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    Plenarprotokoll 18/159 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 159. Sitzung Berlin, Freitag, den 26. Februar 2016 Inhalt: Zur Geschäftsordnung Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . . 15665 B Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15666 A Zusatztagesordnungspunkt 4: Wahl der vom Deutschen Bundestag zu be- nennenden Mitglieder des Kuratoriums des Deutschen Instituts für Menschenrechte gemäß § 6 Absatz 2 Nummer 4 und 5 des Gesetzes über die Rechtsstellung und Auf- gaben des Deutschen Instituts für Men- schenrechte – DIMRG Drucksache 18/7703 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15667 C Tagesordnungspunkt 19: a) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Dritten Gesetzes zur Än- derung des Aufstiegsfortbildungsför- derungsgesetzes Drucksachen 18/7055, 18/7676 . . . . . . 15667 C – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/7677 . . . . . . . . . . . . . . 15667 C b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr . Rosemarie Hein, Sigrid Hupach, Matthias W . Birkwald, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Durchlässigkeit in der Bildung si- chern, Förderlücken zwischen beruf- licher Bildung und Studium schlie- ßen – zu dem Antrag der Abgeordneten Beate Walter-Rosenheimer, Kai Gehring, Özcan Mutlu, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Bildungszeit PLUS – Wei- terbildung für alle ermöglichen, le- benslanges Lernen fördern Drucksachen 18/7234, 18/7239, 18/7676 . . . . 15667 D Dr . Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15668 A Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 15669 A Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15671 A Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15672 B Dr . Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15674 C Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 15676 C Lena Strothmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15677 D Dr . Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 15679 A Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 15680 C Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, Roland Claus, Sigrid Hupach, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Finan- zierung der Wissenschaft auf eine arbeitsfä- hige Basis stellen – Bildung und Forschung in förderbedürftigen Regionen solide aus- statten Drucksache 18/7643 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15682 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 15682 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016II Dr . Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 15683 C Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15685 D Dr . Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 15687 A Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . . 15688 D Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 15690 C Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . . 15691 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 15691 B Dr . Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 15692 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15694 A Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 15695 A Elfi Scho-Antwerpes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 15697 A Stephan Albani (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15698 A Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15699 D Tagesordnungspunkt 21: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Kombinierter siebter und achter Bericht der Bundesrepublik Deutschland zum Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Beseitigung jeder Form von Diskrimi- nierung der Frau (CEDAW) Drucksache 18/5100 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15701 A Elke Ferner, Parl . Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15701 B Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 15702 C Ursula Groden-Kranich (CDU/CSU) . . . . . . . 15704 B Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15706 B Dr . Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 15707 B Christina Schwarzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 15708 B Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15710 A Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15711 A Dr . Silke Launert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15712 B Tagesordnungspunkt 22: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Modernisierung des Besteuerungsverfah- rens Drucksache 18/7457 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15714 A Dr . Michael Meister, Parl . Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15714 B Richard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 15715 D Frank Junge (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15716 C Lisa Paus (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . 