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ID1814914000

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    Plenarprotokoll 18/149 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 149. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Bundesmi- nisters Dr. Frank-Walter Steinmeier sowie der Abgeordneten Jutta Krellmann, Bettina Hagedorn, Erwin Rüddel, Klaus Barthel und Johannes Selle. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 A Wahl der Abgeordneten Petra Rode-Bosse als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 B Zusätzliche Ausschussüberweisungen . . . . . . 14633 B Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Aufstiegs- fortbildungsförderungsgesetzes Drucksache 18/7055 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 C b) Antrag der Abgeordneten Beate Walter- Rosenheimer, Kai Gehring, Özcan Mutlu, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Bildungs- zeit PLUS – Weiterbildung für alle er- möglichen, lebenslanges Lernen fördern Drucksache 18/7239 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 D c) Antrag der Abgeordneten Dr. Rosemarie Hein, Sigrid Hupach, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Durchlässigkeit in der Bildung sichern, Förderlücken zwi- schen beruflicher Bildung und Studium schließen Drucksache 18/7234 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 D Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 14634 A Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 14635 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14637 A Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14639 A Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF 14640 B Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14642 C Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14643 D Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14646 A Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 14647 B Dr. Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14648 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14648 D Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 14650 A Tagesordnungspunkt 5: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Mehr Klarheit für den Ver- braucher bei der Bezeichnung von Lebensmitteln – Das Deutsche Le- bensmittelbuch und die Deutsche Le- bensmittelbuch-Kommission reformie- ren Drucksache 18/7238 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14651 A b) Antrag der Abgeordneten Nicole Maisch, Harald Ebner, Friedrich Ostendorff, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Echte Reform der Deutschen Lebensmittelbuch-Kom- mission – Mehr Transparenz und Betei- ligung Drucksache 18/7242 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14651 B Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14651 B Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (zur Geschäftsordnung) . . . 14653 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016II Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) (zur Geschäftsordnung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14653 B Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (zur Geschäftsordnung) . . . 14653 C Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 14653 D Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14655 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14656 D Dr. Maria Flachsbarth, Parl. Staatssekretärin BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14658 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14659 D Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14660 D Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 14661 C Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14663 A Carola Stauche (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14664 D Ursula Schulte (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14666 A Tagesordnungspunkt 6: a) Antrag der Abgeordneten Harald Weinberg, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Zusatzbeiträge abschaffen – Parität wiederherstellen Drucksache 18/7237 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14667 D b) Antrag der Abgeordneten Maria Klein- Schmeink, Elisabeth Scharfenberg, Kordula Schulz-Asche, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Lasten und Kosten fair teilen – Paritätische Beteiligung der Ar- beitgeberinnen und Arbeitgeber an den Beiträgen der gesetzlichen Krankenver- sicherung wiederherstellen Drucksache 18/7241 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14667 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14668 A Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14668 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14670 B Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 14671 B Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14672 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14673 C Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 14674 B Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14675 A Hilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14675 C Lothar Riebsamen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14676 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14677 B Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14678 D Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14679 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14680 B Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14681 B Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14681 D Tagesordnungspunkt 22: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Geset- zes zur Änderung des Mess- und Eichgeset- zes Drucksache 18/7194 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14682 D Zusatztagesordnungspunkt 3: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion DIE LINKE: Fortgesetzte Militärkooperati- on mit Saudi-Arabien und der Türkei Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 14682 D Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . . 14684 A Claudia Roth (Augsburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14685 A Dr. Karl-Heinz Brunner (SPD) . . . . . . . . . . . . 14686 A Dr. Andreas Nick (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14687 A Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 14687 D Dr. Dorothee Schlegel (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14688 D Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14689 D Volker Mosblech (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14690 D Thomas Hitschler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14692 A Dagmar G. Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14693 A Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . . 14694 A Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung und Erweiterung der Beteiligung bewaff- neter deutscher Streitkräfte an der Multidi- mensionalen Integrierten Stabilisierungs- mission der Vereinten Nationen in Mali (MINUSMA) auf Grundlage der Resolu- tionen 2100 (2013), 2164 (2014) und 2227 (2015) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 25. April 2013, 25. Juni 2014 und 29. Juni 2015 Drucksache 18/7206 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14695 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 III Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14695 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 14696 C Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14697 D Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14699 B Peter Beyer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14700 C Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14701 C Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14702 B Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte zur Ausbildungsunterstützung der Sicherheitskräfte der Regierung der Region Kurdistan-Irak und der irakischen Streit- kräfte Drucksache 18/7207 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14703 C Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14703 C Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 14704 C Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . 14705 C Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14707 C Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . . 14708 D Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14709 D Tagesordnungspunkt 9: Erste Beratung des von den Abgeordneten Luise Amtsberg, Volker Beck (Köln), Katja Keul, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Asylverfahrensgesetzes – Streichung der obligatorischen Widerrufsprüfung Drucksache 18/6202 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14710 C Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14710 D Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14711 C Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 14712 D Dr. Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 14714 A Barbara Woltmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14716 A Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie über Tabaker- zeugnisse und verwandte Erzeugnisse Drucksache 18/7218 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14717 C Dr. Maria Flachsbarth, Parl. Staatssekretärin BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14717 D Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 14718 B Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14719 B Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14720 D Kordula Kovac (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14721 C Tagesordnungspunkt 11: Antrag der Abgeordneten Kathrin Vogler, Sabine Zimmermann (Zwickau), Herbert Behrens, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion DIE LINKE: Patientenberatung unab- hängig und gemeinnützig ausgestalten Drucksache 18/7042 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14722 C Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 14722 D Reiner Meier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14723 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14725 A Helga Kühn-Mengel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 14726 B Dr. Georg Kippels (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14727 B Heike Baehrens (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14728 D Tagesordnungspunkt 12: – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Registrierung und des Datenaustausches zu aufenthalts- und asylrechtlichen Zwecken (Datenaus- tauschverbesserungsgesetz) Drucksache 18/7043 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14729 D – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Re- gistrierung und des Datenaustausches zu aufenthalts- und asylrechtlichen Zwe- cken (Datenaustauschverbesserungsge- setz) Drucksachen 18/7203, 18/7258 . . . . . . . . . 14730 A – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/7259 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14730 A Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14730 A Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 14731 B Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 14732 B Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14733 B Nina Warken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14734 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016IV Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14735 C Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14736 C Tagesordnungspunkt 13: a) Antrag der Abgeordneten Ulle Schauws, Katja Dörner, Dr. Franziska Brantner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Gesetz zur Regulierung der Prostitutionsstätten vorlegen Drucksache 18/7243 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14737 D b) Antrag der Abgeordneten Cornelia Möhring, Ulla Jelpke, Sigrid Hupach, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Selbstbestimmungsrechte von Sexarbei- terinnen und Sexarbeitern stärken Drucksache 18/7236 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14738 A Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14738 A Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU). . . 14739 A Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14739 D Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 14740 D Ulrike Bahr (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14742 A Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14743 B Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14743 C Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . 14744 D Tagesordnungspunkt 14: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu dem Antrag der Fraktio- nen der CDU/CSU und SPD: Bevölkerungs- statistiken verbessern – Zivile Registrie- rungssysteme stärken Drucksachen 18/6549, 18/6994 . . . . . . . . . . . 14745 C Dr. Georg Kippels (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14745 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 14747 A Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 14747 D Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14749 B Tagesordnungspunkt 15: Antrag der Abgeordneten Dr. Rosemarie Hein, Sigrid Hupach, Eva Bulling-Schröter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Bildungsherausforderungen gemeinsam verantworten – Kooperationsverbot in der Bildung endlich aufheben Drucksache 18/6875 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14750 B Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 14750 C Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 14751 C Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 14752 D Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 14753 A Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14753 B Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 14754 B Xaver Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14755 C Dr. Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14756 D Elfi Scho-Antwerpes (SPD) . . . . . . . . . . . . 14757 B Tagesordnungspunkt 16: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe zu dem Antrag der Abgeordneten Tom Koenigs, Luise Amtsberg, Omid Nouripour, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Den Men- schenrechtsrat der Vereinten Nationen stär- ken Drucksachen 18/4430, 18/6433 . . . . . . . . . . . 14758 A Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14758 B Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 14759 C Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 14760 B Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14762 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14763 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 14765 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 14633 149. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 14765 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 14.01.2016 Berghegger, Dr. André CDU/CSU 14.01.2016 Daldrup, Bernhard SPD 14.01.2016 Dittmar, Sabine SPD 14.01.2016 Gottschalck, Ulrike SPD 14.01.2016 Gysi, Dr. Gregor DIE LINKE 14.01.2016 Hardt, Jürgen CDU/CSU 14.01.2016 Heinrich, Gabriela SPD 14.01.2016 Janecek, Dieter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.01.2016 Jantz, Christina SPD 14.01.2016 Kapschack, Ralf SPD 14.01.2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.01.2016 Nahles, Andrea SPD 14.01.2016 Post (Minden), Achim SPD 14.01.2016 Rehberg, Eckhardt CDU/CSU 14.01.2016 Röring, Johannes CDU/CSU 14.01.2016 Schäuble, Dr. Wolfgang CDU/CSU 14.01.2016 Spinrath, Norbert SPD 14.01.2016 Steinmeier, Dr. Frank- Walter SPD 14.01.2016 Veit, Rüdiger SPD 14.01.2016 Wicklein, Andrea SPD 14.01.2016 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 149. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 4 Berufliche Aufstiegsfortbildung TOP 5 Reform der Deutschen Lebensmittelbuch-Kommission TOP 6 Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenversicherung TOP 22 Überweisungen im vereinfachten Verfahren ZP 3 Aktuelle Stunde zur fortgesetzten Militärkooperation mit Saudi-Arabien und der Türkei TOP 7 Bundeswehreinsatz in Mali (MINUSMA) TOP 8 Bundeswehreinsatz Kurdistan-Irak TOP 9 Asylverfahrensgesetz – Widerrufsprüfung – TOP 10 Umsetzung der Richtlinie über Tabakerzeugnisse TOP 11 Patientenberatung TOP 12 Datenaustauschverbesserungsgesetz TOP 13 Stärkung der Rechte von Prostituierten TOP 14 Bevölkerungsstatistik TOP 15 Kooperationsverbot in der Bildung TOP 16 Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Johannes Singhammer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Die Aktuelle Stunde ist damit beendet.

