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    Plenarprotokoll 18/153 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 153. Sitzung Berlin, Freitag, den 29. Januar 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt 21: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Fortentwick- lung der parlamentarischen Beteiligung bei der Entscheidung über den Einsatz bewaffneter Streitkräfte im Ausland im Zuge fortschreitender Bündnisintegrati- on Drucksache 18/7360 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15055 B b) Beratung der Unterrichtung durch die Kommission zur Überprüfung und Siche- rung der Parlamentsrechte bei der Manda- tierung von Auslandseinsätzen der Bundes- wehr: Abschlussbericht der Kommission Drucksache 18/5000 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15055 B Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . . 15055 D Dr . Alexander S . Neu (DIE LINKE) . . . . . . . . 15057 B Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15058 C Dr . Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15060 A Dr . Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 15061 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 15063 B Dr . Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 15063 D Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 15064 A Niels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15065 C Dr . Alexander S . Neu (DIE LINKE) . . . . . . 15066 A Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 15067 C Niels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15067 D Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15068 B Wilfried Lorenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 15069 C Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15071 A Dr . Andreas Nick (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15072 D Tagesordnungspunkt 22: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Intelligente Mobilität fördern – Die Chancen der Digitalisierung für den Ver- kehrssektor nutzen Drucksache 18/7362 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15073 D Dorothee Bär, Parl . Staatssekretärin BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15074 A Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 15076 A Arno Klare (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15077 B Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15078 B Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 15079 C Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15080 A Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 15082 A Andreas Rimkus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15083 B Dr . Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15084 B Steffen Bilger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 15085 D Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 15087 C Daniela Ludwig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 15089 A Annette Sawade (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15090 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 2016II Tagesordnungspunkt 23: Antrag der Abgeordneten Özcan Mutlu, Kai Gehring, Beate Walter-Rosenheimer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Mehr Bildungsgerechtigkeit für die Einwanderungsgesellschaft – Damit Herkunft nicht über Zukunft bestimmt Drucksache 18/7049 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15091 A Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15091 B Cemile Giousouf (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15092 C Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 15094 D Dr . Karamba Diaby (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 15096 A Uda Heller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 15097 A Elfi Scho-Antwerpes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 15098 D Tagesordnungspunkt 24: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Weiterentwicklung des Strom- marktes (Strommarktgesetz) Drucksache 18/7317 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15100 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Energie zu dem Antrag der Abgeordneten Eva Bulling-Schröter, Caren Lay, Dr . Dietmar Bartsch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Deutscher Beitrag zu den UN-Klimaverhandlungen – Koh- lendioxid als Umweltschadstoff definie- ren, Betriebszeiten von Kohlekraftwer- ken begrenzen Drucksachen 18/3313, 18/7277 . . . . . . . . . 15100 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Oliver Krischer, Annalena Baerbock, Dr . Julia Verlinden, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Zukunft des Strommarktes – Mit ökologischem Flexibi- litätsmarkt klimafreundliche Kapazitäten anreizen und Kohleausstieg einleiten Drucksache 18/7369 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15100 C Uwe Beckmeyer, Parl . Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15100 C Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 15101 B Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15102 B Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15103 D Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15105 A Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15106 C Tagesordnungspunkt 25: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Innovative Arbeitsforschung für eine Humanisierung unserer Arbeitswelt und mehr Beschäftigung Drucksache 18/7363 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15108 A Dr . Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 15108 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 15109 C René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15111 A Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15112 C Thomas Rachel, Parl . Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15113 C Dr . Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 15114 B Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 15115 B Tagesordnungspunkt 26: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Wirtschaft und Energie zu dem Antrag der Abgeordneten Caren Lay, Eva Bulling-Schröter, Kerstin Kassner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Energienetze zurück in die öffentliche Hand – Rechtssicherheit bei der Rekommunalisie- rung schaffen Drucksachen 18/4323, 18/5274 . . . . . . . . . . . 