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ID1814915200

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Metadaten
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    Plenarprotokoll 18/149 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 149. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Bundesmi- nisters Dr. Frank-Walter Steinmeier sowie der Abgeordneten Jutta Krellmann, Bettina Hagedorn, Erwin Rüddel, Klaus Barthel und Johannes Selle. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 A Wahl der Abgeordneten Petra Rode-Bosse als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 B Zusätzliche Ausschussüberweisungen . . . . . . 14633 B Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Aufstiegs- fortbildungsförderungsgesetzes Drucksache 18/7055 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 C b) Antrag der Abgeordneten Beate Walter- Rosenheimer, Kai Gehring, Özcan Mutlu, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Bildungs- zeit PLUS – Weiterbildung für alle er- möglichen, lebenslanges Lernen fördern Drucksache 18/7239 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 D c) Antrag der Abgeordneten Dr. Rosemarie Hein, Sigrid Hupach, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Durchlässigkeit in der Bildung sichern, Förderlücken zwi- schen beruflicher Bildung und Studium schließen Drucksache 18/7234 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 D Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 14634 A Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 14635 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14637 A Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14639 A Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF 14640 B Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14642 C Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14643 D Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14646 A Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 14647 B Dr. Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14648 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14648 D Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 14650 A Tagesordnungspunkt 5: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Mehr Klarheit für den Ver- braucher bei der Bezeichnung von Lebensmitteln – Das Deutsche Le- bensmittelbuch und die Deutsche Le- bensmittelbuch-Kommission reformie- ren Drucksache 18/7238 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14651 A b) Antrag der Abgeordneten Nicole Maisch, Harald Ebner, Friedrich Ostendorff, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Echte Reform der Deutschen Lebensmittelbuch-Kom- mission – Mehr Transparenz und Betei- ligung Drucksache 18/7242 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14651 B Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14651 B Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (zur Geschäftsordnung) . . . 14653 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016II Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) (zur Geschäftsordnung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14653 B Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (zur Geschäftsordnung) . . . 14653 C Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 14653 D Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14655 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14656 D Dr. Maria Flachsbarth, Parl. Staatssekretärin BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14658 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14659 D Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14660 D Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 14661 C Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14663 A Carola Stauche (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14664 D Ursula Schulte (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14666 A Tagesordnungspunkt 6: a) Antrag der Abgeordneten Harald Weinberg, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Zusatzbeiträge abschaffen – Parität wiederherstellen Drucksache 18/7237 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14667 D b) Antrag der Abgeordneten Maria Klein- Schmeink, Elisabeth Scharfenberg, Kordula Schulz-Asche, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Lasten und Kosten fair teilen – Paritätische Beteiligung der Ar- beitgeberinnen und Arbeitgeber an den Beiträgen der gesetzlichen Krankenver- sicherung wiederherstellen Drucksache 18/7241 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14667 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14668 A Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14668 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14670 B Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 14671 B Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14672 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14673 C Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 14674 B Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14675 A Hilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14675 C Lothar Riebsamen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14676 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14677 B Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14678 D Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14679 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14680 B Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14681 B Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14681 D Tagesordnungspunkt 22: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Geset- zes zur Änderung des Mess- und Eichgeset- zes Drucksache 18/7194 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14682 D Zusatztagesordnungspunkt 3: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion DIE LINKE: Fortgesetzte Militärkooperati- on mit Saudi-Arabien und der Türkei Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 14682 D Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . . 14684 A Claudia Roth (Augsburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14685 A Dr. Karl-Heinz Brunner (SPD) . . . . . . . . . . . . 14686 A Dr. Andreas Nick (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14687 A Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 14687 D Dr. Dorothee Schlegel (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14688 D Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14689 D Volker Mosblech (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14690 D Thomas Hitschler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14692 A Dagmar G. Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14693 A Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . . 14694 A Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung und Erweiterung der Beteiligung bewaff- neter deutscher Streitkräfte an der Multidi- mensionalen Integrierten Stabilisierungs- mission der Vereinten Nationen in Mali (MINUSMA) auf Grundlage der Resolu- tionen 2100 (2013), 2164 (2014) und 2227 (2015) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 25. April 2013, 25. Juni 2014 und 29. Juni 2015 Drucksache 18/7206 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14695 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 III Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14695 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 14696 C Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14697 D Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14699 B Peter Beyer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14700 C Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14701 C Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14702 B Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte zur Ausbildungsunterstützung der Sicherheitskräfte der Regierung der Region Kurdistan-Irak und der irakischen Streit- kräfte Drucksache 18/7207 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14703 C Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14703 C Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 14704 C Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . 14705 C Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14707 C Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . . 14708 D Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14709 D Tagesordnungspunkt 9: Erste Beratung des von den Abgeordneten Luise Amtsberg, Volker Beck (Köln), Katja Keul, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Asylverfahrensgesetzes – Streichung der obligatorischen Widerrufsprüfung Drucksache 18/6202 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14710 C Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14710 D Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14711 C Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 14712 D Dr. Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 14714 A Barbara Woltmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14716 A Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie über Tabaker- zeugnisse und verwandte Erzeugnisse Drucksache 18/7218 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14717 C Dr. Maria Flachsbarth, Parl. Staatssekretärin BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14717 D Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 14718 B Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14719 B Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14720 D Kordula Kovac (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14721 C Tagesordnungspunkt 11: Antrag der Abgeordneten Kathrin Vogler, Sabine Zimmermann (Zwickau), Herbert Behrens, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion DIE LINKE: Patientenberatung unab- hängig und gemeinnützig ausgestalten Drucksache 18/7042 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14722 C Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 14722 D Reiner Meier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14723 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14725 A Helga Kühn-Mengel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 14726 B Dr. Georg Kippels (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14727 B Heike Baehrens (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14728 D Tagesordnungspunkt 12: – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Registrierung und des Datenaustausches zu aufenthalts- und asylrechtlichen Zwecken (Datenaus- tauschverbesserungsgesetz) Drucksache 18/7043 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14729 D – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Re- gistrierung und des Datenaustausches zu aufenthalts- und asylrechtlichen Zwe- cken (Datenaustauschverbesserungsge- setz) Drucksachen 18/7203, 18/7258 . . . . . . . . . 14730 A – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/7259 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14730 A Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14730 A Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 14731 B Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 14732 B Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14733 B Nina Warken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14734 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016IV Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14735 C Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14736 C Tagesordnungspunkt 13: a) Antrag der Abgeordneten Ulle Schauws, Katja Dörner, Dr. Franziska Brantner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Gesetz zur Regulierung der Prostitutionsstätten vorlegen Drucksache 18/7243 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14737 D b) Antrag der Abgeordneten Cornelia Möhring, Ulla Jelpke, Sigrid Hupach, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Selbstbestimmungsrechte von Sexarbei- terinnen und Sexarbeitern stärken Drucksache 18/7236 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14738 A Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14738 A Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU). . . 14739 A Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14739 D Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 14740 D Ulrike Bahr (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14742 A Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14743 B Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14743 C Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . 14744 D Tagesordnungspunkt 14: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu dem Antrag der Fraktio- nen der CDU/CSU und SPD: Bevölkerungs- statistiken verbessern – Zivile Registrie- rungssysteme stärken Drucksachen 18/6549, 18/6994 . . . . . . . . . . . 14745 C Dr. Georg Kippels (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14745 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 14747 A Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 14747 D Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14749 B Tagesordnungspunkt 15: Antrag der Abgeordneten Dr. Rosemarie Hein, Sigrid Hupach, Eva Bulling-Schröter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Bildungsherausforderungen gemeinsam verantworten – Kooperationsverbot in der Bildung endlich aufheben Drucksache 18/6875 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14750 B Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 14750 C Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 14751 C Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 14752 D Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 14753 A Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14753 B Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 14754 B Xaver Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14755 C Dr. Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14756 D Elfi Scho-Antwerpes (SPD) . . . . . . . . . . . . 14757 B Tagesordnungspunkt 16: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe zu dem Antrag der Abgeordneten Tom Koenigs, Luise Amtsberg, Omid Nouripour, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Den Men- schenrechtsrat der Vereinten Nationen stär- ken Drucksachen 18/4430, 18/6433 . . . . . . . . . . . 14758 A Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14758 B Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 14759 C Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 14760 B Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14762 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14763 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 14765 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 14633 149. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 14765 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 14.01.2016 Berghegger, Dr. André CDU/CSU 14.01.2016 Daldrup, Bernhard SPD 14.01.2016 Dittmar, Sabine SPD 14.01.2016 Gottschalck, Ulrike SPD 14.01.2016 Gysi, Dr. Gregor DIE LINKE 14.01.2016 Hardt, Jürgen CDU/CSU 14.01.2016 Heinrich, Gabriela SPD 14.01.2016 Janecek, Dieter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.01.2016 Jantz, Christina SPD 14.01.2016 Kapschack, Ralf SPD 14.01.2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.01.2016 Nahles, Andrea SPD 14.01.2016 Post (Minden), Achim SPD 14.01.2016 Rehberg, Eckhardt CDU/CSU 14.01.2016 Röring, Johannes CDU/CSU 14.01.2016 Schäuble, Dr. Wolfgang CDU/CSU 14.01.2016 Spinrath, Norbert SPD 14.01.2016 Steinmeier, Dr. Frank- Walter SPD 14.01.2016 Veit, Rüdiger SPD 14.01.2016 Wicklein, Andrea SPD 14.01.2016 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 149. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 4 Berufliche Aufstiegsfortbildung TOP 5 Reform der Deutschen Lebensmittelbuch-Kommission TOP 6 Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenversicherung TOP 22 Überweisungen im vereinfachten Verfahren ZP 3 Aktuelle Stunde zur fortgesetzten Militärkooperation mit Saudi-Arabien und der Türkei TOP 7 Bundeswehreinsatz in Mali (MINUSMA) TOP 8 Bundeswehreinsatz Kurdistan-Irak TOP 9 Asylverfahrensgesetz – Widerrufsprüfung – TOP 10 Umsetzung der Richtlinie über Tabakerzeugnisse TOP 11 Patientenberatung TOP 12 Datenaustauschverbesserungsgesetz TOP 13 Stärkung der Rechte von Prostituierten TOP 14 Bevölkerungsstatistik TOP 15 Kooperationsverbot in der Bildung TOP 16 Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen Anlage
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    Rede von Petra Pau


