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ID1815901500

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/159 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 159. Sitzung Berlin, Freitag, den 26. Februar 2016 Inhalt: Zur Geschäftsordnung Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . . 15665 B Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15666 A Zusatztagesordnungspunkt 4: Wahl der vom Deutschen Bundestag zu be- nennenden Mitglieder des Kuratoriums des Deutschen Instituts für Menschenrechte gemäß § 6 Absatz 2 Nummer 4 und 5 des Gesetzes über die Rechtsstellung und Auf- gaben des Deutschen Instituts für Men- schenrechte – DIMRG Drucksache 18/7703 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15667 C Tagesordnungspunkt 19: a) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Dritten Gesetzes zur Än- derung des Aufstiegsfortbildungsför- derungsgesetzes Drucksachen 18/7055, 18/7676 . . . . . . 15667 C – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/7677 . . . . . . . . . . . . . . 15667 C b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr . Rosemarie Hein, Sigrid Hupach, Matthias W . Birkwald, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Durchlässigkeit in der Bildung si- chern, Förderlücken zwischen beruf- licher Bildung und Studium schlie- ßen – zu dem Antrag der Abgeordneten Beate Walter-Rosenheimer, Kai Gehring, Özcan Mutlu, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Bildungszeit PLUS – Wei- terbildung für alle ermöglichen, le- benslanges Lernen fördern Drucksachen 18/7234, 18/7239, 18/7676 . . . . 15667 D Dr . Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15668 A Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 15669 A Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15671 A Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15672 B Dr . Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15674 C Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 15676 C Lena Strothmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15677 D Dr . Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 15679 A Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 15680 C Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, Roland Claus, Sigrid Hupach, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Finan- zierung der Wissenschaft auf eine arbeitsfä- hige Basis stellen – Bildung und Forschung in förderbedürftigen Regionen solide aus- statten Drucksache 18/7643 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15682 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 15682 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016II Dr . Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 15683 C Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15685 D Dr . Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 15687 A Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . . 15688 D Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 15690 C Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . . 15691 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 15691 B Dr . Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 15692 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15694 A Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 15695 A Elfi Scho-Antwerpes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 15697 A Stephan Albani (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15698 A Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15699 D Tagesordnungspunkt 21: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Kombinierter siebter und achter Bericht der Bundesrepublik Deutschland zum Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Beseitigung jeder Form von Diskrimi- nierung der Frau (CEDAW) Drucksache 18/5100 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15701 A Elke Ferner, Parl . Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15701 B Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 15702 C Ursula Groden-Kranich (CDU/CSU) . . . . . . . 15704 B Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15706 B Dr . Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 15707 B Christina Schwarzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 15708 B Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15710 A Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15711 A Dr . Silke Launert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15712 B Tagesordnungspunkt 22: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Modernisierung des Besteuerungsverfah- rens Drucksache 18/7457 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15714 A Dr . Michael Meister, Parl . Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15714 B Richard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 15715 D Frank Junge (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15716 C Lisa Paus (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . 15717 D Margaret Horb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15719 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 15720 B Tagesordnungspunkt 23: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr . Julia Verlinden, Annalena Baerbock, Peter Meiwald, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Bundesberggesetzes zur Untersa- gung der Fracking-Technik Drucksache 18/7551 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15721 B Dr . Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15721 C Dr . Herlind Gundelach (CDU/CSU) . . . . . . . . 15722 D Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 15725 A Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15726 A Karsten Möring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 15727 A Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15729 B Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15730 B Tagesordnungspunkt 24: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Digitalisierung der Energiewende Drucksache 18/7555 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15731 B Iris Gleicke, Parl . Staatssekretärin BMWi . . . 15731 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 15732 A Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 15733 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15734 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 15735 A Florian Post (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15736 A Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15736 D Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15738 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15739 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 15741 A Anlage 2 Neudruck: Erklärung nach § 31 GO der Ab- geordneten Petra Rode-Bosse (SPD) zu der namentlichen Abstimmung über den von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD einge- Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 III brachten Entwurf eines Gesetzes zur Einfüh- rung beschleunigter Asylverfahren (158 . Sit- zung, Tagesordnungspunkt 3 a, Anlage 7) . . . 15742 A Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15742 C Textrahmenoptionen: 30,5 mm Abstand oben (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 15665 159. Sitzung Berlin, Freitag, den 26. Februar 2016 Beginn: 9 .01 Uhr
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    Johann Saathoff (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 15741 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aken, Jan van DIE LINKE 26 .02 .2016 Albsteiger, Katrin CDU/CSU 26 .02 .2016 Bartol, Sören SPD 26 .02 .2016 Beckmeyer, Uwe SPD 26 .02 .2016 Bergner, Dr . Christoph CDU/CSU 26 .02 .2016 Bilger, Steffen CDU/CSU 26 .02 .2016 Binder, Karin DIE LINKE 26 .02 .2016 Brantner, Dr . Franziska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 26 .02 .2016 Dörmann, Martin SPD 26 .02 .2016 Drobinski-Weiß, Elvira SPD 26 .02 .2016 Eberl, Iris CDU/CSU 26 .02 .2016 Engelmeier, Michaela SPD 26 .02 .2016 Fabritius, Dr . Bernd CDU/CSU 26 .02 .2016 Gabriel, Sigmar SPD 26 .02 .2016 Grindel, Reinhard CDU/CSU 26 .02 .2016 Gröhe, Hermann CDU/CSU 26 .02 .2016 Gutting, Olav CDU/CSU 26 .02 .2016 Höger, Inge DIE LINKE 26 .02 .2016 Holzenkamp, Franz- Josef CDU/CSU 26 .02 .2016 Jüttner, Dr . Egon CDU/CSU 26 .02 .2016 Kaczmarek, Oliver SPD 26 .02 .2016 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 26 .02 .2016 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 Klare, Arno SPD 26 .02 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kömpel, Birgit SPD 26 .02 .2016 Mast, Katja SPD 26 .02 .2016 Merkel, Dr . Angela CDU/CSU 26 .02 .2016 Müller, Dr . Gerd CDU/CSU 26 .02 .2016 Nahles, Andrea SPD 26 .02 .2016 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 Özoğuz, Aydan SPD 26 .02 .2016 Pantel, Sylvia CDU/CSU 26 .02 .2016 Schäuble, Dr . Wolfgang CDU/CSU 26 .02 .2016 Scheer, Dr . Nina SPD 26 .02 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 26 .02 .2016 Schmidt (Aachen), Ulla SPD 26 .02 .2016 Schmidt, Dr . Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 Steffel, Dr . Frank CDU/CSU 26 .02 .2016 Steinbach, Erika CDU/CSU 26 .02 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 26 .02 .2016 Terpe, Dr . Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 Thönnes, Franz SPD 26 .02 .2016 Ulrich, Alexander DIE LINKE 26 .02 .2016 Veit, Rüdiger SPD 26 .02 .2016 Wagenknecht, Dr . Sahra DIE LINKE 26 .02 .2016 Weinberg, Harald DIE LINKE 26 .02 .2016 Werner, Katrin DIE LINKE 26 .02 .2016 Wicklein, Andrea SPD 26 .02 .2016 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 26 .02 .2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 201615742 (A) (C) (B) (D) Anlage 2 Neudruck: Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Petra Rode-Bosse (SPD) zu der namentlichen Abstimmung über den von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zur Einführung beschleu- nigter Asylverfahren (158. Sitzung, Tagesordnungspunkt 3 a, Anlage 7) Mit dem Gesetz werden verschiedene Maßnahmen zu Verfahren der Anerkennung, Unterbringung von Flüchtlin- gen und Asylbewerbern sowie deren Lebensbedingungen geregelt . Auch wenn ich die Zielsetzung