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ID1814701400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/147 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 147. Sitzung Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2015 Inhalt: Tagesordnungspunkt 22: Beratung der Unterrichtung durch den Parla- mentarischen Beirat für nachhaltige Entwick- lung: Stellungnahme des Parlamentarischen Beirates für nachhaltige Entwicklung zum Indikatorenbericht 2014 „Nachhaltige Ent- wicklung in Deutschland“ des Statistischen Bundesamtes – und – Erwartungen an den Fortschrittsbericht 2016 der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie Drucksache 18/7082 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14513 B Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14513 C Birgit Menz (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 14514 C Dr . Andreas Lenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14515 C Dr . Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14516 D Dr . Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 14518 C Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 14519 C Andreas Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14520 B Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14521 D Matern von Marschall (CDU/CSU) . . . . . . . . 14522 D Jeannine Pflugradt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 14524 B Sybille Benning (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 14525 A Tagesordnungspunkt 23: Antrag der Abgeordneten Matthias W . Birkwald, Sabine Zimmermann (Zwickau), Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Rentenniveau anheben – Für eine gute, lebensstandardsichernde Rente Drucksache 18/6878 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14526 C Matthias W . Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 14526 D Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14529 A Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14530 A Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14530 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 14531 D Dr . Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 14533 C Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . . 14535 A Matthias W . Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 14536 C Dagmar Schmidt (Wetzlar) (SPD) . . . . . . . . . 14537 D Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14539 A Ralf Kapschack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14541 B Tagesordnungspunkt 24: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die Maß- nahmen zur Förderung der Kulturarbeit gemäß § 96 des Bundesvertriebenengesetzes in den Jahren 2013 und 2014 Drucksache 18/5598 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14542 D Dr . Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . . . 14542 D Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 14544 A Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14545 A Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14546 D Ute Bertram (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 14547 D Dr . Bernd Fabritius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14548 C Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 2015II Tagesordnungspunkt 25: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Transfer von Forschungsergebnissen und Innovationen in die Gesundheitsver- sorgung beschleunigen Drucksache 18/7044 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14549 D Stephan Albani (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14550 A Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 14552 A René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14553 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . 14555 B Tino Sorge (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14556 C Tagesordnungspunkt 26: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr . Julia Verlinden, Christian Kühn (Tübin- gen), Annalena Baerbock, weiteren Abge- ordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Förderung Erneuerbarer Energien im Wärmebereich (Erneuerbare-Energi- en-Wärmegesetz – EEWärmeG) Drucksache 18/6885 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14558 C Dr . Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14558 C Dr . Herlind Gundelach (CDU/CSU) . . . . . . . . 14560 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 14562 A Dr . Nina Scheer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14563 A Dr . Andreas Lenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14564 B Klaus Mindrup (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14566 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14567 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14567 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 14569 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14569 B Textrahmenoptionen: 30,5 mm Abstand oben (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 2015 14513 147. Sitzung Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2015 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Berichtigung 146 . Sitzung, Seite 14458 B, vorletzter Absatz, ers- ter Satz, ist wie folgt zu lesen: „Wir haben außerdem eine Indexierung vorgenommen und diese im Grunde genommen identisch an die Entwicklung der absoluten Obergrenze angekoppelt, die seit 2011 gilt .