15116 B Florian Post (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15116 C Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 15117 A Dr . Matthias Heider (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 15118 B Dr . Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15119 D Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15120 D Dr . Andreas Lenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15122 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15122 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 15123 A Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede des Abgeordneten Christian Petry (SPD) zur Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Richtli- nie 2014/91/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23 . Juli 2014 zur Änderung der Richtlinie 2009/65/EG zur Koordinierung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften be- treffend bestimmte Organismen für gemein- same Anlagen in Wertpapieren (OGAW) im Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 2016 III Hinblick auf die Aufgaben der Verwahrstelle, die Vergütungspolitik und Sanktionen (152 . Sitzung, Tagesordnungspunkt 14) . . . . . 15124 A Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15125 C (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 2016 15055 153. Sitzung Berlin, Freitag, den 29. Januar 2016 Beginn: 9 .01 Uhr
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    (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 2016 15123 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 29 .01 .2016 Feiler, Uwe CDU/CSU 29 .01 .2016 Fischer (Karlsru- he-Land), Axel E . CDU/CSU 29 .01 .2016 Freudenstein, Dr . Astrid CDU/CSU 29 .01 .2016 Gabriel, Sigmar SPD 29 .01 .2016 Gädechens, Ingo CDU/CSU 29 .01 .2016 Gohlke, Nicole DIE LINKE 29 .01 .2016 Groth, Annette DIE LINKE 29 .01 .2016 Hardt, Jürgen CDU/CSU 29 .01 .2016 Hitschler, Thomas SPD 29 .01 .2016 Holzenkamp, Franz- Josef CDU/CSU 29 .01 .2016 Hübinger, Anette CDU/CSU 29 .01 .2016 Jantz, Christina SPD 29 .01 .2016 Jung, Xaver CDU/CSU 29 .01 .2016 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 29 .01 .2016 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29 .01 .2016 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29 .01 .2016 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 29 .01 .2016 Lühmann, Kirsten SPD 29 .01 .2016 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29 .01 .2016 Mattfeldt, Andreas CDU/CSU 29 .01 .2016 Möring, Karsten CDU/CSU 29 .01 .2016 Müller, Dr . Gerd CDU/CSU 29 .01 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Murmann, Dr . Philipp CDU/CSU 29 .01 .2016 Notz, Dr . Konstantin von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29 .01 .2016 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29 .01 .2016 Pfeiffer, Sibylle CDU/CSU 29 .01 .2016 Rebmann, Stefan SPD 29 .01 .2016 Röring, Johannes CDU/CSU 29 .01 .2016 Rosemann, Dr . Martin SPD 29 .01 .2016 Scheuer, Andreas CDU/CSU 29 .01 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 29 .01 .2016 Schwartze, Stefan SPD 29 .01 .2016 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 29 .01 .2016 Spinrath, Norbert SPD 29 .01 .2016 Steinbach, Erika CDU/CSU 29 .01 .2016 Steinke, Kersten DIE LINKE 29 .01 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 29 .01 .2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 29 .01 .2016 Ulrich, Alexander DIE LINKE 29 .01 .2016 Veit, Rüdiger SPD 29 .01 .2016 Vogt, Ute SPD 29 .01 .2016 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29 .01 .2016 Warken, Nina CDU/CSU 29 .01 .2016 Wicklein, Andrea SPD 29 .01 .2016 Woltmann, Barbara CDU/CSU 29 .01 .2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 201615124 (A) (C) (B) (D) Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede des Abgeordneten Christian Petry (SPD) zur Bera- tung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Richt- linie 2014/91/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Juli 2014 zur Änderung der Richtlinie 2009/65/EG zur Koordinierung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften betreffend bestimmte Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren (OGAW) im Hinblick auf die Aufga- ben der Verwahrstelle, die Vergütungspolitik und Sanktionen (152. Sitzung, Tagesordnungspunkt 14) Christian Petry (SPD): Mit den umfangreichen Ge- setzen, die wir bislang im Bereich des Finanzmarktes in dieser Legislaturperiode umgesetzt haben, tragen wir den krisenhaften Entwicklungen der vergangenen Jahre im Fi- nanzmarktbereich Rechnung . Dabei liegt unser Fokus pri- mär auf dem Schutz der Anlegerinnen und Anleger . Bereits bestehende Regelungen im Bereich des Finanzmarktes gilt es dabei kontinuierlich zu hinterfragen, wo angebracht zu harmonisieren und gegebenenfalls anzupassen . Mit dem vorliegenden Umsetzungsgesetz tun wir heute genau dies und überarbeiten das seit nunmehr drei Jahrzehnten geltende europäische OGAW-Regel- werk . Durch Änderungen im Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) und im Kreditwesengesetz (KWG) stellen wir einen einheitlichen Standard beim Anlegerschutz im Be- reich des Fondswesens sicher und fördern zeitgleich die Marktintegrität . Dabei kommt es insbesondere mit Blick auf die Vergü- tungspolitik von Fonds und die Sanktionsmöglichkeiten der BaFin als nationaler Aufsichtsbehörde zu umfassen- den Neuerungen . Darüber hinaus werden die Vorgaben für bislang verschiedenartig regulierte Investmentvermö- gen vereinheitlicht . Mit der immer stärker werdenden Rolle der Invest- mentfondsbranche steigt deren systemische Relevanz für die Finanzstabilität – nicht nur in Europa, sondern auch in Deutschland . Der Investmentfondssektor stellt in der Bundesrepublik mittlerweile den größten Akteur im Schattenbankensektor dar . Im vergangenen Jahr konnten die deutschen Fonds- verbände neue Rekordstände vermelden . Dabei belief sich das von der Fondsindustrie verwaltete Vermögen auf über 2,6 Billionen Euro . Nicht erst seit den jüngsten Warnungen der EBA und der Bundesbank wissen