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    Plenarprotokoll 18/149 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 149. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Bundesmi- nisters Dr. Frank-Walter Steinmeier sowie der Abgeordneten Jutta Krellmann, Bettina Hagedorn, Erwin Rüddel, Klaus Barthel und Johannes Selle. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 A Wahl der Abgeordneten Petra Rode-Bosse als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 B Zusätzliche Ausschussüberweisungen . . . . . . 14633 B Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Aufstiegs- fortbildungsförderungsgesetzes Drucksache 18/7055 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 C b) Antrag der Abgeordneten Beate Walter- Rosenheimer, Kai Gehring, Özcan Mutlu, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Bildungs- zeit PLUS – Weiterbildung für alle er- möglichen, lebenslanges Lernen fördern Drucksache 18/7239 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 D c) Antrag der Abgeordneten Dr. Rosemarie Hein, Sigrid Hupach, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Durchlässigkeit in der Bildung sichern, Förderlücken zwi- schen beruflicher Bildung und Studium schließen Drucksache 18/7234 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 D Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 14634 A Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 14635 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14637 A Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14639 A Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF 14640 B Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14642 C Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14643 D Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14646 A Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 14647 B Dr. Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14648 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14648 D Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 14650 A Tagesordnungspunkt 5: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Mehr Klarheit für den Ver- braucher bei der Bezeichnung von Lebensmitteln – Das Deutsche Le- bensmittelbuch und die Deutsche Le- bensmittelbuch-Kommission reformie- ren Drucksache 18/7238 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14651 A b) Antrag der Abgeordneten Nicole Maisch, Harald Ebner, Friedrich Ostendorff, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Echte Reform der Deutschen Lebensmittelbuch-Kom- mission – Mehr Transparenz und Betei- ligung Drucksache 18/7242 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14651 B Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14651 B Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (zur Geschäftsordnung) . . . 14653 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016II Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) (zur Geschäftsordnung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14653 B Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (zur Geschäftsordnung) . . . 14653 C Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 14653 D Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14655 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14656 D Dr. Maria Flachsbarth, Parl. Staatssekretärin BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14658 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14659 D Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14660 D Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 14661 C Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14663 A Carola Stauche (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14664 D Ursula Schulte (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14666 A Tagesordnungspunkt 6: a) Antrag der Abgeordneten Harald Weinberg, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Zusatzbeiträge abschaffen – Parität wiederherstellen Drucksache 18/7237 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14667 D b) Antrag der Abgeordneten Maria Klein- Schmeink, Elisabeth Scharfenberg, Kordula Schulz-Asche, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Lasten und Kosten fair teilen – Paritätische Beteiligung der Ar- beitgeberinnen und Arbeitgeber an den Beiträgen der gesetzlichen Krankenver- sicherung wiederherstellen Drucksache 18/7241 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14667 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14668 A Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14668 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14670 B Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 14671 B Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14672 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14673 C Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 14674 B Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14675 A Hilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14675 C Lothar Riebsamen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14676 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14677 B Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14678 D Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14679 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14680 B Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14681 B Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14681 D Tagesordnungspunkt 22: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Geset- zes zur Änderung des Mess- und Eichgeset- zes Drucksache 18/7194 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14682 D Zusatztagesordnungspunkt 3: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion DIE LINKE: Fortgesetzte Militärkooperati- on mit Saudi-Arabien und der Türkei Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 14682 D Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . . 14684 A Claudia Roth (Augsburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14685 A Dr. Karl-Heinz Brunner (SPD) . . . . . . . . . . . . 14686 A Dr. Andreas Nick (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14687 A Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 14687 D Dr. Dorothee Schlegel (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14688 D Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14689 D Volker Mosblech (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14690 D Thomas Hitschler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14692 A Dagmar G. Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14693 A Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . . 14694 A Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung und Erweiterung der Beteiligung bewaff- neter deutscher Streitkräfte an der Multidi- mensionalen Integrierten Stabilisierungs- mission der Vereinten Nationen in Mali (MINUSMA) auf Grundlage der Resolu- tionen 2100 (2013), 2164 (2014) und 2227 (2015) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 25. April 2013, 25. Juni 2014 und 29. Juni 2015 Drucksache 18/7206 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14695 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 III Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14695 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 14696 C Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14697 D Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14699 B Peter Beyer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14700 C Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14701 C Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14702 B Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte zur Ausbildungsunterstützung der Sicherheitskräfte der Regierung der Region Kurdistan-Irak und der irakischen Streit- kräfte Drucksache 18/7207 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14703 C Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14703 C Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 14704 C Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . 14705 C Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14707 C Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . . 14708 D Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14709 D Tagesordnungspunkt 9: Erste Beratung des von den Abgeordneten Luise Amtsberg, Volker Beck (Köln), Katja Keul, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Asylverfahrensgesetzes – Streichung der obligatorischen Widerrufsprüfung Drucksache 18/6202 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14710 C Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14710 D Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14711 C Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 14712 D Dr. Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 14714 A Barbara Woltmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14716 A Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie über Tabaker- zeugnisse und verwandte Erzeugnisse Drucksache 18/7218 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14717 C Dr. Maria Flachsbarth, Parl. Staatssekretärin BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14717 D Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 14718 B Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14719 B Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14720 D Kordula Kovac (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14721 C Tagesordnungspunkt 11: Antrag der Abgeordneten Kathrin Vogler, Sabine Zimmermann (Zwickau), Herbert Behrens, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion DIE LINKE: Patientenberatung unab- hängig und gemeinnützig ausgestalten Drucksache 18/7042 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14722 C Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 14722 D Reiner Meier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14723 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14725 A Helga Kühn-Mengel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 14726 B Dr. Georg Kippels (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14727 B Heike Baehrens (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14728 D Tagesordnungspunkt 12: – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Registrierung und des Datenaustausches zu aufenthalts- und asylrechtlichen Zwecken (Datenaus- tauschverbesserungsgesetz) Drucksache 18/7043 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14729 D – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Re- gistrierung und des Datenaustausches zu aufenthalts- und asylrechtlichen Zwe- cken (Datenaustauschverbesserungsge- setz) Drucksachen 18/7203, 18/7258 . . . . . . . . . 14730 A – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/7259 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14730 A Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14730 A Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 14731 B Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 14732 B Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14733 B Nina Warken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14734 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016IV Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14735 C Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14736 C Tagesordnungspunkt 13: a) Antrag der Abgeordneten Ulle Schauws, Katja Dörner, Dr. Franziska Brantner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Gesetz zur Regulierung der Prostitutionsstätten vorlegen Drucksache 18/7243 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14737 D b) Antrag der Abgeordneten Cornelia Möhring, Ulla Jelpke, Sigrid Hupach, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Selbstbestimmungsrechte von Sexarbei- terinnen und Sexarbeitern stärken Drucksache 18/7236 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14738 A Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14738 A Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU). . . 14739 A Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14739 D Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 14740 D Ulrike Bahr (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14742 A Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14743 B Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14743 C Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . 14744 D Tagesordnungspunkt 14: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu dem Antrag der Fraktio- nen der CDU/CSU und SPD: Bevölkerungs- statistiken verbessern – Zivile Registrie- rungssysteme stärken Drucksachen 18/6549, 18/6994 . . . . . . . . . . . 14745 C Dr. Georg Kippels (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14745 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 14747 A Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 14747 D Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14749 B Tagesordnungspunkt 15: Antrag der Abgeordneten Dr. Rosemarie Hein, Sigrid Hupach, Eva Bulling-Schröter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Bildungsherausforderungen gemeinsam verantworten – Kooperationsverbot in der Bildung endlich aufheben Drucksache 18/6875 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14750 B Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 14750 C Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 14751 C Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 14752 D Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 14753 A Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14753 B Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 14754 B Xaver Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14755 C Dr. Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14756 D Elfi Scho-Antwerpes (SPD) . . . . . . . . . . . . 14757 B Tagesordnungspunkt 16: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe zu dem Antrag der Abgeordneten Tom Koenigs, Luise Amtsberg, Omid Nouripour, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Den Men- schenrechtsrat der Vereinten Nationen stär- ken Drucksachen 18/4430, 18/6433 . . . . . . . . . . . 14758 A Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14758 B Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 14759 C Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 14760 B Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14762 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14763 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 14765 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 14633 149. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 14765 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 14.01.2016 Berghegger, Dr. André CDU/CSU 14.01.2016 Daldrup, Bernhard SPD 14.01.2016 Dittmar, Sabine SPD 14.01.2016 Gottschalck, Ulrike SPD 14.01.2016 Gysi, Dr. Gregor DIE LINKE 14.01.2016 Hardt, Jürgen CDU/CSU 14.01.2016 Heinrich, Gabriela SPD 14.01.2016 Janecek, Dieter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.01.2016 Jantz, Christina SPD 14.01.2016 Kapschack, Ralf SPD 14.01.2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.01.2016 Nahles, Andrea SPD 14.01.2016 Post (Minden), Achim SPD 14.01.2016 Rehberg, Eckhardt CDU/CSU 14.01.2016 Röring, Johannes CDU/CSU 14.01.2016 Schäuble, Dr. Wolfgang CDU/CSU 14.01.2016 Spinrath, Norbert SPD 14.01.2016 Steinmeier, Dr. Frank- Walter SPD 14.01.2016 Veit, Rüdiger SPD 14.01.2016 Wicklein, Andrea SPD 14.01.2016 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 149. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 4 Berufliche Aufstiegsfortbildung TOP 5 Reform der Deutschen Lebensmittelbuch-Kommission TOP 6 Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenversicherung TOP 22 Überweisungen im vereinfachten Verfahren ZP 3 Aktuelle Stunde zur fortgesetzten Militärkooperation mit Saudi-Arabien und der Türkei TOP 7 Bundeswehreinsatz in Mali (MINUSMA) TOP 8 Bundeswehreinsatz Kurdistan-Irak TOP 9 Asylverfahrensgesetz – Widerrufsprüfung – TOP 10 Umsetzung der Richtlinie über Tabakerzeugnisse TOP 11 Patientenberatung TOP 12 Datenaustauschverbesserungsgesetz TOP 13 Stärkung der Rechte von Prostituierten TOP 14 Bevölkerungsstatistik TOP 15 Kooperationsverbot in der Bildung TOP 16 Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Uwe Kekeritz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Werte Kolleginnen und

