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ID1814014200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/140 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 140. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. November 2015 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Heinz-Joachim Barchmann und Alois Karl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 A Wahl von Herrn Michael Reiffenstuel und Herrn Ansgar Hollah als Mitglieder des Stif- tungsrates der „Stiftung Flucht, Vertrei- bung, Versöhnung“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 A Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 B Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 13711 D Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . 13712 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Fi- nanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13712 B I .13 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/6109, 18/6124 . . . . . . . 13712 B Dr . Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 13712 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13713 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13714 D Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13716 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 13718 C Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13720 A Dr . Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13721 C Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13723 D Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . 13725 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13727 B Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13728 A Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 13731 A Barbara Lanzinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13732 B Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13734 A Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13734 D Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13736 B Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13736 D Jan Metzler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13738 C I .14 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/6114, 18/6124 . . . . . . . 13740 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13740 B Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 13741 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13743 D Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 13745 A Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13747 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13748 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015II Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13750 B Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13752 A Michael Hennrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13753 B Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13755 B Dietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13757 A Tagesordnungspunkt III: a) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Bericht der Bundesregierung über den Stand von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit und über das Unfall- und Berufskrankheiten- geschehen in der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 2013 Drucksache 18/3474 . . . . . . . . . . . . . . . 13758 D b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Sechster Erfahrungsbericht der Bundesregierung über die Durchfüh- rung des Stammzellgesetzes Drucksache 18/4900 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 A c) Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschät- zung gemäß § 56a der Geschäftsordnung: Technikfolgenabschätzung (TA): Mo- derne Stromnetze als Schlüsselelement einer nachhaltigen Stromversorgung Drucksache 18/5948 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 A Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Antrag der Abgeordneten Dr . Frith- jof Schmidt, Claudia Roth (Augsburg), Omid Nouripour, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Interministerielle Zusam- menarbeit bei der Bewältigung der Fluchtkrise in Drittstaaten verbessern Drucksache 18/6772 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 B b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kot- ting-Uhl, Annalena Baerbock, Bärbel Höhn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Sicherheit hat Vorrang – Ohne Stand von Wissenschaft und Technik keine Inbetriebnahme von Schacht Konrad Drucksache 18/6773 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 B Tagesordnungspunkt IV: a)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelüber- sichten 249, 250, 251, 252, 253 und 254 zu Petitionen Drucksachen 18/6656, 18/6657, 18/6658, 18/6659, 18/6660, 18/6661 . . . . . . . . . . 13759 C Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . 13712 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Fi- nanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13712 B I .15 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und So- ziales Drucksachen 18/6111, 18/6124 . . . . . . . 13760 A Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13760 B Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . 13761 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13763 B Axel E . Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13764 D Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13766 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 13768 A Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . . 13769 C Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13771 D Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13772 D Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13774 A Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13775 C Mark Helfrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13776 B Dr . Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 13778 B I .16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Seni- oren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . 13779 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13779 B Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13780 D Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13782 C Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13783 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13785 A Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13785 C Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13785 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 III Dr . Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 13786 A Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13787 A Nadine Schön (St . Wendel) (CDU/CSU) . . . . 13788 C Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13790 C Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 13791 D Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 13792 D Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . . 13793 D Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13796 B Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13797 B I .17 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/6110, 18/6124 . . . . . . . 13799 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13799 D Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13801 B Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13803 B Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13804 D Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . 13805 D Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13807 D Dr . Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 13808 C Dr . Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . 13809 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13811 B Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13812 D Dr . Karin Thissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13814 C Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13815 D Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13817 B Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13818 B Ursula Schulte (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13819 A Rita Hagl-Kehl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13820 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13821 B Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 13823 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 13711 140. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. November 2015 Beginn: 9 .01 Uhr
  • folderAnlagen
    Rita Hagl-Kehl (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 13823 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 26 .11 .2015 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Ehrmann, Siegmund SPD 26 .11 .2015 Ernstberger, Petra SPD 26 .11 .2015 Hartmann, Sebastian SPD 26 .11 .2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 26 .11 .2015 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 26 .11 .2015 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lagosky, Uwe CDU/CSU 26 .11 .2015 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 26 .11 .2015 Pronold, Florian SPD 26 .11 .2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Schnieder, Patrick CDU/CSU 26 .11 .2015 Spinrath, Norbert SPD 26 .11 .2015 Strässer, Christoph SPD 26 .11 .2015 Veit, Rüdiger SPD 26 .11 .2015 Warken, Nina CDU/CSU 26 .11 .2015 Wicklein, Andrea SPD 26 .11 .2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 140. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 09 Wirtschaft und Energie EPL 15 Gesundheit TOP III Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP IV Abschließende Beratungen ohne Aussprache EPL 11 Arbeit und Soziales EPL 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend EPL 10 Ernährung und Landwirtschaft Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Kirsten Tackmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Liebe Gäste! Das Problem in der Agrarpolitik ist nicht
    so sehr der Haushalt, sondern die falsche Politik, die da-
    hinter steht . Die stärkt eben nicht den regionalen Land-
    wirtschaftsbetrieben den Rücken . Im Gegenteil: Sie folgt
    dem Mantra des glückselig machenden freien Marktes
    und des gelobten Landes der Agrarexporte . Im Klartext
    ist das die Aufforderung: Produziert möglichst viel und
    möglichst billig . Das ist ein Systemfehler, der dringend
    behoben werden muss .


