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ID1814903800

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    Plenarprotokoll 18/149 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 149. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Bundesmi- nisters Dr. Frank-Walter Steinmeier sowie der Abgeordneten Jutta Krellmann, Bettina Hagedorn, Erwin Rüddel, Klaus Barthel und Johannes Selle. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 A Wahl der Abgeordneten Petra Rode-Bosse als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 B Zusätzliche Ausschussüberweisungen . . . . . . 14633 B Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Aufstiegs- fortbildungsförderungsgesetzes Drucksache 18/7055 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 C b) Antrag der Abgeordneten Beate Walter- Rosenheimer, Kai Gehring, Özcan Mutlu, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Bildungs- zeit PLUS – Weiterbildung für alle er- möglichen, lebenslanges Lernen fördern Drucksache 18/7239 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 D c) Antrag der Abgeordneten Dr. Rosemarie Hein, Sigrid Hupach, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Durchlässigkeit in der Bildung sichern, Förderlücken zwi- schen beruflicher Bildung und Studium schließen Drucksache 18/7234 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14633 D Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 14634 A Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 14635 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14637 A Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14639 A Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF 14640 B Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14642 C Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14643 D Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14646 A Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 14647 B Dr. Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14648 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14648 D Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 14650 A Tagesordnungspunkt 5: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Mehr Klarheit für den Ver- braucher bei der Bezeichnung von Lebensmitteln – Das Deutsche Le- bensmittelbuch und die Deutsche Le- bensmittelbuch-Kommission reformie- ren Drucksache 18/7238 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14651 A b) Antrag der Abgeordneten Nicole Maisch, Harald Ebner, Friedrich Ostendorff, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Echte Reform der Deutschen Lebensmittelbuch-Kom- mission – Mehr Transparenz und Betei- ligung Drucksache 18/7242 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14651 B Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14651 B Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (zur Geschäftsordnung) . . . 14653 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016II Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) (zur Geschäftsordnung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14653 B Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (zur Geschäftsordnung) . . . 14653 C Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 14653 D Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14655 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14656 D Dr. Maria Flachsbarth, Parl. Staatssekretärin BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14658 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14659 D Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14660 D Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 14661 C Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14663 A Carola Stauche (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14664 D Ursula Schulte (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14666 A Tagesordnungspunkt 6: a) Antrag der Abgeordneten Harald Weinberg, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Zusatzbeiträge abschaffen – Parität wiederherstellen Drucksache 18/7237 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14667 D b) Antrag der Abgeordneten Maria Klein- Schmeink, Elisabeth Scharfenberg, Kordula Schulz-Asche, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Lasten und Kosten fair teilen – Paritätische Beteiligung der Ar- beitgeberinnen und Arbeitgeber an den Beiträgen der gesetzlichen Krankenver- sicherung wiederherstellen Drucksache 18/7241 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14667 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14668 A Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14668 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14670 B Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 14671 B Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14672 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14673 C Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 14674 B Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14675 A Hilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14675 C Lothar Riebsamen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14676 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14677 B Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14678 D Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14679 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14680 B Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14681 B Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14681 D Tagesordnungspunkt 22: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Geset- zes zur Änderung des Mess- und Eichgeset- zes Drucksache 18/7194 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14682 D Zusatztagesordnungspunkt 3: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion DIE LINKE: Fortgesetzte Militärkooperati- on mit Saudi-Arabien und der Türkei Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 14682 D Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . . 14684 A Claudia Roth (Augsburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14685 A Dr. Karl-Heinz Brunner (SPD) . . . . . . . . . . . . 14686 A Dr. Andreas Nick (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14687 A Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 14687 D Dr. Dorothee Schlegel (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14688 D Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14689 D Volker Mosblech (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14690 D Thomas Hitschler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14692 A Dagmar G. Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14693 A Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . . 14694 A Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung und Erweiterung der Beteiligung bewaff- neter deutscher Streitkräfte an der Multidi- mensionalen Integrierten Stabilisierungs- mission der Vereinten Nationen in Mali (MINUSMA) auf Grundlage der Resolu- tionen 2100 (2013), 2164 (2014) und 2227 (2015) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 25. April 2013, 25. Juni 2014 und 29. Juni 2015 Drucksache 18/7206 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14695 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 III Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14695 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 14696 C Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14697 D Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14699 B Peter Beyer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14700 C Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14701 C Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14702 B Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte zur Ausbildungsunterstützung der Sicherheitskräfte der Regierung der Region Kurdistan-Irak und der irakischen Streit- kräfte Drucksache 18/7207 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14703 C Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14703 C Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 14704 C Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . 14705 C Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14707 C Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . . 14708 D Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14709 D Tagesordnungspunkt 9: Erste Beratung des von den Abgeordneten Luise Amtsberg, Volker Beck (Köln), Katja Keul, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Asylverfahrensgesetzes – Streichung der obligatorischen Widerrufsprüfung Drucksache 18/6202 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14710 C Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14710 D Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14711 C Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 14712 D Dr. Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 14714 A Barbara Woltmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14716 A Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie über Tabaker- zeugnisse und verwandte Erzeugnisse Drucksache 18/7218 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14717 C Dr. Maria Flachsbarth, Parl. Staatssekretärin BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14717 D Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 14718 B Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14719 B Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14720 D Kordula Kovac (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14721 C Tagesordnungspunkt 11: Antrag der Abgeordneten Kathrin Vogler, Sabine Zimmermann (Zwickau), Herbert Behrens, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion DIE LINKE: Patientenberatung unab- hängig und gemeinnützig ausgestalten Drucksache 18/7042 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14722 C Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 14722 D Reiner Meier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14723 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14725 A Helga Kühn-Mengel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 14726 B Dr. Georg Kippels (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14727 B Heike Baehrens (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14728 D Tagesordnungspunkt 12: – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Registrierung und des Datenaustausches zu aufenthalts- und asylrechtlichen Zwecken (Datenaus- tauschverbesserungsgesetz) Drucksache 18/7043 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14729 D – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Re- gistrierung und des Datenaustausches zu aufenthalts- und asylrechtlichen Zwe- cken (Datenaustauschverbesserungsge- setz) Drucksachen 18/7203, 18/7258 . . . . . . . . . 14730 A – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/7259 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14730 A Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14730 A Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 14731 B Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 14732 B Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14733 B Nina Warken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14734 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016IV Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14735 C Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14736 C Tagesordnungspunkt 13: a) Antrag der Abgeordneten Ulle Schauws, Katja Dörner, Dr. Franziska Brantner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Gesetz zur Regulierung der Prostitutionsstätten vorlegen Drucksache 18/7243 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14737 D b) Antrag der Abgeordneten Cornelia Möhring, Ulla Jelpke, Sigrid Hupach, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Selbstbestimmungsrechte von Sexarbei- terinnen und Sexarbeitern stärken Drucksache 18/7236 . . . . . . . . . . . . . . . . . 14738 A Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14738 A Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU). . . 14739 A Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14739 D Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 14740 D Ulrike Bahr (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14742 A Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14743 B Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14743 C Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . 14744 D Tagesordnungspunkt 14: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu dem Antrag der Fraktio- nen der CDU/CSU und SPD: Bevölkerungs- statistiken verbessern – Zivile Registrie- rungssysteme stärken Drucksachen 18/6549, 18/6994 . . . . . . . . . . . 14745 C Dr. Georg Kippels (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14745 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 14747 A Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 14747 D Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14749 B Tagesordnungspunkt 15: Antrag der Abgeordneten Dr. Rosemarie Hein, Sigrid Hupach, Eva Bulling-Schröter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Bildungsherausforderungen gemeinsam verantworten – Kooperationsverbot in der Bildung endlich aufheben Drucksache 18/6875 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14750 B Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 14750 C Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 14751 C Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 14752 D Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 14753 A Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14753 B Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 14754 B Xaver Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14755 C Dr. Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 14756 D Elfi Scho-Antwerpes (SPD) . . . . . . . . . . . . 14757 B Tagesordnungspunkt 16: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe zu dem Antrag der Abgeordneten Tom Koenigs, Luise Amtsberg, Omid Nouripour, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Den Men- schenrechtsrat der Vereinten Nationen stär- ken Drucksachen 18/4430, 18/6433 . . . . . . . . . . . 14758 A Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14758 B Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 14759 C Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 14760 B Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14762 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14763 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 14765 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 14633 149. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 149. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 14. Januar 2016 14765 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 14.01.2016 Berghegger, Dr. André CDU/CSU 14.01.2016 Daldrup, Bernhard SPD 14.01.2016 Dittmar, Sabine SPD 14.01.2016 Gottschalck, Ulrike SPD 14.01.2016 Gysi, Dr. Gregor DIE LINKE 14.01.2016 Hardt, Jürgen CDU/CSU 14.01.2016 Heinrich, Gabriela SPD 14.01.2016 Janecek, Dieter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.01.2016 Jantz, Christina SPD 14.01.2016 Kapschack, Ralf SPD 14.01.2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.01.2016 Nahles, Andrea SPD 14.01.2016 Post (Minden), Achim SPD 14.01.2016 Rehberg, Eckhardt CDU/CSU 14.01.2016 Röring, Johannes CDU/CSU 14.01.2016 Schäuble, Dr. Wolfgang CDU/CSU 14.01.2016 Spinrath, Norbert SPD 14.01.2016 Steinmeier, Dr. Frank- Walter SPD 14.01.2016 Veit, Rüdiger SPD 14.01.2016 Wicklein, Andrea SPD 14.01.2016 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 149. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 4 Berufliche Aufstiegsfortbildung TOP 5 Reform der Deutschen Lebensmittelbuch-Kommission TOP 6 Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenversicherung TOP 22 Überweisungen im vereinfachten Verfahren ZP 3 Aktuelle Stunde zur fortgesetzten Militärkooperation mit Saudi-Arabien und der Türkei TOP 7 Bundeswehreinsatz in Mali (MINUSMA) TOP 8 Bundeswehreinsatz Kurdistan-Irak TOP 9 Asylverfahrensgesetz – Widerrufsprüfung – TOP 10 Umsetzung der Richtlinie über Tabakerzeugnisse TOP 11 Patientenberatung TOP 12 Datenaustauschverbesserungsgesetz TOP 13 Stärkung der Rechte von Prostituierten TOP 14 Bevölkerungsstatistik TOP 15 Kooperationsverbot in der Bildung TOP 16 Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Britta Haßelmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Dann bestehen wir nicht auf einer Abstimmung. Aber

