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ID1814904200

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    Plenarprotokoll 18/149 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 149. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Bundesmi- nisters Dr. Frank-Walter Steinmeier sowie der Abgeordneten Jutta Krellmann, Bettina Hagedorn, Erwin Rüddel, Klaus Barthel und Johannes Selle. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 A Wahl der Abgeordneten Petra Rode-Bosse als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 B Zusätzliche Ausschussüberweisungen . . . . . . 14633 B Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Aufstiegs- fortbildungsförderungsgesetzes Drucksache 18/7055 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 C b) Antrag der Abgeordneten Beate Walter- Rosenheimer, Kai Gehring, Özcan Mutlu, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Bildungs- zeit PLUS – Weiterbildung für alle er- möglichen, lebenslanges Lernen fördern Drucksache 18/7239 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 D c) Antrag der Abgeordneten Dr. Rosemarie Hein, Sigrid Hupach, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Durchlässigkeit in der Bildung sichern, Förderlücken zwi- schen beruflicher Bildung und Studium schließen Drucksache 18/7234 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 D Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 14634 A Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 14635 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14637 A Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14639 A Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF 14640 B Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14642 C Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14643 D Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14646 A Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 14647 B Dr. Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14648 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14648 D Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 14650 A Tagesordnungspunkt 5: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Mehr Klarheit für den Ver- braucher bei der Bezeichnung von Lebensmitteln – Das Deutsche Le- bensmittelbuch und die Deutsche Le- bensmittelbuch-Kommission reformie- ren Drucksache 18/7238 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14651 A b) Antrag der Abgeordneten Nicole Maisch, Harald Ebner, Friedrich Ostendorff, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Echte Reform der Deutschen Lebensmittelbuch-Kom- mission – Mehr Transparenz und Betei- ligung Drucksache 18/7242 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14651 B Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14651 B Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (zur Geschäftsordnung) . . . 14653 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016II Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) (zur Geschäftsordnung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14653 B Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (zur Geschäftsordnung) . . . 14653 C Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 14653 D Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14655 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14656 D Dr. Maria Flachsbarth, Parl. Staatssekretärin BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14658 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14659 D Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14660 D Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 14661 C Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14663 A Carola Stauche (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14664 D Ursula Schulte (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14666 A Tagesordnungspunkt 6: a) Antrag der Abgeordneten Harald Weinberg, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Zusatzbeiträge abschaffen – Parität wiederherstellen Drucksache 18/7237 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14667 D b) Antrag der Abgeordneten Maria Klein- Schmeink, Elisabeth Scharfenberg, Kordula Schulz-Asche, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Lasten und Kosten fair teilen – Paritätische Beteiligung der Ar- beitgeberinnen und Arbeitgeber an den Beiträgen der gesetzlichen Krankenver- sicherung wiederherstellen Drucksache 18/7241 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14667 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14668 A Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14668 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14670 B Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 14671 B Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14672 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14673 C Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 14674 B Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14675 A Hilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14675 C Lothar Riebsamen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14676 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14677 B Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14678 D Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14679 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14680 B Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14681 B Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14681 D Tagesordnungspunkt 22: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Geset- zes zur Änderung des Mess- und Eichgeset- zes Drucksache 18/7194 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14682 D Zusatztagesordnungspunkt 3: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion DIE LINKE: Fortgesetzte Militärkooperati- on mit Saudi-Arabien und der Türkei Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 14682 D Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . . 14684 A Claudia Roth (Augsburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14685 A Dr. Karl-Heinz Brunner (SPD) . . . . . . . . . . . . 14686 A Dr. Andreas Nick (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14687 A Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 14687 D Dr. Dorothee Schlegel (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14688 D Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14689 D Volker Mosblech (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14690 D Thomas Hitschler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14692 A Dagmar G. Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14693 A Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . . 14694 A Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung und Erweiterung der Beteiligung bewaff- neter deutscher Streitkräfte an der Multidi- mensionalen Integrierten Stabilisierungs- mission der Vereinten Nationen in Mali (MINUSMA) auf Grundlage der Resolu- tionen 2100 (2013), 2164 (2014) und 2227 (2015) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 25. April 2013, 25. Juni 2014 und 29. Juni 2015 Drucksache 18/7206 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14695 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 III Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14695 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 14696 C Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14697 D Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14699 B Peter Beyer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14700 C Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14701 C Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14702 B Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte zur Ausbildungsunterstützung der Sicherheitskräfte der Regierung der Region Kurdistan-Irak und der irakischen Streit- kräfte Drucksache 18/7207 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14703 C Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14703 C Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 14704 C Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . 14705 C Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14707 C Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . . 14708 D Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14709 D Tagesordnungspunkt 9: Erste Beratung des von den Abgeordneten Luise Amtsberg, Volker Beck (Köln), Katja Keul, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Asylverfahrensgesetzes – Streichung der obligatorischen Widerrufsprüfung Drucksache 18/6202 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14710 C Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14710 D Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14711 C Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 14712 D Dr. Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 14714 A Barbara Woltmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14716 A Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie über Tabaker- zeugnisse und verwandte Erzeugnisse Drucksache 18/7218 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14717 C Dr. Maria Flachsbarth, Parl. Staatssekretärin BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14717 D Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 14718 B Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14719 B Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14720 D Kordula Kovac (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14721 C Tagesordnungspunkt 11: Antrag der Abgeordneten Kathrin Vogler, Sabine Zimmermann (Zwickau), Herbert Behrens, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion DIE LINKE: Patientenberatung unab- hängig und gemeinnützig ausgestalten Drucksache 18/7042 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14722 C Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 14722 D Reiner Meier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14723 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14725 A Helga Kühn-Mengel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 14726 B Dr. Georg Kippels (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14727 B Heike Baehrens (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14728 D Tagesordnungspunkt 12: – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Registrierung und des Datenaustausches zu aufenthalts- und asylrechtlichen Zwecken (Datenaus- tauschverbesserungsgesetz) Drucksache 18/7043 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14729 D – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Re- gistrierung und des Datenaustausches zu aufenthalts- und asylrechtlichen Zwe- cken (Datenaustauschverbesserungsge- setz) Drucksachen 18/7203, 18/7258 . . . . . . . . . 14730 A – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/7259 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14730 A Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14730 A Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 14731 B Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 14732 B Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14733 B Nina Warken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14734 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016IV Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14735 C Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14736 C Tagesordnungspunkt 13: a) Antrag der Abgeordneten Ulle Schauws, Katja Dörner, Dr. Franziska Brantner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Gesetz zur Regulierung der Prostitutionsstätten vorlegen Drucksache 18/7243 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14737 D b) Antrag der Abgeordneten Cornelia Möhring, Ulla Jelpke, Sigrid Hupach, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Selbstbestimmungsrechte von Sexarbei- terinnen und Sexarbeitern stärken Drucksache 18/7236 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14738 A Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14738 A Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU). . . 14739 A Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14739 D Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 14740 D Ulrike Bahr (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14742 A Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14743 B Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14743 C Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . 14744 D Tagesordnungspunkt 14: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu dem Antrag der Fraktio- nen der CDU/CSU und SPD: Bevölkerungs- statistiken verbessern – Zivile Registrie- rungssysteme stärken Drucksachen 18/6549, 18/6994 . . . . . . . . . . . 14745 C Dr. Georg Kippels (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14745 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 14747 A Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 14747 D Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14749 B Tagesordnungspunkt 15: Antrag der Abgeordneten Dr. Rosemarie Hein, Sigrid Hupach, Eva Bulling-Schröter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Bildungsherausforderungen gemeinsam verantworten – Kooperationsverbot in der Bildung endlich aufheben Drucksache 18/6875 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14750 B Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 14750 C Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 14751 C Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 14752 D Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 14753 A Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14753 B Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 14754 B Xaver Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14755 C Dr. Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14756 D Elfi Scho-Antwerpes (SPD) . . . . . . . . . . . . 14757 B Tagesordnungspunkt 16: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe zu dem Antrag der Abgeordneten Tom Koenigs, Luise Amtsberg, Omid Nouripour, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Den Men- schenrechtsrat der Vereinten Nationen stär- ken Drucksachen 18/4430, 18/6433 . . . . . . . . . . . 14758 A Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14758 B Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 14759 C Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 14760 B Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14762 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14763 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 14765 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 14633 149. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 14765 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 14.01.2016 Berghegger, Dr. André CDU/CSU 14.01.2016 Daldrup, Bernhard SPD 14.01.2016 Dittmar, Sabine SPD 14.01.2016 Gottschalck, Ulrike SPD 14.01.2016 Gysi, Dr. Gregor DIE LINKE 14.01.2016 Hardt, Jürgen CDU/CSU 14.01.2016 Heinrich, Gabriela SPD 14.01.2016 Janecek, Dieter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.01.2016 Jantz, Christina SPD 14.01.2016 Kapschack, Ralf SPD 14.01.2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.01.2016 Nahles, Andrea SPD 14.01.2016 Post (Minden), Achim SPD 14.01.2016 Rehberg, Eckhardt CDU/CSU 14.01.2016 Röring, Johannes CDU/CSU 14.01.2016 Schäuble, Dr. Wolfgang CDU/CSU 14.01.2016 Spinrath, Norbert SPD 14.01.2016 Steinmeier, Dr. Frank- Walter SPD 14.01.2016 Veit, Rüdiger SPD 14.01.2016 Wicklein, Andrea SPD 14.01.2016 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 149. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 4 Berufliche Aufstiegsfortbildung TOP 5 Reform der Deutschen Lebensmittelbuch-Kommission TOP 6 Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenversicherung TOP 22 Überweisungen im vereinfachten Verfahren ZP 3 Aktuelle Stunde zur fortgesetzten Militärkooperation mit Saudi-Arabien und der Türkei TOP 7 Bundeswehreinsatz in Mali (MINUSMA) TOP 8 Bundeswehreinsatz Kurdistan-Irak TOP 9 Asylverfahrensgesetz – Widerrufsprüfung – TOP 10 Umsetzung der Richtlinie über Tabakerzeugnisse TOP 11 Patientenberatung TOP 12 Datenaustauschverbesserungsgesetz TOP 13 Stärkung der Rechte von Prostituierten TOP 14 Bevölkerungsstatistik TOP 15 Kooperationsverbot in der Bildung TOP 16 Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen Anlage
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    Rede von Elvira Drobinski-Weiß


