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ID1814905800

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    Plenarprotokoll 18/149 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 149. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Bundesmi- nisters Dr. Frank-Walter Steinmeier sowie der Abgeordneten Jutta Krellmann, Bettina Hagedorn, Erwin Rüddel, Klaus Barthel und Johannes Selle. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 A Wahl der Abgeordneten Petra Rode-Bosse als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 B Zusätzliche Ausschussüberweisungen . . . . . . 14633 B Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Aufstiegs- fortbildungsförderungsgesetzes Drucksache 18/7055 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 C b) Antrag der Abgeordneten Beate Walter- Rosenheimer, Kai Gehring, Özcan Mutlu, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Bildungs- zeit PLUS – Weiterbildung für alle er- möglichen, lebenslanges Lernen fördern Drucksache 18/7239 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 D c) Antrag der Abgeordneten Dr. Rosemarie Hein, Sigrid Hupach, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Durchlässigkeit in der Bildung sichern, Förderlücken zwi- schen beruflicher Bildung und Studium schließen Drucksache 18/7234 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 D Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 14634 A Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 14635 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14637 A Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14639 A Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF 14640 B Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14642 C Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14643 D Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14646 A Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 14647 B Dr. Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14648 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14648 D Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 14650 A Tagesordnungspunkt 5: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Mehr Klarheit für den Ver- braucher bei der Bezeichnung von Lebensmitteln – Das Deutsche Le- bensmittelbuch und die Deutsche Le- bensmittelbuch-Kommission reformie- ren Drucksache 18/7238 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14651 A b) Antrag der Abgeordneten Nicole Maisch, Harald Ebner, Friedrich Ostendorff, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Echte Reform der Deutschen Lebensmittelbuch-Kom- mission – Mehr Transparenz und Betei- ligung Drucksache 18/7242 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14651 B Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14651 B Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (zur Geschäftsordnung) . . . 14653 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016II Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) (zur Geschäftsordnung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14653 B Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (zur Geschäftsordnung) . . . 14653 C Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 14653 D Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14655 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14656 D Dr. Maria Flachsbarth, Parl. Staatssekretärin BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14658 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14659 D Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14660 D Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 14661 C Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14663 A Carola Stauche (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14664 D Ursula Schulte (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14666 A Tagesordnungspunkt 6: a) Antrag der Abgeordneten Harald Weinberg, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Zusatzbeiträge abschaffen – Parität wiederherstellen Drucksache 18/7237 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14667 D b) Antrag der Abgeordneten Maria Klein- Schmeink, Elisabeth Scharfenberg, Kordula Schulz-Asche, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Lasten und Kosten fair teilen – Paritätische Beteiligung der Ar- beitgeberinnen und Arbeitgeber an den Beiträgen der gesetzlichen Krankenver- sicherung wiederherstellen Drucksache 18/7241 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14667 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14668 A Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14668 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14670 B Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 14671 B Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14672 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14673 C Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 14674 B Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14675 A Hilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14675 C Lothar Riebsamen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14676 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14677 B Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14678 D Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14679 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14680 B Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14681 B Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14681 D Tagesordnungspunkt 22: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Geset- zes zur Änderung des Mess- und Eichgeset- zes Drucksache 18/7194 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14682 D Zusatztagesordnungspunkt 3: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion DIE LINKE: Fortgesetzte Militärkooperati- on mit Saudi-Arabien und der Türkei Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 14682 D Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . . 14684 A Claudia Roth (Augsburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14685 A Dr. Karl-Heinz Brunner (SPD) . . . . . . . . . . . . 14686 A Dr. Andreas Nick (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14687 A Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 14687 D Dr. Dorothee Schlegel (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14688 D Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14689 D Volker Mosblech (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14690 D Thomas Hitschler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14692 A Dagmar G. Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14693 A Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . . 14694 A Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung und Erweiterung der Beteiligung bewaff- neter deutscher Streitkräfte an der Multidi- mensionalen Integrierten Stabilisierungs- mission der Vereinten Nationen in Mali (MINUSMA) auf Grundlage der Resolu- tionen 2100 (2013), 2164 (2014) und 2227 (2015) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 25. April 2013, 25. Juni 2014 und 29. Juni 2015 Drucksache 18/7206 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14695 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 III Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14695 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 14696 C Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14697 D Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14699 B Peter Beyer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14700 C Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14701 C Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14702 B Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte zur Ausbildungsunterstützung der Sicherheitskräfte der Regierung der Region Kurdistan-Irak und der irakischen Streit- kräfte Drucksache 18/7207 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14703 C Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14703 C Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 14704 C Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . 14705 C Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14707 C Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . . 14708 D Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14709 D Tagesordnungspunkt 9: Erste Beratung des von den Abgeordneten Luise Amtsberg, Volker Beck (Köln), Katja Keul, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Asylverfahrensgesetzes – Streichung der obligatorischen Widerrufsprüfung Drucksache 18/6202 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14710 C Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14710 D Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14711 C Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 14712 D Dr. Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 14714 A Barbara Woltmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14716 A Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie über Tabaker- zeugnisse und verwandte Erzeugnisse Drucksache 18/7218 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14717 C Dr. Maria Flachsbarth, Parl. Staatssekretärin BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14717 D Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 14718 B Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14719 B Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14720 D Kordula Kovac (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14721 C Tagesordnungspunkt 11: Antrag der Abgeordneten Kathrin Vogler, Sabine Zimmermann (Zwickau), Herbert Behrens, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion DIE LINKE: Patientenberatung unab- hängig und gemeinnützig ausgestalten Drucksache 18/7042 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14722 C Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 14722 D Reiner Meier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14723 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14725 A Helga Kühn-Mengel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 14726 B Dr. Georg Kippels (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14727 B Heike Baehrens (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14728 D Tagesordnungspunkt 12: – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Registrierung und des Datenaustausches zu aufenthalts- und asylrechtlichen Zwecken (Datenaus- tauschverbesserungsgesetz) Drucksache 18/7043 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14729 D – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Re- gistrierung und des Datenaustausches zu aufenthalts- und asylrechtlichen Zwe- cken (Datenaustauschverbesserungsge- setz) Drucksachen 18/7203, 18/7258 . . . . . . . . . 