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Ich schließe die Aussprache.

    Interfraktionell wird Überweisung der Vorlage auf
    Drucksache 18/7206 an die in der Tagesordnung aufge-
    führten Ausschüsse vorgeschlagen. Sind Sie damit ein-

    verstanden? – Das ist der Fall. Dann ist die Überweisung
    so beschlossen.

    Ich rufe den Tagesordnungspunkt 8 auf:

    Beratung des Antrags der Bundesregierung

    Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deut-
    scher Streitkräfte zur Ausbildungsunterstüt-
    zung der Sicherheitskräfte der Regierung der
    Region Kurdistan-Irak und der irakischen
    Streitkräfte

    Drucksache 18/7207
    Überweisungsvorschlag:
    Auswärtiger Ausschuss (f)

    Innenausschuss
    Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz
    Verteidigungsausschuss
    Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe
    Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent-
    wicklung
    Haushaltsausschuss gemäß § 96 der GO

    Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für
    die Aussprache 38 Minuten vorgesehen. – Ich höre kei-
    nen Widerspruch. Dann ist so beschlossen.

    Ich eröffne die Aussprache. Das Wort hat die Bundes-
    ministerin Dr. Ursula von der Leyen. – Bitte.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin der
    Verteidigung:

    Vielen Dank. – Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen
    und Kollegen! Jetzt steht die Beratung des Antrags zur
    Verlängerung des Mandats im Nordirak auf der Tages-
    ordnung. Dabei geht es um die Ausbildung der Pesch-
    merga.

    Da ich die Debatte eben beobachtet habe, ahne ich,
    welche Salve gleich von links kommen wird. Deshalb
    sage ich gleich: Meine Damen und Herren, ich habe nicht
    vergessen, wie der IS die Peschmerga vor anderthalb Jah-
    ren überrannt hat, wie er versucht hat, die Jesiden auszu-
    rotten, wie er die Jesiden abgeschlachtet und in das Sind-
    schar-Gebirge gejagt hat. Ich habe nicht vergessen, was
    es damals für Bilder gegeben hat. Ich habe auch nicht
    vergessen, wie schwer wir uns getan haben, zu entschei-
    den, tatsächlich zu intervenieren, in eine Krisenregion
    Waffen zu liefern, die Peschmerga auszurüsten.


