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    Plenarprotokoll 18/140 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 140. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. November 2015 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Heinz-Joachim Barchmann und Alois Karl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 A Wahl von Herrn Michael Reiffenstuel und Herrn Ansgar Hollah als Mitglieder des Stif- tungsrates der „Stiftung Flucht, Vertrei- bung, Versöhnung“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 A Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 B Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 13711 D Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . 13712 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Fi- nanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13712 B I .13 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/6109, 18/6124 . . . . . . . 13712 B Dr . Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 13712 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13713 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13714 D Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13716 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 13718 C Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13720 A Dr . Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13721 C Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13723 D Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . 13725 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13727 B Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13728 A Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 13731 A Barbara Lanzinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13732 B Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13734 A Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13734 D Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13736 B Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13736 D Jan Metzler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13738 C I .14 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/6114, 18/6124 . . . . . . . 13740 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13740 B Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 13741 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13743 D Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 13745 A Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13747 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13748 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015II Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13750 B Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13752 A Michael Hennrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13753 B Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13755 B Dietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13757 A Tagesordnungspunkt III: a) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Bericht der Bundesregierung über den Stand von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit und über das Unfall- und Berufskrankheiten- geschehen in der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 2013 Drucksache 18/3474 . . . . . . . . . . . . . . . 13758 D b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Sechster Erfahrungsbericht der Bundesregierung über die Durchfüh- rung des Stammzellgesetzes Drucksache 18/4900 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 A c) Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschät- zung gemäß § 56a der Geschäftsordnung: Technikfolgenabschätzung (TA): Mo- derne Stromnetze als Schlüsselelement einer nachhaltigen Stromversorgung Drucksache 18/5948 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 A Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Antrag der Abgeordneten Dr . Frith- jof Schmidt, Claudia Roth (Augsburg), Omid Nouripour, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Interministerielle Zusam- menarbeit bei der Bewältigung der Fluchtkrise in Drittstaaten verbessern Drucksache 18/6772 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 B b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kot- ting-Uhl, Annalena Baerbock, Bärbel Höhn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Sicherheit hat Vorrang – Ohne Stand von Wissenschaft und Technik keine Inbetriebnahme von Schacht Konrad Drucksache 18/6773 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 B Tagesordnungspunkt IV: a)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelüber- sichten 249, 250, 251, 252, 253 und 254 zu Petitionen Drucksachen 18/6656, 18/6657, 18/6658, 18/6659, 18/6660, 18/6661 . . . . . . . . . . 13759 C Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . 13712 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Fi- nanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13712 B I .15 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und So- ziales Drucksachen 18/6111, 18/6124 . . . . . . . 13760 A Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13760 B Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . 13761 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13763 B Axel E . Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13764 D Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13766 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 13768 A Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . . 13769 C Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13771 D Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13772 D Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13774 A Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13775 C Mark Helfrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13776 B Dr . Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 13778 B I .16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Seni- oren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . 13779 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13779 B Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13780 D Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13782 C Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13783 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13785 A Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13785 C Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13785 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 III Dr . Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 13786 A Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13787 A Nadine Schön (St . Wendel) (CDU/CSU) . . . . 13788 C Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13790 C Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 13791 D Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 13792 D Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . . 13793 D Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13796 B Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13797 B I .17 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/6110, 18/6124 . . . . . . . 13799 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13799 D Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13801 B Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13803 B Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13804 D Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . 13805 D Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13807 D Dr . Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 13808 C Dr . Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . 13809 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13811 B Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13812 D Dr . Karin Thissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13814 C Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13815 D Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13817 B Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13818 B Ursula Schulte (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13819 A Rita Hagl-Kehl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13820 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13821 B Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 13823 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 13711 140. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. November 2015 Beginn: 9 .01 Uhr
  • folderAnlagen
    Rita Hagl-Kehl (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 13823 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 26 .11 .2015 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Ehrmann, Siegmund SPD 26 .11 .2015 Ernstberger, Petra SPD 26 .11 .2015 Hartmann, Sebastian SPD 26 .11 .2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 26 .11 .2015 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 26 .11 .2015 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lagosky, Uwe CDU/CSU 26 .11 .2015 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 26 .11 .2015 Pronold, Florian SPD 26 .11 .2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Schnieder, Patrick CDU/CSU 26 .11 .2015 Spinrath, Norbert SPD 26 .11 .2015 Strässer, Christoph SPD 26 .11 .2015 Veit, Rüdiger SPD 26 .11 .2015 Warken, Nina CDU/CSU 26 .11 .2015 Wicklein, Andrea SPD 26 .11 .2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 140. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 09 Wirtschaft und Energie EPL 15 Gesundheit TOP III Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP IV Abschließende Beratungen ohne Aussprache EPL 11 Arbeit und Soziales EPL 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend EPL 10 Ernährung und Landwirtschaft Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Nicole Maisch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Herr Minister! Liebe Kolleginnen

    und Kollegen! Ich habe den Ausführungen der Kollegen
    von der Großen Koalition sehr aufmerksam zugehört und
    habe versucht, mir alle Zahlen des Kollegen Priesmeier
    zu merken . Es ist mir nicht ganz gelungen .