14730 A – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/7259 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14730 A Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14730 A Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 14731 B Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 14732 B Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14733 B Nina Warken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14734 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016IV Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14735 C Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14736 C Tagesordnungspunkt 13: a) Antrag der Abgeordneten Ulle Schauws, Katja Dörner, Dr. Franziska Brantner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Gesetz zur Regulierung der Prostitutionsstätten vorlegen Drucksache 18/7243 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14737 D b) Antrag der Abgeordneten Cornelia Möhring, Ulla Jelpke, Sigrid Hupach, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Selbstbestimmungsrechte von Sexarbei- terinnen und Sexarbeitern stärken Drucksache 18/7236 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14738 A Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14738 A Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU). . . 14739 A Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14739 D Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 14740 D Ulrike Bahr (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14742 A Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14743 B Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14743 C Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . 14744 D Tagesordnungspunkt 14: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu dem Antrag der Fraktio- nen der CDU/CSU und SPD: Bevölkerungs- statistiken verbessern – Zivile Registrie- rungssysteme stärken Drucksachen 18/6549, 18/6994 . . . . . . . . . . . 14745 C Dr. Georg Kippels (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14745 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 14747 A Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 14747 D Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14749 B Tagesordnungspunkt 15: Antrag der Abgeordneten Dr. Rosemarie Hein, Sigrid Hupach, Eva Bulling-Schröter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Bildungsherausforderungen gemeinsam verantworten – Kooperationsverbot in der Bildung endlich aufheben Drucksache 18/6875 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14750 B Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 14750 C Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 14751 C Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 14752 D Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 14753 A Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14753 B Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 14754 B Xaver Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14755 C Dr. Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14756 D Elfi Scho-Antwerpes (SPD) . . . . . . . . . . . . 14757 B Tagesordnungspunkt 16: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe zu dem Antrag der Abgeordneten Tom Koenigs, Luise Amtsberg, Omid Nouripour, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Den Men- schenrechtsrat der Vereinten Nationen stär- ken Drucksachen 18/4430, 18/6433 . . . . . . . . . . . 14758 A Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14758 B Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 14759 C Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 14760 B Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14762 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14763 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 14765 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 14633 149. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 14765 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 14.01.2016 Berghegger, Dr. André CDU/CSU 14.01.2016 Daldrup, Bernhard SPD 14.01.2016 Dittmar, Sabine SPD 14.01.2016 Gottschalck, Ulrike SPD 14.01.2016 Gysi, Dr. Gregor DIE LINKE 14.01.2016 Hardt, Jürgen CDU/CSU 14.01.2016 Heinrich, Gabriela SPD 14.01.2016 Janecek, Dieter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.01.2016 Jantz, Christina SPD 14.01.2016 Kapschack, Ralf SPD 14.01.2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.01.2016 Nahles, Andrea SPD 14.01.2016 Post (Minden), Achim SPD 14.01.2016 Rehberg, Eckhardt CDU/CSU 14.01.2016 Röring, Johannes CDU/CSU 14.01.2016 Schäuble, Dr. Wolfgang CDU/CSU 14.01.2016 Spinrath, Norbert SPD 14.01.2016 Steinmeier, Dr. Frank- Walter SPD 14.01.2016 Veit, Rüdiger SPD 14.01.2016 Wicklein, Andrea SPD 14.01.2016 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 149. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 4 Berufliche Aufstiegsfortbildung TOP 5 Reform der Deutschen Lebensmittelbuch-Kommission TOP 6 Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenversicherung TOP 22 Überweisungen im vereinfachten Verfahren ZP 3 Aktuelle Stunde zur fortgesetzten Militärkooperation mit Saudi-Arabien und der Türkei TOP 7 Bundeswehreinsatz in Mali (MINUSMA) TOP 8 Bundeswehreinsatz Kurdistan-Irak TOP 9 Asylverfahrensgesetz – Widerrufsprüfung – TOP 10 Umsetzung der Richtlinie über Tabakerzeugnisse TOP 11 Patientenberatung TOP 12 Datenaustauschverbesserungsgesetz TOP 13 Stärkung der Rechte von Prostituierten TOP 14 Bevölkerungsstatistik TOP 15 Kooperationsverbot in der Bildung TOP 16 Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Carola Stauche


