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ID1815901000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/159 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 159. Sitzung Berlin, Freitag, den 26. Februar 2016 Inhalt: Zur Geschäftsordnung Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . . 15665 B Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15666 A Zusatztagesordnungspunkt 4: Wahl der vom Deutschen Bundestag zu be- nennenden Mitglieder des Kuratoriums des Deutschen Instituts für Menschenrechte gemäß § 6 Absatz 2 Nummer 4 und 5 des Gesetzes über die Rechtsstellung und Auf- gaben des Deutschen Instituts für Men- schenrechte – DIMRG Drucksache 18/7703 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15667 C Tagesordnungspunkt 19: a) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Dritten Gesetzes zur Än- derung des Aufstiegsfortbildungsför- derungsgesetzes Drucksachen 18/7055, 18/7676 . . . . . . 15667 C – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/7677 . . . . . . . . . . . . . . 15667 C b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr . Rosemarie Hein, Sigrid Hupach, Matthias W . Birkwald, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Durchlässigkeit in der Bildung si- chern, Förderlücken zwischen beruf- licher Bildung und Studium schlie- ßen – zu dem Antrag der Abgeordneten Beate Walter-Rosenheimer, Kai Gehring, Özcan Mutlu, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Bildungszeit PLUS – Wei- terbildung für alle ermöglichen, le- benslanges Lernen fördern Drucksachen 18/7234, 18/7239, 18/7676 . . . . 15667 D Dr . Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15668 A Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 15669 A Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15671 A Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15672 B Dr . Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15674 C Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 15676 C Lena Strothmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15677 D Dr . Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 15679 A Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 15680 C Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, Roland Claus, Sigrid Hupach, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Finan- zierung der Wissenschaft auf eine arbeitsfä- hige Basis stellen – Bildung und Forschung in förderbedürftigen Regionen solide aus- statten Drucksache 18/7643 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15682 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 15682 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016II Dr . Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 15683 C Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15685 D Dr . Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 15687 A Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . . 15688 D Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 15690 C Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . . 15691 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 15691 B Dr . Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 15692 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15694 A Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 15695 A Elfi Scho-Antwerpes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 15697 A Stephan Albani (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15698 A Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15699 D Tagesordnungspunkt 21: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Kombinierter siebter und achter Bericht der Bundesrepublik Deutschland zum Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Beseitigung jeder Form von Diskrimi- nierung der Frau (CEDAW) Drucksache 18/5100 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15701 A Elke Ferner, Parl . Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15701 B Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 15702 C Ursula Groden-Kranich (CDU/CSU) . . . . . . . 15704 B Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15706 B Dr . Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 15707 B Christina Schwarzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 15708 B Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15710 A Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15711 A Dr . Silke Launert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15712 B Tagesordnungspunkt 22: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Modernisierung des Besteuerungsverfah- rens Drucksache 18/7457 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15714 A Dr . Michael Meister, Parl . Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15714 B Richard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 15715 D Frank Junge (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15716 C Lisa Paus (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . 15717 D Margaret Horb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15719 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 15720 B Tagesordnungspunkt 23: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr . Julia Verlinden, Annalena Baerbock, Peter Meiwald, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Bundesberggesetzes zur Untersa- gung der Fracking-Technik Drucksache 18/7551 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15721 B Dr . Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15721 C Dr . Herlind Gundelach (CDU/CSU) . . . . . . . . 15722 D Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 15725 A Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15726 A Karsten Möring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 15727 A Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15729 B Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15730 B Tagesordnungspunkt 24: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Digitalisierung der Energiewende Drucksache 18/7555 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15731 B Iris Gleicke, Parl . Staatssekretärin BMWi . . . 15731 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 15732 A Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 15733 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15734 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 15735 A Florian Post (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15736 A Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15736 D Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15738 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15739 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 15741 A Anlage 2 Neudruck: Erklärung nach § 31 GO der Ab- geordneten Petra Rode-Bosse (SPD) zu der namentlichen Abstimmung über den von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD einge- Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 III brachten Entwurf eines Gesetzes zur Einfüh- rung beschleunigter Asylverfahren (158 . Sit- zung, Tagesordnungspunkt 3 a, Anlage 7) . . . 15742 A Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15742 C Textrahmenoptionen: 30,5 mm Abstand oben (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 15665 159. Sitzung Berlin, Freitag, den 26. Februar 2016 Beginn: 9 .01 Uhr
  • folderAnlagen
    Johann Saathoff (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 15741 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aken, Jan van DIE LINKE 26 .02 .2016 Albsteiger, Katrin CDU/CSU 26 .02 .2016 Bartol, Sören SPD 26 .02 .2016 Beckmeyer, Uwe SPD 26 .02 .2016 Bergner, Dr . Christoph CDU/CSU 26 .02 .2016 Bilger, Steffen CDU/CSU 26 .02 .2016 Binder, Karin DIE LINKE 26 .02 .2016 Brantner, Dr . Franziska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 26 .02 .2016 Dörmann, Martin SPD 26 .02 .2016 Drobinski-Weiß, Elvira SPD 26 .02 .2016 Eberl, Iris CDU/CSU 26 .02 .2016 Engelmeier, Michaela SPD 26 .02 .2016 Fabritius, Dr . Bernd CDU/CSU 26 .02 .2016 Gabriel, Sigmar SPD 26 .02 .2016 Grindel, Reinhard CDU/CSU 26 .02 .2016 Gröhe, Hermann CDU/CSU 26 .02 .2016 Gutting, Olav CDU/CSU 26 .02 .2016 Höger, Inge DIE LINKE 26 .02 .2016 Holzenkamp, Franz- Josef CDU/CSU 26 .02 .2016 Jüttner, Dr . Egon CDU/CSU 26 .02 .2016 Kaczmarek, Oliver SPD 26 .02 .2016 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 26 .02 .2016 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 Klare, Arno SPD 26 .02 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kömpel, Birgit SPD 26 .02 .2016 Mast, Katja SPD 26 .02 .2016 Merkel, Dr . Angela CDU/CSU 26 .02 .2016 Müller, Dr . Gerd CDU/CSU 26 .02 .2016 Nahles, Andrea SPD 26 .02 .2016 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 Özoğuz, Aydan SPD 26 .02 .2016 Pantel, Sylvia CDU/CSU 26 .02 .2016 Schäuble, Dr . Wolfgang CDU/CSU 26 .02 .2016 Scheer, Dr . Nina SPD 26 .02 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 26 .02 .2016 Schmidt (Aachen), Ulla SPD 26 .02 .2016 Schmidt, Dr . Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 Steffel, Dr . Frank CDU/CSU 26 .02 .2016 Steinbach, Erika CDU/CSU 26 .02 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 26 .02 .2016 Terpe, Dr . Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .02 .2016 Thönnes, Franz SPD 26 .02 .2016 Ulrich, Alexander DIE LINKE 26 .02 .2016 Veit, Rüdiger SPD 26 .02 .2016 Wagenknecht, Dr . Sahra DIE LINKE 26 .02 .2016 Weinberg, Harald DIE LINKE 26 .02 .2016 Werner, Katrin DIE LINKE 26 .02 .2016 Wicklein, Andrea SPD 26 .02 .2016 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 26 .02 .2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 201615742 (A) (C) (B) (D) Anlage 2 Neudruck: Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Petra Rode-Bosse (SPD) zu der namentlichen Abstimmung über den von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zur Einführung beschleu- nigter Asylverfahren (158. Sitzung, Tagesordnungspunkt 3 a, Anlage 7) Mit dem Gesetz werden verschiedene Maßnahmen zu Verfahren der Anerkennung, Unterbringung von Flüchtlin- gen und Asylbewerbern sowie deren Lebensbedingungen geregelt . Auch wenn ich die Zielsetzung des Gesetzes in wesentlichen Bereichen