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    Plenarprotokoll 18/159 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 159. Sitzung Berlin, Freitag, den 26. Februar 2016 Inhalt: Zur Geschäftsordnung Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . . 15665 B Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15666 A Zusatztagesordnungspunkt 4: Wahl der vom Deutschen Bundestag zu be- nennenden Mitglieder des Kuratoriums des Deutschen Instituts für Menschenrechte gemäß § 6 Absatz 2 Nummer 4 und 5 des Gesetzes über die Rechtsstellung und Auf- gaben des Deutschen Instituts für Men- schenrechte – DIMRG Drucksache 18/7703 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15667 C Tagesordnungspunkt 19: a) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Dritten Gesetzes zur Än- derung des Aufstiegsfortbildungsför- derungsgesetzes Drucksachen 18/7055, 18/7676 . . . . . . 15667 C – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/7677 . . . . . . . . . . . . . . 15667 C b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr . Rosemarie Hein, Sigrid Hupach, Matthias W . Birkwald, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Durchlässigkeit in der Bildung si- chern, Förderlücken zwischen beruf- licher Bildung und Studium schlie- ßen – zu dem Antrag der Abgeordneten Beate Walter-Rosenheimer, Kai Gehring, Özcan Mutlu, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Bildungszeit PLUS – Wei- terbildung für alle ermöglichen, le- benslanges Lernen fördern Drucksachen 18/7234, 18/7239, 18/7676 . . . . 15667 D Dr . Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15668 A Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 15669 A Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15671 A Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15672 B Dr . Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15674 C Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 15676 C Lena Strothmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15677 D Dr . Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 15679 A Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 15680 C Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, Roland Claus, Sigrid Hupach, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Finan- zierung der Wissenschaft auf eine arbeitsfä- hige Basis stellen – Bildung und Forschung in förderbedürftigen Regionen solide aus- statten Drucksache 18/7643 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15682 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 15682 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016II Dr . Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 15683 C Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15685 D Dr . Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 15687 A Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . . 15688 D Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 15690 C Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . . 15691 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 15691 B Dr . Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 15692 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15694 A Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 15695 A Elfi Scho-Antwerpes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 15697 A Stephan Albani (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15698 A Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15699 D Tagesordnungspunkt 21: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Kombinierter siebter und achter Bericht der Bundesrepublik Deutschland zum Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Beseitigung jeder Form von Diskrimi- nierung der Frau (CEDAW) Drucksache 18/5100 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15701 A Elke Ferner, Parl . Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15701 B Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 15702 C Ursula Groden-Kranich (CDU/CSU) . . . . . . . 15704 B Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15706 B Dr . Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 15707 B Christina Schwarzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 15708 B Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15710 A Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15711 A Dr . Silke Launert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15712 B Tagesordnungspunkt 22: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Modernisierung des Besteuerungsverfah- rens Drucksache 18/7457 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15714 A Dr . Michael Meister, Parl . Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15714 B Richard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 15715 D Frank Junge (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15716 C Lisa Paus (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . 15717 D Margaret Horb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15719 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 15720 B Tagesordnungspunkt 23: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr . Julia Verlinden, Annalena Baerbock, Peter Meiwald, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Bundesberggesetzes zur Untersa- gung der Fracking-Technik Drucksache 18/7551 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15721 B Dr . Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15721 C Dr . Herlind Gundelach (CDU/CSU) . . . . . . . . 15722 D Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 15725 A Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15726 A Karsten Möring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 15727 A Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15729 B Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15730 B Tagesordnungspunkt 24: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Digitalisierung der Energiewende Drucksache 18/7555 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15731 B Iris Gleicke, Parl . Staatssekretärin BMWi . . . 15731 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 15732 A Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 15733 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15734 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 15735 A Florian Post (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15736 A Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15736 D Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15738 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15739 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 15741 A Anlage 2 Neudruck: Erklärung nach § 31 GO der Ab- geordneten Petra Rode-Bosse (SPD) zu der namentlichen Abstimmung über den von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD einge- Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 III brachten Entwurf eines Gesetzes zur Einfüh- rung beschleunigter Asylverfahren (158 . Sit- zung, Tagesordnungspunkt 3 a, Anlage 7) . . . 15742 A Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15742 C Textrahmenoptionen: 30,5 mm Abstand oben (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 15665 159. Sitzung Berlin, Freitag, den 26. Februar 2016 Beginn: 9 .01 Uhr
