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ID1814701000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/147 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 147. Sitzung Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2015 Inhalt: Tagesordnungspunkt 22: Beratung der Unterrichtung durch den Parla- mentarischen Beirat für nachhaltige Entwick- lung: Stellungnahme des Parlamentarischen Beirates für nachhaltige Entwicklung zum Indikatorenbericht 2014 „Nachhaltige Ent- wicklung in Deutschland“ des Statistischen Bundesamtes – und – Erwartungen an den Fortschrittsbericht 2016 der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie Drucksache 18/7082 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14513 B Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14513 C Birgit Menz (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 14514 C Dr . Andreas Lenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14515 C Dr . Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14516 D Dr . Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 14518 C Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 14519 C Andreas Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14520 B Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14521 D Matern von Marschall (CDU/CSU) . . . . . . . . 14522 D Jeannine Pflugradt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 14524 B Sybille Benning (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 14525 A Tagesordnungspunkt 23: Antrag der Abgeordneten Matthias W . Birkwald, Sabine Zimmermann (Zwickau), Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Rentenniveau anheben – Für eine gute, lebensstandardsichernde Rente Drucksache 18/6878 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14526 C Matthias W . Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 14526 D Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14529 A Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14530 A Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14530 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 14531 D Dr . Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 14533 C Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . . 14535 A Matthias W . Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 14536 C Dagmar Schmidt (Wetzlar) (SPD) . . . . . . . . . 14537 D Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 14539 A Ralf Kapschack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14541 B Tagesordnungspunkt 24: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die Maß- nahmen zur Förderung der Kulturarbeit gemäß § 96 des Bundesvertriebenengesetzes in den Jahren 2013 und 2014 Drucksache 18/5598 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14542 D Dr . Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . . . 14542 D Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 14544 A Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14545 A Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14546 D Ute Bertram (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 14547 D Dr . Bernd Fabritius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14548 C Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 2015II Tagesordnungspunkt 25: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Transfer von Forschungsergebnissen und Innovationen in die Gesundheitsver- sorgung beschleunigen Drucksache 18/7044 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14549 D Stephan Albani (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14550 A Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 14552 A René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14553 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . 14555 B Tino Sorge (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14556 C Tagesordnungspunkt 26: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr . Julia Verlinden, Christian Kühn (Tübin- gen), Annalena Baerbock, weiteren Abge- ordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Förderung Erneuerbarer Energien im Wärmebereich (Erneuerbare-Energi- en-Wärmegesetz – EEWärmeG) Drucksache 18/6885 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14558 C Dr . Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14558 C Dr . Herlind Gundelach (CDU/CSU) . . . . . . . . 14560 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 14562 A Dr . Nina Scheer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14563 A Dr . Andreas Lenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14564 B Klaus Mindrup (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14566 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14567 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14567 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 14569 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14569 B Textrahmenoptionen: 30,5 mm Abstand oben (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 2015 14513 147. Sitzung Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2015 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Berichtigung 146 . Sitzung, Seite 14458 B, vorletzter Absatz, ers- ter Satz, ist wie folgt zu lesen: „Wir haben außerdem eine Indexierung vorgenommen und diese im Grunde genommen identisch an die Entwicklung der absoluten Obergrenze angekoppelt, die seit 2011 gilt .