    Ich rufe den Tagesordnungspunkt 7 auf:

    Beratung des Antrags der Bundesregierung

    Fortsetzung und Erweiterung der Beteiligung
    bewaffneter deutscher Streitkräfte an der
    Multidimensionalen Integrierten Stabilisie-
    rungsmission der Vereinten Nationen in Mali

    (MINUSMA) auf Grundlage der Resolutionen

    2100 (2013), 2164 (2014) und 2227 (2015) des
    Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom
    25. April 2013, 25. Juni 2014 und 29. Juni 2015

    Drucksache 18/7206
    Überweisungsvorschlag:
    Auswärtiger Ausschuss (f)

    Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz
    Verteidigungsausschuss
    Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe
    Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent-
    wicklung
    Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union
    Haushaltsausschuss gemäß § 96 der GO

    Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für
    diese Aussprache 38 Minuten vorgesehen. – Widerspruch
    höre ich keinen. Dann ist das so beschlossen.

    Ich eröffne die Aussprache und erteile das Wort für
    die Bundesregierung der Bundesministerin Dr. Ursula
    von der Leyen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin der
    Verteidigung:

    Herr Präsident! Meine lieben Kolleginnen und Kolle-
    gen! Wenn wir in diesen Tagen über Einsätze der Bun-
    deswehr sprechen, dann geht es meistens um Syrien und
    Irak. Die Region zwischen Euphrat und Tigris sowie
    Mali am Oberlauf des Niger haben auf den ersten Blick
    nicht viel gemeinsam. Aber viele Orte in diesen Ländern
    teilen das gemeinsame tragische Schicksal – schauen wir
    nur auf die Stadt Sindschar im Irak und die vielen na-
    menlosen kurdischen Dörfer im Nordosten Syriens sowie
    auf die Stadt Gao in Mali –, dass sie wochen- und mo-
    natelang in der Hand radikal-islamistischer Terroristen
    gewesen sind. Nach der Rückeroberung dieser Gegenden
    zeigen sich Bilder des Schreckens, und die geschundene
    Bevölkerung erzählt von bestialischen Grausamkeiten,
    die ihr widerfahren sind.