“ Klaus Mindrup (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 2015 14569 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 18 .12 .2015 Ehrmann, Siegmund SPD 18 .12 .2015 Ernstberger, Petra SPD 18 .12 .2015 Feiler, Uwe CDU/CSU 18 .12 .2015 Gerdes, Michael SPD 18 .12 .2015 Gohlke, Nicole DIE LINKE 18 .12 .2015 Göppel, Josef CDU/CSU 18 .12 .2015 Griese, Kerstin SPD 18 .12 .2015 Janecek, Dieter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .12 .2015 Jantz, Christina SPD 18 .12 .2015 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 18 .12 .2015 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .12 .2015 Kömpel, Birgit SPD 18 .12 .2015 Kunert, Katrin DIE LINKE 18 .12 .2015 Mast, Katja SPD 18 .12 .2015 Merkel, Dr . Angela CDU/CSU 18 .12 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Middelberg, Dr . Mathias CDU/CSU 18 .12 .2015 Nahles, Andrea SPD 18 .12 .2015 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .12 .2015 Rachel, Thomas CDU/CSU 18 .12 .2015 Röring, Johannes CDU/CSU 18 .12 .2015 Schröder (Wiesbaden), Dr . Kristina CDU/CSU 18 .12 .2015 Spinrath, Norbert SPD 18 .12 .2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 18 .12 .2015 Steinke, Kersten DIE LINKE 18 .12 .2015 Steinmeier, Dr . Frank- Walter SPD 18 .12 .2015 Volmering, Sven CDU/CSU 18 .12 .2015 Wagenknecht, Dr . Sahra DIE LINKE 18 .12 .2015 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .12 .2015 Weber, Gabi SPD 18 .12 .2015 Wicklein, Andrea SPD 18 .12 .2015 Anlage 2 Amtliche Mitteilung ohne Verlesung Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie den Antrag zu dem Vorschlag für eine Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates über die Tierzucht- und Abstammungs- bestimmungen für den Handel mit Zuchttieren und deren Zuchtmaterial in der Union sowie für die Einfuhr derselben in die Union, KOM(2014) 5 endg., hier: Stellungnahme gegenüber der Bundes- regierung gemäß Artikel 23 Absatz 3 des Grund- gesetzes, Kennzeichnung von Zuchttieren und -materialien mit Klonabstammung im EU-Tier- zuchtrecht verankern auf Drucksache 18/3557 sowie den Antrag Novelle des Kraft-Wärme-Kopp- lungsgesetzes unverzüglich vorlegen auf Drucksa- che 18/3919 zurückzieht . Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung der Finanzhilfen des Bundes und der Steuerver- günstigungen für die Jahre 2013 bis 2016 (25. Sub- ventionsbericht) Drucksachen 18/5940, 18/6138 Nr. 7 14570 (A) (C) (B) (D) Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 2015 Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zur Verordnung über Vereinbarungen zu abschaltbaren Lasten Erforderlichkeit und Eignung abschaltbarer Las- ten, um Gefährdungen oder Störungen der Sicher- heit und Zuverlässigkeit des Elektrizitätsversor- gungssystems zu beseitigen Drucksache 18/6096 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Verfahren zur Zulassung privater Bewachungsun- ternehmen auf Seeschiffen gemäß § 31 der Gewer- beordnung Erfahrungsbericht des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie im Benehmen mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infra- struktur und dem Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/6443, 18/6605 Nr. 1.5 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reak- torsicherheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Programm für eine verantwortungsvolle und si- chere Entsorgung bestrahlter Brennelemente und radioaktiver Abfälle (Nationales Entsorgungspro- gramm) Drucksachen 18/5980, 18/6138 Nr. 8 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Wohngeld- und Mietenbericht 2014 Drucksachen 18/6540, 18/6708 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Innenausschuss Drucksache 18/642 Nr . C .3 Ratsdokument 6007/11 Drucksache 18/1393 Nr . A .18 Ratsdokument 8401/14 Drucksache 18/1393 Nr . A .19 Ratsdokument 8406/14 Drucksache 18/2533 Nr . A .17 Ratsdokument 11815/14 Drucksache 18/4152 Nr . A .3 Ratsdokument 5470/15 Drucksache 18/4504 Nr . A .2 Ratsdokument 6624/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .4 Ratsdokument 8892/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .5 Ratsdokument 8905/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .6 Ratsdokument 10078/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .9 Ratsdokument 11021/15 Drucksache 18/6417 Nr . A .17 Ratsdokument 12128/15 Drucksache 18/6417 Nr . A .18 Ratsdokument 12137/15 Finanzausschuss Drucksache 18/4749 Nr . A .27 Ratsdokument 7373/15 Haushaltsausschuss Drucksache 18/6607 Nr . A .14 Ratsdokument 12502/15 Drucksache 18/6607 Nr . A .15 Ratsdokument 12503/15 Drucksache 18/6711 Nr . A .5 Ratsdokument 13159/15 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/6146 Nr . A .9 Ratsdokument 11485/15 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/6607 Nr . A .18 Ratsdokument 12575/15 Drucksache 18/6607 Nr . A .19 Ratsdokument 12576/15 Drucksache 18/6607 Nr . A .20 Ratsdokument 12584/15 Drucksache 18/6607 Nr . A .21 Ratsdokument 12598/15 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Uni- on Drucksache 18/419 Nr . A .183 Ratsdokument 12730/13 Drucksache 18/3898 Nr . A .17 Ratsdokument 5080/15 Drucksache 18/4152 Nr . A .15 Ratsdokument 5711/15 Drucksache 18/4152 Nr . A .16 Ratsdokument 5712/15 Drucksache 18/5459 Nr . A .18 Ratsdokument 8876/15 Drucksache 18/5459 Nr . A .19 Ratsdokument 9435/15 147. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 22 Nachhaltige Entwicklung in Deutschland TOP 23 Lebensstandardsichernde Rente TOP 24 Bericht über Förderung der Kulturarbeit TOP 25 Innovationstransfer in die Gesundheitsversorgung TOP 26 Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Andreas Jung


