Rede:
ID1815305400

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 15
    1. Vielen: 1
    2. Dank: 1
    3. .: 1
    4. –: 1
    5. Als: 1
    6. nächster: 1
    7. Redner: 1
    8. hat: 1
    9. AndreasRimkus: 1
    10. von: 1
    11. der: 1
    12. SPD-Fraktion: 1
    13. das: 1
    14. Wort: 1
    15. .\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/153 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 153. Sitzung Berlin, Freitag, den 29. Januar 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt 21: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Fortentwick- lung der parlamentarischen Beteiligung bei der Entscheidung über den Einsatz bewaffneter Streitkräfte im Ausland im Zuge fortschreitender Bündnisintegrati- on Drucksache 18/7360 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15055 B b) Beratung der Unterrichtung durch die Kommission zur Überprüfung und Siche- rung der Parlamentsrechte bei der Manda- tierung von Auslandseinsätzen der Bundes- wehr: Abschlussbericht der Kommission Drucksache 18/5000 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15055 B Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . . 15055 D Dr . Alexander S . Neu (DIE LINKE) . . . . . . . . 15057 B Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15058 C Dr . Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15060 A Dr . Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 15061 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 15063 B Dr . Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 15063 D Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 15064 A Niels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15065 C Dr . Alexander S . Neu (DIE LINKE) . . . . . . 15066 A Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 15067 C Niels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15067 D Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15068 B Wilfried Lorenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 15069 C Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15071 A Dr . Andreas Nick (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15072 D Tagesordnungspunkt 22: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Intelligente Mobilität fördern – Die Chancen der Digitalisierung für den Ver- kehrssektor nutzen Drucksache 18/7362 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15073 D Dorothee Bär, Parl . Staatssekretärin BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15074 A Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 15076 A Arno Klare (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15077 B Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15078 B Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 15079 C Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15080 A Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 15082 A Andreas Rimkus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15083 B Dr . Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15084 B Steffen Bilger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 15085 D Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 15087 C Daniela Ludwig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 15089 A Annette Sawade (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15090 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 2016II Tagesordnungspunkt 23: Antrag der Abgeordneten Özcan Mutlu, Kai Gehring, Beate Walter-Rosenheimer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Mehr Bildungsgerechtigkeit für die Einwanderungsgesellschaft – Damit Herkunft nicht über Zukunft bestimmt Drucksache 18/7049 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15091 A Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15091 B Cemile Giousouf (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15092 C Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 15094 D Dr . Karamba Diaby (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 15096 A Uda Heller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 15097 A Elfi Scho-Antwerpes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 15098 D Tagesordnungspunkt 24: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Weiterentwicklung des Strom- marktes (Strommarktgesetz) Drucksache 18/7317 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15100 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Energie zu dem Antrag der Abgeordneten Eva Bulling-Schröter, Caren Lay, Dr . Dietmar Bartsch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Deutscher Beitrag zu den UN-Klimaverhandlungen – Koh- lendioxid als Umweltschadstoff definie- ren, Betriebszeiten von Kohlekraftwer- ken begrenzen Drucksachen 18/3313, 18/7277 . . . . . . . . . 15100 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Oliver Krischer, Annalena Baerbock, Dr . Julia Verlinden, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Zukunft des Strommarktes – Mit ökologischem Flexibi- litätsmarkt klimafreundliche Kapazitäten anreizen und Kohleausstieg einleiten Drucksache 18/7369 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15100 C Uwe Beckmeyer, Parl . Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15100 C Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 15101 B Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15102 B Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15103 D Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15105 A Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15106 C Tagesordnungspunkt 25: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Innovative Arbeitsforschung für eine Humanisierung unserer Arbeitswelt und mehr Beschäftigung Drucksache 18/7363 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15108 A Dr . Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 15108 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 15109 C René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15111 A Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15112 C Thomas Rachel, Parl . Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15113 C Dr . Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 15114 B Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 15115 B Tagesordnungspunkt 26: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Wirtschaft und Energie zu dem Antrag der Abgeordneten Caren Lay, Eva Bulling-Schröter, Kerstin Kassner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Energienetze zurück in die öffentliche Hand – Rechtssicherheit bei der Rekommunalisie- rung schaffen Drucksachen 18/4323, 18/5274 . . . . . . . . . . . 15116 B Florian Post (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15116 C Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 15117 A Dr . Matthias Heider (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 15118 B Dr . Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15119 D Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15120 D Dr . Andreas Lenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15122 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15122 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 15123 A Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede des Abgeordneten Christian Petry (SPD) zur Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Richtli- nie 2014/91/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23 . Juli 2014 zur Änderung der Richtlinie 2009/65/EG zur Koordinierung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften be- treffend bestimmte Organismen für gemein- same Anlagen in Wertpapieren (OGAW) im Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 2016 III Hinblick auf die Aufgaben der Verwahrstelle, die Vergütungspolitik und Sanktionen (152 . Sitzung, Tagesordnungspunkt 14) . . . . . 15124 A Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15125 C (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 2016 15055 153. Sitzung Berlin, Freitag, den 29. Januar 2016 Beginn: 9 .01 Uhr
  • folderAnlagen
    (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 2016 15123 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 29 .01 .2016 Feiler, Uwe CDU/CSU 29 .01 .2016 Fischer (Karlsru- he-Land), Axel E . CDU/CSU 29 .01 .2016 Freudenstein, Dr . Astrid CDU/CSU 29 .01 .2016 Gabriel, Sigmar SPD 29 .01 .2016 Gädechens, Ingo CDU/CSU 29 .01 .2016 Gohlke, Nicole DIE LINKE 29 .01 .2016 Groth, Annette DIE LINKE 29 .01 .2016 Hardt, Jürgen CDU/CSU 29 .01 .2016 Hitschler, Thomas SPD 29 .01 .2016 Holzenkamp, Franz- Josef CDU/CSU 29 .01 .2016 Hübinger, Anette CDU/CSU 29 .01 .2016 Jantz, Christina SPD 29 .01 .2016 Jung, Xaver CDU/CSU 29 .01 .2016 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 29 .01 .2016 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29 .01 .2016 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29 .01 .2016 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 29 .01 .2016 Lühmann, Kirsten SPD 29 .01 .2016 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29 .01 .2016 Mattfeldt, Andreas CDU/CSU 29 .01 .2016 Möring, Karsten CDU/CSU 29 .01 .2016 Müller, Dr . Gerd CDU/CSU 29 .01 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Murmann, Dr . Philipp CDU/CSU 29 .01 .2016 Notz, Dr . Konstantin von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29 .01 .2016 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29 .01 .2016 Pfeiffer, Sibylle CDU/CSU 29 .01 .2016 Rebmann, Stefan SPD 29 .01 .2016 Röring, Johannes CDU/CSU 29 .01 .2016 Rosemann, Dr . Martin SPD 29 .01 .2016 Scheuer, Andreas CDU/CSU 29 .01 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 29 .01 .2016 Schwartze, Stefan SPD 29 .01 .2016 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 29 .01 .2016 Spinrath, Norbert SPD 29 .01 .2016 Steinbach, Erika CDU/CSU 29 .01 .2016 Steinke, Kersten DIE LINKE 29 .01 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 29 .01 .2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 29 .01 .2016 Ulrich, Alexander DIE LINKE 29 .01 .2016 Veit, Rüdiger SPD 29 .01 .2016 Vogt, Ute SPD 29 .01 .2016 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29 .01 .2016 Warken, Nina CDU/CSU 29 .01 .2016 Wicklein, Andrea SPD 29 .01 .2016 Woltmann, Barbara CDU/CSU 29 .01 .2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 201615124 (A) (C) (B) (D) Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede des Abgeordneten Christian Petry (SPD) zur Bera- tung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Richt- linie 2014/91/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Juli 2014 zur Änderung der Richtlinie 2009/65/EG zur Koordinierung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften betreffend bestimmte Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren (OGAW) im Hinblick auf die Aufga- ben der Verwahrstelle, die Vergütungspolitik und Sanktionen (152. Sitzung, Tagesordnungspunkt 14) Christian Petry (SPD): Mit den umfangreichen Ge- setzen, die wir bislang im Bereich des Finanzmarktes in dieser Legislaturperiode umgesetzt haben, tragen wir den krisenhaften Entwicklungen der vergangenen Jahre im Fi- nanzmarktbereich Rechnung . Dabei liegt unser Fokus pri- mär auf dem Schutz der Anlegerinnen und Anleger . Bereits bestehende Regelungen im Bereich des Finanzmarktes gilt es dabei kontinuierlich zu hinterfragen, wo angebracht zu harmonisieren und gegebenenfalls anzupassen . Mit dem vorliegenden Umsetzungsgesetz tun wir heute genau dies und überarbeiten das seit nunmehr drei Jahrzehnten geltende europäische OGAW-Regel- werk . Durch Änderungen im Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) und im Kreditwesengesetz (KWG) stellen wir einen einheitlichen Standard beim Anlegerschutz im Be- reich des Fondswesens sicher und fördern zeitgleich die Marktintegrität . Dabei kommt es insbesondere mit Blick auf die Vergü- tungspolitik von Fonds und die Sanktionsmöglichkeiten der BaFin als nationaler Aufsichtsbehörde zu umfassen- den Neuerungen . Darüber hinaus werden die Vorgaben für bislang verschiedenartig regulierte Investmentvermö- gen vereinheitlicht . Mit der immer stärker werdenden Rolle der Invest- mentfondsbranche steigt deren systemische Relevanz für die Finanzstabilität – nicht nur in Europa, sondern auch in Deutschland . Der Investmentfondssektor stellt in der Bundesrepublik mittlerweile den größten Akteur im Schattenbankensektor dar . Im vergangenen Jahr konnten die deutschen Fonds- verbände neue Rekordstände vermelden . Dabei belief sich das von der Fondsindustrie verwaltete Vermögen auf über 2,6 Billionen Euro . Nicht erst seit den jüngsten Warnungen der EBA und der Bundesbank wissen wir um die Gefahren, die für Finanzstabilität und Realwirtschaft von Schattenbankenaktivitäten außerhalb des etablierten Bankensystems ausgehen können . Wir haben diesen sehr wichtigen Punkt kontrovers und offen diskutiert . Einen besonderen Dank an dieser Stelle an meinen Kollegen Fritz Güntzler für die guten und kollegialen Beratungen . Es ging uns bei den Gesprächen darum, sicherzustellen, dass Beteiligungskapital auch zukünftig in der Bundes- republik für den Wagniskapitalbereich generiert werden kann . Dabei war uns jedoch immer klar, dass der Anleger- schutz Priorität haben muss . Mit dem nun vorliegenden Gesetz haben wir einen guten Kompromiss erreicht . Zukünftigen europarechtlichen Regelungen im Fonds- bereich ebnen wir mit dem OGAW-V-Umsetzungsgesetz an entscheidenden Stellen den Weg . So wird erstmalig die Kreditvergabemöglichkeit für Fonds rechtlich verbindlich geregelt und kontrolliert . Offene bzw . geschlossene Fonds können zukünftig 30 bzw . 50 Prozent ihres Kapitals an Gesellschafter und „Nichtverbraucher“ in Form von Gelddarlehen vergeben . Aufgrund der umfangreichen re- gulatorischen Maßnahmen werden hierbei potenzielle Ri- siken der kreditvergebenden Fonds minimiert . Der gestiegenen ökonomischen Bedeutung, die Inves- tmentfonds einnehmen, stehen somit umfangreiche An- forderungen gegenüber, die einen umfassenden Schutz der Anleger sicherstellen . Daneben haben wir für bestimmte Investmentvermö- gen Bestandschutzregeln geschaffen und sind in einem wichtigen Punkt einer Forderung der Fondsindustrie und der Anlegerschützer entgegengekommen: Die BaFin muss zukünftig verbindlich innerhalb von acht Wochen die Übertragung eines Fonds von einer Kapitalverwal- tungsgesellschaft auf eine andere Kapitalverwaltungsge- sellschaft regeln . Diese Frist ist im Interesse aller betei- ligten Akteure . Sie schafft Rechtssicherheit . Basierend auf der BaFin-Verwaltungspraxis ist es seit Mai 2015 geschlossenen und offenen Fonds gleicherma- ßen möglich, Darlehensforderungen durch Prolongation oder Restrukturierung zu verwalten . Wir haben uns da- rauf geeinigt, dass dies auch weiterhin offenen Spezi- al-AIF möglich sein soll . Insbesondere in ökonomischen Krisensituationen ist es auch im Interesse der Fondsanle- ger, dass der Fonds seinen Fortbestand durch eine Ände- rung seiner Modalitäten sicherstellen kann . Die Sanktionsmöglichkeiten der BaFin als national zu- ständiger