Plenarprotokoll 18/142
Textrahmenoptionen:
16 mm Abstand oben
Deutscher Bundestag
Stenografischer Bericht
142. Sitzung
Berlin, Mittwoch, den 2. Dezember 2015
Inhalt:
Begrüßung einer Delegation des Ausschusses
für europäische Angelegenheiten der fran-
zösischen Nationalversammlung unter Vor-
sitz von Frau Auroi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13882 B
Tagesordnungspunkt 1:
Befragung der Bundesregierung: Einsatz be-
waffneter deutscher Streitkräfte zur Ver-
hütung und Unterbindung terroristischer
Handlungen durch die Terrororganisation
IS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13875 B
Dr . Ursula von der Leyen, Bundesministerin
BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13875 C
Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13876 C
Dr . Ursula von der Leyen, Bundesministerin
BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13876 C
Dr . Frank-Walter Steinmeier,
Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13877 A
Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13877 C
Dr . Frank-Walter Steinmeier,
Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13877 D
Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 13878 C
Dr . Frank-Walter Steinmeier,
Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13878 D
Dr . Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13879 A
Dr . Ursula von der Leyen,
Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . 13879 B
Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13879 B
Dr . Frank-Walter Steinmeier,
Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13879 C
Katja Keul (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13880 A
Dr . Frank-Walter Steinmeier,
Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13880 B
Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13880 D
Dr . Frank-Walter Steinmeier,
Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13881 A
Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13881 A
Dr . Frank-Walter Steinmeier,
Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13881 B
Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13881 C
Dr . Frank-Walter Steinmeier,
Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13881 D
Zusatztagesordnungspunkt 1:
Antrag der Bundesregierung: Einsatz bewaff-
neter deutscher Streitkräfte zur Verhütung
und Unterbindung terroristischer Hand-
lungen durch die Terrororganisation IS
auf Grundlage von Artikel 51 der Satzung
der Vereinten Nationen in Verbindung mit
Artikel 42 Absatz 7 des Vertrages über die
Europäische Union sowie den Resolutionen
2170 (2014), 2199 (2015), 2249 (2015) des Si-
cherheitsrates der Vereinten Nationen
Drucksache 18/6866 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13882 B
Dr . Frank-Walter Steinmeier,
Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13882 C
Dr . Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13884 D
Dr . Ursula von der Leyen,
Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . 13887 A
Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 142 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 2 . Dezember 2015II
Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13888 D
Dr . Ursula von der Leyen,
Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . 13889 B
Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13889 C
Jürgen Hardt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13891 C
Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . 13892 A
Niels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13893 D
Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13895 B
Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 13897 A
Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13897 B
Tagesordnungspunkt 2:
Fragestunde
Drucksache 18/6845 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13897 C
Mündliche Frage 8
Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
Kenntnisse über den Tod des indonesischen
Umweltaktivisten Indra Pelani und Unter-
stützung der indonesischen Regierung bei der
Eindämmung von Ur- und Torfwaldbränden
Antwort
Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . 13897 D
Zusatzfragen
Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13898 B
Mündliche Frage 9
Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
Forderungen des US-amerikanischen Öl-
konzerns Occidental Petroleum gegenüber
Ecuador aufgrund von Verstößen gegen das
bilaterale Investitionsabkommen mit den
USA
Antwort
Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . 13899 A
Zusatzfragen
Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13899 B
Mündliche Frage 19
Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
Position der Bundesregierung zum Eck-
punktepapier zur zweiten Mietrechtsnovelle
Antwort
Ulrich Kelber, Parl . Staatssekretär BMJV . . . 13900 A
Zusatzfragen
Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13900 A
Mündliche Frage 20
Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
Mehrbelastungen für Bund und Länder
durch die steuerliche Förderung des Woh-
nungsbaus
Antwort
Dr . Michael Meister, Parl . Staatssekretär
BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13900 C
Zusatzfragen
Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13900 D
Mündliche Frage 41
Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
Auswirkungen auf die Arbeitsplätze bei
Kaiser‘s Tengelmann im Falle einer Fusion
mit Edeka
Antwort
Brigitte Zypries, Parl . Staatssekretärin
BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13901 D
Zusatzfragen
Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13902 B
Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13902 D
Katharina Dröge (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13903 A
Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13903 C
Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13903 D
Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13904 B
Mündliche Frage 42
Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
Interessenten für die Übernahme von
Kaiser‘s Tengelmann
Antwort
Brigitte Zypries, Parl . Staatssekretärin BMWi 13904 D
Zusatzfragen
Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13904 D
Katharina Dröge (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13905 A
Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
(zur Geschäftsordnung) . . . . . . . . . . . . . . . . 13905 C
Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 142 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 2 . Dezember 2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 142 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 2 . Dezember 2015 III
Zusatztagesordnungspunkt 2:
Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN gemäß Anla-
ge 5 Nummer 1 Buchstabe b GO-BT zu der
Antwort der Bundesregierung auf die Fra-
ge 42 auf Drucksache 18/6845 . . . . . . . . . . . 13906 A
Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13906 A
Dr . Matthias Heider (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 13907 B
Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13908 B
Dr . Hans-Joachim Schabedoth (SPD) . . . . . . . 13909 B
Dr . Andreas Lenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13910 B
Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13911 A
Marcus Held (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13912 A
Katharina Dröge (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13912 D
Dr . Kristina Schröder (Wiesbaden) (CDU/
CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13913 D
Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . 13914 D
Axel Knoerig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13916 B
Ingbert Liebing (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13917 A
Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13918 C
Anlage 1
Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 13919 A
Anlage 2
Mündliche Frage 1
Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
Zustimmung der Bundesregierung zu einem
NATO-Beschluss bezüglich einer stärkeren
Unterstützung des afghanischen Militärs
Antwort
Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . 13919 B
Anlage 3
Mündliche Frage 2
Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE)
Unterbrechung der Handels- und Versor-
gungswege des „Islamischen Staates“
Antwort
Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . 13919 D
Anlage 4
Mündliche Frage 3
Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE)
Unterbindung der Zufuhr von Waffen nach
Syrien
Antwort
Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . 13920 A
Anlage 5
Mündliche Frage 4
Heike Hänsel (DIE LINKE)
Stellungnahme zu den Vorwürfen einer Be-
teiligung von Mitgliedstaaten der EU am
Kauf von Erdöl aus Schmuggelgeschäften
der Terrororganisation Da'isch
Antwort
Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . 13920 A
Anlage 6
Mündliche Frage 5
Heike Hänsel (DIE LINKE)
Schmuggelrouten der Terrororganisation
Da'isch für Erdölgeschäfte
Antwort
Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . 13920 C
Anlage 7
Mündliche Frage 6
Sevim Dağdelen (DIE LINKE)
Bedeutung der Aktivierung der militäri-
schen Beistandsklausel für die Europäische
Union
Antwort
Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . 13920 D
Anlage 8
Mündliche Frage 7
Sevim Dağdelen (DIE LINKE)
Begründung der Annahme einer allgemei-
nen Rechtspflicht durch das Auswärtige
Amt infolge der Aktivierung der militäri-
schen Beistandsklausel
Antwort
Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . 13921 A
Anlage 9
Mündliche Frage 10
Inge Höger (DIE LINKE)
Ergebnis der Intervention bei bestimmten
israelischen Stellen zum Schutz und zur
Freilassung von mit deutschen Organisatio-
nen verbundenen Menschenrechtsverteidi-
gern in den palästinensischen Gebieten
Antwort
Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . 13921 A
Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 142 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 2 . Dezember 2015IV
Anlage 10
Mündliche Frage 11
Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN)
Ausschreibungen nach Artikel 36 Absatz 3
des SIS-II-Beschlusses und Eingabe von
systematischen Daten über mutmaßliche
ausländische terroristische Kämpfer in das
SIS II
Antwort
Dr . Günter Krings, Parl . Staatssekretär
BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13921 C
Anlage 11
Mündliche Frage 12
Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN)
Eingeleitete Ermittlungsverfahren gegen
ehrenamtlich Tätige in der Flüchtlingsar-
beit wegen des Verdachts der Beihilfe zum
Verstoß gegen bestimmte Aufenthaltsbe-
stimmungen seit Juli 2015
Antwort
Dr . Günter Krings, Parl . Staatssekretär
BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13922 A
Anlage 12
Mündliche Frage 13
Ulla Jelpke (DIE LINKE)
Entscheidungspraxis des BAMF bei Asylan-
trägen mit geringen Erfolgsaussichten
Antwort
Dr . Günter Krings, Parl . Staatssekretär
BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13922 B
Anlage 13
Mündliche Frage 14
Ulla Jelpke (DIE LINKE)
Angaben des BAMF zum Zeitraum zwi-
schen EASY-Registrierung und Asylantrag-
stellung
Antwort
Dr . Günter Krings, Parl . Staatssekretär
BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13922 D
Anlage 14
Mündliche Frage 15
Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
Etwaiger Einsatz von modifizierten Waffen
bei den jüngsten Pariser Terroranschlägen
durch Waffenhandel mit deutscher Beteili-
gung
Antwort
Dr . Günter Krings, Parl . Staatssekretär
BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13923 B
Anlage 15
Mündliche Frage 16
Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
Eindämmung des Handels von modifizier-
ten Waffen innerhalb Deutschlands und der
Europäischen Union
Antwort
Dr . Günter Krings, Parl . Staatssekretär
BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13923 C
Anlage 16
Mündliche Frage 17
Andrej Hunko (DIE LINKE)
Teilnehmer des im Dezember 2015 in Brüs-
sel startenden Forums der Internetdienst-
leister
Antwort
Dr . Günter Krings, Parl . Staatssekretär
BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13924 A
Anlage 17
Mündliche Frage 18
Andrej Hunko (DIE LINKE)
Mögliche Überarbeitung bzw. Anpassung
der in dem Abkommen über Rechtshilfe mit
den USA niedergelegten Verfahren
Antwort
Christian Lange, Parl . Staatssekretär
BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13924 C
Anlage 18
Mündliche Frage 21
Inge Höger (DIE LINKE)
Auswertung der durch deutsche Tornados
über türkischem und syrischem Luftraum
gesammelten Daten und Einfluss der Bun-
deswehr auf die Zielplanung im Zuge des
Krieges gegen den IS
Antwort
Dr . Ralf Brauksiepe, Parl . Staatssekretär
BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13924 D
Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 142 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 2 . Dezember 2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 142 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 2 . Dezember 2015 V
Anlage 19
Mündliche Frage 22
Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
Abstimmung beim Europäischen Rat über
die EU-Frauenquote
Antwort
Caren Marks, Parl . Staatssekretärin
BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13925 A
Anlage 20
Mündliche Frage 23
Markus Tressel (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
Einsatz verbotener Abschalteinrichtungen
bei Fahrzeugen mit 3-Liter-Motoren von
VW-Marken
Antwort
Norbert Barthle, Parl . Staatssekretär
BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13925 B
Anlage 21
Mündliche Frage 24
Renate Künast (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
Unterstützung bei der Geltendmachung zi-
vilrechtlicher Ansprüche von Verbrauchern
im Rahmen des VW-Abgasskandals durch
das BMJV und das BMVI
Antwort
Norbert Barthle, Parl . Staatssekretär
BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13925 C
Anlage 22
Mündliche Frage 25
Lisa Paus (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Beseitigung der Abweichungen bei den
Stickoxid-Werten zwischen Prüfstandswer-
ten und realem Fahrbetrieb durch Senkung
der Emissionen
Antwort
Norbert Barthle, Parl . Staatssekretär
BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13925 C
Anlage 23
Mündliche Frage 26
Lisa Paus (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Etwaige Neuermittlung von bestimmten
Emissionswerten bei VW-Modellen mit
EA-189-Dieselmotoren
Antwort
Norbert Barthle, Parl . Staatssekretär
BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13925 D
Anlage 24
Mündliche Frage 27
Sabine Leidig (DIE LINKE)
Veröffentlichung des Rückruferlasses des
Kraftfahrt-Bundesamtes für VW-Fahrzeu-
ge mit dem Dieselmotor EA 189
Antwort
Norbert Barthle, Parl . Staatssekretär
BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13926 A
Anlage 25
Mündliche Frage 28
Sabine Leidig (DIE LINKE)
Information der Halter von VW-Fahrzeu-
gen mit dem Dieselmotor EA 189
Antwort
Norbert Barthle, Parl . Staatssekretär
BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13926 A
Anlage 26
Mündliche Frage 29
Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
Hinweise zur Manipulierbarkeit der für die
Überprüfung der Funktionsfähigkeit der
Abgasreinigung vorgesehenen Onboard-Di-
agnose
Antwort
Norbert Barthle, Parl . Staatssekretär
BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13926 B
Anlage 27
Mündliche Frage 30
Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
Mögliche Verpflichtung von Automobilher-
stellern zur Offenlegung ihrer Motorensoft-
ware
Antwort
Norbert Barthle, Parl . Staatssekretär BMVI . . 13926 B
Anlage 28
Mündliche Fragen 31 und 32
Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
Bearbeitungsstand des neuen Bundesver-
kehrswegeplans und Beginn der Öffentlich-
keitsbeteiligung
Antwort
Norbert Barthle, Parl . Staatssekretär
BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13926 C
Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 142 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 2 . Dezember 2015VI
Anlage 29
Mündliche Frage 33
Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
Ergebnisse der ICAO-Verhandlungen der
European Air Navigation Planning Group
zum Anlagenschutzbereich für VOR- bzw.