unterstütze und darin das Ergeb- nis eines Kompromisses sehe, der weitergehende Ver- schärfungen wie etwa die Einrichtung von Transitzonen verhindert hat, kommt es jetzt darauf an, dass die Regis- trierung zügig vorangeht, dass Asylverfahren beschleunigt werden und dass Verfahren optimiert werden . Schnellere Verfahren sind auch Voraussetzung für gute Integration, damit diejenigen, die hier bleiben können, schnell durch Sprachkurse, Bildungsmöglichkeiten und Integration in den Arbeitsmarkt unterstützt werden können . Hier wird Handlungsfähigkeit des Staates erwartet, und darauf haben die Bürgerinnen und Bürger ein Anrecht . In dem vorliegenden „Asylpaket II“ kann ich deshalb den Punkten zustimmen, die die Verfahren beschleuni- gen und die Registrierung verbessern sowie den Kin- derschutz  in  den  Einrichtungen  durch  die  Pflicht  eines  erweiterten Führungszeugnisses für Helfer und Helferin- nen vorsehen . Insbesondere begrüße ich, dass dadurch der unsinnige und inhumane Vorschlag von Transitzonen an den Grenzen vom Tisch ist . Allerdings habe ich erhebliche Bedenken gegen die Wirksamkeit einzelner Regelungen des Gesetzentwurfes . Dies gilt vor allem für die deutliche Verschärfung der medizinischen Gründe, die einer Abschiebung entgegen- stehen, sowie die zweijährige Aussetzung des Familien- nachzugs für subsidiär Schutzbedürftige . Sorgen bereitet mir, dass die Regelung zum Familiennachzug auch für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge gelten soll . Ich befürchte, dass durch die Aussetzung des Fami- liennachzuges die Lebensbedingungen dieser Jugendli- chen verschärft werden, Integration erschwert wird und nachziehende Angehörige auf unsichere Wege gedrängt werden . Auch wenn in der Realität insgesamt nur sehr wenige Personen davon betroffen sein werden – 2015 erhielten nur 0,6 Prozent der Antragssteller, über die entschieden wurde, subsidiären Schutz, und nur 105 Fälle von Famili- ennachzug fanden statt –, ist das ein Zeichen, das ich aus humanitären Gründen nicht für richtig halte . Ich begrü- ße deshalb, dass vereinbart wurde, dass für unbegleitete Minderjährige im subsidiären Schutz eine Einzelfallprü- fung zum Familiennachzug stattfinden soll.  Statt weiterer Verschärfungen beim Asylrecht müssen wir jetzt vorrangig ein Integrationsgesetz zur Verbesse- rung des Zugangs zu Sprachkursen, Bildung, Ausbildung und Arbeit für Asylsuchende auf den Weg bringen . Das schafft soziale Teilhabe und sorgt dafür, dass die Men- schen, die zu uns geflohen sind, so schnell wie möglich  ihren Lebensunterhalt selbst verdienen können . Die Stellungnahmen von Verbänden, Hilfswerken, Kirchen und vielen weiteren Organisationen sind in mei- ne  Entscheidung  mit  eingeflossen.  Trotz  der  oben  ge- nannten Bedenken werde ich dem Gesetz zur Einführung beschleunigter Asylverfahren – auch unter Einbeziehung meiner politischen Gesamteinschätzung – zustimmen, denn was wir jetzt brauchen, sind schnellere und bessere Verfahren zur Unterbringung und Anerkennung . Zu guter Letzt: Mein besonderer Dank gilt den hauptamtlichen und ehrenamtlichen Kräften, die sich mit großem Engagement in den Unterkünften, in Sprachkur- sen, bei der Begleitung zu Ämtern, in Integrationsmaß- nahmen und in unzähligen weiteren Bereichen betätigen . Anlage 3 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über den Stand der Abwicklung des Fonds für Wiedergutmachungs- leistungen an jüdische Verfolgte – Stand 30 . Juni 2015 – Drucksachen 18/6735, 18/6847 Nr. 4 Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Strategie Intelligente Vernetzung Drucksachen 18/6022, 18/6236 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Energieeffizienzstrategie Gebäude – Wege zu ei- nem nahezu klimaneutralen Gebäudebestand Drucksachen 18/6782, 18/6933 Nr. 1.4 Ausschuss für Kultur und Medien – Unterrichtung durch die Deutsche Welle Entwurf der Fortschreibung der Aufgabenplanung 2014 bis 2017 der Deutschen Welle Drucksachen 18/7124, 18/7276 Nr. 8 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 159 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 26 . Februar 2016 15743 (A) (C) (B) (D) Innenausschuss Drucksache 18/5982 Nr . A .8 Ratsdokument 10321/15 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/5165 Nr . A .9 Ratsdokument 8672/15 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/7422 Nr . A .19 EP P8_TA-PROV(2015)0456 Drucksache 18/7422 Nr . A .20 Ratsdokument 13694/15 Drucksache 18/7422 Nr . A .21 Ratsdokument 15262/15 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 159. Sitzung Inhaltsverzeichnis ZP 4 Wahl: Deutsches Institut für Menschenrechte TOP 19 Änderung des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes TOP 20 Bildung und Forschung in strukturschwachen Regionen TOP 21 Übereinkommen gegen Diskriminierung der Frau TOP 22 Gesetz zur Modernisierung des Besteuerungsverfahrens TOP 23 Änderung des Bundesberggesetzes (Fracking-Technik) TOP 24 Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende Anlagen Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Rosemarie Hein


