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    Plenarprotokoll 18/159 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 159. Sitzung Berlin, Freitag, den 26. Februar 2016 Inhalt: Zur Geschäftsordnung Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . . 15665 B Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15666 A Zusatztagesordnungspunkt 4: Wahl der vom Deutschen Bundestag zu be- nennenden Mitglieder des Kuratoriums des Deutschen Instituts für Menschenrechte gemäß § 6 Absatz 2 Nummer 4 und 5 des Gesetzes über die Rechtsstellung und Auf- gaben des Deutschen Instituts für Men- schenrechte – DIMRG Drucksache 18/7703 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15667 C Tagesordnungspunkt 19: a) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Dritten Gesetzes zur Än- derung des Aufstiegsfortbildungsför- derungsgesetzes Drucksachen 18/7055, 18/7676 . . . . . . 15667 C – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/7677 . . . . . . . . . . . . . . 15667 C b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr . Rosemarie Hein, Sigrid Hupach, Matthias W . Birkwald, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Durchlässigkeit in der Bildung si- chern, Förderlücken zwischen beruf- licher Bildung und Studium schlie- ßen – zu dem Antrag der Abgeordneten Beate Walter-Rosenheimer, Kai Gehring, Özcan Mutlu, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Bildungszeit PLUS – Wei- terbildung für alle ermöglichen, le- benslanges Lernen fördern Drucksachen 18/7234, 18/7239, 18/7676 . . . . 15667 D Dr . Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15668 A Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 15669 A Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15671 A Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15672 B Dr . Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15674 C Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 15676 C Lena Strothmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15677 D Dr . Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 15679 A Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 15680 C Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, Roland Claus, Sigrid Hupach, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Finan- zierung der Wissenschaft auf eine arbeitsfä- hige Basis stellen – Bildung und Forschung in förderbedürftigen Regionen solide aus- statten Drucksache 18/7643 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15682 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 15682 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016II Dr . Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 15683 C Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15685 D Dr . Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 15687 A Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . . 15688 D Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 15690 C Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . . 15691 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 15691 B Dr . Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 15692 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15694 A Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 15695 A Elfi Scho-Antwerpes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 15697 A Stephan Albani (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15698 A Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15699 D Tagesordnungspunkt 21: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Kombinierter siebter und achter Bericht der Bundesrepublik Deutschland zum Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Beseitigung jeder Form von Diskrimi- nierung der Frau (CEDAW) Drucksache 18/5100 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15701 A Elke Ferner, Parl . Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15701 B Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 15702 C Ursula Groden-Kranich (CDU/CSU) . . . . . . . 15704 B Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15706 B Dr . Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 15707 B Christina Schwarzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 15708 B Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15710 A Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15711 A Dr . Silke Launert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15712 B Tagesordnungspunkt 22: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Modernisierung des Besteuerungsverfah- rens Drucksache 18/7457 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15714 A Dr . Michael Meister, Parl . Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15714 B Richard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 15715 D Frank Junge (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15716 C Lisa Paus (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . 15717 D Margaret Horb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15719 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 15720 B Tagesordnungspunkt 23: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr . Julia Verlinden, Annalena Baerbock, Peter Meiwald, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Bundesberggesetzes zur Untersa- gung der Fracking-Technik Drucksache 18/7551 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15721 B Dr . Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15721 C Dr . Herlind Gundelach (CDU/CSU) . . . . . . . . 15722 D Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 15725 A Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15726 A Karsten Möring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 15727 A Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15729 B Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15730 B Tagesordnungspunkt 24: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Digitalisierung der Energiewende Drucksache 18/7555 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15731 B Iris Gleicke, Parl . Staatssekretärin BMWi . . . 15731 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 15732 A Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 15733 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15734 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 15735 A Florian Post (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15736 A Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15736 D Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15738 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15739 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 15741 A Anlage 2 Neudruck: Erklärung nach § 31 GO der Ab- geordneten Petra Rode-Bosse (SPD) zu der namentlichen Abstimmung über den von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD einge- Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 III brachten Entwurf eines Gesetzes zur Einfüh- rung beschleunigter Asylverfahren (158 . Sit- zung, Tagesordnungspunkt 3 a, Anlage 7) . . . 15742 A Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15742 C Textrahmenoptionen: 30,5 mm Abstand oben (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 15665 159. Sitzung Berlin, Freitag, den 26. Februar 2016 Beginn: 9 .01 Uhr
  • folderAnlagen
    Johann Saathoff (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 15741 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aken, Jan van DIE LINKE 26 .02 .2016 Albsteiger, Katrin CDU/CSU 26 .02 .2016 Bartol, Sören SPD 26 .02 .2016 Beckmeyer, Uwe SPD 26 .02 .2016 Bergner, Dr . Christoph CDU/CSU 26 .02 .2016 Bilger, Steffen CDU/CSU 26 .02 .2016 Binder, Karin DIE LINKE 26 .02 .2016 Brantner, Dr . Franziska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 26 .02 .2016 Dörmann, Martin SPD 26 .02 .2016 Drobinski-Weiß, Elvira SPD 26 .02 .2016 Eberl, Iris CDU/CSU 26 .02 .2016 Engelmeier, Michaela SPD 26 .02 .2016 Fabritius, Dr . Bernd CDU/CSU 26 .02 .2016 Gabriel, Sigmar SPD 26 .02 .2016 Grindel, Reinhard CDU/CSU 26 .02 .2016 Gröhe, Hermann CDU/CSU 26 .02 .2016 Gutting, Olav CDU/CSU 26 .02 .2016 Höger, Inge DIE LINKE 26 .02 .2016 Holzenkamp, Franz- Josef CDU/CSU 26 .02 .2016 Jüttner, Dr . Egon CDU/CSU 26 .02 .2016 Kaczmarek, Oliver SPD 26 .02 .2016 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 26 .02 .2016 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 Klare, Arno SPD 26 .02 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kömpel, Birgit SPD 26 .02 .2016 Mast, Katja SPD 26 .02 .2016 Merkel, Dr . Angela CDU/CSU 26 .02 .2016 Müller, Dr . Gerd CDU/CSU 26 .02 .2016 Nahles, Andrea SPD 26 .02 .2016 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 Özoğuz, Aydan SPD 26 .02 .2016 Pantel, Sylvia CDU/CSU 26 .02 .2016 Schäuble, Dr . Wolfgang CDU/CSU 26 .02 .2016 Scheer, Dr . Nina SPD 26 .02 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 26 .02 .2016 Schmidt (Aachen), Ulla SPD 26 .02 .2016 Schmidt, Dr . Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 Steffel, Dr . Frank CDU/CSU 26 .02 .2016 Steinbach, Erika CDU/CSU 26 .02 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 26 .02 .2016 Terpe, Dr . Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 Thönnes, Franz SPD 26 .02 .2016 Ulrich, Alexander DIE LINKE 26 .02 .2016 Veit, Rüdiger SPD 26 .02 .2016 Wagenknecht, Dr . Sahra DIE LINKE 26 .02 .2016 Weinberg, Harald DIE LINKE 26 .02 .2016 Werner, Katrin DIE LINKE 26 .02 .2016 Wicklein, Andrea SPD 26 .02 .2016 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 26 .02 .2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 201615742 (A) (C) (B) (D) Anlage 2 Neudruck: Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Petra Rode-Bosse (SPD) zu der namentlichen Abstimmung über den von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zur Einführung beschleu- nigter Asylverfahren (158. Sitzung, Tagesordnungspunkt 3 a, Anlage 7) Mit dem Gesetz werden verschiedene Maßnahmen zu Verfahren der Anerkennung, Unterbringung von Flüchtlin- gen und Asylbewerbern sowie deren Lebensbedingungen geregelt . Auch wenn ich die Zielsetzung des Gesetzes in wesentlichen