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    Plenarprotokoll 18/141 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 141. Sitzung Berlin, Freitag, den 27. November 2015 Inhalt: Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502. . . . . . . . 13825 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 13825 B I.18 Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur Drucksachen 18/6112, 18/6124 . . . . . . . . 13825 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13825 C Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 13826 D Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13828 B Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13829 C Alexander Dobrindt, Bundesminister BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13832 A Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13835 A Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13836 B Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13837 B Alexander Funk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13838 B Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13840 B Andreas Rimkus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13841 B Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13842 A Stefan Zierke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13843 D Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 13844 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13845 C I.19 Einzelplan 32 Bundesschuld Drucksache 18/6122 . . . . . . . . . . . . . . . . 13848 A I.20 Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung Drucksache 18/6123 . . . . . . . . . . . . . . . . 13848 A I.21 Haushaltsgesetz 2016 Drucksachen 18/6125, 18/6126. . . . . . . . 13848 B Tagesordnungspunkt II: Dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2016 (Haushaltsge- setz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502, 18/6102, 18/6105, 18/6106, 18/6107, 18/6108, 18/6109, 18/6110, 18/6111, 18/6112, 18/6113, 18/6114, 18/6115, 18/6119, 18/6120, 18/6122, 18/6123, 18/6124, 18/6125, 18/6126 . . . . . . . . . . . . . . . 13848 D Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13849 A Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 13850 B Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. November 2015II Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13852 A Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13853 D Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13855 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13857 D Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13858 C Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13860 A Kerstin Radomski (CDU/CSU). . . . . . . . . . . . 13861 C Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . . 13862 D Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13864 A Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13865 C Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13866 D Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 13867 C Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13868 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13871 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 13873 A Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Dr. h. c. Gernot Erler (SPD) zu der namentlichen Abstim- mung über den Änderungsantrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Drucksache 18/6804 – zum Entwurf des Haushaltsgesetzes 2016 – Einzelplan 12 – Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (Tagesordnungspunkt I.18) . . . . . . . . . . . . . . . 13873 C Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Klaus Brähmig (CDU/CSU) zu der namentli- chen Abstimmung über den von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushalts- plans für das Haushaltsjahr 2016 (Haushalts- gesetz 2016) (Tagesordnungspunkt II) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13873 D Anlage 4 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13874 D (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. November 2015 13825 141. Sitzung Berlin, Freitag, den 27. November 2015 Beginn: 9.00 Uhr
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    (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. November 2015 13873 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 27.11.2015 Barley, Dr. Katarina SPD 27.11.2015 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2015 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2015 Ernstberger, Petra SPD 27.11.2015 Fischer (Karlsru- he-Land), Axel E. CDU/CSU 27.11.2015 Hartmann, Sebastian SPD 27.11.2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 27.11.2015 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 27.11.2015 Jung, Andreas CDU/CSU 27.11.2015 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 27.11.2015 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2015 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2015 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2015 Lagosky, Uwe CDU/CSU 27.11.2015 Lange (Backnang), Christian SPD 27.11.2015 Launert, Dr. Silke CDU/CSU 27.11.2015 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2015 Pronold, Florian SPD 27.11.2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2015 Schneider (Erfurt), Carsten SPD 27.11.2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Schnieder, Patrick CDU/CSU 27.11.2015 Spinrath, Norbert SPD 27.11.2015 Steinke, Kersten DIE LINKE 27.11.2015 Strässer, Christoph SPD 27.11.2015 Veit, Rüdiger SPD 27.11.2015 Warken, Nina CDU/CSU 27.11.2015 Werner, Katrin DIE LINKE 27.11.2015 Wicklein, Andrea SPD 27.11.2015 Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Dr. h. c. Gernot Erler (SPD) zu der namentlichen Abstimmung über den Änderungsantrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Drucksache 18/6804 – zum Entwurf des Haushaltsgesetzes 2016 Einzelplan 12 Bundes- ministerium für Verkehr und digitale Infrastruk- tur (Tagesordnungspunkt I.18) Durch ein Versehen habe ich heute bei der namentli- chen Abstimmung über den Änderungsantrag der Frakti- on BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zum Einzelplan 12 mit Ja gestimmt. Mein Votum lautet Nein. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Klaus Brähmig (CDU/CSU) zu der namentlichen Abstimmung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundeshaushalts- plans für das Haushaltsjahr 2016 (Haushaltsge- setz 2016) (Tagesordnungspunkt II) Im Rahmen der zweiten und dritten Beratung des Bundeshaushaltsgesetzes 2016 am 27. November 2015 werde ich dem oben genannten Entwurf eines Bundes- haushaltsgesetzes zustimmen. Der Haushaltsentwurf 2016 setzt neue Wachstums- impulse, die wir dringend benötigen. Das Bundeshaus- Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 141. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. November 201513874 (A) (C) (B) (D) Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de haltsgesetz 2016 ist Teil eines Investitionspakets, das in den nächsten drei Jahren 10 Milliarden Euro vorsieht. Insbesondere die geplanten Investitionen in die öffent- liche  Infrastruktur und die Energieeffizienz werden das  Fundament für weiteres Wachstum in Deutschland stär- ken. Zusätzlich verspreche ich mir von den steuerlichen Entlastungen durch das Gesetz zur Anhebung des Grund- freibetrags, des Kinderfreibetrags, des Kindergeldes und des Kinderzuschlags sowie dem Abbau der sogenannten kalten Progression mit einem gesamtstaatlichen Volumen von 5,5 Milliarden Euro einen zusätzlichen Impuls für wirtschaftliches Wachstum. Der Bundeshaushalt 2016 leistet einen wichtigen Bei- trag zur Stärkung der inneren Sicherheit. Der BMI-Etat wird gegenüber dem Regierungsentwurf um gut 1 Milli- arde Euro erhöht. Ohne eine verbesserte Personal- und Sachausstattung beispielsweise im Bundesamt für Migra- tion und Flüchtlinge (BAMF), bei der Bundespolizei und dem Technischen Hilfswerk wird die derzeitige Flücht- lingskrise nicht zu bewältigen sein. Aber auch die Mittel für Integrationsmaßnahmen wurden gegenüber 2015 um 326 Millionen Euro erhöht. Ein Muss, wenn man sich die gewaltigen Fehler bei der Integration der Arbeitsmigrati- on nach 1960 im Westen der Bundesrepublik vor Augen führt. Das Haushaltsgesetz 2016 bewilligt aber auch Geld, um die Fluchtursachen vor Ort zu bekämpfen. Gerade im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit und hu- manitären Hilfe setzt der Bundeshaushalt neue Zeichen. Angesichts der aktuellen Krisen schichtet das Bundes- ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Etat 370 Millionen Euro zu- gunsten der Krisenbewältigung und des Wiederaufbaus sowie für die Bekämpfung von Fluchtursachen in den Entwicklungsländern haushaltsneutral um. So erfährt der Haushaltstitel „Krisenbewältigung“ eine Erhöhung um 180 Millionen Euro auf insgesamt 400 Millionen Euro. Auch die Sonderinitiative „Fluchtursachen bekämpfen“ erhält einen Ausgabenzuwachs um 190 Millionen Euro auf 300 Millionen Euro. Zusätzlich werden die Mittel für humanitäre Hilfe und Krisenprävention im Etat des Aus- wärtigen Amtes (AA) um insgesamt 400 Millionen Euro auf 1 Milliarde Euro erhöht. Mit der Verdopplung der Mittel für den sozialen Woh- nungsbau um 500 Millionen Euro auf 1,018 Milliarden Euro unterstützt der Bund im nächsten Jahr mittelbar die Länder und Kommunen im Bereich der Asylpolitik. Ohne öffentliches Engagement werden die Verteilungs- kämpfe um bezahlbaren Wohnraum ansteigen und für neuen Unmut in unserem Land sorgen. Was mir als Sprecher der Gruppe der Vertriebenen, Aussiedler und deutschen Minderheiten innerhalb der CDU/CSU-Bundestagfraktion eine Zustimmung zum Bundeshaushaltsgesetz 2016 ermöglicht, ist die Tatsache, dass für eine langjährig von der Union immer wieder vor- gebrachte Forderung auf eine wenigstens symbolische finanzielle Anerkennung  für  ehemalige  deutsche  zivile  Zwangsarbeiter in den kommenden Jahren insgesamt 50 Millionen Euro sowie unter anderem weitere Mittel für Maßnahmen im Rahmen des Bundesvertriebenenge- setzes zur Verfügung gestellt werden. Trotz dieser positiven Entwicklung sehe ich ange- sichts der ungesteuerten und unbegrenzten Zuwanderung große Risiken für die Einhaltung des angestrebten Haus- haltsziels, die schwarze Null – ohne Steuererhöhung – zu halten. Da die Bundesregierung derzeit gar keine verläss- lichen Zahlen vorlegen kann, wie viele Flüchtlinge sich in Deutschland aufhalten und in absehbarer Zeit noch kommen, ist eine seriöse Finanzplanung aus meiner Sicht sicherlich schwer zu leisten. Nicht umsonst sprach Bun- desfinanzminister Dr. Wolfgang Schäuble angesichts der  Haushaltsdebatte davon, dass die Bundesregierung „ein bisschen auf Sicht“ fährt. Was aber unbedingt verhindert werden muss, ist ein plötzlicher Kassensturz nach den Landtagswahlen in Ba- den-Württemberg, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz, aus dem dann ein gewaltiger Nachtragshaushalt kurz nach den Wahlen resultiert. Wenn die Politik nicht Wahr- haftigkeit bei den entstehenden Mehrausgaben innerhalb der Flüchtlingskrise übt, werden sich weitere Bevölke- rungsteile enttäuscht von den etablierten Parteien abwen- den. Nach Abwägung der Fakten und Bedenken stimme ich dem Bundeshaushaltsgesetz 2016 zu. Anlage 4 Amtliche Mitteilung ohne Verlesung Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat. Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/6417 Nr. A.21 EP P8_TA-PROV(2015)0289 141. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP I Haushaltsgesetz 2016 - Finanzplan 2015 bis 2019 EPL 12 Verkehr und digitale Infrastruktur EPL 32 Bundesschuld EPL 60 Allgemeine Finanzverwaltung TOP II haushaltsgesetz 2016 (3. Beratung) Anlagen Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Herbert Behrens