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Vielen Dank, Herr Präsident . – Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Lieber Herr Feist, ich werde einmal Ihre Ar-
    beit übernehmen und nicht über Sachsen, sondern über
    das Gesetz und die hier vorliegenden Anträge reden .


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    In der Tat ist dieses, kurz als Meister-BAföG bezeich-
    nete  Gesetz  ein  wichtiges  Instrument  für  berufliches 
    Fortkommen, vor allen Dingen für jene Menschen, die
    ihren Berufsweg im Rahmen der dualen Berufsausbil-
    dung begonnen haben;


    (Dr . Thomas Feist [CDU/CSU]: Habe ich gesagt!)


    denn dies ist in der Regel Voraussetzung, nach diesem
    Gesetz gefördert zu werden . Es war hohe Zeit, die För-
    derhöhen aufzustocken und die Förderbedingungen zu
    verbessern . Dem wird das Gesetz allerdings, trotz der
    Nachbesserungen im Ausschuss, die wir überhaupt nicht
    geringschätzen wollen, nur teilweise gerecht . Wie schon
    in der Debatte zum Studierenden-BAföG müssen wir Ih-
    nen sagen, dass die Anpassungen einfach nicht reichen .


    (Dr . Thomas Feist [CDU/CSU]: Ach, Quatsch!)


    Sie nehmen nicht hinreichend Bezug auf die veränderten,
    gestiegenen Lebenshaltungskosten, und das muss sich
    ändern .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Mit der Gesetzesnovelle – das will ich einräumen –
    haben Sie versucht, den veränderten Berufsbiografien ge-
    recht zu werden, und das ist auch notwendig . Berufswege
    verlaufen heute mitunter anders, sind nicht mehr ganz so
    geradlinig: Schule, Ausbildung, Beruf, eventuell später
    eine Weiterbildung . Darum ist es richtig, über die For-
    men der Weiterbildung auch eine Neu- oder Umorientie-
    rung  im beruflichen Werdegang durch Aufstiegsfortbil-
    dung möglich zu machen .

    Die Öffnung des Meister-BAföG für eine Ausbildung
    nach dem Bachelorstudium ist ein solcher Weg . Aber wa-
    rum nur dieser eine, und warum nur in diese Richtung?
    Warum kann ein Meister für ein späteres Bachelorstudi-
    um in der Regel keine Förderung bekommen? Warum
    können nicht auch Masterabsolventen eine Förderung
    nach diesem Gesetz erhalten? Dass dies nicht möglich
    ist, wurde auch in der Anhörung im Ausschuss kritisiert .
    Wir brauchen viel mehr Flexibilität auch in der Bildungs-
    förderung, wenn der berühmte Slogan von der Durchläs-

    sigkeit im Bildungssystem, die so sehr sinnvoll ist, nicht
    zu Makulatur verkommen soll .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr . Thomas Feist [CDU/CSU]: Also, das ist ja nun wirklich unfassbar!)


    – Regen Sie sich nicht so auf! Ich habe schon recht .


    (Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr . Thomas Feist [CDU/CSU]: Das stimmt nicht, Frau Hein!)


    Das war auch der Grund, warum wir zu dem Gesetz-
    entwurf einen Antrag gestellt haben: Uns ist es wichtig,
    die Durchlässigkeit in der Bildung zu sichern und die
    bestehenden  Förderlücken  zwischen  beruflicher  Bil-
    dung und Studium zu schließen . Das heißt eben, dass
    die Förderung gleichwertiger Bildungsgänge sich nicht
    wechselseitig ausschließen darf . Das heißt auch, dass die
    Förderbedingungen, zum Beispiel zwischen Studieren-
    den-BAföG und Meister-BAföG, angepasst werden müs-
    sen . Studierende an einer Hochschule und Lernende an
    Technikerschulen befinden sich doch oft in vergleichba-
    ren Lebenssituationen . Wieso sollen sie unterschiedlich
    behandelt werden?


