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ID1814912500

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    Plenarprotokoll 18/149 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 149. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Bundesmi- nisters Dr. Frank-Walter Steinmeier sowie der Abgeordneten Jutta Krellmann, Bettina Hagedorn, Erwin Rüddel, Klaus Barthel und Johannes Selle. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 A Wahl der Abgeordneten Petra Rode-Bosse als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 B Zusätzliche Ausschussüberweisungen . . . . . . 14633 B Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Aufstiegs- fortbildungsförderungsgesetzes Drucksache 18/7055 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 C b) Antrag der Abgeordneten Beate Walter- Rosenheimer, Kai Gehring, Özcan Mutlu, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Bildungs- zeit PLUS – Weiterbildung für alle er- möglichen, lebenslanges Lernen fördern Drucksache 18/7239 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 D c) Antrag der Abgeordneten Dr. Rosemarie Hein, Sigrid Hupach, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Durchlässigkeit in der Bildung sichern, Förderlücken zwi- schen beruflicher Bildung und Studium schließen Drucksache 18/7234 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 D Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 14634 A Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 14635 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14637 A Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14639 A Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF 14640 B Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14642 C Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14643 D Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14646 A Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 14647 B Dr. Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14648 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14648 D Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 14650 A Tagesordnungspunkt 5: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Mehr Klarheit für den Ver- braucher bei der Bezeichnung von Lebensmitteln – Das Deutsche Le- bensmittelbuch und die Deutsche Le- bensmittelbuch-Kommission reformie- ren Drucksache 18/7238 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14651 A b) Antrag der Abgeordneten Nicole Maisch, Harald Ebner, Friedrich Ostendorff, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Echte Reform der Deutschen Lebensmittelbuch-Kom- mission – Mehr Transparenz und Betei- ligung Drucksache 18/7242 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14651 B Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14651 B Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (zur Geschäftsordnung) . . . 14653 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016II Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) (zur Geschäftsordnung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14653 B Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (zur Geschäftsordnung) . . . 14653 C Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 14653 D Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14655 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14656 D Dr. Maria Flachsbarth, Parl. Staatssekretärin BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14658 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14659 D Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14660 D Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 14661 C Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14663 A Carola Stauche (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14664 D Ursula Schulte (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14666 A Tagesordnungspunkt 6: a) Antrag der Abgeordneten Harald Weinberg, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Zusatzbeiträge abschaffen – Parität wiederherstellen Drucksache 18/7237 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14667 D b) Antrag der Abgeordneten Maria Klein- Schmeink, Elisabeth Scharfenberg, Kordula Schulz-Asche, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Lasten und Kosten fair teilen – Paritätische Beteiligung der Ar- beitgeberinnen und Arbeitgeber an den Beiträgen der gesetzlichen Krankenver- sicherung wiederherstellen Drucksache 18/7241 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14667 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14668 A Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14668 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14670 B Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 14671 B Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14672 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14673 C Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 14674 B Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14675 A Hilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14675 C Lothar Riebsamen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14676 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14677 B Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14678 D Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14679 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14680 B Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14681 B Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14681 D Tagesordnungspunkt 22: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Geset- zes zur Änderung des Mess- und Eichgeset- zes Drucksache 18/7194 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14682 D Zusatztagesordnungspunkt 3: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion DIE LINKE: Fortgesetzte Militärkooperati- on mit Saudi-Arabien und der Türkei Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 14682 D Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . . 14684 A Claudia Roth (Augsburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14685 A Dr. Karl-Heinz Brunner (SPD) . . . . . . . . . . . . 14686 A Dr. Andreas Nick (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14687 A Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 14687 D Dr. Dorothee Schlegel (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14688 D Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14689 D Volker Mosblech (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14690 D Thomas Hitschler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14692 A Dagmar G. Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14693 A Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . . 14694 A Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung und Erweiterung der Beteiligung bewaff- neter deutscher Streitkräfte an der Multidi- mensionalen Integrierten Stabilisierungs- mission der Vereinten Nationen in Mali (MINUSMA) auf Grundlage der Resolu- tionen 2100 (2013), 2164 (2014) und 2227 (2015) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 25. April 2013, 25. Juni 2014 und 29. Juni 2015 Drucksache 18/7206 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14695 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 III Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14695 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 14696 C Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14697 D Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14699 B Peter Beyer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14700 C Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14701 C Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14702 B Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte zur Ausbildungsunterstützung der Sicherheitskräfte der Regierung der Region Kurdistan-Irak und der irakischen Streit- kräfte Drucksache 18/7207 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14703 C Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14703 C Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 14704 C Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . 14705 C Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14707 C Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . . 14708 D Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14709 D Tagesordnungspunkt 9: Erste Beratung des von den Abgeordneten Luise Amtsberg, Volker Beck (Köln), Katja Keul, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Asylverfahrensgesetzes – Streichung der obligatorischen Widerrufsprüfung Drucksache 18/6202 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14710 C Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14710 D Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14711 C Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 14712 D Dr. Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 14714 A Barbara Woltmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14716 A Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie über Tabaker- zeugnisse und verwandte Erzeugnisse Drucksache 18/7218 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14717 C Dr. Maria Flachsbarth, Parl. Staatssekretärin BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14717 D Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 14718 B Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14719 B Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14720 D Kordula Kovac (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14721 C Tagesordnungspunkt 11: Antrag der Abgeordneten Kathrin Vogler, Sabine Zimmermann (Zwickau), Herbert Behrens, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion DIE LINKE: Patientenberatung unab- hängig und gemeinnützig ausgestalten Drucksache 18/7042 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14722 C Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 14722 D Reiner Meier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14723 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14725 A Helga Kühn-Mengel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 14726 B Dr. Georg Kippels (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14727 B Heike Baehrens (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14728 D Tagesordnungspunkt 12: – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Registrierung und des Datenaustausches zu aufenthalts- und asylrechtlichen Zwecken (Datenaus- tauschverbesserungsgesetz) Drucksache 18/7043 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14729 D – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Re- gistrierung und des Datenaustausches zu aufenthalts- und asylrechtlichen Zwe- cken (Datenaustauschverbesserungsge- setz) Drucksachen 18/7203, 18/7258 . . . . . . . . . 