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    Plenarprotokoll 18/153 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 153. Sitzung Berlin, Freitag, den 29. Januar 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt 21: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Fortentwick- lung der parlamentarischen Beteiligung bei der Entscheidung über den Einsatz bewaffneter Streitkräfte im Ausland im Zuge fortschreitender Bündnisintegrati- on Drucksache 18/7360 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15055 B b) Beratung der Unterrichtung durch die Kommission zur Überprüfung und Siche- rung der Parlamentsrechte bei der Manda- tierung von Auslandseinsätzen der Bundes- wehr: Abschlussbericht der Kommission Drucksache 18/5000 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15055 B Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . . 15055 D Dr . Alexander S . Neu (DIE LINKE) . . . . . . . . 15057 B Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15058 C Dr . Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15060 A Dr . Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 15061 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 15063 B Dr . Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 15063 D Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 15064 A Niels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15065 C Dr . Alexander S . Neu (DIE LINKE) . . . . . . 15066 A Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 15067 C Niels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15067 D Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15068 B Wilfried Lorenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 15069 C Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15071 A Dr . Andreas Nick (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15072 D Tagesordnungspunkt 22: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Intelligente Mobilität fördern – Die Chancen der Digitalisierung für den Ver- kehrssektor nutzen Drucksache 18/7362 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15073 D Dorothee Bär, Parl . Staatssekretärin BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15074 A Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 15076 A Arno Klare (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15077 B Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15078 B Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 15079 C Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15080 A Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 15082 A Andreas Rimkus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15083 B Dr . Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15084 B Steffen Bilger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 15085 D Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 15087 C Daniela Ludwig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 15089 A Annette Sawade (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15090 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 2016II Tagesordnungspunkt 23: Antrag der Abgeordneten Özcan Mutlu, Kai Gehring, Beate Walter-Rosenheimer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Mehr Bildungsgerechtigkeit für die Einwanderungsgesellschaft – Damit Herkunft nicht über Zukunft bestimmt Drucksache 18/7049 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15091 A Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15091 B Cemile Giousouf (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15092 C Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 15094 D Dr . Karamba Diaby (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 15096 A Uda Heller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 15097 A Elfi Scho-Antwerpes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 15098 D Tagesordnungspunkt 24: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Weiterentwicklung des Strom- marktes (Strommarktgesetz) Drucksache 18/7317 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15100 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Energie zu dem Antrag der Abgeordneten Eva Bulling-Schröter, Caren Lay, Dr . Dietmar Bartsch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Deutscher Beitrag zu den UN-Klimaverhandlungen – Koh- lendioxid als Umweltschadstoff definie- ren, Betriebszeiten von Kohlekraftwer- ken begrenzen Drucksachen 18/3313, 18/7277 . . . . . . . . . 15100 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Oliver Krischer, Annalena Baerbock, Dr . Julia Verlinden, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Zukunft des Strommarktes – Mit ökologischem Flexibi- litätsmarkt klimafreundliche Kapazitäten anreizen und Kohleausstieg einleiten Drucksache 18/7369 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15100 C Uwe Beckmeyer, Parl . Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15100 C Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 15101 B Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15102 B Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15103 D Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15105 A Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15106 C Tagesordnungspunkt 25: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Innovative Arbeitsforschung für eine Humanisierung unserer Arbeitswelt und mehr Beschäftigung Drucksache 18/7363 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15108 A Dr . Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 15108 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 15109 C René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15111 A Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15112 C Thomas Rachel, Parl . Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15113 C Dr . Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 15114 B Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 15115 B Tagesordnungspunkt 26: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Wirtschaft und Energie zu dem Antrag der Abgeordneten Caren Lay, Eva Bulling-Schröter, Kerstin Kassner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Energienetze zurück in die öffentliche Hand – Rechtssicherheit bei der Rekommunalisie- rung schaffen Drucksachen 18/4323, 18/5274 . . . . . . . . . . . 15116 B Florian Post (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15116 C Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 15117 A Dr . Matthias Heider (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 15118 B Dr . Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15119 D Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15120 D Dr . Andreas Lenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15122 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15122 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 15123 A Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede des Abgeordneten Christian Petry (SPD) zur Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Richtli- nie 2014/91/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23 . Juli 2014 zur Änderung der Richtlinie 2009/65/EG zur Koordinierung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften be- treffend bestimmte Organismen für gemein- same Anlagen in Wertpapieren (OGAW) im Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 2016 III Hinblick auf die Aufgaben der Verwahrstelle, die Vergütungspolitik und Sanktionen (152 . Sitzung, Tagesordnungspunkt 14) . . . . . 15124 A Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15125 C (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 2016 15055 153. Sitzung Berlin, Freitag, den 29. Januar 2016 Beginn: 9 .01 Uhr
