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    Plenarprotokoll 18/150 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 150. Sitzung Berlin, Freitag, den 15. Januar 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt 17: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie über die Ver- gleichbarkeit von Zahlungskontoentgelten, den Wechsel von Zahlungskonten sowie den Zugang zu Zahlungskonten mit grundle- genden Funktionen Drucksache 18/7204 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14767 B Dr . Michael Meister, Parl . Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14767 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 14769 B Ulrich Kelber, Parl . Staatssekretär BMJV . . . 14770 B Dr . Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14771 B Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14772 C Matthias Hauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14773 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14774 B Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . . 14775 B Sarah Ryglewski (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14776 B Dr . Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14778 A Alexander Radwan (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14779 A Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14779 D Dr . Jens Zimmermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14781 A Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14781 D Tagesordnungspunkt 18: Antrag der Abgeordneten Harald Ebner, Steffi Lemke, Nicole Maisch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Pestizide reduzieren – Mensch und Umwelt schützen Drucksache 18/7240 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14783 A Dr . Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14783 B Hermann Färber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 14784 D Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 14786 C Rita Hagl-Kehl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14787 C Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 14789 A Dr . Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 14791 A Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14792 B Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14793 C Waldemar Westermayer (CDU/CSU) . . . . . . . 14794 C Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14795 D Thomas Mahlberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14796 C Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14797 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14799 B Tagesordnungspunkt 19: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie 2014/26/EU über die kollektive Wahrnehmung von Urheber- und verwandten Schutzrechten und die Vergabe von Mehrgebietslizenzen für Rech- Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 150 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 15 . Januar 2016II te an Musikwerken für die Online-Nutzung im Binnenmarkt sowie zur Änderung des Verfahrens betreffend die Geräte- und Spei- chermedienvergütung (VG-Richtlinie-Um- setzungsgesetz) Drucksache 18/7223 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14800 B Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 14800 C Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 14801 B Dr . Stefan Heck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 14802 C Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14803 C Christian Flisek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14805 A Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14806 A Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14807 A Tagesordnungspunkt 20: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Rechtssicherheit bei An- fechtungen nach der Insolvenzordnung und nach dem Anfechtungsgesetz Drucksache 18/7054 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14808 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 14808 A Richard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 14809 A Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14810 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14811 B Dr . Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14812 B Dr . Karl-Heinz Brunner (SPD) . . . . . . . . . . . . 14813 B Philipp Graf Lerchenfeld (CDU/CSU) . . . . . . 14814 C Tagesordnungspunkt 21: a) Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Frank Tempel, Sevim Dağdelen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LIN- KE: Unerlaubte Einreise von Flüchtlin- gen entkriminalisieren Drucksache 18/6652 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14815 C b) Erste Beratung des von den Abgeordne- ten Volker Beck (Köln), Luise Amtsberg, Katja Keul, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Entkriminalisierung von Menschen ohne Aufenthaltsstatus Drucksache 18/6346 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14815 C Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 14815 D Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14816 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14818 D Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 14820 B Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14821 A Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14823 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14824 C Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14824 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14825 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 14827 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14827 B (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 150 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 15 . Januar 2016 14767 150. Sitzung Berlin, Freitag, den 15. Januar 2016 Beginn: 9 .00 Uhr
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    Dr. Volker Ullrich (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 150 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 15 . Januar 2016 14827 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Bundesrat hat in seiner 940 . Sitzung am 18 . De- zember 2015 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw . einen Antrag gemäß Artikel 77 Ab- satz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz über die Feststellung des Bundeshaushalts- plans für das Haushaltsjahr 2016 (Haushaltsge- setz 2016) – Gesetz zur Umsetzung der EU-Mobilitäts-Richtlinie – Gesetz zur Änderung des Zwölften Buches Sozial- gesetzbuch und weiterer Vorschriften Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aken, Jan van DIE LINKE 15 .01 . 2016 Albsteiger, Katrin CDU/CSU 15 .01 . 2016 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15 .01 . 2016 Daldrup, Bernhard SPD 15 .01 . 2016 Dittmar, Sabine SPD 15 .01 . 2016 Fabritius, Dr . Bernd CDU/CSU 15 .01 . 2016 Fischbach, Ingrid CDU/CSU 15 .01 . 2016 Fuchs, Dr . Michael CDU/CSU 15 .01 . 2016 Gottschalck, Ulrike SPD 15 .01 . 