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Denn die Überschüsse werden weltweit entsorgt, was re-
    gionalen Märkten schadet und Fluchtursachen verschärft .
    Und das ist absolut falsch .


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wo, bitte, soll denn ein gutes Einkommen, mehr Tier-
    wohl und Schonung der Natur herkommen, wenn am
    Markt vor allem Dumpingpreise den Wettbewerb ent-
    scheiden? Das hat fatale Folgen . Nicht nur in meinem
    Prignitzer Heimatwahlkreis haben viele Betriebe ein sehr
    schwieriges Jahr hinter sich . Seit Monaten bekommen
    sie keine kostendeckenden Erzeugerpreise . Die Land-
    wirtschaftskammer Niedersachsen spricht von Gewinn-
    rückgängen zwischen 40 und 60 Prozent . Schaf- und Zie-
    genhaltung rechnen sich schon länger nicht mehr . Milch,
    Schweine, Futtermittel und Obst – alles wird schlecht
    bezahlt .

    Ja, das ist auch ein Problem von Milchseen und But-
    terbergen . Wir haben aber gerade gehört: Jede Überle-
    gung zu einer Mengenregulierung wird von der Koalition
    bzw . vom Bundesagrarminister blockiert . Ganz anders
    sieht es übrigens beim Wein aus . Die Steuerung der An-
    gebotsmenge beim Wein wurde fraktionsübergreifend
    sogar begrüßt. Pflanzrechte werden restriktiv vergeben,
    und sogar die Erntemenge pro Hektar wird beschränkt .
    Ja, die unterschiedliche Wirkung des Genusses von Wein
    und Milch ist mir sehr bewusst .


    (Heiterkeit bei Abgeordneten im ganzen Hause)


    Friedrich Ostendorff






    (A) (C)



    (B) (D)


    Warum aber Mengenregulierung beim Wein richtig und
    bei der Milch Teufelszeug ist, das erschließt sich mir
    wirklich nicht .


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Viele Betriebe werden diese falsche Agrarpolitik lei-
    der nicht überleben . Aber wir brauchen nachhaltig wirt-
    schaftende Agrarbetriebe: für regional und umweltscho-
    nend erzeugte Lebensmittel und erneuerbare Energien,
    für gut bezahlte Arbeit, für lebendige Dörfer, zum Erhalt
    der Kulturlandschaft und zum besseren Schutz des Kli-
    mas . Deshalb ist für uns als Linke ein Weiter-so keine
    Option .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Handelskonzerne, Schlachthöfe und Molkereien be-
    reichern sich doch auf Kosten der Erzeugerbetriebe . Ihre
    Marktübermacht muss endlich gestoppt werden . Die Lin-
    ke fordert das schon lange . Das ist doch schon längst eine
    der Forderungen in allen Bauernversammlungen . Tun Sie
    also endlich etwas!


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das Ende des Ausverkaufs von Äckern und Weiden an
    landwirtschaftsfremdes Kapital wird ebenfalls gefordert .
    Statt aber die Bodenspekulationen zu unterbinden, ver-
    dient der Bund noch fröhlich mit, weil er selbst die meis-
    ten Flächen – und zwar meistbietend – verkauft . Und der
    Hammer ist, dass er den ostdeutschen Bundesländern den
    begünstigten Kauf bundeseigener Flächen sogar dann
    verweigert, wenn es um Küsten-, Gewässer- oder Hoch-
    wasserschutz geht. Ich finde, dass dieser Griff in leere
    Landeskassen einfach unanständig ist .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Also, auch in der Landwirtschaft sind neues Denken
    und entschlossenes Handeln gefragt . Statt aber die falsche
    Politik zu ändern, werden nur Trostpflaster verteilt. Zum
    Beispiel werden zu den bereits erwähnten 100 Millionen
    Euro für die landwirtschaftliche Unfallversicherung wei-
    tere 78 Millionen Euro obendrauf gelegt . Die Beiträge
    sollen um 16 Prozent sinken . Das hört sich spektakulär
    an . Aber pro Betrieb und gemessen an der dramatischen
    Situation ist das höchstens eine freundliche Geste

    Bei der Unfallversicherung bleibt noch eine andere
    Baustelle bestehen . Wir wollen, dass die Benachteiligun-
    gen bei der Beitragsbemessung zum Beispiel für Klein-
    und Kleinstwaldbesitzer beseitigt werden .


