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ID1815901700

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/159 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 159. Sitzung Berlin, Freitag, den 26. Februar 2016 Inhalt: Zur Geschäftsordnung Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . . 15665 B Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15666 A Zusatztagesordnungspunkt 4: Wahl der vom Deutschen Bundestag zu be- nennenden Mitglieder des Kuratoriums des Deutschen Instituts für Menschenrechte gemäß § 6 Absatz 2 Nummer 4 und 5 des Gesetzes über die Rechtsstellung und Auf- gaben des Deutschen Instituts für Men- schenrechte – DIMRG Drucksache 18/7703 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15667 C Tagesordnungspunkt 19: a) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Dritten Gesetzes zur Än- derung des Aufstiegsfortbildungsför- derungsgesetzes Drucksachen 18/7055, 18/7676 . . . . . . 15667 C – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/7677 . . . . . . . . . . . . . . 15667 C b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr . Rosemarie Hein, Sigrid Hupach, Matthias W . Birkwald, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Durchlässigkeit in der Bildung si- chern, Förderlücken zwischen beruf- licher Bildung und Studium schlie- ßen – zu dem Antrag der Abgeordneten Beate Walter-Rosenheimer, Kai Gehring, Özcan Mutlu, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Bildungszeit PLUS – Wei- terbildung für alle ermöglichen, le- benslanges Lernen fördern Drucksachen 18/7234, 18/7239, 18/7676 . . . . 15667 D Dr . Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15668 A Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 15669 A Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15671 A Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15672 B Dr . Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15674 C Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 15676 C Lena Strothmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15677 D Dr . Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 15679 A Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 15680 C Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, Roland Claus, Sigrid Hupach, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Finan- zierung der Wissenschaft auf eine arbeitsfä- hige Basis stellen – Bildung und Forschung in förderbedürftigen Regionen solide aus- statten Drucksache 18/7643 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15682 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 15682 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016II Dr . Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 15683 C Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15685 D Dr . Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 15687 A Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . . 15688 D Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 15690 C Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . . 15691 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 15691 B Dr . Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 15692 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15694 A Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 15695 A Elfi Scho-Antwerpes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 15697 A Stephan Albani (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15698 A Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15699 D Tagesordnungspunkt 21: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Kombinierter siebter und achter Bericht der Bundesrepublik Deutschland zum Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Beseitigung jeder Form von Diskrimi- nierung der Frau (CEDAW) Drucksache 18/5100 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15701 A Elke Ferner, Parl . Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15701 B Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 15702 C Ursula Groden-Kranich (CDU/CSU) . . . . . . . 15704 B Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15706 B Dr . Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 15707 B Christina Schwarzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 15708 B Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15710 A Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15711 A Dr . Silke Launert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15712 B Tagesordnungspunkt 22: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Modernisierung des Besteuerungsverfah- rens Drucksache 18/7457 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15714 A Dr . Michael Meister, Parl . Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15714 B Richard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 15715 D Frank Junge (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15716 C Lisa Paus (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . 15717 D Margaret Horb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15719 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 15720 B Tagesordnungspunkt 23: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr . Julia Verlinden, Annalena Baerbock, Peter Meiwald, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Bundesberggesetzes zur Untersa- gung der Fracking-Technik Drucksache 18/7551 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15721 B Dr . Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15721 C Dr . Herlind Gundelach (CDU/CSU) . . . . . . . . 15722 D Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 15725 A Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15726 A Karsten Möring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 15727 A Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15729 B Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15730 B Tagesordnungspunkt 24: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Digitalisierung der Energiewende Drucksache 18/7555 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15731 B Iris Gleicke, Parl . Staatssekretärin BMWi . . . 15731 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 15732 A Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 15733 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15734 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 15735 A Florian Post (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15736 A Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15736 D Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15738 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15739 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 15741 A Anlage 2 Neudruck: Erklärung nach § 31 GO der Ab- geordneten Petra Rode-Bosse (SPD) zu der namentlichen Abstimmung über den von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD einge- Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 III brachten Entwurf eines Gesetzes zur Einfüh- rung beschleunigter Asylverfahren (158 . Sit- zung, Tagesordnungspunkt 3 a, Anlage 7) . . . 15742 A Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15742 C Textrahmenoptionen: 30,5 mm Abstand oben (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 15665 159. Sitzung Berlin, Freitag, den 26. Februar 2016 Beginn: 9 .01 Uhr
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    Johann Saathoff (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 15741 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aken, Jan van DIE LINKE 26 .02 .2016 Albsteiger, Katrin CDU/CSU 26 .02 .2016 Bartol, Sören SPD 26 .02 .2016 Beckmeyer, Uwe SPD 26 .02 .2016 Bergner, Dr . Christoph CDU/CSU 26 .02 .2016 Bilger, Steffen CDU/CSU 26 .02 .2016 Binder, Karin DIE LINKE 26 .02 .2016 Brantner, Dr . Franziska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 26 .02 .2016 Dörmann, Martin SPD 26 .02 .2016 Drobinski-Weiß, Elvira SPD 26 .02 .2016 Eberl, Iris CDU/CSU 26 .02 .2016 Engelmeier, Michaela SPD 26 .02 .2016 Fabritius, Dr . Bernd CDU/CSU 26 .02 .2016 Gabriel, Sigmar SPD 26 .02 .2016 Grindel, Reinhard CDU/CSU 26 .02 .2016 Gröhe, Hermann CDU/CSU 26 .02 .2016 Gutting, Olav CDU/CSU 26 .02 .2016 Höger, Inge DIE LINKE 26 .02 .2016 Holzenkamp, Franz- Josef CDU/CSU 26 .02 .2016 Jüttner, Dr . Egon CDU/CSU 26 .02 .2016 Kaczmarek, Oliver SPD 26 .02 .2016 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 26 .02 .2016 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 Klare, Arno SPD 26 .02 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kömpel, Birgit SPD 26 .02 .2016 Mast, Katja SPD 26 .02 .2016 Merkel, Dr . Angela CDU/CSU 26 .02 .2016 Müller, Dr . Gerd CDU/CSU 26 .02 .2016 Nahles, Andrea SPD 26 .02 .2016 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 Özoğuz, Aydan SPD 26 .02 .2016 Pantel, Sylvia CDU/CSU 26 .02 .2016 Schäuble, Dr . Wolfgang CDU/CSU 26 .02 .2016 Scheer, Dr . Nina SPD 26 .02 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 26 .02 .2016 Schmidt (Aachen), Ulla SPD 26 .02 .2016 Schmidt, Dr . Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 Steffel, Dr . Frank CDU/CSU 26 .02 .2016 Steinbach, Erika CDU/CSU 26 .02 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 26 .02 .2016 Terpe, Dr . Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 Thönnes, Franz SPD 26 .02 .2016 Ulrich, Alexander DIE LINKE 26 .02 .2016 Veit, Rüdiger SPD 26 .02 .2016 Wagenknecht, Dr . Sahra DIE LINKE 26 .02 .2016 Weinberg, Harald DIE LINKE 26 .02 .2016 Werner, Katrin DIE LINKE 26 .02 .2016 Wicklein, Andrea SPD 26 .02 .2016 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 26 .02 .2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 201615742 (A) (C) (B) (D) Anlage 2 Neudruck: Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Petra Rode-Bosse (SPD) zu der namentlichen Abstimmung über den von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zur Einführung beschleu- nigter Asylverfahren (158. Sitzung, Tagesordnungspunkt 3 a, Anlage 7) Mit dem Gesetz werden verschiedene Maßnahmen zu Verfahren der Anerkennung, Unterbringung von Flüchtlin- gen und Asylbewerbern sowie deren Lebensbedingungen geregelt . Auch wenn