“ Klaus Mindrup (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 2015 14569 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 18 .12 .2015 Ehrmann, Siegmund SPD 18 .12 .2015 Ernstberger, Petra SPD 18 .12 .2015 Feiler, Uwe CDU/CSU 18 .12 .2015 Gerdes, Michael SPD 18 .12 .2015 Gohlke, Nicole DIE LINKE 18 .12 .2015 Göppel, Josef CDU/CSU 18 .12 .2015 Griese, Kerstin SPD 18 .12 .2015 Janecek, Dieter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .12 .2015 Jantz, Christina SPD 18 .12 .2015 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 18 .12 .2015 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .12 .2015 Kömpel, Birgit SPD 18 .12 .2015 Kunert, Katrin DIE LINKE 18 .12 .2015 Mast, Katja SPD 18 .12 .2015 Merkel, Dr . Angela CDU/CSU 18 .12 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Middelberg, Dr . Mathias CDU/CSU 18 .12 .2015 Nahles, Andrea SPD 18 .12 .2015 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .12 .2015 Rachel, Thomas CDU/CSU 18 .12 .2015 Röring, Johannes CDU/CSU 18 .12 .2015 Schröder (Wiesbaden), Dr . Kristina CDU/CSU 18 .12 .2015 Spinrath, Norbert SPD 18 .12 .2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 18 .12 .2015 Steinke, Kersten DIE LINKE 18 .12 .2015 Steinmeier, Dr . Frank- Walter SPD 18 .12 .2015 Volmering, Sven CDU/CSU 18 .12 .2015 Wagenknecht, Dr . Sahra DIE LINKE 18 .12 .2015 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .12 .2015 Weber, Gabi SPD 18 .12 .2015 Wicklein, Andrea SPD 18 .12 .2015 Anlage 2 Amtliche Mitteilung ohne Verlesung Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie den Antrag zu dem Vorschlag für eine Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates über die Tierzucht- und Abstammungs- bestimmungen für den Handel mit Zuchttieren und deren Zuchtmaterial in der Union sowie für die Einfuhr derselben in die Union, KOM(2014) 5 endg., hier: Stellungnahme gegenüber der Bundes- regierung gemäß Artikel 23 Absatz 3 des Grund- gesetzes, Kennzeichnung von Zuchttieren und -materialien mit Klonabstammung im EU-Tier- zuchtrecht verankern auf Drucksache 18/3557 sowie den Antrag Novelle des Kraft-Wärme-Kopp- lungsgesetzes unverzüglich vorlegen auf Drucksa- che 18/3919 zurückzieht . Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung der Finanzhilfen des Bundes und der Steuerver- günstigungen für die Jahre 2013 bis 2016 (25. Sub- ventionsbericht) Drucksachen 18/5940, 18/6138 Nr. 7 14570 (A) (C) (B) (D) Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 2015 Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zur Verordnung über Vereinbarungen zu abschaltbaren Lasten Erforderlichkeit und Eignung abschaltbarer Las- ten, um Gefährdungen oder Störungen der Sicher- heit und Zuverlässigkeit des Elektrizitätsversor- gungssystems zu beseitigen Drucksache 18/6096 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Verfahren zur Zulassung privater Bewachungsun- ternehmen auf Seeschiffen gemäß § 31 der Gewer- beordnung Erfahrungsbericht des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie im Benehmen mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infra- struktur und dem Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/6443, 18/6605 Nr. 1.5 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reak- torsicherheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Programm für eine verantwortungsvolle und si- chere Entsorgung bestrahlter Brennelemente und radioaktiver Abfälle (Nationales Entsorgungspro- gramm) Drucksachen 18/5980, 18/6138 Nr. 8 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Wohngeld- und Mietenbericht 2014 Drucksachen 18/6540, 18/6708 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Innenausschuss Drucksache 18/642 Nr . C .3 Ratsdokument 6007/11 Drucksache 18/1393 Nr . A .18 Ratsdokument 8401/14 Drucksache 18/1393 Nr . A .19 Ratsdokument 8406/14 Drucksache 18/2533 Nr . A .17 Ratsdokument 11815/14 Drucksache 18/4152 Nr . A .3 Ratsdokument 5470/15 Drucksache 18/4504 Nr . A .2 Ratsdokument 6624/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .4 Ratsdokument 8892/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .5 Ratsdokument 8905/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .6 Ratsdokument 10078/15 Drucksache 18/5982 Nr . A .9 Ratsdokument 11021/15 Drucksache 18/6417 Nr . A .17 Ratsdokument 12128/15 Drucksache 18/6417 Nr . A .18 Ratsdokument 12137/15 Finanzausschuss Drucksache 18/4749 Nr . A .27 Ratsdokument 7373/15 Haushaltsausschuss Drucksache 18/6607 Nr . A .14 Ratsdokument 12502/15 Drucksache 18/6607 Nr . A .15 Ratsdokument 12503/15 Drucksache 18/6711 Nr . A .5 Ratsdokument 13159/15 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/6146 Nr . A .9 Ratsdokument 11485/15 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/6607 Nr . A .18 Ratsdokument 12575/15 Drucksache 18/6607 Nr . A .19 Ratsdokument 12576/15 Drucksache 18/6607 Nr . A .20 Ratsdokument 12584/15 Drucksache 18/6607 Nr . A .21 Ratsdokument 12598/15 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Uni- on Drucksache 18/419 Nr . A .183 Ratsdokument 12730/13 Drucksache 18/3898 Nr . A .17 Ratsdokument 5080/15 Drucksache 18/4152 Nr . A .15 Ratsdokument 5711/15 Drucksache 18/4152 Nr . A .16 Ratsdokument 5712/15 Drucksache 18/5459 Nr . A .18 Ratsdokument 8876/15 Drucksache 18/5459 Nr . A .19 Ratsdokument 9435/15 147. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 22 Nachhaltige Entwicklung in Deutschland TOP 23 Lebensstandardsichernde Rente TOP 24 Bericht über Förderung der Kulturarbeit TOP 25 Innovationstransfer in die Gesundheitsversorgung TOP 26 Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Lars Castellucci