    (Beifall bei der LINKEN)


    2 Millionen Euro zusätzlich gibt es auch für die Propa-
    gandaabteilung zur Förderung des Agrarexports . Das ist
    aber keine öffentliche Aufgabe . Deshalb sollte man diese
    Mittel nicht aufstocken, sondern ersatzlos streichen .


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Regionale Lebensmittel sind eine viel klügere Strategie .
    Die Nachfrage ist hoch und stabil . Sie sichern mehr re-
    gionale Wertschöpfung und Arbeitsplätze, und sie haben

    eine hohe Akzeptanz. Deshalb wäre finanzielle Unter-
    stützung in diesem Bereich gut investiertes Geld .

    Leider wurden auch in diesem Jahr alle Anträge der
    Linken zum Einzelplan 10 abgelehnt . Deswegen haben
    wir unsere Vorschläge noch einmal in einem Entschlie-
    ßungsantrag festgehalten . Das sind die Hausaufgaben für
    den nächsten Haushalt, aber einige Punkte will ich hier
    noch einmal kurz aufgreifen .

    Erstens . Wer Fluchtursachen ernsthaft bekämpfen
    will, muss auch die Ursachen von Hunger bekämpfen .
    Dazu gehören nachhaltige Agrarkonzepte, und zwar
    weltweit .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Dazu enthält der Weltagrarbericht, den 500 Wissen-
    schaftlerinnen und Wissenschaftler erarbeitet haben,
    viele kluge Vorschläge . Deutschland muss ihn endlich
    unterschreiben und seine Fortschreibung mitfinanzieren.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Zweitens sollen nach unserer Überzeugung alle Kin-
    der Zugang zu einer hochwertigen und gebührenfreien
    Kita- und Schulverpflegung als Teil der öffentlichen Da-
    seinsvorsorge haben . Wir wollen dafür ein Bundespro-
    gramm auflegen, und die Vernetzungsstellen Schulver-
    pflegung müssen gestärkt werden.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Drittens wollen wir die amtliche Lebensmittelüber-
    wachung von überregional und transnational agierenden
    Unternehmen verbessern . Dazu soll diese Aufgabe beim
    Bund angesiedelt und eine Taskforce Lebensmittelsi-
    cherheit eingerichtet werden .

    Viertens fordert die Linke seit Jahren ein Herden- und
    Wolfsschutzkompetenzzentrum . Das Fachgespräch am
    Mittwoch hat gezeigt, dass das dringend gebraucht wird .

    Ich freue mich auf die Diskussion unseres Antrags
    nächste Woche im Ausschuss und noch vor Weihnachten
    im Plenum .

    Im Übrigen sage ich: Krieg ist keine Lösung .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vielen Dank, Frau Kollegin Tackmann . – Der nächste

Redner ist Dr . Wilhelm Priesmeier für die SPD .


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Wilhelm Priesmeier


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Mit Blick auf
    den Haushalt und das, was in der langen Nacht der Be-
    reinigungssitzung herausgekommen ist, muss man vor
    dieser Koalition den Hut ziehen . Wir haben einen guten
    Haushalt vorgelegt . Er macht deutlich, welchen Gestal-

    Dr. Kirsten Tackmann






    (A) (C)



    (B) (D)


    tungswillen die Regierung auch im Bereich der Agrar-
    politik hat . Eine Frage sehen wir etwas kritischer – das
    werde ich noch begründen –, aber im Grundsatz geht
    dieser Haushalt in die richtige Richtung . Eine Steigerung
    in einer solchen Größenordnung ist uns in anderen Haus-
    haltsjahren nicht gelungen .

    Ich glaube, dieser Haushalt macht auch deutlich, dass
    wir in der Agrarpolitik zukunftsfähig sind . Ich freue mich
    insbesondere über den Hochwasserschutz und die zusätz-
    lichen 60 Millionen Euro für den Bereich der Gemein-
    schaftsaufgabe .


    (Beifall des Abg . Willi Brase [SPD])


    Die Festlegung dazu sehe ich allerdings ein bisschen
    kritisch . Denn wenn man 30 Millionen Euro für Maßnah-
    men im Bereich der ländlichen Entwicklung festlegt, die
    in der Verantwortung des Bundes liegen, dann müssen
    wir uns sputen, wenn es darum geht, den Entwurf des
    GAK-Gesetzes durch den Bundestag und auch den Bun-
    desrat zu bringen . Das soll bis zur Sommerpause gesche-
    hen . Ich nehme an, wir werden damit erfolgreich sein .