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich

    will zu Beginn an meine Vorrednerin anknüpfen und un-
    terstreichen, dass sich der Parlamentarische Beirat durch-
    aus als Fürsprecher dafür versteht, dass wir als Deutscher
    Bundestag mit dem, was wir hier tun, Vorreiter für nach-
    haltige Entwicklung sind und dass das, was wir fordern,
    beispielsweise im Bereich der nachhaltigen Mobilität,

    sich als Erwartung an das eigene Haus, an den eigenen
    Fahrdienst richtet .


    (Beifall des Abg . Ulrich Freese [SPD])


    Ich will in diesem Zusammenhang auch betonen,
    dass es – sicher nach langem Ringen und vielen Dis-
    kussionen – gelungen ist, die Grenzwerte für die Autos
    im Fahrdienst des Bundestages zu verschärfen und die-
    se verschärften Grenzwerte auch einzuhalten . Der Par-
    lamentarische Beirat fordert jetzt, dass hier verstärkt
    Elektroautos eingesetzt werden . Nach Gesprächen mit
    dem Ältestenrat vertrauen wir darauf, dass es genau so
    kommt . Ich möchte diesen Ort dafür nutzen, dieser For-
    derung noch einmal Nachdruck zu verleihen . Wenn wir
    Elektromobilität insgesamt voranbringen wollen, dann
    müssen wir selber mit diesen Autos fahren . Deshalb ist
    es der richtige Weg, das hier zu betonen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


    Wir sprechen heute über den Indikatorenbericht, mit
    dem das Vorankommen der Nachhaltigkeitsstrategie
    geprüft wird . Die Nachhaltigkeitsstrategie sind qua-
    si die Zehn Gebote für eine nachhaltige Entwicklung
    in Deutschland, und dieser Bericht ist die unabhängige
    Überprüfung als Vorlage für das Beichtgespräch . Dabei
    stellt sich die Frage: Wo kommen wir gut voran, und wo
    kommen wir weniger gut voran?

    Ich will zunächst einmal die internationalen Entwick-
    lungen aufgreifen, die schon angesprochen worden sind .
    Da kann man nun sagen, dass wir in diesem Jahr ausge-
    sprochen gut vorangekommen sind . Wir haben gestern
    in der Aktuellen Stunde über den Weltklimavertrag dis-
    kutiert, der nach langem Ringen in Paris endlich verab-
    schiedet werden konnte, ein Erfolg dieser Bundesregie-
    rung .