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    Johann Saathoff (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 15741 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aken, Jan van DIE LINKE 26 .02 .2016 Albsteiger, Katrin CDU/CSU 26 .02 .2016 Bartol, Sören SPD 26 .02 .2016 Beckmeyer, Uwe SPD 26 .02 .2016 Bergner, Dr . Christoph CDU/CSU 26 .02 .2016 Bilger, Steffen CDU/CSU 26 .02 .2016 Binder, Karin DIE LINKE 26 .02 .2016 Brantner, Dr . Franziska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 26 .02 .2016 Dörmann, Martin SPD 26 .02 .2016 Drobinski-Weiß, Elvira SPD 26 .02 .2016 Eberl, Iris CDU/CSU 26 .02 .2016 Engelmeier, Michaela SPD 26 .02 .2016 Fabritius, Dr . Bernd CDU/CSU 26 .02 .2016 Gabriel, Sigmar SPD 26 .02 .2016 Grindel, Reinhard CDU/CSU 26 .02 .2016 Gröhe, Hermann CDU/CSU 26 .02 .2016 Gutting, Olav CDU/CSU 26 .02 .2016 Höger, Inge DIE LINKE 26 .02 .2016 Holzenkamp, Franz- Josef CDU/CSU 26 .02 .2016 Jüttner, Dr . Egon CDU/CSU 26 .02 .2016 Kaczmarek, Oliver SPD 26 .02 .2016 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 26 .02 .2016 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 Klare, Arno SPD 26 .02 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kömpel, Birgit SPD 26 .02 .2016 Mast, Katja SPD 26 .02 .2016 Merkel, Dr . Angela CDU/CSU 26 .02 .2016 Müller, Dr . Gerd CDU/CSU 26 .02 .2016 Nahles, Andrea SPD 26 .02 .2016 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 Özoğuz, Aydan SPD 26 .02 .2016 Pantel, Sylvia CDU/CSU 26 .02 .2016 Schäuble, Dr . Wolfgang CDU/CSU 26 .02 .2016 Scheer, Dr . Nina SPD 26 .02 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 26 .02 .2016 Schmidt (Aachen), Ulla SPD 26 .02 .2016 Schmidt, Dr . Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 Steffel, Dr . Frank CDU/CSU 26 .02 .2016 Steinbach, Erika CDU/CSU 26 .02 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 26 .02 .2016 Terpe, Dr . Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 Thönnes, Franz SPD 26 .02 .2016 Ulrich, Alexander DIE LINKE 26 .02 .2016 Veit, Rüdiger SPD 26 .02 .2016 Wagenknecht, Dr . Sahra DIE LINKE 26 .02 .2016 Weinberg, Harald DIE LINKE 26 .02 .2016 Werner, Katrin DIE LINKE 26 .02 .2016 Wicklein, Andrea SPD 26 .02 .2016 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 26 .02 .2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 201615742 (A) (C) (B) (D) Anlage 2 Neudruck: Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Petra Rode-Bosse (SPD) zu der namentlichen Abstimmung über den von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zur Einführung beschleu- nigter Asylverfahren (158. Sitzung, Tagesordnungspunkt 3 a, Anlage 7) Mit dem Gesetz werden verschiedene Maßnahmen zu Verfahren der Anerkennung, Unterbringung von Flüchtlin- gen und Asylbewerbern sowie deren Lebensbedingungen geregelt . Auch wenn ich die Zielsetzung des Gesetzes in wesentlichen Bereichen unterstütze und darin das Ergeb- nis eines Kompromisses sehe, der weitergehende Ver- schärfungen wie etwa die Einrichtung von Transitzonen verhindert hat, kommt es jetzt darauf an, dass die Regis- trierung zügig vorangeht, dass Asylverfahren beschleunigt werden und dass Verfahren optimiert werden . Schnellere Verfahren sind auch Voraussetzung für gute Integration, damit diejenigen, die hier bleiben können, schnell durch Sprachkurse, Bildungsmöglichkeiten und Integration in den Arbeitsmarkt unterstützt werden können . Hier wird Handlungsfähigkeit des Staates erwartet, und darauf haben die Bürgerinnen und Bürger ein Anrecht . In dem vorliegenden „Asylpaket II“ kann ich deshalb den Punkten zustimmen, die die Verfahren beschleuni- gen und die Registrierung verbessern sowie den Kin- derschutz  in  den  Einrichtungen  durch  die  Pflicht  eines  erweiterten Führungszeugnisses für Helfer und Helferin- nen vorsehen . Insbesondere begrüße ich, dass dadurch der unsinnige und inhumane Vorschlag von Transitzonen an den Grenzen vom Tisch ist . Allerdings habe ich erhebliche Bedenken gegen die Wirksamkeit einzelner Regelungen des Gesetzentwurfes . Dies gilt vor allem für die deutliche Verschärfung der medizinischen Gründe, die einer Abschiebung entgegen- stehen, sowie die zweijährige Aussetzung des Familien- nachzugs für subsidiär Schutzbedürftige . Sorgen bereitet mir, dass die Regelung zum Familiennachzug auch für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge gelten soll . Ich befürchte, dass durch die Aussetzung des Fami- liennachzuges die Lebensbedingungen dieser Jugendli- chen verschärft werden, Integration erschwert wird und nachziehende Angehörige auf unsichere Wege gedrängt werden . Auch wenn in der Realität insgesamt nur sehr wenige Personen davon betroffen sein werden – 2015 erhielten nur 0,6 Prozent der Antragssteller, über die entschieden wurde, subsidiären Schutz, und nur 105 Fälle von Famili- ennachzug fanden statt –, ist das ein Zeichen, das ich aus humanitären Gründen nicht für richtig halte . Ich begrü- ße deshalb, dass vereinbart wurde, dass für unbegleitete Minderjährige im subsidiären Schutz eine Einzelfallprü- fung zum Familiennachzug stattfinden soll.  Statt weiterer Verschärfungen beim Asylrecht müssen wir jetzt vorrangig ein Integrationsgesetz zur Verbesse- rung des Zugangs zu Sprachkursen, Bildung, Ausbildung und Arbeit für Asylsuchende auf den Weg bringen . Das schafft soziale Teilhabe und sorgt dafür, dass die Men- schen, die zu uns geflohen sind, so schnell wie möglich  ihren Lebensunterhalt selbst verdienen können . Die Stellungnahmen von Verbänden, Hilfswerken, Kirchen und vielen weiteren Organisationen sind in mei- ne  Entscheidung  mit  eingeflossen.  Trotz  der  oben  ge- nannten Bedenken werde ich dem Gesetz zur Einführung beschleunigter Asylverfahren – auch unter Einbeziehung meiner politischen Gesamteinschätzung – zustimmen, denn was wir jetzt brauchen, sind schnellere und bessere Verfahren zur Unterbringung und Anerkennung . Zu guter Letzt: Mein besonderer Dank gilt den hauptamtlichen und ehrenamtlichen Kräften, die sich mit großem Engagement in den Unterkünften, in Sprachkur- sen, bei der Begleitung zu Ämtern, in Integrationsmaß- nahmen und in unzähligen weiteren Bereichen betätigen . Anlage 3 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über den Stand der Abwicklung des Fonds für Wiedergutmachungs- leistungen an jüdische Verfolgte – Stand 30 . Juni 2015 – Drucksachen 18/6735, 18/6847 Nr. 4 Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Strategie Intelligente Vernetzung Drucksachen 18/6022, 18/6236 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Energieeffizienzstrategie Gebäude – Wege zu ei- nem nahezu klimaneutralen Gebäudebestand Drucksachen 18/6782, 18/6933 Nr. 1.4 Ausschuss für Kultur und Medien – Unterrichtung durch die Deutsche Welle Entwurf der Fortschreibung der Aufgabenplanung 2014 bis 2017 der Deutschen Welle Drucksachen 18/7124, 18/7276 Nr. 8 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 15743 (A) (C) (B) (D) Innenausschuss Drucksache 18/5982 Nr . A .8 Ratsdokument 10321/15 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/5165 Nr . A .9 Ratsdokument 8672/15 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/7422 Nr . A .19 EP P8_TA-PROV(2015)0456 Drucksache 18/7422 Nr . A .20 Ratsdokument 13694/15 Drucksache 18/7422 Nr . A .21 Ratsdokument 15262/15 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 159. Sitzung Inhaltsverzeichnis ZP 4 Wahl: Deutsches Institut für Menschenrechte TOP 19 Änderung des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes TOP 20 Bildung und Forschung in strukturschwachen Regionen TOP 21 Übereinkommen gegen Diskriminierung der Frau TOP 22 Gesetz zur Modernisierung des Besteuerungsverfahrens TOP 23 Änderung des Bundesberggesetzes (Fracking-Technik) TOP 24 Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende Anlagen Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Wolfgang Stefinger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Deutschland ist wirtschaftlich stark . Das liegt
    auch daran, dass wir ein starkes Berufsausbildungssys-
    tem haben . Unser betriebliches Ausbildungssystem ist
    jedem anderen überlegen . Nicht Länder mit hohen Aka-
    demikerquoten verfügen über eine hohe Wirtschaftskraft
    und eine geringe Jugendarbeitslosigkeit, sondern Länder
    mit einem betrieblichen Berufsausbildungssystem wie
    die Bundesrepublik Deutschland .