    Was mich aber doch wundert, ist, dass in der Zeit, in
    der die globalen Krisen immer näher an uns heranrücken
    und der Globus an vielen Punkten in Flammen steht, kei-
    ner der Rednerinnen und Redner der Union auch nur ein
    Wort darüber verloren hat, welche Fluchtursachen wir
    mit unserer verheerenden Exportstrategie in der Agrarpo-
    litik selbst bewirken. Das finde ich wirklich kurzsichtig,
    und das ist, finde ich, der Sache nicht angemessen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Wer Fleisch exportiert wie die Europäer – Deutsch-
    land ist ganz vorne dabei –, und zwar ohne Rücksicht

    auf Verluste, der exportiert auch den Hunger in die gan-
    ze Welt . Ich hätte mir wenigstens ein oder zwei Sätze
    Selbstkritik an diesem Punkt gewünscht .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Aber gut . Was will man von einer Bundesregierung
    und einem Minister erwarten, die bisher zum dritten Mal
    das Licht einer breiten Öffentlichkeit gesucht haben .
    Nach „an apple a day keeps the Putin away“ und „je suis
    Greußener Salami” konnten wir jetzt hören: Schmidt
    will Katern an ihr bestes Stück . – Dass die Journalisten
    nichts Besseres zu schreiben hatten, liegt nicht nur an den
    Journalisten, sondern das liegt daran, dass diese Bundes-
    regierung einfach wenig vorzuweisen hat . Selbst diese
    lächerliche Meldung mit den Katern – Katzenkastration,
    richtige Sache – ist nur an die Öffentlichkeit gekommen,
    weil Schmidt in der Tierschutzpolitik nichts anderes vor-
    zuweisen hat .


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Dass man eine zweieinhalb Jahre alte Meldung hervorho-
    len musste, hat damit zu tun, dass wir im Tierschutz mit
    Ihnen als Minister einfach peinlich wenig erreicht haben .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Sicher, im Haushalt findet sich ein bisschen, aber der
    Kollege hat es schon gesagt: In diesem Bereich muss
    man nicht nur Geld ausgeben, sondern auch Gesetze ma-
    chen . – Deswegen haben wir Sie in einer Kleinen Anfra-
    ge gefragt, welches Gesetz, welche Verordnung Sie für
    den besseren Schutz der Tiere erlassen haben . Die Ant-
    wort war: keine . Dann haben wir gefragt: Welche planen
    Sie? Die Antwort war: Wir wissen es nicht so genau . Das
    finde ich ziemlich armselig.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Gehen wir einmal kurz von der Landwirtschaft weg
    und schauen uns die Zahl der Tierversuche an . Die ist in
    den letzten Jahren durch die Decke gegangen . Warum?
    Weil die Grundlage für die Abwägung zwischen Tierver-
    such, Forschungsinteresse und Tierschutz im deutschen
    Tierschutzgesetz einfach nicht funktioniert . Das ist ein
    Fehler im Tierschutzgesetz, ein Fehler im System, den
    Sie sofort mit Ihrer Mehrheit ändern könnten . Warum tun
    Sie es nicht? Weil Sie nicht den Mut haben, weil Sie nicht
    das Herz dafür haben, Tiere in diesem Land wirklich zu
    schützen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Wir haben eine Koalition, die noch nicht einmal die
    kleinsten Ziele aus ihrem eigenen Koalitionsvertrag um-
    setzen will, zum Beispiel die gewerblichen Tierbörsen zu
    verbieten . Das haben Sie den Leuten im Koalitionsver-
    trag versprochen . Jetzt hört man weder von der Umwelt-
    ministerin noch vom Landwirtschaftsminister irgendei-
    nen Plan, wie man das durchsetzen will . Nicht mal dieses

    Dr. Wilhelm Priesmeier






    (A) (C)