DVOR-Anlagen
Antwort
Norbert Barthle, Parl . Staatssekretär
BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13926 D
Anlage 30
Mündliche Frage 34
Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
Rechtsgrundlage der Entscheidung des Ei-
senbahn-Bundesamtes zur Neigung von
Gleisen beim Umbau des Bahnknotens
Stuttgart
Antwort
Norbert Barthle, Parl . Staatssekretär
BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13927 A
Anlage 31
Mündliche Frage 35
Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
Unternehmerische Verantwortung der
Deutschen Bahn AG für die Gründung
neuer nicht tarifgebundener Tochtergesell-
schaften
Antwort
Norbert Barthle, Parl . Staatssekretär
BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13927 B
Anlage 32
Mündliche Frage 36
Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
Fortschritte der zweiten Sitzung der ge-
meinsamen Arbeitsgruppe des BMUB und
der Energieversorgungsunternehmen
Antwort
Rita Schwarzelühr-Sutter, Parl . Staatssekretä-
rin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13927 B
Anlage 33
Mündliche Frage 37
Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
Abschluss der Stellungnahme der Gesell-
schaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit
zur Sumpfsiebproblematik im Atomkraft-
werk Gundremmingen
Antwort
Rita Schwarzelühr-Sutter, Parl . Staatssekretä-
rin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13927 D
Anlage 34
Mündliche Frage 38
Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Entwicklung des Abfallvolumens in den
Haushalten im Jahr 2014 im Vergleich zum
Vorjahr
Antwort
Rita Schwarzelühr-Sutter, Parl . Staatssekretä-
rin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13928 A
Anlage 35
Mündliche Frage 39
Niema Movassat (DIE LINKE)
Anrechnung der Ausgaben für die Flücht-
lingshilfe auf den Entwicklungshilfeetat
und mögliche Verwendung deutscher Ent-
wicklungsgelder zur Migrationsabwehr und
Abschottung
Antwort
Hans-Joachim Fuchtel, Parl . Staatssekretär
BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13928 B
Anlage 36
Mündliche Frage 40
Niema Movassat (DIE LINKE)
Engagement der Deutschen Investitions-
und Entwicklungsgesellschaft in dem Ma-
keni-Projekt von Addax in Sierra Leone
Antwort
Hans-Joachim Fuchtel, Parl . Staatssekretär
BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13928 C
Anlage 37
Mündliche Frage 53
Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
Höhe der voraussichtlichen Zahlungen für
vermiedene Netzentgelte im Jahr 2015
Antwort
Brigitte Zypries, Parl . Staatssekretärin
BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13928 D
Anlage 38
Mündliche Frage 54
Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 142 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 2 . Dezember 2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 142 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 2 . Dezember 2015 VII
Konsequenzen der Bundesregierung auf-
grund der Forderung im aktuellen Ener-
giewende-Monitoringbericht zur Verringe-
rung des Primärenergieverbrauchs
Antwort
Brigitte Zypries, Parl . Staatssekretärin
BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13929 A
Anlage 39
Mündliche Frage 55
Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN)
Maßnahmen der Bundesregierung in Be-
zug auf die Feststellung der Erhöhung des
Energieverbrauchs im aktuellen Energie-
wende-Monitoringbericht
Antwort
Brigitte Zypries, Parl . Staatssekretärin
BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13929 C
Anlage 40
Mündliche Frage 56
Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
Zugang für nationale Abgeordnete der eu-
ropäischen Mitgliedstaaten zu den konsoli-
dierten TTIP-Verhandlungstexten
Antwort
Brigitte Zypries, Parl . Staatssekretärin
BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13929 D
Anlage 41
Mündliche Frage 57
Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
Zugang für alle Abgeordnete zu den konso-
lidierten TTIP-Verhandlungstexten
Antwort
Brigitte Zypries, Parl . Staatssekretärin
BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13930 A
Anlage 42
Mündliche Frage 58
Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Anteil der in Deutschland mangelhaft um-
gesetzten EU-Richtlinien und daraus resul-
tierende Vertragsverletzungsverfahren
Antwort
Brigitte Zypries, Parl . Staatssekretärin
BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13930 C
(A) (C)
(B) (D)
Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 142 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 2 . Dezember 2015 13875
142. Sitzung
Berlin, Mittwoch, den 2. Dezember 2015
Beginn: 12 .30 Uhr
(A) (C)
(B) (D)
Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 142 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 2 . Dezember 2015 13919
Anlagen zum Stenografischen Bericht
Anlage 1
Liste der entschuldigten Abgeordneten
Abgeordnete(r)
entschuldigt bis
einschließlich
Bareiß, Thomas CDU/CSU 02 .12 .2015
De Ridder, Dr . Daniela SPD 02 .12 .2015
Freitag, Dagmar SPD 02 .12 .2015
Gabriel, Sigmar SPD 02 .12 .2015
Gleicke, Iris SPD 02 .12 .2015
Grindel, Reinhard CDU/CSU 02 .12 .2015
Gunkel, Wolfgang SPD 02 .12 .2015
Jantz, Christina SPD 02 .12 .2015
Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN
02 .12 .2015
Lach, Günter CDU/CSU 02 .12 .2015
Lagosky, Uwe CDU/CSU 02 .12 .2015
Lamers, Dr . Karl A . CDU/CSU 02 .12 .2015
Lezius, Antje CDU/CSU 02 .12 .2015
Mortler, Marlene CDU/CSU 02 .12 .2015
Nahles, Andrea SPD 02 .12 .2015
Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN
02 .12 .2015
Pronold, Florian SPD 02 .12 .2015
Schmitt, Ronja CDU/CSU 02 .12 .2015
Schnieder, Patrick CDU/CSU 02 .12 .2015
Spinrath, Norbert SPD 02 .12 .2015
Walter-Rosenheimer,
Beate
BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN
02 .12 .2015
Wicklein, Andrea SPD 02 .12 .2015
Anlage 2
Antwort
des Staatsministers Michael Roth auf die Frage des Ab-
geordneten Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) (Drucksache 18/6845, Frage 1):
Hat die Bundesregierung einem NATO-Beschluss (Ber-
liner Morgenpost vom 23 . November 2015, „Geheimbericht”)
zu stärkerer Unterstützung des afghanischen Militärs zuge-
stimmt, wonach durch die Ausweitung des NATO-Mandats
Resolute Support unter anderem NATO-Ausbilder wieder di-
rekter in dortigen Krisenregionen eingesetzt werden und diese
Truppen ins Gefecht begleiten sollen, in dem die Ausbilder bei
Beschuss durch NATO-Luftangriffe geschützt werden sollen,
und wird die Bundesregierung diesem Vorhaben auch auf dem
NATO-Außenminister-Treffen am 1 . und 2 . Dezember 2015 in
Brüssel zustimmen mit der Folge, dass dadurch nach meiner
Auffassung auch Bundeswehrsoldaten vor allem als Ausbilder
bzw . Berater afghanischer Truppen erhöhter Gefahr ausgesetzt
würden, künftig in Kampfhandlungen verwickelt, verletzt oder
getötet zu werden?
Die NATO hat keinen Beschluss gefasst – weder ge-
heim noch öffentlich –, Ausbilder der Mission Resolute
Support verstärkt afghanische Truppen ins Gefecht be-
gleiten zu lassen .
Die Ausbildung und Beratung der afghanischen Ver-
teidigungs- und Sicherheitskräfte erfolgt auf Ebene der
Armeekorpsführung und der vergleichbaren Polizeizo-
nen .
Nur bei Spezialkräften ist Ausbildung und Beratung
auf taktischer Ebene nach NATO-Beschlusslage grund-
sätzlich möglich .
Für den Einsatz deutscher Truppen ist das Mandat des
Bundestags maßgeblich . Darin ist eine Begleitung der
taktischen Ebene nicht vorgesehen . Dies gilt sowohl für
das laufende Jahr, als auch für den Entwurf für das nächs-
te Jahr, den wir diese Woche beraten werden .
Anlage 3
Antwort
des Staatsministers Michael Roth auf die Frage des Ab-
geordneten Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) (Drucksa-
che 18/6845, Frage 2):
Kann die Bundesregierung den Stand ihrer Bemühungen
darstellen, die Handels- und Versorgungswege des „Islami-
schen Staates“ (IS) zu unterbrechen und insbesondere den ille-
galen Ölhandel aus dem Gebiet des IS zu unterbinden?
Die Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismus-
finanzierung als zentrales Element im Kampf gegen den
internationalen Terrorismus kann nur durch enge regio-
nale und internationale Zusammenarbeit erfolgreich sein .
Um die Handels- und Versorgungswege des IS/
Da'isch zu unterbrechen und insbesondere den illegalen
Ölhandel aus dem Gebiet des IS zu unterbinden, enga-
giert sich Deutschland deshalb aktiv in den zuständigen
internationalen Gremien, wie der Financial Action Task
Force, der EU sowie in den G20 und den G7 und durch
Umsetzung der einschlägigen Resolutionen des Sicher-
heitsrats der Vereinten Nationen .
Auch als Mitglied der Anti-IS/Da'isch-Koalition be-
teiligt sich Deutschland aktiv an der Arbeitsgruppe der
Koalition gegen Terrorismusfinanzierung. An dieser Ar-
beitsgruppe sind auch Staaten aus der Region beteiligt,
auf deren Zusammenarbeit es besonders ankommt .
Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 142 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 2 . Dezember 201513920
(A) (C)
(B) (D)
Anlage 4
Antwort
des Staatsministers Michael Roth auf die Frage des Ab-
geordneten Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) (Drucksa-
che 18/6845, Frage 3):
Kann die Bundesregierung den Stand ihrer Bemühungen
darstellen, die Zufuhr an Waffen nach Syrien und insbesondere
an den IS zu unterbinden, insbesondere vor dem Hintergrund,
dass weiterhin Waffenexporte aus Deutschland in die Region
stattfinden und genehmigt werden?
Syrien unterliegt einem nationalen Embargo für Rüs-
tungsgüter .
Der sogenannte „Islamische Staat“ erhielt nach Einschät-
zung der Bundesregierung vor allem Waffen durch die
Eroberung von Rüstungsdepots der irakischen Regierung
und des syrischen Regimes im letzten Jahr, hierzu in ge-
ringem Maße über den Schwarzmarkt . Dass der „Islami-
sche Staat“ in Einzelfällen Waffen gegnerischer Kämpfer
erbeutet, ist nicht zu verhindern .
