ver- schärfungen wie etwa die Einrichtung von Transitzonen verhindert hat, kommt es jetzt darauf an, dass die Regis- trierung zügig vorangeht, dass Asylverfahren beschleunigt werden und dass Verfahren optimiert werden . Schnellere Verfahren sind auch Voraussetzung für gute Integration, damit diejenigen, die hier bleiben können, schnell durch Sprachkurse, Bildungsmöglichkeiten und Integration in den Arbeitsmarkt unterstützt werden können . Hier wird Handlungsfähigkeit des Staates erwartet, und darauf haben die Bürgerinnen und Bürger ein Anrecht . In dem vorliegenden „Asylpaket II“ kann ich deshalb den Punkten zustimmen, die die Verfahren beschleuni- gen und die Registrierung verbessern sowie den Kin- derschutz  in  den  Einrichtungen  durch  die  Pflicht  eines  erweiterten Führungszeugnisses für Helfer und Helferin- nen vorsehen . Insbesondere begrüße ich, dass dadurch der unsinnige und inhumane Vorschlag von Transitzonen an den Grenzen vom Tisch ist . Allerdings habe ich erhebliche Bedenken gegen die Wirksamkeit einzelner Regelungen des Gesetzentwurfes . Dies gilt vor allem für die deutliche Verschärfung der medizinischen Gründe, die einer Abschiebung entgegen- stehen, sowie die zweijährige Aussetzung des Familien- nachzugs für subsidiär Schutzbedürftige . Sorgen bereitet mir, dass die Regelung zum Familiennachzug auch für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge gelten soll . Ich befürchte, dass durch die Aussetzung des Fami- liennachzuges die Lebensbedingungen dieser Jugendli- chen verschärft werden, Integration erschwert wird und nachziehende Angehörige auf unsichere Wege gedrängt werden . Auch wenn in der Realität insgesamt nur sehr wenige Personen davon betroffen sein werden – 2015 erhielten nur 0,6 Prozent der Antragssteller, über die entschieden wurde, subsidiären Schutz, und nur 105 Fälle von Famili- ennachzug fanden statt –, ist das ein Zeichen, das ich aus humanitären Gründen nicht für richtig halte . Ich begrü- ße deshalb, dass vereinbart wurde, dass für unbegleitete Minderjährige im subsidiären Schutz eine Einzelfallprü- fung zum Familiennachzug stattfinden soll.  Statt weiterer Verschärfungen beim Asylrecht müssen wir jetzt vorrangig ein Integrationsgesetz zur Verbesse- rung des Zugangs zu Sprachkursen, Bildung, Ausbildung und Arbeit für Asylsuchende auf den Weg bringen . Das schafft soziale Teilhabe und sorgt dafür, dass die Men- schen, die zu uns geflohen sind, so schnell wie möglich  ihren Lebensunterhalt selbst verdienen können . Die Stellungnahmen von Verbänden, Hilfswerken, Kirchen und vielen weiteren Organisationen sind in mei- ne  Entscheidung  mit  eingeflossen.  Trotz  der  oben  ge- nannten Bedenken werde ich dem Gesetz zur Einführung beschleunigter Asylverfahren – auch unter Einbeziehung meiner politischen Gesamteinschätzung – zustimmen, denn was wir jetzt brauchen, sind schnellere und bessere Verfahren zur Unterbringung und Anerkennung . Zu guter Letzt: Mein besonderer Dank gilt den hauptamtlichen und ehrenamtlichen Kräften, die sich mit großem Engagement in den Unterkünften, in Sprachkur- sen, bei der Begleitung zu Ämtern, in Integrationsmaß- nahmen und in unzähligen weiteren Bereichen betätigen . Anlage 3 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über den Stand der Abwicklung des Fonds für Wiedergutmachungs- leistungen an jüdische Verfolgte – Stand 30 . Juni 2015 – Drucksachen 18/6735, 18/6847 Nr. 4 Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Strategie Intelligente Vernetzung Drucksachen 18/6022, 18/6236 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Energieeffizienzstrategie Gebäude – Wege zu ei- nem nahezu klimaneutralen Gebäudebestand Drucksachen 18/6782, 18/6933 Nr. 1.4 Ausschuss für Kultur und Medien – Unterrichtung durch die Deutsche Welle Entwurf der Fortschreibung der Aufgabenplanung 2014 bis 2017 der Deutschen Welle Drucksachen 18/7124, 18/7276 Nr. 8 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 15743 (A) (C) (B) (D) Innenausschuss Drucksache 18/5982 Nr . A .8 Ratsdokument 10321/15 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/5165 Nr . A .9 Ratsdokument 8672/15 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/7422 Nr . A .19 EP P8_TA-PROV(2015)0456 Drucksache 18/7422 Nr . A .20 Ratsdokument 13694/15 Drucksache 18/7422 Nr . A .21 Ratsdokument 15262/15 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 159. Sitzung Inhaltsverzeichnis ZP 4 Wahl: Deutsches Institut für Menschenrechte TOP 19 Änderung des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes TOP 20 Bildung und Forschung in strukturschwachen Regionen TOP 21 Übereinkommen gegen Diskriminierung der Frau TOP 22 Gesetz zur Modernisierung des Besteuerungsverfahrens TOP 23 Änderung des Bundesberggesetzes (Fracking-Technik) TOP 24 Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende Anlagen Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
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    Rede von Elke Ferner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)