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Meine sehr verehrten Damen und Herren! Nachhaltigkeit
    ist wirklich eine Überlebensfrage für die Menschheit . Es
    ist aber gleichzeitig eine Chance auf mehr Lebensqualität
    für Menschen, denen es deutlich schlechter geht als den
    Menschen bei uns . Und auch bei uns gibt es Menschen,
    denen es schlecht geht . Wirtschaftlichen Wohlstand, die
    Bewahrung der Schöpfung und das soziale Miteinander
    in Einklang zu bringen, dafür intelligente Lösungen zu
    finden und über Grenzen hinweg zusammenzuarbeiten:
    Das ist wirklich ein großes Versprechen und ein Ansporn
    für uns in der Politik .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich zitiere jetzt einmal etwas:

    Nachhaltige Entwicklung heißt, mit Visionen, mit
    Fantasie und Kreativität die Zukunft zu gestalten,
    Neues zu wagen und unbekannte Wege zu erkunden .

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, das ist nicht
    von Greenpeace oder WWF, sondern von der Bundesre-
    gierung .


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Hört! Hört!)


    Erlauben Sie mir an dieser Stelle eine kritische Refle-
    xion unseres Arbeitens: Wie häufig ist ein Kompromiss,
    den wir finden, dann doch nur ein bisschen etwas von
    dem einen und etwas von dem anderen und eben noch
    nicht die intelligentere Lösung, die wir brauchen? Ge-
    rade jetzt am Jahresende erleben wir, wie Kolleginnen
    und Kollegen von einem Termin zum anderen hetzen . Ich
    frage uns einmal: Wo ist denn der Raum für Fantasie und
    Kreativität im politischen Bereich?


    (Dr . Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: Na, in der Linksfraktion!)


    Dr. Valerie Wilms

    Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 2015 14519


    (A) (C)



    (B) (D)


    Nehmen wir einmal den Begriff der Nachhaltigkeit .
    Für diesen Begriff könnten wir hier wahrscheinlich sehr
    viele unterschiedliche Definitionen finden, aber in einem
    stimmen wir doch überein: Es geht um Langfristigkeit,
    um etwas, das auf Dauer angelegt ist . Wie sehr sind wir
    auch im politischen Betrieb bei dem, was wir tagtäglich
    tun, von der Nachrichtenlage beeinflusst?

    Ich glaube, wir brauchen gar nicht zu streiten, ob das
    Glas zurzeit halb leer oder halb voll ist, sondern wir
    können, wie es auch schon angeklungen ist, gemeinsam
    feststellen: Beim Thema Nachhaltigkeit ist noch viel Luft
    nach oben, auch in Deutschland .