2016 Gysi, Dr . Gregor DIE LINKE 15 .01 . 2016 Harbarth, Dr . Stephan CDU/CSU 15 .01 . 2016 Hardt, Jürgen CDU/CSU 15 .01 . 2016 Held, Marcus SPD 15 .01 . 2016 Ilgen, Matthias SPD 15 .01 . 2016 Janecek, Dieter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15 .01 . 2016 Jantz, Christina SPD 15 .01 . 2016 Kapschack, Ralf SPD 15 .01 . 2016 Kauder, Volker CDU/CSU 15 .01 . 2016 Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15 .01 . 2016 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15 .01 . 2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Malecha-Nissen, Dr . Birgit SPD 15 .01 . 2016 Nahles, Andrea SPD 15 .01 . 2016 Poschmann, Sabine SPD 15 .01 . 2016 Post (Minden), Achim SPD 15 .01 . 2016 Rehberg, Eckhardt CDU/CSU 15 .01 . 2016 Röring, Johannes CDU/CSU 15 .01 . 2016 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15 .01 . 2016 Schäuble, Dr . Wolfgang CDU/CSU 15 .01 . 2016 Scheer, Dr . Nina SPD 15 .01 . 2016 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 15 .01 . 2016 Spinrath, Norbert SPD 15 .01 . 2016 Steffen, Sonja SPD 15 .01 . 2016 Steinbach, Erika CDU/CSU 15 .01 . 2016 Tank, Azize DIE LINKE 15 .01 . 2016 Veit, Rüdiger SPD 15 .01 . 2016 Veith, Oswin CDU/CSU 15 .01 . 2016 Vogler, Kathrin DIE LINKE 15 .01 . 2016 Wagenknecht, Dr . Sahra DIE LINKE 15 .01 . 2016 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15 .01 . 2016 Wicklein, Andrea SPD 15 .01 . 2016 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 15 .01 . 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 150 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 15 . Januar 201614828 (A) (C) (B) (D) – Erstes Gesetz zur Änderung des Seearbeitsgeset- zes – Erstes Gesetz zur Änderung des Lebensmittelspe- zialitätengesetzes – Gesetz zur Mehrseitigen Vereinbarung vom 29. Oktober 2014 zwischen den zuständigen Be- hörden über den automatischen Austausch von Informationen über Finanzkonten – Gesetz zum automatischen Austausch von Infor- mationen über Finanzkonten in Steuersachen und zur Änderung weiterer Gesetze – Zweites Gesetz zur Änderung des Gesetzes über Bausparkassen – Zweites Gesetz zur Stärkung der pflegerischen Versorgung und zur Änderung weiterer Vorschrif- ten (Zweites Pflegestärkungsgesetz PSG II) Der Bundesrat hat ferner folgende Entschließung ge- fasst: 1 . Der Bundesrat stellt fest: Das vorliegende Gesetz ent- hält eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen, die einen Beitrag zur Gewährleistung der pflegerischen Versor- gung leisten können . So begrüßt der Bundesrat ausdrücklich die seit lan- gem von den Ländern geforderte Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs und des damit ver- bundenen neuen Begutachtungsverfahrens. Einem dringenden sozial- und pflegepolitischen Anliegen wird dadurch Rechnung getragen. Pflegebedürftigkeit wird künftig auf der Grundlage des Grades der Selb- ständigkeit der Betroffenen weit mehr Lebensberei- che als bisher erfassen. Damit geht notwendigerweise auch die Erweiterung des Leistungskatalogs der Pfle- geversicherung um pflegerische Betreuungsmaßnah- men, die nun gleichberechtigt neben den bisherigen herkömmlichen Pflegeleistungen stehen, einher. Die Länder haben in der Vergangenheit wiederholt deutlich gemacht, dass mit der Neuausrichtung des Leistungsrechts in der weiterhin als Teilzuschuss ausgestalteten Pflegeversicherung gleichzeitig und untrennbar die Notwendigkeit zur Anpassung der sozialhilferechtlichen Regelungen im Zwölften Buch Sozialgesetzbuch (SGB XII) mit der Klärung der Schnittstellen, insbesondere zur Hilfe zur Pflege und zur Eingliederungshilfe, verbunden ist. Dies ist so- wohl rechtssystematisch als auch sozialpolitisch un- abdingbar, denn zum einen verweisen die Vorschrif- ten im SGB XII umfänglich auf Regelungen im Elften Buch Sozialgesetzbuch (SGB XI), und zum anderen ist eine faktische Rückverengung des künftig breiter gefassten Verständnisses von Pflegebedürftigkeit in der Sozialhilfe nicht begründbar. Die Länder haben deshalb immer darauf hingewie- sen, dass vor allem in Bezug auf die rechtlichen und finanziellen Folgen die Wechselwirkungen der beiden Systeme SGB XI und SGB XII genau analysiert und bewertet werden müssen. Das vorliegende Gesetz entkoppelt die Umsetzung eines einheitlichen Lebenssachverhaltes, der in zwei Sozialgesetzbüchern – dem SGB XI als „Teilleistungs- system“ und dem SGB XII als ergänzendes, bedarfs- deckendes System  – geregelt ist. Das Gesetz enthält zudem einseitig Berechnungen zur Entlastung der Sozialhilfe. 2 . Der Bundesrat fordert die Bundesregierung auf: Zur Sicherstellung des nahtlosen Übergangs in das neue Leistungsrecht und zur Definition des Leis- tungsspektrums der Sozialhilfe und deren Abgren- zung zum SGB XI sind die zum 1.  Januar 2017 zu- gesagten gesetzlichen Änderungen zeitnah in einem Gesetzentwurf vorzulegen, um die rechtzeitige Ein- bindung der Länder zu gewährleisten. Dabei sind die folgenden Aspekte zu berücksichtigen: a) Die Umsetzung der grundlegenden Änderungen durch das Zweite Pflegestärkungsgesetz im Be- reich des SGB XII ist umgehend und verbindlich bundesgesetzlich zu normieren . Eine Schlechter- stellung pflegebedürftiger Menschen, die Sozial- hilfe beziehen, ist dabei sozialrechtlich und sozi- alpolitisch nicht zu vertreten . b) Vor allem die Schnittstellen zwischen Leistungen der Pflegeversicherung, Leistungen der Hilfe zur Pflege und der Eingliederungshilfe beziehungs- weise des angekündigten Bundesteilhabegeset- zes sind eindeutig zu bestimmen . Das bedingt klare Regelungen, welche Leistungen vorrangig oder nachrangig zu gewähren sind . Eine Vorfest- legung zulasten der Träger der Sozialhilfe darf nicht erfolgen . c) Die Grenze der finanziellen Belastbarkeit der Kommunen und Länder als Träger der Sozial- hilfe ist unter anderem bereits durch die bisheri- gen Auswirkungen des demografischen Wandels erreicht . Kommunen und Ländern dürfen keine Mehrkosten entstehen . Soweit eine notwendig durchzuführende Ermittlung der Gesamtkosten eine Mehrbelastung der Träger der Sozialhilfe er- gibt, ist zur Sicherstellung dieser Kostenneutrali- tät eine Bundesbeteiligung an den entsprechen- den Kosten vorzusehen oder auf anderem Wege ein Ausgleich herzustellen . d) Im Rahmen der gesetzlichen Umsetzung der Evaluationsklausel sind die Auswirkungen für die Betroffenen sowie die örtlichen und überört- lichen Träger der Sozialhilfe zu überprüfen und bei Bedarf zu korrigieren . Die Länder bieten dem Bund beim Folgegesetz Un- terstützung an . – Gesetz für sichere digitale Kommunikation und Anwendungen im Gesundheitswesen sowie zur Änderung weiterer Gesetze – … Gesetz zur Änderung des Parteiengesetzes – Gesetz zur Änderung des Berufsqualifikations- feststellungsgesetzes und anderer Gesetze Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 150 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 15 . Januar 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 150 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 15 . Januar 2016 14829 (A) (C) (B) (D) – Gesetz zur Änderung des Aktiengesetzes (Aktien- rechtsnovelle 2016) – Gesetz zur Stärkung der Opferrechte im Strafver- fahren (3. Opferrechtsreformgesetz) – Gesetz zur Neuordnung des Rechts der Syndikus- anwälte und zur Änderung der Finanzgerichtsord- nung – Erstes Gesetz zur Änderung des Verkehrsinfra- strukturfinanzierungsgesellschaftsgesetzes Der Bundesrat hat ferner folgende Entschließung ge- fasst: 1 . Der Bundesrat erkennt das Bemühen des Bundes um ein einheitliches Buchungssystem für die Ausgaben zur Finanzierung der Bundesfernstraßen an . 