    Kollegen! Meine Vorrednerinnen und Vorredner haben
    schon sehr ausführlich klargemacht, worum es bei die-
    sem Antrag geht. Sie beschreiben ja auch sehr deutlich,
    welche Vorteile Kinder haben, wenn sie registriert sind,
    und was die negativen Konsequenzen sind, wenn die
    Kinder nicht registriert sind.

    Ich denke, der Antrag ist von seiner Anlage her in Ord-
    nung, aber ich möchte Ihnen auch sagen: Einen wirkli-
    chen Erkenntnisgewinn haben wir dabei nicht. Das The-
    ma wurde sowohl vom BMZ als auch von der GIZ schon
    längst aufgegriffen


    (Sibylle Pfeiffer [CDU/CSU]: Immer wieder mal!)


    – immer wieder mal aufgegriffen. Auf der UN-Ebene ist
    das breit diskutiert worden, die UNICEF hat sich damit
    beschäftigt, die UN-Kinderrechtskommission hat das
    aufgegriffen, und auch in den SDGs ist das verankert.

    Ich frage mich natürlich schon, ob wir uns zu einem
    Zeitpunkt wie dem heutigen Tag nicht lieber etwas über
    die SDGs hätten unterhalten sollen. Ich stelle aber fest:
    Die SDGs werden in der nächsten Sitzungswoche be-
    sprochen – allerdings erst um 23.30 Uhr. Ich frage mich
    natürlich schon, welche Motivation die Koalition hat,

    die Diskussion über einen so wichtigen Punkt auf einen
    Zeitpunkt zu schieben, an dem niemand mehr zuhört und
    auch niemand mehr bereit ist, zu reden.


    (Michaela Engelmeier [SPD]: Kann man nicht sagen!)


    Das wollte ich schon einmal anmerken. Heute diskutie-
    ren wir also über ein Thema, bei dem wir wirklich keinen
    großartigen Erkenntnisgewinn erzielen.