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich will Ihnen ein Beispiel dafür nennen . Wieso
    ist ein Kind in beiden Systemen unterschiedlich viel
    wert? Studierende erhalten nur einen Kinderzuschlag
    von 130 Euro . Wer Meister-BAföG erhält, bekommt
    235 Euro Kinderzuschlag


    (Dr . Thomas Feist [CDU/CSU]: Das sind zwei unterschiedliche Systeme, Frau Hein!)


    – genau das ist ja das Problem –


    (Beifall bei der LINKEN)


    und noch 130 Euro für Betreuungskosten . Da wird mit
    zweierlei Maß gemessen, und das ist nicht richtig . Wir
    fordern, dass auch für Studierende mit Kind gleiche Be-
    dingungen gelten .

    Noch einmal etwas zur Durchlässigkeit: Wenn jemand
    nach einer Ausbildung an einer Fachschule oder im Rah-
    men eines Meisterlehrgangs keine Förderung nach Stu-
    dierenden-BAföG mehr bekommt – das ist im Moment
    so –, ist ein Masterstudiengang in der Regel auch nicht
    möglich; denn da wird der Bachelor vorausgesetzt . Diese
    Fördersystematik ist unlogisch, und das muss sich än-
    dern .


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Die Begründung des Ministeriums, die ich kürzlich er-
    hielt, dass es sich hier schließlich um zwei gleichwertige
    Bildungsgänge handele und man nicht zwei gleichwerti-
    ge Bildungsgänge gleichzeitig oder nacheinander fördern
    möchte, ist eigentlich obsolet geworden;


    (Dr . Petra Sitte [DIE LINKE]: Ja, genau!)


    Dr. Thomas Feist






    (A) (C)



    (B) (D)


    denn mit diesem Gesetz öffnen Sie das . Sie schaffen
    nämlich die Möglichkeit, Meister-BAföG nach einem
    Bachelorstudium zu erhalten .


    (Dr . Thomas Feist [CDU/CSU]: Das ist doch auch gut!)


    – Ja, sicher . Wir müssen es bloß auch in umgekehrter
    Richtung möglich machen .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich weiß, dass diese Probleme nicht mit diesem Ge-
    setz zu lösen sind;


    (Martin Rabanus [SPD]: Voilà!)


    aber ich finde, wir müssen hier grundsätzlich neu nach-
    denken .

    Dann die Sache mit der Erzieherinnen- bzw . Erzie-
    herausbildung . Für die Erzieherinnen- bzw . Erzieheraus-
    bildung und im Übrigen auch für die Altenpflegeausbil-
    dung wurde das Gesetz, über das wir heute diskutieren,
    vor einigen Jahren geöffnet . Das war durchaus sinnvoll,
    aber nicht zu Ende gedacht . Wir alle hatten die Petition
    eines jungen Mannes auf dem Tisch, der Erzieher wer-
    den wollte . Diese Ausbildung dauert drei Jahre . Anders
    als bei den sonstigen Ausbildungen nach diesem Gesetz,
    gehört ein beträchtlicher Teil Praxis zur Ausbildung . Ins-
    gesamt umfasst die praktische Ausbildung den Zeitwert
    eines ganzen Ausbildungsjahres, und das muss auch so
    bleiben; doch diese Zeit war nicht förderfähig . Nun hoff-
    te der Petitionsausschuss, wir würden das mit diesem
    Gesetz ändern . – Das ist nicht geschehen . Praktika sind
    immer noch nicht förderfähig .

    Ich will das kurz erklären: Erziehungsfachkräfte wer-
    den für die Arbeit mit jungen Menschen im Alter von
    0 bis 27 Jahren ausgebildet . Um da annähernd die nö-
    tige Praxis zu erhalten, sind praktische Erfahrungen in
    mindestens zwei Tätigkeitsfeldern oder zwei Aufgaben-
    gebieten oder zwei Einsatzstellen notwendig . Mit einem
    bezahlten Anerkennungsjahr, das es in einigen Bundes-
    ländern gibt, kann man das eigentlich nicht erreichen .