Die Bundesregierung verfolgt eine zurückhaltende, ver-
antwortungsvolle Rüstungsexportpolitik .
Wir haben keine Hinweise dafür, dass in die Region gelie-
ferte Rüstungsgüter unter Verstoß gegen Endverbleibserklä-
rungen an in Syrien kämpfende Gruppen geliefert wurden .
Anlage 5
Antwort
des Staatsministers Michael Roth auf die Frage der Ab-
geordneten Heike Hänsel (DIE LINKE) (Drucksache
18/6845, Frage 4):
Wie äußert sich die Bundesregierung zu Vorwürfen, de-
nen zufolge auch Mitgliedstaaten der Europäischen Union
Erdöl aus den Schmuggelgeschäften der Terrororganisation
Da'isch („Islamischer Staat“) kaufen und/oder bei diesen Ge-
schäften helfen, wie dies die EU-Botschafterin im Irak, Jana
Hybaskova, bereits im September 2014 vor dem Auswärtigen
Ausschuss des Europäischen Parlaments erklärt hatte, und was
will die Bundesregierung im Rahmen der EU dagegen unter-
nehmen?
Die Mitgliedstaaten der EU kaufen kein Öl bei IS/
Da'isch oder handeln damit .
Behauptungen der EU-Botschafterin im Irak, Jana
Hybaskova, vor dem Auswärtigen Ausschuss des Euro-
päischen Parlaments, dass auch Mitgliedstaaten der Eu-
ropäischen Union Erdöl aus den Schmuggelgeschäften
der Terrororganisation IS/Da'isch kaufen und/oder bei
diesen Geschäften helfen, werden von der Bundesregie-
rung nicht kommentiert oder bewertet .
Weder die EU noch einzelne Mitgliedstaaten haben
diese Behauptungen kommentiert, da es sich um persön-
liche Äußerungen handelte, die nicht belegt worden sind .
Zur Bekämpfung von Terrorismusfinanzierung enga-
giert sich Deutschland aktiv in den zuständigen internatio-
nalen Gremien, neben der EU in der Financial Action Task
Force, durch Umsetzung der einschlägigen Resolutionen
des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen in G7 und G20
sowie als Mitglied der Anti-IS/Da'isch-Koalition .
Anlage 6
Antwort
des Staatsministers Michael Roth auf die Frage der
Abgeordneten Heike Hänsel (DIE LINKE) (Drucksa-
che 18/6845, Frage 5):
Über welche Schmuggelrouten werden die Erdölgeschäf-
te der Terrororganisation Da'isch („Islamischer Staat“) nach
Kenntnissen der Bundesregierung getätigt?
Der Bundesregierung liegen zu konkreten Schmug-
gelrouten des IS/Da'isch bezüglich Erdöl oder -gas keine
gesicherten Erkenntnisse vor .
Es ist jedoch bekannt, dass der IS das Öl und Gas üb-
licherweise an Mittelsmänner verkauft, die dieses wie-
derum sowohl an das Regime in Syrien, sonstige Nach-
barstaaten sowie andere verfeindete Rebellengruppen
weiterveräußern . Bei den Mittelsmännern handelt es sich
in der Regel um Mitglieder der Organisierten Kriminali-
tät, die von großen einflussreichen kriminellen Netzwer-
ken gesteuert werden und die weitgehend autonom vom
IS und ausschließlich profitorientiert agieren.
Darüber hinaus soll das Öl teilweise über kurdische
Zwischenhändler zusammen mit Öl aus den kurdischen
Autonomiegebieten aus etablierten Schmuggelkanälen
nach Iran und in geringer Menge in die Türkei und nach
Jordanien verbracht worden sein .
Der Umfang dieser Aktivitäten dürfte allerdings stark
abgenommen haben, da die Ölproduktion in IS-kontrol-
lierten Gebieten durch Geländeverluste des IS und die
zuletzt intensivierten Luftangriffe gegen den IS stark ge-
sunken ist .
Der weit überwiegende Teil der IS-Ölproduktion dürf-
te mittlerweile für die Versorgung in den vom IS kon-
trollierten Gebieten verbraucht werden . Für den illegalen
Handel dürfte nur noch ein kleiner Teil des geförderten
Öls zur Verfügung stehen .
Anlage 7
Antwort
des Staatsministers Michael Roth auf die Frage der Ab-
geordneten Sevim Dağdelen (DIE LINKE) (Drucksa-
che 18/6845, Frage 6):
Sieht die Bundesregierung die Europäische Union nach der
Aktivierung der militärischen Beistandsklausel im Krieg?
Artikel 42 Absatz 7 des Vertrags über die Europäische
Union sieht ausdrücklich vor, dass im Falle eines bewaff-
neten Angriffs auf das Hoheitsgebiet eines Mitgliedstaats
die anderen Mitgliedstaaten ihm alle in ihrer Macht ste-
hende Hilfe und Unterstützung, im Einklang mit Arti-
kel 51 der Charta der Vereinten Nationen, schulden . Da-
bei handelt es sich um jedwede Art der Hilfe, nicht nur
um militärische Unterstützung .
Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 142 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 2 . Dezember 2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 142 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 2 . Dezember 2015 13921
(A) (C)
(B) (D)
Anlage 8
Antwort
des Staatsministers Michael Roth auf die Frage der Ab-
geordneten Sevim Dağdelen (DIE LINKE) (Drucksa-
che 18/6845, Frage 7):
Wie begründet es die Bundesregierung, dass das Aus-
wärtige Amt infolge der Aktivierung der militärischen Bei-
standsklausel von einer „allgemeinen Rechtspflicht“ ausgeht
und gleichzeitig behauptet, es handele sich lediglich um eine
„politische Willenserklärung“ (Bericht der Bundesregierung
über die außenpolitischen Konsequenzen aus den Ereignissen
vom 13 . November 2015 in Paris im Auswärtigen Ausschuss
sowie im Europaausschuss des Deutschen Bundestages)?
Gemäß Artikel 42 Absatz 7 des EU-Vertrags schulden
die anderen Mitgliedstaaten im Falle eines bewaffneten
Angriffs auf das Hoheitsgebiet eines Mitgliedstaats, ihm
alle in ihrer Macht stehende Hilfe und Unterstützung, im
Einklang mit Artikel 51 der Charta der Vereinten Natio-
nen, zur Verfügung zu stellen . Es handelt sich hierbei um
eine Beistandspflicht aus dem EU-Vertrag.
Es gibt jedoch einen Beurteilungsspielraum hinsicht-
lich des Inhalts des zu leistenden Beistands .
Unser Beistand ist ein deutliches politisches Signal:
Wir unterstützen Frankreich in seinem Kampf gegen den
Terror, einen Terror, der gegen uns alle gerichtet ist .
Anlage 9
Antwort
des Staatsministers Michael Roth auf die Frage der
Abgeordneten Inge Höger (DIE LINKE) (Drucksa-
che 18/6845, Frage 10):
Mit welchem Ergebnis hat die Bundesregierung bei wel-
chen israelischen Stellen zum Schutz und zu der Freilassung
der mit deutschen Organisationen verbundenen Menschen-
rechtsverteidigerinnen und -verteidiger in den palästinensi-
schen Gebieten interveniert, von denen einer nach mir vor-
liegenden Informationen im Auftrag des Ökumenischen
Begleitdienstes EAPPI in Hebron eingesetzt war und wegen
konkreter Bedrohungen durch israelische Siedler zu seinem
Schutze abgezogen worden ist und zwei weitere Opfer von
gewaltsamen und überfallartigen Verhaftungen durch den
israelischen Geheimdienst bzw . das Militär geworden sind –
konkret der Mitarbeiter der gewaltfreien ZFD-Partnerorgani-
sation YAS, Mohammed Zoghour, am 28 . Oktober 2015 und
außerdem der Mitarbeiter der gewaltfreien ZFD-Partnerorga-
nisation PSCC Nablus, Wa’el al-Faqeeh, am 25 . Oktober 2015
durch das israelische Militär?
Das Auswärtige Amt und das Vertretungsbüro
Ramallah haben regelmäßigen Kontakt mit dem Ökume-
nischen Begleitdienst EAPPI .
In diesem konkreten Fall wurden in Hebron Aushänge
gefunden, die einen EAPPI-Mitarbeiter im Bild zeigen
und eine indirekte, aber unmissverständliche Gewaltan-
drohung enthalten . Dies ist eine neue Form der Bedro-
hung durch radikale Siedler, die die Bundesregierung
sehr ernst nimmt .
Nach Bekanntwerden dieser Aushänge haben das Ver-
bindungsbüro in Ramallah und die Botschaft Tel Aviv
sofort mit den israelischen Behörden Kontakt aufgenom-
men . Das Auswärtige Amt hat die israelische Botschaft
kontaktiert, und wir haben um Schutz des Betroffenen
sowie um Unterstützung bei der Strafverfolgung der Tä-
ter gebeten .
Die Aushänge sind nach Kenntnis des Auswärtigen
Amtes kurze Zeit nach Bekanntwerden wieder entfernt
worden . EAPPI entschied sich, den Mitarbeiter an einem
anderen Ort der Westbank einzusetzen .
Der Fall der beiden palästinensischen Mitarbeiter der
Partnerorganisationen des Zentralen Friedensdienstes
(ZfD) YAS und PSCC Nablus wird vom Verbindungs-
büro in Ramallah aufmerksam verfolgt . Herr Zoghour
befindet sich nach Kenntnis der Bundesregierung wieder
auf freiem Fuß .
Nach Bekanntwerden der Verhaftungen wurden die
europäischen Partner informiert .
Die Bundesregierung wird die Verfahren weiter beob-
achten .
Anlage 10
Antwort
des Parl . Staatssekretärs Dr . Günter Krings auf die Frage
des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) (Drucksache 18/6845, Frage 11):
In wie vielen Fällen haben nach Kenntnis der Bundesregie-
rung deutsche Behörden seit Anfang des Jahres 2015 eine Aus-
schreibung nach Artikel 36 Absatz 3 des SIS-II-Beschlusses
(SIS: Schengener Informationssystem) veranlasst, und welche
Maßnahmen wird die Bundesregierung treffen, um sicher-
zustellen, dass die deutschen Behörden „systematisch Daten
über mutmaßliche ausländische terroristische Kämpfer in das
SIS II – insbesondere nach Artikel 36 Absatz 3 – eingeben
(und) Sensibilisierungs- und Schulungsmaßnahmen in Bezug
auf die Nutzung des SIS durchführen” (Schlussfolgerungen
des Rates der Europäischen Union vom 20 . November 2015)?
Die Gesamtzahl der veranlassten Ausschreibungen
wird nicht erhoben . Abgefragt werden kann lediglich
der Bestand . Die vom Bundeskriminalamt (SIRENE
Deutschland) ausgewerteten Ausschreibungszahlen im
SIS II gemäß Artikel 36 Absatz 3 SIS-II-Ratsbeschluss
belaufen sich auf:
– Stand 1 . Januar 2015: 845 Ausschreibungen;
– Stand 27 . November 2015: 1 265 Ausschreibungen .
Nicht enthalten in den Zahlen sind Ausschreibungen,
– welche hinter einer höherwertigeren, deutschen
SIS-Ausschreibung zurückstehen (zum Beispiel:
verdeckte Registrierung hinter Festnahme);
– die im Laufe des Jahres eingeleitet wurden, inzwi-
schen durch Fristablauf oder aus anderen Gründen
gelöscht wurden .
Die in den Ratsschlussfolgerungen geforderten Sen-
sibilisierungs- und Schulungsmaßnahmen werden
durchgeführt . Die Bedarfsträger werden anlassbezogen
über die zuständigen Gremien über Veränderungen und
Neuerungen informiert . Darüber hinaus erfolgen Schu-
lungsmaßnahmen bei den Nachrichtendiensten und Po-
Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 142 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 2 . Dezember 201513922
(A) (C)
(B) (D)
lizeibehörden. Zudem finden annähernd arbeitstäglich
telefonische Beratungen der zuständigen in- und auslän-
dischen Polizeibehörden sowie der Nachrichtendienste in
diesem Kontext statt .
