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ID1814914500

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    Plenarprotokoll 18/149 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 149. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Bundesmi- nisters Dr. Frank-Walter Steinmeier sowie der Abgeordneten Jutta Krellmann, Bettina Hagedorn, Erwin Rüddel, Klaus Barthel und Johannes Selle. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 A Wahl der Abgeordneten Petra Rode-Bosse als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 B Zusätzliche Ausschussüberweisungen . . . . . . 14633 B Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Aufstiegs- fortbildungsförderungsgesetzes Drucksache 18/7055 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 C b) Antrag der Abgeordneten Beate Walter- Rosenheimer, Kai Gehring, Özcan Mutlu, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Bildungs- zeit PLUS – Weiterbildung für alle er- möglichen, lebenslanges Lernen fördern Drucksache 18/7239 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 D c) Antrag der Abgeordneten Dr. Rosemarie Hein, Sigrid Hupach, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Durchlässigkeit in der Bildung sichern, Förderlücken zwi- schen beruflicher Bildung und Studium schließen Drucksache 18/7234 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 D Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 14634 A Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 14635 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14637 A Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14639 A Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF 14640 B Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14642 C Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14643 D Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14646 A Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 14647 B Dr. Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14648 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14648 D Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 14650 A Tagesordnungspunkt 5: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Mehr Klarheit für den Ver- braucher bei der Bezeichnung von Lebensmitteln – Das Deutsche Le- bensmittelbuch und die Deutsche Le- bensmittelbuch-Kommission reformie- ren Drucksache 18/7238 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14651 A b) Antrag der Abgeordneten Nicole Maisch, Harald Ebner, Friedrich Ostendorff, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Echte Reform der Deutschen Lebensmittelbuch-Kom- mission – Mehr Transparenz und Betei- ligung Drucksache 18/7242 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14651 B Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14651 B Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (zur Geschäftsordnung) . . . 14653 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016II Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) (zur Geschäftsordnung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14653 B Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (zur Geschäftsordnung) . . . 14653 C Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 14653 D Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14655 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14656 D Dr. Maria Flachsbarth, Parl. Staatssekretärin BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14658 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14659 D Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14660 D Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 14661 C Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14663 A Carola Stauche (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14664 D Ursula Schulte (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14666 A Tagesordnungspunkt 6: a) Antrag der Abgeordneten Harald Weinberg, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Zusatzbeiträge abschaffen – Parität wiederherstellen Drucksache 18/7237 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14667 D b) Antrag der Abgeordneten Maria Klein- Schmeink, Elisabeth Scharfenberg, Kordula Schulz-Asche, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Lasten und Kosten fair teilen – Paritätische Beteiligung der Ar- beitgeberinnen und Arbeitgeber an den Beiträgen der gesetzlichen Krankenver- sicherung wiederherstellen Drucksache 18/7241 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14667 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14668 A Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14668 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14670 B Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 14671 B Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14672 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14673 C Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 14674 B Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14675 A Hilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14675 C Lothar Riebsamen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14676 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14677 B Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14678 D Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14679 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14680 B Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14681 B Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14681 D Tagesordnungspunkt 22: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Geset- zes zur Änderung des Mess- und Eichgeset- zes Drucksache 18/7194 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14682 D Zusatztagesordnungspunkt 3: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion DIE LINKE: Fortgesetzte Militärkooperati- on mit Saudi-Arabien und der Türkei Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 14682 D Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . . 14684 A Claudia Roth (Augsburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14685 A Dr. Karl-Heinz Brunner (SPD) . . . . . . . . . . . . 14686 A Dr. Andreas Nick (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14687 A Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 14687 D Dr. Dorothee Schlegel (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14688 D Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14689 D Volker Mosblech (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14690 D Thomas Hitschler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14692 A Dagmar G. Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14693 A Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . . 14694 A Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung und Erweiterung der Beteiligung bewaff- neter deutscher Streitkräfte an der Multidi- mensionalen Integrierten Stabilisierungs- mission der Vereinten Nationen in Mali (MINUSMA) auf Grundlage der Resolu- tionen 2100 (2013), 2164 (2014) und 2227 (2015) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 25. April 2013, 25. Juni 2014 und 29. Juni 2015 Drucksache 18/7206 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14695 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 III Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14695 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 14696 C Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14697 D Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14699 B Peter Beyer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14700 C Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14701 C Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14702 B Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte zur Ausbildungsunterstützung der Sicherheitskräfte der Regierung der Region Kurdistan-Irak und der irakischen Streit- kräfte Drucksache 18/7207 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14703 C Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14703 C Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 14704 C Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . 14705 C Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14707 C Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . . 14708 D Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14709 D Tagesordnungspunkt 9: Erste Beratung des von den Abgeordneten Luise Amtsberg, Volker Beck (Köln), Katja Keul, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Asylverfahrensgesetzes – Streichung der obligatorischen Widerrufsprüfung Drucksache 18/6202 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14710 C Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14710 D Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14711 C Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 14712 D Dr. Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 14714 A Barbara Woltmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14716 A Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie über Tabaker- zeugnisse und verwandte Erzeugnisse Drucksache 18/7218 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14717 C Dr. Maria Flachsbarth, Parl. Staatssekretärin BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14717 D Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 14718 B Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14719 B Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14720 D Kordula Kovac (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14721 C Tagesordnungspunkt 11: Antrag der Abgeordneten Kathrin Vogler, Sabine Zimmermann (Zwickau), Herbert Behrens, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion DIE LINKE: Patientenberatung unab- hängig und gemeinnützig ausgestalten Drucksache 18/7042 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14722 C Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 14722 D Reiner Meier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14723 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14725 A Helga Kühn-Mengel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 14726 B Dr. Georg Kippels (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14727 B Heike Baehrens (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14728 D Tagesordnungspunkt 12: – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Registrierung und des Datenaustausches zu aufenthalts- und asylrechtlichen Zwecken (Datenaus- tauschverbesserungsgesetz) Drucksache 18/7043 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14729 D – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Re- gistrierung und des Datenaustausches zu aufenthalts- und asylrechtlichen Zwe- cken (Datenaustauschverbesserungsge- setz) Drucksachen 18/7203, 18/7258 . . . . . . . . . 14730 A – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/7259 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14730 A Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14730 A Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 14731 B Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 14732 B Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14733 B Nina Warken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14734 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016IV Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14735 C Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14736 C Tagesordnungspunkt 13: a) Antrag der Abgeordneten Ulle Schauws, Katja Dörner, Dr. Franziska Brantner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Gesetz zur Regulierung der Prostitutionsstätten vorlegen Drucksache 18/7243 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14737 D b) Antrag der Abgeordneten Cornelia Möhring, Ulla Jelpke, Sigrid Hupach, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Selbstbestimmungsrechte von Sexarbei- terinnen und Sexarbeitern stärken Drucksache 18/7236 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14738 A Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14738 A Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU). . . 14739 A Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14739 D Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 14740 D Ulrike Bahr (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14742 A Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14743 B Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14743 C Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . 14744 D Tagesordnungspunkt 14: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu dem Antrag der Fraktio- nen der CDU/CSU und SPD: Bevölkerungs- statistiken verbessern – Zivile Registrie- rungssysteme stärken Drucksachen 18/6549, 18/6994 . . . . . . . . . . . 14745 C Dr. Georg Kippels (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14745 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 14747 A Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 14747 D Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14749 B Tagesordnungspunkt 15: Antrag der Abgeordneten Dr. Rosemarie Hein, Sigrid Hupach, Eva Bulling-Schröter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Bildungsherausforderungen gemeinsam verantworten – Kooperationsverbot in der Bildung endlich aufheben Drucksache 18/6875 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14750 B Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 14750 C Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 14751 C Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 14752 D Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 14753 A Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14753 B Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 14754 B Xaver Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14755 C Dr. Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14756 D Elfi Scho-Antwerpes (SPD) . . . . . . . . . . . . 14757 B Tagesordnungspunkt 16: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe zu dem Antrag der Abgeordneten Tom Koenigs, Luise Amtsberg, Omid Nouripour, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Den Men- schenrechtsrat der Vereinten Nationen stär- ken Drucksachen 18/4430, 18/6433 . . . . . . . . . . . 14758 A Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14758 B Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 14759 C Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 14760 B Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14762 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14763 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 14765 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 14633 149. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 14765 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 14.01.2016 Berghegger, Dr. André CDU/CSU 14.01.2016 Daldrup, Bernhard SPD 14.01.2016 Dittmar, Sabine SPD 14.01.2016 Gottschalck, Ulrike SPD 14.01.2016 Gysi, Dr. Gregor DIE LINKE 14.01.2016 Hardt, Jürgen CDU/CSU 14.01.2016 Heinrich, Gabriela SPD 14.01.2016 Janecek, Dieter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.01.2016 Jantz, Christina SPD 14.01.2016 Kapschack, Ralf SPD 14.01.2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.01.2016 Nahles, Andrea SPD 14.01.2016 Post (Minden), Achim SPD 14.01.2016 Rehberg, Eckhardt CDU/CSU 14.01.2016 Röring, Johannes CDU/CSU 14.01.2016 Schäuble, Dr. Wolfgang CDU/CSU 14.01.2016 Spinrath, Norbert SPD 14.01.2016 Steinmeier, Dr. Frank- Walter SPD 14.01.2016 Veit, Rüdiger SPD 14.01.2016 Wicklein, Andrea SPD 14.01.2016 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 149. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 4 Berufliche Aufstiegsfortbildung TOP 5 Reform der Deutschen Lebensmittelbuch-Kommission TOP 6 Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenversicherung TOP 22 Überweisungen im vereinfachten Verfahren ZP 3 Aktuelle Stunde zur fortgesetzten Militärkooperation mit Saudi-Arabien und der Türkei TOP 7 Bundeswehreinsatz in Mali (MINUSMA) TOP 8 Bundeswehreinsatz Kurdistan-Irak TOP 9 Asylverfahrensgesetz – Widerrufsprüfung – TOP 10 Umsetzung der Richtlinie über Tabakerzeugnisse TOP 11 Patientenberatung TOP 12 Datenaustauschverbesserungsgesetz TOP 13 Stärkung der Rechte von Prostituierten TOP 14 Bevölkerungsstatistik TOP 15 Kooperationsverbot in der Bildung TOP 16 Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen Anlage
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    Rede von Johannes Singhammer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Nächster Redner ist der Kollege Dr. Frithjof Schmidt,