14730 A – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/7259 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14730 A Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14730 A Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 14731 B Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 14732 B Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14733 B Nina Warken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14734 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016IV Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14735 C Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14736 C Tagesordnungspunkt 13: a) Antrag der Abgeordneten Ulle Schauws, Katja Dörner, Dr. Franziska Brantner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Gesetz zur Regulierung der Prostitutionsstätten vorlegen Drucksache 18/7243 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14737 D b) Antrag der Abgeordneten Cornelia Möhring, Ulla Jelpke, Sigrid Hupach, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Selbstbestimmungsrechte von Sexarbei- terinnen und Sexarbeitern stärken Drucksache 18/7236 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14738 A Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14738 A Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU). . . 14739 A Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14739 D Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 14740 D Ulrike Bahr (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14742 A Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14743 B Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14743 C Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . 14744 D Tagesordnungspunkt 14: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu dem Antrag der Fraktio- nen der CDU/CSU und SPD: Bevölkerungs- statistiken verbessern – Zivile Registrie- rungssysteme stärken Drucksachen 18/6549, 18/6994 . . . . . . . . . . . 14745 C Dr. Georg Kippels (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14745 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 14747 A Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 14747 D Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14749 B Tagesordnungspunkt 15: Antrag der Abgeordneten Dr. Rosemarie Hein, Sigrid Hupach, Eva Bulling-Schröter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Bildungsherausforderungen gemeinsam verantworten – Kooperationsverbot in der Bildung endlich aufheben Drucksache 18/6875 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14750 B Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 14750 C Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 14751 C Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 14752 D Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 14753 A Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14753 B Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 14754 B Xaver Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14755 C Dr. Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14756 D Elfi Scho-Antwerpes (SPD) . . . . . . . . . . . . 14757 B Tagesordnungspunkt 16: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe zu dem Antrag der Abgeordneten Tom Koenigs, Luise Amtsberg, Omid Nouripour, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Den Men- schenrechtsrat der Vereinten Nationen stär- ken Drucksachen 18/4430, 18/6433 . . . . . . . . . . . 14758 A Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14758 B Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 14759 C Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 14760 B Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14762 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14763 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 14765 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 14633 149. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 14765 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 14.01.2016 Berghegger, Dr. André CDU/CSU 14.01.2016 Daldrup, Bernhard SPD 14.01.2016 Dittmar, Sabine SPD 14.01.2016 Gottschalck, Ulrike SPD 14.01.2016 Gysi, Dr. Gregor DIE LINKE 14.01.2016 Hardt, Jürgen CDU/CSU 14.01.2016 Heinrich, Gabriela SPD 14.01.2016 Janecek, Dieter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.01.2016 Jantz, Christina SPD 14.01.2016 Kapschack, Ralf SPD 14.01.2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.01.2016 Nahles, Andrea SPD 14.01.2016 Post (Minden), Achim SPD 14.01.2016 Rehberg, Eckhardt CDU/CSU 14.01.2016 Röring, Johannes CDU/CSU 14.01.2016 Schäuble, Dr. Wolfgang CDU/CSU 14.01.2016 Spinrath, Norbert SPD 14.01.2016 Steinmeier, Dr. Frank- Walter SPD 14.01.2016 Veit, Rüdiger SPD 14.01.2016 Wicklein, Andrea SPD 14.01.2016 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 149. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 4 Berufliche Aufstiegsfortbildung TOP 5 Reform der Deutschen Lebensmittelbuch-Kommission TOP 6 Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenversicherung TOP 22 Überweisungen im vereinfachten Verfahren ZP 3 Aktuelle Stunde zur fortgesetzten Militärkooperation mit Saudi-Arabien und der Türkei TOP 7 Bundeswehreinsatz in Mali (MINUSMA) TOP 8 Bundeswehreinsatz Kurdistan-Irak TOP 9 Asylverfahrensgesetz – Widerrufsprüfung – TOP 10 Umsetzung der Richtlinie über Tabakerzeugnisse TOP 11 Patientenberatung TOP 12 Datenaustauschverbesserungsgesetz TOP 13 Stärkung der Rechte von Prostituierten TOP 14 Bevölkerungsstatistik TOP 15 Kooperationsverbot in der Bildung TOP 16 Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Sevim Dağdelen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen!