Anlage 11
Antwort
des Parl . Staatssekretärs Dr . Günter Krings auf die Frage
des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) (Drucksache 18/6845, Frage 12):
In wie vielen Fällen wurden nach Kenntnis der Bundesre-
gierung seit Juli 2015 Ermittlungsverfahren wegen des Ver-
dachts der Beihilfe zum Verstoß gegen Meldepflichten (§§ 85
Nummer 1, 50 Absatz 6 des Asylgesetzes – AsylG –, § 27
des Strafgesetzbuches – StGB), der Beihilfe zum Verstoß ge-
gen räumliche Beschränkungen (§§ 85 Nummer 2, 56, 59 b
Absatz 1 AsylG, § 27 StGB), der Beihilfe zum Verstoß ge-
gen Wohnsitzauflagen (§§ 85 Nummer 3, 60 Absatz 2 Satz 1
AsylG, § 27 StGB) und der Beihilfe zum illegalen Aufenthalt
(§§ 95 Absatz 1 Nummer 3, 14 Absatz 1 Nummern 1 und 2
des Aufenthaltsgesetzes – AufenthG –, § 27 StGB) gegen
Menschen eingeleitet, die sich ehrenamtlich in der Flücht-
lingsarbeit engagieren, und was wird die Bundesregierung
unternehmen, um die Kriminalisierung von Ehrenamtlichen in
der Flüchtlingsarbeit in der gegenwärtigen Situation und auf
Dauer zu verhindern?
Die Anzahl der Ermittlungsverfahren ist der Bundes-
regierung nicht bekannt . In der Polizeilichen Kriminal-
statistik werden die einzelnen strafbaren Handlungen
nach § 85 des Asylgesetzes in einem Summenschlüs-
sel – Nummer 725520 – erfasst . Ebenso werden strafbare
Handlungen nach § 95 des Aufenthaltsgesetzes in einem
Summenschlüssel – Nummer 725100 – erfasst . Eine
weitergehende Differenzierung, wie sie der Fragesteller
vornimmt, erfolgt bei der Erfassung in der Polizeilichen
Kriminalstatistik nicht . Auch in der Staatsanwaltschafts-
statistik werden die mit der Frage erbetenen Daten nicht
erfasst .
Die genannten Vorschriften dienen der Sicherung der
staatlichen Steuerungsmöglichkeit im Bereich Migrati-
on . Der besonderen Situation ehrenamtlicher Helfer kann
durch die Justizbehörden im Rahmen des Opportunitäts-
prinzips hinreichend Rechnung getragen werden .
Anlage 12
Antwort
des Parl . Staatssekretärs Dr . Günter Krings auf die Frage
der Abgeordneten Ulla Jelpke (DIE LINKE) (Drucksa-
che 18/6845, Frage 13):
Was ist der Grund dafür, dass Asylanträge mit geringen
Erfolgsaussichten nicht bereits im Rahmen der geltenden
Gesetze innerhalb einer Wochenfrist durch das Bundesamt
für Migration und Flüchtlinge entschieden werden (bitte so
konkret wie möglich ausführen; vergleiche hinsichtlich sich
anschließender Gerichtsverfahren auch § 36 Asylgesetz), und
wie ist nach Kenntnis der Bundesregierung die gegenwärtige
Praxis in den „Ankunfts- und Rückführungseinrichtungen“
für Asylsuchende insbesondere aus den Westbalkanländern in
Bayern (Manching und Ingolstadt; bitte genau ausführen, wie
viel Personal welcher Behörden dort eingesetzt wird, wie viele
Personen dort leben, wie viele Verfahren in welcher Zeitdauer
abgeschlossen werden, welche Probleme und Umsetzungs-
schwierigkeiten es gibt usw .)?
Die Gründe für derzeit noch längere Verfahrensdauern
liegen hauptsächlich in folgenden Ursachen:
– Die Personalressourcen des Bundesamtes für Migra-
tion und Flüchtlinge (BAMF) sind noch im Aufbau .
Die Stellen werden voraussichtlich im Laufe des Jah-
res 2016 besetzt werden .
– Die Bettenkapazitäten in den Aufnahmeeinrichtungen
der Länder sind ebenfalls im Aufbau, so dass es derzeit
noch nicht gewährleistet werden kann, dass alle Asyl-
antragsteller aus den sicheren Herkunftsstaaten gemäß
§ 47 Abs . 1a AsylG bis zur Entscheidung des BAMF
in der Aufnahmeeinrichtung bleiben .
– Die in § 47 Absatz 1a Asylgesetzes (AsylG) veranker-
te Verpflichtung eines Asylsuchenden, in der für ihn
zuständigen Aufnahmeeinrichtung zu wohnen, zielt
auf eine Beschleunigung des Asylverfahrens . Sie soll
gewährleisten, dass der Asylsuchende für die zustän-
digen Behörden und Gerichte jederzeit erreichbar ist .
Dies ist gerade in Zeiten erheblich angestiegener Asyl-
bewerberzahlen und des damit verbundenen organi-
satorischen und verfahrensmäßigen Aufwands unver-
zichtbar .
Derzeit verzeichnen sowohl die Asylantrags- als auch
die EASY-Statistik im Hinblick auf Antragsteller und
Asylsuchende aus sicheren Herkunftsstaaten einen sig-
nifikanten Rückgang.
Anlage 13
Antwort
des Parl . Staatssekretärs Dr . Günter Krings auf die Frage
der Abgeordneten Ulla Jelpke (DIE LINKE) (Drucksa-
che 18/6845, Frage 14):
Wieso können fachkundige Bedienstete des Bundesamts
für Migration und Flüchtlinge (BAMF) einerseits keine unge-
fähren Angaben zum Zeitraum zwischen EASY-Registrierung
und Asylantragstellung machen (vergleiche Antwort der Bun-
desregierung zu Frage 4 e und g auf Bundestagsdrucksache
18/6860), obwohl sie andererseits mit dem Hinweis darauf,
die Wartezeiten auf die Entgegennahme eines Asylantrags
beim BAMF betrügen derzeit ein Jahr, derzeit überhaupt kei-
ne Asylanträge mehr entgegennehmen (dpa vom 6 . November
2015, „Amt überlastet – Asylanträge nur eingeschränkt mög-
lich“, bitte angeben, inwieweit der Bericht zutrifft), und wie
lange sind derzeit die Wartezeiten für Termine für eine Asyl-
antragstellung (bitte nach Bundesländern und, soweit praxis-
relevant, auch nach wichtigsten Herkunftsländern differenziert
angeben)?
Wie in der Antwort der Bundesregierung auf die Klei-
ne Anfrage 18/6353 der Fraktion DIE LINKE . dargelegt,
werden im EASY-System keine personenbezogenen
Daten erfasst . Es kann daher keine direkte Verbindung
hergestellt werden zwischen einer EASY-Registrierung
und der beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
(BAMF) später erfolgten Antragstellung .
Die Wartezeit von der Erstregistrierung durch die Län-
der bis zur Asylantragstellung beim BAMF wird statis-
tisch nicht erfasst . Statistische Auswertungen zur Frage,
Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 142 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 2 . Dezember 2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 142 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 2 . Dezember 2015 13923
(A) (C)
(B) (D)
welcher Zeitraum durchschnittlich zwischen einer Regis-
trierung in EASY und einer Antragstellung beim BAMF
vergeht, sind daher weder im Gesamtdurchschnitt noch
nach Ländern oder Herkunftsländern möglich .
In der Praxis stellt sich folgendes Bild dar: In der Ver-
gangenheit betrug der Zeitraum zwischen EASY-Regis-
trierung und Antragstellung beim BAMF maximal we-
nige Wochen . Die sehr hohen Zugangszahlen der letzten
Monate haben dazu geführt, dass Antragsteller in einzel-
nen Außenstellen bedauerlicherweise mehrere Monate
auf einen Termin zur Asylantragstellung warten müssen .
Es ist Ziel des BAMF, dass alle Antragsteller wieder
sehr zeitnah nach ihrer Registrierung einen Termin zur
Antragstellung erhalten . Die bereits erfolgte und noch
weiter geplante personelle Aufstockung und die Maß-
nahmen zur effizienteren Gestaltung des Asylverfahrens
werden hier Verbesserung schaffen und die Zeiten bis zur
Antragstellung 2016 maßgeblich verkürzen .
Selbstverständlich nimmt jede Dienststelle des BAMF
auch weiterhin so viele Asylanträge wie möglich entge-
gen . Anderslautende Berichterstattung trifft nicht zu .
Die Zahl der gestellten Asylanträge kann der Ge-
schäftsstatistik des BAMF entnommen werden:
August: 36 422;
September: 43 071;
Oktober: 54 877 .
Die Zahl der entgegengenommenen Anträge ist jeden
Monat kontinuierlich und deutlich gewachsen . Die durch-
schnittliche Verfahrensdauer eines Asylverfahrens beträgt
derzeit circa 5,2 Monate (Stand: 30 . November 2015) .
Anlage 14
Antwort
des Parl . Staatssekretärs Dr . Günter Krings auf die Frage
des Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz (BÜND-
NIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 18/6845, Frage 15):
Welche Hinweise liegen der Bundesregierung dazu vor,
dass bei den jüngsten Pariser Terroranschlägen eventuell auch
modifizierte Waffen (Sturmgewehre des Typs Kalaschnikow)
zum Einsatz gekommen sein könnten, die offenbar über einen
deutschen Händler gehandelt wurden?
An den Tatorten in Paris wurden mehrere vollautoma-
tische Waffen durch die französische Polizei sicherge-
stellt . Ob diese Schusswaffen in irgendeiner Form modi-
fiziert waren, ist der Bundesregierung nicht bekannt. Die
bei den Terroranschlägen verwendeten Modelle sowie
Seriennummern der Waffen wurden von den französi-
schen Behörden dem Bundeskriminalamt übermittelt .
Zu den Waffen liegen dem Bundeskriminalamt keine
Erkenntnisse vor . Der in den Medien aufgegriffene Sach-
verhalt bezüglich eines Waffenhändlers aus Deutschland
wird auf mögliche Bezüge zu den Anschlägen in Paris
hin geprüft . Bislang liegen keine Erkenntnisse vor, die
auf eine Verbindung zwischen den in Paris genutzten
Waffen und dem genannten Waffenhändler aus Deutsch-
land hindeuten .
Anlage 15
Antwort
des Parl . Staatssekretärs Dr . Günter Krings auf die Frage
des Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz (BÜND-
NIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 18/6845, Frage 16):
Gibt es bereits Überlegungen aufseiten der Bundesregie-
rung, welche Konsequenzen man hieraus gegebenenfalls zie-
hen muss, und wie man den Handel – auch mit derart umge-
bauten – Waffen innerhalb Deutschlands und der Europäischen
Union schnellstmöglich effektiv eindämmen will?
Die Bundesregierung geht davon aus, dass sich der
Fragesteller mit seiner ersten Teilfrage inhaltlich auf Fra-
ge 34 („Welche Hinweise liegen der Bundesregierung
dazu vor, das bei den jüngsten Pariser Terroranschlägen
eventuell auch modifizierte Waffen [Sturmgewehre des
Typs Kalaschnikow] zum Einsatz gekommen sein könn-
ten, die offenbar über einen deutschen Händler gehan-
delt wurden?“) und damit ganz grundsätzlich auf die
Bekämpfung des illegalen Waffenhandels und der Waf-
fenkriminalität bezieht .