    Vielen Dank . – Herr Präsident! Liebe Kollegen und
    Kolleginnen! Der kombinierte siebte und achte CE-
    DAW-Bericht erstreckt sich auf die Jahre 2007 bis 2014 .
    Angesichts der Tatsache, dass noch in keinem Land der
    Welt die vollständige Gleichstellung von Frauen und
    Männern erreicht ist, hat dieser Bericht naturgemäß
    Licht, aber auch Schatten . Ich freue mich sehr, dass wir
    jetzt, gut zwei Wochen vor der nächsten Sitzung der
    Frauenrechtskommission der Vereinten Nationen, die
    Gelegenheit haben, über diesen Bericht im Deutschen
    Bundestag zu diskutieren .

    In den letzten zwei Jahren hat das Thema Gleichstel-
    lung wieder Fahrt aufgenommen . Auch deshalb bin ich
    mir ganz sicher, dass im nächsten CEDAW-Bericht die
    Schatten geringer und das Licht mehr werden wird .

    Für die Durchsetzung der Gleichstellung von Frauen
    und Männern gibt es aus meiner Sicht drei zentrale Hand-
    lungsfelder: die Gleichstellung auf dem Arbeitsmarkt,
    die gleichberechtigte Partizipation in allen gesellschaftli-
    chen Bereichen und der Schutz von Frauen und Mädchen
    vor Gewalt, insbesondere vor sexueller Gewalt .

    Wo stehen wir im Jahr 2016? Bei der Gleichstellung
    auf dem Arbeitsmarkt gibt es Fortschritte . Die Frauener-
    werbsquote ist auf dem höchsten Stand . Mütter kehren

    nach der Geburt ihrer Kinder früher in den Beruf zurück
    als vorher . Immer mehr Männer, gerade der jüngeren Ge-
    neration, möchten sich gerne Beruf und Familie partner-
    schaftlich teilen, also auch ihren Teil der Familienarbeit
    übernehmen . Das gelingt zunehmend, aber immer noch
    auf zu niedrigem Niveau . Immer mehr Männer nehmen
    Elterngeld in Anspruch .

    In diesem Bereich haben wir Fortschritte erzielt, weil
    die Rahmenbedingungen verändert worden sind . Wir ha-
    ben in der letzten Großen Koalition das Elterngeld und
    den Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz ab dem ersten
    Geburtstag eingeführt . In dieser Wahlperiode verbessern
    wir die Rahmenbedingungen weiter . Der Bund stellt auch
    in dieser Wahlperiode Ländern und Kommunen zusätz-
    liche Mittel für den Kitaausbau zur Verfügung . Wir ha-
    ben beispielsweise das Programm „KitaPlus“ aufgelegt,
    bei dem es darum geht, Beschäftigten mit unnormalen
    Arbeitszeiten, also Personen, die im Schichtdienst arbei-
    ten, etwa Krankenschwestern und Polizisten, die Mög-
    lichkeit einer guten Kinderbetreuung zu geben, auch
    wenn sie alleinerziehend sind oder der Partner bzw . die
    Partnerin die Kinderbetreuung nicht übernehmen kann .
    Mit dem Elterngeld Plus ermöglichen wir eine bessere
    Partnerschaftlichkeit . Wir setzen Anreize für eine frühere
    Rückkehr  in  den Beruf  und  haben mit  dem Pflegezeit- 
    und  dem  Familienpflegezeitgesetz  Verbesserungen  für 
    die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf geschaffen. – Das 
    alles sind erste Schritte hin zur Familienarbeitszeit . Ich
    bin mir sicher: Wenn nicht in dieser Wahlperiode, werden
    wir spätestens in der nächsten Wahlperiode gesetzgeberi-
    sche Maßnahmen dazu ergreifen .