15717 D Margaret Horb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15719 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 15720 B Tagesordnungspunkt 23: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr . Julia Verlinden, Annalena Baerbock, Peter Meiwald, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Bundesberggesetzes zur Untersa- gung der Fracking-Technik Drucksache 18/7551 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15721 B Dr . Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15721 C Dr . Herlind Gundelach (CDU/CSU) . . . . . . . . 15722 D Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 15725 A Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15726 A Karsten Möring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 15727 A Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15729 B Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15730 B Tagesordnungspunkt 24: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Digitalisierung der Energiewende Drucksache 18/7555 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15731 B Iris Gleicke, Parl . Staatssekretärin BMWi . . . 15731 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 15732 A Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 15733 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15734 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 15735 A Florian Post (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15736 A Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15736 D Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15738 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15739 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 15741 A Anlage 2 Neudruck: Erklärung nach § 31 GO der Ab- geordneten Petra Rode-Bosse (SPD) zu der namentlichen Abstimmung über den von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD einge- Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 III brachten Entwurf eines Gesetzes zur Einfüh- rung beschleunigter Asylverfahren (158 . Sit- zung, Tagesordnungspunkt 3 a, Anlage 7) . . . 15742 A Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15742 C Textrahmenoptionen: 30,5 mm Abstand oben (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 15665 159. Sitzung Berlin, Freitag, den 26. Februar 2016 Beginn: 9 .01 Uhr
  • folderAnlagen
    Johann Saathoff (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 15741 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aken, Jan van DIE LINKE 26 .02 .2016 Albsteiger, Katrin CDU/CSU 26 .02 .2016 Bartol, Sören SPD 26 .02 .2016 Beckmeyer, Uwe SPD 26 .02 .2016 Bergner, Dr . Christoph CDU/CSU 26 .02 .2016 Bilger, Steffen CDU/CSU 26 .02 .2016 Binder, Karin DIE LINKE 26 .02 .2016 Brantner, Dr . Franziska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 26 .02 .2016 Dörmann, Martin SPD 26 .02 .2016 Drobinski-Weiß, Elvira SPD 26 .02 .2016 Eberl, Iris CDU/CSU 26 .02 .2016 Engelmeier, Michaela SPD 26 .02 .2016 Fabritius, Dr . Bernd CDU/CSU 26 .02 .2016 Gabriel, Sigmar SPD 26 .02 .2016 Grindel, Reinhard CDU/CSU 26 .02 .2016 Gröhe, Hermann CDU/CSU 26 .02 .2016 Gutting, Olav CDU/CSU 26 .02 .2016 Höger, Inge DIE LINKE 26 .02 .2016 Holzenkamp, Franz- Josef CDU/CSU 26 .02 .2016 Jüttner, Dr . Egon CDU/CSU 26 .02 .2016 Kaczmarek, Oliver SPD 26 .02 .2016 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 26 .02 .2016 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 Klare, Arno SPD 26 .02 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kömpel, Birgit SPD 26 .02 .2016 Mast, Katja SPD 26 .02 .2016 Merkel, Dr . Angela CDU/CSU 26 .02 .2016 Müller, Dr . Gerd CDU/CSU 26 .02 .2016 Nahles, Andrea SPD 26 .02 .2016 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 Özoğuz, Aydan SPD 26 .02 .2016 Pantel, Sylvia CDU/CSU 26 .02 .2016 Schäuble, Dr . Wolfgang CDU/CSU 26 .02 .2016 Scheer, Dr . Nina SPD 26 .02 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 26 .02 .2016 Schmidt (Aachen), Ulla SPD 26 .02 .2016 Schmidt, Dr . Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 Steffel, Dr . Frank CDU/CSU 26 .02 .2016 Steinbach, Erika CDU/CSU 26 .02 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 26 .02 .2016 Terpe, Dr . Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 Thönnes, Franz SPD 26 .02 .2016 Ulrich, Alexander DIE LINKE 26 .02 .2016 Veit, Rüdiger SPD 26 .02 .2016 Wagenknecht, Dr . Sahra DIE LINKE 26 .02 .2016 Weinberg, Harald DIE LINKE 26 .02 .2016 Werner, Katrin DIE LINKE 26 .02 .2016 Wicklein, Andrea SPD 26 .02 .2016 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 26 .02 .2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 201615742 (A) (C) (B) (D) Anlage 2 Neudruck: Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Petra Rode-Bosse (SPD) zu der namentlichen Abstimmung über den von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zur Einführung beschleu- nigter Asylverfahren (158. Sitzung, Tagesordnungspunkt 3 a, Anlage 7) Mit dem Gesetz werden verschiedene Maßnahmen zu Verfahren der Anerkennung, Unterbringung von Flüchtlin- gen und Asylbewerbern sowie deren Lebensbedingungen geregelt . Auch wenn ich die Zielsetzung des