    (B) (D)


    kleine Pünktchen haben Sie durchgesetzt; das ist wirklich
    armselig .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Lassen Sie mich zu den Landwirtschaftstieren kom-
    men . Ihr eigener wissenschaftlicher Beirat hat es Ihnen
    ins Stammbuch geschrieben: Wir haben massive Tier-
    schutzprobleme in der deutschen Landwirtschaft . Sie,
    Herr Schmidt, haben das Gutachten nicht entgegenneh-
    men wollen . Das musste Herr Bleser abholen . Aber das
    macht den Inhalt nicht falscher . Das Gutachten sagt ganz
    genau: Wir haben massiven Reformbedarf . Den werden
    Sie nicht aussitzen können .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Für das Aussitzen haben Sie in dieser Legislatur ein
    anderes Wort erfunden . Es heißt jetzt nicht mehr „Aus-
    sitzen“, sondern „freiwillige Verbindlichkeit“ . Aber auch
    damit werden Sie nicht durchkommen . Die freiwillige
    Verbindlichkeit, das Nichtstun, hat keine Mehrheit in die-
    ser Gesellschaft . Die Deutschen wünschen sich strengere
    Gesetze für den Schutz von Tieren; denn für die Mehr-
    heit in diesem Land sind Tiere mehr als eine betriebswirt-
    schaftliche Größe, mehr als eine Kennziffer . Die sagen:
    Tiere sind fühlende Lebewesen, die das Recht auf Schutz
    haben .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Von Fachkenntnis ist Ihr Beitrag nicht geprägt!)


    Auch im Ernährungsbereich sehen wir keine klare Li-
    nie und keinen Mut . Dabei haben wir ein gigantisches
    Problem mit ernährungsbedingten Krankheiten . Der An-
    teil der übergewichtigen Kinder geht nicht etwa zurück,
    sondern er stagniert auf hohem Niveau . Diejenigen, die
    schon dick sind, werden immer dicker . Das haben uns
    die Experten im Ausschuss vor zwei Wochen berichtet .
    Wir finden, deshalb brauchen wir eine konsistente Strate-
    gie gegen Übergewicht und Fehlernährung . Da reicht es
    nicht, wie der Minister, einfach nur zu sagen: Wir dürfen
    den Teller nicht mit Regelungen vollpacken . – Das ist
    uns ein bisschen zu wenig . Wenn Sie wirklich etwas für
    besseres Essen in unseren Schulen tun wollen, dann fan-
    gen Sie damit an, die Schulvernetzungsstellen ordentlich
    zu finanzieren.

    Als Minister kann man ja lange ein Schulfach „Ernäh-
    rung“ fordern . Machen Sie weiter damit . Aber dann frage
    ich mich, wie Sie beim Kooperationsverbot – das haben
    Sie selbst in der letzten Großen Koalition verbockt – Ein-
    fluss auf die Kultusminister nehmen wollen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wenn man wirklich etwas für die bessere Ernährung
    von Kindern tun will, dann muss man auch die Grundla-
    genforschung besser absichern . Kollege Freese, eine Mc-
    Donald’s-Studie finanziert der Minister zum Glück nicht.
    Aber auch die Studie, über die Sie gesprochen haben –
    das sind kleine Projektchen, mit denen man versucht, das
    Sterben des FKE in Dortmund hinauszuzögern . Das kann

    es nicht sein! Wir brauchen für die Grundlagenforschung
    eine verlässliche Finanzierung und mehr als immer mal
    wieder kleine Projekte, die dann zwar irgendwie über
    das Jahr helfen, aber doch auf Dauer die Grundlagenfor-
    schung nicht retten .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Es gab den Vorschlag des Max-Rubner-Instituts, das
    als Abteilung bei sich zu integrieren . Dafür hätte man
    mal 1 oder 2 Millionen Euro ausgeben müssen . Das wäre
    angesichts der Milliardenkosten im Gesundheitssystem,
    die Fehlernährung und Übergewicht verursachen, eine
    gute Investition gewesen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Meine Damen und Herren, dieser Haushalt überzeugt
    uns nicht. Wir finden: Er ist planlos. Da ist kein Konzept
    dahinter . Deshalb kann man ihn nur ablehnen .

    Vielen Dank .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vielen Dank, Nicole Maisch . – Nächste Rednerin:

Ingrid Pahlmann für die CDU/CSU-Fraktion .


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Dieter Stier [CDU/CSU]: Jetzt kommt jemand, der Ahnung hat!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ingrid Pahlmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen!