2 . Der Bundesrat betont, dass die im Gesetz enthaltene Verfahrensänderung und die damit zusammenhän- gende Übertragung weiterer Aufgaben und Zustän- digkeiten an die Verkehrsinfrastrukturfinanzierungs- gesellschaft kein Präjudiz darstellen dürfen bezüglich einer Gründung einer Bundesfernstraßengesellschaft und damit einhergehenden Abschaffung der Auftrags- verwaltung durch die Länder für die Bundesfernstra- ßen . 3 . Der Bundesrat fordert die Bundesregierung auf, die Länder bei der Erarbeitung von Vorschlägen zur Optimierung der Bundesfernstraßenverwaltung eng einzubeziehen und keine Vorfestlegungen zu tref- fen, bevor die Kommission „Bau und Unterhaltung des Verkehrsnetzes“, die sich unter anderem mit dem Verhältnis von Bund und Ländern bei Planung, Bau und Unterhaltung von Fernstraßen beschäftigt, ihre Beratungen abgeschlossen hat . – Gesetz zur Durchführung der Verordnung (EU) Nr. 1007/2011 und zur Ablösung des Textilkenn- zeichnungsgesetzes – Gesetz zur Umsetzung der aufsichts- und berufs- rechtlichen Regelungen der Richtlinie 2014/56/EU sowie zur Ausführung der entsprechenden Vorga- ben der Verordnung (EU) Nr. 537/2014 im Hin- blick auf die Abschlussprüfung bei Unternehmen von öffentlichem Interesse (Abschlussprüferauf- sichtsreformgesetz – APAReG) – Gesetz zur Neuregelung des Kraft-Wärme-Kopp- lungsgesetzes Der Bundesrat hat ferner folgende Entschließung ge- fasst: 1 . Mit einem Gesamtwirkungsgrad von über 80 Prozent leisten KWK-Anlagen einen wichtigen Beitrag für die hocheffiziente Nutzung der uns zur Verfügung stehenden fossilen und regenerativen Energieträger . Zum anderen tragen sie entscheidend zur notwendi- gen Flexibilisierung unseres konventionellen Kraft- werksparks bei und unterstützen so in kosteneffizien- ter Weise die Integration der Erneuerbaren Energien in unsere Energieversorgung . KWK-Anlagen stellen zudem eine wichtige und notwendige Verknüpfung von Strom-, Wärme- und Erdgasversorgung dar, die eine effiziente Einbindung eines zunehmenden An- teils an fluktuierender Stromerzeugung aus Winde- nergie und Sonne in sichere Versorgungsstrukturen volkswirtschaftlich vorteilhaft unterstützt . 2 . Der Bundesrat begrüßt den Beschluss des dringend benötigten Gesetzes zur Neuregelung des Kraft-Wär- me-Kopplungsgesetzes . Der vorliegende Gesetzes- beschluss ist nach Ansicht des Bundesrates dazu geeignet, bestehende Verunsicherungen auf Seiten von Investoren zu beseitigen, Planungssicherheit her- zustellen und einen Zubau von auch klimapolitisch gewünschten KWK-Anlagen anzureizen . 3 . Er begrüßt insbesondere die Einführung von Vorbe- scheiden durch die BAFA, da hierdurch Investoren bereits frühzeitig Sicherheit über die Förderfähigkeit und Förderhöhe ihrer Projekte erhalten und so Finan- zierungsentscheidungen auf einer sicheren Grundlage gefällt werden können . Ebenso begrüßt er die vorge- sehene Besserstellung von Energiedienstleistern und Contractoren . Er verbindet damit die Erwartung, dass insbesondere Projekte zur Nahwärmeversorgung und Quartierslösungen zukünftig höhere Realisierungs- chancen haben . 4 . Gleichzeitig muss der Bundesrat jedoch ebenfalls fest- stellen, dass im Rahmen der Beratungen des Geset- zes im Deutschen Bundestag die Stellungnahme des Bundesrates vom 6 . November 2015 (BR-Drucksache 441/15 – Beschluss -) lediglich in Teilen berücksichtigt wurde . Wichtige Punkte, die nach Ansicht des Bundes- rates die Zubaudynamik deutlich verbessert hätten, ha- ben keinen Eingang in den Gesetzesbeschluss gefun- den . 5 . In diesem Zusammenhang hebt der Bundesrat insbe- sondere die neue Zielsystematik des Gesetzes in § 1 hervor . Anders als bisher wird dort nun mit absolu- ten Terawattstunden-Größen gearbeitet . So wird eine Nettostromerzeugung von 110 Terawattstunden bis zum Jahr 2020 und 120 Terawattstunden bis zum Jahr 2025 aus KWK-Anlagen angestrebt . Dies entspricht – bei einer gleichbleibenden Nettostromerzeugung in Höhe von ca . 592 Terawattstunden (2014) – einem Anteil von 19 Prozent in 2020 und 20 Prozent in 2025 . Dies stellt zwar eine Verbesserung gegenüber dem ursprünglichen Gesetzentwurf dar, bleibt jedoch deutlich hinter der Forderung des Bundesrates von 25 Prozent an der gesamten Nettostromerzeugung bis zum Jahr 2020 zurück, die einer Nettostromerzeu- gung aus KWK-Anlagen von 148 Terawattstunden entspricht . 6 . Um den Ausbau der KWK nicht weiter abzubremsen, sollte der Bezug des Ausbauziels von 25 Prozent im Rahmen der Überprüfung der Zielerreichung des Ge- setzes wieder hergestellt werden, zumal mit einem wachsenden Anteil dargebotsabhängiger Erneuerba- rer Energien an der Stromerzeugung die Bezugsgröße der regelbaren Nettostromerzeugungsmenge zuneh- mend schrumpfen würde . 7 . Unter grundsätzlichen Erwägungen von Vertrauens- schutz und Wettbewerbsgleichheit lehnt der Bundesrat die nach wie vor vorgesehene Ungleichbehandlung von Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 150 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 15 . Januar 201614830 (A) (C) (B) (D) bis zum 31 . Dezember 2015 in Dauerbetrieb gegange- nen modernisierten oder neu errichteten KWK-Anla- gen gegenüber solchen, die nach dem 1 . Januar 2016 in Dauerbetrieb gehen, ab . Er hält es für erforderlich, dass frühzeitige Investitionsentscheidungen im Sinne von Energieeffizienz und Klimaschutz nicht schlech- ter gestellt werden . Auf Grund von gesunkenen Er- lösmöglichkeiten am Strommarkt droht hierdurch schlimmstenfalls ein Ausscheiden der betreffenden Anlagen aus dem Markt . Dies ist nicht im Sinne der Zielsetzung des Gesetzes . 8 . Nach dem vom Bundestag beschlossenen Gesetz wird die Förderung für Neubau, Modernisierung und Nach- rüstung von KWK-Anlagen auf Anlagen beschränkt, die vor dem Jahr 2023 in Dauerbetrieb genommen werden . Diese zeitliche Beschränkung der Förderfä- higkeit von Einrichtungen unter dem KWKG spiegelt jedoch nicht die Zielsetzung des Gesetzentwurfs zum KWK-Ausbau bis zum Jahr 2025 wider . Die Ausbau- ziele für 2020 und 2025 dürfen nicht als Schlusspunkt gesehen werden . Vielmehr müssen die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Kraft-Wärme-Kopplung so gestaltet werden, dass auch über das Jahr 2022 hi- naus der Anreiz zum Ausbau der Stromerzeugung in Kraft-Wärme-Kopplung erhalten bleibt, wobei das Ziel der langfristigen vollständigen Dekarbonisie- rung der Energieerzeugung nicht gefährdet werden darf . 