Gesetzes in wesentlichen Bereichen unterstütze und darin das Ergeb- nis eines Kompromisses sehe, der weitergehende Ver- schärfungen wie etwa die Einrichtung von Transitzonen verhindert hat, kommt es jetzt darauf an, dass die Regis- trierung zügig vorangeht, dass Asylverfahren beschleunigt werden und dass Verfahren optimiert werden . Schnellere Verfahren sind auch Voraussetzung für gute Integration, damit diejenigen, die hier bleiben können, schnell durch Sprachkurse, Bildungsmöglichkeiten und Integration in den Arbeitsmarkt unterstützt werden können . Hier wird Handlungsfähigkeit des Staates erwartet, und darauf haben die Bürgerinnen und Bürger ein Anrecht . In dem vorliegenden „Asylpaket II“ kann ich deshalb den Punkten zustimmen, die die Verfahren beschleuni- gen und die Registrierung verbessern sowie den Kin- derschutz  in  den  Einrichtungen  durch  die  Pflicht  eines  erweiterten Führungszeugnisses für Helfer und Helferin- nen vorsehen . Insbesondere begrüße ich, dass dadurch der unsinnige und inhumane Vorschlag von Transitzonen an den Grenzen vom Tisch ist . Allerdings habe ich erhebliche Bedenken gegen die Wirksamkeit einzelner Regelungen des Gesetzentwurfes . Dies gilt vor allem für die deutliche Verschärfung der medizinischen Gründe, die einer Abschiebung entgegen- stehen, sowie die zweijährige Aussetzung des Familien- nachzugs für subsidiär Schutzbedürftige . Sorgen bereitet mir, dass die Regelung zum Familiennachzug auch für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge gelten soll . Ich befürchte, dass durch die Aussetzung des Fami- liennachzuges die Lebensbedingungen dieser Jugendli- chen verschärft werden, Integration erschwert wird und nachziehende Angehörige auf unsichere Wege gedrängt werden . Auch wenn in der Realität insgesamt nur sehr wenige Personen davon betroffen sein werden – 2015 erhielten nur 0,6 Prozent der Antragssteller, über die entschieden wurde, subsidiären Schutz, und nur 105 Fälle von Famili- ennachzug fanden statt –, ist das ein Zeichen, das ich aus humanitären Gründen nicht für richtig halte . Ich begrü- ße deshalb, dass vereinbart wurde, dass für unbegleitete Minderjährige im subsidiären Schutz eine Einzelfallprü- fung zum Familiennachzug stattfinden soll.  Statt weiterer Verschärfungen beim Asylrecht müssen wir jetzt vorrangig ein Integrationsgesetz zur Verbesse- rung des Zugangs zu Sprachkursen, Bildung, Ausbildung und Arbeit für Asylsuchende auf den Weg bringen . Das schafft soziale Teilhabe und sorgt dafür, dass die Men- schen, die zu uns geflohen sind, so schnell wie möglich  ihren Lebensunterhalt selbst verdienen können . Die Stellungnahmen von Verbänden, Hilfswerken, Kirchen und vielen weiteren Organisationen sind in mei- ne  Entscheidung  mit  eingeflossen.  Trotz  der  oben  ge- nannten Bedenken werde ich dem Gesetz zur Einführung beschleunigter Asylverfahren – auch unter Einbeziehung meiner politischen Gesamteinschätzung – zustimmen, denn was wir jetzt brauchen, sind schnellere und bessere Verfahren zur Unterbringung und Anerkennung . Zu guter Letzt: Mein besonderer Dank gilt den hauptamtlichen und ehrenamtlichen Kräften, die sich mit großem Engagement in den Unterkünften, in Sprachkur- sen, bei der Begleitung zu Ämtern, in Integrationsmaß- nahmen und in unzähligen weiteren Bereichen betätigen . Anlage 3 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über den Stand der Abwicklung des Fonds für Wiedergutmachungs- leistungen an jüdische Verfolgte – Stand 30 . Juni 2015 – Drucksachen 18/6735, 18/6847 Nr. 4 Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Strategie Intelligente Vernetzung Drucksachen 18/6022, 18/6236 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Energieeffizienzstrategie Gebäude – Wege zu ei- nem nahezu klimaneutralen Gebäudebestand Drucksachen 18/6782, 18/6933 Nr. 1.4 Ausschuss für Kultur und Medien – Unterrichtung durch die Deutsche Welle Entwurf der Fortschreibung der Aufgabenplanung 2014 bis 2017 der Deutschen Welle Drucksachen 18/7124, 18/7276 Nr. 8 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 15743 (A) (C) (B) (D) Innenausschuss Drucksache 18/5982 Nr . A .8 Ratsdokument 10321/15 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/5165 Nr . A .9 Ratsdokument 8672/15 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/7422 Nr . A .19 EP P8_TA-PROV(2015)0456 Drucksache 18/7422 Nr . A .20 Ratsdokument 13694/15 Drucksache 18/7422 Nr . A .21 Ratsdokument 15262/15 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 159. Sitzung Inhaltsverzeichnis ZP 4 Wahl: Deutsches Institut für Menschenrechte TOP 19 Änderung des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes TOP 20 Bildung und Forschung in strukturschwachen Regionen TOP 21 Übereinkommen gegen Diskriminierung der Frau TOP 22 Gesetz zur Modernisierung des Besteuerungsverfahrens TOP 23 Änderung des Bundesberggesetzes (Fracking-Technik) TOP 24 Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende Anlagen Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Martin Rabanus