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Sehr verehrte Damen und Herren

    auf den Tribünen! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Es
    hat wohl selten ein Antrag im Bundestag so schnell Wir-
    kung gezeigt wie unser Antrag zur Reform des Lebens-
    mittelbuches, den wir heute gemeinsam mit unserem Ko-
    alitionspartner hier einbringen; denn gestern haben wir
    überraschend erfahren, dass Minister Schmidt heute –
    also, liebe Karin, doch sehr zeitnah – seine Eckpunkte
    zur Reform des Lebensmittelbuches vorstellt. Das freut
    uns natürlich;


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie der Abg. Gitta Connemann [CDU/CSU])


    denn wir haben seit Monaten gewartet, und es ist nichts
    passiert. Etwas befremdlich stimmt mich nur, dass wir
    als Mitglieder der Regierungsfraktionen darüber so spät
    informiert wurden,


    (Harald Ebner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hui! – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Die Opposition gar nicht!)


    Karin Binder






    (A) (C)



    (B) (D)


    obwohl wir doch immer nach dem Stand der Dinge ge-
    fragt haben. Na ja, was wahr ist, muss wahr bleiben.


    (Friedrich Ostendorff [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hört! Hört!)


    Nun gut. Dann kommt hoffentlich endlich Fahrt auf in
    Sachen Lebensmittelbuchreform.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen von der CDU/
    CSU-Fraktion, wenn wir mit unseren Anträgen so erfolg-
    reich sind, dann fallen mir noch jede Menge Themen ein,
    zu denen wir Anträge einbringen müssen, damit Sie aus
    der Warteschleife kommen und endlich etwas passiert.
    Ein Stichwort für mich ist natürlich – Sie sehen es mir
    nach – die Gentechnik.

    Doch nun zurück zum eigentlichen Thema. Schenken
    wir der Deutschen Lebensmittelbuch-Kommission die
    Aufmerksamkeit, die sie verdient. Die Grüne Woche ist
    dafür eine gute Gelegenheit. Karin, ich sehe das sehr viel
    positiver als du.

    Für die große Mehrheit der Verbraucherinnen und Ver-
    braucher dürfte das Lebensmittelbuch bislang ein Buch
    mit sieben Siegeln sein.


    (Friedrich Ostendorff [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stimmt!)