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Kollegin-

    nen und Kollegen! Vor fast einem Jahr – das wurde heute
    schon genannt –, am 15. Januar 2015, diskutierten wir
    hier im Plenum des Deutschen Bundestags einen Antrag
    unserer Regierungskoalition mit dem Titel „Gesunde
    Ernährung stärken – Lebensmittel wertschätzen“. Darin
    finden sich zwei wunderschöne Sätze:

    Im Alltag der Verbraucherinnen und Verbraucher
    spielen Ernährung und gesunde sowie sichere Le-
    bensmittel eine zentrale Rolle. Nie zuvor waren Le-
    bensmittel in Deutschland so sicher, bezahlbar und
    vielfältig wie heute.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Diese Sätze galten damals, und diese Sätze gelten auch
    heute noch. Ich betone dies explizit, weil von mancher
    Seite unterschwellig der Eindruck erweckt wird, die
    deutsche Lebensmittelwirtschaft sei eine Bande von Be-
    trügern und die Verbraucherinnen und Verbraucher stän-
    den alle kurz vor einer Vergiftung.


    (Friedrich Ostendorff [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hat aber keiner gesagt!)


    Dirk Wiese






    (A) (C)



    (B) (D)


    Deshalb wiederhole ich:

    Nie zuvor waren Lebensmittel in Deutschland so si-
    cher, bezahlbar und vielfältig wie heute.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Unsere Land- und Ernährungswirtschaft leistet zum
    ganz überwiegenden Teil eine sehr gute Arbeit. Das
    Deutsche Lebensmittelbuch und die Deutsche Lebens-
    mittelbuch-Kommission haben hierzu in der Vergangen-
    heit einen ganz wichtigen Beitrag geleistet. Dafür ge-
    bührt ihr unser Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Jedoch auch in diesem Bereich gilt: Das Bessere ist der
    Feind des Guten. Ein im internationalen Vergleich hohes
    Niveau und mündige Bürgerinnen und Bürger lassen na-
    hezu folgerichtig die Forderung entstehen, sich nicht mit
    dem Erreichten zufriedenzugeben, sondern immer weiter
    nach Verbesserungen zu streben.

    Unstrittig ist, dass das Lebensmittelbuch und die
    Kommission reformiert werden müssen, um auch wei-
    terhin die ihnen zugedachte Aufgabe erfüllen zu können.
    Dabei geht es aber nicht um einen radikalen Umbau des
    Systems, sondern um eine behutsame und zielorientierte
    Weiterentwicklung des bewährten Instrumentes.

    Deshalb finde ich es sehr schade, dass der Antrag der
    Grünen Dinge vermischt: Einerseits fordert er, was ohne-
    hin bereits politischer Wille ist, nämlich die Ergebnisse
    der Evaluation des Lebensmittelbuches umzusetzen. Das
    findet sich auch im Antrag unserer Regierungskoalition.


    (Nicole Maisch [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist doch schön, dass wir uns mal einig sind!)


    Ich denke, Details muss ich hierzu nicht weiter ausfüh-
    ren. Das haben meine Vorredner bereits zur Genüge ge-
    tan.

    Andererseits verknüpft der Antrag damit Elemente,
    die mit dem Lebensmittelbuch nichts oder nur am Rande
    zu tun haben.


    (Karin Binder [DIE LINKE]: Das ist ja das Problem!)


    – Ja, genau. – Dazu kann ich nur sagen: Insbesondere das
    Mantra von der Lebensmittelampel wird nicht dadurch
    richtig, dass es permanent wiederholt wird, obwohl es
    gar nicht hierhergehört.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich möchte meine Rede vom Juni 2010 zum Thema
    Lebensmittelampel in Erinnerung rufen.


    (Lachen beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Im Land des Autos sind wir uns der Bedeutung von
    Ampeln durchaus bewusst, allerdings gehören die-
    se an Kreuzungen und nicht auf Lebensmittel. Auf
    der Straße helfen sie, den Verkehr zu regeln; auf
    Lebensmitteln führen sie dazu, den Verbraucher zu
    verwirren. Es mag schön aussehen, wenn alle Le-
    bensmittel mit grünen, gelben oder roten Punkten
    gekennzeichnet sind. Aber ist das nicht zu kurz ge-

    dacht? Sollen wir den Bürgern durch eine Ampel-
    kennzeichnung die Entscheidung leicht machen,


    (Zurufe von der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Ja!)


    keine Margarine mehr zu kaufen, weil diese mit
    einem roten Punkt gekennzeichnet ist? Das klingt
    polemisch, aber genau das ist die Ampelkennzeich-
    nung auch – Polemik oder vielmehr Aktionismus
    und Alibipolitik.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Außerdem widerspricht die Ampelkennzeichnung dem
    EU-Recht.


    (Gitta Connemann [CDU/CSU]: So ist es! – Ursula Schulte [SPD]: Quatsch!)


    Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, diese Aussa-
    ge war damals so richtig, wie sie es heute ist. Ich finde es
    schade, dass die Ampel doch immer wieder Eingang in
    Anträge findet, noch dazu in Anträge, die sich mit ande-
    ren Themen befassen.


    (Karin Binder [DIE LINKE]: Mit Lebensmitteln!)