Aufsichtsbehörde haben wir im Sinne des Anle- gerschutzes in drei Bereichen ausgeweitet und verschärft: Erstens . Den Bußgeldrahmen bei Verstößen haben wir neu strukturiert . Zukünftig kann die BaFin die Höhe zu zahlender Strafen an die Umsätze eines Fonds koppeln . Zweitens . Daneben kann die BaFin beim Vorliegen schwerwiegender Verstöße einem Fonds die Geschäfts- erlaubnis entziehen und Berufsverbote aussprechen . Drittens . Maßnahmen der Bundesanstalt müssen im Internet publik gemacht werden und können dort bis zu fünf Jahre öffentlich einsehbar sein . Mit dieser umfangreichen Ausweitung der Sanktions- möglichkeiten durch die BaFin stellen wir auch weiter- hin eine umfassende Transparenz für Anlegerinnen und Anleger sicher . Für die innerhalb der parlamentarischen Beratungen aufgeworfene Kritik der Grünen, der Zertifikatemarkt sei nach wie vor nicht ausreichend reguliert, habe ich per- sönlich sehr viel Verständnis. Da Zertifikate dem KAGB aber nicht unterfallen, waren solche Maßnahmen inner- halb dieses Gesetzesvorhabens nicht möglich . Wir wer- den die Kritik aber aufnehmen . Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 2016 15125 (A) (C) (B) (D) Darüber hinaus werden wir zusammen mit der BaFin und dem Bundesfinanzministerium die Entwicklung dar- lehensaufkaufender Fonds analysieren . Durch die Regu- lierung der Bank, die innerhalb dieses Vertriebsweges Darlehen vergibt, wurde die Regulierung darlehensauf- kaufender Fonds im aktuellen Gesetz nicht verfolgt . Da wir um die potenziellen Risiken wissen, die von solchen Investmentstrukturen für Anlegerinnen und Anleger aus- gehen, werden wir diese Fonds kritisch im Auge behalten . Eine wichtige Änderung, die der vorliegende Gesetz- entwurf formuliert, will ich an dieser Stelle nicht uner- wähnt lassen: Aufgrund europäischer Regelungen unterfielen einge- tragene Genossenschaften bislang den gleichen bürokra- tischen Anforderungen, die beispielsweise Investment- fonds zu erfüllen haben . Dies führte zu einer immensen Belastung bürgerschaftlichen Engagements in der Bun- desrepublik . Als zuständige nationale Aufsichtsbehörde hat die BaFin bereits im März des letzten Jahres ihre Verwal- tungspraxis bezüglich eingetragener Genossenschaften grundlegend geändert: Seitdem obliegt es den genossen- schaftlichen Prüfverbänden, Genossenschaften zu über- prüfen und zuzulassen . Genossenschaften unterfallen seitdem nicht mehr den Anforderungen, die beispielswei- se Hedgefonds erfüllen müssen . Mit dem OGAW-V-Umsetzungsgesetz wird die bishe- rige Verwaltungspraxis der BaFin nun in Gesetzesform gegossen . Für die rund 8 000 eingetragenen Genossen- schaften in Deutschland ist dies ein wichtiger Punkt; denn für das gesellschaftliche Engagement in unserem Land bedeutet dies Rechtssicherheit . Somit enthält das sehr technische Umsetzungsgesetz einen ganz praktischen Aspekt, der genossenschaftlich organisierte Bündnisse stärkt, die sich zusammenschlie- ßen und mit großem Engagement ökonomische, gesell- schaftliche, aber auch umweltpolitische Ziele verfolgen . Die Arbeit der genossenschaftlichen Prüfverbände werden wir aufmerksam begleiten . Die Verbände müs- sen sicherstellen, dass die Rechtsform der eingetragenen Genossenschaften nicht gezielt von schwarzen Schafen zur Umgehung gesetzlicher Anforderungen genutzt wird . Im Sinne eines einheitlichen europäischen Anleger- schutzes werden Anforderungen und Pflichten von In- vestmentgesellschaften mit dem vorliegenden Gesetz spürbar erhöht . Der Sanktionsrahmen bei Verstößen ge- gen Transparenzvorschriften wird dabei umfassend aus- geweitet . Differenzen zwischen unterschiedlichen Fondskate- gorien werden beseitigt, rechtliche Regelungen einander angepasst . Kurz: Die Produktstandards werden im Sinne des Anlegerschutzes innerhalb Europas vereinheitlicht . Die europaeinheitliche, kohärente Regelung im Be- reich der Investmentvermögen ist folgerichtig und nur zu begrüßen . Denn einheitliche Anforderungen dienen so- wohl der Rechtssicherheit der Investmentfonds als auch dem Schutz der Anlegerinnen und Anleger . Zudem ist es ausdrücklich zu begrüßen, dass einge- tragene Genossenschaften zukünftig nicht mehr den gleichen bürokratischen Anforderungen unterliegen wie Investmentvermögen . Hierdurch unterstützen wir Genos- senschaften nachhaltig und stärken das gesellschaftliche Engagement in Deutschland . Glück auf! Anlage 3 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie ge- mäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parlamentarischen Versammlung der OSZE 23. Jahrestagung der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE vom 28. Juni bis 2. Juli 2014 in Baku, Aserbaidschan Drucksachen 18/6733, 18/6847 Nr. 2 – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parlamentarischen Versammlung der OSZE 24. Jahrestagung der Parlamentarischen Versamm- lung der OSZE vom 5. bis 9. Juli 2015 in Helsinki, Finnland Drucksachen 18/6734, 18/6847 Nr. 3 – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der