Bereichen unterstütze und darin das Ergeb- nis eines Kompromisses sehe, der weitergehende Ver- schärfungen wie etwa die Einrichtung von Transitzonen verhindert hat, kommt es jetzt darauf an, dass die Regis- trierung zügig vorangeht, dass Asylverfahren beschleunigt werden und dass Verfahren optimiert werden . Schnellere Verfahren sind auch Voraussetzung für gute Integration, damit diejenigen, die hier bleiben können, schnell durch Sprachkurse, Bildungsmöglichkeiten und Integration in den Arbeitsmarkt unterstützt werden können . Hier wird Handlungsfähigkeit des Staates erwartet, und darauf haben die Bürgerinnen und Bürger ein Anrecht . In dem vorliegenden „Asylpaket II“ kann ich deshalb den Punkten zustimmen, die die Verfahren beschleuni- gen und die Registrierung verbessern sowie den Kin- derschutz  in  den  Einrichtungen  durch  die  Pflicht  eines  erweiterten Führungszeugnisses für Helfer und Helferin- nen vorsehen . Insbesondere begrüße ich, dass dadurch der unsinnige und inhumane Vorschlag von Transitzonen an den Grenzen vom Tisch ist . Allerdings habe ich erhebliche Bedenken gegen die Wirksamkeit einzelner Regelungen des Gesetzentwurfes . Dies gilt vor allem für die deutliche Verschärfung der medizinischen Gründe, die einer Abschiebung entgegen- stehen, sowie die zweijährige Aussetzung des Familien- nachzugs für subsidiär Schutzbedürftige . Sorgen bereitet mir, dass die Regelung zum Familiennachzug auch für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge gelten soll . Ich befürchte, dass durch die Aussetzung des Fami- liennachzuges die Lebensbedingungen dieser Jugendli- chen verschärft werden, Integration erschwert wird und nachziehende Angehörige auf unsichere Wege gedrängt werden . Auch wenn in der Realität insgesamt nur sehr wenige Personen davon betroffen sein werden – 2015 erhielten nur 0,6 Prozent der Antragssteller, über die entschieden wurde, subsidiären Schutz, und nur 105 Fälle von Famili- ennachzug fanden statt –, ist das ein Zeichen, das ich aus humanitären Gründen nicht für richtig halte . Ich begrü- ße deshalb, dass vereinbart wurde, dass für unbegleitete Minderjährige im subsidiären Schutz eine Einzelfallprü- fung zum Familiennachzug stattfinden soll.  Statt weiterer Verschärfungen beim Asylrecht müssen wir jetzt vorrangig ein Integrationsgesetz zur Verbesse- rung des Zugangs zu Sprachkursen, Bildung, Ausbildung und Arbeit für Asylsuchende auf den Weg bringen . Das schafft soziale Teilhabe und sorgt dafür, dass die Men- schen, die zu uns geflohen sind, so schnell wie möglich  ihren Lebensunterhalt selbst verdienen können . Die Stellungnahmen von Verbänden, Hilfswerken, Kirchen und vielen weiteren Organisationen sind in mei- ne  Entscheidung  mit  eingeflossen.  Trotz  der  oben  ge- nannten Bedenken werde ich dem Gesetz zur Einführung beschleunigter Asylverfahren – auch unter Einbeziehung meiner politischen Gesamteinschätzung – zustimmen, denn was wir jetzt brauchen, sind schnellere und bessere Verfahren zur Unterbringung und Anerkennung . Zu guter Letzt: Mein besonderer Dank gilt den hauptamtlichen und ehrenamtlichen Kräften, die sich mit großem Engagement in den Unterkünften, in Sprachkur- sen, bei der Begleitung zu Ämtern, in Integrationsmaß- nahmen und in unzähligen weiteren Bereichen betätigen . Anlage 3 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über den Stand der Abwicklung des Fonds für Wiedergutmachungs- leistungen an jüdische Verfolgte – Stand 30 . Juni 2015 – Drucksachen 18/6735, 18/6847 Nr. 4 Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Strategie Intelligente Vernetzung Drucksachen 18/6022, 18/6236 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Energieeffizienzstrategie Gebäude – Wege zu ei- nem nahezu klimaneutralen Gebäudebestand Drucksachen 18/6782, 18/6933 Nr. 1.4 Ausschuss für Kultur und Medien – Unterrichtung durch die Deutsche Welle Entwurf der Fortschreibung der Aufgabenplanung 2014 bis 2017 der Deutschen Welle Drucksachen 18/7124, 18/7276 Nr. 8 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 15743 (A) (C) (B) (D) Innenausschuss Drucksache 18/5982 Nr . A .8 Ratsdokument 10321/15 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/5165 Nr . A .9 Ratsdokument 8672/15 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/7422 Nr . A .19 EP P8_TA-PROV(2015)0456 Drucksache 18/7422 Nr . A .20 Ratsdokument 13694/15 Drucksache 18/7422 Nr . A .21 Ratsdokument 15262/15 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 159. Sitzung Inhaltsverzeichnis ZP 4 Wahl: Deutsches Institut für Menschenrechte TOP 19 Änderung des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes TOP 20 Bildung und Forschung in strukturschwachen Regionen TOP 21 Übereinkommen gegen Diskriminierung der Frau TOP 22 Gesetz zur Modernisierung des Besteuerungsverfahrens TOP 23 Änderung des Bundesberggesetzes (Fracking-Technik) TOP 24 Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende Anlagen Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Die Kollegin Walter-Rosenheimer erhält nun das Wort