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrter Herr Prä-

    sident! Das, was eben vom Verkehrsminister dargestellt
    worden ist, ist genau das, was Kollege Claus vorhin be-
    nannt hatte: Die Produktion von Sprechblasen, Ankün-
    digungen und anderen Dingen ersetzt das, was wir ei-
    gentlich in der Verkehrspolitik erwarten müssen, nämlich
    konkrete Antworten auf konkrete Herausforderungen.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Da bleiben Sie weit hinter dem zurück, was erforderlich
    ist, auch hinter Ihren eigenen Ankündigungen. Ich finde, 
    Ihre Politik ist gescheitert.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ein Synonym oder ein Sinnbild für dieses Scheitern
    wurde schon genannt: Die Pkw-Maut, die zum 1. Janu-
    ar 2016, also quasi in vier Wochen, eingeführt werden
    sollte, ist gescheitert, weil in Europa kein Platz für eine
    Ausländermaut ist. Auch sind Sie mit dem Ansatz ge-
    scheitert, wirklich zu einer Umverteilung des Verkehrs
    zu kommen – weg von der Straße, hin zu den umwelt-
    freundlicheren Verkehrswegen, zu Schiene und Wasser-
    straße.

    Wahrscheinlich haben wir den Augenblick verpasst, in
    dem die Chance bestanden hatte, zu einer Veränderung
    in der Verkehrspolitik zu kommen, nämlich zu dem Zeit-
    punkt, als CSU-Chef Seehofer dann doch sein Verspre-
    chen nicht wahrgemacht hat, seine drei Minister aus dem
    Kabinett herauszuziehen. Das war die letzte Chance, zu
    einer Umkehr in der Verkehrspolitik zu kommen. Das ist
    leider nicht passiert.

    Wir werden uns also weiterhin mit Ihnen als Ankün-
    digungsminister auseinandersetzen müssen, und das ist
    bitter – bitter auch deshalb, weil bei den Koalitionspart-
    nern von der CDU und der SPD leider nur ein Zugucken
    festzustellen ist. Man lässt den Verkehrsminister gewäh-
    ren, man fällt ihm nicht in den Arm. Aber Sie müssen das
    doch endlich stoppen, damit es nicht so weitergeht.