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg . Ingrid Pahlmann [CDU/CSU])


    Im CEDAW-Bericht wird gewürdigt, dass wir die
    Erwerbstätigkeit von Frauen, ihre ökonomische Unab-
    hängigkeit und damit ihre tatsächliche Gleichstellung
    unterstützen . Wir sind aber noch längst nicht am Ziel .
    Die Frauenerwerbsquote ist zwar so hoch wie noch nie;
    aber wenn man hinter die Kulissen schaut, sieht man,
    dass mehr als die Hälfte aller erwerbstätigen Frauen in
    Teilzeit beschäftigt sind, mit all den damit verbundenen
    Folgen wie Lohnersatzleistungen . Die Lohnlücke von
    22 Prozent führt am Ende des Erwerbslebens zu einer
    Rentenlücke von fast 60 Prozent . Es ist daher notwendig,
    dass es auch im Bereich der Erwerbsarbeit zu einer bes-
    seren Gleichstellung von Frauen und Männern kommt .
    Wir müssen die Lohnlücke, die Zeitlücke und die Ren-
    tenlücke schließen; dann sind wir der Gleichstellung von
    Frauen und Männern deutlich näher gekommen .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir gehen in dieser Wahlperiode das Vorhaben
    „Lohngerechtigkeit“ an . Wir werden darüber mit Sicher-
    heit nicht nur am diesjährigen Equal-Pay-Tag zu disku-
    tieren haben, sondern auch im weiteren Verlauf des Jah-
    res . Die Lohnlücke liegt in Deutschland bei 22 Prozent .
    Damit sind wir so ziemlich am unteren Ende der Skala,
    was die Lohngerechtigkeit angeht . Das hat viele Ursa-
    chen . Deshalb brauchen wir auch viele Maßnahmen, um
    der Lohnlücke beizukommen . Das geht los bei der Teil-






    (A) (C)



    (B) (D)


    zeitarbeit. Wir wissen, dass Teilzeitarbeit in der berufli-
    chen Sackgasse endet, wenn sie dauerhaft ausgeübt wird .
    Deshalb wollen wir den Rückkehranspruch auf die alte
    Arbeitszeit noch in dieser Wahlperiode angehen . Durch
    den Mindestlohn haben wir bereits einen Baustein zum
    Schließen der Lohnlücke gesetzt . Laut Untersuchungen
    wird die Lohnlücke allein durch den Mindestlohn um
    2 Prozent geringer . Wenn dann auch noch von der Mög-
    lichkeit einer besseren Tarifbindung in größerem Umfang
    Gebrauch gemacht wird, wird sie sich weiter schließen .
    Es geht aber auch um den Wert der Arbeit, und um mehr
    Transparenz . Auch in dieses Thema werden wir in dieser
    Wahlperiode einsteigen .

    Nächster Punkt ist das Thema „Frauen in Führungspo-
    sitionen“ . Dazu haben wir bereits ein Gesetz verabschie-
    det, das seit dem 1 . Januar dieses Jahres vollständig gilt .
    Wir werden hoffentlich zur Mitte des Jahres oder bis zum
    Herbst erste belastbare Zahlen haben, denen eine größere
    Anzahl von Unternehmen zugrunde liegt .

    Die Opposition hatte bei der Verabschiedung dieses
    Gesetzes gesagt, das reiche alles nicht aus . Ich möchte
    daran erinnern, dass wir im letzten Jahr gemeinsam bei
    der FRK in New York waren . Es ist doch erstaunlich,
    welch positive Resonanz dieses Gesetz auf internatio-
    naler Ebene, sowohl bei der FRK als auch beim Global
    Summit of Women, gefunden hat . Natürlich ist das noch
    steigerungsfähig


    (Ulle Schauws [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ganz klar! Gut erkannt!)


    – überhaupt keine Frage –; aber der Einstieg ist gemacht .