    für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen .


    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und
    Kollegen! Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer! Wir haben
    bereits vor einigen Wochen hier im Bundestag über das
    Meister-BAföG diskutiert . In dieser Debatte haben Sie,

    sehr geehrte Frau Ministerin, etwas ganz Bemerkenswer-
    tes gesagt . Ich wiederhole es hier einmal . Sie haben sinn-
    gemäß gesagt, es sei richtig, die Weiterbildungssituation
    und gegebenenfalls auch die Schreckensszenarien auf
    diesem Gebiet zu analysieren, entscheidend in der Politik
    sei aber, dass man handle, dass man etwas mache . Ich
    finde, damit haben Sie  total  recht. Politik bedeutet ent-
    scheiden und damit im Idealfall entschiedenes Handeln .
    Wenn diesem politischen Handeln aber keine fundierte
    Analyse vorausgeht, was es zu ändern gilt, dann hat man
    ganz offensichtlich ein Problem; denn wer die Heraus-
    forderungen nicht kennt, handelt manchmal am Problem
    vorbei .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich will mich an dieser Stelle aber gar nicht in Fun-
    damentalopposition bringen . Die Reform des Meis-
    ter-BAföGs ist in unseren Augen nicht der ganz große
    Wurf – das wissen Sie inzwischen; das haben wir oft ge-
    nug gesagt –, trotzdem finden wir – das will ich in aller 
    Deutlichkeit sagen –, dass das ein Schritt in die richtige
    Richtung ist, wie man so schön sagt . Es stimmt ja auch:
    Sie haben mit der Öffnung des Meister-BAföGs über-
    fällige Anpassungen vollzogen . Und ja, es ist höchste
    Zeit, dass in Zukunft auch Bachelorabsolventinnen und
    Studienabbrecher bei Aufstiegsfortbildungen gefördert
    werden können . Auch die Erhöhung von Leistungen und
    Freibeträgen finden wir richtig. 


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg . Dr . Thomas Feist [CDU/CSU] und Dr . Ernst Dieter Rossmann [SPD])


    – Herr Feist, Sie klatschen . Das ist ja gut .


    (Dr . Thomas Feist [CDU/CSU]: Ja, wenn Sie einmal etwas richtig finden! Dass ich das noch  erleben darf!)


    Sie wissen, dass wir es schade finden, dass die Reform 
    nicht weiter gefasst ist . Ich denke, dass der eine oder an-
    dere Bildungsinteressierte in Zukunft ein paar Euro mehr
    in der klammen Kasse hat. Das finden wir gut, weil wir 
    jeden zusätzlichen Euro für Bildung richtig finden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Dr . Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Es ist eine ganze Menge, was es mehr gibt!)


    – Ja .

    Wer aber behauptet, mit diesen Anpassungen eine ech-
    te  Gleichwertigkeit  von  akademischer  und  beruflicher 
    Bildung herzustellen, hat nicht recht . Da muss man, glau-
    be ich, schon mehr bieten . Genau das haben übrigens –
    vielleicht erinnern Sie sich daran – auch alle Experten
    in unserem Fachgespräch, in der Anhörung im Bildungs-
    ausschuss bestätigt . Diese Reform gibt eben nicht das
    notwendige Signal dafür, dass lebenslanges Lernen end-
    lich für alle Menschen möglich wird . Daran müssen Sie
    etwas ändern .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr . Thomas Feist [CDU/CSU]: Aber darum geht es bei dem Gesetz nicht!)


    Martin Rabanus






    (A) (C)



    (B) (D)


    – Wir sprechen jetzt aber über das Thema, auch wenn es
    nur um dieses eine Gesetz geht . Wir kritisieren ja gerade,
    dass das kein größerer Wurf ist .

    Wer nimmt an Weiterbildungen nicht oder viel zu
    selten teil? Das sind vor allem Alleinerziehende, das
    sind vor allem Frauen in den typischen Frauenberufen,
    die schlechter bezahlt werden, das sind Menschen mit
    Migrationshintergrund, das sind ausländische Menschen,
    das sind aber auch Menschen mit geringerer Berufsqua-
    lifizierung. All denen hilft die vorgelegte Änderung beim 
    Meister-BAföG herzlich wenig, aber auch für diese Men-
    schen tragen wir hier Verantwortung .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Vermutlich entgegnen Sie jetzt – das haben Sie ja
    schon gesagt, Herr Feist –, dass es dafür andere Instru-
    mente gibt: die Bildungsprämie, Bildungsgutscheine,
    Bildungskredite,


    (Dr . Thomas Feist [CDU/CSU]: Das sind alles Renner! Tolle Sachen!)


    Bildungsurlaub, Weiterbildungssparen, verschiedene
    Länderprogramme . Das gibt es alles . Es stimmt natür-
    lich, dass das Meister-BAföG nicht das einzige Förder-
    instrument ist; aber glauben Sie denn wirklich, dass die
    Menschen bei dieser Vielzahl von Programmen und an-
    gesichts dieser Unübersichtlichkeit noch den Überblick
    behalten? Die Weiterbildungsbeteiligung ist in Deutsch-
    land doch auch deshalb so gering, weil kaum jemand
    weiß, was für Fördermöglichkeiten es gibt .


    (Dr . Thomas Feist [CDU/CSU]: Die Weiterbildungsprämie ist immer überbucht! Ein Renner!)


    Ich sage: Schaffen Sie doch endlich Transparenz in
    diesem undurchsichtigen Dschungel .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Vereinfachen Sie die Zugänge, damit auch die vorhin
    genannten Menschen am lebenslangen Lernen teilhaben
    können .