    Dringend nötige verkehrspolitische Entscheidungen
    wie beispielsweise die Neubewertung der vielen, vielen
    Projekte, die im neuen Bundesverkehrswegeplan stehen,
    den wir nicht kennen, bleiben aus. Hier werden Entschei-
    dungen getroffen, die möglicherweise nach Vorlage des
    Bundesverkehrswegeplans anders zu bewerten wären.
    Wie gehen Sie denn mit den Plänen um, ein wirklich zu-
    kunftsweisendes Verkehrsnetz aufzubauen, wenn Sie gar
    nicht wissen, auf welcher Grundlage wir uns bewegen?
    Das gilt ebenso für den Infrastrukturbericht. Es wäre
    doch sinnvoll, zu wissen: Wie sieht es denn eigentlich bei
    uns in der Republik aus? Was muss an welchen Stellen
    gemacht werden? Auch da gibt es nur Ankündigungen,

    ansonsten: Fehlanzeige. Das ist nicht hinnehmbar, das ist
    verantwortungslos, das ist keine Verkehrspolitik.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Es wäre eine kleine Chance, sich den Änderungs- und
    Entschließungsanträgen zuzuwenden. Damit besteht zu-
    mindest die Möglichkeit, zu sagen: Wir steuern um. – Sie
    können beispielsweise unserem Antrag und auch dem der
    Grünen folgen, und die 11,2 Millionen Euro, die immer
    noch in eine wahrscheinlich nicht kommende Pkw-Maut
    investiert werden – in Personal, in Gutachten –, einfach
    streichen.


    (Stephan Kühn [Dresden] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die wird sicher nicht kommen!)


    Das Geld könnte man sicherlich besser nutzen, um Leu-
    te zu unterstützen, die sich intensiv ehrenamtlich in der
    Flüchtlingshilfe engagieren.

    Diese Politik des Bundesverkehrsministers darf nicht
    fortgesetzt werden. Wir brauchen ein handlungsfähiges
    Verkehrsministerium, zum Beispiel, um den großange-
    legten Betrug bei den Abgaswerten aufzuarbeiten. Eine
    Untersuchungskommission wurde eingerichtet. Ergeb-
    nisse der Untersuchungskommission: Fehlanzeige.


    (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die gibt es vielleicht gar nicht!)


    All das, was hier auf den Tisch gebracht worden ist – dass
    nicht nur die USA betroffen sind, sondern auch der euro-
    päische Markt betroffen ist, dass nicht nur bei Stickoxi-
    den manipuliert worden ist, sondern auch bei Abgaswer-
    ten, beim CO2-Ausstoß getäuscht worden ist, dass der
    VW-Konzern nicht isoliert so vorgegangen ist, sondern
    auch andere Automobilfirmen dabei waren –, wurde nicht 
    von der Untersuchungskommission herausgefunden,
    sondern beruhte auf Geständnissen in der Öffentlichkeit
    oder wurde durch Untersuchungen von Initiativen zutage
    gebracht. Bei Ihnen ist da absolute Fehlanzeige. Sie sind
    Ihren Aufgaben nicht gerecht geworden. Auch da sind
    Sie massiv gescheitert. Diese Bilanz ist ein extremer Ge-
    gensatz zu dem, was wir eben gehört haben.

    Investitionshochlauf – diesen Begriff mag niemand
    mehr hören,


    (Zuruf von der CDU/CSU: Weil er stimmt!)


    weil er ein Euphemismus ist. Dasselbe gilt für „Investi-
    tionsoffensive“ oder die These, dass wir uns mit Mehr-
    ausgaben eine vernünftige Verkehrsinfrastruktur gönnen
    wollen. All das findet nicht statt, es sind lediglich Ankün-
    digungen.

    Schauen wir uns die Ausgaben an, stellen wir Folgen-
    des fest: 5,7 Milliarden Euro sind für Investitionen vor-
    gesehen, 2,9 Milliarden Euro davon für den Erhalt. Wo
    bleibt denn die auch von Ihnen geforderte Priorisierung,
    mehr in den Erhalt als in den Neubau zu stecken? Das
    sind nicht einmal die 65 Prozent, die Sie in Ihrem Ent-
    schließungsantrag gefordert haben. Auch da bleiben Sie
    weit hinter dem zurück, was Sie angekündigt hatten.