    Auch die Wüstenstädte Hatra im Irak und Palmyra in
    Syrien teilen eine traurige Gemeinsamkeit mit dem sa-
    genumwobenen Timbuktu in Mali. Hier wurden willent-
    lich unschätzbare Kulturgüter zerstört, sei es von Daesh,
    Ansar Dine oder al-Qaida im Maghreb. Die Terroristen
    mögen verschiedene Namen tragen. Aber eines haben
    sie gemeinsam: Sie kennen keine Gnade. Sie sind hem-
    mungslos in ihrer Zerstörungswut gegen Menschen, aber
    auch gegen Kulturgüter. Die Terroristen zu bekämpfen,
    heißt deshalb, ihnen mit Waffengewalt entgegenzutreten
    und ihnen auch den Nährboden zu entziehen. Ganz oben
    stehen dabei Aufbauhilfe und Aussöhnung. Es sind die

    Dr. Johann Wadephul






    (A) (C)



    (B) (D)


    politischen Prozesse und der Aufbau funktionierender
    staatlicher Strukturen, die darüber entscheiden, ob sich
    die Bevölkerung von den Terroristen abwendet. Es muss
    für die Bevölkerung erfahrbar sein, dass es ihnen ohne
    Terroristen und Rebellen besser geht. Genau darum geht
    es in diesem Mandat.

    Seit dem Waffenstillstand vom letzten Sommer besteht
    die leise Hoffnung, dass sich die Versöhnung zwischen
    den Rebellen und der Regierung in Mali entwickelt. Auch
    die Tuareg-Gruppen sind dazu jetzt bereit; das haben sie
    mir bei meinem letzten Besuch in Mali bestätigt. Aber es
    braucht noch ganz viel Engagement, übrigens auch En-
    gagement der malischen Regierung, wenn ich das sagen
    darf. Es braucht vor allem Schutz vor denen, die genau
    diesen Friedensprozess nicht wollen und ihn torpedieren
    wollen. Es braucht Schutz vor den Terrorbanden, aber
    auch vor der organisierten Kriminalität, die alles tut, da-
    mit es keinen Frieden in Mali gibt, damit sie ungestört
    ihren Handel mit Menschen, mit Waffen und mit Drogen
    fortsetzen kann.

    MINUSMA hat den Auftrag, diesen Waffenstillstand
    zu überwachen und die Umsetzung des Friedensabkom-
    mens zu begleiten; aber MINUSMA muss dazu auch
    in die Lage versetzt werden. Es fehlt dieser Mission
    vor allem an Aufklärung. Darum sind wir bereit, un-
    ser Engagement in Mali bei MINUSMA zu verstärken.
    MINUSMA ist eine große Mission mit circa 11 000 Sol-
    datinnen und Soldaten; aber es fehlt ihr insbesondere an
    Hochtechnologie, es fehlt ihr an Technik, an Logistik,
    an Aufklärung. Wir selber hatten bisher bei MINUSMA
    de facto nur einige wenige Soldatinnen und Soldaten in
    den Stabsstellen in Bamako. Mit dem neuen Mandat sol-
    len 500 Soldatinnen und Soldaten bis zum Sommer in
    Mali sein; die Obergrenze liegt bei 650. Es sind Aufklä-
    rer und die dazu notwendigen Schutzkräfte, Logistiker,
    Sanitäter sowie Personal für den Lufttransport und mehr
    Stabspersonal.

    Zentraler Bestandteil dieser erweiterten Mission sol-
    len die neuen Fähigkeiten werden, die wir einbringen, die
    Drohnen. Es ist das System LUNA, das wir einbringen
    werden. Sie wissen, dass die LUNA kleinere Bereiche von
    rund 80 Kilometern in der Aufklärung überblicken kann.
    Deshalb prüfen wir, ob wir im Herbst auch die Heron I
    nach Mali bringen können. Es geht uns nämlich darum,
    dass wir nicht nur die strategisch wichtigen Ballungszen-
    tren um Gao und Gao selber, wo viele Menschen leben,
    sondern auch die Verbindungsachsen zwischen den gro-
    ßen Städten überwachen können. Das betrifft die Städte
    Kidal und Timbuktu und die Verbindungen nach Gao. Es
    geht darum, dass wir auch dort Aufklärung haben.