In- terparlamentarischen Konferenz für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik und die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik Tagung der Interparlamentarischen Konferenz für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik und die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspo- litik am 5. und 6. September 2015 in Luxemburg Drucksachen 18/6899, 18/7276 Nr. 1 – Unterrichtung durch die Delegation des Deutschen Bundestages in der Ostseeparlamentarierkonferenz 24. Jahrestagung der Ostseeparlamentarierkon- ferenz vom 30. August bis 1. September 2015 in Rostock-Warnemünde, Deutschland Drucksachen 18/7033, 18/7276 Nr. 6 – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepu- blik Deutschland in der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 21. bis 25. Januar 2013 in Straß- burg Drucksachen 18/7128, 18/7276 Nr. 9 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 201615126 (A) (C) (B) (D) – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepu- blik Deutschland in der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 22. bis 26. April 2013 in Straß- burg Drucksachen 18/7129, 18/7276 Nr. 10 – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepu- blik Deutschland in der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 24. bis 28. Juni 2013 in Straßburg Drucksachen 18/7130, 18/7276 Nr. 11 – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepu- blik Deutschland in der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 30. September bis 4. Oktober 2013 in Straßburg Drucksachen 18/7131, 18/7276 Nr. 12 Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2015 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaus- haltsordnung über die Einwilligung in eine über- planmäßige Ausgabe bei Kapitel 11 02 Titel 636 85 – Zuschüsse zu den Beiträgen zur Rentenversi- cherung der in Werkstätten und Integrationspro- jekten beschäftigten Menschen – bis zu einer Höhe von 30,428 Mio. Euro Drucksachen 18/6323, 18/6605 Nr. 1.2 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2015 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundes- haushaltsordnung über die Einwilligung in eine außerplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 06 28 Ti- tel 532 06 – Unterstützungsleistungen des Bundes- amts für Bevölkerungsschutz und Katastrophen- hilfe bei der Verteilung von Flüchtlingen – bis zur Höhe von 32,7 Mio. Euro Drucksachen 18/6324, 18/6605 Nr. 1.3 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2015 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundes- haushaltsordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 06 25 Ti- tel 532 06 – Verwendung, Einsätze und Maß- nahmen der Bundespolizei zur Bewältigung der Flüchtlingslage in Deutschland – bis zur Höhe von 42,981 Mio. Euro Drucksachen 18/6523, 18/6605 Nr. 1.10 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2015 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaus- haltsordnung über die Einwilligung in eine über- planmäßige Ausgabe bei Kapitel 05 01 Titel 687 10 – Beitrag an die Vereinten Nationen – bis zur Höhe von 39,540 Mio. Euro Drucksachen 18/6524, 18/6605 Nr. 1.11 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2015 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundes- haushaltsordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 08 01 Ti- tel 699 31 – Abschließende Leistungen zur Abgel- tung von Härten in Einzelfällen – bis zur Höhe von 48,6 Mio. Euro Drucksachen 18/6953, 18/7116 Nr. 4 Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über ihre Exportpo- litik für konventionelle Rüstungsgüter im ersten Halbjahr 2015 Drucksachen 18/6460, 18/6605 Nr. 1.6 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/7127 Nr . A .1 Ratsdokument 14315/15 Finanzausschuss Drucksache 18/6855 Nr . A .3 Ratsdokument 13481/15 Haushaltsausschuss Drucksache 18/6855 Nr . A .4 Ratsdokument 13332/15 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/6607 Nr . A .17 Ratsdokument 13111/15 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 153 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 29 . Januar 2016 15127 (A) (C) (B) (D) Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/7286 Nr . A .14 Ratsdokument 14867/15 Verteidigungsausschuss Drucksache 18/6855 Nr . A .6 Ratsdokument 13143/15 Drucksache 18/6939 Nr . A .2 Ratsdokument 13725/15 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsi- cherheit Drucksache 18/7127 Nr . A .6 Ratsdokument 14381/15 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/6855 Nr . A .16 Ratsdokument 13486/15 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 153. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 21 Parlamentsbeteiligung bei Bundeswehreinsätzen TOP 22 Intelligente Mobilität TOP 23 Bildungsgerechtigkeit TOP 24, ZP 7 Weiterentwicklung des Strommarktes TOP 25 Innovative Arbeitsforschung TOP 26 Rekommunalisierung von Energienetzen Anlagen Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Herbert Behrens