    Ich will heute verstärkt auf den Nachhaltigkeitsver-
    trag, den Weltzukunftsvertrag, eingehen, der auch durch
    den Einsatz der Bundesregierung mit den internationalen
    Partnern im September dieses Jahres in New York ver-
    abschiedet werden konnte und der einen Paradigmen-
    wechsel in der internationalen Politik für Nachhaltigkeit
    darstellt . 13 Jahre nach dem Umweltgipfel von Rio ist es
    endlich gelungen, in diesem Jahr in beiden Bereichen,
    Entwicklung und Umwelt, Verträge zu schließen und
    damit einen Knopf dranzumachen . Damit wird in New
    York ein Wechsel vollzogen: von den Millenniumszie-
    len – damals vertrat man noch die Denkweise: das sind
    Entwicklungsziele für die Entwicklungsländer; sie sollen
    im Prinzip so werden wie wir, dann wird alles gut – hin
    zu der Denkweise: Wir alle müssen uns entwickeln; denn
    wenn die Menschen in den Entwicklungsländern mit
    Ressourcen, Energie und Flächen so umgehen würden
    wie wir, dann bräuchten wir zwei Planeten . Wir haben
    aber nur einen, und den müssen wir gemeinsam bewah-
    ren . Deshalb sind diese Verträge ein Erfolg . Sie sind aber
    jetzt vor allem auch Auftrag .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Zu diesem Auftrag gehört unsere internationale Ver-
    antwortung. Ich will an dieser Stelle betonen: Ich fin-

    Sabine Leidig

    Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 2015 14521


    (A) (C)



    (B) (D)


    de, es ist ein großer Erfolg, dass es gelungen ist, den
    Etat für Entwicklungshilfe in den nächsten Jahren um
    8,3 Milliarden Euro aufwachsen zu lassen . Das ist ein
    ganz erheblicher Fortschritt . Wir können sagen: Wenn es
    die Bundesregierungen vor uns genauso gemacht hätten
    wie diese Bundesregierung, dann müssten wir uns keine
    Sorgen über die Einhaltung des 0,7-Prozent-Ziels – also
    0,7 Prozent unseres Bruttoinlandsprodukts für Entwick-
    lungshilfe bereitzustellen – machen . Da haben wir jetzt
    einen wichtigen Punkt gemacht .

    Trotzdem müssen wir, weil das in der Vergangen-
    heit eben nicht erfolgt ist, den Finger immer wieder in
    die Wunde legen und sagen: Das müssen wir erreichen .
    Dieses Versprechen wurde über Jahre und Jahrzehnte
    von unterschiedlichen Bundesregierungen gegeben . Das
    muss eingehalten werden . Dafür brauchen wir einen ganz
    konkreten Stufenplan, der auch gegenüber den Partnern
    in den Entwicklungsländern zeigt: Wir nehmen unsere
    Verantwortung wahr, und wir lösen unsere Versprechen
    ein . – Das gehört zur Glaubwürdigkeit dazu . Das müssen
    wir auch tun .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    In dem Bericht wird mit Blick auf die internationale
    Verantwortung darauf hingewiesen, dass unser Handel
    mit Entwicklungsländern stagniert . Da müssen wir vor-
    ankommen . Wir brauchen Wertschöpfung in diesen Län-
    dern . Nur durch diese Wertschöpfung wird es dort auch
    Perspektiven geben . Nur dann werden die Menschen dort
    ihre Zukunft sehen und vor Ort bleiben .

    Deshalb brauchen wir Fortschritte – das betrifft das
    Ressort von Gerd Müller –: Wir müssen die Transparenz
    der Lieferketten engagiert angehen und uns dafür einset-
    zen, dass das, was dort produziert und hier verkauft wird,
    sich nicht in einer Sphäre vollzieht, in der unsere sozialen
    und ökologischen Standards nicht eingehalten werden .
    Das Beispiel der T-Shirts ist bereits angesprochen wor-
    den . Wir haben uns im Beirat mit Kakao und Schokolade
    aus nachhaltigem Anbau beschäftigt . Das, was wir hier
    konsumieren, muss nachhaltig produziert werden . Dafür
    tragen auch wir Verantwortung, und deshalb unterstützen
    wir diese Aktivitäten .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Was das angeht, was in letzter Zeit nicht so gut ge-
    laufen ist, will ich die Europäische Union ansprechen .
    Wir werden den Prozess einer internationalen Nachhal-
    tigkeit nur dann prägen können, wenn wir als Europäer
    geschlossen auftreten . Das war bei der Konferenz in New
    York der Fall . Aber die Europäische Union wollte ihre
    eigene Nachhaltigkeitsstrategie einstampfen . Sie sollte
    nur noch ein Unterpunkt der Strategie Europa 2020 sein .
    Dazu haben wir als Beirat über alle Fraktionsgrenzen
    hinweg gesagt: Das kann nicht sein .