    ich muss Ihnen ehrlich sagen: Ich finde das nicht in Ord-
    nung.


    (Beifall der Abg. Dr. Kirsten Tackmann [DIE LINKE])


    Wenn sich Dienstag die Parlamentarischen Geschäfts-
    führer darauf verständigen, wer vonseiten der Bundesre-
    gierung als entschuldigt gilt oder nicht und der Minister
    Schmidt für den heutigen Tag nicht entschuldigt wird,
    dann können meine Fraktion und ich nicht wissen, dass
    er sich auf der Grünen Woche befindet.


    (Karin Binder [DIE LINKE]: Richtig!)


    Der Minister ist für morgen entschuldigt, und das war
    von uns sofort akzeptiert. Wenn es aber zwei Debatten in
    der Kernzeit zu einem ihn betreffenden Thema gibt und
    er nicht da ist, dann ist es doch selbstverständlich, dass
    man seine Anwesenheit einfordert. Das ist unser gutes
    Recht. Ich habe jetzt die Begründung für seine Abwe-
    senheit gehört. Mich wundert sehr, dass Sie diesen TOP
    trotzdem in der Kernzeit ansetzen. Wir bestehen aber
    nicht auf einer Abstimmung.


    (Friedrich Ostendorff [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Grüne Woche beginnt morgen früh! Es gibt überhaupt noch keine Stände, die man besuchen kann!)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Es gibt also keinen Zitierantrag, über den wir abstim-

men müssen. Vielleicht können wir diese Frage auch im
Ältestenrat behandeln.