    Die Bundesregierung – so haben wir es von den koali-
    tionstragenden Fraktionen gehört – will weiterhin die
    Bundeswehr, Rüstung und Waffen in die Türkei schi-
    cken. Doch was für ein Land ist eigentlich die Türkei?
    Wie sieht es in diesem Land aus?

    Die Türkei ist das Land, in dem der türkische Staats-
    präsident Erdogan einen Krieg gegen die Kurden führt.
    Das Auswärtige Amt hat gestern im Auswärtigen Aus-






    (A) (C)



    (B) (D)


    schuss selbst betont, dass schon über 200 Zivilisten von
    türkischen Sicherheitskräften getötet worden sind.

    Die Türkei ist das Land, in dem gestern Herr Erdogan
    1 128 Akademiker, die an türkischen Universitäten leh-
    ren, mit Entlassung und Strafverfolgung bedroht hat. Und
    warum? Weil sie einen Appell für Freiheit und Deeska-
    lation insbesondere im Osten der Türkei initiiert haben.

    Die Türkei, das ist das Land, das die Grenze für wei-
    teren Nachschub von Kämpfern und Waffen für die Ter-
    rororganisation „Islamischer Staat“ in Syrien offen hält.

    Herr de Maizière, es geht nicht um eine 1 000 Kilome-
    ter lange Grenze, wie Sie gestern im Fernsehen erklärten,
    sondern es geht lediglich um eine 100 Kilometer lange
    Grenze zum IS. Und Sie wollen uns hier weismachen,
    dass die zweitgrößte NATO-Armee mit 900 000 Sicher-
    heitskräften seit Jahren nicht in der Lage ist, eine 100 Ki-
    lometer lange Grenze zu schließen? Ich biete Ihnen allen
    hier in diesem Haus an, mit Ihnen in die Region zu rei-
    sen. Ich werde Ihnen zeigen, wie kurz die Grenze ist und
    wie einfach man die Grenze schließen könnte, wenn man
    den Nachschub für den IS tatsächlich stoppen wollte.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Türkei ist das Land, in dem der „Islamische Staat“
    regelrecht hochgezüchtet wurde. Die Türkei ist das Land,
    von dem der Bundesnachrichtendienst berichtet, dass es
    Waffen an islamistische Terrorbanden in Syrien liefert.
    Die Türkei ist das Land, in dem der Chefredakteur der
    Tageszeitung Cumhuryiet, Can Dündar, seit fast zwei
    Monaten im Gefängnis sitzt, weil er Dokumente ver-
    öffentlicht hat, die die Verwicklung der türkischen Re-
    gierung in die Waffenlieferungen an islamistische Ter-
    rormilizen in Syrien belegen. Die Türkei ist das Land,
    das unter Bruch der Genfer Flüchtlingskonvention und
    internationalen Rechts syrische Flüchtlinge in das Bür-
    gerkriegsland abschiebt und dafür von der EU und von
    Ihnen mit 3 Milliarden Euro belohnt wird. Ich weise auf
    die heutige Monitor-Sendung in der ARD um 21.45 Uhr
    hin, in der genau hierfür Belege geliefert werden.

    Welche Konsequenzen zieht die Bundesregierung
    aus dieser Situation? Sie zieht gar keine Konsequenzen
    daraus. Ich sage Ihnen: Wer will, dass deutsche Waffen
    weiterhin in die Türkei Erdogans geliefert werden, der ist
    nicht nur politisch verantwortlich für diese Lieferungen,
    mit denen Erdogan Krieg gegen die Kurden führt. Er ist
    meiner Meinung nach auch persönlich verantwortlich. Er
    trägt persönlich eine Mitverantwortung für die Verbre-
    chen, die an der Zivilbevölkerung im Osten der Türkei
    begangen werden.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Sie legen mit an gegen die Kurden in der Türkei. Deshalb
    fordern wir von der Linken: Stoppen Sie die Waffenex-
    porte in die Türkei! Keinen Cent und keine Waffe an den
    Terrorpaten Erdogan!


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Bundesregierung will auch weiter Waffen an den
    Terrorstaat Saudi-Arabien liefern. Wie sieht die Situation
    dort aus? Massenhinrichtungen, man muss sagen: Mas-
    senschlächterei, wie beim „Islamischen Staat“, ein An-

    griffskrieg gegen den Jemen, Unterdrückung der eigenen
    Bevölkerung, Export islamistischen Terrors weltweit und
    Destabilisierung der gesamten Region, wie selbst der
    Bundesnachrichtendienst mitgeteilt hat. – So sieht es aus,
    wenn man nur ein paar Stichpunkte nennt. Und Sie? Was
    machen Sie? Sie machen weiter wie bisher und liefern
    Waffen an diese blutige Diktatur in Saudi-Arabien.