    (Beifall bei der SPD)


    Letzter Punkt ist das Thema „Schutz von Frauen und
    Mädchen vor Gewalt“ . Da, denke ich, gibt es mehr Licht
    als Schatten, aber eben auch noch den einen oder anderen
    Schatten . Wir haben in der Bundesrepublik ein sehr gut
    ausgebautes Hilfesystem . Wir haben auch Gesetze, die
    allerdings noch verbessert werden müssen – das Sexual-
    strafrecht ist nur eines –, und das nicht erst seit Köln, um
    das hier noch einmal deutlich zu sagen .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


    Nach den Statistiken hat jede vierte Frau mit ihrem
    bisherigen oder vorherigen Partner wenigstens einmal
    körperliche oder sexuelle Gewalt in ihrem Leben erfah-
    ren, und jede siebte Frau in Deutschland hat auf die eine
    oder andere Weise sexualisierte Gewalt erfahren . Diese
    Zahlen sind viel zu hoch . Deshalb müssen wir an den
    gesetzlichen Normen etwas verändern .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Wir müssen uns aber auch noch einmal über den All-
    tagssexismus in unserer Gesellschaft unterhalten . Der
    fängt bei sexistischer Werbung an und endet am Ende
    des Tages in Rollenzuschreibungen, die nicht gut sind,
    und auch in entsprechenden Frauenbildern, die dann zu
    Übergriffen führen, wie wir sie in Köln, aber auch an-
    derswo, zum Beispiel auf dem Oktoberfest in München,
    sehen konnten .

    Ich glaube, dass wir auf gutem Weg sind . Es ist leider
    noch nicht alles getan . Wir werden uns auch beim nächs-
    ten CEDAW-Bericht mit Sicherheit noch über ein paar
    Schattenseiten zu unterhalten haben . Ich bin aber sehr
    zuversichtlich, dass wir beim nächsten Mal eine deutlich
    bessere Bilanz vorlegen können; denn wir akzeptieren
    nicht, dass Frauen in unserer Gesellschaft direkte oder
    indirekte Nachteile haben . Dafür arbeiten wir hier in
    großen Teilen zusammen; das möchte ich hier auch noch
    einmal deutlich sagen . Dafür Ihnen allen ein herzliches
    Dankeschön!


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Nächste Rednerin ist die Kollegin Cornelia Möhring

für die Fraktion Die Linke .


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Cornelia Möhring


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich

    denke, es ist zu Beginn der Debatte nicht verkehrt, wenn
    ich noch etwas zur Bedeutung dieses Übereinkommens
    sage . Das Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form
    von Diskriminierung der Frau, kurz CEDAW genannt,
    ist das wichtigste völkerrechtliche Instrument für die
    Gleichstellung von Frauen . Alle Staaten, die diesen Ver-
    trag der Vereinten Nationen unterzeichnet haben, sind
    zur rechtlichen und faktischen Gleichstellung von Frauen
    in allen Lebensbereichen verpflichtet.

    Was heißt das? Das ist eigentlich ganz einfach: Ers-
    tens darf der Staat selbst nicht gegen den Gleichbehand-
    lungsgrundsatz verstoßen . Zweitens muss er auch aktiv
    dafür sorgen, dass Chancengleichheit nicht nur auf dem
    Papier steht, sondern gesellschaftliche Realität wird .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Der Staat ist außerdem verpflichtet, diese Politik proak-
    tiv zu verfolgen . „Proaktiv“ bedeutet im ursprünglichen
    Sinne übrigens „ohne abzuwarten“, sogar „unverzüglich
    und mit eigenen Initiativen“ . Daran hapert es dann schon
    ein bisschen .

    Vor 30 Jahren ist dieses Übereinkommen in natio-
    nales Recht übergegangen, und seitdem überprüft der
    CEDAW-Ausschuss regelmäßig die Einhaltung dieses
    Abkommens und gibt konkrete Empfehlungen zu allen
    16 Artikeln. Deutschland hat  sich mit der Ratifizierung 
    im Übrigen auch verpflichtet, diese Empfehlungen um-
    zusetzen und mindestens ernst zu nehmen .