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    (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 2016 15123 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 29 .01 .2016 Feiler, Uwe CDU/CSU 29 .01 .2016 Fischer (Karlsru- he-Land), Axel E . CDU/CSU 29 .01 .2016 Freudenstein, Dr . Astrid CDU/CSU 29 .01 .2016 Gabriel, Sigmar SPD 29 .01 .2016 Gädechens, Ingo CDU/CSU 29 .01 .2016 Gohlke, Nicole DIE LINKE 29 .01 .2016 Groth, Annette DIE LINKE 29 .01 .2016 Hardt, Jürgen CDU/CSU 29 .01 .2016 Hitschler, Thomas SPD 29 .01 .2016 Holzenkamp, Franz- Josef CDU/CSU 29 .01 .2016 Hübinger, Anette CDU/CSU 29 .01 .2016 Jantz, Christina SPD 29 .01 .2016 Jung, Xaver CDU/CSU 29 .01 .2016 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 29 .01 .2016 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29 .01 .2016 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29 .01 .2016 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 29 .01 .2016 Lühmann, Kirsten SPD 29 .01 .2016 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29 .01 .2016 Mattfeldt, Andreas CDU/CSU 29 .01 .2016 Möring, Karsten CDU/CSU 29 .01 .2016 Müller, Dr . Gerd CDU/CSU 29 .01 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Murmann, Dr . Philipp CDU/CSU 29 .01 .2016 Notz, Dr . Konstantin von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29 .01 .2016 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29 .01 .2016 Pfeiffer, Sibylle CDU/CSU 29 .01 .2016 Rebmann, Stefan SPD 29 .01 .2016 Röring, Johannes CDU/CSU 29 .01 .2016 Rosemann, Dr . Martin SPD 29 .01 .2016 Scheuer, Andreas CDU/CSU 29 .01 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 29 .01 .2016 Schwartze, Stefan SPD 29 .01 .2016 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 29 .01 .2016 Spinrath, Norbert SPD 29 .01 .2016 Steinbach, Erika CDU/CSU 29 .01 .2016 Steinke, Kersten DIE LINKE 29 .01 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 29 .01 .2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 29 .01 .2016 Ulrich, Alexander DIE LINKE 29 .01 .2016 Veit, Rüdiger SPD 29 .01 .2016 Vogt, Ute SPD 29 .01 .2016 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29 .01 .2016 Warken, Nina CDU/CSU 29 .01 .2016 Wicklein, Andrea SPD 29 .01 .2016 Woltmann, Barbara CDU/CSU 29 .01 .2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 201615124 (A) (C) (B) (D) Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede des Abgeordneten Christian Petry (SPD) zur Bera- tung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Richt- linie 2014/91/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Juli 2014 zur Änderung der Richtlinie 2009/65/EG zur Koordinierung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften betreffend bestimmte Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren (OGAW) im Hinblick auf die Aufga- ben der Verwahrstelle, die Vergütungspolitik und Sanktionen (152. Sitzung, Tagesordnungspunkt 14) Christian Petry (SPD): Mit den umfangreichen Ge- setzen, die wir bislang im Bereich des Finanzmarktes in dieser Legislaturperiode umgesetzt haben, tragen wir den krisenhaften Entwicklungen der vergangenen Jahre im Fi- nanzmarktbereich Rechnung . Dabei liegt unser Fokus pri- mär auf dem Schutz der Anlegerinnen und Anleger . Bereits bestehende Regelungen im Bereich des Finanzmarktes gilt es dabei kontinuierlich zu hinterfragen, wo angebracht zu harmonisieren und gegebenenfalls anzupassen . Mit dem vorliegenden Umsetzungsgesetz tun wir heute genau dies und überarbeiten das seit nunmehr drei Jahrzehnten geltende europäische OGAW-Regel- werk . Durch Änderungen im Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) und im Kreditwesengesetz (KWG) stellen wir einen einheitlichen Standard beim Anlegerschutz im Be- reich des Fondswesens sicher und fördern zeitgleich die Marktintegrität . Dabei kommt es insbesondere mit Blick auf die Vergü- tungspolitik von Fonds und die Sanktionsmöglichkeiten der BaFin als nationaler Aufsichtsbehörde zu umfassen- den Neuerungen . Darüber hinaus werden die Vorgaben für bislang verschiedenartig regulierte Investmentvermö- gen vereinheitlicht . Mit der immer stärker werdenden Rolle der Invest- mentfondsbranche steigt deren systemische Relevanz für die Finanzstabilität – nicht nur in Europa, sondern auch in Deutschland . Der Investmentfondssektor stellt in der Bundesrepublik mittlerweile den größten Akteur im Schattenbankensektor dar . Im vergangenen Jahr konnten die deutschen Fonds- verbände neue Rekordstände vermelden . Dabei belief sich das von der Fondsindustrie verwaltete Vermögen auf über 2,6 Billionen Euro . Nicht erst seit den jüngsten Warnungen der EBA und der Bundesbank wissen wir um die Gefahren, die für Finanzstabilität und Realwirtschaft von Schattenbankenaktivitäten außerhalb des etablierten Bankensystems ausgehen können . Wir haben diesen sehr wichtigen Punkt kontrovers und offen diskutiert . Einen besonderen Dank an dieser Stelle an meinen Kollegen Fritz Güntzler für die guten und kollegialen Beratungen . Es ging uns bei den Gesprächen darum, sicherzustellen, dass Beteiligungskapital auch zukünftig in der Bundes- republik für den Wagniskapitalbereich generiert werden kann . Dabei war uns jedoch immer klar, dass der Anleger- schutz Priorität haben muss . Mit dem nun vorliegenden Gesetz haben wir einen guten Kompromiss erreicht . Zukünftigen europarechtlichen Regelungen im Fonds- bereich ebnen wir mit dem OGAW-V-Umsetzungsgesetz an entscheidenden Stellen den Weg . So wird erstmalig die Kreditvergabemöglichkeit für Fonds rechtlich verbindlich geregelt und kontrolliert . Offene bzw . geschlossene Fonds können zukünftig 30 bzw . 50 Prozent ihres Kapitals an Gesellschafter und „Nichtverbraucher“ in Form von Gelddarlehen vergeben . Aufgrund der umfangreichen re- gulatorischen Maßnahmen werden hierbei potenzielle Ri- siken der kreditvergebenden Fonds minimiert . Der gestiegenen ökonomischen Bedeutung, die Inves- tmentfonds einnehmen, stehen somit umfangreiche An- forderungen gegenüber, die einen umfassenden Schutz der Anleger sicherstellen . Daneben haben wir für bestimmte Investmentvermö- gen Bestandschutzregeln geschaffen und sind in einem wichtigen Punkt einer Forderung der Fondsindustrie und der Anlegerschützer entgegengekommen: Die BaFin muss zukünftig verbindlich innerhalb von acht Wochen die Übertragung eines Fonds von einer Kapitalverwal- tungsgesellschaft auf eine andere Kapitalverwaltungsge- sellschaft regeln . Diese Frist ist im Interesse aller betei- ligten Akteure . Sie schafft Rechtssicherheit . Basierend auf der BaFin-Verwaltungspraxis ist es seit Mai 2015 geschlossenen und offenen Fonds gleicherma- ßen möglich, Darlehensforderungen durch Prolongation oder Restrukturierung zu verwalten . Wir haben uns da- rauf geeinigt, dass dies auch weiterhin offenen Spezi- al-AIF möglich sein soll . Insbesondere in ökonomischen Krisensituationen ist es auch im Interesse der Fondsanle- ger, dass der Fonds seinen Fortbestand durch eine Ände- rung seiner Modalitäten sicherstellen kann . Die Sanktionsmöglichkeiten der BaFin als national zu- ständiger Aufsichtsbehörde haben wir im Sinne des Anle- gerschutzes in drei Bereichen ausgeweitet und verschärft: Erstens . Den Bußgeldrahmen bei Verstößen haben wir neu strukturiert . Zukünftig kann die BaFin die Höhe zu zahlender Strafen an die Umsätze eines Fonds koppeln . Zweitens . Daneben kann die BaFin beim Vorliegen schwerwiegender Verstöße einem Fonds die Geschäfts- erlaubnis entziehen und Berufsverbote aussprechen . Drittens . Maßnahmen der Bundesanstalt müssen im Internet publik gemacht werden und können dort bis zu fünf Jahre öffentlich einsehbar sein . Mit dieser umfangreichen Ausweitung der Sanktions- möglichkeiten durch die BaFin stellen wir auch weiter- hin eine umfassende Transparenz für Anlegerinnen und Anleger sicher . Für die innerhalb der parlamentarischen Beratungen aufgeworfene Kritik der Grünen, der Zertifikatemarkt sei nach wie vor nicht ausreichend reguliert, habe ich per- sönlich sehr viel Verständnis. Da Zertifikate dem KAGB aber nicht unterfallen, waren solche Maßnahmen inner- halb dieses Gesetzesvorhabens nicht möglich . Wir wer- den die Kritik aber aufnehmen . Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 2016 15125 (A) (C) (B) (D) Darüber hinaus werden wir zusammen mit der BaFin und dem Bundesfinanzministerium die Entwicklung dar- lehensaufkaufender Fonds analysieren . Durch die Regu- lierung der Bank, die innerhalb dieses Vertriebsweges Darlehen vergibt, wurde die Regulierung darlehensauf- kaufender Fonds im aktuellen Gesetz nicht verfolgt . Da wir um die potenziellen Risiken wissen, die von solchen Investmentstrukturen für Anlegerinnen und Anleger aus- gehen, werden wir diese Fonds kritisch im Auge behalten . Eine wichtige Änderung, die der vorliegende Gesetz- entwurf formuliert, will ich an dieser Stelle nicht uner- wähnt lassen: Aufgrund europäischer Regelungen unterfielen einge- tragene Genossenschaften bislang den gleichen bürokra- tischen Anforderungen, die beispielsweise Investment- fonds zu erfüllen haben . Dies führte zu einer immensen Belastung bürgerschaftlichen Engagements in der Bun- desrepublik . Als zuständige nationale Aufsichtsbehörde hat die BaFin bereits im März des letzten Jahres ihre Verwal- tungspraxis bezüglich eingetragener Genossenschaften grundlegend geändert: Seitdem obliegt es den genossen- schaftlichen Prüfverbänden, Genossenschaften zu über- prüfen und zuzulassen . Genossenschaften unterfallen seitdem nicht mehr den Anforderungen, die beispielswei- se Hedgefonds erfüllen müssen . Mit dem OGAW-V-Umsetzungsgesetz wird die bishe- rige Verwaltungspraxis der BaFin nun in Gesetzesform gegossen . Für die rund 8 000 eingetragenen Genossen- schaften in Deutschland ist dies ein wichtiger Punkt; denn für das gesellschaftliche Engagement in unserem Land bedeutet dies Rechtssicherheit . Somit enthält das sehr technische Umsetzungsgesetz einen ganz praktischen Aspekt, der genossenschaftlich organisierte Bündnisse stärkt, die sich zusammenschlie- ßen und mit großem Engagement ökonomische, gesell- schaftliche, aber auch umweltpolitische Ziele verfolgen . Die Arbeit der genossenschaftlichen Prüfverbände werden wir aufmerksam begleiten . Die Verbände müs- sen sicherstellen, dass die Rechtsform der eingetragenen Genossenschaften nicht gezielt von schwarzen Schafen zur Umgehung gesetzlicher Anforderungen genutzt wird . Im Sinne eines einheitlichen europäischen Anleger- schutzes werden Anforderungen und Pflichten von In- vestmentgesellschaften mit dem vorliegenden Gesetz spürbar erhöht . Der Sanktionsrahmen bei Verstößen ge- gen Transparenzvorschriften wird dabei umfassend aus- geweitet . Differenzen zwischen unterschiedlichen Fondskate- gorien werden beseitigt, rechtliche Regelungen einander angepasst . Kurz: Die Produktstandards werden im Sinne des Anlegerschutzes innerhalb Europas vereinheitlicht . Die europaeinheitliche, kohärente Regelung im Be- reich der Investmentvermögen ist folgerichtig und nur zu begrüßen . Denn einheitliche Anforderungen dienen so- wohl der Rechtssicherheit der Investmentfonds als auch dem Schutz der Anlegerinnen und Anleger . Zudem ist es ausdrücklich zu begrüßen, dass einge- tragene Genossenschaften zukünftig nicht mehr den gleichen bürokratischen Anforderungen unterliegen wie Investmentvermögen . Hierdurch unterstützen wir Genos- senschaften nachhaltig und stärken das gesellschaftliche Engagement in Deutschland . Glück auf! Anlage 3 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie ge- mäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parlamentarischen Versammlung der OSZE 23. Jahrestagung der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE vom 28. Juni bis 2. Juli 2014 in Baku, Aserbaidschan Drucksachen 18/6733, 18/6847 Nr. 2 – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parlamentarischen Versammlung der OSZE 24. Jahrestagung der Parlamentarischen Versamm- lung der OSZE vom 5. bis 9. Juli 2015 in Helsinki, Finnland Drucksachen 18/6734, 18/6847 Nr. 3 – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der In- terparlamentarischen Konferenz für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik und die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik Tagung der Interparlamentarischen Konferenz für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik und die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspo- litik am 5. und 6. September 2015 in Luxemburg Drucksachen 18/6899, 18/7276 Nr. 1 – Unterrichtung durch die Delegation des Deutschen Bundestages in der Ostseeparlamentarierkonferenz 24. Jahrestagung der Ostseeparlamentarierkon- ferenz vom 30. August bis 1. September 2015 in Rostock-Warnemünde, Deutschland Drucksachen 18/7033, 18/7276 Nr. 6 – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepu- blik Deutschland in der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 21. bis 25. Januar 2013 in Straß- burg Drucksachen 18/7128, 18/7276 Nr. 9 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 201615126 (A) (C) (B) (D) – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepu- blik Deutschland in der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 22. bis 26. April 2013 in Straß- burg Drucksachen 18/7129, 18/7276 Nr. 10 – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepu- blik Deutschland in der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 24. bis 28. Juni 2013 in Straßburg Drucksachen 18/7130, 18/7276 Nr. 11 – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepu- blik Deutschland in der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 30. September bis 4. Oktober 2013 in Straßburg Drucksachen 18/7131, 18/7276 Nr. 12 Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2015 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaus- haltsordnung über die Einwilligung in eine über- planmäßige Ausgabe bei Kapitel 11 02 Titel 636 85 – Zuschüsse zu den Beiträgen zur Rentenversi- cherung der in Werkstätten und Integrationspro- jekten beschäftigten Menschen – bis zu einer Höhe von 30,428 Mio. Euro Drucksachen 18/6323, 18/6605 Nr. 1.2 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2015 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundes- haushaltsordnung über die Einwilligung in eine außerplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 06 28 Ti- tel 532 06 – Unterstützungsleistungen des Bundes- amts für Bevölkerungsschutz und Katastrophen- hilfe bei der Verteilung von Flüchtlingen – bis zur Höhe von 32,7 Mio. Euro Drucksachen 18/6324, 18/6605 Nr. 1.3 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2015 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundes- haushaltsordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 06 25 Ti- tel 532 06 – Verwendung, Einsätze und Maß- nahmen der Bundespolizei zur Bewältigung der Flüchtlingslage in Deutschland – bis zur Höhe von 42,981 Mio. Euro Drucksachen 18/6523, 18/6605 Nr. 1.10 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2015 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaus- haltsordnung über die Einwilligung in eine über- planmäßige Ausgabe bei Kapitel 05 01 Titel 687 10 – Beitrag an die Vereinten Nationen – bis zur Höhe von 39,540 Mio. Euro Drucksachen 18/6524, 18/6605 Nr. 1.11 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2015 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundes- haushaltsordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 08 01 Ti- tel 699 31 – Abschließende Leistungen zur Abgel- tung von Härten in Einzelfällen – bis zur Höhe von 48,6 Mio. Euro Drucksachen 18/6953, 18/7116 Nr. 4 Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über ihre Exportpo- litik für konventionelle Rüstungsgüter im ersten Halbjahr 2015 Drucksachen 18/6460, 18/6605 Nr. 1.6 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/7127 Nr . A .1 Ratsdokument 14315/15 Finanzausschuss Drucksache 18/6855 Nr . A .3 Ratsdokument 13481/15 Haushaltsausschuss Drucksache 18/6855 Nr . A .4 Ratsdokument 13332/15 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/6607 Nr . A .17 Ratsdokument 13111/15 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 2016 15127 (A) (C) (B) (D) Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/7286 Nr . A .14 Ratsdokument 14867/15 Verteidigungsausschuss Drucksache 18/6855 Nr . A .6 Ratsdokument 13143/15 Drucksache 18/6939 Nr . A .2 Ratsdokument 13725/15 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsi- cherheit Drucksache 18/7127 Nr . A .6 Ratsdokument 14381/15 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/6855 Nr . A .16 Ratsdokument 13486/15 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 153. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 21 Parlamentsbeteiligung bei Bundeswehreinsätzen TOP 22 Intelligente Mobilität TOP 23 Bildungsgerechtigkeit TOP 24, ZP 7 Weiterentwicklung des Strommarktes TOP 25 Innovative Arbeitsforschung TOP 26 Rekommunalisierung von Energienetzen Anlagen Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Cemile Giousouf