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    „Wer kühne Pläne schmieden will, der sollte auch kühn
    denken können“, habe ich gedacht, als ich diesen Antrag
    las .


    (Abg . Stephan Kühn [Dresden] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] hebt den Daumen – Heiterkeit)


    Im Weiteren habe ich gemerkt: Dieses kühne Denken ist
    auf keiner der 13 Seiten zu finden, obwohl es dieses Den-
    ken bräuchte, wenn Sie den Titel wirklich ernst nehmen
    wollten .

    Gleich vorn heißt es:

    Der digitale Wandel ist im Begriff, die Mobilität zu
    revolutionieren .

    Eine Revolution bedeutet, dass man etwas wirklich
    grundlegend verändert, dass man möglicherweise das
    Unterste zuoberst kehren muss, weil es verdeckt geblie-
    ben ist . Aber im Antrag ist das alles anders . Es werden
    lediglich vorhandene oder noch zu entwickelnde, fortzu-
    schreibende Technologien angeführt und zu entwickeln-
    de Computeranwendungen vorgestellt . Revolutioniert
    wird aber gar nichts .

    Beispiele: Verkehrstelematik soll die Parkplatzsuche
    für Pkw in Städten erleichtern . Automatisiertes Autofah-
    ren soll den Menschen als „Risikofaktor Nummer eins“ –
    auch das steht im Text – ausschalten . Selbstfahrende
    Züge sollen den Lokführer überflüssig machen. Auto-
    fahrer sollen gläsern werden – dort, wo es für die Auto-
    mobilindustrie von Nutzen ist . Mehr Vernetzung, mehr
    Sensorik – das ist zwar auch eine Zukunft der Mobilität,
    aber die sollten wir uns wirklich nicht wünschen .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Sie gehen das Thema falsch an . Sie wollen die Zukunft
    gestalten, ohne die Gegenwart begriffen zu haben; das ist
    mein Eindruck . Wenn Sie den heutigen Stau auf der Au-
    tobahn durch elektronische oder digitale Verkehrsbeein-
    flussungssysteme lediglich besser managen wollen, dann
    haben Sie doch den Stau schon akzeptiert . Das ist ein
    grundlegender Fehler .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wenn Sie Voraussetzungen für automatisiertes Auto-
    fahren schaffen wollen, dann müssen Sie doch vorher da-
    rüber nachdenken: Warum fahren so viele Menschen mit
    dem Auto? Das hat doch möglicherweise etwas damit zu
    tun, dass Wohnort und Arbeitsort weit auseinanderliegen
    und die Strecke anders kaum überwunden werden kann .
    Das hat unter Umständen etwas damit zu tun, dass wir
    in den kleineren Städten oder auf den Dörfern nicht jede

    halbe Stunde einen Bus oder eine Bahn zur Verfügung
    haben, um unsere Wege zurückzulegen . Wir müssen doch
    erst sagen, ob wir die gegenwärtige Verkehrssituation so
    akzeptieren, wie sie ist,


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    und dann darüber nachdenken, mit welchen Mitteln, die
    wir heute möglicherweise noch nicht haben, man zu Ver-
    besserungen kommen kann . So wie Sie das angehen, ist
    es falsch .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Mit Interesse habe ich das Kapitel „Automatisierung
    des Schienenverkehrs“ gelesen . Ihr Ziel ist, Züge künf-
    tig ohne Lokomotivführer fahren zu lassen . Das hat we-
    nig mit den Mobilitätsinteressen der Menschen zu tun .
    Die Bahnkunden im Nahverkehr und im Fernverkehr
    wären doch schon sehr zufrieden, wenn sie vernünftige
    und garantierte Anschlüsse hätten, wenn sie vernünfti-
    ge Auskünfte darüber bekämen, wann man zu welchem
    Zeitpunkt wo sein kann, wenn Verspätungen die Ausnah-
    me und nicht die Regel wären . An dieser Stelle sollten
    neue technische Möglichkeiten, neue technische digitale
    Möglichkeiten genutzt werden, um die Sicherheit und
    den Komfort zu erhöhen .

    Lärmschutz . Schon heute ist es möglich, jedes ein-
    zelne Rad eines Wagens im Betrieb zu kontrollieren, um
    festzustellen: Gibt es Flachstellen? Gibt es raue Oberflä-
    chen? Man kann den Wagen bei der nächsten Möglich-
    keit rausziehen und instand setzen, damit der Lärmschutz
    gesichert ist . Das ist ein Fortschritt für die Menschen, den
    sie heute wollen . Dafür brauchen wir Investitionen und
    keine großen Ideen wie die, mit denen hier umgegangen
    wird . Wir brauchen das Geld, damit wir zu vernünftigen
    Verkehrssystemen kommen . Es bedarf keiner – Zitat –
    „sanften Einführung vollautomatischer Systeme“ .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Sie liefern keine Vorschläge dazu, wie mit den techni-
    schen Möglichkeiten schon im Hier und Jetzt handfeste
    Probleme im Verkehrssektor beseitigt werden können .
    Stattdessen gibt es ein Sammelsurium von Ideen ohne
    wirkliche Perspektive . „Wo lassen sich per Computeri-
    sierung und Vernetzung menschliche Entscheidungen
    und der Mensch selbst überflüssig machen?“, das ist der
    Kern Ihres Antrags, den wir nicht teilen .


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Die Autoren dieses Antrags haben ihrer Fantasie wirklich
    freien Lauf gelassen – das ist nachzulesen –, aber sie ha-
    ben sich nicht an der schnöden Gegenwart abgearbeitet,
    und das geht nicht .

