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    Plenarprotokoll 18/153 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 153. Sitzung Berlin, Freitag, den 29. Januar 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt 21: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Fortentwick- lung der parlamentarischen Beteiligung bei der Entscheidung über den Einsatz bewaffneter Streitkräfte im Ausland im Zuge fortschreitender Bündnisintegrati- on Drucksache 18/7360 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15055 B b) Beratung der Unterrichtung durch die Kommission zur Überprüfung und Siche- rung der Parlamentsrechte bei der Manda- tierung von Auslandseinsätzen der Bundes- wehr: Abschlussbericht der Kommission Drucksache 18/5000 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15055 B Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . . 15055 D Dr . Alexander S . Neu (DIE LINKE) . . . . . . . . 15057 B Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15058 C Dr . Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15060 A Dr . Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 15061 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 15063 B Dr . Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 15063 D Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 15064 A Niels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15065 C Dr . Alexander S . Neu (DIE LINKE) . . . . . . 15066 A Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 15067 C Niels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15067 D Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15068 B Wilfried Lorenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 15069 C Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15071 A Dr . Andreas Nick (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15072 D Tagesordnungspunkt 22: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Intelligente Mobilität fördern – Die Chancen der Digitalisierung für den Ver- kehrssektor nutzen Drucksache 18/7362 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15073 D Dorothee Bär, Parl . Staatssekretärin BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15074 A Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 15076 A Arno Klare (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15077 B Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15078 B Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 15079 C Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15080 A Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 15082 A Andreas Rimkus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15083 B Dr . Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15084 B Steffen Bilger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 15085 D Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 15087 C Daniela Ludwig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 15089 A Annette Sawade (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15090 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 2016II Tagesordnungspunkt 23: Antrag der Abgeordneten Özcan Mutlu, Kai Gehring, Beate Walter-Rosenheimer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Mehr Bildungsgerechtigkeit für die Einwanderungsgesellschaft – Damit Herkunft nicht über Zukunft bestimmt Drucksache 18/7049 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15091 A Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15091 B Cemile Giousouf (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15092 C Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 15094 D Dr . Karamba Diaby (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 15096 A Uda Heller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 15097 A Elfi Scho-Antwerpes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 15098 D Tagesordnungspunkt 24: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Weiterentwicklung des Strom- marktes (Strommarktgesetz) Drucksache 18/7317 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15100 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Energie zu dem Antrag der Abgeordneten Eva Bulling-Schröter, Caren Lay, Dr . Dietmar Bartsch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Deutscher Beitrag zu den UN-Klimaverhandlungen – Koh- lendioxid als Umweltschadstoff definie- ren, Betriebszeiten von Kohlekraftwer- ken begrenzen Drucksachen 18/3313, 18/7277 . . . . . . . . . 15100 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Oliver Krischer, Annalena Baerbock, Dr . Julia Verlinden, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Zukunft des Strommarktes – Mit ökologischem Flexibi- litätsmarkt klimafreundliche Kapazitäten anreizen und Kohleausstieg einleiten Drucksache 18/7369 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15100 C Uwe Beckmeyer, Parl . Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15100 C Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 15101 B Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15102 B Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15103 D Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15105 A Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15106 C Tagesordnungspunkt 25: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Innovative Arbeitsforschung für eine Humanisierung unserer Arbeitswelt und mehr Beschäftigung Drucksache 18/7363 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15108 A Dr . Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 15108 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 15109 C René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15111 A Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15112 C Thomas Rachel, Parl . Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15113 C Dr . Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 15114 B Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 15115 B Tagesordnungspunkt 26: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Wirtschaft und Energie zu dem Antrag der Abgeordneten Caren Lay, Eva Bulling-Schröter, Kerstin Kassner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Energienetze zurück in die öffentliche Hand – Rechtssicherheit bei der Rekommunalisie- rung schaffen Drucksachen 18/4323, 18/5274 . . . . . . . . . . . 