    Liebe Kollegen! Sehr geehrter Herr Minister Schmidt!
    Vorab erst einmal von meiner Seite meinen Dank dafür,
    dass Sie sich im Bereich „gesunde Ernährung“ klar po-
    sitionieren . Auch vielen Dank für die Unterstützung des
    Gedankens, Ernährungswissen wieder an Schulen zu
    verankern . Ich war heute Mittag beim Deutschen Land-
    frauenverband . Er fordert das schon seit langem und freut
    sich sehr über diesen Beistand; das kann ich Ihnen sagen .

    Frau Maisch, man muss Ernährungswissen erst einmal
    haben, um dann gegen Fehlernährung ansteuern zu kön-
    nen . Dicke Kinder kommen auch daher, dass viele gar
    nicht mehr wissen, was Ernährungsbausteine sind .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich komme jetzt zum Haushalt 2016 . Ich denke, er ist
    ein großer Erfolg für Landwirtschaft, Ernährung und ge-
    sundheitlichen Verbraucherschutz . Mein Dank gilt ganz
    besonders dem Verhandlungsgeschick der Haushälter .
    Allein in unserem Einzelplan haben wir 245 Millionen
    Euro mehr als im Jahr 2015 . Hinzu kommen die schon
    genannten 100 Millionen Euro für den Hochwasserschutz
    im Einzelplan 60. Ich finde, das ist eine gute Grundla-
    ge, auf der wir unsere agrar- und ernährungspolitischen
    Schwerpunkte voranbringen können .

    Dabei setzen wir mit dem Haushaltsansatz im For-
    schungskapitel ein wichtiges Zeichen . Forschung und
    Innovation in den Bereichen Landwirtschaft und Ernäh-

    Nicole Maisch






    (A) (C)



    (B) (D)


    rung, aber auch im gesundheitlichen Verbraucherschutz
    sind von entscheidender Bedeutung für Gesellschaft,
    Praxis und Wirtschaft .

    Ohne Forschung und Innovation werden wir die kom-
    menden Herausforderungen der Ernährungssicherung,
    des Klimawandels und des Klimaschutzes, aber auch des
    Erhalts der natürlichen Ressourcen nicht bewältigen kön-
    nen .

    Bei den Schwerpunkten, die uns in unserer Agrar- und
    Ernährungspolitik wichtig sind, spielt Forschung eine
    zentrale Rolle für neue Lösungen: beim Tierwohl wie
    beim Klimaschutz, bei nachhaltigem Pflanzenschutz, ge-
    sunder Ernährung sowie der Sicherheit von Lebensmit-
    teln – also bei den Themen, von denen wir Agrar- und
    Ernährungspolitiker oft sagen: Das sind Lebensthemen .

    Mit insgesamt 566 Millionen Euro hat die Forschung
    im Bereich der Ernährung und Landwirtschaft einen er-
    freulichen Aufwuchs von über 10 Prozent erfahren und
    damit den Stellenwert bekommen, der ihrer Bedeutung
    gerecht wird .

    Frau Tackmann, allein im Kapitel „Nachhaltigkeit,
    Forschung und Innovation“ werden gegenüber 2015 zu-
    sätzlich 33,9 Millionen Euro veranschlagt . Dazu kom-
    men die fast 17 Millionen Euro für die Forschungsin-
    stitute. Ich finde, 50 Millionen Euro ist definitiv mehr als
    nichts . Das müssen Sie anerkennen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir alle wissen, dass die deutsche Land-, Forst- und
    Ernährungswirtschaft eine Schlüsselbranche der deut-
    schen Volkswirtschaft ist . Wie in jeder anderen Bran-
    che auch hängen Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit
    und Beschäftigung eng mit Innovationen zusammen .
    Mit den Forschungs-, Entwicklungs- und Demonstra-
    tionsvorhaben des Programms zur Innovationsförde-
    rung sollen technische sowie nichttechnische Produk-
    te und Verfahren darum marktfähig gemacht werden;
    das ist ein ganz wichtiger Aspekt . Ich erwähnte schon
    unsere Bundesforschungsinstitute Julius-Kühn-Insti-
    tut, Friedrich-Loeffler-Institut, Max-Rubner-Institut,
    Johann-Heinrich-von-Thünen-Institut . Diese Institute
    erhalten 16,9 Millionen Euro zusätzlich – ich finde, zu
    Recht .