Die Bundesregierung hat schon seit längerem die Ge-
fahren im Blick, die sich aus dem illegalen Handel mit
Feuerwaffen ergeben . In einem Europa der offenen Gren-
zen ist es für die Bewertung der Gefahrenlage und die
daraus zu ziehenden Konsequenzen letztlich zweitran-
gig, ob tatsächlich eine Verbindung zu einem in Deutsch-
land ansässigen Händler hergestellt werden kann, oder
ob Waffen über einen anderen EU-Mitgliedstaat nach
Frankreich gelangt sein sollen . Die Bundesregierung
wird vielmehr weiterhin zusammen mit ihren europäi-
schen Partnern den Kampf gegen Feuerwaffenkrimina-
lität und illegalen Waffenhandel fortsetzen . So wurde
durch den Rat der Europäischen Union bereits 2010 der
EU-Politikzyklus zur Bekämpfung der Organisierten
und schweren internationalen Kriminalität eingerichtet .
Im Rahmen des EU-Politikzyklus wurde eine begrenzte
Anzahl von regionalen und europaweiten Prioritäten er-
mittelt . Deutschland beteiligt sich seit diesem Jahr aktiv
an der Priorität „Feuerwaffen“ . Daneben wirkt Deutsch-
land auch an anderen Gremien zur Bekämpfung der
Waffenkriminalität (zum Beispiel „European Firearms
Experts“ oder „Expert Advisory Group“ im Rahmen der
Task Force Firearms) aktiv mit . Auch auf operativer Ebe-
ne steht Deutschland insoweit in engem Austausch mit
anderen Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie
mit Europol .
Soweit es die zweite Teilfrage anbelangt, ist nur der
legale Handel mit Waffen einer unmittelbaren Regulie-
rung durch den Gesetzgeber zugänglich . In Deutschland
ist der Handel mit Schusswaffen bereits streng und um-
fassend reguliert . Um Missbrauchsrisiken zu begegnen,
die sich aus abweichenden Rechtsvorschriften der Mit-
gliedstaaten ergeben, sind auf europäischer Ebene Recht-
sänderungen erfolgt bzw . geplant:
Die EU-Kommission hat am 18 . November eine Durch-
führungsverordnung betreffend die Deaktivierung von
Schusswaffen verabschiedet . Diese sieht europaeinheitliche
Maßnahmen zur Bearbeitung von Schusswaffen vor, deren
Schussfähigkeit dauerhaft und unumkehrbar aufgehoben
werden soll . Im Rahmen einer geplanten Änderung der
Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 142 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 2 . Dezember 201513924
(A) (C)
(B) (D)
EU-Feuerwaffenrichtlinie sollen gemäß dem Regelungs-
entwurf der EU-Kommission zudem einheitliche techni-
sche Standards zum Beispiel für Schreckschusswaffen ge-
prüft werden, die deren Umbau in „scharfe“ Schusswaffen
verhindern . Zudem soll der Handel über das Internet für
Privatpersonen beschränkt werden . Die Bundesregierung
prüft diese Vorschläge derzeit und wird sich auf europäi-
scher Ebene für Änderungen einsetzen, von denen ein ech-
ter Sicherheitsmehrwert zu erwarten ist . Der Ausbau der
Waffenregister wird ausdrücklich begrüßt . Mit der Einbin-
dung von Herstellung und Handel könnte der Lebensweg
der (legalen) Waffen lückenlos abgebildet werden . Eine
Vernetzung der Register könnte in der Zukunft die erfor-
derliche Standardisierung befördern und den Informations-
austausch zwischen den Polizeien, aber auch im Bereich
des Exportes und des Zolls wesentlich erleichtern .
Anlage 16
Antwort
des Parl . Staatssekretärs Dr . Günter Krings auf die Frage
des Abgeordneten Andrej Hunko (DIE LINKE) (Druck-
sache 18/6845, Frage 17):
Welche behördlichen und privaten Teilnehmenden (insbe-
sondere aus Deutschland) des am 3 . Dezember 2015 in Brüs-
sel startenden Forums der Internetdienstleister, in dem sich die
EU-Innenministerinnen und -Innenminister mit Internetanbie-
tern und eigentlich auch der „Zivilgesellschaft“ koordinieren
wollten (COM(2015) 185 final vom 28. April 2015) und das
eine möglichst schnelle Beseitigung unliebsamer Internetin-
halte ermöglichen soll, sind der Bundesregierung bekannt, und
welche aktive oder reaktive Haltung vertreten an dem Forum
am 3 . Dezember 2015 teilnehmende Vertreter der Bundesre-
gierung hinsichtlich der Frage, welche technischen oder sons-
tigen Zusammenarbeitsformen zu „Bedenken der Strafverfol-
gungsbehörden in Bezug auf neue Verschlüsselungstechniken“
diskutiert oder umgesetzt werden müssten, was laut der Euro-
päischen Kommission weiterhin auf der Tagesordnung dieses
ersten offiziellen Treffens des Forums der lnternetdienstleister
steht („European Agenda on Security – State of Play“, 17 . No-
vember 2015)?
Die Europäische Kommission hat den Bundesminister
des Innern für den 3 . Dezember 2015 zu einem Abend-
essen auf hochrangiger Ebene eingeladen . Dabei soll das
Forum der Internetdienstleister offiziell gestartet werden .
Der Bundesminister des Innern wird aufgrund pa-
ralleler Verpflichtungen an diesem Termin nicht teilneh-
men können . Er wird sich vertreten lassen . Soweit der
Bundesregierung bekannt, werden an dem Abendessen
neben Vertretern der Mitgliedstaaten, der Europäischen
Kommission, des Europäischen Rats und Europol auch
Mitarbeiter der Unternehmen Google, Facebook, Twitter,
Microsoft, und ask .fm teilnehmen .
Die Bundesregierung hat das vom Fragesteller ange-
sprochene Fact Sheet der Kommission „European Agenda
on Security – State of Play“ vom 17 . November 2015 so-
wie frühere Verlautbarungen der Kommission zum Thema
zur Kenntnis genommen . Dennoch sollen – ausweislich
der Einladung für den 3 . Dezember 2015 – die vom Frage-
steller genannten Bedenken der Strafverfolgungsbehörden
in Bezug auf neue Verschlüsselungstechniken nicht Gegen-
stand der Gespräche im Rahmen des Abendessens sein .
Anlage 17
Antwort
des Parl . Staatssekretärs Christian Lange auf die Frage
des Abgeordneten Andrej Hunko (DIE LINKE) (Druck-
sache 18/6845, Frage 18):
Welche Haltung vertritt die Bundesregierung zu der Fra-
ge, inwiefern die in dem Abkommen über Rechtshilfe mit den
USA niedergelegten Verfahren überarbeitet oder angepasst
werden müssten, etwa um den gegenseitigen elektronischen
Datentransfer zu beschleunigen, untereinander Strafregister-
und Bankkontodaten auszutauschen oder die Zusammenarbeit
von Internetanbietern mit europäischen Polizei- und Geheim-
dienstbehörden zu verbessern, und mit welcher Haltung haben
Bundesbehörden in diesem Jahr an internationalen Treffen
teilgenommen, bei denen die Frage eines direkten Zugangs
von europäischen Strafverfolgungsbehörden auf Daten bei
Internetanbietern in den USA (Metadaten oder Inhaltsdaten)
diskutiert wurde (bitte die einzelnen Treffen benennen)?
Die Bundesregierung hat im Rahmen der Überprüfung
des Abkommens vom 25 . Juni 2003 zwischen der Euro-
päischen Union und den Vereinigten Staaten von Ameri-
ka über Rechtshilfe zusätzlich zu den von der Kommissi-
on vorgeschlagenen Diskussionspunkten vorgeschlagen,
sich mit der Bedeutung der Safe-Harbour-Entscheidung
des Europäischen Gerichtshofs für den Rechtshilfever-
kehr mit den USA sowie der Erörterung von Möglichkei-
ten zur Reduzierung der von den USA geforderten Sach-
verhaltsdarstellung zu beschäftigen . Das Abkommen
verhält sich ausschließlich zur justiziellen Rechtshilfe
und regelt nicht die Zusammenarbeit mit Polizei- oder
Geheimdienstbehörden .
Bundesbehörden haben nach bisherigen Erkenntnis-
sen nicht an multilateralen Treffen im Jahr 2015 teil-
genommen, bei denen die Thematik des unmittelbaren
Zugangs von europäischen Strafverfolgungsbehörden zu
Daten bei Internetanbietern in den USA diskutiert wur-
de . Aufgrund der Kürze der zur Beantwortung zur Ver-
fügung stehenden Zeit kann eine abschließende Antwort
hierzu nicht gegeben werden .
Anlage 18
Antwort
des Parl . Staatssekretärs Dr . Ralf Brauksiepe auf die Fra-
ge der Abgeordneten Inge Höger (DIE LINKE) (Druck-
sache 18/6845, Frage 21):
Wer wertet die durch die deutschen Tornados über türki-
schem und syrischem Luftraum gesammelten Daten aus, und
welchen Einfluss hat die Bundeswehr auf die Zielplanung im
Zuge des Krieges gegen den IS in der Region?
Ein möglicher deutscher militärischer Beitrag zum
Kampf der internationalen Allianz gegen den sogenann-
ten ,,Islamischen Staat“ (IS) steht unter dem Vorbehalt
der konstitutiven Zustimmung des Deutschen Bundesta-
ges . Bislang finden daher weder Aufklärungsflüge statt,
noch werden Aufklärungsergebnisse an Partner der inter-
nationalen Allianz gegen den IS weitergeleitet . Deutsch-
land ist daher bislang auch nicht in den für die Auswer-
tung und die Zielauswahl verantwortlichen Stäben und
Hauptquartieren vertreten .
Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 142 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 2 . Dezember 2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 142 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 2 . Dezember 2015 13925
(A) (C)
(B) (D)
Der Beschlussantrag der Bundesregierung zur Entsen-
dung bewaffneter deutscher Streitkräfte zur Verhütung
und Unterbindung terroristischer Handlungen durch die
Terrororganisation IS sieht keine Aufklärungsflüge über
der Türkei vor .
Zur Vorbereitung einer möglichen militärischen Be-
teiligung der Bundeswehr finden derzeit Gespräche und
Erkundungsreisen statt, die sich auch mit konkreten Fra-
gen der Einbettung eines deutschen Beitrags beschäfti-
gen . In diesem Rahmen wird die Bundesregierung auch
auf einen dem deutschen militärischen Anteil entspre-
chenden Einfluss in den Hauptquartieren und Stäben
Wert legen, um den mandatskonformen Umgang mit
den gesammelten und ausgewerteten Daten im Einklang
mit den Grundsätzen des humanitären Völkerrechts si-
cherzustellen . Sofern diese Voraussetzungen erfüllt sind,
erfolgen die entsprechenden Aufklärungsflüge durch die
deutschen Streitkräfte, die auch die Erstauswertung der
gesammelten Daten vornehmen . Anschließend erfolgt
die Weitergabe der ausgewerteten Daten an die Internati-
onale Allianz gegen den IS . Dabei wird Deutschland den
mandatskonformen Einsatz des deutschen Beitrags im
Einklang mit den Grundsätzen des humanitären Völker-
rechts überwachen .
Anlage 19
Antwort
der Parl . Staatssekretärin Caren Marks auf die Frage des
Abgeordneten Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) (Drucksache 18/6845, Frage 22):
Wie wird die Bundesregierung beim Europäischen Rat am
7 . Dezember 2015 über die vorgeschlagene EU-Frauenquote
(40 Prozent) abstimmen, nachdem sie die Zustimmungsforde-
rung der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und
Jugend Manuela Schwesig (vergleiche Süddeutsche Zeitung
vom 24 . November 2015) abgewogen hat gegen die (laut SZ,
am angegebenen Ort) bisher angekündigte Regierungsposition
bloßer Enthaltung (mit der bekannten oder gar gewollten Folge,
dass dieser EU-Vorschlag die nötige Mehrheit verfehlt) wegen
ihres formalen Einwands, derlei müsse mangels EU-Zustän-
digkeit national geregelt werden, und wann wird die Bundesre-
gierung – falls sie nicht zustimmt – dem Deutschen Bundestag
dann noch in dieser Wahlperiode einen Gesetzentwurf vorlegen,
welcher die bisherige deutsche Frauenquote (30 Prozent) auf
den von der gesamten Europäischen Kommission für angemes-
sen erachteten Standard (40 Prozent) anhebt?