    Deutschland hat die niedrigste Jugendarbeitslosigkeit
    in Europa . Die Vorteile unseres Systems liegen auf der
    Hand; das ist schon gesagt worden . Die Ausbildungsin-
    halte richten sich nämlich nach dem betrieblichen Bedarf .
    Das heißt: Was gebraucht wird, wird auch vermittelt . Pra-
    xis und Theorie stehen gleichermaßen im Mittelpunkt der
    Ausbildung .

    Unser Ziel ist es, junge Menschen für eine betriebliche
    Berufsausbildung zu begeistern . Wir wollen motivieren,
    unterstützen und vor allem aufzeigen, dass mit einer Be-
    rufsausbildung alle Wege offenstehen . Bei uns gibt es
    keinen Abschluss ohne Anschluss . Das ist die Realität in
    Deutschland .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Vor wenigen Wochen habe ich wieder als Gastdozent
    an der Hochschule München ein Seminar im Studien-
    gang Unternehmensführung gehalten . Der Studiengang
    ist gemeinsam mit der Handwerkskammer für München
    und Oberbayern entwickelt worden . 25 hochmotivierte
    Handwerker aus allen Bereichen, Techniker und Fach-
    wirte, bilden sich fort . Sie studieren ohne Abitur . Ich
    muss Ihnen sagen: Ich finde es großartig – von der Werk-
    bank in den Hörsaal, in Deutschland alles möglich .