9 . Der Bundesrat fordert die Bundesregierung auf, von der vom Deutschen Bundestag neu eingefügten Ver- ordnungsermächtigung in § 33 Absatz 2 Nummer 3 KWKG keinen Gebrauch zu machen . Die Bundes- regierung hat nach Auffassung des Bundesrates zu Recht in ihrer Begründung zum Gesetzentwurf da- rauf hingewiesen, dass die Unterstützung von neuen oder modernisierten Kohle-KWK-Anlagen einen Widerspruch zum Ziel einer Dekarbonisierung der Stromerzeugung darstellt . Nach Auffassung des Bundesrates gilt diese Annahme umso mehr für alte Kohle-KWK-Anlagen, die nicht modernisiert wur- den . 10 . Der Bundesrat bedauert, dass keine neuen Anreize für die Nutzung von KWK in Industrieprozessen im Gesetz eröffnet wurden, sondern lediglich eine Ver- ordnungsermächtigung beschlossen wurde für den Fall, dass ohne entsprechende Förderung kein Zubau oder sogar ein Rückgang der Anlagenkapazitäten er- folgt . Gerade hier bestehen aus Sicht des Bundesrates große Potenziale zur Nutzung industrieller Wärme/ Kälte und damit große klimapolitische Potenziale . Er bittet die Bundesregierung daher, von der genannten Verordnungsermächtigung möglichst umgehend Ge- brauch zu machen und damit positive Marktsignale auszusenden . 11 . Der Bundesrat ist der Ansicht, dass neben dem Aus- bau der KWK im Leistungsbereich oberhalb von 2 Megawatt ebenfalls die Wettbewerbsfähigkeit und die Zukunftsfähigkeit der bestehenden hocheffizien- ten, regionalen Energieerzeugungs- und -versorgungs- strukturen erhalten bleiben muss . Er bedauert, dass im weiteren Gesetzgebungsverfahren seinem Vorschlag, die Zuschlagsberechtigung von kleineren KWK-An- lagen auch unterhalb einer elektrischen Leistung von 2 Megawatt wirksam werden zu lassen, nicht gefolgt wurde . 12 . Die Beschränkung der KWK-Förderung für eigen- erzeugten und -verbrauchten Strom auf Anlagen mit einer elektrischen Leistung von bis zu 100 Kilowatt sowie auf Anlagen in stromintensiven Unterneh- men (§ 6 Absatz 4 Nummer 1 und 3 KWKG), die über einen rechtskräftigen Begrenzungsbescheid der BAFA zur EEG-Umlage verfügen, wird ab- gelehnt . Gerade mit der Förderung des Baus, der Modernisierung oder Nachrüstung industrieller KWK-Anlagen für eigen erzeugten Strom sind wei- tere Energieeffizienzstei gerungen in der Strom- und Nutzwärmeerzeugung verbunden . Vor dem Hinter- grund des Ausbaudefizits bei der Stromerzeugung in KWK ist eine Schlechterstellung von eigenerzeug- tem und verbrauchtem KWK-Strom nicht nachvoll- ziehbar . 13 . Der Bundesrat stellt fest, dass der der Gesetzesbe- schluss eine Reihe von Verordnungsermächtigun- gen enthält, die jedoch nicht die Zustimmungsbe- dürftigkeit durch den Bundesrat vorsehen . Gerade vor dem Hintergrund der regional diversifizierten KWK-Landschaft und der damit in den Ländern verankerten Kenntnis über die Situation der Anla- genbetreiber hätte der Bundesrat seine Beteiligung an den auf Grundlage der Ermächtigungsnormen zu erlassenen Verordnungen für sinnvoll erachtet . 14 . Der Bundesrat verzichtet auf eine Anrufung des Ver- mittlungsausschusses, um ein Inkrafttreten des Geset- zes zum 1 . Januar 2016 nicht zu gefährden . Er bittet die Bundesregierung jedoch, im Rahmen der Über- prüfung der Zielerreichung gemäß § 34 KWKG mit den Ländern in den Dialog zu treten und frühzeitig eine Perspektive für die KWK-Technologie, langfris- tig auf Basis erneuerbarer Energien, auch über 2025 hinaus zu erörtern . – Gesetz zur Änderung von Bestimmungen des Rechts des Energieleitungsbaus – Gesetz zur Modernisierung des Vergabe- rechts (Vergaberechtsmodernisierungsgesetz – VergRModG) – Gesetz zu dem Abkommen vom 28. März 2014 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik China zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und zur Verhinderung der Steuerverkürzung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 150 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 15 . Januar 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 150 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 15 . Januar 2016 14831 (A) (C) (B) (D) Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung (18 . Ausschuss) gemäß § 56a der Geschäftsordnung Technikfolgenabschätzung (TA) Moderne Stromnetze als Schlüsselelement einer nachhaltigen Stromversorgung Drucksache 18/5948 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Vierter Monitoring-Bericht „Energie der Zu- kunft“ Drucksachen 18/6780, 18/6933 Nr. 1.2 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Änderung des Monitoring-Prozesses «Energie der Zukunft» Drucksachen 18/6781, 18/6933 Nr. 1.3 Ausschuss für Kultur und Medien – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Maßnah- men zur Förderung der Kulturarbeit gemäß § 96 des Bundesvertriebenengesetzes in den Jahren 2011 und 2012 Drucksachen 17/13777, 18/770 Nr. 30 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Maßnah- men zur Förderung der Kulturarbeit gemäß § 96 des Bundesvertriebenengesetzes in den Jahren 2013 und 2014 Drucksache 18/5598 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz Drucksache 18/5982 Nr . A .12 EP P8_TA-PROV(2015)0273 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/5286 Nr . A .8 EuB-BReg 37/2015 Drucksache 18/6240 Nr . A .1 KOM(2015)359 endg . Drucksache 18/6607 Nr . A .16 Ratsdokument 12858/15 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 18/2935 Nr . A .4 Ratsdokument 13558/14 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur Drucksache 18/6855 Nr . A .7 EP P8_TA-PROV(2015)0375 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksache 18/6607 Nr . A .23 Ratsdokument 12667/15 Drucksache 18/6607 Nr . A .24 Ratsdokument 12683/15 Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe Drucksache 18/6607 Nr . A .25 EP P8_TA-PROV(2015)0345 Drucksache 18/6607 Nr . A .26 EP P8_TA-PROV(2015)0348 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 18/5982 Nr . A .50 EP P8_TA-PROV(2015)0265 Drucksache 18/6607 Nr . A .27 Ratsdokument 12797/15 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/822 Nr . A .38 Ratsdokument 5866/14 Drucksache 18/822 Nr . A .39 Ratsdokument 5867/14 Drucksache 18/1707 Nr . A .9 EP P7_TA-PROV(2014)0430 Drucksache 18/2533 Nr . A .70 Ratsdokument 12424/14 Drucksache 18/5982 Nr . A .52 Ratsdokument 10651/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .53 Ratsdokument 10663/15 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 150. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 17 Umsetzung der EU-Richtlinie zu Bankkonten TOP 18 Pestizide TOP 19 Umsetzung der Verwertungsgesellschaften-Richtlinie TOP 20 Insolvenzanfechtungsrecht TOP 21 Aufenthalts- und asylrechtliche Strafvorschriften Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Michael Meister