Die Bundesregierung befindet sich noch in der Abstim-
mung, wie sie sich zu diesem Tagesordnungspunkt beim
Rat „Beschäftigung, Sozialpolitik, Gesundheit und Ver-
braucherschutz“ am 7 . Dezember 2015 verhalten wird .
Anlage 20
Antwort
des Parl . Staatssekretärs Norbert Barthle auf die Frage
des Abgeordneten Markus Tressel (BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN) (Drucksache 18/6845, Frage 23):
Setzen die Audi AG oder andere VW-Marken nach bishe-
riger Kenntnis der Bundesregierung auch in Deutschland bei
Fahrzeugen mit 3-Liter-Motoren verbotene Abschalteinrich-
tungen wie in den USA ein (vergleiche tinyurl .com/pyf7md6),
und plant die Bundesregierung, auch Autos mit 3-Liter-Mo-
toren im Rahmen der eingesetzten Untersuchungskommission
nachzukontrollieren?
Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen .
Anlage 21
Antwort
des Parl . Staatssekretärs Norbert Barthle auf die Frage
der Abgeordneten Renate Künast (BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN) (Drucksache 18/6845, Frage 24):
Welche Maßnahmen haben das Bundesministerium der
Justiz und für Verbraucherschutz und das Bundesministerium
für Verkehr und digitale Infrastruktur konkret ergriffen, um
Verbraucherinnen und Verbraucher bei der Geltendmachung
aller ihnen möglicherweise im Rahmen des VW-Abgasskan-
dals zustehenden zivilrechtlichen Ansprüche zu unterstützen,
und welche Ansprüche (konkret bezogen auf die Art der Män-
gel und der unterschiedlichen Motoren) kommen nach Kennt-
nis der Bundesregierung infrage?
Die Bundesregierung hat die Prüfung des Sachver-
halts und der notwendigen Maßnahmen noch nicht ab-
geschlossen .
Anlage 22
Antwort
des Parl . Staatssekretärs Norbert Barthle auf die Frage
der Abgeordneten Lisa Paus (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
NEN) (Drucksache 18/6845, Frage 25):
Wird nach Kenntnissen der Bundesregierung die von der
Volkswagen AG (VW) angekündigte Beseitigung der Abwei-
chungen bei den Stickoxid-Werten zwischen Prüfstandswerten
und realem Fahrbetrieb (siehe Auszug aus der Pressemitteilung
von VW vom 22 . September 2015: „Auffällig sind Fahrzeuge
mit Motoren vom Typ EA 189 mit einem Gesamtvolumen von
weltweit rund elf Millionen Fahrzeugen . Ausschließlich bei
diesem Motortyp wurde eine auffällige Abweichung zwischen
Prüfstandswerten und realem Fahrbetrieb festgestellt . Volks-
wagen arbeitet mit Hochdruck daran, diese Abweichungen
mit technischen Maßnahmen zu beseitigen .“) durch die nun
von VW dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) vorgestellten und
vom KBA bestätigten „Maßnahmen“ (siehe Pressemitteilung
von Volkswagen vom 25 . November 2015) erreicht, indem die
Emissionen im realen Fahrbetrieb gesenkt werden?
Nein .
Anlage 23
Antwort
des Parl . Staatssekretärs Norbert Barthle auf die Frage
der Abgeordneten Lisa Paus (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
NEN) (Drucksache 18/6845, Frage 26):
Bezieht sich die vom KBA angeordnete Neuermittlung von
Schadstoffemissions-, Kraftstoffverbrauchs- und CO2-Emissi-
onswerten bei „allen betroffenen Modellen“ (siehe Pressemit-
teilung des KBA vom 10 . November 2015) auch auf diejeni-
gen Modelle mit EA-189-Dieselmotoren?
Nein . Die voraussichtlich betroffenen Fahrzeug-Ty-
pen verfügen über keine EA-189-Motoren .
http://tinyurl.com/pyf7md6
Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 142 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 2 . Dezember 201513926
(A) (C)
(B) (D)
Anlage 24
Antwort
des Parl . Staatssekretärs Norbert Barthle auf die Frage
der Abgeordneten Sabine Leidig (DIE LINKE) (Druck-
sache 18/6845, Frage 27):
Wann und wie (zum Beispiel im Internet, mit oder ohne
geschwärzte Passagen) wird der Rückruferlass des Kraft-
fahrt-Bundesamtes (KBA) vom 15 . Oktober 2015 veröffent-
licht, der die rund 2,4 Millionen Fahrzeuge aus dem VW-Kon-
zern mit dem Dieselmotor EA 189 betrifft, und warum ist dies
bisher noch nicht geschehen?
Das Kraftfahrt-Bundesamt stellt grundsätzlich keine
Verwaltungsakte ins Internet .
Anlage 25
Antwort
des Parl . Staatssekretärs Norbert Barthle auf die Frage
der Abgeordneten Sabine Leidig (DIE LINKE) (Druck-
sache 18/6845, Frage 28):
Warum ist dieser Rückruf auf der Internetseite des Kraft-
fahrt-Bundesamtes (KBA) für die betroffenen Modelle noch
nicht zu finden, und auf welchen Wegen (über den VW-Kon-
zern oder auch über das KBA bzw . eine andere Behörde) wer-
den die Halter informiert?
Die Datenbank des Kraftfahrt-Bundesamtes wird mit
Start einer Rückrufaktion aktualisiert . Dies wird auch in
diesem Fall erfolgen .
Der VW-Konzern wird die betroffenen Halter infor-
mieren .
Anlage 26
Antwort
des Parl . Staatssekretärs Norbert Barthle auf die Frage
des Abgeordneten Stephan Kühn (Dresden) (BÜND-
NIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 18/6845, Frage 29):
Welche Schlussfolgerungen zieht die Bundesregierung aus
den Hinweisen (zum Beispiel Wirtschaftswoche vom 13 . Novem-
ber 2015), dass die Onboard-Diagnose (OBD), welche die Funk-
tionsfähigkeit der Abgasreinigung überprüft, manipulierbar ist?
Die Bundesregierung sieht es als erforderlich an, dass
der ordnungsgemäße Zustand des Abgasverhaltens über die
Lebensdauer von Kraftfahrzeugen sichergestellt ist . Vor die-
sem Hintergrund prüft die Bundesregierung fortlaufend die
mögliche Weiterentwicklung der AU-Bestimmungen .
Anlage 27
Antwort
des Parl . Staatssekretärs Norbert Barthle auf die Frage
des Abgeordneten Stephan Kühn (Dresden) (BÜND-
NIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 18/6845, Frage 30):
Plant die Bundesregierung, Automobilhersteller zu ver-
pflichten, ihre Motorensoftware insbesondere bei der Typge-
nehmigung offenzulegen?
Eine Offenlegung der Motorensoftware durch den Auto-
mobilhersteller ist im Rahmen der Typgenehmigung gegen-
über dem Technischen Dienst oder der Typgenehmigungs-
behörde auf begründete Nachfrage bereits heute möglich .
Anlage 28
Antwort
des Parl . Staatssekretärs Norbert Barthle auf die Fragen
der Abgeordneten Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN) (Drucksache 18/6845, Fragen 31 und 32):
Wie ist der aktuelle Bearbeitungsstand des neuen Bun-
desverkehrswegeplans, und aus welchen Gründen kommt es
gegebenenfalls zu Verzögerungen bei der Vorstellung des Ent-
wurfs?
Inwiefern wird der Entwurf des neuen Bundesverkehrs-
wegeplans, wie im Ausschuss für Verkehr und digitale Infra-
struktur des Deutschen Bundestages mehrfach angekündigt,
im Dezember 2015 zunächst den Abgeordneten des Deutschen
Bundestages vorgestellt, und wann soll die Öffentlichkeitsbe-
teiligung gemäß den Vorgaben der Strategischen Umweltprü-
fung beginnen?
Die Fragen 31 und 32 werden wegen ihres Sachzu-
sammenhangs gemeinsam beantwortet .
Die Bundesregierung hat sich mit den Koalitionsfrak-
tionen darüber verständigt, den Entwurf des Bundesver-
kehrswegeplans inklusive der strategischen Umweltprü-
fung den Abgeordneten vorzustellen . Die Strategische
Umweltprüfung ist noch nicht abgeschlossen . Anschlie-
ßend wird auch die Öffentlichkeitsbeteiligung beginnen .
Anlage 29
Antwort
des Parl . Staatssekretärs Norbert Barthle auf die Frage
des Abgeordneten Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN) (Drucksache 18/6845, Frage 33):
Welches Ergebnis haben die ICAO-Verhandlungen
(ICAO: International Civil Aviation Organization) der Euro-
pean Air Navigation Planning Group (EANPG) vom 23 . bis
26 . November 2015 hinsichtlich des Anlagenschutzbereiches
(Prüfradius) für VOR- und/oder DVOR-Anlagen (DVOR:
Doppler-UKW-Drehfunkfeuer), gebracht (siehe auch Antwort
der Bundesregierung vom 24 . November 2015 zu Frage 1 der
Kleinen Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen auf
Bundestagsdrucksache 18/6850), und geht daraus die Emp-
fehlung hervor, die Anlagenschutzbereiche (Prüfradien) um
VOR- und/oder DVOR-Anlagen auf 10 km herabzusetzen?
Die European Air Navigation Planning Group hat die
Veröffentlichung des geänderten ICAO EUR DOC 015
beschlossen .
Aus dem neuen ICAO EUR DOC 015 geht hervor, dass
der Anlagenschutzbereich um ein Doppler-UKW-Dreh-
funkfeuer (DVOR) generell auf ein Gebiet mit einem Ra-
dius von 10 Kilometern um die Anlage verringert wird,
wobei der Anlagenschutzbereich unter anderem in Ab-
hängigkeit der Vorbelastung der Anlage verändert wer-
den kann . Der Anlagenschutzbereich um ein konventio-
nelles UKW-Drehfunkfeuer (VOR) ist von der Änderung
des ICAO EUR DOC 015 nicht betroffen .
Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 142 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 2 . Dezember 2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 142 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 2 . Dezember 2015 13927
(A) (C)
(B) (D)
Anlage 30
Antwort
des Parl . Staatssekretärs Norbert Barthle auf die Frage
des Abgeordneten Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN) (Drucksache 18/6845, Frage 34):
War für die Entscheidung des Eisenbahn-Bundesamtes im
Planfeststellungsbeschluss für den Umbau des Bahnknotens
Stuttgart, Planfeststellungsabschnitt 1 .1, vom 28 . Januar 2005,
die Neigung von Gleisen abweichend von 2,5 von Tausend
(vergleiche § 7 Absatz 2 der Eisenbahn-Bau- und Vertriebsord-
nung, EBO) zu genehmigen (Seiten 372 f . des Beschlusses),
Rechtsgrundlage § 2 Absatz 2, § 7 Absatz 2 oder § 3 EBO,
oder aufgrund welcher Norm bzw . sonstiger Vorschriften muss
die Vorhabenträgerin bei Längsneigungen die „notwendigen
Vorkehrungen zur Gewährleistung der gleichen Sicherheit”
einhalten bzw . darstellen (siehe Seite 373 des Planfeststel-
lungsbeschlusses)?