Mit Ihrer Zustimmung fahren wir jetzt in der Debatte
fort. Ich gebe Karin Binder das Wort.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Karin Binder


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Vielen Dank. – Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen

    und Kollegen! Auch ich finde das sehr kritikwürdig, was
    Kollegin Haßelmann gerade angesprochen hat, vor allem
    vor dem Hintergrund, dass wir heute zu diesem Tages-
    ordnungspunkt, den ich für sehr beratungswürdig halte,
    eine Sofortabstimmung durchführen sollen.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich bin der Meinung, dass dieses Thema zusätzlicher
    Vorschläge und Anregungen im Ausschuss bedarf. Wir
    hätten aus dem Antrag der Regierungskoalition sicher-
    lich noch ein bisschen mehr machen können, wenn Sie
    uns die Möglichkeit gegeben hätten, mit den Fachpoli-
    tikerinnen und Fachpolitikern im Ausschuss zu beraten;
    denn ich glaube schon, dass es an der einen oder anderen

    Gitta Connemann






    (A) (C)



    (B) (D)


    Stelle durchaus noch Möglichkeiten gäbe, etwas zu ver-
    bessern.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Warum reden wir heute über die Deutsche Lebensmit-
    telbuch-Kommission und das Deutsche Lebensmittel-
    buch? Wir reden darüber erstens, weil die Grüne Woche
    beginnt – sonst hätten wir diesen prominenten Aufset-
    zungstermin heute nicht –,


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    und zweitens, weil seit Jahren heftige Kritik von Ver-
    braucherinnen und Verbrauchern sowie den Verbänden
    an der Arbeit dieser Einrichtung geübt wird, und zwar
    sehr berechtigte Kritik.

    Was ist denn eigentlich die Deutsche Lebensmittel-
    buch-Kommission? Sie ist eine paritätische Zusammen-
    setzung aus 32 Vertreterinnen und Vertretern aus der
    Wissenschaft, aus der Lebensmittelüberwachung, aus
    Verbraucherverbänden und aus der Wirtschaft. Wie sieht
    die Arbeit dieser Kommission aus? Sie soll beraten, was
    für die Verkehrsbezeichnung von Lebensmitteln sinnvoll
    ist, damit Verbraucherinnen und Verbraucher möglichst
    nicht getäuscht werden. Wir haben allerdings das Pro-
    blem, dass diese Kommission in ihren Entscheidungen
    durch die Lebensmittelwirtschaft mehr oder weniger
    ständig blockiert wird; denn die acht Vertreter der Le-
    bensmittelwirtschaft, die gegen alles sind, was eine ehr-
    liche Verbraucheraufklärung eigentlich beinhaltet, haben
    durch das Konsensprinzip, das diesem Gremium aufer-
    legt ist, die Möglichkeit, alles zu unterlaufen.

    Warum heißt Kalbsleberwurst „Kalbsleberwurst“, ob-
    wohl keine Leber und nur ein kleiner Anteil Kalbfleisch
    darin ist? Viele alte Menschen verlassen sich aber da-
    rauf. Kalbfleisch ist für ihren Cholesterinspiegel weitaus
    besser als Schweinefleisch. Aber in Kalbsleberwurst ist
    85 Prozent Schweinefleisch.


    (Zurufe der Abg. Gitta Connemann [CDU/ CSU] und Alois Rainer [CDU/CSU])


    Was ist an der Bezeichnung ehrlich? Ich muss sagen: Die
    Leitsätze helfen doch nicht, wenn es hier eine Blockade-
    haltung der Wirtschaftsvertreter gibt.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Es gibt keine Transparenz bei diesem Gremium.
    Nichts wird öffentlich gemacht. Es gibt keine Protokol-
    le. Was soll das? Wir loben Lebensmittelklarheit und
    -wahrheit. Es gibt ein Portal, in dem sich die Verbrau-
    cherinnen und Verbraucher beschweren dürfen. Prima!
    Und was wird dann daraus? In der Deutschen Lebens-
    mittelbuch-Kommission spielt das alles keine Rolle. Es
    geht eben nicht darum, was die Verbraucher erwarten. Es
    geht darum: Was ist die allgemeine Verkehrsauffassung?
    Da haben sich bisher leider die Wirtschaftsvertreter sehr
    stark durchgesetzt. Das Absurde im Zusammenhang mit
    der Kalbsleberwurst habe ich Ihnen gerade schon erklärt.