    Bündnis 90/Die Grünen.


    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Als
    einen guten Vorsatz für das neue Jahr hatte ich mir ei-
    gentlich auch vorgenommen, mich in diesem Jahr nicht
    aufzuregen, wenn jemand von der Linksfraktion sagt, die
    UNO hätte nicht in Mali intervenieren sollen, sie solle
    sich da raushalten und am besten abziehen. So habe ich
    Sie verstanden, lieber Kollege Movassat. Ich schaffe es
    aber einfach nicht, diesen Vorsatz einzuhalten.


    (Heiterkeit beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der CDU/CSU und der SPD)


    Es war völlig richtig, dass die UNO in Mali interve-
    niert hat, als nach dem Vormarsch der Islamisten und

    Frankreichs unilateralem Gegenschlag der Staat vor ei-
    nem möglichen Zusammenbruch stand. Was soll denn
    anderes unsere politische Antwort sein, als zu sagen, dass
    die Vereinten Nationen dann die Verantwortung überneh-
    men müssen? Das ist doch ein zentrales Element unserer
    Politik, wie wir internationale Verantwortung organisie-
    ren wollen. Eigentlich hatte ich Sie immer so verstanden,
    dass auch Sie das wollen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der CDU/CSU und der SPD)


    Dann kann man aber doch nicht sagen, das Problem sei,
    dass sie da sind und versuchen, im Norden die Situati-
    on zu bewältigen. Das allein beherrschende Element ist
    eben nicht ein Konflikt zwischen der Zentralregierung
    und Kämpfern im Norden, die für Autonomie oder Unab-
    hängigkeit sind. Vielmehr kämpfen im Norden verschie-
    dene Rebellengruppen gegeneinander, sodass eine ganz
    unübersichtliche Lage entstanden ist. Die UNO versucht
    jetzt, zum Erreichen eines politischen Friedensprozesses,
    wofür es ja ein politisches Gesamtkonzept gibt, zwischen
    diesen Gruppen zu vermitteln – deswegen die Verhand-
    lungen in Algier, deswegen die Schritte zu einem Frie-
    densvertrag – und das auch militärisch abzusichern. Das
    ist doch die zentrale Aufgabenstellung.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Das mit der Lage in Afghanistan zu vergleichen, wird der
    Sache überhaupt nicht gerecht. Das verballhornt die po-
    litische Situation in Mali. Sie ist dort nun einmal anders.