    (Beifall des Abg . Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Dazu gehören natürlich auch transparente, niedrig-
    schwellige, qualitativ hochwertige und flächendeckende 
    Beratungsangebote vor Ort .

    Sehr geehrte Damen und Herren, es ist doch kein Zu-
    fall, dass in der reichen Industrienation Deutschland so
    wenig Menschen am lebenslangen Lernen teilnehmen .
    Das hat strukturelle Gründe . Ganz offensichtlich reichen
    die derzeit bestehenden Förderinstrumente nicht aus .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Es ist Ihre Aufgabe, diese Ungerechtigkeit zu beseitigen .

    Frau Ministerin Wanka, Sie haben gesagt, das Meis-
    ter-BAföG sei ein entscheidender Beitrag zur Fachkräf-
    tesicherung, aber es sei kein Beitrag, der die gesamte
    Weiterbildungsthematik von A bis Z regle . Aber warum

    eigentlich nicht? Trauen Sie es sich doch zu, die deutsche
    Weiterbildung vom Kopf auf die Füße zu stellen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Lassen Sie mich ein paar Feststellungen treffen . Sie
    haben eine parlamentarische 80-Prozent-Mehrheit . Sie
    sind gemeinsam mit Arbeitgebern und Gewerkschaften
    Partner der großen Allianz für Aus- und Weiterbildung .
    Der Bund hat im Jahr 2015 einen Haushaltsüberschuss
    in Höhe von 12 Milliarden Euro erwirtschaftet . Besse-
    re Voraussetzungen für eine umfassende Strukturreform
    von A bis Z kann es nicht geben . Diese Chance hätten Sie
    doch nutzen können .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Spätestens heute erfahren wir leider einmal mehr, dass
    Ihrer Koalition trotz kräftigen Rückenwinds schnell ein-
    mal die Puste ausgeht .


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr . Daniela De Ridder [SPD]: Nein, wir sind atemlos! – Zurufe von der SPD: Na, na!)


    – Ja . – Wie eine sozial gerechte Weiterbildungsförderung
    aussehen kann, haben wir in unserem grünen Antrag zur
    Bildungszeit Plus vorgelegt .


    (Dr . Daniela De Ridder [SPD]: Atemlos durch die Nacht!)


    – „Atemlos durch die Nacht“? Das muss man auch als
    Politikerin in diesen Tagen manchmal machen .

    Wir wollen das Aufstiegsfortbildungsförderungsge-
    setz so umbauen, dass es diesen Namen auch verdient .
    Mit einem individuellen Mix aus Zuschuss und Darle-
    hen können wir echte Zugangsgerechtigkeit in der Wei-
    terbildung schaffen . Dabei wollen wir die Lebens- und
    Einkommenssituation berücksichtigen und gerade die
    Schwächeren fördern .


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Genau das tun wir!)


    Damit auch Berufstätige breiten Zugang zu Fort- und
    Weiterbildung haben, müssen endlich auch die Möglich-
    keiten der Arbeitszeitreduzierung ausgebaut und verein-
    facht werden . Unser Konzept ist sozial gerecht . Denn es
    gilt der Grundsatz: Wer weniger hat, bekommt mehr –
    und umgekehrt .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr . Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Das ist das BAföG-Prinzip!)


    Anders als beim Meister-BAföG sollen bei uns alle
    Menschen die Möglichkeit erhalten, beruflich aufzustei-
    gen und sich persönlich weiterzuentwickeln; denn das ist
    zukunftsfähig . Auch Ihnen, liebe Kolleginnen und Kolle-
    gen von der SPD, scheint ja langsam zu dämmern, dass
    diese Bundesregierung zu wenig  tut, um Geringqualifi-
    zierte zu fördern .


    (Dr . Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Also wirklich!)


    Beate Walter-Rosenheimer






    (A) (C)



    (B) (D)


    Ich habe Ihren Artikel in der Frankfurter Rundschau
    vom 12 . Februar dieses Jahres gelesen, Herr Kollege
    Rossmann, in dem es darum geht, wie eine sozial gerech-
    te Weiterbildungsförderung  aussehen  könnte.  Ich  finde 
    die Ideen gut . Daran sieht man: Auch eine Zeitung kann
    ein guter Ort sein, eigene Ideen darzustellen und zu kom-
    mentieren .


    (Dr . Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Aber das kommt doch auch ins Parlament, Kollegin!)


    Aber Sie sind Teil dieser Bundesregierung,


    (Dr . Thomas Feist [CDU/CSU]: Was? Das ist mir neu!)


    und Sie tragen Verantwortung, die Dinge hier zu verän-
    dern; denn entscheidend ist, was hier verändert und im
    Bundestag beschlossen wird .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Es tut mir leid, aber allein von Gastbeiträgen und vom
    Fingerzeig auf einen unwilligen Koalitionspartner wird
    kein einziger Mensch mit schlechteren Startchancen bes-
    ser gefördert werden .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich will abschließend die Seite 24 des Koalitionsver-
    trages zitieren:

    Angesichts des demografischen Wandels ist das le-
    benslange Lernen so wichtig wie nie . Diese gesamt-
    gesellschaftliche Aufgabe wollen wir im Rahmen
    der „Allianz für Aus- und Weiterbildung“ bewälti-
    gen .