ich die Zielsetzung des Gesetzes in wesentlichen Bereichen unterstütze und darin das Ergeb- nis eines Kompromisses sehe, der weitergehende Ver- schärfungen wie etwa die Einrichtung von Transitzonen verhindert hat, kommt es jetzt darauf an, dass die Regis- trierung zügig vorangeht, dass Asylverfahren beschleunigt werden und dass Verfahren optimiert werden . Schnellere Verfahren sind auch Voraussetzung für gute Integration, damit diejenigen, die hier bleiben können, schnell durch Sprachkurse, Bildungsmöglichkeiten und Integration in den Arbeitsmarkt unterstützt werden können . Hier wird Handlungsfähigkeit des Staates erwartet, und darauf haben die Bürgerinnen und Bürger ein Anrecht . In dem vorliegenden „Asylpaket II“ kann ich deshalb den Punkten zustimmen, die die Verfahren beschleuni- gen und die Registrierung verbessern sowie den Kin- derschutz  in  den  Einrichtungen  durch  die  Pflicht  eines  erweiterten Führungszeugnisses für Helfer und Helferin- nen vorsehen . Insbesondere begrüße ich, dass dadurch der unsinnige und inhumane Vorschlag von Transitzonen an den Grenzen vom Tisch ist . Allerdings habe ich erhebliche Bedenken gegen die Wirksamkeit einzelner Regelungen des Gesetzentwurfes . Dies gilt vor allem für die deutliche Verschärfung der medizinischen Gründe, die einer Abschiebung entgegen- stehen, sowie die zweijährige Aussetzung des Familien- nachzugs für subsidiär Schutzbedürftige . Sorgen bereitet mir, dass die Regelung zum Familiennachzug auch für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge gelten soll . Ich befürchte, dass durch die Aussetzung des Fami- liennachzuges die Lebensbedingungen dieser Jugendli- chen verschärft werden, Integration erschwert wird und nachziehende Angehörige auf unsichere Wege gedrängt werden . Auch wenn in der Realität insgesamt nur sehr wenige Personen davon betroffen sein werden – 2015 erhielten nur 0,6 Prozent der Antragssteller, über die entschieden wurde, subsidiären Schutz, und nur 105 Fälle von Famili- ennachzug fanden statt –, ist das ein Zeichen, das ich aus humanitären Gründen nicht für richtig halte . Ich begrü- ße deshalb, dass vereinbart wurde, dass für unbegleitete Minderjährige im subsidiären Schutz eine Einzelfallprü- fung zum Familiennachzug stattfinden soll.  Statt weiterer Verschärfungen beim Asylrecht müssen wir jetzt vorrangig ein Integrationsgesetz zur Verbesse- rung des Zugangs zu Sprachkursen, Bildung, Ausbildung und Arbeit für Asylsuchende auf den Weg bringen . Das schafft soziale Teilhabe und sorgt dafür, dass die Men- schen, die zu uns geflohen sind, so schnell wie möglich  ihren Lebensunterhalt selbst verdienen können . Die Stellungnahmen von Verbänden, Hilfswerken, Kirchen und vielen weiteren Organisationen sind in mei- ne  Entscheidung  mit  eingeflossen.  Trotz  der  oben  ge- nannten Bedenken werde ich dem Gesetz zur Einführung beschleunigter Asylverfahren – auch unter Einbeziehung meiner politischen Gesamteinschätzung – zustimmen, denn was wir jetzt brauchen, sind schnellere und bessere Verfahren zur Unterbringung und Anerkennung . Zu guter Letzt: Mein besonderer Dank gilt den hauptamtlichen und ehrenamtlichen Kräften, die sich mit großem Engagement in den Unterkünften, in Sprachkur- sen, bei der Begleitung zu Ämtern, in Integrationsmaß- nahmen und in unzähligen weiteren Bereichen betätigen . Anlage 3 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über den Stand der Abwicklung des Fonds für Wiedergutmachungs- leistungen an jüdische Verfolgte – Stand 30 . Juni 2015 – Drucksachen 18/6735, 18/6847 Nr. 4 Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Strategie Intelligente Vernetzung Drucksachen 18/6022, 18/6236 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Energieeffizienzstrategie Gebäude – Wege zu ei- nem nahezu klimaneutralen Gebäudebestand Drucksachen 18/6782, 18/6933 Nr. 1.4 Ausschuss für Kultur und Medien – Unterrichtung durch die Deutsche Welle Entwurf der Fortschreibung der Aufgabenplanung 2014 bis 2017 der Deutschen Welle Drucksachen 18/7124, 18/7276 Nr. 8 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 15743 (A) (C) (B) (D) Innenausschuss Drucksache 18/5982 Nr . A .8 Ratsdokument 10321/15 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/5165 Nr . A .9 Ratsdokument 8672/15 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/7422 Nr . A .19 EP P8_TA-PROV(2015)0456 Drucksache 18/7422 Nr . A .20 Ratsdokument 13694/15 Drucksache 18/7422 Nr . A .21 Ratsdokument 15262/15 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 159. Sitzung Inhaltsverzeichnis ZP 4 Wahl: Deutsches Institut für Menschenrechte TOP 19 Änderung des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes TOP 20 Bildung und Forschung in strukturschwachen Regionen TOP 21 Übereinkommen gegen Diskriminierung der Frau TOP 22 Gesetz zur Modernisierung des Besteuerungsverfahrens TOP 23 Änderung des Bundesberggesetzes (Fracking-Technik) TOP 24 Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende Anlagen Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Hubertus Heil