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)



    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Her-
    ren! Ich hoffe, dass ich zur Erhellung Ihrer Frage bei al-

    len Beteiligten, die hier anwesend sind und zuhören, bei-
    tragen kann . Ich glaube, heute ist ein großer Tag für viele
    Menschen in unserem Land, denen über dieses Gesetz
    in Zukunft die Teilhabe am Zahlungsverkehr rechtlich
    abgesichert und ermöglicht wird . Insoweit ist es, glaube
    ich, für eine große Zahl von Menschen ein bedeutender
    Tag .

    Die Regierung bittet den Bundestag, die sogenann-
    te Zahlungskontenrichtlinie mit diesem Gesetzentwurf
    umzusetzen . Wir haben uns im Koalitionsvertrag ver-
    pflichtet, eine schnelle, zügige Umsetzung dieser Richt-
    linie vorzunehmen . Das haben wir auch eingehalten .
    Deutschland ist das Land unter den Mitgliedstaaten der
    Europäischen Union, das bei diesem Vorhaben bisher
    am weitesten vorangeschritten ist . Meine Bitte wäre,
    dass Sie in den anstehenden Beratungen in Bundestag
    und Bundesrat dafür Sorge tragen, dass wir das am
    Ende auch als Erste im Gesetzblatt stehen haben und
    umsetzen .