des Gesetzes in wesentlichen Bereichen unterstütze und darin das Ergeb- nis eines Kompromisses sehe, der weitergehende Ver- schärfungen wie etwa die Einrichtung von Transitzonen verhindert hat, kommt es jetzt darauf an, dass die Regis- trierung zügig vorangeht, dass Asylverfahren beschleunigt werden und dass Verfahren optimiert werden . Schnellere Verfahren sind auch Voraussetzung für gute Integration, damit diejenigen, die hier bleiben können, schnell durch Sprachkurse, Bildungsmöglichkeiten und Integration in den Arbeitsmarkt unterstützt werden können . Hier wird Handlungsfähigkeit des Staates erwartet, und darauf haben die Bürgerinnen und Bürger ein Anrecht . In dem vorliegenden „Asylpaket II“ kann ich deshalb den Punkten zustimmen, die die Verfahren beschleuni- gen und die Registrierung verbessern sowie den Kin- derschutz  in  den  Einrichtungen  durch  die  Pflicht  eines  erweiterten Führungszeugnisses für Helfer und Helferin- nen vorsehen . Insbesondere begrüße ich, dass dadurch der unsinnige und inhumane Vorschlag von Transitzonen an den Grenzen vom Tisch ist . Allerdings habe ich erhebliche Bedenken gegen die Wirksamkeit einzelner Regelungen des Gesetzentwurfes . Dies gilt vor allem für die deutliche Verschärfung der medizinischen Gründe, die einer Abschiebung entgegen- stehen, sowie die zweijährige Aussetzung des Familien- nachzugs für subsidiär Schutzbedürftige . Sorgen bereitet mir, dass die Regelung zum Familiennachzug auch für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge gelten soll . Ich befürchte, dass durch die Aussetzung des Fami- liennachzuges die Lebensbedingungen dieser Jugendli- chen verschärft werden, Integration erschwert wird und nachziehende Angehörige auf unsichere Wege gedrängt werden . Auch wenn in der Realität insgesamt nur sehr wenige Personen davon betroffen sein werden – 2015 erhielten nur 0,6 Prozent der Antragssteller, über die entschieden wurde, subsidiären Schutz, und nur 105 Fälle von Famili- ennachzug fanden statt –, ist das ein Zeichen, das ich aus humanitären Gründen nicht für richtig halte . Ich begrü- ße deshalb, dass vereinbart wurde, dass für unbegleitete Minderjährige im subsidiären Schutz eine Einzelfallprü- fung zum Familiennachzug stattfinden soll.  Statt weiterer Verschärfungen beim Asylrecht müssen wir jetzt vorrangig ein Integrationsgesetz zur Verbesse- rung des Zugangs zu Sprachkursen, Bildung, Ausbildung und Arbeit für Asylsuchende auf den Weg bringen . Das schafft soziale Teilhabe und sorgt dafür, dass die Men- schen, die zu uns geflohen sind, so schnell wie möglich  ihren Lebensunterhalt selbst verdienen können . Die Stellungnahmen von Verbänden, Hilfswerken, Kirchen und vielen weiteren Organisationen sind in mei- ne  Entscheidung  mit  eingeflossen.  Trotz  der  oben  ge- nannten Bedenken werde ich dem Gesetz zur Einführung beschleunigter Asylverfahren – auch unter Einbeziehung meiner politischen Gesamteinschätzung – zustimmen, denn was wir jetzt brauchen, sind schnellere und bessere Verfahren zur Unterbringung und Anerkennung . Zu guter Letzt: Mein besonderer Dank gilt den hauptamtlichen und ehrenamtlichen Kräften, die sich mit großem Engagement in den Unterkünften, in Sprachkur- sen, bei der Begleitung zu Ämtern, in Integrationsmaß- nahmen und in unzähligen weiteren Bereichen betätigen . Anlage 3 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über den Stand der Abwicklung des Fonds für Wiedergutmachungs- leistungen an jüdische Verfolgte – Stand 30 . Juni 2015 – Drucksachen 18/6735, 18/6847 Nr. 4 Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Strategie Intelligente Vernetzung Drucksachen 18/6022, 18/6236 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Energieeffizienzstrategie Gebäude – Wege zu ei- nem nahezu klimaneutralen Gebäudebestand Drucksachen 18/6782, 18/6933 Nr. 1.4 Ausschuss für Kultur und Medien – Unterrichtung durch die Deutsche Welle Entwurf der Fortschreibung der Aufgabenplanung 2014 bis 2017 der Deutschen Welle Drucksachen 18/7124, 18/7276 Nr. 8 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 15743 (A) (C) (B) (D) Innenausschuss Drucksache 18/5982 Nr . A .8 Ratsdokument 10321/15 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/5165 Nr . A .9 Ratsdokument 8672/15 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/7422 Nr . A .19 EP P8_TA-PROV(2015)0456 Drucksache 18/7422 Nr . A .20 Ratsdokument 13694/15 Drucksache 18/7422 Nr . A .21 Ratsdokument 15262/15 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 159. Sitzung Inhaltsverzeichnis ZP 4 Wahl: Deutsches Institut für Menschenrechte TOP 19 Änderung des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes TOP 20 Bildung und Forschung in strukturschwachen Regionen TOP 21 Übereinkommen gegen Diskriminierung der Frau TOP 22 Gesetz zur Modernisierung des Besteuerungsverfahrens TOP 23 Änderung des Bundesberggesetzes (Fracking-Technik) TOP 24 Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende Anlagen Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Ministerin, genießen Sie diese Szene in vollen