wir um die Gefahren, die für Finanzstabilität und Realwirtschaft von Schattenbankenaktivitäten außerhalb des etablierten Bankensystems ausgehen können . Wir haben diesen sehr wichtigen Punkt kontrovers und offen diskutiert . Einen besonderen Dank an dieser Stelle an meinen Kollegen Fritz Güntzler für die guten und kollegialen Beratungen . Es ging uns bei den Gesprächen darum, sicherzustellen, dass Beteiligungskapital auch zukünftig in der Bundes- republik für den Wagniskapitalbereich generiert werden kann . Dabei war uns jedoch immer klar, dass der Anleger- schutz Priorität haben muss . Mit dem nun vorliegenden Gesetz haben wir einen guten Kompromiss erreicht . Zukünftigen europarechtlichen Regelungen im Fonds- bereich ebnen wir mit dem OGAW-V-Umsetzungsgesetz an entscheidenden Stellen den Weg . So wird erstmalig die Kreditvergabemöglichkeit für Fonds rechtlich verbindlich geregelt und kontrolliert . Offene bzw . geschlossene Fonds können zukünftig 30 bzw . 50 Prozent ihres Kapitals an Gesellschafter und „Nichtverbraucher“ in Form von Gelddarlehen vergeben . Aufgrund der umfangreichen re- gulatorischen Maßnahmen werden hierbei potenzielle Ri- siken der kreditvergebenden Fonds minimiert . Der gestiegenen ökonomischen Bedeutung, die Inves- tmentfonds einnehmen, stehen somit umfangreiche An- forderungen gegenüber, die einen umfassenden Schutz der Anleger sicherstellen . Daneben haben wir für bestimmte Investmentvermö- gen Bestandschutzregeln geschaffen und sind in einem wichtigen Punkt einer Forderung der Fondsindustrie und der Anlegerschützer entgegengekommen: Die BaFin muss zukünftig verbindlich innerhalb von acht Wochen die Übertragung eines Fonds von einer Kapitalverwal- tungsgesellschaft auf eine andere Kapitalverwaltungsge- sellschaft regeln . Diese Frist ist im Interesse aller betei- ligten Akteure . Sie schafft Rechtssicherheit . Basierend auf der BaFin-Verwaltungspraxis ist es seit Mai 2015 geschlossenen und offenen Fonds gleicherma- ßen möglich, Darlehensforderungen durch Prolongation oder Restrukturierung zu verwalten . Wir haben uns da- rauf geeinigt, dass dies auch weiterhin offenen Spezi- al-AIF möglich sein soll . Insbesondere in ökonomischen Krisensituationen ist es auch im Interesse der Fondsanle- ger, dass der Fonds seinen Fortbestand durch eine Ände- rung seiner Modalitäten sicherstellen kann . Die Sanktionsmöglichkeiten der BaFin als national zu- ständiger Aufsichtsbehörde haben wir im Sinne des Anle- gerschutzes in drei Bereichen ausgeweitet und verschärft: Erstens . Den Bußgeldrahmen bei Verstößen haben wir neu strukturiert . Zukünftig kann die BaFin die Höhe zu zahlender Strafen an die Umsätze eines Fonds koppeln . Zweitens . Daneben kann die BaFin beim Vorliegen schwerwiegender Verstöße einem Fonds die Geschäfts- erlaubnis entziehen und Berufsverbote aussprechen . Drittens . Maßnahmen der Bundesanstalt müssen im Internet publik gemacht werden und können dort bis zu fünf Jahre öffentlich einsehbar sein . Mit dieser umfangreichen Ausweitung der Sanktions- möglichkeiten durch die BaFin stellen wir auch weiter- hin eine umfassende Transparenz für Anlegerinnen und Anleger sicher . Für die innerhalb der parlamentarischen Beratungen aufgeworfene Kritik der Grünen, der Zertifikatemarkt sei nach wie vor nicht ausreichend reguliert, habe ich per- sönlich sehr viel Verständnis. Da Zertifikate dem KAGB aber nicht unterfallen, waren solche Maßnahmen inner- halb dieses Gesetzesvorhabens nicht möglich . Wir wer- den die Kritik aber aufnehmen . Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 2016 15125 (A) (C) (B) (D) Darüber hinaus werden wir zusammen mit der BaFin und dem Bundesfinanzministerium die Entwicklung dar- lehensaufkaufender Fonds analysieren . Durch die Regu- lierung der Bank, die innerhalb dieses Vertriebsweges Darlehen vergibt, wurde die Regulierung darlehensauf- kaufender Fonds im aktuellen Gesetz nicht verfolgt . Da wir um die potenziellen Risiken wissen, die von solchen Investmentstrukturen für Anlegerinnen und Anleger aus- gehen, werden wir diese Fonds kritisch im Auge behalten . Eine wichtige Änderung, die der vorliegende Gesetz- entwurf formuliert, will ich an dieser Stelle nicht uner- wähnt lassen: Aufgrund europäischer Regelungen unterfielen einge- tragene Genossenschaften bislang den gleichen bürokra- tischen Anforderungen, die beispielsweise Investment- fonds zu erfüllen haben . Dies führte zu einer immensen Belastung bürgerschaftlichen Engagements in der Bun- desrepublik . Als zuständige nationale Aufsichtsbehörde hat die BaFin bereits im März des letzten Jahres ihre Verwal- tungspraxis bezüglich eingetragener Genossenschaften grundlegend geändert: Seitdem obliegt es den genossen- schaftlichen Prüfverbänden, Genossenschaften zu über- prüfen und zuzulassen . Genossenschaften unterfallen seitdem nicht mehr den Anforderungen, die beispielswei- se Hedgefonds erfüllen müssen . Mit dem OGAW-V-Umsetzungsgesetz wird die bishe- rige Verwaltungspraxis der BaFin nun in Gesetzesform gegossen . Für die rund 8 000 eingetragenen Genossen- schaften in Deutschland ist dies ein wichtiger Punkt; denn für das gesellschaftliche Engagement in unserem Land bedeutet dies Rechtssicherheit . Somit enthält das sehr technische Umsetzungsgesetz einen ganz praktischen Aspekt, der genossenschaftlich organisierte Bündnisse stärkt, die sich zusammenschlie- ßen und mit großem Engagement ökonomische, gesell- schaftliche, aber auch umweltpolitische Ziele verfolgen . Die Arbeit der genossenschaftlichen Prüfverbände werden wir aufmerksam begleiten . Die Verbände müs- sen sicherstellen, dass die Rechtsform der eingetragenen Genossenschaften nicht gezielt von schwarzen Schafen zur Umgehung gesetzlicher Anforderungen genutzt wird . Im Sinne eines einheitlichen europäischen Anleger- schutzes werden Anforderungen und Pflichten von In- vestmentgesellschaften mit dem vorliegenden Gesetz spürbar erhöht . Der Sanktionsrahmen bei Verstößen ge- gen Transparenzvorschriften wird dabei umfassend aus- geweitet . Differenzen zwischen unterschiedlichen Fondskate- gorien werden beseitigt, rechtliche Regelungen einander angepasst . Kurz: Die Produktstandards werden im Sinne