    Aber selbst diese 50 Prozent sind nicht sicher. Da ist
    ein Blick in den Verkehrshaushalt 2014 ganz hilfreich,






    (A) (C)



    (B) (D)


    anhand dessen wir festgestellt haben, dass beim Haus-
    haltsvollzug massiv Fehler gemacht worden sind. Sie
    haben Ihr Ministerium da nicht im Griff. Sie haben, weil
    die Gelder gegenseitig deckungsfähig sind – vom Neu-
    bau darf in den Erhalt umgeschichtet werden und umge-
    kehrt –, genau diesen Weg genommen: Sie haben noch
    einmal 400 Millionen Euro – Mittel, über deren Verwen-
    dung nicht vom Bundestag beschlossen worden ist –, die
    für den Erhalt vorgesehen waren, en passant in den Neu-
    bau rübergeschoben. Das ist eine falsche Politik, die wir
    nicht akzeptieren, und darum sprechen wir ganz deutlich
    vom Scheitern Ihrer Verkehrspolitik.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Meine Redezeit reicht leider nicht aus, um die Liste
    der Versäumnisse und Fehler komplett abzuarbeiten:

    Ich kann leider nichts dazu ausführen, dass Sie auch
    in der Infrastrukturpolitik, was den Breitbandausbau an-
    betrifft, massiv versagen, indem Sie die Technologie von
    morgen mit einer Technologie aus dem letzten Jahrhun-
    dert realisieren wollen. Das passt wohl nicht zusammen.

    Ich kann nichts dazu sagen, wie Sie mit diesem merk-
    würdigen, undurchschaubaren Toll-Collect-Deal bei der
    Ausweitung der Lkw-Maut auf alle Bundesstraßen agiert
    haben.

    Ich kann nichts Weitergehendes dazu ausführen, was
    die ÖPP-Projekte für die Zukunft bedeuten. Die jungen
    Leute, die hier auf der Tribüne sitzen, können heute schon
    aus den hier beschlossenen ÖPP-Projekten ablesen, dass
    sie für Fehlentscheidungen, die heute hier getroffen wer-
    den, werden zahlen müssen.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, dieser Verkehrs-
    minister ist nach der halben Wahlperiode am Ende.
    Mehrausgaben im Verkehrshaushalt können das nicht
    überdecken. Wir brauchen einen Neuanfang mit neuem
    Personal.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Ich erteile der Kollegin Kirsten Lühmann für die

SPD-Fraktion das Wort.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Kirsten Lühmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr

    geehrte Zuhörende! Haushaltsdebatten, zumal solche im
    Verkehrsbereich, sind oft Zahlenspielereien. Wir haben
    es auch heute mehrfach gehört: Wenn es mehr Geld gibt,
    ist man bei den Siegern; wenn es weniger Geld gibt, fühlt
    man sich als Verlierer. So gesehen sind wir im Bereich
    Verkehr bei den Siegern, denn wir haben im nächsten
    Jahr über 700 Millionen Euro mehr für die Verkehrsin-
    frastruktur. Und wir haben mit den inzwischen verab-
    schiedeten Richtlinien für den Breitbandausbau und den
    dafür zur Verfügung stehenden Geldern den Einstieg in

    den  flächendeckenden Breitbandausbau  in Deutschland 
    geschafft, und das ist gut so.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Aber wir wissen auch: Geld allein ist nicht entschei-
    dend. Entscheidend sind die Ziele, die wir mit diesem
    Geld verfolgen. Daher haben wir zum Beispiel beim
    Straßenausbau mit dem Grundsatz „Erhalt vor Neubau“
    klare Ziele gesetzt. Ich denke, wir werden im nächsten
    Jahr noch einmal über die ersten Zwischenergebnisse und
    weiter führende Konzepte reden, nämlich dann, wenn der
    Straßenzustandsbericht und die ersten Ergebnisse unse-
    rer Veränderungen  in der Verkehrsinfrastrukturfinanzie-
    rungsgesellschaft vorliegen. Dann, wenn wir über Fakten
    reden können und nicht mehr über Vermutungen, werden
    wir sehen, wie dieses neue Konzept Wirkungen entfaltet.


    (Beifall bei der SPD)


    Heute möchte ich aber über einen anderen Aspekt
    reden. Wir sind uns auch darüber im Klaren, dass der
    Verkehr für gesellschaftliche Teilhabe, für unseren Wohl-
    stand, unser wirtschaftliches Wachstum zwar notwendig
    ist, mit dem Verkehr aber auch Belastungen für die an
    Verkehrswegen wohnenden Menschen verbunden sind.
    Hier brauchen wir Investitionen, um die Belastung mög-
    lichst gering zu halten. Daher haben wir – es wurde heu-
    te schon mehrfach angesprochen – die Auslösewerte für
    freiwillige Lärmschutzmaßnahmen gesenkt und an die
    Werte für die Straße angepasst; denn den Menschen ist es
    relativ egal, woher der Lärm kommt. Er stört sie, und sie
    erwarten, dass wir etwas dagegen tun.