    Der Entwurf, den das Bundeskabinett verabschie-
    det hat, ist sowohl auf der Seite der Verbraucher, in den
    Medien, aber auch von den Vertretern der Rechtswissen-
    schaften begrüßt worden . Ich glaube deshalb, dass wir
    eine breite Unterstützung haben . Nicht ganz so breit ist
    die Unterstützung im Bereich der Kreditwirtschaft . Dort
    ist die Meinung der Beteiligten etwas geteilt . Allerdings
    zielen die kritischen Meinungsäußerungen weniger in
    Richtung dieses Gesetzentwurfes, den wir diskutieren,
    sondern mehr in Richtung des Inhalts der ihm zugrun-
    deliegenden Richtlinie . Diese werden wir bei unseren
    Gesetzesberatungen allerdings nicht mehr verändern
    können .

    Was sieht die Richtlinie vor? Die Richtlinie sieht zu-
    nächst einen Kontrahierungszwang für sogenannte Ba-
    siskonten vor . Das heißt, jeder Mensch in diesem Land
    hat in Zukunft den Anspruch, ein sogenanntes Basiskon-
    to eröffnen zu können . Dieser Anspruch besteht zwar
    seit Jahren, aber er wird heute im Prinzip nur von den
    Sparkassen durch das Sparkassenrecht in Deutschland
    zur Umsetzung gebracht . In Zukunft wird er nicht nur






    (A) (C)



    (B) (D)


    für Sparkassen, sondern für alle Kreditinstitute Gültig-
    keit haben .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Mit dem vorliegenden Gesetzentwurf wollen wir den
    Zahlungsverkehr innerhalb der Europäischen Union über
    die dafür notwendigen Konten auf zwei Ebenen verbes-
    sern:

    Den ersten Pfeiler hatte ich angesprochen: den zivil-
    rechtlichen Anspruch jedes Menschen auf ein sogenann-
    tes Basiskonto . Was ist ein Basiskonto? Es bietet die
    Möglichkeit, Ein- und Auszahlungen auf ein Bankkonto
    vorzunehmen, an Geldautomaten Geld abzuheben und
    einzuzahlen, am Lastschriftverkehr teilzunehmen und
    Überweisungen zu tätigen – all das, wovon viele Men-
    schen in unserem Lande bisher ausgegrenzt sind .

    Es geht um die Frage: Zu welchen Preisen wird diese
    Leistung bzw . dieses Basiskonto angeboten? Die Trans-
    parenz der Kontogebühren wird durch diesen Gesetzent-
    wurf erhöht, und die Vergleichbarkeit der Preise für die
    verschiedenen Angebote wird verbessert . Im Interesse
    der Kunden soll auch der Wechsel des Anbieters des Ba-
    siskontos – sprich: des Kreditinstituts – erleichtert wer-
    den .

    Wir haben versucht, das Recht auf ein Basiskonto für
    alle Menschen als ein Thema zu betrachten, das nicht
    nur den Verbraucherschutz betrifft . Wir müssen, gerade
    in diesen Tagen, berücksichtigen, dass es auch Asylbe-
    werber, Wohnsitzlose und Drittstaatsangehörige, die sich
    innerhalb der EU und damit auch innerhalb Deutschlands
    befinden, berührt, weil sie nicht automatisch Zugang zu
    einem Konto haben . Es gibt Schätzungen – natürlich
    kann man die Betroffenen nicht genau zählen –, nach
    denen bis zu 1 Million Menschen in unserem Land von
    diesem Problem betroffen sind . Es ist also ein Thema,
    das weiter zu fassen ist .

    Beim zweiten Pfeiler dieses Gesetzentwurfes geht es
    um das Funktionieren eines harmonisierten Zahlungsver-
    kehrs im europäischen Binnenmarkt . Ein Zahlungskonto
    ist ja der Schlüssel, um an unbaren Zahlungsvorgängen
    überhaupt teilnehmen zu können . Nach der Schaffung
    eines einheitlichen europäischen Zahlungsverkehrs-
    raums – das Stichwort lautet „SEPA“ – bildet die Zah-
    lungskontenrichtlinie einen weiteren Meilenstein im
    Hinblick auf den europäischen Zahlungsmarkt . Es gab
    in diesem Zusammenhang die Empfehlung des Europä-
    ischen Parlaments, den Zugang zum Zahlungsmarkt im
    Privatkundengeschäft zu verbessern . Wir als Bundesre-
    gierung versuchen, diese Forderung des Europäischen
    Parlaments aufzugreifen .

    Meine Damen und Herren, was den Kontenwechsel
    und in diesem Kontext auch die Vergleichbarkeit der
    Leistungen betrifft, wollen wir jedem Konsumenten in
    der Europäischen Union die Möglichkeit geben, ohne
    technische und bürokratische Hürden das Konto zu wäh-
    len, das für seine Bedürfnisse am besten geeignet ist . Wir
    hoffen, dass es entsprechende Websites geben wird, auf
    denen man sich relativ zügig informieren kann: „Welche
    Konten gibt es, und wie sehen die Konditionen dieser

    Konten aus?“, sodass der Verbraucher die Möglichkeit
    hat, Entgelte und Leistungen zu vergleichen, und Schwie-
    rigkeiten beim Wechsel des Anbieters überwinden kann .
    Heutzutage gibt es in diesem Bereich eine relativ geringe
    Mobilität . Wir hoffen, dass dieses Gesetz dazu beiträgt,
    dass die Mobilität steigt . Auch das wäre, glaube ich, im
    Interesse des Verbrauchers, weil er das Ganze, wenn er
    die Marktgegebenheiten hinsichtlich der Entgelte und
    der Kosten überblickt, besser für sich nutzen kann .