    (Dr . Thomas Feist [CDU/CSU]: Ja! Wir tun nichts anderes! – Martin Rabanus [SPD]: Das passiert auch!)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, stellen Sie sich die-
    ser Aufgabe! Drehen Sie nicht nur an den kleinen Stell-
    schrauben! Nutzen Sie die breite Allianz für Aus- und
    Weiterbildung! Bei den Gewerkschaften stoßen Sie doch
    sicher auf offene Ohren .


    (Dr . Daniela De Ridder [SPD]: In der Tat!)


    Wir stimmen Ihrem Gesetzentwurf heute zu . Aber wir
    finden, bei der Weiterbildung bleibt noch einiges zu tun. 
    Wir geben die Hoffnung nicht auf,


    (Dr . Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Wir auch nicht!)


    dass lebenslanges Lernen auch in der Großen Koalition
    ankommt .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr . Daniela De Ridder [SPD]: Wir haben ja noch ein bisschen Zeit bis zum Ende der Legislaturperiode!)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Für die Bundesregierung hat nun die Bundesministe-

rin Johanna Wanka das Wort .


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung
und Forschung:

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Her-
ren! 724, das ist für mich heute die Zahl des Tages, weil
das Gesetz, über das wir heute befinden, bei der Vorbe-
reitung auf sage und schreibe 724 verschiedene Fortbil-
dungsziele in Anspruch genommen werden kann . Das tun
in dieser Republik im Moment im Schnitt 170 000 Men-
schen in jedem Jahr .


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Dr . Daniela De Ridder [SPD]: Hört! Hört!)


Das Meister-BAföG gibt es seit fast 20 Jahren, und es
ist gut . Wir hatten mehrere Novellen . Mit der jetzt vor-
liegenden Novelle sorgen wir dafür, dass es ein echtes
Aufstiegs-BAföG ist, dass es familienfreundlich, attrak-
tiv und vor allen Dingen fit für zukünftige Herausforde-
rungen ist . Das müssen wir in diesem Parlament immer
bedenken .

Meine Damen und Herren, es freut mich, dass – –


(Beifall des Abg . Dr . Ernst Dieter Rossmann [SPD])


Es freut mich – –


(Beifall des Abg . Hubertus Heil [Peine] [SPD] – Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Sie haben zwei Fans! – Heiterkeit)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Ministerin, genießen Sie diese Szene in vollen

    Zügen . Es kommt ganz selten vor, dass die schlichte An-
    kündigung, dass man sich als Mitglied der Bundesregie-
    rung freue, zu einer solch spontanen Sympathiebekun-
    dung führt .


    (Heiterkeit)


    Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung
    und Forschung:

    Ich freue mich sehr, dass der Präsident diese Debatte
    leitet, weil er einmal an unserem Gesetz herumgenörgelt
    hat .


    (Heiterkeit)


    – Meine Damen und Herren, lachen Sie nicht so lange;
    das geht von meiner Zeit ab .

    Ich freue mich, dass es aus den Kreisen der Koaliti-
    onsfraktionen in Bezug auf den Gesetzentwurf Lob gibt,
    dass er ihnen so gut gefallen hat und dass sie ihn noch
    besser gemacht haben . Auch setze ich darauf, dass die
    zusätzlichen notwendigen Finanzmittel bereitgestellt
    werden .

    Schauen wir uns einmal – wir haben jetzt mehrfach
    darüber geredet – das Gesetz an . In ihm sind zum Bei-
    spiel Leistungsverbesserungen enthalten . Sie betreffen –
    ich dekliniere das einmal herunter – den Zuschussanteil,
    die Familienaufschläge, den Förderbetrag für das Meis-
    terstück und weitere Dinge . Alles wird erhöht . Es gibt
    weniger Bürokratie . Das Problem mit der Bürokratie
    spielt hier also keine Rolle . Man kann den Förderantrag

    Beate Walter-Rosenheimer






    (A) (C)