    Ich denke, wichtiger als eine umfassende Entmündi-
    gung der Verbraucherinnen und Verbraucher durch we-
    nig aussagekräftige Symbolpolitik wie eine Lebensmit-
    telampel ist eine echte Information mündiger Bürger und
    Bürgerinnen, auf deren Grundlage sie sich eine eigene
    Meinung bilden können.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Was Sie machen, ist Placebopolitik!)


    Noch ein anderer Punkt ist mir in diesem Zusammen-
    hang wichtig: Der Deutsche Bauernverband weist in ei-
    ner Stellungnahme zu Recht darauf hin, dass so manche
    Irritation von Verbrauchern auch durch verlorengegange-
    nes Allgemeinwissen über die Erzeugung von Lebens-
    mitteln hervorgerufen wird. So sind im Normalfall weder
    Leber noch Käse Bestandteil von Leberkäse, weder frü-
    her noch heute, und das wird auch in Zukunft so sein. Er
    wird aber trotzdem Leberkäse heißen. Echte Aufklärung
    über Lebensmittel und deren Herstellung erreichen wir
    nicht mit einer Ampel.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ähnliches gilt für die Tierhaltungskennzeichnung von
    Fleisch: Das Gutachten des Wissenschaftlichen Beirates
    für Agrarpolitik beim BMEL hat darauf hingewiesen,
    dass es keine objektiven Anhaltspunkte dafür gibt, dass
    die Größe eines Tiermastbetriebs Einfluss auf das Tier-
    wohl hat. Das ist für mich ein wichtiger Hinweis darauf,
    dass die Dinge nicht so einfach sind, wie manchmal be-
    hauptet wird.

    Ich betone noch einmal: Wir sollten in unseren De-
    batten zu den Themen Ernährung und Landwirtschaft
    sachlich und themenbezogen diskutieren und nicht Dinge
    vermischen, die nicht vermischt gehören.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Carola Stauche






    (A) (C)



    (B) (D)


    In diesem Sinne soll mein Schlusswort auch wieder
    dem Antrag unserer Regierungskoalition gehören. Ich
    bin der Meinung, dass mit unserem Antrag ein bewährtes
    Konzept sinnvoll weiterentwickelt wird. Ich bin über-
    zeugt, dass ein reformiertes Lebensmittelbuch unsere er-
    folgreiche und verdienstvolle Land- und Ernährungswirt-
    schaft auch weiterhin nach Kräften unterstützen wird.

    Danke.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Willi Brase [SPD])




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Ursula Schulte ist für die SPD-Fraktion die letzte Red-

nerin zu diesem Tagesordnungspunkt.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ursula Schulte


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen

    und Herren auf der Tribüne! Liebe Kolleginnen und
    Kollegen! Ich freue mich wirklich, dass wir heute in der
    Kernzeit über mehr Klarheit für Verbraucherinnen und
    Verbraucher sprechen, Klarheit insbesondere dann, wenn
    es um die Bezeichnung von Lebensmitteln geht. Dabei
    ist es mir völlig egal, ob Grüne Woche ist oder nicht;
    denn mir ist einfach das Thema wichtig. Wenn die Grüne
    Woche dazu beiträgt, dass wir dieses Thema in die Kern-
    zeit hieven können, dann soll es mir recht sein.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Die SPD-Bundestagsfraktion hat bereits in der letzten
    Legislaturperiode deutlich gemacht, dass sie eine Ver-
    braucherpolitik für alle Menschen machen will. Es bleibt
    unser Ziel, alle Verbraucherinnen und Verbraucher in die
    Lage zu versetzen, ihren Bedürfnissen entsprechend klug
    einzukaufen und sich bewusst zu entscheiden. Das ist so-
    zusagen unser verbraucherpolitisches Credo.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir alle wissen, dass es den Verbraucher bzw. die Ver-
    braucherin so nicht gibt. Die Bedürfnisse sind sehr unter-
    schiedlich, die Kaufentscheidungen ebenso. Verbraucher
    handeln auch nicht immer rational. Viele Kaufentschei-
    dungen kommen aus dem Bauch heraus; das kenne ich
    auch persönlich. Am Ende ärgert man sich oft. Trotzdem:
    Wenn ich an der Ladentheke stehe und ein Produkt kau-
    fen will, dann habe ich auch das Recht, zu wissen, was
    drin ist. Das ist für mich Klarheit und Wahrheit.