des Anlegerschutzes innerhalb Europas vereinheitlicht . Die europaeinheitliche, kohärente Regelung im Be- reich der Investmentvermögen ist folgerichtig und nur zu begrüßen . Denn einheitliche Anforderungen dienen so- wohl der Rechtssicherheit der Investmentfonds als auch dem Schutz der Anlegerinnen und Anleger . Zudem ist es ausdrücklich zu begrüßen, dass einge- tragene Genossenschaften zukünftig nicht mehr den gleichen bürokratischen Anforderungen unterliegen wie Investmentvermögen . Hierdurch unterstützen wir Genos- senschaften nachhaltig und stärken das gesellschaftliche Engagement in Deutschland . Glück auf! Anlage 3 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie ge- mäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parlamentarischen Versammlung der OSZE 23. Jahrestagung der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE vom 28. Juni bis 2. Juli 2014 in Baku, Aserbaidschan Drucksachen 18/6733, 18/6847 Nr. 2 – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parlamentarischen Versammlung der OSZE 24. Jahrestagung der Parlamentarischen Versamm- lung der OSZE vom 5. bis 9. Juli 2015 in Helsinki, Finnland Drucksachen 18/6734, 18/6847 Nr. 3 – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der In- terparlamentarischen Konferenz für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik und die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik Tagung der Interparlamentarischen Konferenz für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik und die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspo- litik am 5. und 6. September 2015 in Luxemburg Drucksachen 18/6899, 18/7276 Nr. 1 – Unterrichtung durch die Delegation des Deutschen Bundestages in der Ostseeparlamentarierkonferenz 24. Jahrestagung der Ostseeparlamentarierkon- ferenz vom 30. August bis 1. September 2015 in Rostock-Warnemünde, Deutschland Drucksachen 18/7033, 18/7276 Nr. 6 – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepu- blik Deutschland in der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 21. bis 25. Januar 2013 in Straß- burg Drucksachen 18/7128, 18/7276 Nr. 9 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 201615126 (A) (C) (B) (D) – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepu- blik Deutschland in der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 22. bis 26. April 2013 in Straß- burg Drucksachen 18/7129, 18/7276 Nr. 10 – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepu- blik Deutschland in der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 24. bis 28. Juni 2013 in Straßburg Drucksachen 18/7130, 18/7276 Nr. 11 – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepu- blik Deutschland in der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 30. September bis 4. Oktober 2013 in Straßburg Drucksachen 18/7131, 18/7276 Nr. 12 Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2015 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaus- haltsordnung über die Einwilligung in eine über- planmäßige Ausgabe bei Kapitel 11 02 Titel 636 85 – Zuschüsse zu den Beiträgen zur Rentenversi- cherung der in Werkstätten und Integrationspro- jekten beschäftigten Menschen – bis zu einer Höhe von 30,428 Mio. Euro Drucksachen 18/6323, 18/6605 Nr. 1.2 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2015 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundes- haushaltsordnung über die Einwilligung in eine außerplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 06 28 Ti- tel 532 06 – Unterstützungsleistungen des Bundes- amts für Bevölkerungsschutz und Katastrophen- hilfe bei der Verteilung von Flüchtlingen – bis zur Höhe von 32,7 Mio. Euro Drucksachen 18/6324, 18/6605 Nr. 1.3 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2015 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundes- haushaltsordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 06 25 Ti- tel 532 06 – Verwendung, Einsätze und Maß- nahmen der Bundespolizei zur Bewältigung der Flüchtlingslage in Deutschland – bis zur Höhe von 42,981 Mio. Euro Drucksachen 18/6523, 18/6605 Nr. 1.10 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2015 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaus- haltsordnung über die Einwilligung in eine über- planmäßige Ausgabe bei Kapitel 05 01 Titel 687 10 – Beitrag an die Vereinten Nationen – bis zur Höhe von 39,540 Mio. Euro Drucksachen 18/6524, 18/6605 Nr. 1.11 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2015 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundes- haushaltsordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 08 01 Ti- tel 699 31 – Abschließende Leistungen zur Abgel- tung von Härten in Einzelfällen – bis zur Höhe von 48,6 Mio. Euro Drucksachen 18/6953, 18/7116 Nr. 4 Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über ihre Exportpo- litik für konventionelle Rüstungsgüter im ersten Halbjahr 2015 Drucksachen 18/6460, 18/6605 Nr. 1.6 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/7127 Nr . A .1 Ratsdokument 14315/15 Finanzausschuss Drucksache 18/6855 Nr . A .3 Ratsdokument 13481/15 Haushaltsausschuss Drucksache 18/6855 Nr . A .4 Ratsdokument 13332/15 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/6607 Nr . A .17 Ratsdokument 13111/15 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 2016 15127 (A) (C) (B) (D) Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/7286 Nr . A .14 Ratsdokument 14867/15 Verteidigungsausschuss Drucksache 18/6855 Nr . A .6 Ratsdokument 13143/15 Drucksache 18/6939 Nr . A .2 Ratsdokument 13725/15 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsi- cherheit Drucksache 18/7127 Nr . A .6 Ratsdokument 14381/15 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/6855 Nr . A .16 Ratsdokument 13486/15 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 153. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 21 Parlamentsbeteiligung bei Bundeswehreinsätzen TOP 22 Intelligente Mobilität TOP 23 Bildungsgerechtigkeit TOP 24, ZP 7 Weiterentwicklung des Strommarktes TOP 25 Innovative Arbeitsforschung TOP 26 Rekommunalisierung von Energienetzen Anlagen Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Uda Heller