    (B) (D)


    online stellen . Vor allen Dingen wird in Bezug auf die
    Teilnahmenachweise – das ist auch für die Länder sehr
    wichtig – der Bürokratieaufwand im Schnitt um die Hälf-
    te reduziert .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Das Gesetz schafft – das sage ich jetzt auch in Rich-
    tung der Grünen – vor allen Dingen für den Einzelnen
    mehr Transparenz . Bisher war es deutlich komplizier-
    ter . Das Meister-BAföG hing bislang davon ab, wie die
    Klassenzusammensetzung war, wie vielen es zustand et
    cetera . Ab jetzt – mit Wirksamwerden dieses Gesetzes –
    hängt es nur noch von den individuellen Voraussetzun-
    gen des Einzelnen ab, ob er Meister-BAföG bekommt .
    Das ist, glaube ich, für ihn – er kann ja nicht über die
    Klassenzusammensetzung oder anderes entscheiden –
    außerordentlich wichtig .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Jetzt etwas Prinzipielles, Frau Hein; da gibt es, glaube
    ich, einen ideologischen Unterschied . Wenn man gerecht
    handeln will, muss man berücksichtigen, ob die Voraus-
    setzungen bei denen, die man beurteilt oder bedenkt,
    gleich oder unterschiedlich sind . Wenn quasi Äpfel und
    Birnen gleich gefördert werden, dann ist das nach meiner
    Auffassung nicht gerecht . Wir sagen, dass es für Allein-
    erziehende mit Kindern schwerer ist, eine Meisterfortbil-
    dung zu machen . Deswegen bekommen diese dezidiert
    einen besonderen Zuschlag für die Betreuungskosten –
    das ist mir sehr wichtig –, der jetzt 130 Euro beträgt, um
    der besonderen Lebenssituation gerecht zu werden .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wenn ich ausgerechnet an der Stelle höre, dass alle das
    Gleiche bekommen müssen, kann ich nur sagen, dass
    sich eine Familie mit eventuell sogar zwei Verdienern in
    einer anderen Situation befindet.


    (Dr . Rosemarie Hein [DIE LINKE]: Warum nicht auch Studierende mit Kindern? Ich rede von Studierenden an einer Hochschule!)


    – Ja, klar . Ich habe es kapiert .


    (Dr . Rosemarie Hein [DIE LINKE]: Offensichtlich nicht!)


    Bei Studierenden und denen, die das Meister-BAföG
    bekommen, gibt es denselben Zuschussanteil in Höhe
    von 130 Euro für die Kinder . Das andere ist der zusätzli-
    che Darlehensanteil im AFBG . Es gibt also – das war uns
    wichtig – genau denselben Zuschussanteil, mit Ausnah-
    me der Alleinerziehenden .

    Meine Damen und Herren, dies ist ein sehr gutes Ge-
    setz . Es hat aber Grenzen . Zum Beispiel regelt es nicht,
    wer einen Kurs zur Alphabetisierung besuchen kann und
    wie man einen zweiten Schulabschluss nachholt . Auch
    regelt  es  nicht  die Anpassungsqualifizierung  für  Men-
    schen  mit  einer  Qualifikation  aus  dem Ausland.  Wei-
    terhin regelt es auch nicht Dinge, die die Funktion der
    allgemeinen  beruflichen  Weiterbildung  betreffen.  Das 
    wird – Gott sei Dank! – bei uns zu 70 Prozent von den
    Betrieben geleistet . Und das soll an der Stelle auch so

    bleiben . Es wird vieles über die Bildungsprämie und über
    andere Maßnahmen geregelt . Das ist aber nicht Aufga-
    be dieses Gesetzes . Dieses Gesetz betrifft dezidiert die
    Aufstiegsfortbildung für eine bestimmte Gruppe von
    Menschen aus dem dualen System oder auch – da gibt
    es jetzt eine entsprechende Erweiterung – aus dem Hoch-
    schulsystem .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir schaffen nicht nur ein attraktives Aufstiegs-BAföG
    für diejenigen, die wir in den Handwerksbetrieben oder
    in den großen Firmen brauchen – also für die Fach- und
    Führungskräfte  –,  sondern  auch  für  Pflegekräfte,  für 
    Erzieherinnen und Erzieher . Frau Hein, wir haben hier
    schon einmal darüber diskutiert: Wir brauchen eine Re-
    gelung bezüglich dieses Anteils von 70 Prozent . Das be-
    deutet aber, dass jemand, der einen entsprechenden Kurs
    besucht, bei förderfähiger Verteilung der praktischen
    Zeiten noch Anspruch auf acht Wochen Urlaub im Jahr
    hat. Ich finde, das ist vertretbar. Dann kann voll durchge-
    fördert werden . Es ist möglich, die gesamte Förderkette
    in Anspruch zu nehmen . Auch Praktika können eingebaut
    werden . Es gibt da also keine Förderlücke .

    Ich finde es überhaupt nicht in Ordnung, dass man vor-
    gebildete Kräfte als Erzieherinnen einsetzt und dann er-
    wartet, dass sie ihre Tätigkeit nicht im Rahmen der regu-
    lären Praktika finanziert bekommen, sondern über einen 
    längeren Zeitraum mithilfe von Darlehen . Hier erwarte
    ich, dass dann für sie von den Kommunen – oder wer
    auch  immer  sie  anstellt  –  sozialversicherungspflichtige 
    Arbeitsplätze geschaffen werden . Das ist entscheidend .


    (Dr . Rosemarie Hein [DIE LINKE]: Das ist doch gar nicht ausgeschlossen! Das kann man doch trotzdem alles machen!)


    – Nein, kann man nicht .


    (Dr . Rosemarie Hein [DIE LINKE]: Natürlich!)


    – Nein!

    Die dritte Novelle, über die wir heute sprechen, ist,
    was das Leistungsvolumen betrifft, mit Abstand die
    größte Novelle, die wir je hatten .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Was Prozentsätze anbelangt, will ich nur ein Beispiel
    eines Ehepaares anführen . Die Ehefrau, die an einem
    Meisterkurs teilnimmt, bekommt jetzt gut 140 Euro mehr
    im Monat . Das Entscheidende ist aber: Sie bekommt
    auch 263 Euro mehr als Zuschuss ohne Rückzahlungs-
    pflicht. Das ist wichtig für die Betreffenden.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Meine Damen und Herren, ich glaube, dieser Gesetz-
    entwurf macht Ernst mit der Gleichwertigkeit von be-
    ruflicher und akademischer Bildung, und darüber reden 
    wir ja ständig . Jemand, der sich nach der Schule dazu
    entschließt – auch mit Abitur –, eine duale Ausbildung zu
    machen, begibt sich nicht in eine Sackgasse . Aufgrund
    der praktischen Erfahrungen kann er später studieren –

    Bundesministerin Dr. Johanna Wanka






    (A) (C)



    (B) (D)


    auch dann, wenn er kein Abitur hat . Wenn ihm das Stu-
    dium nicht gefällt oder seine Erwartungen nicht erfüllt
    werden, dann kann er in die duale Ausbildung gehen und
    sich, je nach Voraussetzung, auch zum Meister ausbilden
    lassen . Jemand, der einen Bachelor hat, kann jetzt nach
    diesem Gesetzentwurf auch einen Handwerksbetrieb lei-
    ten, wenn er seinen Meister nachmacht .

    Diese Dinge beeinflussen die Attraktivität des beruf-
    lichen Systems ganz entscheidend, und wir reden nicht
    nur darüber, sondern wir handeln auch und stellen viel
    Geld dafür zur Verfügung . Allein in den nächsten Jah-
    ren wird dafür fast eine Viertelmilliarde Euro zusätzlich
    ausgegeben .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Meine Damen und Herren, die Attraktivität des Auf-
    stiegs-BAföG wurde bereits erwähnt, aber es ist klar: Das
    Gesetz muss auch durch den Bundesrat . Deswegen sage
    ich – ich glaube aber, darin bin ich mir mit den Kolle-
    gen von der A-Seite, die hier sind, einig –, dass wir die
    A-Länder vielleicht noch ein Stück gemeinsam davon
    überzeugen müssen .


    (Martin Rabanus [SPD]: Die A-Länder sind nicht das Problem!)


    – Die A-Länder sind das Problem an dieser Stelle .


    (Martin Rabanus [SPD]: Die A-Länder sind immer gut!)


    Aber wir werden sie überzeugen . Das wird nicht das Pro-
    blem sein . Ich denke, wir kriegen das im Bundesrat hin .


    (Dr . Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Das glaube ich auch!)


    Ich finde es interessant, dass immer wieder gefordert 
    wird, der Bund müsse hier tätig werden . Vielleicht war
    ich zu lange an anderer Stelle im föderalen System aktiv,


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das kann sein!)


    aber für mich ist Bildung immer noch in einem großen
    Maße Ländersache, und daran wollen wir vonseiten des
    Bundes nichts ändern, sondern wir wollen Dinge gemein-
    sam machen . Diese Änderung der Aufstiegsfortbildungs-
    förderung machen wir gemeinsam – mit einer Verteilung
    von 78 zu 22 Prozent .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Auch angesichts der Redebeiträge der Oppositions-
    fraktionen glaube ich, dass wir auf dieses Gesetz, wenn
    es im Bundesgesetzblatt steht, gemeinsam stolz sein kön-
    nen, und wir sollten das auch vertreten . Wenn Sie ent-
    sprechend abstimmen, können wir hier an dieser Stelle
    sagen, dass es uns in diesem Parlament gelungen ist, das
    erfolgreichste, wichtigste und bedeutendste Förderinstru-
    ment, das wir im Bereich der Ausbildung haben,


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Genau!)


    weiter zu stärken und zu verbessern .

    Danke schön .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)