    Wir  sprechen  von  der  Gleichwertigkeit  der  berufli-
    chen und akademischen Bildung . Wir haben bereits eine
    BAföG-Reform für Schüler und Studenten beschlossen .
    Jetzt  ist  die  berufliche Bildung  an der Reihe. Die Auf-
    stiegsfortbildungsförderung, kurz: das Meister-BAföG,
    wird verbessert, angehoben und entbürokratisiert . Wir
    halten  damit Wort:  Die  berufliche Aus-  und Weiterbil-
    dung ist uns genauso wichtig wie die Hochschulbildung .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Das unterstreicht nicht nur der heute vorliegende Ge-
    setzentwurf, sondern auch der fast parallel zu dieser De-
    batte stattfindende Besuch der Bundeskanzlerin auf der 
    Internationalen Handwerksmesse in meinem Münchener
    Wahlkreis, auf der sich über 1 000 Aussteller aus über
    60 Gewerken präsentieren und die nicht nur über ihre
    teils innovativen Produkte, sondern auch über mögliche
    Berufe und Karrierewege informieren .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Das Meister-BAföG ist eine beeindruckende Erfolgs-
    geschichte . In den letzten 20 Jahren wurden 1,7 Milli-
    onen Menschen mit rund 7 Milliarden Euro gefördert .
    Ohne diese Förderung hätten wir heute zigtausend we-
    niger Techniker und Meister in unserem Land und damit
    niemanden, der unsere kleinen und mittelständischen Be-

    Dr. Ernst Dieter Rossmann






    (A) (C)



    (B) (D)


    triebe führen könnte . Wir wollen diesen Erfolg fortset-
    zen . Deshalb ist die vorliegende Reform so wichtig .

    Durch den Geburtenrückgang und die gestiegene Stu-
    dienneigung kommt das Berufsausbildungssystem im-
    mer stärker unter Druck . Wir müssen deshalb weg von
    dem Bild, dass in erster Linie akademische Abschlüsse
    anzustreben sind . Es muss das Motto gelten: Lieber eine
    ordentliche Berufsausbildung als ein schlechtes Studium .


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie wollen aber nicht das Studium schlechtreden, oder?)