    Sie haben nun das Gesetz für einen Ausbildungsweg
    geöffnet, für das es eigentlich nicht vorgesehen war . Nun
    müssen Sie aber auch die Bedingungen so gestalten, dass
    die Unterschiede nicht zulasten der Auszubildenden ge-
    hen, dass sie dieses Risiko nicht alleine tragen müssen .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Sie machen die Tür zwar ein wenig auf, aber nicht ganz .
    Sie ermöglichen die Förderung, wenn eine Ausbildungs-
    dichte in Vollzeitform von 70 Prozent erreicht wird, also
    70 Prozent der Unterrichtsstunden müssen Präsenzstun-
    den sein . Das reicht aber doch nicht, wenn mindestens
    ein Drittel der Ausbildung Praxis sein soll; das sagt uns
    die Prozentrechnung . Das können auch die Länder nicht
    lösen, wie Sie sich das so vorstellen .

    Bei aller Unterschiedlichkeit der Ausbildungswege in
    den Ländern: Dort haben sie erst im vergangenen Jahr
    eine Vereinbarung getroffen, an die sich jedes Bundes-
    land hält . In der Vereinbarung wurde festgehalten, dass
    ein Drittel praktische Ausbildung sein muss . Das ist
    vorgeschrieben, man kann es sich nicht aussuchen . Man

    bekommt dafür in der Regel auch bei integrierten Aus-
    bildungen kein Geld . Dort werden die Praxisabschnitte
    nämlich in die anderen Abschnitte einbezogen .

    Wir haben Ihnen nun einen Vorschlag gemacht, des-
    sen Umsetzung niemandem wehgetan hätte . Damit hät-
    te man aber das Problem für die Auszubildenden gelöst .
    Man  kann  pflichtig  vorgeschriebene  Praktika  einfach 
    dem Vollzeitunterricht gleichstellen, und schon wäre die
    Kuh vom Eis .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Man muss auch keine Angst haben, dass damit irgend-
    welche Lücken  oder  Schlupflöcher  geschaffen würden, 
    die andere ausnutzen . Man kann in dieser Zeit etwaige
    Einkommen gegenrechnen . Man kann das bezahlte Prak-
    tikumsjahr von der Regelung ausnehmen; da braucht
    man ja auch keine Unterstützung .

    Mit den von uns vorgeschlagen Änderungen wäre
    eine Lösung möglich gewesen . Wir haben im Vorfeld
    versucht, das mit Ihnen zu klären . Das hat leider nicht
    geklappt . Ich gebe zu, die Gewerkschaften waren da auch
    nicht gerade hilfreich .


    (Dr . Thomas Feist [CDU/CSU]: Ja!)


    Die haben nur die duale Ausbildung im Blick und wissen
    offensichtlich nicht, wie eine Erzieherinnen- bzw . Erzie-
    herausbildung  tatsächlich  funktioniert.  Ich  finde,  dass 
    das ein bisschen schade und auch schwierig ist, weil wir
    gerade in diesem Bereich einen sehr hohen Fachkräfte-
    bedarf haben .


    (Dr . Thomas Feist [CDU/CSU]: Aber das können doch die Länder regeln, wenn sie wollen!)


    – Nein, sie können das nicht regeln . Sie haben es gere-
    gelt . Sie sagen: Ein Drittel der Ausbildung ist praktische
    Ausbildung, und Punkt . – Wir aber sagen: Das ist euer
    Pech, dann bekommen die keine Förderung . – Das ist
    doch das Problem .


    (Beifall bei der LINKEN – Volker Kauder [CDU/CSU]: Ach was!)


    Geben Sie endlich Ihren Tunnelblick auf! Achten Sie
    darauf, was um Sie herum passiert . Wir geben Ihnen heu-
    te noch einmal die Gelegenheit, das entsprechend zu kor-
    rigieren . Wir haben einen Änderungsantrag eingebracht .
    Sie haben also noch einmal eine Chance . Stimmen Sie
    also unserem Antrag zu, dann sind wir fast rundum
    glücklich!


    (Beifall bei der LINKEN)


    Eine abschließende Bemerkung möchte ich zum An-
    trag der Grünen machen: Ein Instrument, das für die be-
    rufliche Weiterbildung – und nur für diese – gedacht ist, 


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: So ist es!)


    kann die Probleme der allgemeinen Weiterbildung nicht
    lösen, so wichtig eine Lösung wäre . Sie verweisen auf
    die Bildungszeit PLUS, aber damit lösen wir die Proble-
    me auch nicht . Wir brauchen ein Weiterbildungsförder-
    gesetz und ein umfassendes Bildungsfreistellungsgesetz .
    Beide scheitern bislang an den Grenzen der Zuständig-

    Dr. Rosemarie Hein






    (A) (C)



    (B) (D)


    keiten zwischen Bund und Ländern . Darum werden wir
    uns bei Ihrem Antrag der Stimme enthalten .