    Zügen . Es kommt ganz selten vor, dass die schlichte An-
    kündigung, dass man sich als Mitglied der Bundesregie-
    rung freue, zu einer solch spontanen Sympathiebekun-
    dung führt .


    (Heiterkeit)


    Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung
    und Forschung:

    Ich freue mich sehr, dass der Präsident diese Debatte
    leitet, weil er einmal an unserem Gesetz herumgenörgelt
    hat .


    (Heiterkeit)


    – Meine Damen und Herren, lachen Sie nicht so lange;
    das geht von meiner Zeit ab .

    Ich freue mich, dass es aus den Kreisen der Koaliti-
    onsfraktionen in Bezug auf den Gesetzentwurf Lob gibt,
    dass er ihnen so gut gefallen hat und dass sie ihn noch
    besser gemacht haben . Auch setze ich darauf, dass die
    zusätzlichen notwendigen Finanzmittel bereitgestellt
    werden .

    Schauen wir uns einmal – wir haben jetzt mehrfach
    darüber geredet – das Gesetz an . In ihm sind zum Bei-
    spiel Leistungsverbesserungen enthalten . Sie betreffen –
    ich dekliniere das einmal herunter – den Zuschussanteil,
    die Familienaufschläge, den Förderbetrag für das Meis-
    terstück und weitere Dinge . Alles wird erhöht . Es gibt
    weniger Bürokratie . Das Problem mit der Bürokratie
    spielt hier also keine Rolle . Man kann den Förderantrag

    Beate Walter-Rosenheimer






    (A) (C)



    (B) (D)


    online stellen . Vor allen Dingen wird in Bezug auf die
    Teilnahmenachweise – das ist auch für die Länder sehr
    wichtig – der Bürokratieaufwand im Schnitt um die Hälf-
    te reduziert .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Das Gesetz schafft – das sage ich jetzt auch in Rich-
    tung der Grünen – vor allen Dingen für den Einzelnen
    mehr Transparenz . Bisher war es deutlich komplizier-
    ter . Das Meister-BAföG hing bislang davon ab, wie die
    Klassenzusammensetzung war, wie vielen es zustand et
    cetera . Ab jetzt – mit Wirksamwerden dieses Gesetzes –
    hängt es nur noch von den individuellen Voraussetzun-
    gen des Einzelnen ab, ob er Meister-BAföG bekommt .
    Das ist, glaube ich, für ihn – er kann ja nicht über die
    Klassenzusammensetzung oder anderes entscheiden –
    außerordentlich wichtig .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Jetzt etwas Prinzipielles, Frau Hein; da gibt es, glaube
    ich, einen ideologischen Unterschied . Wenn man gerecht
    handeln will, muss man berücksichtigen, ob die Voraus-
    setzungen bei denen, die man beurteilt oder bedenkt,
    gleich oder unterschiedlich sind . Wenn quasi Äpfel und
    Birnen gleich gefördert werden, dann ist das nach meiner
    Auffassung nicht gerecht . Wir sagen, dass es für Allein-
    erziehende mit Kindern schwerer ist, eine Meisterfortbil-
    dung zu machen . Deswegen bekommen diese dezidiert
    einen besonderen Zuschlag für die Betreuungskosten –
    das ist mir sehr wichtig –, der jetzt 130 Euro beträgt, um
    der besonderen Lebenssituation gerecht zu werden .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wenn ich ausgerechnet an der Stelle höre, dass alle das
    Gleiche bekommen müssen, kann ich nur sagen, dass
    sich eine Familie mit eventuell sogar zwei Verdienern in
    einer anderen Situation befindet.