    Bei Neubaustrecken machen wir das sehr effektiv.
    Sie haben mit Sicherheit auch in Ihren Wahlkreisen mit
    Menschen gesprochen, bei denen Maßnahmen im Rah-
    men des sogenannten vorsorgenden Lärmschutzes bei
    Neubau- oder Ausbaumaßnahmen durchgeführt wurden.
    Ich habe durchweg sehr positive Rückmeldungen be-
    kommen. Dort wird „ohrenscheinlich“ sehr viel geleistet.
    Für die Akzeptanz des ökologisch, sozial und ökono-
    misch so wichtigen Verkehrsträgers Schiene ist so etwas
    entscheidend; aber, liebe Kollegen und Kolleginnen,
    besser werden müssen wir noch in den Fällen, in denen
    der Schienenverkehr zunimmt, ohne dass entsprechende
    Ausbaumaßnahmen vorgenommen werden, sodass sich
    der Lärm deutlich erhöht.

    Erste Schritte machen wir mit unserem Programm des
    freiwilligen Lärmschutzes, also der freiwilligen Lärmsa-
    nierung und der Absenkung der Auslösewerte. Aber auch
    bei der Umsetzung der freiwilligen Maßnahmen sehen
    wir noch Optimierungsmöglichkeiten. Schließlich wol-
    len wir im nächsten Jahr bis zu 150 Millionen Euro in
    diesen Bereich investieren, damit die Menschen an Be-
    standsstrecken besser vor Lärm geschützt werden. Ich
    habe auch mit diesen Menschen gesprochen. Sie haben
    mir gesagt, dass bei der Umsetzung der Maßnahmen
    noch einiges getan werden kann, und das sollten wir auch
    tun. Wenn wir so viel Geld ausgeben, dann erwarten wir
    auch, dass es den gewünschten Effekt hat. Darum haben
    wir unsere Richtlinien zu verändern.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Norbert Brackmann [CDU/CSU])


    Herbert Behrens






    (A) (C)



    (B) (D)


    Hierbei meine ich nicht nur die Forschung im Bereich
    „sinnvolle Lärmminderungstechniken“. Hier sind wir
    schon sehr weit, wenn auch nicht alle Techniken den ge-
    wünschten Effekt erzielen. Die verstärkten Schienenpro-
    file zum Beispiel haben nicht das gebracht, was wir uns 
    erhofft haben. Schienenstegdämpfer hingegen sind sehr
    effektiv, und wir werden sie weiter einsetzen.

    Im Rahmen diverser Bürgerbeteiligungsverfahren,
    die in den letzten Jahren durchgeführt wurden, haben
    wir festgestellt, dass die Menschen durchaus bereit sind,
    steigenden Güterverkehr auf der Schiene zu akzeptieren,
    aber nur, wenn wir ihnen zusichern, dass wir sie ausrei-
    chend vor der Zunahme des Lärms schützen. Recht ha-
    ben sie!


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da reichen die Maßnahmen aber nicht!)


    Gerade in diesem Bereich wird es durch internationale
    Verpflichtungen beim Ausbau der transeuropäischen Net-
    ze in den nächsten Jahren zu deutlichen Ausweitungen
    kommen. Wir müssen uns daher ernsthafte Gedanken
    über die Ausgestaltung des Lärmschutzes in diesen Be-
    reichen machen.

    Wir haben uns von der Pällmann-Kommission, der
    Daehre-Kommission und auch von der Bodewig-Kom-
    mission in regelmäßigen Zyklen sagen lassen müssen,
    welche Versäumnisse es im Bereich Verkehrsinfrastruk-
    tur in Deutschland gegeben hat. Für die Verkehrswege,
    die in Bundesverantwortung sind, können wir nun mit
    Blick auf die Höhe der Investitionen, die Rahmensetzung
    und die klaren Prioritäten sagen: Wir schaffen eine echte
    Verkehrsnetzpolitik, meine Herren und Damen. Der vor-
    liegende Haushalt ist ein wichtiger Schritt zu ihrer Ver-
    wirklichung.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)