    Doch das Schattendasein, das die Deutsche Lebensmit-
    telbuch-Kommission in der Öffentlichkeit führt, wird ih-
    rer Bedeutung nicht gerecht; denn sie bestimmt maßgeb-
    lich mit, was in den Lebensmitteln enthalten ist, die wir
    als Konsumenten in den Regalen der Supermärkte wie-
    derfinden. Inzwischen hat die Deutsche Lebensmittel-
    buch-Kommission in ihren Leitsätzen mehr als 2 000 Le-
    bensmittel aufgelistet und beschrieben; Frau Connemann
    hat darüber schon informiert. Sie gelten als wichtige
    Richtlinien dafür, auf welche Art und Weise Produkte
    hergestellt werden müssen, wenn sie einen bestimmten
    Namen tragen. Für die Unternehmen liegen die Vorteile
    auf der Hand: Gemeinsame Standards garantieren einen
    fairen Wettbewerb und verhindern, dass schwarze Scha-
    fe Produkte, die von minderwertiger Qualität sind, unter
    dem gleichen Namen verkaufen.

    Vor allem sind gemeinsame Leitsätze aber wichtig, um
    Verbraucherinnen und Verbraucher beim Griff ins Super-
    marktregal vor Täuschung und Irreführung zu schützen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie der Abg. Gitta Connemann [CDU/CSU])


    Wenn sie auf dem Etikett einer Verpackung „Pfirsich-Ma-
    racuja“ lesen, dann sollen sie sicher sein können, dass
    in dem Produkt auch solche Früchte enthalten sind und
    nicht nur deren Aromen; denn Verbraucher sind keine
    Detektive. Sie sollen ohne Lupe, Handy oder einen Ab-
    schluss in Ernährungswissenschaft in der Lage sein, zu
    erkennen, was sie kaufen. Und genau da liegt die Krux.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Viele der Leitsätze im Deutschen Lebensmittelbuch
    sind heute so formuliert, dass sie dem Verbraucherver-
    ständnis widersprechen. Das heißt schlicht: Wir verste-
    hen sie nicht. Schokoladenpudding muss demnach nicht

    mehr als 1 Prozent Kakao enthalten. In Lammwurst darf
    auch Schweinefleisch verarbeitet sein, und wer glaubt,
    Kalbswürstchen enthielten vor allem Kalbfleisch, der
    irrt. Doch das Bedürfnis der Menschen nach klaren,
    wahrheitsgemäßen Informationen darüber, wie Lebens-
    mittel hergestellt und verarbeitet wurden, ist in den letz-
    ten Jahren gewachsen. Sie wollen sich darauf verlassen
    können, dass Lebensmittel das enthalten, was der Name
    auf der Verpackung ihnen verspricht. Kennzeichnungen,
    die eine Qualität suggerieren, die nicht gegeben ist, wol-
    len sie nicht. Davon zeugen die vielen Meldungen, die
    beim Portal Lebensmittelklarheit.de von Verbraucherin-
    nen und Verbrauchern eingehen, die sich durch Produkt-
    kennzeichnungen getäuscht fühlen.

    Im Koalitionsvertrag haben wir durchgesetzt, dass
    sich die Leitsätze im Deutschen Lebensmittelbuch künf-
    tig klar an den Erwartungen der Konsumenten orien-
    tieren. Damit kommt der Verbraucherforschung bei der
    Erarbeitung der Leitsätze eine ganz wichtige Funktion
    zu. Heute sind in der Deutschen Lebensmittelbuch-Kom-
    mission – Frau Binder hat es schon erwähnt – Rechts-
    und Wirtschaftswissenschaftler, Ernährungsphysiologen
    und Lebensmitteltechniker vertreten. Aber es gibt in der
    Gruppe der Wissenschaftler niemanden, der systematisch
    hinterfragt, welche Erwartungen die Verbraucherinnen
    und Verbraucher tatsächlich mit einer bestimmten Pro-
    duktkennzeichnung verknüpfen. Wir wollen deshalb,
    dass künftig auch zwingend Vertreter der Verbraucher-
    forschung in die Lebensmittelbuch-Kommission berufen
    werden und die Ergebnisse der Verbraucherforschung
    besser genutzt werden.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Zudem müssen den Mitgliedern der Kommission mehr
    eigene finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, damit sie,
    wenn es notwendig ist, selbst Verbraucherbefragungen in
    Auftrag geben können. Wir wollen, dass die Erkenntnisse,
    die im Internetportal Lebensmittelklarheit.de gesammelt
    werden, in die Arbeit der Lebensmittelbuch-Kommission
    einfließen. Wird dort eine verwirrende Kennzeichnungs-
    praxis offensichtlich, soll sich die Kommission mit die-
    ser Problematik auseinandersetzen.