Rechtsgrundlage für die Entscheidung, das Vorhaben
mit der von der Vorhabenträgerin beantragten Gleisnei-
gung planfestzustellen, ist grundsätzlich § 18 Absatz 1
Allgemeines Eisenbahngesetz (a . F .) . Im Übrigen bezieht
sich der Planfeststellungsbeschluss in der Begründung
zu diesem Aspekt ausdrücklich auf § 7 Absatz 2 Eisen-
bahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO) . Dabei handelt
es sich um eine Soll-Vorschrift; das heißt, abweichende
Planungen sind in begründeten Einzelfällen möglich . Die
DB Netz AG hat die hierfür notwendigen Vorkehrungen in
ihren Antragsunterlagen dargestellt, wie dem Planfeststel-
lungsbeschluss (ab Seite 372) entnommen werden kann .
Anlage 31
Antwort
des Parl . Staatssekretärs Norbert Barthle auf die Frage
des Abgeordneten Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN) (Drucksache 18/6845, Frage 35):
Weshalb rechnet die Bundesregierung die mögliche Grün-
dung neuer, nicht tarifgebundener Tochtergesellschaften des
Bundesunternehmens Deutsche Bahn AG der unternehmeri-
schen Verantwortung des Konzernvorstands (siehe Antwort
der Bundesregierung auf meine schriftliche Frage auf Bun-
destagsdrucksache 18/6760) und damit dem operativen Ge-
schäft zu, und wo zieht die Bundesregierung als Vertreter des
Eigentümers die Grenze einerseits zwischen dem operativen
Geschäft, das alleine vom Konzernvorstand verantwortet wird,
und andererseits der strategischen Ausrichtung des Konzerns,
für die auch der Bund als Eigentümer des Bahnkonzerns eine
Mitverantwortung trägt?
Die Gründung von Tochtergesellschaften unterliegt
der Unternehmensstrategie, die nach § 76 Absatz 1 Akti-
engesetz (AktG) vom Vorstand eigenverantwortlich fest-
gelegt wird .
Anlage 32
Antwort
der Parl . Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter auf
die Frage der Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl (BÜND-
NIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 18/6845, Frage 36):
Welche Fortschritte wurden in der laut Antwort der Bundes-
regierung auf meine mündliche Frage 11 in der Fragestunde
vom 11 . November 2015 (vergleiche Plenarprotokoll 18/135,
Anlage 4) für November 2015 terminierten zweiten Sitzung
der gemeinsamen Arbeitsgruppe des Bundesministeriums
für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit und der
Energieversorgungsunternehmen (EVU) erzielt, insbesondere
hinsichtlich der von den EVU ins Auge gefassten Zwischenla-
gerstandorte (bitte möglichst mit Angabe von Datum und Teil-
nehmern der Sitzung), und wie lautet nach derzeitigem Stand
das weitere Arbeitsprogramm dieser Arbeitsgruppe (bitte mit
Angabe von deren Kalenderdatum)?
Thema der Sitzung der gemeinsamen Arbeitsgrup-
pe des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz,
Bau und Reaktorsicherheit und von Vertretern der vier
Energieversorgungsunternehmen (EVU) am 16 . Novem-
ber 2015 waren genehmigungsrechtliche und technische
Fragestellungen im Zusammenhang mit der im Gesamt-
konzept zur Rückführung von verglasten radioaktiven
Abfällen aus der Wiederaufarbeitung unter Nummer II .4
genannten Primärdeckelwechselstation . Zu den im Ge-
samtkonzept genannten Zwischenlagerstandorten wur-
den seitens der Energieversorgungsunternehmen in den
bisherigen Sitzungen dieser Arbeitsgruppe keine mögli-
chen Alternativen angesprochen . Ein weiterer Sitzungs-
termin der gemeinsamen Arbeitsgruppe wurde noch
nicht vereinbart .
An der Sitzung am 16 . November 2015 haben je ein
Vertreter der Energieversorgungsunternehmen Eon,
RWE, EnBW und Vattenfall sowie aus dem Bundesmi-
nisterium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsi-
cherheit der zuständige Unterabteilungsleiter sowie der
zuständige Referatsleiter teilgenommen .
Anlage 33
Antwort
der Parl . Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter
auf die Frage der Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl
(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 18/6845,
Frage 37):
Ist die in der Antwort der Bundesregierung vom 8 . Sep-
tember 2015 auf meine schriftliche Frage 81 auf Bundestags-
drucksache 18/5977 genannte Stellungnahme der Gesellschaft
für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) zur Sumpfsieb-
problematik im Atomkraftwerk Gundremmingen mittlerweile
schon abgeschlossen (gegebenenfalls bitte mit Angabe des
Kalenderdatums), und falls ja, ist sie seitens des Bundesminis-
teriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
(BMUB) schon ausgewertet und abgenommen?
Die „Stellungnahme zum Rückfluss zu den GRS-Wei-
terleitungsnachrichten 14/92, 14A/92, 14B/92 und
14C/92 bezüglich des Kernkraftwerks Gundremmingen
II“ zur Sumpfsiebthematik wurde von der Gesellschaft
für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) am 30 . Okto-
ber 2015 an das Bundesministerium für Umwelt, Natur-
schutz, Bau und Reaktorsicherheit übermittelt .
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz,
Bau und Reaktorsicherheit hat seine Bewertung dieser
Stellungnahme der Gesellschaft für Anlagen- und Reak-
torsicherheit noch nicht abgeschlossen .
Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 142 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 2 . Dezember 201513928
(A) (C)
(B) (D)
Anlage 34
Antwort
der Parl . Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter auf
die Frage der Abgeordneten Bärbel Höhn (BÜND-
NIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 18/6845, Frage 38):
Wie hat sich nach Kenntnis der Bundesregierung das Ab-
fallvolumen in den Haushalten im Jahr 2014 in Deutschland
im Vergleich zum Vorjahr entwickelt (absolut und pro Ein-
wohner), und welchen Verwertungsarten wurde der Haushalts-
müll in den jeweiligen Jahren zugeführt (bitte in Prozent am
Gesamtaufkommen angeben)?
Angaben über das Abfallaufkommen im Jahr 2014 lie-
gen der Bundesregierung noch nicht vor .
Die Statistik der Abfallentsorgung für das Jahr 2013
erfolgte durch das Statistische Bundesamt am 7 . Okto-
ber 2015 . Endgültige statistische Daten für das Jahr 2014
dürften demnach voraussichtlich Mitte des Jahres 2016
vorliegen. Erste vorläufige Angaben für das Jahr 2014
werden zu Beginn des Jahres 2016 erwartet .
Das Statistische Bundesamt weist aus, dass im
Jahr 2013 das Aufkommen an Haushaltsabfällen
36,6 Mio . Tonnen betragen hat; dies entspricht einem
Aufkommen von 453 kg je Einwohner . Im Jahr 2013 wur-
den nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in der
Abfallbilanz rund 65 Prozent der „Haushaltstypischen
Siedlungsabfälle“ einer stofflichen Verwertung zugeführt
und entsprechend als „Recyclingquote“ ausgewiesen .
22 Prozent der „Haushaltstypischen Siedlungsabfälle“
wurden einer energetischen Verwertung zugeführt .
Anlage 35
Antwort
des Parl . Staatssekretärs Hans-Joachim Fuchtel auf die
Frage des Abgeordneten Niema Movassat (DIE LINKE)
(Drucksache 18/6845, Frage 39):
Inwiefern gibt es vonseiten der Bundesregierung Überle-
gungen, Ausgaben für die Flüchtlingshilfe auf den Entwick-
lungsetat anrechnen zu lassen, was von Experten der Europä-
ischen Kommission mit großer Skepsis gesehen wird (www .
evangelisch .de/Inhalte/128781/24-11-2015/eu-kommissi-
on-fluechtlings-und-entwicklungshilfe-nicht-vermischen),
und kann die Bundesregierung ausschließen, dass deutsche
Entwicklungsgelder jetzt und zukünftig zur Migrationsabwehr
und Abschottung zweckentfremdet werden, wie es laut der
entwicklungspolitischen Dachorganisation CONCORD bei-
spielsweise von Malta und Spanien praktiziert wird (www .con-
cordeurope .org/publications/item/480-aidwatch-report-look-
ing-to-the-future-don-t-forget-the-past-aid-beyond-2015)?
Die Bundesregierung meldet bereits teilweise Ausga-
ben für Flüchtlinge im Inland als öffentliche Entwick-
lungshilfe . Die in dem zitierten Artikel geäußerte Sorge,
dass dadurch weniger Geld in Entwicklungsländer flie-
ßen könne, ist mit Blick auf Deutschland nicht berechtigt .
Die Bundesregierung plant nicht, Entwicklungsgelder
für die Zwecke der „Migrationsabwehr und Abschot-
tung“ zu verwenden .
Anlage 36
Antwort
des Parl . Staatssekretärs Hans-Joachim Fuchtel auf die
Frage des Abgeordneten Niema Movassat (DIE LINKE)
(Drucksache 18/6845, Frage 40):
Kann die Bundesregierung die mir von der Nichtregierungs-
organisation Green Scenery zugetragene Information, dass die
Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH
(DEG) ihr Engagement in dem Makeni-Projekt von Addax
in Sierra Leone beendet, bestätigen, und inwiefern bleibt die
Bundesregierung unter diesen Umständen sowie der generel-
len Unsicherheit bezüglich der Fortführung des Makeni-Pro-
jekts bei ihrer Einschätzung, dass sie und die DEG „von den
positiven entwicklungspolitischen Effekten des Engagements
mit ADDAX in Sierra Leone überzeugt“ sind (siehe Antwort
zu Frage 15 der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der
Fraktion Die Linke, Bundestagsdrucksache 18/6025)?
Die in der Mündlichen Frage getroffenen Äußerungen
über mögliche Veränderungen des DEG-Engagements
im Makeni-Projekt sind spekulativer Natur, weshalb die
Bundesregierung hierzu keine Stellung bezieht .
Als Entwicklungsfinanzierer ist die DEG an das Bank-
geheimnis gebunden und verweist auf die durch das Un-
ternehmen regelmäßig über dessen Website öffentlich
gemachten Informationen zum Stand des Projekts .
Der Antwort der Bundesregierung auf Frage 15 der ge-
nannten Kleinen Anfrage ist nichts hinzuzufügen . Da rin
wird dargestellt, dass die Bundesregierung gemeinsam
mit der DEG von den positiven Effekten des Engage-
ments mit Addax überzeugt ist und dass die DEG über
umfassende Monitoring- und Beurteilungsmechanismen
verfügt, um den Stand des Engagements einzuschätzen
und bei gegebenem Anlass Konsequenzen zu ziehen .
Dabei werden alle verfügbaren Quellen der Meinungs-
bildung einbezogen, inklusive Medien und NRO . Insbe-
sondere wird Kritik am DEG-Engagement eingehend auf
Anpassungsbedarf geprüft .
Anlage 37
Antwort
der Parl . Staatssekretärin Brigitte Zypries auf die Frage
des Abgeordneten Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN) (Drucksache 18/6845, Frage 53):
Hat die Bundesregierung Kenntnis über die Höhe der vo-
raussichtlichen Zahlungen für das Jahr 2015 für vermiedene
Netzentgelte, und wenn ja, wie hoch waren diese (bitte auf-
schlüsseln nach der Gesamthöhe nur für EEG-Anlagen, nur
für KWK-Anlagen und übrige Nichterneuerbare-Stromerzeu-
gungsanlagen)?
Ausweislich des kürzlich veröffentlichten Monito-
ringberichts 2015 von der Bundesnetzagentur und dem
Bundeskartellamt werden für die Netzbetreiber in der
Zuständigkeit der Bundesnetzagentur inklusive der Netz-
betreiber aus der Organleihe für 2015 vermiedene Netz-
entgelte in Höhe von 1 547 Millionen Euro erwartet .