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Vielen Dank . – Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Meine sehr verehrten Damen und Herren auf
    den Besuchertribünen! Das war jetzt eine schöne Plenar-
    debatte, die wir hier erlebt haben . Das war sicherlich kein
    wissenschaftliches Symposion, aber eine parlamentari-
    sche Debatte, die davon lebt, rhetorische Stilmittel ein-
    zusetzen, die ein bisschen origineller sind und die Spaß
    und Leben in dieses Parlament bringen .

    Stephan Albani






    (A) (C)



    (B) (D)


    Es haben schon einige betont, dass wir, als wir diesen
    Antrag bekommen haben – ich glaube, es war am Mitt-
    wochabend –, ein Sammelsurium von wohlfeilen Forde-
    rungen vorgefunden haben .


    (Dr . André Hahn [DIE LINKE]: Viele gute Vorschläge!)


    Den einen oder anderen Vorschlag – das will ich gar
    nicht wegdiskutieren  –  finde  ich  persönlich  auch  sinn-
    voll . Sie kennen die Position der SPD-Bundestagsfrak-
    tion zum Kooperationsverbot . Auch die Forderung, die
    Forschungsmittel für Fachhochschulen auf 100 Millio-
    nen Euro zu erhöhen, ist gut und richtig . Das gefällt mir
    ausgesprochen .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Ich darf darauf hinweisen, dass wir diesen Posten in den
    letzten zwei Jahren von 38 Millionen Euro auf inzwi-
    schen 48 Millionen Euro aufgestockt haben; die Große
    Koalition ist also auch diesbezüglich auf einem guten
    Weg .

    Der Rest allerdings ist eine Mischung zwischen
    „Wünsch dir was“ und dem Negieren des Kulturfödera-
    lismus . Letzteres tut die SPD nicht . Wir wollen zwar das
    Kooperationsverbot für den Bildungsbereich aufheben .
    Aber ebenso wollen wir, dass es beim Kulturföderalis-
    mus bleibt und die Länder ihre eigenen Aufgaben haben,
    die sie im Übrigen – ich komme später noch darauf – in
    hervorragender Weise wahrnehmen . Auch das muss man
    an dieser Stelle einmal betonen .