    (Dr . Rosemarie Hein [DIE LINKE]: Warum nicht auch Studierende mit Kindern? Ich rede von Studierenden an einer Hochschule!)


    – Ja, klar . Ich habe es kapiert .


    (Dr . Rosemarie Hein [DIE LINKE]: Offensichtlich nicht!)


    Bei Studierenden und denen, die das Meister-BAföG
    bekommen, gibt es denselben Zuschussanteil in Höhe
    von 130 Euro für die Kinder . Das andere ist der zusätzli-
    che Darlehensanteil im AFBG . Es gibt also – das war uns
    wichtig – genau denselben Zuschussanteil, mit Ausnah-
    me der Alleinerziehenden .

    Meine Damen und Herren, dies ist ein sehr gutes Ge-
    setz . Es hat aber Grenzen . Zum Beispiel regelt es nicht,
    wer einen Kurs zur Alphabetisierung besuchen kann und
    wie man einen zweiten Schulabschluss nachholt . Auch
    regelt  es  nicht  die Anpassungsqualifizierung  für  Men-
    schen  mit  einer  Qualifikation  aus  dem Ausland.  Wei-
    terhin regelt es auch nicht Dinge, die die Funktion der
    allgemeinen  beruflichen  Weiterbildung  betreffen.  Das 
    wird – Gott sei Dank! – bei uns zu 70 Prozent von den
    Betrieben geleistet . Und das soll an der Stelle auch so

    bleiben . Es wird vieles über die Bildungsprämie und über
    andere Maßnahmen geregelt . Das ist aber nicht Aufga-
    be dieses Gesetzes . Dieses Gesetz betrifft dezidiert die
    Aufstiegsfortbildung für eine bestimmte Gruppe von
    Menschen aus dem dualen System oder auch – da gibt
    es jetzt eine entsprechende Erweiterung – aus dem Hoch-
    schulsystem .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir schaffen nicht nur ein attraktives Aufstiegs-BAföG
    für diejenigen, die wir in den Handwerksbetrieben oder
    in den großen Firmen brauchen – also für die Fach- und
    Führungskräfte  –,  sondern  auch  für  Pflegekräfte,  für 
    Erzieherinnen und Erzieher . Frau Hein, wir haben hier
    schon einmal darüber diskutiert: Wir brauchen eine Re-
    gelung bezüglich dieses Anteils von 70 Prozent . Das be-
    deutet aber, dass jemand, der einen entsprechenden Kurs
    besucht, bei förderfähiger Verteilung der praktischen
    Zeiten noch Anspruch auf acht Wochen Urlaub im Jahr
    hat. Ich finde, das ist vertretbar. Dann kann voll durchge-
    fördert werden . Es ist möglich, die gesamte Förderkette
    in Anspruch zu nehmen . Auch Praktika können eingebaut
    werden . Es gibt da also keine Förderlücke .

    Ich finde es überhaupt nicht in Ordnung, dass man vor-
    gebildete Kräfte als Erzieherinnen einsetzt und dann er-
    wartet, dass sie ihre Tätigkeit nicht im Rahmen der regu-
    lären Praktika finanziert bekommen, sondern über einen 
    längeren Zeitraum mithilfe von Darlehen . Hier erwarte
    ich, dass dann für sie von den Kommunen – oder wer
    auch  immer  sie  anstellt  –  sozialversicherungspflichtige 
    Arbeitsplätze geschaffen werden . Das ist entscheidend .


    (Dr . Rosemarie Hein [DIE LINKE]: Das ist doch gar nicht ausgeschlossen! Das kann man doch trotzdem alles machen!)


    – Nein, kann man nicht .


    (Dr . Rosemarie Hein [DIE LINKE]: Natürlich!)


    – Nein!