    (Gitta Connemann [CDU/CSU]: Da ist aber Kalb drin!)


    – Es ist Kalb drin. Wunderbar! Bisher waren es 15 Pro-
    zent. Jetzt müssen es 25 Prozent sein. Na prima!

    Mehr Klarheit für Verbraucherinnen und Verbraucher
    finden die Damen und Herren, die sich dafür interessie-
    ren, auf der Rückseite in 0,8 Millimeter großer Schrift.


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Da bekommt die Lesebrille eine ganz neue Bedeutung!)


    Das lesen natürlich alle Konsumentinnen und Konsu-
    menten während des Einkaufs so nebenher: 0,8 Millime-
    ter. Ich habe meine Lupe heute vergessen. So ein Pech!


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Von daher: Es muss vorne draufstehen, was drin ist. Nur
    dann gibt es wirklich Wahrheit und Klarheit.

    Ich muss es noch einmal sagen: Die Sofortabstim-
    mung heute halte ich für völlig daneben.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Das ist der eine ganz große Kritikpunkt, weshalb wir uns
    auf jeden Fall enthalten werden, obwohl ich zugestehe,
    dass in Ihrem Antrag durchaus Ansätze sind, die wir un-
    terstützen können.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Sehr gut!)


    Ihre Analyse teile ich. Nur leider ist das, was dann daraus
    wird, wieder das Problem: Es sollte. Es könnte. Es wäre
    schön, wenn.


    (Elvira Drobinski-Weiß [SPD]: Sie haben den Antrag nicht genau gelesen!)


    Das ist dann die Konsequenz. Ich würde mir wünschen,
    dass wir daraus eine Verbindlichkeit machen. Das würde
    ganz anders aussehen.


    (Beifall bei der LINKEN – Elvira DrobinskiWeiß [SPD]: Das tun wir doch!)


    Ihre Forderung ist, ein klares Ziel für das Deutsche
    Lebensmittelbuch zu definieren:

    Um die Arbeit der DLMBK zu erleichtern, ist die
    Zielsetzung der Leitsätze klarzustellen. Der An-
    spruch der Verbraucherinnen und Verbraucher auf
    „Wahrheit und Klarheit“ soll prägende Wirkung auf
    die Leitsätze entfalten.

    So weit d’accord.


    (Zuruf von der SPD: Aber?)


    Diesem Ziel entsprechend sollten in die Gruppe
    der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch
    Verbraucherforscher berufen werden.

    Warum heißt es denn nicht „werden berufen“?


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Elvira DrobinskiWeiß [SPD]: Werden doch auch!)


    Unter „Verfahren zu vereinfachen und zu verkürzen“
    heißt es dann:

    Karin Binder






    (A) (C)



    (B) (D)


    Zur Erhöhung der Effizienz der Arbeit der DLMBK
    sollte die Arbeit der ehrenamtlichen Kommissions-
    mitglieder aufgewertet … werden.

    Es steht so oft das Wort „sollte“ in Ihren Vorschlägen. Ich
    würde mir einfach wünschen, dass wir daraus eine Ver-
    bindlichkeit machen. Dann wird ein Schuh daraus, und
    dann können wir auch darüber reden.