    Das Meister-BAföG werden wir nicht blockieren,


    (Beifall des Abg . Dr . Ernst Dieter Rossmann [SPD] – Dr . Thomas Feist [CDU/CSU]: Das ist schön von Ihnen! Das ist sehr schön!)


    weil wir finden: Es ist ein kleiner Schritt in die richtige 
    Richtung . Unsere Forderungen halten wir aber aufrecht .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Martin Rabanus erhält nun das Wort für die SPD-Frak-

tion .


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Martin Rabanus


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Meine sehr verehrten Damen und Herren auf den Besu-
    chertribünen! Frau Dr . Hein, herzlichen Dank für Ihren
    Beitrag und für den versöhnlichen Schluss . Sie haben ja
    deutlich gemacht, dass die Neuregelungen zum Meis-
    ter-BAföG, die wir heute beschließen können, etwas
    hervorbringen, was selten passiert . Nach Lage der Din-
    ge werden wir den vorliegenden Gesetzentwurf hier im
    Deutschen Bundestag nämlich einstimmig – bei Ihrer
    Enthaltung – beschließen .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Volker Kauder [CDU/CSU], an die LINKE gewandt: Ja, Mensch, was ist eine Enthaltung? Das ist nicht Fisch und nicht Fleisch!)


    Das ist in der Tat ein Adelsschlag für den Gesetzentwurf,
    den die Regierung vorgelegt hat . Die Fraktion der Grü-
    nen wird sich sicherlich auch da einreihen können; jeden-
    falls wenn Sie das nachvollziehen, worauf wir uns in der
    letzten Beratung im Ausschuss verständigt haben .

    Die AFBG-Novelle ist eine große Novelle; der Kol-
    lege Feist hat darauf hingewiesen . Wir können ein Vo-
    lumen von 90 bis 100 Millionen Euro jahresbezogen für
    die Stärkung der Meisterausbildung bewegen, sozusagen
    für die Stärkung des oberen Endes der beruflichen Aus-
    bildung . Das ist ein großer, ein wichtiger Schritt in Rich-
    tung  Gleichwertigkeit  von  beruflicher  und  allgemeiner 
    Bildung . Deswegen ist heute in der Tat ein guter Tag für
    die berufliche Bildung.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir können – das will ich schon noch einmal erwäh-
    nen – nicht nur die Förderung deutlich ausweiten – die
    maximal förderfähigen Lehrgangs- und Prüfungsgebüh-
    ren steigen von rund 10 000 auf 15 000 Euro –; wir er-
    höhen auch den Zuschuss für das Meisterstück deutlich .
    Wir erhöhen die Vermögensfreibeträge deutlich . Wir
    erhöhen die Familienkomponente deutlich . Wir erhöhen

    den Zuschuss zum Unterhalt auf 50 Prozent und den Zu-
    schuss zum Maßnahmebeitrag auf 40 Prozent . Wir er-
    höhen den Belohnerlass von 25 Prozent auf 40 Prozent .
    Es sind großartige Zahlen, die wir vorweisen können; da
    brauchen wir uns nicht zu verstecken .

    Wir öffnen das Meister-BAföG für Bachelorabsolven-
    ten . Wir modernisieren das Gesetz insgesamt . Wir ma-
    chen damit einen großen Schritt und vollziehen das nach,
    was wir in der BAföG-Novelle, deren substanzielle Teile
    zum Wintersemester in Kraft treten, für die Schülerinnen
    und Schüler sowie die Studierenden bereits beschlossen
    haben .

    Dazu kommt – darauf will ich in diesem Zusammen-
    hang auch hinweisen – eine neue Gesetzesinitiative,
    die im April den Deutschen Bundestag erreichen wird,
    nämlich das Gesetz zur Weiterbildungsstärkung, das das
    Kabinett Anfang Februar beschlossen hat . Damit schließt
    sich sozusagen der Kreis . Dieses Gesetz, das Frau Nahles
    vorgelegt hat, bezieht sich auf die Schwächeren, die Ge-
    ringqualifizierten, diejenigen, die älter sind und eine län-
    gere Arbeitslosigkeit hinter sich haben .