    Frau Engelmeier, Sie haben wirklich schön davon
    gesprochen, dass Sie endlich Initiativen starten möch-
    ten und hier ganz massiv in die Puschen kommen wol-
    len. Wenn man den Antrag durchliest, dann muss man
    allerdings ganz ernsthaft feststellen, dass Sie gar keine
    Forderungen stellen. Sie richten stattdessen Bitten an die
    Bundesregierung und sagen: Passt einmal auf: Ich habe
    hier gute Vorschläge, und wenn ihr genügend Geld habt,
    dann setzt das bitte um.


    (Dr. Sascha Raabe [SPD]: Nein!)


    – Das ist so.

    Ich frage mich natürlich schon, welche Bedeutung
    dieses Thema hat. Wenn dieses Thema wirklich die Be-
    deutung hat, die Sie hier vermitteln möchten, dann haben
    Sie bitte schön auch die Verpflichtung, der Bundesregie-
    rung zu sagen: Stellt dafür die Mittel zur Verfügung, und
    macht das. – Ich glaube, das ist ein ganz wichtiger Punkt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    In Ihrem Forderungskatalog kommen viele Punkte
    vor, die tatsächlich extrem viel Geld kosten, und da frage
    ich mich natürlich schon, was die Koalition in der Ver-
    gangenheit gemacht hat, um diese Mittel zur Verfügung
    zu stellen.

    Sascha Raabe schaut mich jetzt an und freut sich,
    dass endlich sein Thema „0,7-Prozent-Ziel“ wieder zur
    Sprache kommt. Es ist völlig richtig: Wir versprechen
    der Weltöffentlichkeit seit 45 Jahren, dass wir den An-
    teil der Entwicklungshilfe am Bruttosozialprodukt auf
    0,7 Prozent steigern werden. Dann hätten wir auch mehr
    Geld, um mitzuhelfen, so extrem teure Sachen wie zum
    Beispiel die Registrierungssysteme in den betroffenen
    Ländern umzusetzen. Das geschieht aber eben nicht.


    (Sibylle Pfeiffer [CDU/CSU]: Mich provozierst du heute nicht!)


    An einem weiteren Punkt hat die Koalition, wie ich
    glaube, massiv versagt – das ist mein zweites Beispiel
    für ein solches Versagen –, genügend Finanzmittel be-
    reitzustellen: Wir waren im Juli in Addis Abeba bei der
    UN-Finanzierungskonferenz. Dort wurde ein Thema von
    allen Ländern ganz intensiv besprochen, weil es bei die-
    sem Punkt für alle Staaten um sehr viel Geld gegangen
    ist. Man wollte nämlich auf UN-Ebene eine Steuerkom-
    mission einführen, und es war ausgerechnet die Bundes-
    republik Deutschland, die gemeinsam mit England und
    den USA ganz massiv verhindert hat, dass auf UN-Ebene
    eine solche Steuerkommission installiert wird.

    Wir wissen, dass durch illegitime und illegale Steuer-
    vermeidung und Steuerhinterziehung jedes Jahr Hunder-
    te von Milliarden Euro an Steuern hinterzogen werden,

    Michaela Engelmeier






    (A) (C)



    (B) (D)


    und das trifft nicht nur die Entwicklungsländer, sondern
    inzwischen auch ganz massiv die Industrieländer. Des-
    wegen wäre es auch aus unserem Eigeninteresse heraus
    einfach notwendig, ein faires und gerechtes Steuersystem
    global zu verwirklichen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Sie können noch so viele gutgemeinte Anträge ein-
    reichen und verabschieden, das nutzt aber nichts, wenn
    Sie an anderer Stelle mit Ihrem Handeln eine weltweit
    nachhaltige Entwicklung konterkarieren. Die Forderung
    nach Kohärenz sollte sich auch in Ihren Anträgen wider-
    spiegeln, aber da haben Sie leider versagt.