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine lieben Kolleginnen und Kol-

    legen! Meine Damen und Herren vom Bündnis 90/Die
    Grünen, Ihr Antrag ist ein breit gefächertes Potpourri von
    unspezifischen Forderungen, zahlreichen Vorschriften
    und vor allem von dem Verlangen nach mehr Geld . Hier
    werden Sie Ihrem Ruf als „Vorschriftenpartei“ erneut ge-
    recht .


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist doch unglaublich!)


    Im Gegensatz zu Ihnen setzt die CDU/CSU-Fraktion
    nach wie vor auf das Vertrauen in eine eigenverantwort-
    liche Gesellschaft .

    Am meisten wundere ich mich über Ihre Aussage,
    dass Deutschland es angeblich jahrelang versäumt hat,
    Geld in Bildung zu investieren .


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Völlig falsch!)


    Ich frage mich, ob Sie unsere Haushaltsdebatten vom No-
    vember schon wieder vergessen haben . Ich kann Ihnen
    die Zahlen noch einmal in Erinnerung rufen: Für 2016
    haben wir den Bildungs- und Forschungsetat nochmals
    um weitere 1,13 Milliarden Euro auf insgesamt 16,4 Mil-
    liarden Euro erhöht .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Rekordausgabe!)


    Das zeigt doch eindrücklich, welchen besonderen Stel-
    lenwert Bildung für uns hat .

    Doch ich gebe zu, es gibt auch Punkte, bei denen wir
    übereinstimmen . Deutschland ist ein Einwanderungs-
    land .


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hat lange gedauert, bis Sie das erkannt haben!)


    Und ja – das haben viele Kolleginnen und Kollegen vor-
    her auch gesagt –, die Integration erfolgt am besten über
    Bildung . Es ist richtig, dass der Spracherwerb ein wichti-
    ger Schlüssel für eine erfolgreiche Integration ist .