    Gleichzeitig ist jetzt ein guter Zeitpunkt, über Nach-
    haltigkeit zu sprechen; denn gerade haben wunderbare
    Ereignisse wie der Gipfel in New York und der Klima-
    gipfel in Paris stattgefunden . Das gibt uns Rückenwind .
    Ich will auch sagen, dass die Flüchtlinge, die zu uns
    kommen, uns zeigen, dass die Probleme, die es auf dieser
    Welt gibt, eben nicht weit weg sind, sondern auch mit uns
    etwas zu tun haben, und dass diese Probleme, wenn wir
    unserer Verantwortung nicht gerecht werden – so gut wir
    das als eine starke Nation und ein starkes Europa eben
    können –, auch zu unseren Problemen werden .

    Außerdem ist unsere Bevölkerung derzeit auf Mitma-
    chen getrimmt, wie wir das nie zuvor – abgesehen von
    der Zeit, als das Land in Trümmern lag – erlebt haben .
    Diesen guten Zeitpunkt für eine Fortschreibung der na-
    tionalen Nachhaltigkeitsstrategie müssen wir engagiert
    nutzen .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Da bald Weihnachten ist, wünsche ich mir etwas: Ich
    wünsche mir, dass wir ehrgeizige Ziele finden, dass wir
    wirklich aufgreifen, was in New York verabschiedet wur-
    de, und dass wir nicht Ziele definieren, die wir ohnehin
    erreichen, weil wir stark sind, sondern dass wir ehrgeizi-
    ge Ziele erarbeiten, mit denen wir wirklich einen Beitrag
    zur Erreichung der globalen Ziele leisten .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Volker Kauder [CDU/CSU]: Beispiel?)


    Ich wünsche mir, dass wir an 1992 anknüpfen und et-
    was schaffen, was es damals gegeben hat, nämlich einen
    wirklichen gesellschaftlichen Aufbruch zu mehr Nach-
    haltigkeit . Ich denke an die Lokale Agenda 21 . Wir brau-
    chen so etwas wie eine Lokale Agenda 2 .0, die wir jetzt
    ausgehend von der Diskussion über die nationale Nach-
    haltigkeitsstrategie starten müssen .

    Und wir müssen uns als Parlament – das ist auch
    schon angeklungen – das Thema Nachhaltigkeit stärker
    aneignen, als das in der Vergangenheit geschehen ist .


    (Marie-Luise Dött [CDU/CSU]: Aber bitte konkret!)


    Es ist doch so: Das Thema Nachhaltigkeit fristet eher ein
    Nischendasein, als dass es wirklich Leitbild und Zentrum
    der nationalen Politik ist . Darum lautet meine Forderung,
    dass wir die nationale Nachhaltigkeitsstrategie nicht nur

    zur Kenntnis nehmen, sondern dass sie einem Beschluss
    des Deutschen Bundestages zugeführt wird, dass wir sie
    hier im Parlament diskutieren und verabschieden .


    (Beifall bei der SPD)


    Wir haben aufgrund der Gipfelergebnisse Grund, opti-
    mistisch zu sein, und wir haben, wie es Karl Popper sagt,
    sogar die Pflicht, optimistisch zu sein. Es ist kein Opti-
    mismus im Sinne von „Es wird schon werden“, sondern
    ein Optimismus der Tat . Vielleicht nicht mehr vor Weih-
    nachten, aber im nächsten Jahr wollen wir damit enga-
    giert weitermachen .

    Alles Gute und vielen Dank allen, die sich für dieses
    Thema engagieren .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Sabine Leidig ist die nächste Rednerin für die Fraktion

Die Linke .


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Sabine Leidig


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Werte Kolleginnen und Kollegen! Ich

    kann mich Herrn Castellucci nur anschließen . Auch ich
    wünsche mir ehrgeizigere Ziele für die Veränderung un-
    serer Produktions- und Lebensweise; denn nichts anderes
    steht eigentlich auf der Tagesordnung, wenn wir es wirk-
    lich schaffen wollen, nachhaltig zu leben .