    (Dr. Karl A. Lamers [CDU/CSU]: So ist es! Und das war gut!)


    Aber wenn ich heute sehe, was gelungen ist – es ist ge-
    lungen, die Flüchtlinge zu schützen, den IS zurückzu-
    schlagen, ihm empfindliche Niederlagen beizubringen
    und Territorium zurückzugewinnen –, dann kann ich nur
    sagen: Diese Entscheidung war richtig, und ich halte es
    für absolut gerechtfertigt, dass wir so gehandelt haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Seit Mai letzten Jahres haben die Terroristen kein neu-
    es Territorium mehr dazugewonnen, im Gegenteil. Es ist
    nicht nur gelungen, ihnen Einhalt zu gebieten. Ich werde
    nie vergessen, wie die Peschmerga uns geschildert ha-

    Florian Hahn






    (A) (C)



    (B) (D)


    ben, was für einen Unterschied diese Unterstützung für
    sie gemacht hat. Anfangs standen sie ohnmächtig da,
    wenn Daesh seine Lastwagen und Autos mit Sprengma-
    terial gefüllt hat und sie quasi als rollende Bomben in die
    kurdischen Dörfer oder in die Peschmerga-Linien gefah-
    ren hat, um sie dort zur Explosion zu bringen. Sie haben
    uns geschildert, was es für sie bedeutet hat, dass sie diese
    terroristischen Bomben auf Distanz halten konnten, dass
    sie ihre eigenen Leute schützen konnten. Sie haben uns
    geschildert, wie viel Mut ihnen das gegeben hat.

    Insofern ist dieser Erfolg zwar vorrangig ein Erfolg
    der Peschmerga und des jesidischen Bataillons, das wir
    ausgerüstet und ausgebildet haben; ohne diese Unter-
    stützung seitens der Bundesrepublik Deutschland und
    anderer Partner wäre das aber nicht möglich gewesen.
    Die Bundeswehr hat in den vergangenen zwölf Mona-
    ten mehr als 6 000 einheimische Kräfte ausgebildet, im
    Nordirak und auch hier in Deutschland. Sie schlagen sich
    tapfer. Wir wissen aber: Der Kampf wird noch lange dau-
    ern; er ist noch lange nicht ausgestanden. Teile Nord- und
    Westiraks leiden immer noch unter dem grausamen Joch
    von Daesh.

    Jetzt gilt es, den Erfolg zu verstetigen und fortzu-
    setzen, aber auch aus den Erfahrungen zu lernen. Wir
    werden Sie darum bitten, die Kontingentgröße dieses
    Mandats zu erhöhen, von 100 auf 150 Soldatinnen und
    Soldaten. Wir haben gelernt, welchen Bedarf es neben
    der Grundausbildung gibt. Wir wollen die Ausbildung
    erweitern um ABC-Fähigkeiten, um Fähigkeiten in den
    Bereichen Sanitätsdienst und Logistik. Das wollen wir
    den Kurden, den Peschmerga beibringen.

    In diesem Kampf gegen den Terror wollen wir neben
    der robusten militärischen Antwort, die Daesh braucht,
    natürlich auch eine zivile Antwort geben, die immer wie-
    der eingefordert wird. Wenn man in Erbil ist, spürt man
    vor allem Dankbarkeit für die breite Hilfe, die geleistet
    wird, nicht nur für das, worüber wir heute im Zusam-
    menhang mit diesem Mandat sprechen, sondern vor al-
    lem auch für die humanitäre Hilfe, die von Anfang an ge-
    leistet worden ist. Wenn wir den Kampf gegen den Terror
    gewinnen wollen, dann bedarf es vor allen Dingen eines
    politischen Prozesses.