    Die dritte Novelle, über die wir heute sprechen, ist,
    was das Leistungsvolumen betrifft, mit Abstand die
    größte Novelle, die wir je hatten .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Was Prozentsätze anbelangt, will ich nur ein Beispiel
    eines Ehepaares anführen . Die Ehefrau, die an einem
    Meisterkurs teilnimmt, bekommt jetzt gut 140 Euro mehr
    im Monat . Das Entscheidende ist aber: Sie bekommt
    auch 263 Euro mehr als Zuschuss ohne Rückzahlungs-
    pflicht. Das ist wichtig für die Betreffenden.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Meine Damen und Herren, ich glaube, dieser Gesetz-
    entwurf macht Ernst mit der Gleichwertigkeit von be-
    ruflicher und akademischer Bildung, und darüber reden 
    wir ja ständig . Jemand, der sich nach der Schule dazu
    entschließt – auch mit Abitur –, eine duale Ausbildung zu
    machen, begibt sich nicht in eine Sackgasse . Aufgrund
    der praktischen Erfahrungen kann er später studieren –

    Bundesministerin Dr. Johanna Wanka






    (A) (C)



    (B) (D)


    auch dann, wenn er kein Abitur hat . Wenn ihm das Stu-
    dium nicht gefällt oder seine Erwartungen nicht erfüllt
    werden, dann kann er in die duale Ausbildung gehen und
    sich, je nach Voraussetzung, auch zum Meister ausbilden
    lassen . Jemand, der einen Bachelor hat, kann jetzt nach
    diesem Gesetzentwurf auch einen Handwerksbetrieb lei-
    ten, wenn er seinen Meister nachmacht .

    Diese Dinge beeinflussen die Attraktivität des beruf-
    lichen Systems ganz entscheidend, und wir reden nicht
    nur darüber, sondern wir handeln auch und stellen viel
    Geld dafür zur Verfügung . Allein in den nächsten Jah-
    ren wird dafür fast eine Viertelmilliarde Euro zusätzlich
    ausgegeben .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Meine Damen und Herren, die Attraktivität des Auf-
    stiegs-BAföG wurde bereits erwähnt, aber es ist klar: Das
    Gesetz muss auch durch den Bundesrat . Deswegen sage
    ich – ich glaube aber, darin bin ich mir mit den Kolle-
    gen von der A-Seite, die hier sind, einig –, dass wir die
    A-Länder vielleicht noch ein Stück gemeinsam davon
    überzeugen müssen .


    (Martin Rabanus [SPD]: Die A-Länder sind nicht das Problem!)


    – Die A-Länder sind das Problem an dieser Stelle .


    (Martin Rabanus [SPD]: Die A-Länder sind immer gut!)


    Aber wir werden sie überzeugen . Das wird nicht das Pro-
    blem sein . Ich denke, wir kriegen das im Bundesrat hin .


    (Dr . Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Das glaube ich auch!)


    Ich finde es interessant, dass immer wieder gefordert 
    wird, der Bund müsse hier tätig werden . Vielleicht war
    ich zu lange an anderer Stelle im föderalen System aktiv,


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das kann sein!)


    aber für mich ist Bildung immer noch in einem großen
    Maße Ländersache, und daran wollen wir vonseiten des
    Bundes nichts ändern, sondern wir wollen Dinge gemein-
    sam machen . Diese Änderung der Aufstiegsfortbildungs-
    förderung machen wir gemeinsam – mit einer Verteilung
    von 78 zu 22 Prozent .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Auch angesichts der Redebeiträge der Oppositions-
    fraktionen glaube ich, dass wir auf dieses Gesetz, wenn
    es im Bundesgesetzblatt steht, gemeinsam stolz sein kön-
    nen, und wir sollten das auch vertreten . Wenn Sie ent-
    sprechend abstimmen, können wir hier an dieser Stelle
    sagen, dass es uns in diesem Parlament gelungen ist, das
    erfolgreichste, wichtigste und bedeutendste Förderinstru-
    ment, das wir im Bereich der Ausbildung haben,


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Genau!)


    weiter zu stärken und zu verbessern .

    Danke schön .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Hubertus Heil von der SPD ist nun der nächste Red-

ner .


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hubertus Heil


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine lieben Kolle-

    ginnen und Kollegen! Leistung und nicht Herkunft soll
    zählen . Mit diesem Gesetzentwurf machen wir deutlich,
    dass wir in diesem Land auch Aufstieg durch Fortbildung
    wollen und dass wir Menschen, die sich anstrengen, die
    sich im Job weiterbilden und vorankommen wollen, un-
    terstützen und Hürden aus dem Weg räumen . Deshalb ist
    das ein guter Gesetzentwurf .