    Sie beschreiben hier eine wahre Megamaschine, mit
    der Probleme gelöst werden sollen, die mancher gar nicht
    hat . Das ist altes Denken, und mit dem werden wir den
    neuen Herausforderungen überhaupt nicht gerecht .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir stehen vor der Aufgabe, Verkehrssysteme zu schaf-
    fen, die für die Menschen einfach zu benutzen sind, die
    sie sicher und bequem an ihren Wohnort bringen .

    Vizepräsidentin Edelgard Bulmahn






    (A) (C)



    (B) (D)


    Einzig im Kapitel „Automatisierung in der Logis-
    tik“ – ich komme zum Schluss – sind ansatzweise sinn-
    volle Vorschläge zu finden, etwa die Forderung nach ei-
    nem elektronischen Frachtbrief und nach verpflichtender
    Einführung eines Toter-Winkel-Assistenten für Lkw, um
    Unfälle beim Abbiegen zu verhindern .

    Der Antrag vermittelt:

    Erstens . Die Probleme sollen alle mit Technik lösbar
    sein .

    Zweitens . Der Mensch als Stör- und Risikofaktor
    muss weitgehend ersetzt werden .

    Das ist mit der Linken nicht zu machen . Ziehen Sie
    deshalb Ihren Antrag zurück,


    (Maik Beermann [CDU/CSU]: Niemals! – Arno Klare [SPD]: Wir denken darüber nach!)


    um die wirklichen Probleme erkennen zu können und die
    Instrumente zu finden, die wir brauchen, um das zu än-
    dern .

    Danke schön .


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank . – Als nächster Redner hat Andreas

Rimkus von der SPD-Fraktion das Wort .


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Andreas Rimkus


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

    Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Lieber Herbert
    Behrens, ich finde, dass man sich nicht nur über intel-
    ligente Mobilität unterhalten kann, indem man sich ge-
    genseitig vorwirft, was nicht in einem Antrag drinsteht,
    sondern auch, indem man vielleicht einmal den Blick da-
    rauf wirft, was gemacht werden muss, um den Menschen
    eine gute Mobilität zu geben . Darum geht es doch am
    Ende; denn es ist in der Tat so, dass die Automatisierung
    und die Vernetzung der Verkehrssysteme zunehmen . Ich
    bin sehr dankbar für die lokalen Bezüge, lieber Thomas
    Jarzombek, weil Düsseldorf ein gutes Beispiel für die-
    se Vernetzung in urbanen Räumen darstellt . Auch Arno
    Klare hat darauf hingewiesen .

    Zur Frage: Wann ist etwas entstanden? Ich weiß nicht,
    ob Sie es wissen: Es war der Franzose Gabriel Voisin, der
    ein System entwickelte, um bei landenden Flugzeugen
    das Blockieren der Räder zu verhindern . Das war im Jahr
    1920 . Das war die eigentliche Geburtsstunde des ABS .
    Es war das erste Fahrassistenzsystem oder Sicherheits-
    system, das serienmäßig in einem Fahrzeug eingebaut
    wurde .


    (Daniela Ludwig [CDU/CSU]: Genau!)


    Seit 2004 ist es übrigens europäischer Standard . Insofern
    brauchen die Dinge ihre Zeit . Aber manchmal ist der
    Fortschritt dann auch sehr klar und deutlich und hilft uns,
    die Sicherheit voranzustellen .

    Mittlerweile sind wir fast hundert Jahre weiter . Wir re-
    den über teil-, hoch- oder vollautomatisiertes Fahren . Die
    Vision eines selbstfahrenden Autos liegt nicht mehr in ei-
    ner irren Zukunft, sondern sie stellt ein realistisches Sze-
    nario dar . Mit der Teststecke auf der A 9 ist die Bundes-
    regierung einen ersten Schritt gegangen . Doch werden
    wir in Zukunft den Blick auch von der Autobahn auf die
    Landstraße und dann natürlich auf die Königsdisziplin,
    den urbanen Verkehr, richten müssen . Auch das haben
    wir im Antrag deutlich gemacht und damit die Forderung
    nach weiteren Teststrecken verbunden .

    Doch vergessen wir nicht, dass die Innovationen nicht
    nur den Straßenverkehr berühren . Es ist schon gesagt
    worden: In Nürnberg fahren vollautomatische Schienen-
    bahnen . Dadurch konnte nicht nur die Taktzeit halbiert,
    sondern auch der Energieverbrauch um fast 15 Prozent
    gesenkt werden. Auch an Flughäfen finden wir bereits
    fahrerlose Bahnen, die die Terminals miteinander verbin-
    den . Diese Beispiele zeigen doch sehr deutlich, wie ich
    finde, dass besonders der Schienenverkehr einen Innova-
    tionsmotor für diesen Bereich darstellt .