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg. Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Völlig außen vor lassen Sie leider den Umstand, dass
    es auch ganz andere Vorschläge gibt. Das möchte ich
    heute der Vollständigkeit halber einmal erwähnen. Es
    gibt durchaus Vorschläge von Verbraucherorganisatio-
    nen. Foodwatch beispielsweise sagt, eine Überlegung
    wäre, die Deutsche Lebensmittelbuch-Kommission
    aufzulösen und diese Aufgabe beim Bundesamt für Ver-
    braucherschutz und Lebensmittelsicherheit anzusiedeln.
    Dieser Vorschlag ist nach meinem Dafürhalten auf jeden
    Fall bedenkenswert; denn ich sehe ein Problem: Nach
    wie vor haben wir es mit einem ehrenamtlichen Gremi-
    um zu tun. Alle Mitglieder mit Ausnahme der acht, die
    von der Wirtschaft gestellt werden, müssen das neben ih-
    rer beruflichen Tätigkeit machen oder werden von nicht
    gewinnorientierten Organisationen dafür abgestellt. Alle
    außer diesen acht haben es also wesentlich schwerer. Für
    die acht, die von ihren Betrieben bezahlt werden, ist das
    natürlich kein Problem. Alle anderen, die wirklich ehren-
    amtlich arbeiten, müssen aber schauen, wie sie die Zeit
    dafür aufbringen. Und ich behaupte: In einer Zeit, in der
    Lebensmittel mittlerweile überwiegend als Fertigpro-
    dukte konsumiert werden, für die dann die Überprüfung
    stattfinden muss, sind Ehrenamtliche ganz schön gefor-
    dert. Daher halte ich die Überlegungen von Foodwatch
    für berechtigt. Man sollte im Ausschuss noch einmal da-
    rüber nachdenken.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Zwar ist in dem hier vorliegenden Koalitionsantrag
    die Forderung enthalten:

    Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregie-
    rung auf, zeitnah Vorschläge zur Reform des DLMB
    und der DLMBK vorzulegen.

    Das kann ich nur begrüßen und unterstreichen. Aber
    dann kommt es:

    Ziel muss es dabei sein, die Akzeptanz der Verbrau-
    cherinnen und Verbraucher für die Leitsätze des
    DLMB zu erhöhen …

    Es soll also die Akzeptanz der Verbraucherinnen und
    Verbraucher für diese Leitsätze erhöht werden, wobei wir
    ja am Beispiel der Kalbsleberwurst festgestellt haben,
    wie sinnvoll die sind. Dafür muss ich die Akzeptanz der
    Verbraucherinnen und Verbraucher erhöhen? Das verste-
    he ich nicht. Ich glaube, umgekehrt wird ein Schuh dar-
    aus: Die Leitsätze müssen sich an der Erwartungshaltung
    der Verbraucherinnen und Verbraucher orientieren. Das
    ist doch der Sinn und Zweck. Ich muss doch den Verbrau-
    cherinnen und Verbrauchern die Möglichkeit geben, sich
    anhand der aufgestellten Leitsätze zu entscheiden. Letzt-

    endlich erwarten die Verbraucherinnen und Verbraucher,
    dass das draufsteht, was drin ist.


    (Beifall der Abg. Nicole Maisch [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Bisher ist das nicht der Fall, obwohl es, wie Frau
    Connemann gesagt hat, 21 Leitsätze zu 2 000 Lebens-
    mitteln gibt. Man sieht ganz deutlich, dass die Leitsätze
    nicht der Erwartungshaltung entsprechen. Deshalb muss
    umgekehrt angesetzt werden. Wir müssen erreichen, dass
    die Leitsätze dem entsprechen, was Verbrauchererwar-
    tung ist und was auch Verbraucherverbände erwarten.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Daher ist es für mich extrem wichtig, dass mit dieser Re-
    form auch ein Verbandsklagerecht eingeräumt wird.

    Ich bin dankbar, dass auch die Grünen einige Punkte
    zur Kennzeichnung aufgegriffen haben; denn ich denke,
    dass die Bezeichnung eines Lebensmittels auch ganz viel
    mit der Lebensmittelkennzeichnung zu tun hat. Darüber
    sollte im Zusammenhang mit dieser Reform ebenfalls
    nachgedacht werden. Ich erwähne nur die Lebensmittel-
    ampel. Auf jeden Fall sollten wir dieses Thema angehen
    und dann auch eine Evaluierung durchführen, um heraus-
    zufinden, was das bringt und ob man nicht vielleicht doch
    eine ganz andere Lösung finden muss.

    Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg. Nicole Maisch [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ NEN])