    Neben dem Mandat, über das wir hier jetzt sprechen,
    das wir hier auf den Weg bringen, ist vor allem Folgendes
    wichtig – darüber müssen wir uns im Klaren sein –: An
    dem Tag, an dem wir durch die Peschmerga Territorium
    oder Städte zurückerobert haben, an dem wir Daesh zu-
    rückgeschlagen haben, an dem Tag des Erfolges beginnt
    eigentlich erst die entscheidende Arbeit, die auf einen
    langfristigen und nachhaltigen Erfolg zielt, nämlich die
    Stabilisierung, der Wiederaufbau, der Versöhnungspro-
    zess. Wenn die Familien in die Region zurückkommen,
    in der sie bitterste Erfahrungen gemacht haben, aus der
    sie vertrieben worden sind – mit dieser Erfahrung sind
    auch Enttäuschungen durch Nachbarn verbunden –, dür-
    fen sie nicht Rache walten lassen, sondern müssen den
    Versöhnungsprozess zusammen mit dem Aufbauprozess
    verbinden. Das heißt, wir werden einen langen Atem
    brauchen. Umso wichtiger ist es, dass wir jetzt Strecke
    machen und dieses Momentum der Stärke, das ich an-

    fangs geschildert habe, nutzen, um Daesh den Boden
    vielfältig zu entziehen.

    Deshalb bitte ich Sie um Zustimmung zu dem vorlie-
    genden Mandat, auch, um der Bitte der Kurden in der
    Region nachzukommen.

    Unser Beitrag zeigt, dass wir unserer Verantwortung
    in der Region gerecht werden. Er zeigt, dass wir unseren
    Partnern in Europa, aber auch in der Welt im gemeinsa-
    men Kampf gegen Daesh unbeirrt zur Seite stehen, dass
    auf uns Verlass ist und dass Gleichgültigkeit für ein Land
    wie unseres keine Option ist.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat die Kollegin Christine Buchholz für die

Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Christine Buchholz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Die Ent-

    sendung deutscher Streitkräfte in den Nordirak zur Aus-
    bildung der Peschmerga und anderer Kräfte ist Teil der
    sogenannten Anti-IS-Koalition. Lassen Sie mich ganz
    am Anfang sagen: Der sogenannte Krieg gegen den Ter-
    ror hat nicht den Terror bekämpft, sondern er hat neuen
    Terror geschaffen und die Spirale der Gewalt angeheizt.
    Das sagt nicht nur die Linke, das sagt auch der Bundes-
    nachrichtendienst. Die Lage – ich zitiere aus einer den
    Medien zugespielten BND-Studie – sei „heute ungleich
    gefährlicher“ als 2001. Die „Zone der Instabilität“ sei
    „vom Hindukusch in die unmittelbare Nachbarschaft Eu-
    ropas vorgerückt“. Man kann nicht oft genug betonen:
    Den IS würde es heute nicht geben, wenn die USA nicht
    2003 den Irak bombardiert und dann besetzt hätten.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Welche Konsequenz zieht die Bundesregierung daraus?
    Sie ziehen Deutschland immer tiefer in einen Krieg im
    Mittleren Osten hinein. Das ist die falsche Antwort.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Eine wichtige Motivation der Bundesregierung for-
    mulieren Sie in Ihrem Antrag selbst: Die Intervention im
    Irak stelle „einen weiteren Pfeiler der Intensivierung un-
    seres sicherheitspolitischen Engagements dar“. Übersetzt
    heißt das: Es geht um Glaubwürdigkeit, es geht darum,
    als europäische Führungsmacht den wirtschaftlichen und
    geopolitischen Interessen auch in Kriegszonen Geltung
    verschaffen zu können. Darum geht es. Es vergeht auch
    fast keine Woche, in der nicht eine neue Aufrüstungs-
    oder Einsatzentscheidung gefasst wird. Frau Merkel hat
    gestern auch im Verteidigungsausschuss deutlich ge-
    macht, was die Marschrichtung der Großen Koalition für
    die nächste Zeit sein wird: weitere Bundeswehreinsätze
    und weitere Aufrüstung. Das lehnt die Linke ab.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Bundesministerin Dr. Ursula von der Leyen






    (A) (C)



    (B) (D)


    Die Bundesregierung begründet die Fortsetzung des
    Einsatzes mit den Erfolgen bei der Zurückdrängung des
    IS.


    (Henning Otte [CDU/CSU]: Wenn Sie wenigstens die Wahrheit sagen würden!)