    Wer ist verpflichtet, ein Basiskonto anzubieten? Ich
    habe vorhin schon erwähnt, dass es im Sparkassenrecht
    entsprechende Vorgaben gibt, dass andere Banken davon
    aber nicht betroffen sind . An dieser Stelle führen wir eine
    Diskussion über den Identitätsnachweis von Kunden, die
    ein solches Konto eröffnen wollen . Es geht um die Frage,
    ob es hier einen Konflikt mit der Geldwäscheprävention
    gibt . Natürlich ist uns die Geldwäscheprävention ein rie-
    siges Anliegen. Wir sehen hier aber keinerlei Konfliktla-
    ge. Wir fordern zwar eine Identifikation, knüpfen sie
    aber nicht unbedingt an Ausweispapiere, etwa an einen
    Personalausweis oder Ähnliches; denn solche Papiere
    können zum Beispiel Drittstaatsangehörige nicht vor-
    legen. Nichtsdestotrotz ist eine Identifikation sehr wohl
    notwendig, um einen Beitrag zur Geldwäscheprävention
    zu leisten . Ich möchte auch darauf hinweisen, dass, wenn
    man den Zahlungsverkehr über Konten abgewickelt, die
    Möglichkeiten, Geldwäsche zu betreiben, mit Sicherheit
    geringer sind als beim Bargeldverkehr . Insofern glauben
    wir, dass wir das Problem identifiziert haben, mit diesem
    Gesetzentwurf einen Schritt in die richtige Richtung ge-
    hen und an dieser Stelle nicht kontraproduktiv handeln .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir versuchen, die möglichen Ablehnungsgründe für
    die Anbieter eines Basiskontos im Gesetzentwurf klar zu
    präzisieren . Eine solche Präzisierung gibt es in unserem
    Rechtssystem bisher nicht . Außerdem setzen wir eine
    Frist und sagen: Wenn abgelehnt wird, dann muss das
    binnen einer Frist von zehn Tagen geschehen . – Das kann
    sich also nicht ewig hinziehen .

    Wenn die Einrichtung eines Basiskontos abgelehnt
    wird, muss also gesagt werden, aufgrund welchen Tat-
    bestands im Gesetz diese Ablehnung erfolgt . Diese mög-
    lichen Ablehnungsgründe sind im Gesetz abschließend
    aufgezählt und klar benannt . Ein solcher Ablehnungs-
    grund kann zum Beispiel sein, dass der Betreffende schon
    an anderer Stelle über ein Basiskonto verfügt . Dann ist
    eine Ablehnung, glaube ich, nachvollziehbar . Ein anderer
    Ablehnungsgrund wäre zum Beispiel, dass jemand bei
    dem gleichen Kreditinstitut, bei dem er ein Basiskonto
    einrichten möchte, in der Vergangenheit durch strafbare
    Handlungen wegen Geldwäsche aufgefallen ist .

    Selbstverständlich ist in einem Rechtsstaat jede Ab-
    lehnung auch vor Gerichten überprüfbar . Wir gehen hier
    aber den Weg, bei einer Ablehnung nicht nur auf den
    Gerichtsweg zu verweisen – das kann Monate oder auch
    Jahre dauern –, sondern unabhängig von der gerichtli-
    chen Überprüfung eröffnen wir auch die Möglichkeit,
    die Ablehnung durch die BaFin überprüfen zu lassen,
    was schneller geht und möglicherweise auch mit weni-
    ger Kosten verbunden ist . Insofern glauben wir, dass man

    Parl. Staatssekretär Dr. Michael Meister






    (A) (C)



    (B) (D)


    hier tatsächlich im Interesse der Verbraucher zügig zu ei-
    ner Entscheidung kommt .

    Auch für die BaFin setzen wir eine Frist von maxi-
    mal einem Monat, in dem diese Ablehnungsentscheidung
    überprüft werden muss . Wenn man die zehn Tage und
    den einen Monat zusammenrechnet, dann sieht man, dass
    es auf jeden Fall schnell zu einer Entscheidung kommen
    wird . Außerdem wird es bei der BaFin keinen Anwalts-
    zwang geben, sodass auch an dieser Stelle für einen po-
    tenziellen Kunden keine Kosten entstehen .

    Meine Damen und Herren, ich hoffe, dass wir eine
    gute Beratung zu diesem Gesetzentwurf haben werden .
    Ich habe es eingangs bereits gesagt: Mit diesem Gesetz-
    entwurf eröffnen wir in Zukunft für die vielen Menschen
    in unserem Lande, denen heute noch der Zugang zum
    bargeldlosen Zahlungsverkehr fehlt, einen unbürokrati-
    schen und auch kostengünstigen Weg, um daran teilneh-
    men zu können .

    Herr Präsident, ich hoffe, dass ich mit meinem Beitrag
    ein klein wenig zur Erhellung des Beratungsgegenstan-
    des beigetragen habe .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Herr Staatssekretär, zumindest ich habe den Eindruck,

dass ich es begriffen habe .


(Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


Ob das repräsentativ ist, kann ich jetzt nicht hinreichend
beurteilen .

Es gibt jedenfalls noch weitere vertiefende Erläute-
rungen, zum Beispiel von der Kollegin Caren Lay, die
nun für die Fraktion Die Linke zu diesem Thema Stel-
lung nimmt .


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Caren Lay


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Meine Damen und Herren! Herr Präsident! Stellen Sie

    sich ein Leben ohne Girokonto vor . Die Schwierigkei-
    ten fangen damit an, dass man an der Kasse eines Su-
    permarktes bzw . eines Geschäftes nicht einfach mit der
    EC-Karte bezahlen kann . Man kann auch nicht einfach
    Geld überweisen und seine Rechnungen per Überwei-
    sung begleichen . Man bekommt keinen Handyvertrag
    und schon gar keine neue Wohnung .

    Ein Girokonto ist in der modernen Welt einfach un-
    verzichtbar, und ich finde, es ist ein Skandal, dass immer
    noch über 700 000 Menschen in Deutschland – Flüchtlin-
    ge bzw. Geflüchtete sind hier noch nicht eingerechnet –
    kein Girokonto haben .