    (Beifall des Abg . Dr . Ernst Dieter Rossmann [SPD])


    Das reiht sich ein – die Ministerin, der Kollege Rabanus
    und Herr Dr . Feist haben Details des Gesetzentwurfes
    schon referiert – in eine ganze Kette von Maßnahmen,
    die wir auf den Weg gebracht haben, um die berufliche 
    Bildung in diesem Land voranzubringen .

    Ich will auch noch einmal daran erinnern, was wir mit
    diesem Gesetzentwurf insgesamt auf den Weg bringen:
    die Öffnung der Förderung für die Bachelorabsolventen,
    die Anhebung der Unterhaltsbeträge, den einkommens-
    unabhängigen Kinderbetreuungszuschlag für Alleiner-
    ziehende, das Attraktivitätspaket Meisterstück, die Er-
    höhung des maximalen Maßnahmenbeitrages und die
    Erhöhung des Vermögensfreibetrages .

    Daneben ist mir ganz wichtig – das ist uns im Ge-
    setzgebungsverfahren gelungen –, dass wir auch dafür
    gesorgt haben, dass der Zuschuss für Maßnahmen auf
    40 Prozent erhöht wird . Überall wird über Gebührenfrei-
    heit in der Bildung geredet. Das finden wir Sozialdemo-
    kraten auch richtig . Ich denke beispielsweise an die Ab-
    schaffung der Studiengebühren, die bundesweit gelungen
    ist . Wir sorgen nun dafür, dass auch die Meistergebühren
    für die betroffenen Menschen gesenkt werden . Das ist ein
    ganz wesentlicher Schritt .


    (Beifall bei der SPD)


    Gemeinsam haben wir als Koalitionsfraktionen aus
    einem guten Gesetzentwurf einen noch besseren Gesetz-
    entwurf gemacht . Frau Wanka, deshalb sind wir nicht nur
    diejenigen, die Sie auf diesem Weg unterstützen, sondern
    wir selbst sind ein bisschen stolz darauf, dass wir das
    gemeinsam mit den Koalitionsfraktionen geschafft ha-
    ben . Den Haushältern und den Berichterstattern, Herrn
    Dr . Feist und Herrn Rabanus, ist zu Recht gedankt wor-
    den . Das ist ein richtig guter Gesetzentwurf geworden .
    Damit können wir uns wirklich sehen lassen . Dafür ganz
    herzlichen Dank!


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Bundesministerin Dr. Johanna Wanka






    (A) (C)



    (B) (D)


    Aber ich habe es schon gesagt: Das ist eine ganz
    zentrale Maßnahme, die wir heute mit der zweiten und
    dritten Lesung abschließen . Frau Ministerin, ich bin mir
    sicher, dass das Signal, das Sie an alle Länder gegeben
    haben, unser gemeinsames Signal ist . Wir stehen ge-
    meinsam in der Verantwortung für das Meister-BAföG;
    auch das sagen wir sehr deutlich . Wie gesagt: Es ist eine
    zentrale Maßnahme, um Hürden tatsächlich wegzuräu-
    men und gleichzeitig für die Attraktivität der beruflichen 
    Ausbildung in diesem Land zu sorgen . Wir geben auch
    denjenigen eine Perspektive, die sich im Beruf fortbilden
    wollen . Damit sorgen wir für Durchlässigkeit .