    Wir alle sind uns darüber einig, dass die Flüchtlings-
    bewegung für Deutschland und Europa zahlreiche He-
    rausforderungen mit sich bringt . Aber sie birgt auch
    Chancen, und die sollten wir nutzen .


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Erzählen Sie das mal Ihrer Fraktion!)


    Es ist unsere Aufgabe als Bildungspolitiker, Rahmenbe-
    dingungen zur Deckung des Fachkräftebedarfs zu schaf-
    fen . Daher sollten wir die Potenziale der Zuwanderung
    nutzen und eine erfolgreiche Integration über Bildung
    und Beschäftigung unterstützen .


    (Dr . Karamba Diaby [SPD]: Richtig!)


    Aber das haben wir schon lange vor Ihrem Antrag er-
    kannt, Herr Mutlu .


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ach so! Nur nicht gehandelt!)


    Daher werden wir in den nächsten Jahren rund
    130 Millionen Euro zusätzlich investieren, um die zentra-
    len Ziele umzusetzen . Erstens: Spracherwerb . Zweitens:
    Anerkennung von Kompetenzen und Potenzialen . Drit-
    tens: Integration in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt .

    Ich kenne so viele Kooperationspartner aus allen Be-
    reichen, die sich gemeinsam für den Erfolg dieser Ziele
    starkmachen, beispielsweise die Volkshochschulen, die
    Stiftung Lesen mit ihren Sprachprogrammen, die Ser-
    vicestelle Bildungsketten, das KAUSA-Netzwerk, das
    Programm „Kultur macht stark“ in den Kommunen, die
    Transferagenturen mit den Bildungskoordinatoren, aber
    auch die Bildungszentren, die Hochschulen mit den Stu-
    dienkollegs oder auch die Wirtschafts- und Handwerks-
    kammern mit ihrem Aktionsprogramm „Ankommen in
    Deutschland – Gemeinsam unterstützen wir Integrati-
    on!“ . Nicht zuletzt sollten wir die vielen ehrenamtlichen
    Engagierten nicht vergessen, die beispielsweise im Rah-
    men des Programms „Menschen stärken Menschen“ un-
    begleitete minderjährige Flüchtlinge unterstützen .

    Ich weiß das, weil ich in engem Kontakt zu Koope-
    rationspartnern in meiner Region stehe . Beispielsweise
    war ich im Bildungs- und Technologiezentrum der Hand-
    werkskammer Halle . Das ist eines der größten und viel-
    seitigsten Bildungszentren des Handwerks mit 15 000
    kammerzugehörigen Betrieben und mehr als 700 Plätzen
    für eine gewerblich-technische Ausbildung . Das BTZ
    nimmt als einziges Bildungszentrum in den neuen Bun-
    desländern an einem Pilotprojekt für junge Flüchtlinge
    teil . Aktuell werden dort junge Menschen aus Syrien und

    Dr. Karamba Diaby






    (A) (C)



    (B) (D)


    Eritrea mithilfe einer Sozialpädagogin und eines Ausbil-
    ders auf das Erwerbsleben vorbereitet .

    Nach der Kompetenzfeststellung und einer dreimo-
    natigen Schulung im Bildungszentrum konnten bereits
    alle in ein Praktikum vermittelt werden – bitte hören Sie
    zu! –,


    (Beifall bei der CDU/CSU – Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir hören zu!)


    um dann fit genug zu sein, im August dieses Jahres eine
    Berufsausbildung zu beginnen . Die Schulungen wurden
    bereits begonnen, als der Sprachunterricht noch nicht ab-
    geschlossen war . Denn man hat schnell festgestellt, dass
    sich innerhalb kürzester Zeit die Sprachkenntnisse durch
    den alltäglichen Austausch mit deutschen Jugendlichen
    deutlich verbessert haben .

    Machen diese Beispiele und die vielen anderen Pro-
    gramme, die es bereits überall gibt, nicht deutlich, dass
    die Integration von Flüchtlingen durchaus eine gesamt-
    gesellschaftliche Aufgabe ist und auch so wahrgenom-
    men wird?


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wer hat denn das Gegenteil behauptet?)


    Meine Damen und Herren, ich finde, all diese Anstren-
    gungen haben unsere Anerkennung und unseren Respekt
    verdient .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Richtig! Unsere Rede!)


    Glauben Sie wirklich – hören Sie bitte zu! –, dass es
    der richtige Weg ist, wenn Sie in Ihrem Antrag fordern,
    dass jeder, der nach Deutschland kommt, ganz unabhän-
    gig vom Herkunftsland und vom Aufenthaltsstatus, einen
    gesetzlichen Anspruch auf eine Ausbildung, auf ausbil-
    dungsbegleitende Hilfen sowie ein Bleiberecht während
    der Ausbildung und danach hat?


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Lesen Sie einmal den Antrag!)