    Die entscheidende Frage ist: Ist das, was die UNO
    versucht, richtig, und wollen wir sie unterstützen? Da
    eiern Sie immer herum. Sie sagen nie klar, dass Sie die
    UNO unterstützen wollen. Sie vermeiden es aber auch,
    zu sagen: Raus mit der UNO. – Sie müssen einmal klä-
    ren, was Sie an diesem Punkt eigentlich wollen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Die militärischen Fronten sind kompliziert und un-
    übersichtlich. Man muss auch klar sagen – das ist natür-
    lich mit ein Teil des Problems –, dass immer wieder viele
    Menschen im Norden vor diesen Kämpfen flüchten müs-
    sen. Die humanitäre Not ist groß. Wir dürfen da nichts
    schönreden. Aber auch hier ist die Antwort, dass wir in
    dieser Situation Sicherheitskräfte der Vereinten Nationen
    brauchen.

    Es ist auch völlig richtig, wenn man darauf hinweist,
    dass es in den letzten zwei Jahren immer wieder zu
    schweren Rückschlägen bei dem Friedensprozess ge-
    kommen ist. Das müssen wir – da stimme ich Ihnen zu –
    der Bevölkerung in Deutschland auch klar sagen: Der
    Einsatz in Mali gilt zu Recht als einer der gefährlichs-
    ten UN-Einsätze, die es momentan gibt. Die Blauhelme
    sind dort schon mehrfach aufgrund ungenügender Auf-
    klärung zwischen die Fronten geraten. Wir müssen auch
    die Zahlen nennen. In den letzten zweieinhalb Jahren hat
    es 68 tote Blauhelmsoldaten gegeben. Das ist mit der
    höchste Blutzoll, den die UNO bei einem friedensvermit-
    telnden Einsatz bisher bezahlt hat. Das ist dramatisch. Im

    Rainer Arnold






    (A) (C)



    (B) (D)


    letzten Jahr gab es einen verheerenden Anschlag auf ein
    Hotel in Bamako. Auch darüber muss man sprechen.

    Aber trotz all dieser Schwierigkeiten ist die UNO
    entscheidend vorangekommen. Sie hat es inzwischen
    geschafft, fast alle bewaffneten Gruppen zu Friedens-
    verhandlungen an einen Tisch zu bekommen. Sie hat es
    geschafft – mit einigen Rückschritten zwischendurch –,
    dass ein Friedensvertrag unterzeichnet worden ist, der
    ein wichtiger Schritt in die Richtung ist, von einem Waf-
    fenstillstand zu einem dauerhaften Frieden zu kommen.
    Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass einige Split-
    tergruppen im Land den Waffenstillstand immer wieder
    brechen und dass bewaffnete Islamisten aus den Nach-
    barländern immer wieder versuchen, von dort aus zu
    intervenieren. Aber die weitere Umsetzung dieses Frie-
    densprozesses, für den es ein politisches Gesamtkonzept
    gibt und der vorangekommen ist, kann in dieser Lage
    natürlich nicht ohne die Absicherung durch eine starke
    und auch militärisch robuste Präsenz der UNO im Land
    gelingen.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Es ist wirklich klar sichtbar, dass dieser Einsatz der
    Blauhelme geholfen hat, eine politische Lösung im Nor-
    den durchzusetzen und zu implementieren. Das zentrale
    Element ist doch immer, dass wir sagen: Es muss einer
    politischen Lösung dienen. – Das unterscheidet die Situ-
    ation in Mali ganz deutlich von der Situation in vielen an-
    deren Ländern, in denen die UNO präsent ist. Das heißt,
    das ist eine sinnvolle UN-Mission. Wir als Grüne haben
    sie von Anfang an unterstützt. Wir finden es auch richtig,
    wenn Deutschland sich in dieser durchaus gefährlichen
    Lage stärker engagiert und wenn die Bundeswehr dort
    Aufgaben von den Niederländern übernimmt, aber auch
    unsere französischen Partner entlastet, gerade im Bereich
    der Aufklärung, deren Schwächen mit dazu beigetragen
    haben, dass es so viele tote UN-Soldaten zu beklagen
    gibt. In diesem Bereich können wir die Unterstützung
    leisten, die dort so dringend benötigt wird.