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Lieber Kollege Mutlu, im Moment erleben
    wir, dass sich die europäische Staatengemeinschaft mit
    einer Bevölkerung von 508 Millionen Menschen weigert,
    eine Anzahl von circa 1,5 Millionen Flüchtlingen in ihren
    Ländern aufzunehmen und zu versorgen, und das liegt
    nicht an Deutschland . Sie zeichnen in dieser Debatte ein
    Bild, das eine Untergangsstimmung weckt . Dieses Bild
    ist nicht nur falsch, sondern geht komplett an den Reali-
    täten unseres Landes vorbei .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein! – Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie sollten den Antrag lesen, bevor Sie das sagen! Lesen Sie einmal den Antrag! Vielleicht lernen Sie ja etwas!)


    Deutschland ist ein Einwanderungsland . Wir beschu-
    len nicht erst seit dem Jahr 2015 Flüchtlingskinder, und
    die Integration von Deutschen mit einer Einwanderungs-
    geschichte ist besser als ihr Ruf . Wir sehen das an den
    Folgegenerationen der Einwanderer, ob es die Aussiedler,
    die Gastarbeiter oder Kriegsflüchtlinge sind. Sie haben
    ihre Elterngeneration überholt . Insbesondere die Mäd-
    chen weisen erfolgreiche Schul- oder Berufsabschlüsse
    vor . Auch die Anzahl der Studierenden mit einer Ein-
    wanderungsgeschichte an Hochschulen nimmt zu . Die
    Migranten und ihre Kinder sind im Bildungswesen und
    auf dem Arbeitsmarkt zwar immer noch nicht gleichge-
    stellt – das ist wahr –; aber der Trend geht nach oben, und
    das zeichnet unser Bildungs- und Ausbildungssystem in
    Deutschland aus . Die Integrationspolitik in diesem Land
    ist ein Erfolg .