    Liebe Frau Ferner, Ihnen persönlich nehme ich das al-
    les ab . Wir haben ja gemeinsam direkt bei der UN dafür
    gestritten . Ich habe aber nicht so gute Hoffnungen in die
    Gesamt-GroKo wie in Sie . Auf dieser kleinen Karte, die
    ich hier habe, sind alle 16 Artikel des CEDAW-Abkom-
    mens verzeichnet . Vielleicht nehmen Sie die einmal mit
    und verteilen sie im Kabinett und in den Koalitionsfrak-
    tionen sozusagen als Leitschnur für die Gleichstellungs-
    politik . Das wäre doch mal etwas .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Parl. Staatssekretärin Elke Ferner






    (A) (C)



    (B) (D)


    In dem hier vorliegenden kombinierten siebten und
    achten Bericht der Bundesrepublik Deutschland macht es
    nämlich mitnichten den Eindruck, als würde die Bundes-
    regierung das CEDAW-Abkommen wirklich ernst neh-
    men . Der Bericht liest sich eher wie ein schlechtes Ent-
    schuldigungsheft . In weiten Teilen wird gar nicht auf die
    Empfehlungen geantwortet, sondern einfach der Status
    quo beschrieben, gerechtfertigt und beschönigt . Wir wis-
    sen schon länger – das ist, denke ich, übereinstimmende
    Meinung in diesem Haus –, dass die vorherige Bundes-
    regierung – Sie haben auf den langen Berichtszeitraum
    hingewiesen – gleichstellungspolitisch nicht sonderlich
    interessiert war . Aber der Bericht zeigt auch: Die GroKo
    hat keinen Plan .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Sie haben kein Konzept, um die Diskriminierung von
    Frauen wirklich grundlegend und umfassend zu bekämp-
    fen, und Sie verstecken Ihre Planlosigkeit lediglich hinter
    ein paar gleichstellungspolitischen Trippelschritten .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich mache das einmal exemplarisch an Artikel 11 des
    Abkommens fest . Inhalt von Artikel 11 sind unter ande-
    rem die Beseitigung jeder Form von Diskriminierung im
    Erwerbsleben, das Recht auf Arbeit sowie das Recht auf
    gleiches Entgelt und gleiche Sozialleistungen . Gleich-
    stellung ist immer auch eine soziale Frage . Solange Frau-
    en in der Armutsfalle stecken, ist Gleichstellung nicht zu
    erreichen, und solange Frauen ökonomisch nicht unab-
    hängig von Ehemännern oder wem auch immer sind, ist
    Gleichstellung ebenfalls nicht zu erreichen . Damit sage
    ich nicht, dass, wenn wir ökonomisch selbstständig agie-
    rende Frauen haben, damit die Gleichstellung erreicht ist .

    Der CEDAW-Ausschuss ist zu Recht besorgt über
    die Situation von Frauen im Erwerbsleben . Frauen sind
    zwar vermehrt erwerbstätig – das hat Frau Ferner eben
    auch bestätigt; die Erwerbsquote ist gestiegen –, aber das
    hat nicht zu einem Anstieg des Anteils der Erwerbsar-
    beit von Frauen am Gesamtarbeitsvolumen geführt . Das
    heißt schlicht und ergreifend: Frauen sind nur stärker in
    Teilzeit beschäftigt, also weniger in Vollzeit . Die Quote
    ist also zurückgegangen, und dafür gibt es mehr Jobs in
    Teilzeit . Und nicht nur das: Frauen arbeiten vorwiegend
    in befristeten und gering bezahlten Beschäftigungsver-
    hältnissen . Hinzu kommen die 5,3 Millionen Minijobs,
    in denen zu zwei Dritteln Frauen arbeiten .


    (Matthias W . Birkwald [DIE LINKE]: Alles schlecht für die Rente!)


    Wie antwortet die Bundesregierung im Bericht auf
    dieses Problem? Sie behauptet einfach, dass Frauen zum
    größten Teil in Normalarbeitsverhältnisse eingestiegen
    sind . Der Trick dabei ist: Sie rechnet alles zu Normalar-
    beitsverhältnissen, was über einer Wochenarbeitszeit von
    21 Stunden liegt . Ehrlich gestanden, liebe Kolleginnen
    und Kollegen, das grenzt an Verarschung .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ein Normalarbeitsverhältnis sollte sich perspektivisch,
    meiner Meinung nach, im Rahmen einer 30-Stun-

    den-Woche bewegen, und zwar für beide Geschlechter,
    und zu einem Gehalt, von dem man auch gut leben kann .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Der CEDAW-Ausschuss sieht ebenfalls mit Besorg-
    nis die seit langem bestehende Lohn- und Entgeltlücke .
    Er hat recht damit . Die Entgeltlücke zwischen den Ge-
    schlechtern liegt konstant bei 22 Prozent . Falls Ihr Ge-
    setz das Bundeskanzleramt jemals wieder verlässt, wird
    das darin vorgesehene Auskunftsrecht leider weder diese
    Lücke schließen noch die Aufwertung von Frauenarbeit
    bewirken .