    Als ich vor Kurzem auf einer Reise mit Herrn Frank-
    Walter Steinmeier versuchte, ein Treffen mit dem geist-
    lichen Führer der Schiiten Nimr al-Nimr und seinem
    20-jährigen Neffen Ali al-Nimr, der ebenfalls verurteilt
    wurde, zu organisieren, hat mir das Auswärtige Amt die-
    sen Termin versagt. Und wissen Sie, mit welcher Begrün-
    dung? Sie meinten, der Schlächter Salman, der König
    dieser monarchistischen Diktatur, würde eventuell ver-
    stimmt werden, wenn eine Abgeordnete der Opposition
    es aus menschenrechtspolitischer Sicht für notwendig
    erachtet, sich mit diesen Gefangenen zu treffen. Ich finde
    einen solchen Umgang mit einem saudischen Terrorstaat
    unerträglich. Das zeigt, dass Ihnen jedweder Wertekom-
    pass verloren gegangen ist.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Sie haben keine Koordinaten mehr in Ihrer Außenpo-
    litik. Die Linke fordert Sie deshalb auf: Kehren Sie um!
    Eine Außenpolitik muss sich an Humanität, Gerechtig-
    keit und der Einhaltung von Menschenrechten ausrich-
    ten. Deshalb: Stoppen Sie die Rüstungsexporte! Stoppen
    Sie die Waffenlieferungen an die Türkei und Saudi-Ara-
    bien! Dabei – da bin ich mir sicher – haben Sie auf jeden
    Fall die Unterstützung der Mehrheit der Bevölkerung.
    Hören Sie auf, diese Terrorpaten zu unterstützen!

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Die Kollegin Dr. Dorothee Schlegel spricht jetzt für

die SPD.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Dorothee Schlegel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Meine Damen und Herren! Wir alle sind ent-
    setzt und schockiert über die terroristischen Gewaltakte
    des IS, die unschuldigen Menschen – vorgestern in Istan-
    bul waren viele Deutsche darunter – das Leben rauben.
    Der Terror rückt näher und kann überall geschehen. Die-
    ses Mal wurde das Herz der Türkei getroffen, Istanbul,
    die türkische Stadt, die Europa am nächsten ist. Der men-
    schenverachtende IS-Terror bedroht uns alle. In unserer
    Freiheit und unserer Lebensweise lassen wir uns aber
    nicht einschränken. Hierzu sei Goethe zitiert:

    Allen Gewalten
    Zum Trutz sich erhalten,
    nimmer sich beugen,
    kräftig sich zeigen,
    ...

    Sehr geehrte Damen und Herren, wir haben gestern
    im Europaausschuss mit Staatsminister Michael Roth in-

    Sevim Dağdelen






    (A) (C)



    (B) (D)


    tensiv über die aktuelle Situation in der Türkei – darauf
    lege ich nun den Fokus – diskutiert. Die Lage in der Tür-
    kei mit Sorge betrachtend waren wir uns einig, dass ein
    struktureller Dialog mehr denn je nötig und wichtig ist.
    Die Türkei ist für mich dabei nicht nur auf den Staatsprä-
    sidenten zu reduzieren.

    Mit David Bowie, der jüngst verstorben ist, könnte man
    fragen: Where are we now? Die EU und die Türkei stehen
    gemeinsam an einem Scheideweg. Ohne Not wurde der
    Türkei in den letzten Jahren auch von der schwarz-gel-
    ben Bundesregierung die Tür zum EU-Beitritt vor der
    Nase zugeschlagen. Das war ein gravierender Fehler.
    Unter Gerhard Schröder, also vor mehr als zehn Jahren,
    waren wir, was den Beitrittsprozess der Türkei betrifft,
    viel weiter. Angesichts dieses Spannungsverhältnisses ist
    es für die EU momentan zweifellos kompliziert, auf die
    Türkei zuzugehen; denn die Türkei macht – das haben
    meine Vorredner schon gesagt – erhebliche Rückschritte
    in den Bereichen Meinungs- und Pressefreiheit, Rechts-
    staatlichkeit und Minderheitenschutz. Doch wir müssen
    ebenso in den Fokus nehmen, welche gemeinsamen Inte-
    ressen – dabei geht es um mehr als um militärische und
    Sicherheitsinteressen – Europa und die Türkei bei ihrer
    Zusammenarbeit in der Flüchtlingskrise verfolgen. Mit
    dem gemeinsamen Aktionsplan wurde im EU-Türkei-Di-
    alog am 29. November letzten Jahres vereinbart, dass
    Ankara das Rückübernahmeabkommen zwischen der EU
    und der Türkei zum Juli 2016 implementieren wird.

    Die Wiederaufnahme der Beitrittsverhandlungen, die
    sofortige Eröffnung des Kapitels zur Wirtschafts- und
    Währungspolitik und die hoffentlich baldige Aufnahme
    der Verhandlungen über die Kapitel Rechtsstaatlichkeit
    und Menschenrechte liegen im ureigenen Interesse Eu-
    ropas. Darum ist es wichtig, dass die EU halbjährlich
    Gipfeltreffen mit der Türkei abhalten will; darum ist
    es richtig, dass die EU einen ständigen und hochrangig
    besetzten politischen Dialog einrichtet, beginnend mit
    Wirtschafts- und Energiefragen.

    Vielfach wurde auch hier kritisiert, dass der EU-Beitritt
    instrumentalisiert werde. Das ist nicht falsch. Menschen-
    rechtsorganisationen sprachen gar von einem schmut-
    zigen Deal sowie dem Ausverkauf europäischer Werte.
    Aber das sehe ich nicht so. Wir dürfen nicht vergessen,
    dass sich die EU aus außen- und sicherheitspolitischen
    Gründen für einen EU-Beitritt der Türkei ausgesprochen
    hat. Diese Interessen stehen gerade heute, in Zeiten des
    Staatenverfalls im Nahen Osten und angesichts seiner
    Auswirkungen, vordringlicher denn je im Raum. Die
    Türkei spielt als Haupttransitland eine Schlüsselrolle in
    der aktuellen Flüchtlingsbewegung. Die EU ist derzeit
    stärker denn je auf die Türkei angewiesen, stärker als
    umgekehrt. Darum war es wichtig, die Türkei wieder für
    eine Kooperation zu gewinnen. Die von Brüssel zugesag-
    ten sofortigen und längerfristigen finanziellen Hilfen für
    die Unterstützung von Flüchtlingen in der Türkei müs-
    sen jetzt aber auch fließen. Alle EU-Mitgliedstaaten sind
    dringend gehalten, ihre Hausaufgaben zu machen.

    Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier sprach
    vorgestern Abend bei der Auftaktveranstaltung zum
    OSZE-Vorsitz Deutschlands von Kultur durch Dialog
    und von Dialog durch Kultur. So ist es: Am Dialog auf

    allen Ebenen geht kein Weg vorbei. Wir sollten daher die
    Fortführung des Beitrittsprozesses als Chance begreifen.
    Denn trotz des Spannungsverhältnisses wollen wir auf
    ein gutes Verhältnis zur Türkei nicht verzichten.


    (Omid Nouripour [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das will niemand!)


    Dabei vergessen wir nicht, Rechtsstaatlichkeit und
    Menschenrechte einzufordern, auch mit Blick auf die
    Hinweise auf die Abschiebungen von syrischen und ira-
    kischen Flüchtlingen an der türkischen Grenze und die
    besorgniserregenden Entwicklungen im Südosten der
    Türkei. Auch die internen Friedensverhandlungen müs-
    sen dort wieder aufgenommen und fortgesetzt werden.

    Ich komme zum Schluss. Parallel zu jeglicher Mili-
    tärkooperation in und mit der Türkei müssen auch die
    Kooperation und Kommunikation auf diplomatischer
    und zwischenmenschlicher Ebene fortgeführt werden.
    Hier müssen Deutschland und die EU ihr ganzes diplo-
    matisches Gewicht in die Waagschale werfen. Es ist klar:
    Das Instrument Beitrittsverhandlungen ist, um im militä-
    rischen Jargon zu bleiben, das schärfste Schwert der EU.
    Denn es gilt das Primat der Friedenssicherung.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)