    Wir erleben bereits heute, dass Ausbildungsplätze un-
    besetzt bleiben . Unternehmen bekommen teilweise nicht
    eine einzige Bewerbung auf ausgeschriebene Lehrstel-
    len . Gleichzeitig arbeitet jeder fünfte europäische Aka-
    demiker in einem Beruf, für den kein Studium notwendig
    wäre . Bis 2020 fehlen bis zu 1,4 Millionen Fachkräfte
    im technischen Bereich . Deswegen stärken wir mit dieser
    Reform das Berufsausbildungssystem . Wir motivieren,
    wir setzen Anreize, wir schaffen Erleichterungen durch
    Flexibilisierung, wir geben mehr Unterstützung, wir er-
    höhen die Förderung für das Meisterstück, und wir set-
    zen Anreize durch einen Erfolgsbonus bei Bestehen der
    Prüfung .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir erhöhen auch den Unterhaltsbetrag und den Zu-
    schuss für die Kinderbetreuung und berücksichtigen die
    Pflege von Angehörigen.

    Die  beruflichen Aussichten  für  Lehrberufe  sind  gut, 
    sie sind sogar sehr gut . Tausende Betriebe suchen in den
    nächsten Jahren einen Nachfolger . Wenn wir die Ein-
    kommensentwicklung bei Handwerksmeistern anschau-
    en, dann stellen wir fest, dass der alte Satz stimmt: Das
    Handwerk hat goldenen Boden .

    Heute ist ein guter Tag für unser Land, ein guter
    Tag  für  die  berufliche Ausbildung  in Deutschland. Wir 
    stärken  die  berufliche  Bildung  und  sorgen  dafür,  dass 
    Deutschland stark bleibt .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Ich schließe die Aussprache .

Wir kommen zur Abstimmung über den von der Bun-
desregierung eingebrachten Gesetzentwurf zur Ände-
rung des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes . Der
Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenab-
schätzung empfiehlt unter Buchstabe a seiner Beschluss-
empfehlung auf der Drucksache 18/7676, den Gesetzent-
wurf der Bundesregierung auf der Drucksache 18/7055
in der Ausschussfassung anzunehmen .

Hierzu liegt ein Änderungsantrag der Fraktion Die
Linke auf der Drucksache 18/7695 vor, über den wir
zuerst abstimmen . Wer stimmt für diesen Änderungsan-
trag? – Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich? – Damit
ist der Änderungsantrag mehrheitlich abgelehnt .

Ich bitte nun diejenigen, die dem Gesetzentwurf in der
Ausschussfassung zustimmen wollen, um das Handzei-
chen . – Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich? – Bei
Enthaltung der Fraktion Die Linke ist der Gesetzentwurf
damit in zweiter Beratung mit den übrigen Stimmen des
Hauses angenommen .

Wir kommen zur

dritten Beratung

und Schlussabstimmung . Ich bitte diejenigen, die dem
Gesetzentwurf zustimmen wollen, sich zu erheben . – Das
wird reichen . Wer ist dagegen? – Wer enthält sich? – Auch
das reicht . Damit ist der Gesetzentwurf mit dem gerade
genannten Stimmenverhältnis, also mit Zustimmung der
Koalitionsfraktionen und der Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen bei Enthaltung der Fraktion Die Linke, ange-
nommen . Ich schließe mich den mehrfach vorgetragenen
Glückwünschen an alle Beteiligten gerne an .

Unter Buchstabe b der Beschlussempfehlung des fe-
derführenden Ausschusses auf der Drucksache 18/7676
empfiehlt  dieser,  eine  Entschließung  anzunehmen. Wer 
stimmt für diese Beschlussempfehlung? – Wer stimmt
dagegen? – Wer enthält sich? – Damit ist bei Stimment-
haltung der Oppositionsfraktionen diese Beschlussemp-
fehlung angenommen .

Wir setzen die Abstimmungen zu den Beschlussemp-
fehlungen des Ausschusses für Bildung, Forschung und
Technikfolgenabschätzung auf der Drucksache 18/7676
fort und kommen unter dem Tagesordnungspunkt 19 b
zu der Beschlussempfehlung unter Buchstabe c, die Ab-
lehnung des Antrages der Fraktion Die Linke auf Druck-
sache 18/7234 zu beschließen; hier geht es um einen
Antrag mit dem Titel „Durchlässigkeit in der Bildung
sichern, Förderlücken zwischen beruflicher Bildung und 
Studium schließen“ . Wer stimmt dieser Beschlussemp-
fehlung zu? – Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich? –
Damit ist die Beschlussempfehlung mit den Stimmen der
Koalition angenommen .

Schließlich  empfiehlt  der Ausschuss  unter  Buchsta-
be d seiner Beschlussempfehlung die Ablehnung des
Antrags der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen auf der
Drucksache 18/7239 mit dem Titel „Bildungszeit PLUS –
Weiterbildung für alle ermöglichen, lebenslanges Lernen
fördern“ . Wer stimmt dieser Beschlussempfehlung zu? –
Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich? – Damit ist
auch diese Beschlussempfehlung mit den Stimmen der
Koalitionsfraktionen angenommen .

Damit kommen wir nun zum Tagesordnungspunkt 20:

Beratung des Antrags der Abgeordneten Nicole
Gohlke, Roland Claus, Sigrid Hupach, weiterer
Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE

Finanzierung der Wissenschaft auf eine ar-
beitsfähige Basis stellen – Bildung und For-
schung in förderbedürftigen Regionen solide
ausstatten

Dr. Wolfgang Stefinger






(A) (C)



(B) (D)


Drucksache 18/7643
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenab-
schätzung (f)

Haushaltsausschuss

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für
diese Aussprache 77 Minuten vorgesehen . – Auch dazu
sehe ich keinen Widerspruch . Also können wir so ver-
fahren .

Ich eröffne die Aussprache und erteile das Wort dem
Kollegen Ralph Lenkert für die Fraktion Die Linke .


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ralph Lenkert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Geehrte Kolleginnen

    und Kollegen! Die Linke beantragt, das gesamte Wissen-
    schafts- und Forschungssystem, insbesondere in förder-
    bedürftigen Regionen, auf solide Füße zu stellen .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das ist erforderlich, weil die Regierung von Union und
    SPD im Exzellenzwahn feststeckt .


    (Lachen bei der CDU/CSU)


    Ja, Spitzenforschung aus Deutschland wurde weltweit
    sichtbarer; das haben Sie erreicht . Aber dafür zehrt die
    Forschungsbasis von ihrer Substanz, und dieser Preis ist
    zu hoch .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Lehrkräfte fehlen an Schulen und Hochschulen . Bib-
    liotheken können neue Technik und Literatur, auch On-
    lineausgaben, nicht im notwendigen Umfang bereitstel-
    len . Unser Wissenschafts- und Forschungsnachwuchs
    lernt in überfüllten Hörsälen und Laboren . Sie von der
    Koalition vernachlässigen die Basis, und damit gefähr-
    den Sie perspektivisch auch die Leistungen der Spitze .


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg . Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Die Linke fordert in ihrem Antrag, die Wissenschafts-
    und Forschungseinrichtungen insgesamt zu stärken . Ein
    gravierendes Problem ist die mangelnde Finanzkraft
    vieler Bundesländer . Das Kooperationsverbot im Bil-
    dungsbereich behindert die Beteiligung des Bundes bei
    der  Schulfinanzierung.  Das  Kooperationsverbot  gehört 
    abgeschafft .


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg . Katja Dörner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] – Dr . Simone Raatz [SPD]: Das stimmt!)


    Der bis 2020 befristete Hochschulpakt muss dauerhaft
    fortgesetzt werden . Die für 2017 geplante Erhöhung der
    Bundeszuschüsse zum Hochschulpakt begrüßt die Linke
    und fordert ab 2018 eine jährliche Steigerung um 3 Pro-
    zent .

    In Thüringen werden 2016 über 800 neue Lehrerinnen
    und Lehrer in die Schulen kommen . Bundesweit stel-
    len die Länder Pädagogen ein . Aber es fehlt inzwischen
    massiv an Nachwuchskräften . Deshalb will die Linke

    50 000 Studienplätze für die Ausbildung von Lehrkräften
    mit Bundesmitteln schaffen .


    (Beifall bei der LINKEN – Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Aber wie wollen Sie das finanzieren?)


    Sie von der Union reden immer gern von der Indus-
    trie 4 .0 . Doch Sie vergessen: Industrie 4 .0 verlangt einen
    höheren Anteil an bestausgebildeten Spezialisten . Wa-
    rum schaffen Sie nicht die notwendigen Studienplätze?

    Die Linke weiß, dass im Sozialbereich, in der Verwal-
    tung und auch bei der Integration deutlich mehr Fach-
    kräfte benötigt werden . Deshalb wollen wir zusätzliche
    80 000 Studienplätze für Fachkräfte im Sozialbereich,
    für kleine und mittlere Unternehmen, für Verwaltungen,
    für die Wissenschaft, für die Industrie und auch für die
    Integration ausländischer Studentinnen und Studenten
    schaffen .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Das ist ja ein 20-Jahres-Plan, den Sie hier auflegen!)


    Vor wenigen Wochen, Mitte Dezember, hatte die Ko-
    alition eine Verbesserung des Wissenschaftszeitvertrags-
    gesetzes in der Größenordnung einer homöopathischen
    Dosis beschlossen . Sie haben versagt . Der Befristungs-
    wahnsinn mit sechs Einjahresverträgen eines Wissen-
    schaftlers, der aber stets im gleichen Labor arbeitet, der
    Mangel an Dauerstellen, all das droht weiterzugehen,
    und das will die Linke verändern .


    (Beifall bei der LINKEN – Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir auch!)


    Von unseren jungen Wissenschaftlerinnen und Wis-
    senschaftlern erwarten wir, dass sie die kulturelle und
    technologische Zukunft unseres Landes mitgestalten und
    entwickeln . Sie von der Union speisen 80 Prozent mit
    befristeten Verträgen ab und verhindern planbare Le-
    benswege .


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Das ist unwürdig und gefährlich .

    Wie sollen unter diesen Bedingungen unsere Hoch-
    schulen und Forschungsinstitute die klügsten Köpfe hal-
    ten gegen die verlockenden Angebote aus Wirtschaft, In-
    dustrie und dem Ausland?


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Korrekt!)


    Hunderttausende Wissenschaftlerinnen und Doktoranden
    warten bisher vergeblich auf eine Verbesserung ihrer Zu-
    kunftschancen in Deutschland . Deshalb fordert die Linke
    ein zehnjähriges Anreizprogramm mit 100 000 unbefris-
    teten Stellen an Hochschulen und Forschungseinrichtun-
    gen .


    (Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr . Stefan Kaufmann [CDU/CSU]: Kein Problem, Herr Lenkert! Machen wir!)


    – Schön . Ich freue mich darauf .

    Präsident Dr. Norbert Lammert






    (A) (C)



    (B) (D)


    Ein weiterer Punkt . Der Hochschulbau war bis 2006
    eine im Grundgesetz verankerte Gemeinschaftsaufgabe .
    Sie wurde 2006 mit der Föderalismusreform abgeschafft .
    In drei Jahren laufen die als Ausgleich vereinbarten
    Kompensationsmittel des Bundes endgültig aus .


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Das wollten die Länder so!)


    Sollen dann die Bildungschancen von der Finanzkraft der
    Länder abhängen? Machen wir den Hochschulbau wieder
    zur Gemeinschaftsaufgabe, verankert im Grundgesetz .


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Wettbewerbsförderalismus!)


    Anders kommt keine Chancengleichheit zwischen den
    Regionen zustande .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Die rot-rot-grüne Landesregierung in Thüringen hat
    die Hochschulausstattung bereits 2015 um 40 Millionen
    Euro erhöht . Im Jahr 2017 wird die Linke in Thüringen
    zusammen mit SPD und Grünen den Hochschuletat um
    weitere 60 Millionen Euro – das sind 10 Prozent mehr –
    auf insgesamt 640 Millionen Euro steigern .


    (Dr . Stefan Kaufmann [CDU/CSU]: Und wie ist es in Brandenburg? – Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Dann geht es den Ländern doch gar nicht so schlecht! Was jammern Sie denn!)


    In der Summe wachsen in Thüringen im Jahr 2017
    die Bildungsausgaben um fast 300 Millionen Euro im
    Vergleich zu den Ausgaben der letzten CDU-geführten
    Landesregierung . Mehr kann der Freistaat Thüringen für
    unseren Fortschritt nicht stemmen, und anderen Bundes-
    ländern geht es ähnlich . Deshalb: Arbeiten Sie in den
    Ausschüssen mit an unserem Antrag . Die Bundesregie-
    rung muss endlich Verhandlungen mit den Bundeslän-
    dern starten, um die Grundfinanzierung an Hochschulen 
    und Forschungseinrichtungen solide und dauerhaft zu
    finanzieren.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Es geht um nicht mehr und nicht weniger als um die
    Zukunft von Forschung und Wissenschaft in unserem
    Land und um eine Zukunft für den wissenschaftlichen
    Nachwuchs in der Bundesrepublik .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)