    Mit dem Fortschritt dieser Technologie müssen sich
    aber auch die politischen Rahmenbedingungen ändern .
    Die von uns formulierten Forderungen tragen auf der
    einen Seite der Stärkung der Innovationskraft der deut-
    schen Wirtschaft, auf der anderen Seite aber auch dem
    Schutz der Nutzer Rechnung . Es war uns ein wichtiges
    Anliegen, den im Koalitionsvertrag verankerten Grund-
    satz noch einmal deutlich zu machen, dass personenbe-
    zogene Daten nur mit Zustimmung der Betroffenen und
    auf der Grundlage bestehender gesetzlicher Rahmenbe-
    dingungen erhoben werden dürfen .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Bei aller Euphorie darüber, dass unser Alltag durch
    eine gute Vernetzung deutlich erleichtert werden kann,
    dürfen wir die Persönlichkeitsrechte der Menschen und
    ihr Recht auf Privatsphäre nicht aus dem Blick verlieren .
    Freiheit und Selbstbestimmung sollten für uns auch hier
    immer an erster Stelle stehen . Es gibt auch Haftungsfra-
    gen, die noch nicht abschließend geklärt sind: Wer haftet
    bei einem Unfall? Wie lässt sich das bei unterschiedli-
    chen Automatisierungsgraden überhaupt rechtlich re-
    geln?

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, um die Weichen für
    automatisiertes Fahren zu stellen, brauchen wir nicht nur
    Klarheit in den Worten und einen gesetzlichen Rahmen
    bei Datenschutz- und Haftungsfragen, sondern natürlich
    auch einen Fortschritt beim Aufbau der digitalen Infra-
    struktur . Es wäre fatal, den Blick auf die einzelnen Berei-
    che zu richten, ohne das große Ganze zu betrachten . Na-
    türlich wird es keine Automatisierung ohne ausreichende
    Breitbandinfrastruktur geben, und auch die ökologischen
    Vorteile automatisierter Verkehrsflüsse gehen parallel zur
    Integration elektrisch betriebener Mobilität .

    So ist, meine lieben Kolleginnen und Kollegen, die
    Einbeziehung intelligenter Stromnetze, Smart Grids,
    eine Kernaufgabe intelligent organisierter Mobilität . Bei
    der Integration dieser Smart Grids ist die Elektromobi-
    lität, zu der sich die SPD-Fraktion in dieser Woche klar
    positioniert hat, ein wichtiger Baustein . Der Blick auf

    Herbert Behrens






    (A) (C)



    (B) (D)


    das Gesamtsystem lohnt sich . Die Automatisierung auf
    der einen und die Elektrifizierung auf der anderen Seite
    gehen so Hand in Hand . So kann die Automatisierung
    helfen, Reichweitenvorhersagen zu machen, die Nutzung
    gemanagter Flotten und Carsharing-Dienste zu verbes-
    sern . Automatisierte Funktionen können so den Nutzwert
    und die Attraktivität von Elektrofahrzeugen erhöhen . So
    trägt die Elektromobilität zur Energiewende im Verkehr
    bei, aber gleichzeitig helfen auch die automatisierten
    Verkehrsflüsse, diese Wende zu schaffen: Staus werden
    reduziert und Fahrweisen effizienter.

    Dazu gehört natürlich auch Vision Zero . Wir wollen,
    dass wir möglichst wenig – am besten auf null gesetzt –
    Tote und Schwerverletzte im Verkehr haben . Da helfen
    uns telematische Innovationen natürlich besonders .


    (Beifall bei der SPD)


    Auch aus der ursprünglichen Idee von Voisin, mit der
    Stotterbremse Flugzeuge sicher zu landen, ist doch am
    Ende etwas entstanden – das ist vollkommen klar –, was
    Leben schützt und Unfälle verhütet .

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, es wird sicher noch
    einige Zeit in der Zukunft liegen, bis wir wirklich vollau-
    tomatisiert fahren. Aber ich finde, wenn wir – da sollten
    wir weniger Bedenken haben – die Fragen, über die wir
    demnächst debattieren werden, in den Vordergrund stel-
    len – Datenschutz, Cybersicherheit –, dann wird einiges
    gelingen . Vielleicht klinge ich wie ein verrückter Profes-
    sor, ich sage Ihnen aber eins: Wer Pionierarbeit leistet,
    muss auch das Unbekannte wagen . Deshalb freue ich
    mich auf die gemeinsame Arbeit .

    Ich wünsche Ihnen einen schönen Freitag, ein schönes
    Wochenende . Bis bald!


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)