Der Bundesregierung liegen keine erhobenen Daten
der voraussichtlichen vermiedenen Netzentgelte 2015
für Deutschland insgesamt vor . Sie verfügt nur über ge-
schätzte Angaben, die die Bundesnetzagentur auf Basis
http://www.evangelisch.de/Inhalte/128781/24-11-2015/eu-kommission-fluechtlings-und-entwicklungshilfe-nicht-vermischen
http://www.evangelisch.de/Inhalte/128781/24-11-2015/eu-kommission-fluechtlings-und-entwicklungshilfe-nicht-vermischen
http://www.evangelisch.de/Inhalte/128781/24-11-2015/eu-kommission-fluechtlings-und-entwicklungshilfe-nicht-vermischen
http://www.concordeurope.org/publications/item/480-aidwatch-report-looking-to-the-future-don-t-forget-the-past-aid-beyond-2015
http://www.concordeurope.org/publications/item/480-aidwatch-report-looking-to-the-future-don-t-forget-the-past-aid-beyond-2015
http://www.concordeurope.org/publications/item/480-aidwatch-report-looking-to-the-future-don-t-forget-the-past-aid-beyond-2015
Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 142 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 2 . Dezember 2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 142 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 2 . Dezember 2015 13929
(A) (C)
(B) (D)
der in ihre Zuständigkeit fallenden Netzbetreiber hoch-
gerechnet hat .
Danach schätzt die Bundesnetzagentur die Höhe der
vermiedenen Netzentgelte für Gesamtdeutschland in
2015 auf insgesamt etwa 1 820 Millionen Euro . Davon
entfallen grob geschätzt etwa 721 Millionen Euro auf
KWK-Anlagen und etwa 406 Millionen Euro auf sonsti-
ge dezentrale Erzeugungsanlagen . Der auf EEG-Anlagen
entfallende Anteil wird mit 693 Millionen Euro ange-
nommen .
Anlage 38
Antwort
der Parl . Staatssekretärin Brigitte Zypries auf die Frage
der Abgeordneten Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) (Drucksache 18/6845, Frage 54):
Welche Konsequenzen zieht die Bundesregierung aus der
Forderung der Expertenkommission in deren Stellungnahme
zum aktuellen Energiewende-Monitoringbericht der Bun-
desregierung, dass „erhebliche zusätzliche Anstrengungen“
erforderlich seien, um die angestrebte Verringerung des Pri-
märenergieverbrauchs zu erreichen, „zumal gerade in den ver-
gangenen vier Jahren der Zielpfad erkennbar verfehlt wurde“
(www .bmwi .de/BMWi/Redaktion/PDF/M-O/monitoringbe-
richt-energie-der-zukunft-stellungnahme-2014,property=pd-
f,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true .pdf, Seite Z-3),
und mit welchen konkreten zusätzlichen Maßnahmen will die
Bundesregierung den Primärenergieverbrauch verringern?
Die Beobachtung der Entwicklung des Primärener-
gieverbrauchs ist fester Bestandteil des Monitoring-Pro-
zesses „Energie der Zukunft“ . Unbestritten ist, dass
weiterhin konsequent Anstrengungen zur Steigerung der
Energieeffizienz geleistet werden müssen. Deswegen hat
die Bundesregierung bereits umfangreiche Impulse ge-
setzt .
Mit dem Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz
(NAPE) wurden im Dezember 2014 zahlreiche Sofort-
maßnahmen und weiterführende Arbeitsprozesse be-
schlossen . Eine Vielzahl dieser Maßnahmen hat die
Bundesregierung bereits umgesetzt . Hierzu zählen zum
Beispiel die Weiterentwicklung, Verstetigung und Auf-
stockung des CO₂-Gebäudesanierungsprogrammes, die
Fortentwicklung des Marktanreizprogramms für erneu-
erbare Energien im Wärmemarkt und die Energieaudit-
pflicht für Nicht-KMU. Eine Reihe weiterer Maßnahmen
des NAPE werden im ersten Halbjahr 2016 wirksam, wie
zum Beispiel das Nationale Heizungslabel . In der ersten
Jahreshälfte 2016 soll zudem die erste Ausschreibung im
Rahmen des wettbewerblichen Ausschreibungsmodells
für Energieeffizienz erfolgen.
Ergänzt werden die NAPE-Maßnahmen durch ein
weiteres Effizienz-Paket auf Grundlage der Beschlüsse
des Koalitionsausschusses vom 1 . Juli 2015 zu Eckpunk-
ten für eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende .
Bis 2020 sollen 5,5 Mio . t CO2 durch zusätzliche Effizi-
enzmaßnahmen im Gebäudebereich, in den Kommunen,
in der Industrie sowie der Deutschen Bahn erbracht wer-
den .
Diese bereits geleisteten Impulse benötigen Zeit zur
Entfaltung . Die Wirkungen all dieser Maßnahmen wird
die Bundesregierung mit dem jährlichen Monitoring be-
obachten .
Gleichzeitig werden die weiterführenden Arbeits-
prozesse – wie etwa die am 18 . November im Kabinett
verabschiedete Energieeffizienzstrategie Gebäude – dazu
genutzt, das Instrumentarium zur Steigerung der Ener-
gieeffizienz weiterzuentwickeln.
Anlage 39
Antwort
der Parl . Staatssekretärin Brigitte Zypries auf die Frage
der Abgeordneten Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) (Drucksache 18/6845, Frage 55):
Mit welchen Maßnahmen reagiert die Bundesregierung auf
die Feststellung der Expertenkommission in ihrer Stellung-
nahme zum aktuellen Energiewende-Monitoringbericht der
Bundesregierung, dass die Erhöhung des Energieverbrauchs
im Verkehr im Jahr 2014 „einen weiteren Rückschritt in Bezug
auf das Ziel des Energiekonzepts“ darstellt (am angegebenen
Ort), und wie will die Bundesregierung insbesondere vor dem
Hintergrund der Falschinformationen bei Pkw-Verbrauchs-
werten beim Verkauf von Neuwagen die notwendige Energie-
einsparung im Verkehrssektor sicherstellen?
Im Verkehr ist der Endenergieverbrauch im Jahr 2014
rund 1,7 Prozent höher als im Jahr 2005 . Um die ange-
strebte Verringerung des Endenergieverbrauchs im Zeit-
raum 2005 bis 2020 um 10 Prozent zu erreichen, sind
weitere Maßnahmen im Dezember 2014 mit dem „Akti-
onsprogramm Klimaschutz 2020“ und dem „Nationalen
Aktionsplan Energieeffizienz“ beschlossen worden. De-
ren zukünftige Wirkungen sind bei der Zielerreichung im
Rahmen des Monitoring-Berichts „Energie der Zukunft“
noch nicht berücksichtigt . Des Weiteren wird die Wei-
terentwicklung der Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie
vorangetrieben .
Anlage 40
Antwort
der Parl . Staatssekretärin Brigitte Zypries auf die Frage
der Abgeordneten Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) (Drucksache 18/6845, Frage 56):
Welche genaue Einigung zwischen der Europäischen Kom-
mission und den USA (bitte Akteure und Zeitpunkt nennen)
wurde nach Kenntnis der Bundesregierung auf der Basis wel-
cher Dokumente bezüglich der Frage des Zugangs zu konsoli-
dierten Texten der TTIP-Verhandlungen in Leseräumen für na-
tionale Abgeordnete der europäischen Mitgliedstaaten erzielt?
Nach Information der Bundesregierung aus der De-
marche des deutschen Botschafters beim US-Handels-
beauftragten vom 12 . November 2015 wurde zwischen
EU-Kommission und den USA eine grundsätzliche Ei-
nigung darüber erzielt, dass – wie von der Bundesregie-
rung mehrfach nachdrücklich gefordert – Leseräume in
den EU-Mitgliedstaaten eingerichtet werden können, in
denen auch nationale Parlamentarier Zugang zu konsoli-
dierten Texten erhalten sollen .
http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/M-O/monitoringbericht-energie-der-zukunft-stellungnahme-2014,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true.pdf
http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/M-O/monitoringbericht-energie-der-zukunft-stellungnahme-2014,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true.pdf
http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/M-O/monitoringbericht-energie-der-zukunft-stellungnahme-2014,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true.pdf
Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 142 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 2 . Dezember 201513930
(A) (C)
(B) (D)
Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com
Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de
Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de
Die genauen Modalitäten werden derzeit noch zwi-
schen der EU-Kommission und den USA diskutiert und
müssen zudem noch EU-intern abgestimmt werden .
Anlage 41
Antwort
der Parl . Staatssekretärin Brigitte Zypries auf die Frage
der Abgeordneten Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) (Drucksache 18/6845, Frage 57):
Welche konkreten Schritte plant die Bundesregierung, um
zügig einen „unkomplizierten Zugang für alle Abgeordneten“
(Antwort auf meine Schriftliche Frage, Drucksache 18/6846)
zu den konsolidierten TTIP-Verhandlungstexten zu ermögli-
chen?
Die Bundesregierung steht zu den Modalitäten für den
Leseraum in Deutschland mit der Europäischen Kom-
mission und der EU-Ratspräsidentschaft in Kontakt . Ziel
der Bundesregierung ist es, den Leseraum in Deutschland
möglichst im Deutschen Bundestag selbst einzurichten,
damit dort der Zugang für Abgeordnete unter Wahrung
der erforderlichen Vertraulichkeit der Dokumente statt-
finden kann.
Anlage 42
Antwort
der Parl . Staatssekretärin Brigitte Zypries auf die Frage
der Abgeordneten Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN) (Drucksache 18/6845, Frage 58):
Wie viel Prozent der geltenden Richtlinien sind in der Bun-
desrepublik Deutschland so mangelhaft umgesetzt, dass die
Europäische Kommission bereits ein Vertragsverletzungsver-
fahren eingeleitet hat (bitte nach Ressorts aufschlüsseln)?
Gegen die Bundesrepublik Deutschland sind derzeit
nach Auswertung des Bundesministeriums für Wirtschaft
und Energie 41 Vertragsverletzungsverfahren (VVV) we-
gen Nichtmitteilung/Nichtumsetzung von Richtlinien bzw .
Falschumsetzung oder unvollständiger Umsetzung von
Richtlinien durch den Bund und/oder die Länder anhängig .
Die Verfahren teilen sich auf die Ressorts wie folgt auf:
Ressort
VVV wegen Nichtumset-
zung bzw . Nichtmitteilung
der RL-Umsetzung
VVV wegen Falschumset-
zung oder unvollständiger
RL-Umsetzung
VVV gesamt der
Vorrubriken
BMVI 6 4 10
BMUB 6 3 9
BMI 5 2 7
BMWi 4 1 5
BMJV 2 1 3
BMAS 2 2
BMF 2 2 4
BMG 1 1
Bundesregierung gesamt 28 13 41
Die Europäische Kommission veröffentlicht kei-
ne Gesamtzahl der geltenden Richtlinien und konnte
auch auf Nachfrage keine Zahl übermitteln . Eine Ge-
genüberstellung von Vertragsverletzungsverfahren zur
Gesamtzahl bestehender Richtlinien ist daher nicht
möglich .
142. Sitzung
Inhaltsverzeichnis
ZP 1 Bundeswehreinsatz gegenTerrororganisation IS
TOP 2 Fragestunde
Anlagen
Anlage 1
Anlage 2
Anlage 3
Anlage 4
Anlage 5
Anlage 6
Anlage 7
Anlage 8
Anlage 9
Anlage 10
Anlage 11
Anlage 12
Anlage 13
Anlage 14
Anlage 15
Anlage 16
Anlage 17
Anlage 18
Anlage 19
Anlage 20
Anlage 21
Anlage 22
Anlage 23
Anlage 24
Anlage 25
Anlage 26
Anlage 27
Anlage 28
Anlage 29
Anlage 30
Anlage 31
Anlage 32
Anlage 33
Anlage 34
Anlage 35
Anlage 36
Anlage 37
Anlage 38
Anlage 39
Anlage 40
Anlage 41
Anlage 42