    Die Bundesregierung hat uns in Brüssel unterstützt .
    Wir haben gefordert, dass die Strategie fortgeführt wird,
    und nach langem Ringen und vielen Gesprächen gibt es

    jetzt Anzeichen, dass die EU die Nachhaltigkeitsstrategie
    fortführt .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Das ist wichtig und notwendig . Alles andere wäre auch
    ein Armutszeugnis gewesen .

    Zu dem, was wir in Deutschland machen, gibt es in
    dem Bericht vieles, das einen optimistisch stimmen
    kann . Andreas Lenz hat auf die ausgeglichenen Haushal-
    te hingewiesen . Ich will hinzufügen: Dazu tragen auch
    die Quote der Jugendlichen, die eine qualifizierte Aus-
    bildung abschließen, die hohe Beschäftigungsquote und
    die geringe Arbeitslosenquote bei . Das ist ein Beitrag
    zur Generationengerechtigkeit und zur nachhaltigen Ent-
    wicklung . Damit sind wir auf einem guten Weg, und den
    gilt es weiter voranzuschreiten .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Ich will aber zum Schluss auch ansprechen, dass wir
    Hausaufgaben haben . Ich will einige wenige Bereiche
    ansprechen . Wir haben vor allem Hausaufgaben im Be-
    reich der Artenvielfalt . Die Zahlen sind drastisch und
    dramatisch: Arten verschwinden, und wenn eine Art erst
    einmal verschwunden ist, dann kann man das nicht mehr
    korrigieren; dann ist sie für immer weg . Deshalb müssen
    wir jetzt konsistent über alle Ressorts und Fachbereiche
    hinweg – Umwelt, Landwirtschaft, Forsten und Städte-
    bau – handeln; da besteht Handlungsbedarf .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich will noch einen Bereich hinzufügen: Das gilt auch für
    das Vorankommen des Ökolandbaus . Da sind die Öster-
    reicher noch besser als wir, und wir sollten entsprechend
    aufholen .


    (Beifall des Abg . Harald Ebner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Es gibt also noch einiges zu tun . Wir werden das als
    Parlamentarischer Beirat beherzt angehen . Ich will mich
    zum Ende dieses Jahres bei allen Kolleginnen und Kolle-
    gen für die ausgesprochen gute und konstruktive gemein-
    same Arbeit an der Sache und für die Sache bedanken .
    Alles Gute .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Das Wort hat nun der Kollege Bernd Westphal für die
SPD-Fraktion .


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Bernd Westphal


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! In der heutigen Debatte geht es um die anste-
    hende Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie .
    Durch die neuen globalen Nachhaltigkeitsziele haben

    Andreas Jung

    Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 201514522


    (A) (C)



    (B) (D)


    sich die Anforderungen erhöht . Deutschland muss sicht-
    bar seine Vorreiterrolle behalten . Wir müssen technolo-
    gisch, wirtschaftlich, sozial und ökologisch stark bleiben .

    Ich möchte auf einige der insgesamt 21 Indikatoren
    eingehen . Wir brauchen ein klares Ja zur Energiewende
    und zur Energieeffizienz. Nur dadurch ist eine Senkung
    des Primärenergieverbrauchs möglich . Wir müssen die
    Treibhausgase in den bisher festgelegten Pfaden reduzie-
    ren . Allerdings ist auch die hohe industrielle Wertschöp-
    fung in Deutschland zu berücksichtigen . Sie hat uns gera-
    de in der Finanzkrise enorm geholfen . Dekarbonisierung
    darf nicht Deindustrialisierung bedeuten .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Bei den erneuerbaren Energien brauchen wir glo-
    bal mehr Anstrengungen für eine umweltverträgliche
    Strom erzeugung . Die bisherige weltweite Entwicklung
    mit steigendem Energie- und Stromverbrauch und stei-
    genden CO2-Emissionen muss durchbrochen werden . In
    Deutschland sind wir gerade im Strombereich auf einem
    guten Weg und müssen nun den Strommarkt und die vo-
    latilen erneuerbaren Energien aufeinander abstimmen .
    Nachholbedarf gibt es im Wärme- und Verkehrsbereich
    sowie in der Landwirtschaft . Anstrengungen auf Bun-
    desebene, Landesebene und kommunaler Ebene müssen
    mehr verzahnt und koordiniert werden .