    Noch einmal: Wir wissen, wie gefährlich dieser Ein-
    satz ist. Aber es gibt eben im Fall Malis, anders als in
    vielen anderen Fällen, eine Chance auf einen dauerhaften
    Frieden – es gibt ein politisches Gesamtkonzept für den
    Frieden, zumindest für den Norden; ich weiß, dass es ge-
    rade bei der Frage des Staatsaufbaus auch viele Probleme
    im Süden gibt –; aber diese Chance darf nicht verspielt
    werden. Es hätte Folgen für den gesamten Norden Afri-
    kas und die Sahelzone, wenn die Vereinten Nationen dies
    zuließen. Deswegen werbe ich für die Zustimmung zu
    diesem erweiterten Mandat.

    Danke für die Aufmerksamkeit.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Für die CDU/CSU spricht jetzt der Kollege Peter

Beyer.


(Beifall bei der CDU/CSU – Florian Hahn [CDU/CSU]: Guter Mann!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Peter Beyer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

    ren! Heute diskutieren wir nicht nur über die Fortsetzung,
    sondern zum ersten Mal auch über eine substanzielle
    Ausweitung der deutschen Beteiligung an MINUSMA.
    Bislang ist der Einsatz bei allen Schwierigkeiten, die
    es dort zu verzeichnen gibt, durchaus als erfolgreich zu
    bewerten. Die Sicherheitslage hat sich seit Beginn der
    UN-Stabilisierungsmission MINUSMA verbessert. Auch
    politisch ist Mali seit den Präsidial- und Parlamentswah-
    len im November und Dezember des Jahres 2013 auf ei-
    nem Weg zurück zur Stabilität, und das ist ja das Ziel,
    das es zu erreichen gilt. Letztes Jahr konnte durch Ver-
    mittlung von Algerien ein Friedensvertrag geschlossen
    werden, dessen Umsetzung vorangeht, aber immer noch
    viel zu langsam.

    Wichtig ist: Der Bundeswehreinsatz ist lediglich ein
    Element eines umfassenden Ansatzes der Bundesregie-
    rung für Mali im Rahmen eines vernetzten Ansatzes mit
    unterschiedlichen Instrumenten der Entwicklungs-, der
    Außen- und der Sicherheitspolitik. Hier, Herr Kolle-
    ge Movassat, möchte ich auch Sie noch einmal darauf
    hinweisen – so wie mein Vorredner, Herr Dr. Schmidt,
    das dankenswerterweise schon gemacht hat –, eben nicht
    auszublenden, dass es letztlich nicht nur um ein Engage-
    ment im Rahmen von MINUSMA geht, sondern auch da-
    rum, dass Deutschland im Rahmen der Entwicklungszu-
    sammenarbeit vereinbart hat, in den nächsten drei Jahren
    Mittel in Höhe von 74 Millionen Euro zur Verfügung zu
    stellen. Das ist, glaube ich, etwas, was wir an dieser Stel-
    le auch einmal erwähnen sollten.


    (Heike Hänsel [DIE LINKE]: Immer, wenn es um Militär geht, gibt es Geld!)


    Mit den Zusagen wird die Zusammenarbeit hinsichtlich
    der Schwerpunkte Dezentralisierung, gute Regierungs-
    führung, nachhaltige Landwirtschaft sowie Wasserver-
    sorgung und Abwasserentsorgung fortgesetzt.

    Für einen Erfolg des Friedensabkommens werden die
    innermalische Versöhnung und Aussöhnung entschei-
    dend sein, durch die traditionelle und durch den Kon-
    flikt erst neu hervorgerufene Gräben in der malischen
    Bevölkerung überwunden werden sollen. Nur so kann
    innergesellschaftliche Stabilität geschaffen werden. Da-
    mit dies gelingt, muss sich die Sicherheitslage, die vor
    allem im Norden des Landes noch als volatil zu bewerten
    ist, noch viel spürbarer verbessern. So mussten die für
    Oktober vergangenen Jahres angesetzten Regionalwah-
    len aufgrund der schlechten Sicherheitslage im Norden
    abermals verschoben werden. Ihre baldige Durchführung
    bleibt von entscheidender Bedeutung.