    Nun ist es aber so – das haben einige der Vorredner
    und Vorrednerinnen auch schon gesagt –, dass die Rele-
    vanz dieser Nachhaltigkeitsstrategie nicht in allen Berei-
    chen des parlamentarischen und des Regierungshandelns
    zu spüren ist . In manchen Feldern passiert immer wieder
    das Gegenteil . Das Thema „Mobilität und Verkehr“ wur-
    de ja schon angesprochen .

    Ich würde gerne einen Vorschlag machen, mit dem ich
    ein bisschen von den großen strategischen Linien herun-
    tergehe, auf denen es immer extreme Widersprüche gibt,
    über die wir uns als politische Parteien durch eine Dis-
    kussion über das Wie der Umsetzung auseinandersetzen
    müssen: Ich möchte Ihnen vorschlagen, wie der Parla-
    mentarische Beirat für nachhaltige Entwicklung tatsäch-
    lich zum Stachel werden kann .


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Das wollen wir doch gar nicht!)


    Ich finde, das ist ein richtiger Anspruch. Das erreichen
    wir, indem wir uns darum kümmern, wie der Bundestag
    selber handelt und welche konkreten Maßnahmen in un-
    serem eigenen Haus umgesetzt werden oder nicht .


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Weniger Licht! Kerzen!)


    Ich will hier zwei Beispiele nennen, die ganz aktuell
    sind:

    Erstens . Unser Fahrdienst RocVin, den einige mehr,
    andere weniger häufig benutzen, will die 55 VW Passat,

    Dr. Lars Castellucci

    Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 147 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . Dezember 201514520


    (A) (C)



    (B) (D)


    die im Mai letzten Jahres angeschafft worden sind, durch
    Mercedes-Fahrzeuge ersetzen .


    (Marie-Luise Dött [CDU/CSU]: Weil die Benziner besser zu verkaufen sind als die VW Passat! Das ist nachhaltig!)


    – Sie sagen, das sei nachhaltig .


    (Marie-Luise Dött [CDU/CSU]: Ja, weil die Wiederverwertung entscheidend ist!)


    RocVin sagt, diese Fahrzeuge seien imagestärker . Ich
    weiß nicht, ob es wirklich nachhaltig ist, und finde, dar-
    um müsste man sich kümmern .


    (Marie-Luise Dött [CDU/CSU]: Ist doch lächerlich! Die leben vom Verkauf!)


    Den zweiten Punkt finde ich noch wichtiger. Derzeit
    werden etwa 30 Leute eines IT-Service, die die IT von
    400 Abgeordnetenbüros betreuen, entlassen . Der IT-Ser-
    vice wird vom Bundestag alle zwei Jahre neu ausge-
    schrieben . Jetzt werden diese Leute entlassen, weil ein
    anderes Unternehmen diesen Service billiger anbietet .
    Ob das sicherer, sinnvoller, nachhaltiger und sozialer ist,
    ist mit großen Fragezeichen zu versehen, und ich bitte
    darum, dass sich der Parlamentarische Beirat zum Für-
    sprecher einer nachhaltigen Personalpolitik im Bundes-
    tag macht .


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg . Ulli Nissen [SPD])


    Sorgen Sie dafür, dass mit diesem Unsinn Schluss ge-
    macht wird; denn dadurch werden die Leute immer wie-
    der in existenzielle Unsicherheit gestürzt und wir Abge-
    ordnete und Mitarbeiter des Bundestages müssen uns mit
    immer wieder anderen Leuten ständig neu einarbeiten .


    (Marie-Luise Dött [CDU/CSU]: Meine Güte! – Volker Kauder [CDU/CSU]: Wir müssen die Ergebnisse nachhaltig sichern, und das wird beschlossen!)


    Im Hinblick auf die soziale Nachhaltigkeit wäre das ein
    sehr konkreter und sehr wirksamer Schritt .

    Danke schön .


    (Beifall bei der LINKEN)