    (Beifall des Abg . Dr . Ernst Dieter Rossmann [SPD])


    Man kann zu dem Sammelsurium, das Sie aufge-
    schrieben haben, noch ein paar Punkte hinzufügen .


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Muss man aber nicht!)


    Herr Schipanski hat das mit einem Punkt schon getan .
    Ich habe mir die Mühe gemacht, noch einmal in die
    Haushaltsänderungsanträge hineinzuschauen, die Sie im
    Herbst gestellt haben . Diese komplettieren die Liste Ih-
    rer Vorschläge: Es kommen noch 1,3 Milliarden Euro für
    BAföG hinzu, und knapp 500 Millionen Euro haben Sie
    damals für den Hochschulbau beantragt . Im jetzt vorlie-
    genden Antrag sind es nur noch 300 Millionen Euro; da
    muss sich die Linke erst einmal einig werden, was sie
    will . Jedenfalls kann man das munter draufsummieren .
    Das Ganze soll dann – das ist schon gesagt worden –
    durch die Exzellenzinitiative bezahlt werden .


    (Ralph Lenkert [DIE LINKE]: Das stimmt so nicht!)


    So findet es sich in der neunten Ziffer des Antrags. Auch 
    das ist nicht unbedingt etwas, was von besonderer Soli-
    dität geprägt ist .

    Man kann das so machen . Man kann als Opposition
    erst einmal alles fordern . Auch die Grünen haben sich

    gelegentlich ein bisschen dazu hinreißen lassen, mehr zu
    fordern .


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie wäre es denn, wenn Sie jetzt mal zur Substanz kämen und eigene Vorschläge brächten?)


    Mit Verantwortung hat das allerdings nichts zu tun . Zwei
    große, die Regierung tragende Fraktionen müssen eben
    Verantwortung übernehmen; das müssen Sie in der Tat
    nicht .


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, da tragen Sie schwer dran! Das sieht man!)


    – Da tragen wir durchaus nicht schwer dran, lieber Kolle-
    ge Gehring, sondern wir machen das gerne, wie im Übri-
    gen auch die Länder gerne Verantwortung für die Bildung
    in ihrem Bereich tragen . Ich will das am Beispiel Thü-
    ringen unterstreichen . Da ist ein Wissenschaftsminister,
    der hochkompetent ist – wir kennen ihn alle: Wolfgang
    Tiefensee, ehemaliger Kollege in diesem Haus – und
    eine hervorragende Wissenschaftspolitik für Thüringen
    macht; selbstverständlich .


    (Beifall bei der SPD – Ralph Lenkert [DIE LINKE]: Er hat da auch gute Unterstützung!)


    Ich finde, das kann man für die meisten Länder sagen. 
    Ich will das am Beispiel meines Nachbarlandes Rhein-
    land-Pfalz deutlich machen – ich komme aus Hessen –,
    das eine hervorragende Politik macht .


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, in Hessen läuft es auch super! Überall, wo die Grünen mitregieren, läuft es super!)


    Die Studierendenzahlen sind in den letzten zehn Jahren
    von  100  000  auf  120  000  gestiegen.  Die  Grundfinan-
    zierung der Hochschulen dort ist nicht um 20 Prozent,
    sondern um 40 Prozent gestiegen; damit liegt Rhein-
    land-Pfalz sogar über dem bundesdeutschen Durch-
    schnitt . Wir sehen, dass die BAföG-Mittel vernünftig
    eingesetzt werden . Das gilt übrigens ebenso für mein
    Bundesland Hessen und alle anderen . Das ist auch richtig
    und gut so . Es ist sogar festzustellen, dass, völlig gegen
    den Trend, in Rheinland-Pfalz die Betreuungsrelationen
    in den Hochschulen stabil bleiben und sogar besser wer-
    den .