    Da frage mich, Herr Mutlu, ob Sie sich über die Konse-
    quenzen Ihrer Forderungen bewusst sind und einmal über
    die finanziellen Folgen nachgedacht haben. Was wollen
    Sie denn noch alles auf den Steuerzahler abwälzen?


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir wollen die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen! Haben Sie nicht zugehört?)


    Ich sage Nein . Das ist nicht im Sinne unserer Bürger
    und auch nicht im Sinne einer verantwortungsvollen Bil-
    dungspolitik .

    Gern möchte ich Sie an dieser Stelle auch darauf auf-
    merksam machen, dass wir einige Ihrer Forderungen
    längst umgesetzt haben – das hat auch Frau Giousouf
    schon gesagt –, beispielsweise mit dem Anerkennungs-
    gesetz oder dem Gesetz zur Neubestimmung des Bleibe-

    rechts, allerdings für junge Menschen mit einer Bleibe-
    perspektive in Deutschland .

    Ich sehe es auch als großen Erfolg, dass das Anerken-
    nungsgesetz als weltweit einziges seiner Art bereits im
    April 2012 in Kraft getreten ist . Damit ermöglichen wir
    einen einfacheren Zugang zur Anerkennung von im Aus-
    land erworbenen Berufsqualifikationen, schnellere Ver-
    fahren, einen barrierefreien Wechsel innerhalb der EU
    und hohe Mobilität . Das Ziel von uns Unionspolitikern
    ist es, Zuwanderer präventiv zu unterstützen und ihnen
    neue Perspektiven aufzuzeigen, wie sie selbst für ihren
    Lebensunterhalt aufkommen können und nicht auf Sozi-
    alleistungen angewiesen sind .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Meine Damen und Herren, ich denke, zusammenfas-
    send kann man sagen, dass die Koalition ihren Aufgaben
    verantwortungsvoll nachkommt . Deutschland genießt
    mit seiner dualen Ausbildung weltweit Anerkennung .
    Lassen Sie uns diese Erfahrung auch für die Einwande-
    rungsgesellschaft nutzen . Geredet wird viel . Lassen Sie
    uns gemeinsam handeln .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Fangen Sie erst mal bei sich selbst an!)


    – Herr Mutlu, hat man Ihnen in der Schule nicht beige-
    bracht, dass man auch einmal ruhig ist, wenn jemand an-
    deres spricht?


    (Lachen und Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Zwischenrufe gehören zum Parlamentarismus! Haben Sie das schon mal gehört? Wir sind im Parlament hier!)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Als nächste Rednerin hat Elfi Scho-Antwerpes von

der SPD-Fraktion jetzt das Wort .


(Beifall bei der SPD – Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Jetzt zurück zur Sachlichkeit!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Elfi Scho-Antwerpes


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen

    und Herren! In der BRD leben Menschen aus 194 Nati-
    onen . Wir sind schon lange ein Einwanderungsland, ein
    Land kultureller Vielfalt, und das ist gut so –


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    nicht erst seit dem großen Zustrom von Flüchtlingen in
    den letzten Monaten .

    Dass wir auch international als weltoffen und gast-
    freundlich wahrgenommen werden, das ist ein hohes
    Gut – ein sehr hohes Gut .


    (Beifall bei der SPD)


    Uda Heller






    (A) (C)



    (B) (D)


    Ich sage das hier durchaus auch mit Blick auf die Ge-
    denkstunde, die wir vorgestern in diesem Hohen Hause
    erleben durften und in der wir der Opfer des Nationalso-
    zialismus gedacht haben .


    (Beifall der Abg . Dr . Daniela De Ridder [SPD])


    Umso wichtiger ist es, dass wir unsere teuer bezahl-
    te Freiheit schützen . Das schaffen wir nur, indem wir
    den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken . Niemand
    darf sich alleingelassen oder vernachlässigt fühlen . Die
    Grundlage dafür sind zweifelsfrei eine umfassende und
    solide Bildung und ein Höchstmaß an Bildungsgerech-
    tigkeit für jedes Kind, jeden Jugendlichen und jeden Er-
    wachsenen in unserem Land .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    So ist Ihr Antrag, liebe Kolleginnen und Kollegen von
    den Grünen, grundsätzlich natürlich zu begrüßen . – Ich
    fände es gut, wenn Sie zuhören würden . –


    (Dr . Karamba Diaby [SPD]: Die hören gar nicht zu!)


    Wir bezweifeln nicht ernsthaft, dass Bildung ein wich-
    tiger gesellschaftlicher Schlüssel ist und dass es beim
    Zugang zur Bildung gerecht zugehen muss . Das gilt üb-
    rigens auch für Kinder ohne Migrationshintergrund, die
    aus anderen Gründen eine schwierige Bildungsbiografie
    haben .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU sowie des Abg . Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Es wäre indes noch begrüßenswerter gewesen, wenn
    Sie einen zustimmungsfähigen Antrag formuliert hätten,
    der unserer Einwanderungsgesellschaft wirklich helfen
    würde .