    Das Ganze reiht sich in ein größeres Maßnahmenpa-
    ket der gesamten Bundesregierung ein . Mit der Allianz
    für Aus- und Weiterbildung – das ist mir ganz wichtig –
    ist es dieser Regierung gemeinsam mit den Sozialpart-
    nern gelungen, einem Trend entgegenzuwirken, der in
    den letzten Jahren leider um sich gegriffen hat, dass näm-
    lich fast alle nach Fachkräften rufen, aber die Zahl der
    beruflichen Ausbildungsplätze in den letzten Jahren eher 
    zurückgegangen ist . Wir haben im Rahmen der Allianz
    für Aus- und Weiterbildung – dafür hat sich federführend
    Minister Gabriel eingesetzt – gemeinsam mit den Sozial-
    partnern, der Wirtschaft und den Gewerkschaften dafür
    gesorgt, dass es eine Trendumkehr gegeben hat . Es gibt
    wieder mehr Ausbildungsplätze in Deutschland . Das ist
    die erste gute Nachricht für junge Menschen .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die zweite gute Nachricht ist, dass wir im Rahmen der
    Allianz für Aus- und Weiterbildung über öffentliche Un-
    terstützung vor allen Dingen etwas für die jungen Men-
    schen getan haben, die es besonders schwer haben . Wir
    unterstützen zum Beispiel benachteiligte junge Menschen
    mit Maßnahmen der Assistierten Ausbildung . Damit ma-
    chen wir deutlich: Wir lassen kein Kind und keinen Ju-
    gendlichen zurück . Wir wollen nicht länger zusehen, dass
    noch immer 1,5 Millionen Menschen zwischen 20 und
    30 Jahren ohne jede Form von beruflicher Erstausbildung 
    dastehen . Wir können nicht über Fachkräftemangel jam-
    mern und diesen jungen Menschen keine zweite Chance
    geben . Auch da haben wir uns auf den Weg gemacht .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Jetzt kommt, wie gesagt, das Meister-BAföG für dieje-
    nigen, die schon qualifiziert sind und nach vorne wollen. 
    Das hat noch einen weiteren Effekt: Wenn diese Men-
    schen Meister werden, sind das auch mögliche Ausbilder .
    Insofern ist das eine richtig gute Tat . Wir haben auch für
    Durchlässigkeit im Bereich des Bachelors gesorgt . Wir
    werden mit dem BBiG die Strukturen im Bereich der be-
    ruflichen Bildung noch in dieser Legislaturperiode weiter 
    zu modernisieren haben .

    Warum erwähne ich das alles? Weil mir angesichts
    bestimmter Debatten, die unter dem Stichwort „Akade-
    misierungswahn“ geführt werden, ein bisschen bange
    ist . Es ist richtig: Es ist der Öffentlichkeit und uns allen
    in den letzten Jahren zu wenig bewusst gewesen – das
    stand zu wenig in den Zeitungen –, welchen Wert wir in
    Deutschland mit  unserer  speziellen  beruflichen Ausbil-

    dung im dualen System, aber auch im berufsfachlichen
    Bereich im Vergleich zu anderen Ländern haben . Da sind
    OECD-Studien falsch gelesen worden, als es die Diskus-
    sion über die Akademisierung gegeben hat . Wir sind mit
    Portugal und Spanien verglichen worden . Heute wissen
    wir: In diesen Ländern gibt es unsere Form der Ausbil-
    dung nicht . Das ist ein Grund für die hohe Jugendarbeits-
    losigkeit in diesen Ländern .

    Wir müssen nur ein bisschen aufpassen, dass das Pen-
    del jetzt nicht in die falsche Richtung ausschlägt . Es geht
    nicht  an, dass wir  akademische und berufliche Bildung 
    gegeneinander ausspielen .


    (Dr . Thomas Feist [CDU/CSU]: Das macht doch keiner!)


    Das tun einige in der öffentlichen Debatte .


    (Dr . Thomas Feist [CDU/CSU]: Wer?)


    Darunter ist auch jemand, den ich persönlich gerne mag
    und der diesen Begriff mit erfunden hat – ein Philosoph
    aus München .

    Ich sage an dieser Stelle: Das ist kein Nullsummen-
    spiel . Wir setzen auf Gleichwertigkeit und auf Durchläs-
    sigkeit, weil wir alle Potenziale und Talente in diesem
    Land zur Entfaltung bringen wollen . Mit dem Meis-
    ter-BAföG öffnen wir dafür Wege . Deshalb ist das ein
    guter  Tag  für  die  berufliche  Bildung  und  für  das  Bil-
    dungssystem insgesamt . Es ist ein guter Tag für viele
    Menschen in Deutschland, die demnächst eine Chance
    haben werden, die sie bisher nicht gehabt haben .

    Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)