15116 B Florian Post (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15116 C Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 15117 A Dr . Matthias Heider (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 15118 B Dr . Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15119 D Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15120 D Dr . Andreas Lenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15122 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15122 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 15123 A Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede des Abgeordneten Christian Petry (SPD) zur Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Richtli- nie 2014/91/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23 . Juli 2014 zur Änderung der Richtlinie 2009/65/EG zur Koordinierung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften be- treffend bestimmte Organismen für gemein- same Anlagen in Wertpapieren (OGAW) im Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 2016 III Hinblick auf die Aufgaben der Verwahrstelle, die Vergütungspolitik und Sanktionen (152 . Sitzung, Tagesordnungspunkt 14) . . . . . 15124 A Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15125 C (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 2016 15055 153. Sitzung Berlin, Freitag, den 29. Januar 2016 Beginn: 9 .01 Uhr
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    (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 2016 15123 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 29 .01 .2016 Feiler, Uwe CDU/CSU 29 .01 .2016 Fischer (Karlsru- he-Land), Axel E . CDU/CSU 29 .01 .2016 Freudenstein, Dr . Astrid CDU/CSU 29 .01 .2016 Gabriel, Sigmar SPD 29 .01 .2016 Gädechens, Ingo CDU/CSU 29 .01 .2016 Gohlke, Nicole DIE LINKE 29 .01 .2016 Groth, Annette DIE LINKE 29 .01 .2016 Hardt, Jürgen CDU/CSU 29 .01 .2016 Hitschler, Thomas SPD 29 .01 .2016 Holzenkamp, Franz- Josef CDU/CSU 29 .01 .2016 Hübinger, Anette CDU/CSU 29 .01 .2016 Jantz, Christina SPD 29 .01 .2016 Jung, Xaver CDU/CSU 29 .01 .2016 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 29 .01 .2016 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29 .01 .2016 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29 .01 .2016 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 29 .01 .2016 Lühmann, Kirsten SPD 29 .01 .2016 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29 .01 .2016 Mattfeldt, Andreas CDU/CSU 29 .01 .2016 Möring, Karsten CDU/CSU 29 .01 .2016 Müller, Dr . Gerd CDU/CSU 29 .01 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Murmann, Dr . Philipp CDU/CSU 29 .01 .2016 Notz, Dr . Konstantin von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29 .01 .2016 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29 .01 .2016 Pfeiffer, Sibylle CDU/CSU 29 .01 .2016 Rebmann, Stefan SPD 29 .01 .2016 Röring, Johannes CDU/CSU 29 .01 .2016 Rosemann, Dr . Martin SPD 29 .01 .2016 Scheuer, Andreas CDU/CSU 29 .01 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 29 .01 .2016 Schwartze, Stefan SPD 29 .01 .2016 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 29 .01 .2016 Spinrath, Norbert SPD 29 .01 .2016 Steinbach, Erika CDU/CSU 29 .01 .2016 Steinke, Kersten DIE LINKE 29 .01 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 29 .01 .2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 29 .01 .2016 Ulrich, Alexander DIE LINKE 29 .01 .2016 Veit, Rüdiger SPD 29 .01 .2016 Vogt, Ute SPD 29 .01 .2016 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29 .01 .2016 Warken, Nina CDU/CSU 29 .01 .2016 Wicklein, Andrea SPD 29 .01 .2016 Woltmann, Barbara CDU/CSU 29 .01 .2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 201615124 (A) (C) (B) (D) Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede des Abgeordneten Christian Petry (SPD) zur Bera- tung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Richt- linie 2014/91/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Juli 2014 zur Änderung der Richtlinie 2009/65/EG zur Koordinierung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften betreffend bestimmte Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren (OGAW) im Hinblick auf die Aufga- ben der Verwahrstelle, die Vergütungspolitik und Sanktionen (152. Sitzung, Tagesordnungspunkt 14) Christian Petry (SPD): Mit den umfangreichen Ge- setzen, die wir bislang im Bereich des Finanzmarktes in dieser Legislaturperiode umgesetzt haben, tragen wir den krisenhaften Entwicklungen der vergangenen Jahre im Fi- nanzmarktbereich Rechnung . Dabei liegt unser Fokus pri- mär auf dem Schutz der Anlegerinnen und Anleger . Bereits bestehende Regelungen im Bereich des Finanzmarktes gilt es dabei kontinuierlich zu hinterfragen, wo angebracht zu harmonisieren und gegebenenfalls anzupassen . Mit dem vorliegenden Umsetzungsgesetz tun wir heute genau dies und überarbeiten das seit nunmehr drei Jahrzehnten geltende europäische OGAW-Regel- werk . Durch Änderungen im Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) und im Kreditwesengesetz (KWG) stellen wir einen einheitlichen Standard beim Anlegerschutz im Be- reich des Fondswesens sicher und fördern zeitgleich die Marktintegrität . Dabei kommt es insbesondere mit Blick auf die Vergü- tungspolitik von Fonds und die Sanktionsmöglichkeiten der BaFin als nationaler Aufsichtsbehörde zu umfassen- den Neuerungen . Darüber hinaus werden die Vorgaben für bislang verschiedenartig regulierte Investmentvermö- gen vereinheitlicht . Mit der immer stärker werdenden Rolle der Invest- mentfondsbranche steigt deren systemische Relevanz für die Finanzstabilität – nicht nur in Europa, sondern auch in Deutschland . Der Investmentfondssektor stellt in der Bundesrepublik mittlerweile den größten Akteur im Schattenbankensektor dar . Im vergangenen Jahr konnten die deutschen Fonds- verbände neue Rekordstände vermelden . Dabei belief sich das von der Fondsindustrie verwaltete Vermögen auf über 2,6 Billionen Euro . Nicht erst seit den jüngsten Warnungen der EBA und der Bundesbank wissen wir