    Was die wirtschaftliche Zukunftsvorsorge angeht:
    Deutschland ist nach wie vor eine der bedeutendsten In-
    dustrienationen der Welt . Wohlstand und Beschäftigung
    hängen deshalb mehr als in anderen Ländern in hohem
    Maße von der industriellen Produktion ab . Auch aus der
    Innovationskraft der Industrie und des Mittelstands ent-
    stehen international anerkannte Qualitätsprodukte, die
    wir zur Lösung der globalen Probleme dringend brau-
    chen . Sorge muss uns die stagnierende und teilweise
    rückläufige Nettoinvestitionsquote der letzten Jahre ma-
    chen .


    (Marie-Luise Dött [CDU/CSU]: Völlig richtig!)


    Wir brauchen direkte und indirekte Impulse für die Brut-
    toanlageinvestitionen .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    In Verbindung mit Nachhaltigkeit stehen Anreize für
    Energieeffizienz, aber auch für den Erhalt der öffent-
    lichen Infrastruktur . Anreize privater Investitionen in
    nachhaltige Entwicklung müssen daher gefördert wer-
    den . Wir brauchen klare politische und sichere Rahmen-
    bedingungen für ein investitions- und innovationsfreund-
    liches Umfeld .


    (Beifall des Abg . Ulrich Freese [SPD])


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, es geht nicht nur um
    die Erreichung eines Ziels, sondern um die Verknüpfung
    der Ziele . Alle Ziele greifen ineinander und helfen dabei,
    Nachhaltigkeit in Deutschland zu schaffen . Wir brauchen
    eine nachhaltige Industrie-, Energie- und Klimapolitik,
    die industrielle Entwicklung und Innovation fördert,
    langfristig eine umwelt- und klimaverträgliche Energie-

    versorgung sichert, das Klima schützt und den sozialen
    Fortschritt voranbringt . Es geht aber nicht um Arbeit statt
    Umwelt oder um Umwelt statt Arbeit, sondern um die
    Förderung all dessen, was eine Vereinbarkeit im Sinne
    der Nachhaltigkeit auf höherem Niveau ausmacht . Dazu
    gehören vor allen Dingen auch Arbeits- und Ausbil-
    dungsplätze .

    Bei dem, was wir heute tun, müssen wir die Zukunft
    unserer Kinder und Enkelkinder im Blick behalten .
    Das darf ihre Aussicht auf eine lebenswerte Umwelt in
    Wohlstand und sozialer Sicherheit nicht schmälern . Das
    sage ich als Vater von drei Söhnen und stolzer Großva-
    ter des kleinen Louis, der vor allen Dingen Perspektive
    braucht . Wir haben als Abgeordnete Verantwortung . Wir
    müssen für ein tragfähiges Gleichgewicht zwischen Um-
    weltschutz, sozialer Verantwortung und wirtschaftlicher
    Notwendigkeit sorgen . Der notwendige Strukturwandel
    wird nur gelingen, wenn wir soziale, ökologische und
    wirtschaftliche Aspekte gleichrangig berücksichtigen .
    Eine nachhaltige Zukunft liegt in unserer Hand . Ein La-
    kota-Indianer hat einmal gesagt: „Wir haben die Erde
    nicht von unseren Eltern geerbt, wir haben sie von unse-
    ren Kindern geliehen .“


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Herzlichen Dank für die interfraktionelle Zusammen-
    arbeit im Parlamentarischen Beirat . Herzliches Glückauf!


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)