    Der Wissenschaftsrat hat den Instituten fast ausnahms-
    los gute Leistungen attestiert . Er erkennt ihre unentbehr-
    liche Funktion als Vermittler zwischen Wissenschaft und
    Politik sowie zwischen Wissenschaft und Wirtschaft an
    und stellt eine positive Weiterentwicklung bei den For-
    schungs- und auch bei den Beratungsqualitäten fest . Dar-
    an wollen wir anknüpfen und die Bedarfsprofilierung und
    Bedarfsorientierung in den kommenden Jahren weiter
    verbessern .

    Die Forschungsplanung soll verstärkt abteilungs- und
    programmübergreifend erfolgen und die Praxisverwert-
    barkeit in den Vordergrund stellen . Dazu soll auch der
    Wissenstransfer in die Praxis verbessert werden . Es ist
    mir ein ganz zentrales Anliegen, dass das Wissen auch
    bei den Betrieben ankommt .

    Im Rahmen von Modell- und Demonstrationsvorha-
    ben der Tierwohl-Initiative wurden Netzwerke von Pra-
    xisbetrieben zum Transfer von Forschungsergebnissen in
    die Praxis gebildet . Als forschungspolitische Sprecherin
    begrüße ich es ausdrücklich, wenn unsere politischen
    Handlungsfelder künftig noch enger durch die Forschung
    begleitet werden .

    Wir haben es gehört: Das Tierwohl ist ein Thema, das
    die Gesellschaft bewegt . Forschung kann auch hier auf
    den verschiedensten Ebenen einen entscheidenden Bei-
    trag leisten . Modellvorhaben zum Tierschutz nehmen in
    den nächsten Jahren zu Recht einen Schwerpunkt bei der
    Förderung von Modell- und Demonstrationsvorhaben
    ein . 7,5 Millionen Euro stehen für die Erprobung von
    Maßnahmen bereit, die zum Verzicht auf nichtkurative
    Eingriffe wie Schnabelkupieren oder Enthornen führen,
    zu verbesserten Verfahren bei der Schlachtung, bei der
    Haltung oder beim Transport von Tieren . Wir alle wis-
    sen: Verbote allein lösen die Schwierigkeiten in den ge-
    nannten Problemfeldern eben nicht .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Hier setzen wir mit dem Haushalt 2016 ein Zeichen
    für die Branche. Neben den finanziellen Einbrüchen
    bei den Milchviehbetrieben haben wir zum Beispiel bei
    den schweinehaltenden Betrieben Einbrüche im Unter-
    nehmensergebnis in einer Größenordnung von 39 bis
    49 Prozent . Das ist ein wirtschaftliches Desaster für die
    Betriebe .


    (Friedrich Ostendorff [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stimmt! Und was machen Sie?)


    Hinzu kommen immer stärkere Anforderungen und Auf-
    lagen an die Haltungsbedingungen . – Hören Sie gut zu,
    Herr Ostendorff .

    Das öffentliche Image besonders der viehhaltenden
    Betriebe ist denkbar schlecht . Wenn nun Politik – das
    können Sie ja ganz besonders gut – und Gesellschaft
    vehement Verbesserungen im Bereich Tierwohl fordern,
    dann müssen diese Forderungen handhabbar und vor al-
    len Dingen auch begründet sein . Die Betriebe an sich sind
    willens, dem gesteigerten Tierwohl Rechnung zu tragen .
    Allerdings – das muss ich Ihnen auch sagen – müssen
    diese Vorgaben dann auch tragfähig, belastbar und vor
    allen Dingen wissenschaftlich fundiert sein . Da bringen
    eben keine vorschnellen Gesetze etwas . Wir brauchen
    belastbare Forschungsergebnisse .


    (Friedrich Ostendorff [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Tiere brauchen Hilfe!)


    Im Rahmen der Tierwohl-Initiative werden wir das
    Deutsche Zentrum zum Schutz von Versuchstieren mit
    20 zusätzlichen Stellen ausstatten . Es soll alternative
    Methoden erforschen, Forschungseinrichtungen und Be-
    hörden beraten, Öffentlichkeit und Fachöffentlichkeit
    informieren und die Forschungsförderung bei Alternativ-
    methoden vorantreiben. Das Friedrich-Loeffler-Institut
    erhält drei neue Stellen für die Bearbeitung der Themen
    „Haltung und Verhalten von Schweinen“ sowie „Trans-
    port und Betäubung landwirtschaftlicher Nutztiere“ .