    Vor dem Hintergrund der Neuzuzügler müssen wir uns
    zu Recht die Frage stellen, ob das, was wir bislang an
    Strukturen haben, tatsächlich ausreicht . Ja, unsere Lehrer
    brauchen eine stärkere interkulturelle Kompetenz, und
    auch die Geschichte der Einwandererkinder muss Einzug
    in unsere Schulen halten .


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann stimmen Sie dem Antrag also zu?)


    Sie müssen gemeinsam lernen, dass die Gastarbeiterge-
    neration dieses Land mit aufgebaut hat,


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hört! Hört!)


    dass es vor hundert Jahren Syrer waren, die den verfolg-
    ten Armeniern Schutz gewährten, dass es Marokko war,
    das im 11 . Jahrhundert Juden Schutz gewährte, und dass

    Özcan Mutlu






    (A) (C)



    (B) (D)


    vom 8 . bis zum 16 . Jahrhundert Christen, Muslime und
    Juden in Andalusien friedlich zusammenlebten .


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Kommen Sie mal zur Gegenwart! – Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was haben Sie denn 2016 vor?)


    Dieses unser gemeinsames Erbe ist die Grundlage da-
    für, dass wir Menschen zu selbstbewussten Demokra-
    ten erziehen . Jeder in diesem Land soll stolz auf seine
    Herkunft sein dürfen und gleichzeitig stark genug, um
    unmissverständlich Demokratie und Menschenrechte zu
    verteidigen, unabhängig davon, ob es sich um seine eige-
    nen oder die eines anderen handelt .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU sowie der Abg . Dr . Daniela De Ridder [SPD])


    Sie müssen lernen, dass sie alle, die sie in diesem Land
    leben, die Verantwortung für die Geschichte Deutsch-
    lands haben, egal ob sie eingewandert oder hier gebo-
    ren sind, und dieser Verantwortung auch gerecht werden
    müssen . Wir müssen starke Persönlichkeiten in unseren
    Schulen erziehen, die den Rattenfängern des islamisti-
    schen Terrorismus genauso entgegentreten können wie
    den Rattenfängern rechtsextremer Gruppen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des Abg . Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] – Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann stimmen Sie unserem Antrag zu! Da klatsche ich doch gleich mit!)