    (Dr . Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Sehr gut!)


    Die BAföG-Novelle haben wir bereits beschlossen . Die
    Novelle zum Meister-BAföG beschließen wir heute . Da-
    mit ist der Bogen gespannt .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die Große Koalition schaut nicht mit einem Tunnel-
    blick – es ist interessant, wenn man den Tunnelblick
    von denjenigen vorgeworfen bekommt, die gern mit
    Scheuklappen unterwegs sind –,


    (Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    sondern wir schauen auf die gesamte Bandbreite der
    Menschen in der beruflichen Bildung, für die wir etwas 
    tun können und tun wollen .

    Ich möchte gern noch auf Ihren Hinweis zu den Prak-
    tika und der Erzieherinnenausbildung eingehen, Frau
    Dr. Hein. Ich finde, man kann sich das nicht so einfach 
    machen . Die Expertinnen und Experten in der Anhörung
    haben uns gesagt: Der Bund hat seine Hausaufgaben ge-
    macht . – Wir haben präzise nachgefragt . Sie aber sagen
    nun: Die Gewerkschaften kennen sich damit nicht aus;
    ich weiß es doch besser . – Ich frage mich, wofür wir Ex-
    pertinnen und Experten einladen und anhören, wenn wir
    ihnen anschließend erklären: Ihr wisst das sowieso nicht
    so gut wie wir; deswegen machen wir einfach weiter wie
    bisher .

    Wir haben als Große Koalition gesagt: Wir prüfen
    das . Es ist uns ein Anliegen, an dieser Stelle Lösungen
    herbeizuführen . Wir wollen es aber da machen, wo es
    hingehört . Weil uns die Expertinnen und Experten gesagt
    haben: „Der Bund hat seine Hausaufgaben gemacht; die
    Länder müssen da tätig werden“, müssen wir das freund-
    liche Angebot von Ihnen, Ihrem Änderungsantrag zuzu-

    Dr. Rosemarie Hein






    (A) (C)



    (B) (D)


    stimmen, leider noch einmal ausschlagen . Wir bleiben
    bei der Regelung, die wir im Gesetz angelegt haben .


    (Dr . Rosemarie Hein [DIE LINKE]: Es war einen Versuch wert!)


    – In der Tat .

    Zu den begleitenden Anträgen von Bündnis 90/Die
    Grünen und von der Linken will ich jetzt nichts weiter
    sagen .


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Schade! Starker Antrag!)


    Dazu habe ich schon in der ersten Lesung des Gesetzes
    Stellung genommen . Dem ist nichts weiter hinzuzufügen .

    Ich glaube, dass wir mit dem AFBG, dem Gesetz mit
    dem etwas sperrigen Namen „Aufstiegsfortbildungsför-
    derungsgesetz“


    (Dr . Thomas Feist [CDU/CSU]: Es gibt schlimmere Gesetzesnamen! – Gegenruf des Abg . Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Es gibt vor allen Dingen schlimmere Gesetze! – Gegenruf des Abg . Dr . Thomas Feist [CDU/CSU]: Das auch! – Gegenruf des Abg . Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da haben Sie viel Erfahrung!)


    – ja, es gibt schlimmere Gesetzesnamen –, wirklich einen
    tollen Beitrag leisten: für die berufliche Bildung, für die 
    Chancen der Menschen in diesem Land, für diejenigen,
    die etwas leisten wollen und das auch können .

    Es ist eine große Novelle . Ich darf allen herzlich dan-
    ken, die daran mitgewirkt haben, etwa den Expertinnen
    und Experten, die uns nicht nur in der Anhörung zur Ver-
    fügung standen . Ich darf natürlich auch den Haushälte-
    rinnen und Haushältern ganz herzlich danken, die maß-
    geblich dieses Volumen ermöglicht haben .

    Ich darf mit einem freundlichen Blick auf die leider
    verwaiste Länderbank


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Die haben Bundesrat!)


    noch einmal an die Länder appellieren, im Bundesrat die-
    sem Gesetzentwurf zuzustimmen . Ich gehe davon aus,
    dass sie das auch tun, damit auch sie stolz darauf sein
    können, einen großen und guten Beitrag zur Stärkung der
    Meisterausbildung in unserem Land geleistet zu haben .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)