    Meine Damen und Herren, der Einsatz in Mali ist
    wichtig. Es ist ein größerer Einsatz, es ist ein gefährli-
    cher Einsatz; aber er hilft dem Land. Er hilft auch un-
    seren eigenen Sicherheitsinteressen, weil er den Terror
    eindämmt, aber auch deshalb, weil Mali ein entscheiden-
    des Herkunfts- und Transitland bei Fluchtbewegungen
    ist. Dieser Einsatz stärkt die Vereinten Nationen, und er
    ist praktisch geübte europäische Solidarität; denn mit un-
    serem größeren Engagement entlasten wir auf die Dau-
    er nicht nur die Niederländer, sondern vor allem unsere

    französischen Freunde. Deshalb bitte ich das Haus um
    Unterstützung.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Nächster Redner ist der Kollege Niema Movassat für

die Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Niema Movassat


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Frau Mi-

    nisterin, Sie haben hier vieles gesagt; aber eines haben
    Sie verschwiegen, nämlich dass Sie deutsche Soldaten in
    ein Kriegsgebiet schicken wollen.


    (Beifall der Abg. Heike Hänsel [DIE LINKE])


    Die Bundeswehrbeteiligung an der UN-Mission
    MINUSMA in Mali wird massiv ausgeweitet. Bis zu
    650 Soldaten können Sie schicken. Das wird der größ-
    te laufende Afrikaeinsatz der Bundeswehr werden. Die
    Soldaten sollen jetzt auch in die Kampfgebiete im Nor-
    den Malis entsendet werden. Damit wird Deutschland
    endgültig Kriegspartei in Mali, und die Linke wird dazu
    Nein sagen.


    (Beifall bei der LINKEN – Rainer Arnold [SPD]: Ist die UNO Kriegspartei?)


    Bisher ist die Bundeswehr in Mali in der Ausbildung
    von Soldaten und in der Betankung von Flugzeugen
    aktiv gewesen. Doch nun wird dieser Einsatz zu einem
    Kampfeinsatz. Der Wehrbeauftragte, Herr Dr. Bartels,
    hat den Charakter dieses neuen Mali-Mandats präzise
    beschrieben. Er sagte:

    Es ist … eine gefährliche Mission, vergleichbar
    mit Afghanistan zur Zeit des Kampfeinsatzes der
    NATO …

    Es müssen doch hier im Haus alle Alarmglocken schril-
    len, wenn man so etwas hört.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir alle haben im Afghanistan-Krieg erlebt und er-
    leben immer noch, wie trotz jahrelanger Militärinter-
    vention die Taliban immer stärker werden, wie 55 Bun-
    deswehrsoldaten ums Leben kamen, wie 20 000 bis
    40 000 afghanische Zivilisten Opfer des Krieges wurden.
    Trotzdem will die Bundesregierung eine Ausweitung des
    Mali-Einsatzes – als hätte es Afghanistan nie gegeben.
    Lernen Sie doch einmal ausnahmsweise aus Ihren Feh-
    lern!


    (Beifall bei der LINKEN)


    Sie reden sich damit heraus, die deutschen Soldaten
    seien an der Terrorbekämpfung nicht direkt beteiligt; fürs
    Grobe sei nicht MINUSMA zuständig, sondern Frank-
    reich mit seiner eigenen Antiterrormission Barkhane.
    Wollen Sie uns eigentlich für dumm verkaufen? In Af-
    ghanistan war es doch ganz genauso: Die US-geführte

    Bundesministerin Dr. Ursula von der Leyen






    (A) (C)



    (B) (D)


    Operation Enduring Freedom war für die Kriegsführung
    zuständig; die NATO-Mission ISAF, an der die Bundes-
    wehr stark beteiligt war, sollte sich dagegen nicht direkt
    an Kampfhandlungen beteiligen. Am Ende stand ISAF
    mitten im Krieg. Man kann MINUSMA eben nicht von
    der Antiterrorbekämpfung trennen.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Wer Soldaten in ein Kriegsgebiet schickt, der wird dort
    am Ende auch Krieg führen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Seien Sie deshalb ehrlich zur Bevölkerung, und erzählen
    Sie nicht dieselben Märchen wie im Afghanistan-Krieg.