    (Martin Rabanus [SPD]: Das war aber nicht zu erwarten!)


    Vieles von dem, was dort angesprochen wird, ist ohne-
    hin schon auf den Weg gebracht, wie wir ja eben gehört
    haben .


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was da steht, steht in Ihrem Programm!)


    Anderes vergessen Sie leider völlig, und ich frage mich,
    warum .


    (Dr . Karamba Diaby [SPD]: Die wollen das gar nicht! – Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Lest doch mal das SPD-Programm!)


    Ich vermisse beispielsweise die politische Bildung . Wir
    können doch nur dann eine gefestigte, bunte Gesellschaft
    sein, wenn wir uns selbst und den anderen kennen, wenn
    wir nicht von Ressentiments geleitet werden, sondern
    von gegenseitigem Respekt .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich spreche hier nicht nur von den Zugewanderten, die
    politische Bildung benötigen und in unsere Gesellschaft
    hineinwachsen müssen; ich spreche auch und vor allem
    von der aufnehmenden Bevölkerung in Deutschland .

    Meine Heimat ist Köln . Natürlich bin ich seit der
    Silvesternacht viel vor Ort gewesen, habe mit den Men-
    schen gesprochen . Seit jeher sind wir eine weltoffene,
    tolerante Stadt .


    (Dr . Daniela De Ridder [SPD]: Das soll Köln auch bleiben!)


    Gleichwohl mehren sich – und das ist ein bundeswei-
    tes Problem, kein kölsches und kein ostdeutsches – die
    Stimmen derer, die scheinbar kein Wissen über politische
    Zusammenhänge in unserem Land haben . Es gibt immer
    mehr Menschen, die glauben, wir könnten uns abschot-
    ten, und die über das so wichtige Asylrecht und über
    die Flucht und deren Ursachen keinerlei oder zu wenig
    Kenntnisse haben . Das geht so nicht . Das ist gesellschaft-
    licher Sprengstoff, liebe Kollegen und Kolleginnen .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Wir müssen Bildung ganzheitlich denken . Die politische
    Bildung kann und darf da nicht außen vor bleiben .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD, der CDU/ CSU und der LINKEN)


    Lassen Sie uns überlegen, wie weit wir beispielsweise
    die Bundeszentrale für politische Bildung noch stärker
    unterstützen und einbinden können . Dort wird auf her-
    vorragende Art und Weise informiert und aufgeklärt . Un-
    sere Gesellschaft muss für die Situation der geflüchteten
    Menschen sensibilisiert werden . Wir müssen die Zusam-
    menhänge verstehen . Aber wir müssen uns auch unserer
    eigenen Kultur und Werte bewusst werden – ich will jetzt
    nicht wieder auf Silvester eingehen; Sie alle wissen, was
    ich meine –; immerhin verlangen wir das auch von den
    zugezogenen Menschen .


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und von denen in Hoyerswerda und in Dresden!)


    Überhaupt tauchen Mittlerorganisationen in Ihrem
    Antrag gar nicht auf . Was ist zum Beispiel mit dem Goe-
    the-Institut, mit den politischen Stiftungen? Was ist mit
    der Alexander-von-Humboldt-Stiftung? Diese Organisa-
    tionen erfüllen eine wichtige Funktion bei der Integrati-
    on von Zugewanderten in unser Bildungs- und Wissen-
    schaftssystem, damit die Menschen, die zu uns kommen,
    eine gerechte Chance haben . Exemplarisch erwähne ich
    hier auch Projekte wie RheinFlanke in Köln und in Ber-
    lin oder Arrivo Berlin, die sich schon länger aktiv für die
    Integration einsetzen, und das tun sie gut .

    Lassen Sie uns gemeinsam an einem Strang ziehen!
    Herr Mutlu hat das eben schon gesagt; wir haben es jetzt
    dreimal gehört . Lassen Sie es uns aber auch tun, und
    schauen wir, wie wir entsprechenden Einrichtungen fi-
    nanziell oder personell helfen und sie unterstützen kön-
    nen .


    (Beifall bei der SPD)


    Elfi Scho-Antwerpes






    (A) (C)



    (B) (D)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, Bildungsgerechtig-
    keit ist ein sehr wichtiges Thema, bei dem wir, vor allem
    mit Blick auf die Flüchtlingssituation, alle – – Sie wis-
    sen, was ich meine .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Dr . Karamba Diaby [SPD]: Richtig! – Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich weiß es nicht!)


    – Ich zeige es dir nachher . – Wir alle sollten nicht drohen,
    sondern tun! Lassen Sie uns alle guten Ideen bündeln,
    auch Ihre! Der hier vorgelegte Antrag allerdings greift
    zu kurz, –