    Danke schön.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Sibylle Pfeiffer [CDU/CSU]: Wir?)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank, liebe Kolleginnen und Kollegen. – Da-

mit schließe ich die Aussprache, und wir kommen zur
Beschlussempfehlung des Ausschusses für wirtschaftli-
che Zusammenarbeit und Entwicklung zu dem Antrag
der Fraktionen der CDU/CSU und der SPD mit dem Titel
„Bevölkerungsstatistiken verbessern – Zivile Registrie-
rungssysteme stärken“. Der Ausschuss empfiehlt in sei-
ner Beschlussempfehlung auf Drucksache 18/6994, den
Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und der SPD auf
Drucksache 18/6549 anzunehmen. Wer stimmt für diese
Beschlussempfehlung? – Wer stimmt dagegen? – Nie-
mand. Wer enthält sich? – Damit erleben wir etwas, was
selten vorkommt, dass nämlich alle Fraktionen zustim-
men.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


Damit ist natürlich auch die Beschlussempfehlung ange-
nommen.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 15 auf:

Beratung des Antrags der Abgeordneten
Dr. Rosemarie Hein, Sigrid Hupach, Eva Bulling-
Schröter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion
DIE LINKE

Bildungsherausforderungen gemeinsam ver-
antworten – Kooperationsverbot in der Bil-
dung endlich aufheben

Drucksache 18/6875
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgen-
abschätzung (f)

Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz
Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für
die Aussprache 25 Minuten vorgesehen. Gibt es dazu
Widerspruch? – Das ist nicht der Fall. Dann ist das so
beschlossen, und ich eröffne die Aussprache.

Wenn die Kolleginnen und Kollegen ihre Plätze ein-
genommen haben, können wir die Debatte dann auch tat-
sächlich beginnen.

Als erste Rednerin in der Debatte hat Frau Dr. Hein
von der Fraktion Die Linke das Wort.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Rosemarie Hein


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Liebe Kolleginnen

    und Kollegen, ich hätte auch nichts dagegen gehabt,
    wenn die anderen geblieben wären. – Wir haben es Ihnen
    vor Weihnachten versprochen, und wir halten Wort. Wir
    bieten Ihnen erneut einen Anlass, um über die notwen-
    dige Verbesserung der Zusammenarbeit von Bund und
    Ländern in Bildungsfragen im Ausschuss und hier im
    Plenum zu diskutieren.

    Ich weiß, dass viele von Ihnen darauf brennen, endlich
    diesen unbefriedigenden Zustand zu beenden, dass der
    Bund immer wieder mal über Bildung reden, aber wenig
    verändern kann. Insbesondere in der schulischen Bildung
    ist der Druck inzwischen sehr groß, und alle Welt erwar-
    tet von uns, dass wir endlich etwas tun.

    Derzeit sind aber auch die Chancen groß, endlich das
    Verbot der Zusammenarbeit in der Bildung aufzuheben.
    Wir – Bund, Länder und Kommunen – haben eine ge-
    meinsame Verantwortung, die Substanz des Bildungs-
    systems zu erhalten und es auf den neuesten Stand zu
    bringen. Sonst bleibt nämlich von der viel gepriesenen
    Bildungsrepublik bald nichts mehr übrig.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Es wird uns dann auch nicht mehr helfen, dass wir uns
    immer in Zahlen sonnen. Die Koalition macht das ja so
    gerne, heute früh auch wieder;


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Kommt heute auch wieder!)


    denn die aufgewendeten Mittel reichen ja nicht, um die
    grundlegenden Probleme zu lösen. Ich weiß schon, dass
    Sie das wieder machen werden, aber es wird nicht helfen.
    Wir haben das alles schon oft debattiert, und eigentlich
    könnte man es leid sein. Darum möchte ich heute versu-
    chen, das mit einem Beispiel zu erläutern, das vielleicht
    ein bisschen ungewöhnlich ist. Vielleicht macht es aber
    deutlich, was wir wollen und was wir nicht wollen.

    Stellen Sie sich vor, Sie sind Verwalter eines Hauses
    mit 16 Eigentumswohnungen, und Sie dürfen immer
    nur für die Malerarbeiten im Treppenhaus sorgen. In die
    Wohnungen dürfen Sie nicht hinein.