    Aber was haben wir bislang alles auf den Weg ge-
    bracht, um diese Zukunft zu sichern? Das Bildungsmi-
    nisterium ist das Schlüsselministerium für Integration .


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hat Frau Wanka selber noch nicht gemerkt! Wo ist Frau Wanka in dieser Integrationsdebatte?)


    Mit dem Anerkennungsgesetz wurden die Weichen für
    die Integration von ausländischen Fachkräften in den Ar-
    beitsmarkt ermöglicht, und das eben nicht erst seit dem
    Zuzug der Flüchtlinge . Es gibt noch Nachholbedarf bei
    der Ausbildung Jugendlicher; das stimmt . Diese Analyse
    ist für uns nichts Neues, lieber Herr Mutlu . Daran arbei-
    ten wir mit unseren KAUSA-Servicestellen . Mit der Ini-
    tiative Bildungsketten unterstützen wir Schülerinnen und
    Schüler, indem wir sie im Übergang von der Schule in
    den Beruf begleiten .

    Es ist schade, dass das Avicenna-Studienwerk, die Be-
    gabtenförderung für muslimische Studierende und die Is-
    lamische Theologie an Hochschulen, womit Deutschland
    einzigartig in Europa dasteht, in Ihrem Antrag nicht mit
    einem Wort Erwähnung finden.


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Weil es das schon gibt! Uns geht es um Missstände, die behoben werden sollen!)


    An diesen Hochschulen werden Islamkundelehrer und
    Imame ausgebildet,


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was machen Sie denn in der Schule?)


    die in unseren Schulen und den Religionshäusern als
    Lehrer und Seelsorger arbeiten werden .

    Das alles zeigt, dass die CDU/CSU-Fraktion bei der
    Bewältigung der großen Integrationsaufgabe auf keine
    Schnellschüsse setzt, sondern auf Strukturen


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja! Nur das dauert bei Ihnen!)


    wie auch unsere Integrationskurse und die berufsbezoge-
    ne Sprachförderung .


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir haben keine Zeit, zu warten, bis ihr mal zur Einsicht kommt!)


    Zwei Maßnahmenpakete für die Integration von
    Flüchtlingen hat unsere Bundesministerin Wanka im
    Herbst 2015 vorgestellt; das haben Sie vielleicht mit-
    bekommen . Das erste Paket konzentriert sich auf den
    Erwerb der deutschen Sprache sowie den Zugang zur
    beruflichen Bildung. Damit Flüchtlinge ein Studium
    aufnehmen können, brauchen sie Beratung, sprachliche
    Vorbereitung und fachliche Unterstützung . Genau hier
    greifen die Maßnahmen des zweiten Paketes . Mehr als
    230 Millionen Euro insgesamt stellt das BMBF für diese
    Integrationshilfen in den nächsten Jahren zur Verfügung .
    Auch dazu findet sich in Ihrem Antrag keine Zeile.

    Seitens der Unionsfraktion wurde im Dezember 2015
    ein von der AG Bildung und Forschung erarbeitetes und
    mit den Innenpolitikern abgestimmtes Konzept auf unse-
    ren Seiten veröffentlicht . Es wäre besser gewesen, wenn
    Sie vor Erstellung Ihres Antrages einen Blick darauf ge-
    worfen hätten . Im Vergleich zu Ihrem Wünsch-dir-was-
    Katalog stehen da nämlich konkrete Punkte, die auch
    umsetzbar und realistisch sind .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und warum sind sie dann nicht umgesetzt? Wann wollen Sie sie denn endlich umsetzen? – Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Regieren Sie eigentlich seit neun Jahren? Wo ist eigentlich Frau Wanka bei dieser Debatte?)


    Sei es drum . Gehen wir die einzelnen Punkte Ihres An-
    trags einmal durch .

    Ihre Hauptforderung nach Aufhebung des Kooperati-
    onsverbotes im Bildungsbereich ist altbekannt .


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo ist eigentlich Frau Wanka?)


    Doch schon heute engagiert sich der Bund in der Bildung
    finanziell so stark und umfassend wie nie zuvor: Stich-
    wort „Hochschulpakt“, Stichwort „Qualitätsoffensive
    Lehrerbildung“, Stichwort „Qualitätspakt Lehre“, Stich-
    wort „vollständige Übernahme der BAföG-Finanzierung
    durch den Bund“ .

    Cemile Giousouf






    (A) (C)



    (B) (D)


    Dann fordern Sie die Erleichterung des Zugangs zum
    Arbeitsmarkt für Flüchtlinge . Diese Forderung ist gut;
    sie kommt nur zu spät . Bereits im September 2015 hat
    das BMBF ein erstes Maßnahmenpaket für Flüchtlinge
    vorgestellt


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Oh Mann! Ihr habt ja schon alles angepackt! Die ganzen Studien sagen Falsches aus! Die Gewerkschaften und Verbände träumen!)


    – ich kann es Ihnen nicht ersparen; wenn Sie immer wie-
    der die gleichen Anträge stellen, dann müssen Sie sich
    auch immer wieder die Antworten anhören –,


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    bei dem der Erwerb der deutschen Sprache sowie die In-
    tegration in Ausbildung und Beruf im Mittelpunkt stehen .

    Kommen wir zur Forderung nach Schaffung von Si-
    cherheit für junge geflüchtete Menschen in der Ausbil-
    dung . Durch die Neuregelung des am 1 . August 2015 in
    Kraft getretenen Gesetzes zur Neubestimmung des Blei-
    berechts wurde hier bereits Rechtssicherheit geschaffen .


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Märchenstunde!)


    Genau das, liebe Kolleginnen und Kollegen, schafft Pla-
    nungssicherheit, und zwar sowohl für die betroffenen
    Auszubildenden als auch für die Ausbildungsbetriebe .
    Wir sollten aufhören, den Handwerksmeistern vor Ort
    Angst zu machen,


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das machen Sie gerade!)


    ihre Schützlinge könnten in der Ausbildung abgeschoben
    werden . Dem ist ein Riegel vorgeschoben .


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nehmen Sie endlich den Kopf aus dem Sand!)


    Zu Ihrer Forderung nach schnellerem Zugang zum
    BAföG für Geflüchtete. Notieren Sie es sich bitte noch
    einmal: Die Koalition hat bereits dafür gesorgt, dass
    Inhaber bestimmter humanitärer Aufenthaltstitel nicht
    mehr eine Vierjahresfrist abwarten müssen . Sie können
    bereits nach 15 Monaten die Unterstützung beantragen .

    Ich kann es Ihnen nicht ersparen: Insgesamt sind
    80 Prozent Ihrer Forderungen bereits erledigt . Wenn Sie
    schon nicht auf unsere Fraktionsseite schauen, dann wer-
    fen Sie zumindest einen Blick ins Bundesgesetzblatt .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Der Antrag ist an die Regierung gerichtet, nicht an die Seite der CDU/CSU-Fraktion!)


    So aber müssen Sie sich den Vorwurf gefallen lassen, in
    den Chor derer einzustimmen, die behaupten, die Inte-
    grationspolitik der letzten Jahre sei gescheitert . Sie ma-
    chen es nur von einer anderen, sympathischeren Seite .
    Die anderen sagen, wir sollten gar nichts mehr machen,

    und sie wollen einfach mehr Geld reinblasen . Beides ist
    falsch . Deutschland ist gut aufgestellt .


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Haben Sie den Antrag überhaupt gelesen? – Gegenruf von der SPD – Gegenruf des Abg . Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Der Antrag besteht aus acht Seiten! Sie sollte ihn lesen! Dann lernt sie was!)


    Sie sollten zur Kenntnis nehmen, dass die Bundesre-
    gierung, dass das BMBF und auch ganz persönlich Mi-
    nisterin Johanna Wanka dieses Thema mit einer großen
    Ernsthaftigkeit behandeln, wie ich sie mir von allen poli-
    tischen Akteuren wünschen würde .


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ganz schön dünn!)


    Diese Konzentration auf das Wesentliche sollte stilbil-
    dend sein und hätte möglicherweise auch Ihrem Antrag
    gutgetan .

    Das Einwanderungsland Deutschland ist zuversicht-
    lich .


    (Dr . Kirsten Tackmann [DIE LINKE]: Bis auf Bayern!)


    Seien Sie es auch!

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Keinen einzigen Vorschlag gemacht! Keinen einzigen!)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank . – Als nächste Rednerin hat Dr . Rosemarie

Hein von der Fraktion Die Linke das Wort .


(Beifall bei der LINKEN – Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Jetzt ist die Märchenstunde vorbei! Jetzt hören wir mal Frau Hein zu!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Rosemarie Hein


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! – Vielen Dank, Herr Mutlu . Ich gebe

    aber zu, dass es mir heute ein bisschen schwerfällt, über
    diesen Antrag zu reden, in dem es um Kinder und Ju-
    gendliche geht, nachdem letzte Nacht die Koalition ihren
    Asylkompromiss beschlossen hat .


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Es ist ein schwarzer Tag zumindest für jene Familien, die
    darauf warten, zu ihren Angehörigen nach Deutschland
    ziehen zu können . Und das beschließt eine Koalition, die
    ständig den Wert von Familie hochhalten will. Ich finde,
    das ist ein Armutszeugnis .


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Ja! Christlich vor allen Dingen! Immer „Wir als Christen“!)


    Cemile Giousouf






    (A) (C)



    (B) (D)


    Nach einer UNICEF-Studie aus dem Jahr 2014 sind
    70 Prozent der asylsuchenden Kinder und Jugendlichen
    unter zehn Jahre alt . Das sieht bei denen, die derzeit auf
    Familiennachzug warten, ganz sicher nicht anders aus .
    Kinder brauchen ihre Familien . Welches Recht haben
    wir, ihnen das zu verweigern? Keines .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Nun haben Sie sich die Nacht um die Ohren geschla-
    gen, um auszuhandeln, wie es gelingen kann, Asylsu-
    chende davon abzuhalten, nach Deutschland zu kommen .
    Bei der Frage einer besseren Integration und eines besse-
    ren Bildungszugangs waren Sie nicht so erfolgreich . Das
    aber wäre wichtiger gewesen;


    (Beifall bei der LINKEN)


    denn weder der Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz noch
    die Durchsetzung der Schulpflicht ist heute in den meis-
    ten Bundesländern zeitnah gesichert .


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist bei der CDU noch nicht angekommen!)