    Das alles wird gemacht in den Ländern. Ich finde, das 
    muss man auch ganz klar benennen . Das ist eine Leis-
    tung, die auch von der Linken in Zukunft ein bisschen
    deutlicher gewürdigt werden könnte .


    (Beifall bei der SPD)


    In diesem Sinne, glaube ich, sind wir in der Bundes-
    republik Deutschland bei alldem, was wir noch zu besor-
    gen haben, bei alldem, was wir uns noch vornehmen, auf
    einem guten Weg . Das gilt für die Länder auf der einen
    Seite und für diese Koalition auf der anderen Seite glei-
    chermaßen .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Martin Rabanus






    (A) (C)



    (B) (D)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Damit schließe ich die Aussprache .

Interfraktionell wird die Überweisung der Vorlage auf
Drucksache 18/7643 an die in der Tagesordnung aufge-
führten Ausschüsse vorgeschlagen . – Widerspruch erhebt
sich nicht . Dann ist die Überweisung somit beschlossen .

Ich rufe jetzt Tagesordnungspunkt 21 auf:

Beratung der Unterrichtung durch die Bundesre-
gierung

Kombinierter siebter und achter Bericht der
Bundesrepublik Deutschland zum Überein-
kommen der Vereinten Nationen zur Besei-
tigung jeder Form von Diskriminierung der
Frau (CEDAW)


Drucksache 18/5100
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (f)

Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz
Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft
Ausschuss für Gesundheit
Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für
diese Debatte 60 Minuten vorgesehen . – Auch dagegen
erhebt sich kein Widerspruch . Dann ist das somit be-
schlossen .

Ich eröffne die Aussprache und erteile als erster Red-
nerin für die Bundesregierung der Parlamentarischen
Staatssekretärin Elke Ferner das Wort .


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


E
  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Elke Ferner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)



    Vielen Dank . – Herr Präsident! Liebe Kollegen und
    Kolleginnen! Der kombinierte siebte und achte CE-
    DAW-Bericht erstreckt sich auf die Jahre 2007 bis 2014 .
    Angesichts der Tatsache, dass noch in keinem Land der
    Welt die vollständige Gleichstellung von Frauen und
    Männern erreicht ist, hat dieser Bericht naturgemäß
    Licht, aber auch Schatten . Ich freue mich sehr, dass wir
    jetzt, gut zwei Wochen vor der nächsten Sitzung der
    Frauenrechtskommission der Vereinten Nationen, die
    Gelegenheit haben, über diesen Bericht im Deutschen
    Bundestag zu diskutieren .

    In den letzten zwei Jahren hat das Thema Gleichstel-
    lung wieder Fahrt aufgenommen . Auch deshalb bin ich
    mir ganz sicher, dass im nächsten CEDAW-Bericht die
    Schatten geringer und das Licht mehr werden wird .

    Für die Durchsetzung der Gleichstellung von Frauen
    und Männern gibt es aus meiner Sicht drei zentrale Hand-
    lungsfelder: die Gleichstellung auf dem Arbeitsmarkt,
    die gleichberechtigte Partizipation in allen gesellschaftli-
    chen Bereichen und der Schutz von Frauen und Mädchen
    vor Gewalt, insbesondere vor sexueller Gewalt .

    Wo stehen wir im Jahr 2016? Bei der Gleichstellung
    auf dem Arbeitsmarkt gibt es Fortschritte . Die Frauener-
    werbsquote ist auf dem höchsten Stand . Mütter kehren

    nach der Geburt ihrer Kinder früher in den Beruf zurück
    als vorher . Immer mehr Männer, gerade der jüngeren Ge-
    neration, möchten sich gerne Beruf und Familie partner-
    schaftlich teilen, also auch ihren Teil der Familienarbeit
    übernehmen . Das gelingt zunehmend, aber immer noch
    auf zu niedrigem Niveau . Immer mehr Männer nehmen
    Elterngeld in Anspruch .