    Sehr geehrte Frau Staatssekretärin, mit dem Antrag
    haben wir eine gute Vorlage geschaffen, um ein neues
    Kapitel in der Geschichte der Deutschen Lebensmittel-
    buch-Kommission zu schreiben. Wenn wir den Verbrau-
    cherinnen und Verbrauchern endlich die Rolle einräu-
    men, die ihnen zusteht, dann bin ich auch sicher, dass es
    ein Erfolg wird.

    Danke für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Nicole Maisch ist die nächste Rednerin für die Frakti-

on Bündnis 90/Die Grünen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Nicole Maisch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Die Arbeit der Lebensmittelbuch-Kommission und ihre
    Leitsätze, die häufig völlig an den Erwartungen der Ver-

    Elvira Drobinski-Weiß






    (A) (C)



    (B) (D)


    braucherinnen und Verbraucher vorbeigehen, stehen seit
    Jahren zu Recht in der Kritik. Deshalb ist es gut, dass
    sich die Koalition des Themas annimmt und einen Antrag
    vorgelegt hat, den auch wir nicht komplett schlecht fin-
    den. Ich finde es total interessant, dass der Minister seine
    Eckpunkte heute der Öffentlichkeit, aber offensichtlich
    weder dem Koalitionspartner noch dem Parlament prä-
    sentieren will.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Es wurde gesagt, er hätte wichtige Termine auf der
    Grünen Woche. Wir haben noch einmal nachgefragt,
    wann diese dann anfangen. Das ist um 12 Uhr. Offen-
    sichtlich hat sich der Minister zu Fuß auf den Weg in die
    Messehallen gemacht. Wir finden das ökologisch gut,
    aber angesichts der Tatsache, dass wir als Parlament das
    Recht haben, mit dem Minister zu sprechen, finde ich es
    eine ziemliche Frechheit.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Ein letzter Satz dazu: Die offizielle Eröffnung der
    Grünen Woche beginnt heute Abend. Es wird auch über
    Nacht noch an den Ständen geschraubt. Baut der Minister
    den Stand des BMEL selbst? Was macht er jetzt eigent-
    lich auf der Grünen Woche? Warum diskutiert er nicht
    mit uns hier?


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Meine Damen und Herren, die Kolleginnen und Kol-
    legen haben viele absurde Beispiele gebracht: Zitro-
    nenlimo ohne eine Spur von Zitrone, Seelachs, der kein
    Lachs, sondern ein dorschartiger Kohlfisch ist. Es gibt
    eine ganze Menge zu verändern. Das ist natürlich keine
    sinnvolle Verbraucherinformation, sondern quasi staat-
    lich abgesicherte Verbrauchertäuschung. Dass das nicht
    so bleiben kann, sehen Sie auch selbst. Deshalb haben
    Sie einen Antrag vorgelegt. Dort stehen positive Sachen
    drin. Wir haben noch zwei grundsätzliche Punkte, die
    man verbessern müsste, damit mehr Klarheit und Wahr-
    heit herrschen.