    Aber alle Kinder haben die gleichen Rechte, egal wo sie
    geboren sind .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Darum finde ich es richtig, dass der Antrag der Grünen
    die Bildungsfrage umfassend angeht . Denn nur ein gutes
    und gut ausgestattetes Bildungssystem wird für alle Kin-
    der und Jugendlichen gleiche Bildungschancen ermögli-
    chen, und nur ein gut ausgestattetes Bildungssystem wird
    die große Integrationsaufgabe leisten können .

    Aber das bundesdeutsche Bildungssystem ist nicht
    gut darauf vorbereitet . Im Antrag sind fast alle Fakten
    benannt, und wir unterstützen auch die allermeisten For-
    derungen. Weitere finden Sie in unserem Antrag „Glei-
    cher Zugang zur Bildung auch für Geflüchtete“ vom Sep-
    tember des vergangenen Jahres . Davon ist noch nichts
    überholt . Zum Beispiel haben wir darin etwas ausführli-
    cher die Forderung erhoben, die interkulturelle Bildung
    als Bestandteil in die Lehrerbildung aufzunehmen . Des
    Weiteren haben wir eine stärkere Integration des Faches
    Deutsch als Zweitsprache gefordert .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Etwas kritisch sehen wir die Hoffnung auf Institutio-
    nen wie Jugendberufsagenturen . Da sind wir skeptisch,
    zumal wenn sie nicht anders funktionieren als Jobcenter
    für Jugendliche .

    Auf einen Punkt möchte noch etwas umfassender ein-
    gehen . Die Grünen fordern in ihrem Antrag die gesetzli-
    che Verankerung eines Rechtsanspruchs auf einen Ganz-
    tagsplatz in Kitas oder Tagespflege. Diese Forderung
    teilen wir, und das seit Jahren . Wir wissen, wie schlecht
    es um Ganztagsplätze im Bereich der Kinderbetreuung
    bestellt ist, und zwar bundesweit und am allermeisten im
    Westen .

    Ich erinnere mich an die Topmeldung der Bundes-
    regierung zu Beginn dieses Jahres: Bundesprogramm

    „KitaPlus“. Ich finde, es ist das falsche Signal. Mögli-
    cherweise wird es manchen Eltern und Familien als eine
    Lösung erscheinen, dass nun Betreuung in Randzeiten,
    Wochenendbetreuung und notfalls auch eine 24-Stun-
    den-Betreuung in Kitas möglich sind . Aber können Sie
    sich ernsthaft vorstellen, Ihr Kind zum Schlafen in die
    Kita zu bringen? Ich nicht!


    (Beifall bei der LINKEN – Dr . Daniela De Ridder [SPD]: Also, ich habe in der Kita immer geschlafen!)


    Wieso eigentlich soll sich der Lebensrhythmus der Kin-
    der an den Arbeitszeiten der Eltern orientieren? Eine kin-
    derfreundliche Gesellschaft würde das genau andershe-
    rum machen . Deshalb hätte ich es gut gefunden, wenn
    Sie statt dieses Programmes einen Rechtsanspruch auf
    ganztägige Betreuung im Gesetz verankert hätten – diese
    Möglichkeit besteht –, wie es die Länder Sachsen-Anhalt
    und Thüringen getan haben . Dort gibt es einen Anspruch
    auf zumindest bis zu zehn Stunden; in anderen Ländern
    gibt es das nicht . Dies wäre das richtige Signal gewesen,
    um die Randbetreuungszeiten besser abzudecken und
    damit auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu
    verbessern . Das ist der Weg, den wir gehen müssen . Man
    sollte seine Kinder nicht dann abgegeben müssen, wenn
    man gerade im Schichtdienst ist .


    (Beifall bei der LINKEN – Dr . Daniela De Ridder [SPD]: Was sollen denn die machen, die im Schichtdienst arbeiten?)


    – Hören Sie bis zum Ende zu! – Des Weiteren muss
    man einen Rechtsanspruch verankern, wonach Eltern,
    die Kinder in einem gewissen Alter erziehen, das Recht
    haben, ihre Arbeitszeit entsprechend zu gestalten . Damit
    könnten Sie die allermeisten Fälle tatsächlich lösen .


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN – Dr . Daniela De Ridder [SPD]: Aber welche? Da muss man auch konkret werden! – Swen Schulz [Spandau] [SPD]: Was ist mit Krankenhäusern? – Weiterer Zuruf von der SPD: Polizei?)


    – In einigen wenigen Fällen geht das nicht. Da findet man
    dann andere Lösungen . – Mit dem, was Sie jetzt machen,
    senden Sie das Signal aus: Wir sorgen dafür, dass Eltern
    verfügbar sind, wann immer das Unternehmen sie benö-
    tigt, und die Kinder entsprechend betreut werden . – Das
    halten wir für grundsätzlich falsch .

    Ich glaube, dass wir an dieser Stelle noch viel zu dis-
    kutieren haben . Gerade an diesem Punkt wird deutlich,
    dass es noch nicht im Bewusstsein ist, dass der Rechts-
    anspruch auf einen Kitaplatz ein Rechtsanspruch auf
    frühkindliche Bildung ist und nicht auf die Aufsicht in
    Abwesenheit der Eltern .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Dr. Rosemarie Hein






    (A) (C)



    (B) (D)