    Aber Ehrlichkeit gehört ohnehin nicht zu den Stärken
    der Bundesregierung. So behaupten Sie, dieser Bundes-
    wehreinsatz diene vor allem der strukturellen Bekämp-
    fung von Fluchtursachen.


    (Henning Otte [CDU/CSU]: Ja!)


    Seit wann dienen Militäreinsätze dazu, Fluchtursachen
    zu bekämpfen?


    (Dr. Bärbel Kofler [SPD]: Das Lesen des Mandats würde helfen!)


    Libyen wurde vom Westen in Schutt und Asche gelegt.
    Über welches nordafrikanische Land kommen sehr viele
    Flüchtlinge? Über Libyen. Der Irak wurde durch den US-
    Krieg völlig destabilisiert. Wo kommen viele Flüchtlinge
    her? Aus dem Irak. In Afghanistan war und ist die Bun-
    deswehr seit Jahren, und auch von da kommen sehr viele
    Flüchtlinge. Kriege beenden eben keine Fluchtursachen.
    Kriege sind Fluchtursache Nummer eins.


    (Beifall bei der LINKEN – Henning Otte [CDU/CSU]: Haben Sie den Mandatstext gelesen?)


    Fangen Sie endlich einmal an, Fluchtursachen zu besei-
    tigen. Dazu muss man die Ursachen von Krieg bekämp-
    fen. Dazu gehört der Kampf gegen Hunger, Elend, Ar-
    mut, und dazu gehört auch, werte Bundesregierung, dass
    Sie die Waffenexporte in alle Welt, die Deutschland vor-
    nimmt, endlich stoppen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ein Problem bei MINUSMA ist die strategische Aus-
    richtung. Die UN-Truppe hat den Auftrag, die malische
    Regierung darin zu unterstützen, die volle Kontrolle über
    das Land zurückzugewinnen. Gleichzeitig hat sie den
    Auftrag, neutraler Vermittler zwischen den Konfliktpar-
    teien zu sein, zu denen auch die malische Regierung ge-
    hört. Man kann aber nicht einerseits neutral sein und an-
    dererseits Land zurückgewinnen wollen. MINUSMA ist
    in einem Spannungsfeld, und das führt immer wieder zu
    Konfrontationen mit der Zivilbevölkerung. So kam es in
    der malischen Stadt Gao zu Protesten gegen MINUSMA.
    Dabei erschossen UN-Truppen drei Zivilisten. Sie schi-
    cken die Bundeswehr in ein Pulverfass, und das ist kom-
    plett verantwortungslos.


    (Beifall bei der LINKEN – Henning Otte [CDU/CSU]: Ihre Rede ist verantwortungslos!)


    Die Bundesregierung behauptet, dieser Bundeswehr-
    einsatz diene der Stabilisierung Malis. Aber wir sehen
    doch, dass Mali immer instabiler wird, dass selbst der
    Süden des Landes nicht mehr sicher ist, und das trotz der
    massiven Militärpräsenz.


    (Rainer Arnold [SPD]: Haben Sie nicht aufgepasst die letzten Jahre und gesehen, was los war?)


    Die Ausweitung des Einsatzes wird 36 Millionen Euro
    pro Jahr kosten. Diese 36 Millionen Euro könnten zur
    Stabilität beitragen, wenn man sie richtig einsetzen
    würde, wenn das Geld zur Armutsbekämpfung und zur
    strukturellen Entwicklung des völlig abgehängten Nor-
    dens Malis ausgegeben werden würde. Ein UN-Bericht
    kommt zu dem Ergebnis, dass im Norden des Landes vie-
    le Schulen seit drei Jahren geschlossen sind.


    (Ingo Gädechens [CDU/CSU]: Weil die Sicherheitslage so fragil ist!)


    Die Armut ist riesig. Es gab schon fünf Tuareg-Aufstän-
    de. Nur ein echter innermalischer Dialog, ziviler Wieder-
    aufbau und eine Beteiligung der breiten Bevölkerung am
    Rohstoffreichtum können einen sechsten Aufstand ver-
    hindern.

    Die deutsche Strategie für Mali geht einen gefährli-
    chen Weg, nämlich den einer Kriegsbeteiligung, den des
    Krieges gegen den Terror. Zu dieser militärischen Logik
    werden wir als Linke Nein sagen.


    (Beifall bei der LINKEN)