um die Gefahren, die für Finanzstabilität und Realwirtschaft von Schattenbankenaktivitäten außerhalb des etablierten Bankensystems ausgehen können . Wir haben diesen sehr wichtigen Punkt kontrovers und offen diskutiert . Einen besonderen Dank an dieser Stelle an meinen Kollegen Fritz Güntzler für die guten und kollegialen Beratungen . Es ging uns bei den Gesprächen darum, sicherzustellen, dass Beteiligungskapital auch zukünftig in der Bundes- republik für den Wagniskapitalbereich generiert werden kann . Dabei war uns jedoch immer klar, dass der Anleger- schutz Priorität haben muss . Mit dem nun vorliegenden Gesetz haben wir einen guten Kompromiss erreicht . Zukünftigen europarechtlichen Regelungen im Fonds- bereich ebnen wir mit dem OGAW-V-Umsetzungsgesetz an entscheidenden Stellen den Weg . So wird erstmalig die Kreditvergabemöglichkeit für Fonds rechtlich verbindlich geregelt und kontrolliert . Offene bzw . geschlossene Fonds können zukünftig 30 bzw . 50 Prozent ihres Kapitals an Gesellschafter und „Nichtverbraucher“ in Form von Gelddarlehen vergeben . Aufgrund der umfangreichen re- gulatorischen Maßnahmen werden hierbei potenzielle Ri- siken der kreditvergebenden Fonds minimiert . Der gestiegenen ökonomischen Bedeutung, die Inves- tmentfonds einnehmen, stehen somit umfangreiche An- forderungen gegenüber, die einen umfassenden Schutz der Anleger sicherstellen . Daneben haben wir für bestimmte Investmentvermö- gen Bestandschutzregeln geschaffen und sind in einem wichtigen Punkt einer Forderung der Fondsindustrie und der Anlegerschützer entgegengekommen: Die BaFin muss zukünftig verbindlich innerhalb von acht Wochen die Übertragung eines Fonds von einer Kapitalverwal- tungsgesellschaft auf eine andere Kapitalverwaltungsge- sellschaft regeln . Diese Frist ist im Interesse aller betei- ligten Akteure . Sie schafft Rechtssicherheit . Basierend auf der BaFin-Verwaltungspraxis ist es seit Mai 2015 geschlossenen und offenen Fonds gleicherma- ßen möglich, Darlehensforderungen durch Prolongation oder Restrukturierung zu verwalten . Wir haben uns da- rauf geeinigt, dass dies auch weiterhin offenen Spezi- al-AIF möglich sein soll . Insbesondere in ökonomischen Krisensituationen ist es auch im Interesse der Fondsanle- ger, dass der Fonds seinen Fortbestand durch eine Ände- rung seiner Modalitäten sicherstellen kann . Die Sanktionsmöglichkeiten der BaFin als national zu- ständiger Aufsichtsbehörde haben wir im Sinne des Anle- gerschutzes in drei Bereichen ausgeweitet und verschärft: Erstens . Den Bußgeldrahmen bei Verstößen haben wir neu strukturiert . Zukünftig kann die BaFin die Höhe zu zahlender Strafen an die Umsätze eines Fonds koppeln . Zweitens . Daneben kann die BaFin beim Vorliegen schwerwiegender Verstöße einem Fonds die Geschäfts- erlaubnis entziehen und Berufsverbote aussprechen . Drittens . Maßnahmen der Bundesanstalt müssen im Internet publik gemacht werden und können dort bis zu fünf Jahre öffentlich einsehbar sein . Mit dieser umfangreichen Ausweitung der Sanktions- möglichkeiten durch die BaFin stellen wir auch weiter- hin eine umfassende Transparenz für Anlegerinnen und Anleger sicher . Für die innerhalb der parlamentarischen Beratungen aufgeworfene Kritik der Grünen, der Zertifikatemarkt sei nach wie vor nicht ausreichend reguliert, habe ich per- sönlich sehr viel Verständnis. Da Zertifikate dem KAGB aber nicht unterfallen, waren solche Maßnahmen inner- halb dieses Gesetzesvorhabens nicht möglich . Wir wer- den die Kritik aber aufnehmen . Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 2016 15125 (A) (C) (B) (D) Darüber hinaus werden wir zusammen mit der BaFin und dem Bundesfinanzministerium die Entwicklung dar- lehensaufkaufender Fonds analysieren . Durch die Regu- lierung der Bank, die innerhalb dieses Vertriebsweges Darlehen vergibt, wurde die Regulierung darlehensauf- kaufender Fonds im aktuellen Gesetz nicht verfolgt . Da wir um die potenziellen Risiken wissen, die von solchen Investmentstrukturen für Anlegerinnen und Anleger aus- gehen, werden wir diese Fonds kritisch im Auge behalten . Eine wichtige Änderung, die der vorliegende Gesetz- entwurf formuliert, will ich an dieser Stelle nicht uner- wähnt lassen: Aufgrund europäischer Regelungen unterfielen einge- tragene Genossenschaften bislang den gleichen bürokra- tischen Anforderungen, die beispielsweise Investment- fonds zu erfüllen haben . Dies führte zu einer immensen Belastung bürgerschaftlichen Engagements in der Bun- desrepublik . Als zuständige nationale Aufsichtsbehörde hat die BaFin bereits im März des letzten Jahres ihre Verwal- tungspraxis bezüglich eingetragener Genossenschaften grundlegend geändert: Seitdem obliegt es den genossen- schaftlichen Prüfverbänden, Genossenschaften zu über- prüfen und zuzulassen . Genossenschaften unterfallen seitdem nicht mehr den Anforderungen, die beispielswei- se Hedgefonds erfüllen müssen . Mit dem OGAW-V-Umsetzungsgesetz wird die bishe- rige Verwaltungspraxis der BaFin nun in Gesetzesform gegossen . Für die rund 8 000 eingetragenen Genossen- schaften in Deutschland ist dies ein wichtiger Punkt; denn für das gesellschaftliche Engagement in unserem Land bedeutet dies Rechtssicherheit . Somit enthält das sehr technische Umsetzungsgesetz einen ganz praktischen Aspekt, der genossenschaftlich organisierte Bündnisse stärkt, die sich zusammenschlie- ßen und mit großem Engagement ökonomische, gesell- schaftliche, aber auch umweltpolitische Ziele verfolgen . Die Arbeit der genossenschaftlichen Prüfverbände werden wir aufmerksam begleiten . Die Verbände müs- sen sicherstellen, dass die Rechtsform der eingetragenen Genossenschaften nicht gezielt von schwarzen Schafen zur Umgehung gesetzlicher Anforderungen genutzt wird . Im Sinne eines einheitlichen europäischen Anleger- schutzes werden Anforderungen und Pflichten von In- vestmentgesellschaften mit dem vorliegenden Gesetz spürbar erhöht . Der Sanktionsrahmen bei Verstößen ge- gen Transparenzvorschriften wird dabei umfassend aus- geweitet . Differenzen zwischen unterschiedlichen Fondskate- gorien werden beseitigt, rechtliche Regelungen einander angepasst . Kurz: Die Produktstandards werden im Sinne des