    In diesem Bereich haben wir Fortschritte erzielt, weil
    die Rahmenbedingungen verändert worden sind . Wir ha-
    ben in der letzten Großen Koalition das Elterngeld und
    den Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz ab dem ersten
    Geburtstag eingeführt . In dieser Wahlperiode verbessern
    wir die Rahmenbedingungen weiter . Der Bund stellt auch
    in dieser Wahlperiode Ländern und Kommunen zusätz-
    liche Mittel für den Kitaausbau zur Verfügung . Wir ha-
    ben beispielsweise das Programm „KitaPlus“ aufgelegt,
    bei dem es darum geht, Beschäftigten mit unnormalen
    Arbeitszeiten, also Personen, die im Schichtdienst arbei-
    ten, etwa Krankenschwestern und Polizisten, die Mög-
    lichkeit einer guten Kinderbetreuung zu geben, auch
    wenn sie alleinerziehend sind oder der Partner bzw . die
    Partnerin die Kinderbetreuung nicht übernehmen kann .
    Mit dem Elterngeld Plus ermöglichen wir eine bessere
    Partnerschaftlichkeit . Wir setzen Anreize für eine frühere
    Rückkehr  in  den Beruf  und  haben mit  dem Pflegezeit- 
    und  dem  Familienpflegezeitgesetz  Verbesserungen  für 
    die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf geschaffen. – Das 
    alles sind erste Schritte hin zur Familienarbeitszeit . Ich
    bin mir sicher: Wenn nicht in dieser Wahlperiode, werden
    wir spätestens in der nächsten Wahlperiode gesetzgeberi-
    sche Maßnahmen dazu ergreifen .


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg . Ingrid Pahlmann [CDU/CSU])


    Im CEDAW-Bericht wird gewürdigt, dass wir die
    Erwerbstätigkeit von Frauen, ihre ökonomische Unab-
    hängigkeit und damit ihre tatsächliche Gleichstellung
    unterstützen . Wir sind aber noch längst nicht am Ziel .
    Die Frauenerwerbsquote ist zwar so hoch wie noch nie;
    aber wenn man hinter die Kulissen schaut, sieht man,
    dass mehr als die Hälfte aller erwerbstätigen Frauen in
    Teilzeit beschäftigt sind, mit all den damit verbundenen
    Folgen wie Lohnersatzleistungen . Die Lohnlücke von
    22 Prozent führt am Ende des Erwerbslebens zu einer
    Rentenlücke von fast 60 Prozent . Es ist daher notwendig,
    dass es auch im Bereich der Erwerbsarbeit zu einer bes-
    seren Gleichstellung von Frauen und Männern kommt .
    Wir müssen die Lohnlücke, die Zeitlücke und die Ren-
    tenlücke schließen; dann sind wir der Gleichstellung von
    Frauen und Männern deutlich näher gekommen .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir gehen in dieser Wahlperiode das Vorhaben
    „Lohngerechtigkeit“ an . Wir werden darüber mit Sicher-
    heit nicht nur am diesjährigen Equal-Pay-Tag zu disku-
    tieren haben, sondern auch im weiteren Verlauf des Jah-
    res . Die Lohnlücke liegt in Deutschland bei 22 Prozent .
    Damit sind wir so ziemlich am unteren Ende der Skala,
    was die Lohngerechtigkeit angeht . Das hat viele Ursa-
    chen . Deshalb brauchen wir auch viele Maßnahmen, um
    der Lohnlücke beizukommen . Das geht los bei der Teil-






    (A) (C)



    (B) (D)


    zeitarbeit. Wir wissen, dass Teilzeitarbeit in der berufli-
    chen Sackgasse endet, wenn sie dauerhaft ausgeübt wird .
    Deshalb wollen wir den Rückkehranspruch auf die alte
    Arbeitszeit noch in dieser Wahlperiode angehen . Durch
    den Mindestlohn haben wir bereits einen Baustein zum
    Schließen der Lohnlücke gesetzt . Laut Untersuchungen
    wird die Lohnlücke allein durch den Mindestlohn um
    2 Prozent geringer . Wenn dann auch noch von der Mög-
    lichkeit einer besseren Tarifbindung in größerem Umfang
    Gebrauch gemacht wird, wird sie sich weiter schließen .
    Es geht aber auch um den Wert der Arbeit, und um mehr
    Transparenz . Auch in dieses Thema werden wir in dieser
    Wahlperiode einsteigen .