    Der Mission MINUSMA kommt bei der Sicherung
    und Stabilisierung des Landes und somit auch bei der Be-
    gleitung und Umsetzung des Friedensabkommens wei-
    terhin eine entscheidende Rolle zu, die von der malischen
    Regierung nicht nur gewünscht, sondern auch gefordert
    wird. Bislang hat sich Deutschland mit 150 Soldatinnen
    und Soldaten beteiligt, und zwar in den Führungsstäben
    der Mission, bei den Verbindungsoffizieren, beim tak-
    tischen Lufttransport und mit Luftbetankungsfähigkei-
    ten. Dies soll fortgeführt werden. Als Erweiterung der

    Dr. Frithjof Schmidt






    (A) (C)



    (B) (D)


    deutschen Beteiligung sollen ab Februar dieses Jahres
    eine verstärkte gemischte Aufklärungskompanie, Ob-
    jektschutzkräfte und erforderliche Einsatz-, Logistik-,
    Sanitäts- sowie Führungsunterstützungskräfte sowie
    ein erhöhter deutscher Personalanteil in den Stäben der
    Hauptstadt Bamako und im Norden Malis in Gao gestellt
    werden. Dazu werden 500 Soldatinnen und Soldaten be-
    nötigt.

    Es ist die Wahrheit, wenn der Wehrbeauftragte er-
    klärt, dass dies zurzeit der gefährlichste UN-Einsatz ist.
    Vor allem im Norden des Landes – das haben wir gerade
    schon in den Reden gehört – kommt es immer wieder
    zu Angriffen islamistischer Rebellen, auch auf die inter-
    nationalen Truppen. Rund 70 Blauhelmsoldaten sind in
    den vergangenen drei Jahren dabei getötet worden. Es ist
    ein Einsatz in einem Gebiet, in dem sich verschiedene
    bewaffnete Gruppen im Konflikt miteinander befinden.
    Die UN haben dort keinen Kampfauftrag, müssen sich
    aber selbst schützen können. Deshalb ist es wichtig, sich
    dort stark aufzustellen. Dies können die 500 zusätzlichen
    Soldatinnen und Soldaten leisten.

    Trotz der Gefahr ist der Einsatz auch in seiner erwei-
    terten Form wichtig und richtig. Deutschland demonst-
    riert dadurch nicht nur seine Bündnisfähigkeit gegenüber
    seinen Partnern, sondern unterstützt die Bemühungen der
    Vereinten Nationen zur Schaffung von Stabilität und zur
    Förderung des politischen Prozesses substanziell.

    Der Einsatz hat auch über Mali hinaus Auswirkun-
    gen. Die Stabilisierung Malis und der Region ist nicht
    nur zentraler Bestandteil der deutschen Afrikapolitik. Sie
    besitzt vielmehr Strahlkraft auf die Lage im weiteren Sa-
    hel-Raum, in Libyen und bei den regionalen Nachbarn.
    Die Beteiligung an MINUSMA ergänzt auch sehr gut den
    deutschen Beitrag an EUCAP Sahel Mali und an der mi-
    litärischen Ausbildungs- und Beratungsmission EUTM
    Mali. Die Beteiligung an der UN-Mission MINUSMA
    bleibt somit ein wichtiger Baustein in einem ganzheitli-
    chen Ansatz der Bundesregierung zur Stabilisierung der
    Lage in dem Land, in Mali.

    Aus diesen Gründen, meine sehr verehrten Kollegin-
    nen und Kollegen, werbe ich an dieser Stelle ausdrück-
    lich für die Verlängerung und die Ausweitung dieses Ein-
    satzes der Bundeswehr. Den Soldatinnen und Soldaten
    wünschen wir für den Einsatz, in den wir sie senden, viel
    Soldatenglück, viel Erfolg, Gesundheit und eine heile
    Rückkehr.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)