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine lieben Kolle-

    ginnen und Kollegen! Leistung und nicht Herkunft soll
    zählen . Mit diesem Gesetzentwurf machen wir deutlich,
    dass wir in diesem Land auch Aufstieg durch Fortbildung
    wollen und dass wir Menschen, die sich anstrengen, die
    sich im Job weiterbilden und vorankommen wollen, un-
    terstützen und Hürden aus dem Weg räumen . Deshalb ist
    das ein guter Gesetzentwurf .


    (Beifall des Abg . Dr . Ernst Dieter Rossmann [SPD])


    Das reiht sich ein – die Ministerin, der Kollege Rabanus
    und Herr Dr . Feist haben Details des Gesetzentwurfes
    schon referiert – in eine ganze Kette von Maßnahmen,
    die wir auf den Weg gebracht haben, um die berufliche 
    Bildung in diesem Land voranzubringen .

    Ich will auch noch einmal daran erinnern, was wir mit
    diesem Gesetzentwurf insgesamt auf den Weg bringen:
    die Öffnung der Förderung für die Bachelorabsolventen,
    die Anhebung der Unterhaltsbeträge, den einkommens-
    unabhängigen Kinderbetreuungszuschlag für Alleiner-
    ziehende, das Attraktivitätspaket Meisterstück, die Er-
    höhung des maximalen Maßnahmenbeitrages und die
    Erhöhung des Vermögensfreibetrages .

    Daneben ist mir ganz wichtig – das ist uns im Ge-
    setzgebungsverfahren gelungen –, dass wir auch dafür
    gesorgt haben, dass der Zuschuss für Maßnahmen auf
    40 Prozent erhöht wird . Überall wird über Gebührenfrei-
    heit in der Bildung geredet. Das finden wir Sozialdemo-
    kraten auch richtig . Ich denke beispielsweise an die Ab-
    schaffung der Studiengebühren, die bundesweit gelungen
    ist . Wir sorgen nun dafür, dass auch die Meistergebühren
    für die betroffenen Menschen gesenkt werden . Das ist ein
    ganz wesentlicher Schritt .


    (Beifall bei der SPD)


    Gemeinsam haben wir als Koalitionsfraktionen aus
    einem guten Gesetzentwurf einen noch besseren Gesetz-
    entwurf gemacht . Frau Wanka, deshalb sind wir nicht nur
    diejenigen, die Sie auf diesem Weg unterstützen, sondern
    wir selbst sind ein bisschen stolz darauf, dass wir das
    gemeinsam mit den Koalitionsfraktionen geschafft ha-
    ben . Den Haushältern und den Berichterstattern, Herrn
    Dr . Feist und Herrn Rabanus, ist zu Recht gedankt wor-
    den . Das ist ein richtig guter Gesetzentwurf geworden .
    Damit können wir uns wirklich sehen lassen . Dafür ganz
    herzlichen Dank!


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Bundesministerin Dr. Johanna Wanka






    (A) (C)



    (B) (D)


    Aber ich habe es schon gesagt: Das ist eine ganz
    zentrale Maßnahme, die wir heute mit der zweiten und
    dritten Lesung abschließen . Frau Ministerin, ich bin mir
    sicher, dass das Signal, das Sie an alle Länder gegeben
    haben, unser gemeinsames Signal ist . Wir stehen ge-
    meinsam in der Verantwortung für das Meister-BAföG;
    auch das sagen wir sehr deutlich . Wie gesagt: Es ist eine
    zentrale Maßnahme, um Hürden tatsächlich wegzuräu-
    men und gleichzeitig für die Attraktivität der beruflichen 
    Ausbildung in diesem Land zu sorgen . Wir geben auch
    denjenigen eine Perspektive, die sich im Beruf fortbilden
    wollen . Damit sorgen wir für Durchlässigkeit .

    Das Ganze reiht sich in ein größeres Maßnahmenpa-
    ket der gesamten Bundesregierung ein . Mit der Allianz
    für Aus- und Weiterbildung – das ist mir ganz wichtig –
    ist es dieser Regierung gemeinsam mit den Sozialpart-
    nern gelungen, einem Trend entgegenzuwirken, der in
    den letzten Jahren leider um sich gegriffen hat, dass näm-
    lich fast alle nach Fachkräften rufen, aber die Zahl der
    beruflichen Ausbildungsplätze in den letzten Jahren eher 
    zurückgegangen ist . Wir haben im Rahmen der Allianz
    für Aus- und Weiterbildung – dafür hat sich federführend
    Minister Gabriel eingesetzt – gemeinsam mit den Sozial-
    partnern, der Wirtschaft und den Gewerkschaften dafür
    gesorgt, dass es eine Trendumkehr gegeben hat . Es gibt
    wieder mehr Ausbildungsplätze in Deutschland . Das ist
    die erste gute Nachricht für junge Menschen .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die zweite gute Nachricht ist, dass wir im Rahmen der
    Allianz für Aus- und Weiterbildung über öffentliche Un-
    terstützung vor allen Dingen etwas für die jungen Men-
    schen getan haben, die es besonders schwer haben . Wir
    unterstützen zum Beispiel benachteiligte junge Menschen
    mit Maßnahmen der Assistierten Ausbildung . Damit ma-
    chen wir deutlich: Wir lassen kein Kind und keinen Ju-
    gendlichen zurück . Wir wollen nicht länger zusehen, dass
    noch immer 1,5 Millionen Menschen zwischen 20 und
    30 Jahren ohne jede Form von beruflicher Erstausbildung 
    dastehen . Wir können nicht über Fachkräftemangel jam-
    mern und diesen jungen Menschen keine zweite Chance
    geben . Auch da haben wir uns auf den Weg gemacht .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Jetzt kommt, wie gesagt, das Meister-BAföG für dieje-
    nigen, die schon qualifiziert sind und nach vorne wollen. 
    Das hat noch einen weiteren Effekt: Wenn diese Men-
    schen Meister werden, sind das auch mögliche Ausbilder .
    Insofern ist das eine richtig gute Tat . Wir haben auch für
    Durchlässigkeit im Bereich des Bachelors gesorgt . Wir
    werden mit dem BBiG die Strukturen im Bereich der be-
    ruflichen Bildung noch in dieser Legislaturperiode weiter 
    zu modernisieren haben .

    Warum erwähne ich das alles? Weil mir angesichts
    bestimmter Debatten, die unter dem Stichwort „Akade-
    misierungswahn“ geführt werden, ein bisschen bange
    ist . Es ist richtig: Es ist der Öffentlichkeit und uns allen
    in den letzten Jahren zu wenig bewusst gewesen – das
    stand zu wenig in den Zeitungen –, welchen Wert wir in
    Deutschland mit  unserer  speziellen  beruflichen Ausbil-

    dung im dualen System, aber auch im berufsfachlichen
    Bereich im Vergleich zu anderen Ländern haben . Da sind
    OECD-Studien falsch gelesen worden, als es die Diskus-
    sion über die Akademisierung gegeben hat . Wir sind mit
    Portugal und Spanien verglichen worden . Heute wissen
    wir: In diesen Ländern gibt es unsere Form der Ausbil-
    dung nicht . Das ist ein Grund für die hohe Jugendarbeits-
    losigkeit in diesen Ländern .

    Wir müssen nur ein bisschen aufpassen, dass das Pen-
    del jetzt nicht in die falsche Richtung ausschlägt . Es geht
    nicht  an, dass wir  akademische und berufliche Bildung 
    gegeneinander ausspielen .


    (Dr . Thomas Feist [CDU/CSU]: Das macht doch keiner!)


    Das tun einige in der öffentlichen Debatte .


    (Dr . Thomas Feist [CDU/CSU]: Wer?)


    Darunter ist auch jemand, den ich persönlich gerne mag
    und der diesen Begriff mit erfunden hat – ein Philosoph
    aus München .

    Ich sage an dieser Stelle: Das ist kein Nullsummen-
    spiel . Wir setzen auf Gleichwertigkeit und auf Durchläs-
    sigkeit, weil wir alle Potenziale und Talente in diesem
    Land zur Entfaltung bringen wollen . Mit dem Meis-
    ter-BAföG öffnen wir dafür Wege . Deshalb ist das ein
    guter  Tag  für  die  berufliche  Bildung  und  für  das  Bil-
    dungssystem insgesamt . Es ist ein guter Tag für viele
    Menschen in Deutschland, die demnächst eine Chance
    haben werden, die sie bisher nicht gehabt haben .

    Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Das Wort erhält nun die Kollegin Lena Strothmann für

die CDU/CSU-Fraktion .


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Lena Strothmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe Kol-

    leginnen und Kollegen! Das deutsche Handwerk begrüßt
    die Verbesserungen zum Meister-BAföG sehr .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich will jetzt nicht alle Punkte noch einmal aufzählen;
    vieles ist schon gesagt . Aber mir als Handwerksmeisterin
    sind drei Punkte besonders wichtig .

    Der erste Punkt ist die Verbesserung der Unterhaltsför-
    derung inklusive der Förderelemente, damit auch Famili-
    enangehörige einbezogen werden können . Im Handwerk
    nehmen traditionell sehr viele an den Vollzeitlehrgängen
    teil . Die Absicherung des Familieneinkommens ist oft
    ausschlaggebend, damit junge Menschen überhaupt an
    einem Lehrgang teilnehmen .

    Zweiter Punkt . Wichtig ist auch die Erhöhung des Zu-
    schusses zu den Unterhaltskosten auf 50 Prozent wie bei
    den Studenten. Die Gleichwertigkeit der beruflichen und 

    Hubertus Heil (Peine)







    (A) (C)



    (B) (D)


    akademischen Bildung muss eben auch gelten, wenn es
    um die finanzielle Förderung geht.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Der dritte Punkt ist die Erhöhung des maximalen För-
    derbeitrages für das Meisterstück . Denn das Meisterstück
    ist oft nicht nur sehr teuer in seiner Anfertigung; es ist
    auch für jeden Meister von hohem ideellen Wert .


    (Beifall des Abg . Dr . Ernst Dieter Rossmann [SPD])


    Bei so manchem Tischler steht heute noch sein Meis-
    terstück im Wohnzimmer . Ich muss gestehen: Auch ich
    habe mein Meisterstück voller Stolz viele Jahre getragen .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD – Volker Kauder [CDU/CSU]: Was war es denn? – Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Jetzt wird es aber spannend!)


    – Das erzähle ich Ihnen später .

    Meine Damen und Herren, heute ist ein guter Tag für
    das Handwerk . Denn wir verbessern heute nicht nur das
    Meister-BAföG; wir stärken auch die duale Ausbildung .
    Sie verbindet die Theorie mit der Praxis und erleichtert
    so den jungen Menschen den Einstieg in den Arbeits-
    markt . Die duale Ausbildung ist damit auch der Garant
    für unsere niedrige Jugendarbeitslosigkeit im europäi-
    schen Vergleich .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich kann deswegen das Vorgehen der EU-Kommissi-
    on überhaupt nicht nachvollziehen . Auf der einen Seite
    bewertet sie das duale System als Best Practice und emp-
    fiehlt es den südeuropäischen Ländern zur Bekämpfung 
    der hohen Jugendarbeitslosigkeit . Auf der anderen Seite
    stuft sie den Meisterbrief aber als Hemmnis für den Be-
    rufszugang und für den Binnenmarkt ein .

    Meine Damen und Herren, zur dualen Ausbildung in
    Deutschland gehört der Meisterbrief .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Er  ist  und  bleibt  die  Krönung  der  beruflichen Ausbil-
    dung . Das muss auch Brüssel begreifen . Im deutschen
    Handwerk werden 371 000 junge Menschen von Meis-
    tern ausgebildet . Deswegen müssen wir auch weiterhin
    für den Meisterbrief kämpfen . Ich bin froh, dass wir uns
    in diesem Hohen Haus einig sind . Ich erinnere an unseren
    gemeinsamen Antrag zum Meisterbrief, den Antrag zur
    Transparenzinitiative und den Antrag zur Binnenmarkt-
    strategie .

    Aber, meine Damen und Herren, wir müssen auch
    im eigenen Land noch ein bisschen mehr für die duale
    Ausbildung tun. Ich finde es fatal: In Europa wird unser 
    System hoch gelobt . Aber im eigenen Land verliert es an
    gesellschaftlicher Akzeptanz, ganz nach dem Motto „Der
    Prophet gilt nichts im eigenen Land“ . Denn für viele
    Schulabgänger und Eltern ist die duale Ausbildung leider
    nur noch zweite Wahl . Fast 60 Prozent der jungen Men-
    schen eines Jahrgangs streben ein Hochschulstudium an,

    Tendenz steigend . Wir rechnen damit, dass es 2020 unge-
    fähr 80 Prozent sind .

    Darum fehlen uns im Handwerk geeignete Auszu-
    bildende, während die Unis unter dem großen Andrang
    stöhnen . Bachelor und Meister sind auf dem Papier
    gleichgestellt . Dafür haben wir hart gekämpft . Aber das
    muss noch in den Köpfen von Lehrern, Eltern und Schü-
    lern ankommen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Der akademische Berufsweg ist eben nicht immer
    der Königsweg . Gerade in den technischen Studiengän-
    gen haben wir hohe Abbrecherquoten . Zur Wahrheit ge-
    hört auch – und das muss auch einmal gesagt werden –,
    dass ein Meister oder Facharbeiter oft mehr verdient als
    manch junger Akademiker . Was mich noch mehr erschüt-
    tert, ist, dass viele jungen Menschen in unserem Land die
    unterschiedlichen Berufsbilder und Karrieremöglichkei-
    ten im Handwerk nicht kennen .


    (Dr . Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Ja, das stimmt!)


    Das Handwerk bietet mehr als 130 Ausbildungsberu-
    fe . Das Handwerk ist innovativ . Das Handwerk ist kre-
    ativ, und das Handwerk ist vor allem Hightech . Da ist
    für jeden etwas dabei . Es gibt viele individuelle Karri-
    eremöglichkeiten von der Ausbildung bis hin zum Stu-
    dium oder zu der Chance, ein eigenes Unternehmen zu
    gründen, Stichwort: „Karriere mit Lehre“ . Hier muss die
    Berufsorientierung unbedingt noch mehr leisten, vor al-
    len Dingen an den Gymnasien .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Meine Damen und Herren, wir fördern mit den Ver-
    besserungen beim Meister-BAföG auch den Weg in die
    Selbstständigkeit . Das ist für das Handwerk, aber auch
    für die gesamte deutsche Wirtschaft von großer Bedeu-
    tung . Denn leider ist die Neigung der jungen Menschen
    zur Selbstständigkeit in den letzten Jahren stark rückläu-
    fig. 

    Das Handwerk braucht nicht nur Auszubildende und
    Fachkräfte, sondern auch junge Unternehmer, die zum
    Beispiel einen Betrieb übernehmen . Denn sonst brechen
    uns mit jeder Betriebsaufgabe Arbeits- und Ausbildungs-
    plätze weg . Das hat dramatische Folgen . Denn nach einer
    Umfrage des Zentralverbands des Deutschen Handwerks
    aus dem vergangenen Jahr stehen bis zum Jahr 2020
    hochgerechnet 180 000 Unternehmen zur Übergabe an,
    weil die Unternehmer in den Ruhestand gehen . Deswe-
    gen ist es so wichtig, dass wir heute das Meister-BAföG
    verbessern . Wir brauchen mehr junge Menschen, die den
    Schritt in die Selbstständigkeit wagen .

    Mein Fazit: Wir können mit diesem Gesetz sehr zu-
    frieden sein . Es ist ein großer Schritt in die richtige
    Richtung, ein deutlicher Beitrag zur Gleichstellung von
    beruflicher  und  akademischer  Bildung.  Unser  nächstes 
    gemeinsames Ziel sollte dann die vollständige finanzielle 
    Gleichstellung sein . Darüber sollten wir in Zukunft re-
    den .

    Lena Strothmann






    (A) (C)



    (B) (D)


    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)