    (Beifall bei der SPD)


    Es ist wichtig, dass wir über die Reform des Deut-
    schen Lebensmittelbuches und der Deutschen Lebens-
    mittelbuch-Kommission reden. Allerdings kennen viele
    Verbraucher und Verbraucherinnen das Lebensmittel-
    buch überhaupt nicht; auch das muss sich ändern. Das
    Buch hat sich nach meiner Meinung bewährt. Es ist aber
    in die Jahre gekommen. Wir müssen also Hand anlegen
    und das Buch fit für die Zukunft machen. In diesem Zu-
    sammenhang zitiere ich Herrn Minister Schmidt, der in
    einer Pressemitteilung im März 2015 gesagt hat, dass
    der Qualitätswettbewerb auf dem Lebensmittelmarkt

    gestärkt werden müsse, damit Verbraucherinnen und
    Verbraucher nachhaltige Kaufentscheidungen treffen
    können. Dazu sind aber klare und eindeutige Informati-
    onen über die Produkte notwendig. Dazu kann auch die
    Lebensmittelampel beitragen. Frau Stauche, hier bin ich
    ganz anderer Meinung als Sie. Ich will keinen Beipack-
    zettel bei Lebensmittelprodukten lesen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Effizienz, Transparenz, mehr Kommunikation und die
    daraus folgende Akzeptanz seien die Grundpfeiler des
    anstehenden Reformprozesses, so der Bundesminister. –
    Ich tue jetzt einfach einmal so, als ob der Minister an-
    wesend sei. Die SPD-Fraktion freut sich, Herr Minister,


    (Heiterkeit beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    dass Sie nun den Ankündigungsmodus aufgegeben haben
    und konkrete Eckpunkte vorlegen.


    (Beifall des Abg. Friedrich Ostendorff [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sehr gut!)


    Das hat doch recht lange gedauert. Aber es heißt nicht
    umsonst: Gut Ding will Weile haben. Seltsam, dass mir
    in diesem Zusammenhang auch das Wahljahr 2017 ein-
    fällt.

    Von unterschiedlichen Seiten wird derzeit Kritik am
    Deutschen Lebensmittelbuch geäußert. In der Tat ist
    vieles verbesserungswürdig. Es kann doch nicht ange-
    hen, dass ich beispielsweise Geflügelleberpastete kaufen
    möchte und dann feststellen muss, dass die Bestandteile
    vorwiegend aus Schweinefleisch bestehen. Ich habe ein-
    mal einen Blick in die Leitsätze zum Fleisch und zu den
    Fleischerzeugnissen geworfen. Dort ist bei der erwähn-
    ten Geflügelleberpastete von Gänseleber die Rede. Das
    ist auch richtig. Aber dann heißt es weiter: fettgewebs-
    und sehnenarmes Schweinefleisch, teilweise – das ist die
    Krönung des Ganzen – auch ohne Fleisch. Man könnte
    darüber lachen, wenn es nicht so ernst wäre.


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Gitta Connemann [CDU/CSU])


    Für mich ist klar: Der Anspruch der Verbraucher auf
    Wahrheit und Klarheit soll prägend für die Leitsätze des
    Deutschen Lebensmittelbuches sein. Wir müssen wissen,
    was wir kaufen. Wir können erwarten, dass in der Ge-
    flügelleberpastete größtenteils Geflügelleber enthalten
    ist. Für mich gilt: Was draufsteht, muss auch drin sein;
    das hat schon mein Kollege Carsten Träger betont. So
    einfach ist das eigentlich auch, selbst wenn der Deutsche
    Bauernverband meint, dass Leberkäse kaum Leber oder
    Käse enthalten würde und dass das immer schon so war.
    Das mag richtig sein, aber dann ist nicht das Unwissen
    der Verbraucher an dem Misstrauen gegenüber Lebens-
    mittelbezeichnungen schuld, sondern es sind schlichtweg
    die irreführenden Bezeichnungen.


    (Beifall bei der SPD)


    Carola Stauche






    (A) (C)



    (B) (D)


    Gesunde Ernährung fängt damit an, dass wir uns auf
    die Zutatenliste und die Kennzeichnung von Lebens-
    mitteln verlassen können. Das ist nicht nur für Allergi-
    ker von großer Bedeutung. Die allgemeinen Leitsätze
    des Lebensmittelbuches dienen dabei der Orientierung.
    Sie müssen aber verständlich formuliert und aktuell
    sein. Umfassende Verbraucherinformation und mehr
    Transparenz, das sind unsere Ziele. Deshalb hält meine
    Fraktion eine enge Verzahnung der Arbeit der Lebens-
    mittelbuch-Kommission mit dem Internetportal Lebens-
    mittelklarheit für sinnvoll.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Mit den Erkenntnissen, die die Verbraucherinnen und
    Verbraucher über diese Plattform mitteilen, hat sich die
    Kommission dann auch zwingend zu befassen. Letztend-
    lich sind doch die Verbraucher die Fachleute in eigener
    Sache.

    Die von Ihnen, Herr Minister, vorgelegten Eckpunkte
    scheinen in die richtige Richtung zu gehen. Schön, dass
    Sie damit unsere Forderung aufgreifen, die wir Sozialde-
    mokraten schon lange verfolgen. Es ist immer gut, wenn
    man lernfähig ist.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Lassen Sie mich noch einige Sätze zur Arbeit der
    Kommission sagen. Wenn die Deutsche Lebensmittel-
    buch-Kommission effektive, transparente und zielori-
    entierte Ergebnisse liefern soll, muss sie materiell und
    personell auch besser ausgestattet werden. Wir benötigen
    zusätzlich eine Straffung der Verfahrensabläufe, wir be-
    nötigen eine bessere Kommunikation, die dann zu mehr
    Klarheit und Akzeptanz der Ergebnisse führt.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Dabei plädiere ich weiterhin auch für eine gleichge-
    wichtige Interessenvertretung in der Kommission und
    verweise in diesem Zusammenhang noch einmal auf das
    SPD-Papier aus der letzten Wahlperiode. Wir haben da-
    mit den Ausbau der Verbraucherforschung gefordert. Die
    Verbraucherforschung gehört ganz selbstverständlich in
    die Kommission.


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Gitta Connemann [CDU/CSU])


    Wenn dann die Kommission zusätzlich von sich aus
    noch Initiativen ergreifen kann, dann können wir ein
    verbrauchergerechtes Lebensmittelbuch sowie eine noch
    effizienter arbeitende Lebensmittelbuch-Kommission er-
    reichen.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, mittlerweile bin ich
    ein ausgesprochener Fan der regionalen Produkte und
    der regionalen Vermarktung. Viele Verbraucherinnen
    und Verbraucher wollen inzwischen bei ihrem Einkauf
    ebenfalls wissen, woher die Produkte kommen. Wir dür-
    fen den Begriff „regional“ aber nicht verwässern oder
    inflationär benutzen. Meine Hoffnung ist, dass die Dis-
    kussion über das Deutsche Lebensmittelbuch die regio-
    nale Wertschöpfung politisch flankiert und einen Beitrag
    zu einer nachhaltigen Entwicklung bäuerlicher Land-
    wirtschaft leistet. Immer mehr Wachstum, immer mehr

    Export, das ist nur für wenige große Betriebe die richtige
    Richtung.

    Danke für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)