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg . Lisa Paus [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Insofern freuen auch wir uns, dass endlich ein Basiskon-
    to für alle kommen soll . Das wird auch höchste Zeit .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich spreche an dieser Stelle nicht zum ersten Mal zu
    diesem Thema . Gestatten Sie mir deshalb einen kleinen
    Ausflug in die Geschichte der Debatte, die wir hier im
    Bundestag dazu geführt haben; denn das Recht auf ein
    Girokonto hätte es natürlich schon sehr viel früher geben
    können .

    Die PDS hat hier im Bundestag 1994 zum ersten Mal
    ein Girokonto für alle gefordert . Die Linke hat seither
    sage und schreibe fünf Anträge gestellt, in denen wir ein
    Recht auf ein Girokonto für alle gefordert haben . Alle
    diese Anträge wurden hier mit Mehrheit abgelehnt .

    Die Argumente, die damals vor allen Dingen die Uni-
    on ins Feld geführt hat, waren wirklich abenteuerlich . Es
    waren die üblichen Vorurteile vor allen Dingen gegen-
    über uns Linken .


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Die meisten davon sind bestätigt! – Lachen bei der LINKEN)


    Das alles sei gegen den freien Markt, staatsfixiert usw.

    Der ehemalige Kollege Leo Dautzenberg sagte zum
    Beispiel 2006: Das Girokonto für alle ist geradezu ein
    Beispiel dafür, dass der Staat nicht alles regeln kann und
    schon gar nicht besser regeln kann als die Wirtschaftsteil-
    nehmer im Rahmen einer bestimmten Selbstregulierung .

    Und der Kollege Brinkhaus entgegnete mir noch vor
    einigen Jahren an dieser Stelle zu diesem Thema: Es gibt
    kein Menschenrecht auf ein Girokonto .


    (Ralph Brinkhaus [CDU/CSU]: Und dabei bleibe ich!)


    Meine Damen und Herren, ich finde schon. Und ich freue
    mich sehr, dass auch Sie heute, so hoffe ich, endlich zur
    Einsicht gekommen sind .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Es wurden zwar regelmäßig die Zahlen erhoben, wie
    viele Menschen in Deutschland ohne ein Girokonto sind .
    Man hat sich aber nicht dazu durchringen können, endlich
    gesetzlich verbindliche Regeln zu schaffen . Stattdessen
    hat man mit den Banken eine freiwillige Selbstverpflich-
    tung ausgehandelt. „Freiwillige Selbstverpflichtung“ war
    jahrelang – das ist es, glaube ich, bis heute – die belieb-
    teste Worthülse vor allen Dingen der Union in der Ver-
    braucherpolitik, die eigentlich nur darüber hinwegtäu-
    schen soll, dass man nicht in der Lage ist, verbindliche
    Regelungen gesetzlich zu verankern. Ich finde, wir brau-
    chen verbindliche gesetzliche Regelungen für Menschen,
    die überschuldet sind, für obdachlose Menschen und für
    Geflüchtete. All jene haben das Recht auf ein Konto.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Auch dieses Mal sind Sie nicht so ganz allein auf die-
    se Idee bzw . zur Einsicht gekommen . Im Gegenteil: Es

    Parl. Staatssekretär Dr. Michael Meister






    (A) (C)



    (B) (D)


    gibt eine EU-Richtlinie, die auch Deutschland dazu ver-
    pflichtet, dieses Recht noch in diesem Jahr umzusetzen.
    Also – so gut es ist, dass es ein Basiskonto für alle geben
    wird –: Schmücken Sie sich an dieser Stelle bitte nicht
    mit fremden Federn!


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Bei der Umsetzung gibt es leider einen Pferdefuß bzw .
    einen entscheidenden Nachteil: Das Konto soll nämlich
    nicht verbindlich kostenfrei oder gebührenfrei sein . Im
    Gegenteil: Im Gesetzentwurf ist von marktüblichen Ge-
    bühren und Entgelten die Rede . Da schwant mir nichts
    Gutes . Einige Banken haben ja ein sogenanntes Bürger-
    konto auf Grundlage dieser freiwilligen Selbstverpflich-
    tung eingerichtet . Sie verlangen aber stattliche Gebühren
    in Höhe von 10 Euro im Monat . Es kostet also viel mehr
    als ein normales Girokonto, hat aber viel weniger Funk-
    tionen. Ich finde das wirklich unmöglich.


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg . Lisa Paus [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Es wäre möglich gewesen, bereits im Gesetzentwurf
    die Gebührenfreiheit des Kontos festzulegen oder zumin-
    dest die Gebühren zu deckeln . Dafür haben sich auch die
    Verbraucherschutzminister einstimmig ausgesprochen .
    Auch das Land Brandenburg hat dafür im Bundesrat ge-
    kämpft und gefordert, dass das Konto gebührenfrei sein
    soll oder dass die Kosten zumindest gedeckelt werden
    sollen. Leider hat das keine Mehrheit gefunden. Ich finde,
    das muss im Gesetzgebungsverfahren geändert werden .


    (Beifall bei der LINKEN)


    10 Euro im Monat, meine Damen und Herren, mögen in
    diesem Hohen Hause vielleicht nicht als große Summe
    gelten. Für Menschen aber, die obdachlos, geflüchtet oder
    überschuldet sind, sind 10 Euro im Monat jede Menge
    Geld . Es wird sie im Zweifel davon abhalten, das Recht
    auf ein Girokonto in Anspruch zu nehmen . Das können
    wir so nicht stehen lassen . Ich bitte Sie wirklich eindring-
    lich: Lassen Sie uns im Beratungsverfahren gemeinsam
    dafür sorgen, dass das Basiskonto für alle kostenfrei sein
    wird . Das sind wir den Betroffenen schuldig .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der LINKEN)