    Der erste Punkt ist eine grundsätzliche Orientierung
    der Bezeichnung an den Verbrauchererwartungen. Das
    heißt, man muss hinterher die Verbraucher befragen:
    Ist die Bezeichnung wirklich das, was ihr zum Beispiel
    unter Schokocreme, Zitronenlimo und Schinkenbrot ver-
    steht, oder ist es anders? Wenn die Bezeichnung an den
    Verbrauchererwartungen vorbeigeht, dann ist sie nicht
    brauchbar, dann muss eine neue gefunden werden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Natürlich brauchen wir Transparenz darüber, was in
    diesem Gremium passiert. Dazu gehört auch: Wer hat
    welches Interesse vertreten? Das heißt: Ist eine bestimm-
    te Verkehrsauffassung von der Industrie gepusht worden
    oder von den Verbraucherschützerinnen und Verbrau-
    cherschützern? Auch dazu gehören Klarheit und Wahr-
    heit. Hier springt Ihr Antrag ein bisschen zu kurz.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Es gibt einige gute Vorschläge von der Koalition. Im
    letzten Jahr haben wir vor der Grünen Woche einen ganz
    guten Antrag zum Thema Ernährung beraten. Das war
    wunderbar. Was haben Sie nicht alles gefordert: gesün-
    dere Lebensmittel im Supermarkt, Reduzierung von Zu-
    cker, Salz und Fett, Verbesserung der Kita- und Schulver-
    pflegung, Eindämmung der Lebensmittelverschwendung
    und – weil Sie so schön dabei waren – keine Quengelkas-
    sen mehr in Supermärkten. Ich würde den Minister ger-
    ne fragen – das geht jetzt nicht, deswegen frage ich die
    Staatssekretärin –: Was ist seitdem umgesetzt worden?
    Ich kann Ihnen sagen: Nichts. Dieser Minister betreibt
    Arbeitsverweigerung seit zweieinhalb Jahren.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Wenn Sie mehr Transparenz und Täuschungsschutz für
    Verbraucherinnen und Verbraucher wollen: Warum gam-
    melt dann der Gesetzentwurf zum Lebens- und Futter-
    mittelgesetzbuch seit Monaten auf dem Ministerschreib-
    tisch? Ich habe gestern die Staatssekretärin gefragt, wie
    lange er da noch Staub ansetzen soll. Sie hat mir gesagt –
    Zitat –: Dies lässt sich im Moment in einer weiteren Kon-
    kretisierung noch nicht darstellen. – Auf Deutsch: Der
    Minister wird sich nicht damit beschäftigen, er weiß auch
    nicht, wann; wir lassen es einfach liegen und hoffen, dass
    die Bevölkerung es nicht merkt. – So, finde ich, kann
    man keine Politik machen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Was ist bei der Qualitätsoffensive zur Verbesserung
    des Schulessens in Deutschland eigentlich wirklich in den
    Bundesländern, in den Schulen angekommen? 290 000
    Euro machen Sie für alle 16 Vernetzungsstellen Schul-
    verpflegung locker – das haben Sie der Kollegin Binder
    in einer E-Mail geschrieben. Ich finde, das ist ziemlich
    wenig. Die Studie, mit der sich Herr Schmidt erzählen
    lassen hat, dass das Essen in den Schulen schlecht ist,
    hat fast genauso viel gekostet. Da frage ich mich doch:
    Gibt es in der Ernährungspolitik eine vernünftige Priori-
    tätensetzung? Die Antwort muss leider lauten: Nein.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Caren Lay [DIE LINKE])


    Wir finden: Wenn man es mit Transparenz für Ver-
    braucher wirklich ernst meint, dann braucht man eine ge-
    setzliche Pflicht zur Kennzeichnung der Art der Tierhal-
    tung. Ich habe der Presse entnommen, dass sich seit drei
    Tagen auch der Minister mit diesem Thema beschäftigt.
    Er hat in einem Interview erwähnt, es wäre doch ganz
    nett, wenn die Verbraucher wüssten, wie das Schwein
    oder das Kalb, von dem das Schnitzel stammt, gehalten
    würde. Nur hat man im Ministerium noch nicht wirklich
    Ideen dazu entwickelt. Das ist schade; denn die entspre-
    chende Arbeitsgruppe der Länder tagt seit über einem
    Jahr, und der Tierschutzbund hat schon vor zwei Jahren
    eine Tierschutzkennzeichnung eingeführt. Die Debatte
    läuft und läuft und läuft, nur immer ohne den Minister.

    Nicole Maisch






    (A) (C)



    (B) (D)


    Zum Schluss. Ich finde, wenn wir über Klarheit und
    Wahrheit reden, dann kommen wir an der Nährwertam-
    pel nicht vorbei.


    (Gitta Connemann [CDU/CSU]: Verstößt gegen EU-Recht!)


    Sie dachten, die Debatte ist tot. Das ist sie nicht. Wir wer-
    den das immer wieder beantragen, werden die Debatte
    weiter führen,


    (Gitta Connemann [CDU/CSU]: Verstößt trotzdem gegen EU-Recht!)


    da wir finden: Jahresanfänge sind eine Zeit für gute Vor-
    sätze. Für Klarheit und Wahrheit zu sorgen, ist ein guter
    Vorsatz. Nur muss man als Minister auch entsprechend
    dafür arbeiten.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)