    Auch in den Führungsetagen sind Frauen eine Sel-
    tenheit . Auch in den Bundesbehörden und Bundesmi-
    nisterien gibt es etliche patriarchale Hochburgen . Im
    Bundesrechnungshof sind gerade einmal miserable
    18,92 Prozent Frauen in Führungspositionen . Auch Mi-
    nister Schäuble scheint weibliches Führungsvolk eher
    zu scheuen: Bei ihm sind von den 202 Führungskräften
    gerade einmal ein Fünftel weiblich . Nur im Bundesrat
    ist jede zweite Führungskraft eine Frau . Das zeigt aber:
    Wenn die Hausleitung es wirklich will, dann geht es auch .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, Frauen in Deutsch-
    land bekommen weniger Geld und haben weniger Chan-
    cen, aber Frauen arbeiten nicht weniger . Das stellt auch
    der CEDAW-Ausschuss fest und bemängelt die Folgen,
    zum Beispiel für die Altersversorgung von Frauen . Frau-
    en arbeiten mit 45,5 Stunden pro Woche im Durchschnitt
    eine Stunde länger als Männer . Zwei Drittel dieser Zeit
    leisten sie unbezahlt; das sind immerhin 29,5 Stunden .
    Diese unbezahlte Arbeit umfasst etliches: Haushaltsfüh-
    rung, aber auch die Betreuung und Pflege von Kindern 
    und anderen Haushaltsmitgliedern, Unterstützung für
    Personen, die nicht im Haushalt leben, und noch eini-
    ges mehr . Frauen schaffen also den Löwenanteil der Tä-
    tigkeiten weg, ohne die unsere Gesellschaft überhaupt
    nicht existieren könnte . Was bekommen sie dafür? Eine
    schlechtere Bezahlung, und wenn sie erwerbslos werden,
    haben sie nicht einmal einen eigenen Anspruch auf Sozi-
    alleistungen, weil sie in Bedarfsgemeinschaften gepresst
    werden . Für die Alterssicherung hat das alles schwerwie-
    gende Folgen .


    (Matthias W . Birkwald [DIE LINKE]: Wohl wahr!)


    In Deutschland beziehen Frauen nur 60,6 Prozent der
    Alterseinkommen der Männer, oder anders ausgedrückt
    39,4 Prozent weniger .

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, eine der heftigs-
    ten Diskriminierungen ist Armut . Die Schere zwischen
    Arm und Reich hat mittlerweile völlig absurde Ausmaße
    erreicht . Im Jahr 2014 waren rund 12,5 Millionen Men-
    schen in Deutschland arm oder armutsgefährdet . Auch
    hier finden wir mehr Frauen als Männer. Alleinerziehen-
    de – das sind auch zu 90 Prozent Frauen – tragen ein
    besonders hohes Armutsrisiko . 40 Prozent von ihnen sind
    einkommensarm .

    Wie antwortet die Bundesregierung? Sie spart Fragen
    der Arbeitsteilung fast aus und meint, das Problem sei

    Cornelia Möhring






    (A) (C)



    (B) (D)


    mit der Elternzeit und dem Elterngeld Plus fast erledigt .
    Sie hält weiter daran fest, dass Frauen sich eine dauer-
    hafte und gut bezahlte Erwerbsarbeit suchen sollten, trotz
    der vorgetragenen Fakten und Daten. Ich finde das gera-
    dezu unerträglich .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Alle Frauen – wirklich alle Frauen! – haben eine eigen-
    ständige Perspektive verdient, und zwar nicht nur als
    Sahnebonbon, sondern als Menschenrecht .

    Der gesamte Bericht zu allen Artikeln liest sich leider
    so wie beschrieben . Entschlossenes Handeln wäre jetzt
    aber angemessener, damit die zahlreichen Frauen nicht
    länger diskriminiert werden und endlich ökonomisch
    unabhängig leben können . Die Linke will gerechte und
    gleiche Löhne, die Aufwertung von Frauenarbeit, endlich
    mehr Personal in der Pflege, eine sanktionsfreie Mindest-
    sicherung, die Abschaffung von Bedarfsgemeinschaften
    und nicht zuletzt eine armutsfeste gesetzliche Rente .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Linke meint gleichstellungspolitisch und darüber
    hinaus: Das muss drin sein, liebe Kolleginnen und Kol-
    legen .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)