    Nächster Punkt ist das Thema „Frauen in Führungspo-
    sitionen“ . Dazu haben wir bereits ein Gesetz verabschie-
    det, das seit dem 1 . Januar dieses Jahres vollständig gilt .
    Wir werden hoffentlich zur Mitte des Jahres oder bis zum
    Herbst erste belastbare Zahlen haben, denen eine größere
    Anzahl von Unternehmen zugrunde liegt .

    Die Opposition hatte bei der Verabschiedung dieses
    Gesetzes gesagt, das reiche alles nicht aus . Ich möchte
    daran erinnern, dass wir im letzten Jahr gemeinsam bei
    der FRK in New York waren . Es ist doch erstaunlich,
    welch positive Resonanz dieses Gesetz auf internatio-
    naler Ebene, sowohl bei der FRK als auch beim Global
    Summit of Women, gefunden hat . Natürlich ist das noch
    steigerungsfähig


    (Ulle Schauws [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ganz klar! Gut erkannt!)


    – überhaupt keine Frage –; aber der Einstieg ist gemacht .


    (Beifall bei der SPD)


    Letzter Punkt ist das Thema „Schutz von Frauen und
    Mädchen vor Gewalt“ . Da, denke ich, gibt es mehr Licht
    als Schatten, aber eben auch noch den einen oder anderen
    Schatten . Wir haben in der Bundesrepublik ein sehr gut
    ausgebautes Hilfesystem . Wir haben auch Gesetze, die
    allerdings noch verbessert werden müssen – das Sexual-
    strafrecht ist nur eines –, und das nicht erst seit Köln, um
    das hier noch einmal deutlich zu sagen .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


    Nach den Statistiken hat jede vierte Frau mit ihrem
    bisherigen oder vorherigen Partner wenigstens einmal
    körperliche oder sexuelle Gewalt in ihrem Leben erfah-
    ren, und jede siebte Frau in Deutschland hat auf die eine
    oder andere Weise sexualisierte Gewalt erfahren . Diese
    Zahlen sind viel zu hoch . Deshalb müssen wir an den
    gesetzlichen Normen etwas verändern .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Wir müssen uns aber auch noch einmal über den All-
    tagssexismus in unserer Gesellschaft unterhalten . Der
    fängt bei sexistischer Werbung an und endet am Ende
    des Tages in Rollenzuschreibungen, die nicht gut sind,
    und auch in entsprechenden Frauenbildern, die dann zu
    Übergriffen führen, wie wir sie in Köln, aber auch an-
    derswo, zum Beispiel auf dem Oktoberfest in München,
    sehen konnten .

    Ich glaube, dass wir auf gutem Weg sind . Es ist leider
    noch nicht alles getan . Wir werden uns auch beim nächs-
    ten CEDAW-Bericht mit Sicherheit noch über ein paar
    Schattenseiten zu unterhalten haben . Ich bin aber sehr
    zuversichtlich, dass wir beim nächsten Mal eine deutlich
    bessere Bilanz vorlegen können; denn wir akzeptieren
    nicht, dass Frauen in unserer Gesellschaft direkte oder
    indirekte Nachteile haben . Dafür arbeiten wir hier in
    großen Teilen zusammen; das möchte ich hier auch noch
    einmal deutlich sagen . Dafür Ihnen allen ein herzliches
    Dankeschön!


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)