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Wir sind nicht mehr im Sozialismus!)


    – Nein, da gab es keine Eigentumswohnungen – jeden-
    falls nicht so viele. – Nun begibt es sich aber – es handelt
    sich um ein altes und ehrwürdiges Haus –,


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Dann ist es Volkseigentum! – Heiterkeit bei der CDU/ CSU)


    dass es vom Keller aus feucht wird. Und im Souterrain,
    wo die Stadtstaaten wohnen, sind schon nasse Flecken an
    den Wänden zu sehen. Die kann man noch einmal über-

    Uwe Kekeritz






    (A) (C)



    (B) (D)


    streichen, aber die Nässe kommt immer wieder durch.
    Eine grundlegende Sanierung kann aber nicht stattfinden;
    denn die Eigentümer des Lofts – also die aus Bayern –
    merken von der Feuchtigkeit noch nichts. Die werden
    erst munter, wenn es durchs Dach regnet. Und die Hessen
    merken es erst, wenn es durch die Fenster zieht.

    Dabei wäre es ganz einfach: Man könnte die Substanz
    des Hauses gemeinsam erhalten, es auch noch energe-
    tisch sanieren und barrierefrei machen.


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Machen wir ein Kollektiv!)


    Das würde allen nutzen. Der Aufzug ginge dann auch bis
    nach oben zu den Bayern. Dann blieben immer noch die
    Eigentumswohnungen. Man könnte dann aber Durchbrü-
    che zwischen den Zimmern schaffen, Parkett oder Tep-
    pichboden legen. Man kann die Möbel selber wählen und
    so fort. Nur die tragenden Wände darf man nicht einrei-
    ßen. Dann wäre es immer noch ein föderalistisches Haus,
    aber eines mit einer soliden Substanz.


    (Dr. Daniela De Ridder [SPD]: Wir sind aber schon noch im Bildungsausschuss? Oder?)


    Genau das wollen wir.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Aufzählung der Hausaufgaben in unserem Antrag,
    die sehr umfangreich ist, macht nur deutlich, wie groß
    die Aufgabe ist, die vor uns liegt. Wir sollten da rum end-
    lich den Mut beweisen und selbst etwas vorlegen, was
    die Länder nicht ablehnen können. Dies könnte man
    dann durch eine Bildungsrahmenvereinbarung oder ein
    Bildungsrahmengesetz, wie Sie es lieber nennen würden,
    Herr Rabanus, sichern,


    (Martin Rabanus [SPD]: Bundesbildungsgesetz!)


    in dem Rechtsansprüche wie Qualitätsstandards festge-
    schrieben werden; eben ein Rahmen, der Vielfalt ermög-
    licht und Vergleichbarkeit und Anerkennung sichert. Das
    wäre doch für alle etwas. Deshalb schlagen wir Ihnen
    heute vor, das Thema wieder auf die Tagesordnung zu
    nehmen und die komplette Aufhebung des Kooperations-
    verbotes in der Bildung in Angriff zu nehmen. Ich glau-
    be, die Länder wären gut beraten, dem zu folgen.

    GEW und VBE, die Gewerkschaft Erziehung und
    Wissenschaft und der Verband Bildung und Erziehung,
    haben das kurz vor Weihnachten in ihren Pressemittei-
    lungen erklärt. Ich glaube, ihnen kann man glauben,
    weil sie von Bildung etwas verstehen. Sie wollen diese
    Aufhebung. Udo Beckmann, Vorsitzender des Verbandes
    Bildung und Erziehung, hat in seiner Presseerklärung
    vorgeschlagen, das Jahr 2016 zum Jahr der Bildungsge-
    rechtigkeit zu machen. Na, das wäre doch mal was.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Dem könnten wir gut folgen.

    Politik, meine lieben Kolleginnen und Kollegen, wird
    am Ende nicht danach beurteilt, wie gut die Zahlen sind,
    die man nennen kann, sondern sie wird danach beurteilt,
    welche Probleme gelöst werden können; da brauchen wir

    einen langen Atem. Das müssen wir jetzt angehen und
    dürfen nicht mehr warten.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN)