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ID1814911600

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    Plenarprotokoll 18/149 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 149. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Bundesmi- nisters Dr. Frank-Walter Steinmeier sowie der Abgeordneten Jutta Krellmann, Bettina Hagedorn, Erwin Rüddel, Klaus Barthel und Johannes Selle. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 A Wahl der Abgeordneten Petra Rode-Bosse als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 B Zusätzliche Ausschussüberweisungen . . . . . . 14633 B Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Aufstiegs- fortbildungsförderungsgesetzes Drucksache 18/7055 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 C b) Antrag der Abgeordneten Beate Walter- Rosenheimer, Kai Gehring, Özcan Mutlu, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Bildungs- zeit PLUS – Weiterbildung für alle er- möglichen, lebenslanges Lernen fördern Drucksache 18/7239 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 D c) Antrag der Abgeordneten Dr. Rosemarie Hein, Sigrid Hupach, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Durchlässigkeit in der Bildung sichern, Förderlücken zwi- schen beruflicher Bildung und Studium schließen Drucksache 18/7234 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 D Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 14634 A Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 14635 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14637 A Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14639 A Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF 14640 B Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14642 C Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14643 D Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14646 A Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 14647 B Dr. Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14648 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14648 D Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 14650 A Tagesordnungspunkt 5: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Mehr Klarheit für den Ver- braucher bei der Bezeichnung von Lebensmitteln – Das Deutsche Le- bensmittelbuch und die Deutsche Le- bensmittelbuch-Kommission reformie- ren Drucksache 18/7238 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14651 A b) Antrag der Abgeordneten Nicole Maisch, Harald Ebner, Friedrich Ostendorff, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Echte Reform der Deutschen Lebensmittelbuch-Kom- mission – Mehr Transparenz und Betei- ligung Drucksache 18/7242 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14651 B Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14651 B Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (zur Geschäftsordnung) . . . 14653 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016II Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) (zur Geschäftsordnung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14653 B Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (zur Geschäftsordnung) . . . 14653 C Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 14653 D Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14655 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14656 D Dr. Maria Flachsbarth, Parl. Staatssekretärin BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14658 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14659 D Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14660 D Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 14661 C Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14663 A Carola Stauche (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14664 D Ursula Schulte (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14666 A Tagesordnungspunkt 6: a) Antrag der Abgeordneten Harald Weinberg, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Zusatzbeiträge abschaffen – Parität wiederherstellen Drucksache 18/7237 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14667 D b) Antrag der Abgeordneten Maria Klein- Schmeink, Elisabeth Scharfenberg, Kordula Schulz-Asche, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Lasten und Kosten fair teilen – Paritätische Beteiligung der Ar- beitgeberinnen und Arbeitgeber an den Beiträgen der gesetzlichen Krankenver- sicherung wiederherstellen Drucksache 18/7241 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14667 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14668 A Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14668 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14670 B Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 14671 B Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14672 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14673 C Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 14674 B Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14675 A Hilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14675 C Lothar Riebsamen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14676 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14677 B Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14678 D Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14679 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14680 B Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14681 B Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14681 D Tagesordnungspunkt 22: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Geset- zes zur Änderung des Mess- und Eichgeset- zes Drucksache 18/7194 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14682 D Zusatztagesordnungspunkt 3: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion DIE LINKE: Fortgesetzte Militärkooperati- on mit Saudi-Arabien und der Türkei Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 14682 D Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . . 14684 A Claudia Roth (Augsburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14685 A Dr. Karl-Heinz Brunner (SPD) . . . . . . . . . . . . 14686 A Dr. Andreas Nick (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14687 A Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 14687 D Dr. Dorothee Schlegel (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14688 D Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14689 D Volker Mosblech (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14690 D Thomas Hitschler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14692 A Dagmar G. Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14693 A Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . . 14694 A Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung und Erweiterung der Beteiligung bewaff- neter deutscher Streitkräfte an der Multidi- mensionalen Integrierten Stabilisierungs- mission der Vereinten Nationen in Mali (MINUSMA) auf Grundlage der Resolu- tionen 2100 (2013), 2164 (2014) und 2227 (2015) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 25. April 2013, 25. Juni 2014 und 29. Juni 2015 Drucksache 18/7206 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14695 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 III Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14695 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 14696 C Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14697 D Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14699 B Peter Beyer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14700 C Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14701 C Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14702 B Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte zur Ausbildungsunterstützung der Sicherheitskräfte der Regierung der Region Kurdistan-Irak und der irakischen Streit- kräfte Drucksache 18/7207 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14703 C Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14703 C Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 14704 C Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . 14705 C Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14707 C Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . . 14708 D Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14709 D Tagesordnungspunkt 9: Erste Beratung des von den Abgeordneten Luise Amtsberg, Volker Beck (Köln), Katja Keul, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Asylverfahrensgesetzes – Streichung der obligatorischen Widerrufsprüfung Drucksache 18/6202 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14710 C Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14710 D Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14711 C Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 14712 D Dr. Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 14714 A Barbara Woltmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14716 A Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie über Tabaker- zeugnisse und verwandte Erzeugnisse Drucksache 18/7218 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14717 C Dr. Maria Flachsbarth, Parl. Staatssekretärin BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14717 D Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 14718 B Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14719 B Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14720 D Kordula Kovac (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14721 C Tagesordnungspunkt 11: Antrag der Abgeordneten Kathrin Vogler, Sabine Zimmermann (Zwickau), Herbert Behrens, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion DIE LINKE: Patientenberatung unab- hängig und gemeinnützig ausgestalten Drucksache 18/7042 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14722 C Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 14722 D Reiner Meier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14723 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14725 A Helga Kühn-Mengel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 14726 B Dr. Georg Kippels (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14727 B Heike Baehrens (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14728 D Tagesordnungspunkt 12: – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Registrierung und des Datenaustausches zu aufenthalts- und asylrechtlichen Zwecken (Datenaus- tauschverbesserungsgesetz) Drucksache 18/7043 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14729 D – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Re- gistrierung und des Datenaustausches zu aufenthalts- und asylrechtlichen Zwe- cken (Datenaustauschverbesserungsge- setz) Drucksachen 18/7203, 18/7258 . . . . . . . . . 14730 A – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/7259 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14730 A Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14730 A Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 14731 B Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 14732 B Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14733 B Nina Warken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14734 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016IV Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14735 C Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14736 C Tagesordnungspunkt 13: a) Antrag der Abgeordneten Ulle Schauws, Katja Dörner, Dr. Franziska Brantner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Gesetz zur Regulierung der Prostitutionsstätten vorlegen Drucksache 18/7243 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14737 D b) Antrag der Abgeordneten Cornelia Möhring, Ulla Jelpke, Sigrid Hupach, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Selbstbestimmungsrechte von Sexarbei- terinnen und Sexarbeitern stärken Drucksache 18/7236 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14738 A Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14738 A Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU). . . 14739 A Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14739 D Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 14740 D Ulrike Bahr (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14742 A Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14743 B Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14743 C Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . 14744 D Tagesordnungspunkt 14: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu dem Antrag der Fraktio- nen der CDU/CSU und SPD: Bevölkerungs- statistiken verbessern – Zivile Registrie- rungssysteme stärken Drucksachen 18/6549, 18/6994 . . . . . . . . . . . 14745 C Dr. Georg Kippels (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14745 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 14747 A Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 14747 D Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14749 B Tagesordnungspunkt 15: Antrag der Abgeordneten Dr. Rosemarie Hein, Sigrid Hupach, Eva Bulling-Schröter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Bildungsherausforderungen gemeinsam verantworten – Kooperationsverbot in der Bildung endlich aufheben Drucksache 18/6875 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14750 B Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 14750 C Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 14751 C Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 14752 D Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 14753 A Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14753 B Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 14754 B Xaver Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14755 C Dr. Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14756 D Elfi Scho-Antwerpes (SPD) . . . . . . . . . . . . 14757 B Tagesordnungspunkt 16: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe zu dem Antrag der Abgeordneten Tom Koenigs, Luise Amtsberg, Omid Nouripour, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Den Men- schenrechtsrat der Vereinten Nationen stär- ken Drucksachen 18/4430, 18/6433 . . . . . . . . . . . 14758 A Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14758 B Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 14759 C Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 14760 B Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14762 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14763 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 14765 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 14633 149. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 14765 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 14.01.2016 Berghegger, Dr. André CDU/CSU 14.01.2016 Daldrup, Bernhard SPD 14.01.2016 Dittmar, Sabine SPD 14.01.2016 Gottschalck, Ulrike SPD 14.01.2016 Gysi, Dr. Gregor DIE LINKE 14.01.2016 Hardt, Jürgen CDU/CSU 14.01.2016 Heinrich, Gabriela SPD 14.01.2016 Janecek, Dieter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.01.2016 Jantz, Christina SPD 14.01.2016 Kapschack, Ralf SPD 14.01.2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.01.2016 Nahles, Andrea SPD 14.01.2016 Post (Minden), Achim SPD 14.01.2016 Rehberg, Eckhardt CDU/CSU 14.01.2016 Röring, Johannes CDU/CSU 14.01.2016 Schäuble, Dr. Wolfgang CDU/CSU 14.01.2016 Spinrath, Norbert SPD 14.01.2016 Steinmeier, Dr. Frank- Walter SPD 14.01.2016 Veit, Rüdiger SPD 14.01.2016 Wicklein, Andrea SPD 14.01.2016 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 149. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 4 Berufliche Aufstiegsfortbildung TOP 5 Reform der Deutschen Lebensmittelbuch-Kommission TOP 6 Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenversicherung TOP 22 Überweisungen im vereinfachten Verfahren ZP 3 Aktuelle Stunde zur fortgesetzten Militärkooperation mit Saudi-Arabien und der Türkei TOP 7 Bundeswehreinsatz in Mali (MINUSMA) TOP 8 Bundeswehreinsatz Kurdistan-Irak TOP 9 Asylverfahrensgesetz – Widerrufsprüfung – TOP 10 Umsetzung der Richtlinie über Tabakerzeugnisse TOP 11 Patientenberatung TOP 12 Datenaustauschverbesserungsgesetz TOP 13 Stärkung der Rechte von Prostituierten TOP 14 Bevölkerungsstatistik TOP 15 Kooperationsverbot in der Bildung TOP 16 Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen Anlage
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    Rede von Wolfgang Gehrcke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Danke sehr. – Herr Präsident! Werte Kolleginnen und

    Kollegen! Wir haben bereits gestern begonnen, über die-
    ses Thema zu debattieren. Dies geschah in einer Aktuel-
    len Stunde, die die Regierungskoalition beantragt hatte.
    Es ist eine ganze Reihe weiterer Fragen zu klären. Ich
    darf versuchen, dazu einen Beitrag zu leisten. Ich finde
    es übrigens auch wichtig, dass wir solche Fragen in ei-

    Rudolf Henke






    (A) (C)



    (B) (D)


    ner großen Öffentlichkeit diskutieren, weil die Menschen
    in unserem Land natürlich wissen wollen, was man da-
    runter versteht, wenn von der Regierung häufiger gesagt
    wird, man wolle die Fluchtursachen bekämpfen. Man
    muss darüber reden, was Fluchtursachen sind, und das
    will die Linke.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich will nicht dabei zusehen, wie die deutsche Außen-
    politik im Nahen Osten – und nicht nur dort – immer un-
    glaubwürdiger wird. Ich finde, Deutschland beschmutzt
    sich, wenn der Eindruck entsteht, dass wir die Hinrich-
    tung oder, besser gesagt, die Morde in Saudi-Arabien
    hinnehmen, einfach so weitermachen und sagen: Das
    ist zwar bedauerlich, aber nicht zu ändern. Doch, das
    wäre zu ändern, wenn die internationale Gemeinschaft
    einschließlich Deutschlands sagen würde: Wir sind nicht
    mehr bereit, das hinzunehmen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das müssen wir in aller Öffentlichkeit deutlich machen.

    47 Menschen wurden an einem Tag abgeschlachtet,
    erschossen, erschlagen, enthauptet. Das ist der IS in Pra-
    xis. Man kann den IS nicht bekämpfen, indem man seine
    Methoden staatlich anwendet. Das geht überhaupt nicht,
    und deswegen muss man dort konsequent gegenhalten.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich möchte, dass das Regierungsgerede von Sau-
    di-Arabien als Stabilitätsanker in der Region aufhört. Bis
    heute redet die Bundesregierung davon, dass Saudi-Ara-
    bien ein Stabilitätsanker sei. Das kann doch in Riad nur
    so verstanden werden, dass es keine ernsthafte Gegen-
    wehr aus dem Westen gegen die Art und Weise des Vor-
    gehens dieses Staates gibt.


    (Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Das stimmt!)


    Die Bundesregierung hat bis heute die Frage nicht be-
    antwortet – ich hoffe, dass man heute eine Antwort darauf
    bekommt –, warum sie dem Staat Saudi-Arabien nicht
    sofort nach dieser politischen Mordorgie, die auch da-
    rauf zielte, dass die Vereinbarungen zu Syrien scheitern,
    angekündigt hat: Wir werden keine Waffen mehr liefern.
    Es wird keine Waffenverträge mehr geben. – Einem sol-
    chen Staat kann man keine Waffen anvertrauen. Das wäre
    doch das Mindeste, was man von der Bundesregierung
    hätte erwarten müssen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wenn die Bundesregierung nun behauptet, Saudi-Ara-
    bien sei ein Anker der Stabilität, möchte ich entgegnen:
    Diese Stabilität ist eine Stabilität der Friedhofsruhe, der
    Vernichtung von Demokratie, der Unterdrückung von
    Menschen. Das hat nichts mit Menschenrechten zu tun.
    Die Bundesregierung hat noch einmal gesagt, dass die
    Wahrung von Menschenrechten ein Kriterium dafür ist,
    ob man Waffenexporte genehmigt oder nicht. Mindestens
    das könnten Sie ja einhalten.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Saudi-Arabien ist durch Waffen- und Geldlieferungen
    für den Aufschwung des IS mit verantwortlich. Ob da-
    für, wie nun behauptet wird, reiche saudische Familien
    verantwortlich sind und nicht der Staat, das ist nicht sehr
    erheblich. Saudi-Arabien ist eine Kriegspartei in Syri-
    en. Ohne Saudi-Arabien hätte es diesen Krieg in dieser
    fruchtbaren Art und Weise in Syrien nicht gegeben, und
    Saudi-Arabien führt Krieg im Jemen. Jemen und Syrien
    unterscheiden sich kaum noch, was die Katastrophe für
    die Menschen angeht. Was dort geschieht, das ist Mord,
    und das ist auch die Vernichtung eines Staates, wie es der
    Jemen ist. Wenn wir die Art und Weise des Umgangs mit
    Saudi-Arabien weiter betreiben, bleibt den Menschen nur
    eine Chance: fluchtartig ihre Region zu verlassen, in der
    sie nicht leben können und nicht leben dürfen. Ich rede
    gar nicht davon, wie man ein Leben gestalten könnte.

    Ein Stabilitätsanker aus Sicht der Bundesregierung ist
    auch die Türkei, ist Erdogan. Erdogan führt aber Krieg
    gegen die Kurden. Wie kann man hier immer davon re-
    den, dass man die Kurdinnen und Kurden unterstützt,
    und gleichzeitig die Augen zumachen, wenn in den kur-
    dischen Gebieten in der Türkei – und nicht nur dort –
    Krieg gegen die Kurden geführt wird? Auch das hat mit
    Demokratie nichts zu tun.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich habe mich immer wieder gefragt, warum die Bun-
    desregierung sich so verhält. Es lohnt ja nicht, zu unter-
    stellen: Sie sind eben so. – Warum also verhält sich die
    Bundesregierung so? Ich habe ein sehr altes Zitat gefun-
    den, das ich zutreffend finde. Entschuldigen Sie die Spra-
    che; das ist nicht meine Sprache; ich zitiere das nur. – Der
    Ex-US-Präsident Roosevelt hat über den Diktator Nica-
    raguas, Somoza, einmal gesagt: Er ist ein Hurensohn,
    aber er ist unser Hurensohn.

    Genau diese Denkweise – das sind unsere Verbünde-
    ten; da kann man mal wegschauen, wo man nicht weg-
    schauen darf – finde ich in der Politik der Bundesregie-
    rung. Ich finde, das kann man nicht durchgehen lassen.

    Dieses Parlament muss sagen: Schluss mit Waffenlie-
    ferungen! Schluss damit, dass die Türkei als ein Land,
    das die Flüchtlinge daran hindern soll, nach Europa zu
    kommen, aufgerüstet wird! Demokratie ist nicht teilbar.
    Das muss man auch öffentlich verfechten. Das hat nichts
    damit zu tun, ob man miteinander redet oder nicht. Ich
    bin dafür, dass man miteinander redet. Aber man muss zu
    keinem Festival fahren, wenn man ernsthafte politische
    Debatten führt.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Für die CDU/CSU spricht jetzt der Kollege Roderich

Kiesewetter.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Wolfgang Gehrcke






(A) (C)



(B) (D)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Roderich Kiesewetter


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe Kol-

    leginnen und Kollegen! Der Nahe und Mittlere Osten
    steht vor einer ungeheuren Zerreißprobe. Ethnische, kul-
    turelle, religiöse Konflikte überlagern sich. Es droht der
    Zusammenbruch. Und wir machen eine Aktuelle Stunde
    und betrachten ausschließlich die Türkei und Saudi-Ara-
    bien. Meine Damen und Herren, das ist eine verfehlte
    Themensetzung.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Das war gestern auch nicht anders!)


    Gut aber ist, dass wir uns in dieser Woche in zwei Ak-
    tuellen Stunden um diese Thematik kümmern. Ich denke,
    die Türkei und Saudi-Arabien in einen Topf zu werfen,
    ist verfehlt. Die Türkei ist erprobter NATO-Partner.


    (Karin Binder [DIE LINKE]: Macht es das besser?)


    Da müssen wir Einfluss nehmen mit Blick auf ihr Ver-
    halten gegenüber den Kurden. Da müssen wir auch sehr
    deutlich machen, dass im Bereich der IS-Unterstützung
    einiges zu klären ist.


    (Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Ja!)


    Aber die Türkei und Saudi-Arabien in einen Topf zu wer-
    fen, ist schlichtweg falsch, liebe Kolleginnen und Kolle-
    gen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Deshalb möchte ich den Blick etwas weiten. Ich be-
    trachte das Thema Militärkooperation als deutlich zu
    verengt. Die Militärkooperation mit Saudi-Arabien ist
    nämlich auf einem ganz minimalen Niveau. Zwischen
    1965 und 2002 gab es eine intensive Ausbildungskoope-
    ration. Ich selbst habe in der Führungsakademie noch
    saudi-arabische Offiziere erlebt. Aber selbst wenn wir
    deutscherseits keine Militärkooperation mit Saudi-Ara-
    bien haben, so besucht doch jedes Jahr das NATO Defen-
    se College mit einer Delegation aus arabischen Staaten
    unseren Bundestag. Dabei haben wir Gelegenheit, den
    Gesprächsfaden aufrechtzuerhalten, weil Militär dort
    eine etwas andere Stellung hat als bei uns und unmittel-
    bar an die jeweilige Staatsführung berichtet, was es im
    Bundestag an Fragen und an Diskussionen gibt. Diesen
    Einfluss müssen wir auch mit Blick auf Gespräche mit
    Saudi-Arabien und anderen Staaten in der Golfregion
    aufrechterhalten.

    Was mir bei der Diskussion deutlich zu kurz kommt,
    ist die Bedeutung der sich überlagernden Machtlinien
    und dessen, dass inzwischen der Iran und Russland be-
    ginnen, ein Vakuum auszufüllen. Wir Deutschen, wir Eu-
    ropäer dürfen es nicht zulassen, dass dieses Vakuum von
    Russland und von Iran so ausgefüllt wird, dass hier ein
    Keil zwischen die USA und Europa getrieben wird und
    wir Europäer zuschauen.

    Das, was die Linke letztlich fordert, ist: keine Beteili-
    gung; die Region machen lassen. – Das ist vollkommen
    falsch. Der gesamte Bereich des Nahen und Mittleren
    Ostens gehört zu unserem Interessengebiet.


    (Wolfgang Gehrcke [DIE LINKE]: Das glaube ich!)


    Wir selbst sind persönlich in vielen Bereichen davon be-
    troffen: in unseren Familien, in unseren Vereinen. Hun-
    derttausende in Deutschland kümmern sich ehrenamtlich
    um Flüchtlinge aus dieser Region. Diesen Menschen und
    den vielen Gruppierungen mit ihrem bürgerschaftlichen
    Engagement gilt es ganz herzlich zu danken, liebe Kolle-
    ginnen und Kollegen.

    In dem Zusammenhang müssen wir eindeutig heraus-
    stellen, dass wir in den nächsten Wochen eine Eskalation
    zu befürchten haben. Noch in diesem Monat, vermutlich
    in der nächsten Woche, findet die Implementierung des
    Nuklearabkommens mit dem Iran statt. Mit dem Tag
    der Implementierung werden mindestens – und das sind
    niedrige Schätzungen – 70 Milliarden US-Dollar freige-
    geben, die zurzeit eingefroren sind, mit denen der Iran
    arbeiten kann. Seien wir nicht so blauäugig, zu glauben,
    der Iran werde das Geld in soziale und gesundheitspoli-
    tische Maßnahmen im eigenen Land stecken. Er wird die
    Nachbarschaftskriege im Jemen unterstützen und weiter
    Aufstandsbekämpfung mit Blick auf Bekämpfung von
    gemäßigten Rebellengruppen betreiben. Er wird weiter-
    hin Assad unterstützen, und er wird in vielen Bereichen
    mithelfen, zur Eskalation in Syrien beizutragen. Er wird
    weiter dazu beitragen, Assad zu stabilisieren, und wird
    alles tun, damit diese Mittel zur Entzweiung der gemä-
    ßigten Kräfte beitragen.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir müssen darauf
    achten, dass die Stabilisierung dieser Regionen nicht
    durch Macht- und Hegemonialfaktoren von Ländern wie
    Russland und Iran erfolgt.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Deshalb möchte ich mit einem Appell schließen. Die Eu-
    ropäische Union hat alle Fähigkeiten für eine diplomati-
    sche, ausgleichende, balancierende Politik. Wir müssen
    uns darauf einstellen, Jordanien und auch den Libanon in
    der Grenzsicherung zu unterstützen. Wir müssen uns sehr
    stark auf die Türkei konzentrieren, damit sie im Kampf
    gegen den IS alle Mittel freimacht. Wir sollten als EU
    und als Deutsche in der EU dazu beitragen, dass nicht
    nur das Welternährungsprogramm, sondern mit Blick
    auf die palästinensischen Gebiete auch die United Na-
    tions Relief and Works Agency for Palestine Refugees in
    the Near East unterstützt wird, die einen hervorragenden
    Beitrag für Bildung und Gesundheit und damit auch für
    Menschenwürde leistet.

    Es geht darum, die Organisationen, die in der Region
    bereits aktiv sind, zu unterstützen, damit die Ernährung,
    die Bildung und die Stabilisierung in den bereits vorhan-
    denen Flüchtlingslagern weiter fortgesetzt werden kön-
    nen. Das ist ein Beitrag zur Fluchtursachenbekämpfung.

    Deshalb geht es – weit weg von dem Thema Militärko-
    operation – um einen ganzheitlichen politischen Ansatz
    mit dem Oberziel UN-Mandat und starker europäischer






    (A) (C)



    (B) (D)


    Beitrag. Das kann Deutschland leisten. Hier müssen wir
    unsere Interessen formulieren. An dieser Stelle bitte ich
    auch um entsprechende Unterstützung.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)