    Städte wie Sindschar, Tikrit und Baidschi wurden vom IS
    befreit. Das ist zunächst richtig, aber es ist nur das halbe
    Bild. Offenbar erleben Bewohner dieser Orte die Rück-
    eroberung nicht alle als Befreiung. Ramadi wurde weit-
    räumig zerstört. Dazu hat übrigens auch der Abwurf von
    630 US-Bomben beigetragen. An anderen Orten folgt der
    Diktatur des IS die Willkürherrschaft radikal-schiitischer
    Milizen, zum Beispiel in Tikrit. Dort haben diese Mili-
    zen laut Human Rights Watch einige Hundert Gebäude
    geplündert und vorsätzlich zerstört. 200 Sunniten wurden
    entführt, darunter Kinder. Korrespondenten berichteten
    im letzten Monat, dass auch Baidschi völlig von diesen
    Milizen kontrolliert werde und eine – Zitat – Kampagne
    gegen Einwohner und Rückkehrer geführt wird. So wird
    der Irak nicht stabilisiert, in Wirklichkeit wird so neuer
    Hass gesät. Denn in diesem Krieg gibt es nicht die eine
    gute Seite.


    (Henning Otte [CDU/CSU]: Warum sagen Sie nie etwas gegen den IS?)


    Mit Waffen und Ausbildern stützt Deutschland eine
    Regionalregierung, die ihre Macht nicht auf das Parla-
    ment, sondern auf die Waffen ihrer Streitkräfte stützt. Es
    ist nicht transparent, was mit den deutschen Waffen pas-
    siert, die Sie liefern. Der Präsident des kurdischen Regi-
    onalparlaments, Yusuf Mohammed, hat jüngst in Berlin
    die Befürchtung geäußert, sie könnten zum innerkurdi-
    schen Machtkampf instrumentalisiert werden; denn der
    deutsche Partner Präsident Barzani hat das Parlament für
    aufgelöst erklärt. Der Parlamentspräsident darf die kurdi-
    sche Hauptstadt Erbil nicht einmal betreten.

    Aber diese Probleme interessieren Sie nicht sonder-
    lich, weil sie nicht in Ihre Erzählung hineinpassen. Es ist
    auch nicht neu, dass die Bundesregierung die Realitäten
    nicht vollständig zur Kenntnis nimmt. So sind es auch
    nicht die Peschmerga gewesen, die im Sommer 2014 die
    Jesiden im Sindschar-Gebirge vor dem IS gerettet haben,
    sondern die PKK und ihre Verbündeten.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Doch die PKK wird von der Bundesregierung weiterhin
    als terroristische Vereinigung eingestuft. Das ist heuch-
    lerisch. Das Verbot der PKK muss endlich aufgehoben
    werden.


    (Beifall bei der LINKEN – Henning Otte [CDU/CSU]: Warum sagen Sie nie etwas gegen den IS? – Florian Hahn [CDU/CSU]: Wollen Sie nun die PKK beliefern?)


    Die Ausbildungsmission ist Teil einer überaus ge-
    fährlichen Intervention. Sie begann im letzten Jahr mit
    Waffenlieferungen und der Entsendung von Ausbildern.
    Dann kamen der Tornadoeinsatz und nun die AWACS.
    Wir befürchten, es wird weitergehen. Der Abschuss der
    russischen Militärmaschine durch die Türkei und die ak-
    tuelle Eskalation des Konflikts zwischen dem Iran und

    Saudi-Arabien haben verdeutlicht, wie rasch der Kon-
    flikt in einen internationalen Krieg der Regional- und
    Großmächte umschlagen kann. Wir sind der Meinung,
    die Bundeswehr hat weder in Syrien noch im Irak etwas
    verloren.


    (Henning Otte [CDU/CSU]: Warum sagen Sie immer noch nichts gegen den IS?)


    Die Linke stimmt gegen die Verlängerung und die
    Ausweitung dieses Bundeswehreinsatzes. Beenden Sie
    die Beteiligung am Krieg gegen den Terror!

    Vielen Dank, meine Damen und Herren.


    (Beifall bei der LINKEN)