    Ingrid Pahlmann






    (A) (C)



    (B) (D)


    Insgesamt stehen für den Bereich Tierschutz somit fast
    30 Millionen Euro zur Verfügung . Das zeigt, dass wir
    diesem Thema gerade auch in den schwierigen Zeiten
    einen hohen Stellenwert beimessen .

    Ich bin aber auch fischereipolitische Sprecherin. In
    diesem Zusammenhang freue ich mich besonders, dass
    das Fischereiforschungsschiff „Walther Herwig III“
    durch einen Neubau ersetzt werden kann, für den insge-
    samt gut 100 Millionen Euro in den nächsten drei Jahren
    bereitstehen .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Das inzwischen in die Jahre gekommene Forschungs-
    schiff ist das größte unserer Flotte und liefert für die
    Hochseefischerei wichtige Erkenntnisse. Denn die
    Bewirtschaftung der Fischbestände ist auf eine inten-
    sive wissenschaftliche Erforschung angewiesen . Der
    EU-Kommission dienen die erhobenen Daten zur Erar-
    beitung von Managementkonzepten für eine zukünfti-
    ge bessere Bewirtschaftung und für eine nachhaltigere
    Nutzung der Fischbestände . Bestandsschonende, selek-
    tive Fangmethoden werden weiterentwickelt und leisten
    damit einen wichtigen Beitrag für unsere Hochsee- und
    Küstenfischer. Umweltdaten wie Schadstoffkonzentrati-
    onen, Radioaktivität, Salzgehalt und Temperatur werden
    unter dem Blickwinkel ihrer Wirkungen auf die Fische
    und das Lebensmittel Fisch gemessen . Ein neues For-
    schungsschiff leistet somit einen wichtigen Beitrag für
    unsere Fischer, aber auch für unsere Ernährung .

    Ein weiterer Forschungsschwerpunkt – wir haben es
    schon mehrfach gehört – liegt bei der ländlichen Ent-
    wicklung . Mehr als die Hälfte aller Bundesbürger leben
    in ländlich geprägten Gebieten . Auch der Großteil unse-
    rer mittelständischen Wirtschaft ist dort angesiedelt . Die
    ländlichen Regionen bieten Raum für vielfältiges mit-
    telständisches Gewerbe: Dienstleistungsbetriebe, aktive
    aufstrebende landwirtschaftliche Betriebe und das Hand-
    werk . Und diese Unternehmer sind wichtige Akteure, die
    den ländlichen Raum stärken und die wir stärker in die
    Entwicklung einbinden wollen .

    Demografischer Wandel und die globale Wirtschaft
    stellen heute aber gerade diese ländlichen Regionen vor
    sehr große Herausforderungen . Uns ist es wichtig, gleich-
    wertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land dauerhaft
    zu erhalten . Leben und Arbeiten auf dem Land müssen
    auch in Zukunft attraktiv bleiben . Deshalb erhöhen wir
    die Mittel zur Stärkung der ländlichen Entwicklung deut-
    lich . Wir wollen regionale Infrastruktur fördern, Wirt-
    schaftsstrukturen des Mittelstands, des Handwerks und
    der landwirtschaftlichen Betriebe stärken und Strukturen
    der Daseinsvorsorge langfristig sichern . Dazu wollen wir
    auch die Gründung unternehmerischer Initiativen aus
    dem bürgerschaftlichen Engagement – auch das ist uns
    allen sehr wichtig –, wie zum Beispiel Dorfläden, Kitas,
    altersgerechtes Wohnen oder Energievorhaben, erleich-
    tern .

    Fakt ist: Politik, Zivilgesellschaft und aktive Betriebe
    müssen die Entwicklung in den ländlichen Räumen ge-
    meinsam gestalten .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Für den ländlichen Raum haben wir mit zusätzlichen
    30 Millionen Euro ein klares Zeichen setzen können, um
    die Regionen fit für die Zukunft und lebenswert für die
    Menschen zu gestalten . Auch hier liefern die Modell- und
    Demonstrationsvorhaben wichtige Impulse . Wir lassen
    die Dörfer und die ländlichen Regionen nicht im Stich .
    Dafür setzen wir mit dem Haushalt 2016 ein starkes Si-
    gnal . Noch einmal mein Dank an die Haushälter, die das
    möglich gemacht haben!

    Ich bin in der Zeit geblieben . Ich denke, Sie sind auch
    mit mir zufrieden .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)