Anlegerschutzes innerhalb Europas vereinheitlicht . Die europaeinheitliche, kohärente Regelung im Be- reich der Investmentvermögen ist folgerichtig und nur zu begrüßen . Denn einheitliche Anforderungen dienen so- wohl der Rechtssicherheit der Investmentfonds als auch dem Schutz der Anlegerinnen und Anleger . Zudem ist es ausdrücklich zu begrüßen, dass einge- tragene Genossenschaften zukünftig nicht mehr den gleichen bürokratischen Anforderungen unterliegen wie Investmentvermögen . Hierdurch unterstützen wir Genos- senschaften nachhaltig und stärken das gesellschaftliche Engagement in Deutschland . Glück auf! Anlage 3 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie ge- mäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parlamentarischen Versammlung der OSZE 23. Jahrestagung der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE vom 28. Juni bis 2. Juli 2014 in Baku, Aserbaidschan Drucksachen 18/6733, 18/6847 Nr. 2 – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parlamentarischen Versammlung der OSZE 24. Jahrestagung der Parlamentarischen Versamm- lung der OSZE vom 5. bis 9. Juli 2015 in Helsinki, Finnland Drucksachen 18/6734, 18/6847 Nr. 3 – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der In- terparlamentarischen Konferenz für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik und die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik Tagung der Interparlamentarischen Konferenz für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik und die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspo- litik am 5. und 6. September 2015 in Luxemburg Drucksachen 18/6899, 18/7276 Nr. 1 – Unterrichtung durch die Delegation des Deutschen Bundestages in der Ostseeparlamentarierkonferenz 24. Jahrestagung der Ostseeparlamentarierkon- ferenz vom 30. August bis 1. September 2015 in Rostock-Warnemünde, Deutschland Drucksachen 18/7033, 18/7276 Nr. 6 – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepu- blik Deutschland in der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 21. bis 25. Januar 2013 in Straß- burg Drucksachen 18/7128, 18/7276 Nr. 9 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 201615126 (A) (C) (B) (D) – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepu- blik Deutschland in der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 22. bis 26. April 2013 in Straß- burg Drucksachen 18/7129, 18/7276 Nr. 10 – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepu- blik Deutschland in der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 24. bis 28. Juni 2013 in Straßburg Drucksachen 18/7130, 18/7276 Nr. 11 – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepu- blik Deutschland in der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 30. September bis 4. Oktober 2013 in Straßburg Drucksachen 18/7131, 18/7276 Nr. 12 Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2015 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaus- haltsordnung über die Einwilligung in eine über- planmäßige Ausgabe bei Kapitel 11 02 Titel 636 85 – Zuschüsse zu den Beiträgen zur Rentenversi- cherung der in Werkstätten und Integrationspro- jekten beschäftigten Menschen – bis zu einer Höhe von 30,428 Mio. Euro Drucksachen 18/6323, 18/6605 Nr. 1.2 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2015 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundes- haushaltsordnung über die Einwilligung in eine außerplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 06 28 Ti- tel 532 06 – Unterstützungsleistungen des Bundes- amts für Bevölkerungsschutz und Katastrophen- hilfe bei der Verteilung von Flüchtlingen – bis zur Höhe von 32,7 Mio. Euro Drucksachen 18/6324, 18/6605 Nr. 1.3 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2015 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundes- haushaltsordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 06 25 Ti- tel 532 06 – Verwendung, Einsätze und Maß- nahmen der Bundespolizei zur Bewältigung der Flüchtlingslage in Deutschland – bis zur Höhe von 42,981 Mio. Euro Drucksachen 18/6523, 18/6605 Nr. 1.10 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2015 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaus- haltsordnung über die Einwilligung in eine über- planmäßige Ausgabe bei Kapitel 05 01 Titel 687 10 – Beitrag an die Vereinten Nationen – bis zur Höhe von 39,540 Mio. Euro Drucksachen 18/6524, 18/6605 Nr. 1.11 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2015 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundes- haushaltsordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 08 01 Ti- tel 699 31 – Abschließende Leistungen zur Abgel- tung von Härten in Einzelfällen – bis zur Höhe von 48,6 Mio. Euro Drucksachen 18/6953, 18/7116 Nr. 4 Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über ihre Exportpo- litik für konventionelle Rüstungsgüter im ersten Halbjahr 2015 Drucksachen 18/6460, 18/6605 Nr. 1.6 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/7127 Nr . A .1 Ratsdokument 14315/15 Finanzausschuss Drucksache 18/6855 Nr . A .3 Ratsdokument 13481/15 Haushaltsausschuss Drucksache 18/6855 Nr . A .4 Ratsdokument 13332/15 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/6607 Nr . A .17 Ratsdokument 13111/15 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 2016 15127 (A) (C) (B) (D) Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/7286 Nr . A .14 Ratsdokument 14867/15 Verteidigungsausschuss Drucksache 18/6855 Nr . A .6 Ratsdokument 13143/15 Drucksache 18/6939 Nr . A .2 Ratsdokument 13725/15 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsi- cherheit Drucksache 18/7127 Nr . A .6 Ratsdokument 14381/15 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/6855 Nr . A .16 Ratsdokument 13486/15 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 153. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 21 Parlamentsbeteiligung bei Bundeswehreinsätzen TOP 22 Intelligente Mobilität TOP 23 Bildungsgerechtigkeit TOP 24, ZP 7 Weiterentwicklung des Strommarktes TOP 25 Innovative Arbeitsforschung TOP 26 Rekommunalisierung von Energienetzen Anlagen Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Johann Saathoff


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Wir haben heute die erste Lesung . Wenn ich
    höre, dass dies der Einstieg in die subventionierte Braun-
    kohleindustrie sei und Hartz IV für Kraftwerke realisiert
    sei,


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sigmar Gabriel!)


    dann frage ich mich: Wie glaubwürdig ist das? Wie ist es
    möglich, dass die Grünen in NRW, wo sie an der Regie-
    rung beteiligt sind, das anders sehen als die Grünen, die
    heute hier gesprochen haben?


    (Thomas Bareiß [CDU/CSU]: Genau! – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ja Quatsch!)


    Und mit Blick auf die Linken frage ich mich: Wie ist das
    eigentlich in Brandenburg? Dort wird das auch ganz an-
    ders gesehen .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Zuruf von der LINKEN)


    Letzten Endes können Sie über diese Reservekraftwerke
    schimpfen, wie Sie wollen . Im Saldo – das müssen Sie
    zugeben – wird weniger CO2 emittiert, und das ist eine
    gute Maßnahme .

    Statistisch gesehen haben wir in Deutschland weniger
    als zwölf Minuten Stromausfall pro Jahr . Wir verfügen
    also über eine enorm hohe Versorgungssicherheit, die
    den internationalen Vergleich nicht zu scheuen braucht,
    die durchaus als Eckpfeiler für den wirtschaftlichen Er-
    folg Deutschlands definiert werden kann.

    Diesen Wettbewerbsvorteil wollen wir natürlich er-
    halten . In einem sich aufgrund der Energiewende schnell
    und radikal ändernden Marktumfeld wollen wir die
    Versorgungssicherheit auch für die Zukunft gewähr-
    leisten . Menschen sollen sich darauf verlassen können:
    Der Strom kommt immer aus der Steckdose – immer!
    Langfristig wollen wir für den Strommarkt Möglichkei-
    ten schaffen, den Verbrauch an die Erzeugung anpassen
    zu können . Bislang folgte die Erzeugung von Strom
    durch den fossilen Kraftwerkspark im Wesentlichen der
    Verbrauchskurve . Im Zeitalter der Erneuerbaren mit ei-
    ner umweltfreundlichen, aber eben auch fluktuierenden
    Einspeisung soll sich die Verbrauchskurve auch an der
    Stromproduktionskurve orientieren können .

    Wir produzieren insgesamt mehr Energie, als wir in
    Deutschland verbrauchen, und auf dem Papier haben
    wir mehr Kraftwerke, als wir eigentlich brauchen; aber
    daraus lässt sich nicht einfach schließen, dass damit die
    Versorgungssicherheit automatisch gewährleistet ist . Wir
    bilden einen Stromverbund mit unseren europäischen
    Nachbarstaaten . Der Strom bewegt sich frei zwischen
    diesen Ländern . Zum Teil haben Kraftwerke in Deutsch-
    land Verträge mit dem Ausland, produzieren also gar
    nicht mehr für deutsche Kunden . Deshalb müssen wir
    Versorgungssicherheit europäisch denken . Das ist einer
    der Leitgedanken dieses Gesetzentwurfs .

    Mit der heutigen ersten Lesung stehen wir zwar erst
    am Anfang des Gesetzgebungsverfahrens, aber nicht am
    Anfang des Prozesses . Wir sind längst mitten im Prozess .
    Das Bundeswirtschaftsministerium hat im vergangenen
    Jahr zunächst das Grünbuch mit den ersten Überlegun-
    gen vorgestellt . Aus den Ergebnissen der Konsultationen
    entstand dann das Weißbuch, an das sich eine abschlie-
    ßende Konsultationsphase anschloss . Von einem „Blau-
    buch“ oder einem „Lilabuch“ ist mir nichts bekannt .


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo sind denn die Ergebnisse? Die sind aber nicht im Gesetzentwurf! Die sind alle nicht drin! Was ist mit Speichern? Was ist mit Flexibilität? Was ist mit Netzentgelten?)


    Man kann also sagen, dass alle am Entscheidungsprozess
    Beteiligten mehrfach die Möglichkeit hatten, ihre Anre-
    gungen einzubringen .

    Ergebnis des Prozesses war die Entscheidung, den
    Weg in Richtung Strommarkt 2 .0 einzuschlagen . Dabei
    wird davon ausgegangen, dass sich die notwendigen
    Kraftwerke auf dem Markt refinanzieren können. Die
    Alternative wäre gewesen, den Betreibern von Kraftwer-
    ken Geld dafür zu geben, dass sie einfach da sind und
    im Notfall einspringen können . Das wollen wir nicht .
    Am Beispiel Großbritannien sehen wir die Folgen eines
    solchen Kapazitätsmarktes: Es wird überwiegend Braun-
    kohle verstromt,


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Großbritannien? Da gibt es überhaupt keine Braunkohle!)


    und der Strom ist deutlich teurer als gedacht . Die ge-
    wählte Variante „Strommarkt 2 .0“ ist quasi ein Flexibili-
    tätsmarkt und aus unserer Sicht deutlich besser . Das ent-

    Oliver Krischer






    (A) (C)



    (B) (D)


    spricht auch den Erfahrungen, die im Ausland gemacht
    wurden, zum Beispiel in Texas . Der Markt soll das mit
    möglichst wenigen regulatorischen Eingriffen regeln .
    Wenn es um die Preisbildung geht, regeln wir also im
    Grunde, dass wir nichts regeln .

    Nebenbei wollen wir mit dem Gesetz auch einen Bei-
    trag zur Erreichung unserer Klimaziele leisten . Unter
    der Überschrift „Sicherheitsbereitschaft“ werden Braun-
    kohlekraftwerke faktisch stillgelegt . Dadurch kommt es
    natürlich zu CO2-Einsparungen, die dazu beitragen, dass
    wir unsere Klimaziele erreichen können .

    Außerdem wollen wir für mehr Transparenz sorgen .
    Im Grunde soll sich jeder Interessierte zu Hause an sei-
    nem Computer über Stromproduktion, Stromverbrauch
    und jede Menge andere Daten in Echtzeit informieren
    können, also quasi ein aktiver Verbraucher werden kön-
    nen .

    Ein weiteres Ziel ist es, die Bilanzkreistreue der
    Stromvertriebe zu stärken . Im Grunde sollen die Ver-
    triebe durch die Bilanzkreistreue die Einspeisungen
    und Entnahmen in und aus dem Stromkreis stets aus-
    gleichen . Das gilt auch jetzt schon, ist aber unter ande-
    rem wegen der in zunehmendem Maße fluktuierenden
    Einspeisung nicht ganz einfach . Der Gesetzentwurf
    hebt das vorhandene Verbesserungspotenzial . Differen-
    zen zwischen Einspeisungen und Entnahmen werden
    minimiert . Insbesondere soll durch höhere Strafen ein
    Anreiz für mehr Bilanzkreistreue geschaffen werden .
    Über die obligatorische Bilanzkreistreue wird bereits
    jetzt stark diskutiert .

    Ich möchte klarstellen, dass die Bilanzkreisverant-
    wortlichen in Extremsituationen nicht für Abweichungen
    haften sollen, für die sie nichts können .


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da geht es schon wieder los!)


    Zum Beispiel bei dem Stromausfall im November 2006,
    als die Papenburger Meyer-Werft ein Kreuzfahrtschiff
    über die Ems in die Nordsee überführt hat und durch die
    Abschaltung der Hochspannungsleitung in großen Teilen
    Westeuropas der Strom ausfiel, mussten die ÜNBs, die
    Übertragungsnetzbetreiber, die Bilanzkreise nicht ab-
    rechnen . Nach Verabschiedung dieses Gesetzentwurfs
    müssen sie das; denn dann ist das verpflichtend. Durch
    die verpflichtende Abrechnung der Bilanzkreise soll ver-
    mieden werden, dass ein Anreiz geschaffen wird, solche
    Extremsituationen erst herbeizuführen . Also noch ein-
    mal: Die Bilanzkreise müssen auch in Extremsituationen
    künftig verpflichtend abgerechnet werden, aber die Bi-
    lanzkreisverantwortlichen sollen nicht für Abweichun-
    gen haften, für die sie nichts können .

    Mit dem Strommarktgesetz, der Digitalisierung und
    dem EEG 2016 haben wir eine ganze Menge Aufgaben
    vor uns . Wir haben viel vor . Bei mir zu Hause sagt man:
    Gifft keen Flees, wor neet ok bunken in sitten . – Es gibt
    kein Fleisch ohne Knochen . Anders ausgedrückt: Nichts
    ist ohne Haken . Im Rahmen der parlamentarischen De-
    batten werden wir gemeinsam sicher die Knochen vom

    Fleisch trennen können . Ich freue mich auf konstruktive
    Diskussionen diesbezüglich .

    Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Der Kollege Karl Holmeier hat für die CDU/

CSU-Fraktion das Wort .


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Karl Holmeier


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Verehrte Kolleginnen

    und Kollegen! Meine sehr verehrten Damen und Herren!
    Die Energiewende ist eines unserer größten energiepo-
    litischen Projekte der Gegenwart und zurzeit natürlich
    eine große Herausforderung . Wir gehen den Weg in ein
    neues Energiezeitalter, und dieser Weg ist richtig . Wir
    haben uns vor Jahren auf den Weg gemacht, die Strom-
    versorgung in Deutschland komplett zu verändern . Wir
    gehen weg von Großkraftanlagen hin zu deutschlandweit
    verteilten Kleinanlagen . Wind, Sonne, Wasser, Biomasse
    und Geothermie sind künftig die Hauptquellen unserer
    Energie von morgen . Dies dient auch einem umfassenden
    Klimaschutz .

    Bei unseren Entscheidungen lassen wir uns insge-
    samt von einem Zieldreieck leiten: Wirtschaftlichkeit,
    Umweltverträglichkeit und vor allem – es wurde schon
    einige Male angesprochen – Versorgungssicherheit . Al-
    lein mit erneuerbaren Energien schaffen wir das nicht .
    Wir brauchen Energie, die auch dann verfügbar ist, wenn
    der Wind nicht weht . Wir brauchen Energie auch dann,
    wenn die Sonne nicht scheint . Der Erfolg der Energie-
    wende hängt ganz wesentlich davon ab, ob wir Energie
    jederzeit liefern und damit stets Versorgungssicherheit
    gewährleisten können .

    Der Freistaat Bayern wird in den nächsten Jahren wei-
    ter erhebliche Kernkraftwerkskapazitäten verlieren . Bis
    2022 werden durch den Ausstieg aus der Kernenergie
    deutschlandweit Kapazitäten in Höhe von etwa 10 Gi-
    gawatt stillgelegt . Diese verlorenen Kapazitäten gilt es
    sinnvoll zu ersetzen . Es ist daher ein zentrales Anliegen
    der Union und vor allem auch von uns Bayern, dass die
    Versorgungssicherheit stets gewährleistet ist . Was zum
    Beispiel ein Stromausfall von einer Stunde kostet, haben
    wir vorhin schon gehört . Die Versorgungssicherheit hat
    für uns also oberste Priorität .

    CDU, CSU und SPD haben mit den energiepolitischen
    Grundsatzentscheidungen am 1 . Juli des letzten Jahres
    den Weg in ein neues Energiezeitalter weiter abgesichert .
    Durch das Strommarktgesetz, das wir heute in die Be-
    ratung einbringen, werden die richtigen Rahmenbedin-
    gungen geschaffen . Die Stromversorgung wird volks-
    wirtschaftlich, kosteneffizient und umweltverträglich
    weiterentwickelt . Mit dieser größten Reform des Strom-
    marktes seit der Liberalisierung des Energiemarktes vor
    20 Jahren machen wir den Strommarkt fit für die kom-
    menden Generationen .

    Johann Saathoff






    (A) (C)



    (B) (D)


    Das Strommarktgesetz hat im Wesentlichen folgende
    Schwerpunkte – auch das wurde bereits angesprochen –:
    Die bestehenden Mechanismen des Strommarktes wer-
    den gestärkt . Kern eines weiterentwickelten Strommark-
    tes und entscheidendes Marktinstrument ist das Preissig-
    nal . Benötigte Kapazitäten können sich am Strommarkt
    refinanzieren. Marktpreissignale sollen künftig möglichst
    unverzerrt wirken .


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie verhindern doch die Leitungen! Dann können die nicht wirken!)


    Dazu werden die Ziele und Grundprinzipien des weiter-
    entwickelten Strommarktes in das Energiewirtschaftsge-
    setz aufgenommen . Wir sichern eine faire und freie wett-
    bewerbliche Preisbildung .

    Generell gilt: Nur wenn die Akteure dem Markt trau-
    en, wird das Projekt gelingen . Wir müssen einen Markt
    mit so wenig Regulation wie nötig und so viel Wettbe-
    werb wie erforderlich schaffen . Wir bauen Eintrittsbarri-
    eren für Anbieter von Lastmanagementmaßnahmen und
    EEG-Anlagen im Regelleistungsmarkt ab . So können
    bestehende Kapazitäten kosteneffizienter und umwelt-
    verträglicher eingesetzt werden . Der Einsatz von Flexibi-
    litätsoptionen wird damit erleichtert . Wir reduzieren die
    Kosten des Netzausbaus durch effiziente Netzplanung.
    Durch eine Anpassung des Energiewirtschaftsgesetzes
    und des Erneuerbare-Energien-Gesetzes 2014 kann die
    Abregelung von Erneuerbare-Energien-Anlagen in Zei-
    ten hoher Stromeinspeisung bei der Netzausbauplanung
    berücksichtigt werden .

    Wir erhöhen die Transparenz am Strommarkt . Trans-
    parente und aktuelle Strommarktdaten können künftig ef-
    fiziente Erzeugungs-, Verbrauchs- und Handelsentschei-
    dungen fördern . Ganz wichtig ist: Wir gewährleisten die
    Versorgungssicherheit . Auch gerade wegen der veränder-
    ten Bedingungen am Markt soll der Strommarkt 2 .0 mit
    einer Kapazitätsreserve abgesichert werden .


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Netzreserve! Sicherheitsreserve! Kapazitätsreserve!)


    Dies ist ein wichtiger Schritt hin zu einer sicheren und
    wirtschaftlichen Stromversorgung in einem zunehmend
    von erneuerbaren Energien geprägten europäischen
    Markt . Die Reserve kommt zum Einsatz, wenn trotz frei-
    er Preisbildung an der Strombörse kein ausreichendes
    Angebot existiert, um einen Ausgleich zwischen Ange-
    bot und Nachfrage zu ermöglichen .

    Dazu werden wir Erzeugungskapazitäten außerhalb
    des Strommarktes vorhalten und bei Bedarf einset-
    zen . Die Regelungen der Netzreserve werden über den
    31 . Dezember 2017 hinaus verlängert . In der Netzreserve
    werden seitens der Betreiber zur Stilllegung vorgesehe-
    ne, aber systemrelevante Kraftwerke zur Überbrückung
    von Netzengpässen außerhalb des Strommarktes vorge-
    halten .

    Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass der am 1 . Juli
    2015 vereinbarte Bedarf von weiteren 2 Gigawatt gerade
    in Süddeutschland, der durch neue Kraftwerke gedeckt
    werden soll, verankert wird . Diese Kraftwerke sind für

    Süddeutschland vorgesehen . Dabei ist wichtig, dass das
    Gaskraftwerk in Irsching weiter betrieben wird .


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist das, was interessiert!)


    Wir müssen bei der Fortentwicklung des Strommark-
    tes und dem neuen EEG 2016 die Chancen nutzen, die
    Biogas für die Grundlast bietet . Biogas muss eine Zu-
    kunft haben . Dies gilt insbesondere für den Bestand, da
    die 20-jährige Förderung in den nächsten Jahren aus-
    läuft .


    (Eva Bulling-Schröter [DIE LINKE]: Dazu steht da aber nichts!)


    Weiter wollen wir das nationale Klimaschutzziel für
    2020 erreichen . Dazu werden wir beginnend ab 2016
    bestimmte Braunkohlekraftwerke schrittweise aus dem
    Markt nehmen und auch vorläufig stilllegen. Das betrifft
    Braunkohlekraftwerke mit einer Leistung von 2,7 Giga-
    watt . Das sind etwa 13 Prozent der in Deutschland instal-
    lierten Braunkohlekraftwerkskapazität .

    Schließlich verbessern wir das Monitoring der Versor-
    gungssicherheit . Der Bericht zur Versorgungssicherheit
    an den Strommärkten soll künftig mindestens alle zwei
    Jahre erscheinen . Vor allem soll er Deutschland im Kon-
    text der europäischen Strommärkte betrachten .

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, die Umset-
    zung der Energiewende ist das bedeutendste energiepoli-
    tische Großprojekt der Gegenwart . Es ist eine Herausfor-
    derung für uns alle, und wir werden es packen .

    Ich freue mich auf die anstehenden Beratungen . Ich
    wünsche Ihnen noch einen schönen Nachmittag und ein
    schönes Wochenende und bedanke mich für die Auf-
    merksamkeit .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)