    (Beifall bei der SPD)


    Wir werden in der weiteren Ausgestaltung des
    GAK-Gesetzes – dazu rate ich – im Vorfeld verschiedene
    Ansätze fraktionsübergreifend und auch mit den Bundes-
    ländern zu diskutieren haben . Der Gesetzentwurf wird
    schließlich nicht so bleiben, wie er auf den Tisch gekom-
    men ist . Das ist bekanntlich das Struck’sche Gesetz . Wir
    werden das noch viel besser machen . Die erste Version
    habe ich schon gelesen . Ich nehme an, die Ressortabstim-
    mung wird demnächst abgeschlossen sein . Dann werden
    wir in den entsprechenden Gremien des Deutschen Bun-
    destages darüber diskutieren .

    Mit unserer Politik tragen wir dazu bei, dass die länd-
    lichen Räume als Lebens- und Wirtschaftsräume gestärkt
    werden . Dabei setzen wir vor allen Dingen auf die Zu-
    kunftsfähigkeit der ländlichen Räume . Denn das ist an
    sich der Kern der Politik, den die SPD einfordert . Wir ha-
    ben dazu mehrere größere Anträge und Papiere geschrie-
    ben . Wir werden uns auch auf dem kommenden Parteitag
    damit auseinandersetzen . Das alles macht deutlich, dass
    alle hier im Hause, insbesondere wir Sozialdemokraten,
    großes Gewicht auf den ländlichen Raum legen .

    Über die Schwächen in der Analyse des ländlichen
    Raums sind wir uns weitestgehend einig . Es kommt jetzt
    darauf an, den richtigen Weg zu beschreiten . Dazu ge-
    hört zwangsläufig, dass wir gerade kleine und mittlere
    Unternehmen im ländlichen Raum, die im Umfeld der
    landwirtschaftlichen Produktion, der Ernährungsproduk-
    tion und anderer Bereiche tätig sind, im Rahmen eines
    integrierten Konzepts mit fördern . Wir müssen dafür
    sorgen, dass die Grundversorgung mit Dienstleistungen
    vor allem im ländlichen Bereich abgesichert wird und
    dass die Daseinsvorsorge, die benötigt wird, damit sich
    Menschen im ländlichen Raum ansiedeln und dort leben,
    erhalten wird . Wir müssen die Konsequenzen aus den
    Entwicklungen ziehen, vor denen wir in den ländlichen

    Räumen stehen, insbesondere aus der demografischen
    Entwicklung .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Hier müssen wir entscheidende Angebote an diejeni-
    gen machen, die bereit sind, im ländlichen Raum Kinder
    zu bekommen und ihre Zukunft zu planen . Das ist eine
    gute Aufgabe, die wir in der weiteren Ausgestaltung der
    Politik gemeinsam mit denjenigen erfüllen müssen, die
    auf kommunaler Ebene verantwortlich sind . Das erfor-
    dert bestimmte Ansätze und Konzepte . Über diese kön-
    nen wir sicherlich lange diskutieren . Aber wir müssen
    endlich anfangen, etwas umzusetzen . Ich glaube, wir
    werden jetzt den richtigen Impuls bekommen, um das in
    Zukunft zu tun .

    Wir müssen im Rahmen der GAK nicht mehr unbe-
    dingt die Agrarstruktur finanzieren; denn diese ist schon
    wettbewerbsfähig . Vielmehr müssen wir die weiteren
    Möglichkeiten im Hinblick auf die Länder nutzen . Wir
    müssen ernsthaft darüber diskutieren, ob die bisherigen
    Kofinanzierungssätze in der GAK erhalten bleiben sol-
    len oder ob es nicht vielleicht besser ist, auf bestimmte
    Modalitäten Rücksicht zu nehmen . Wir müssen mit den
    Ländern reden und deutlich machen, dass sie nicht dauer-
    haft die Kofinanzierung an die Kommunen weiterreichen
    können . Das alles muss man bedenken, wenn man erfolg-
    reich Politik betreiben will .


    (Beifall bei der SPD)


    Wir müssen uns auch Gedanken darüber machen, ob
    das Jährlichkeitsprinzip bei der Abrechnung im Rahmen
    der GAK beibehalten werden soll . Wir sehen, dass Län-
    der wie Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern,
    Brandenburg oder Thüringen erhebliche Schwierigkeiten
    haben, die vorhandenen Möglichkeiten überhaupt aus-
    zuschöpfen . Hier müssen wir vernünftige und sinnvolle
    Konzepte dagegensetzen, um ihnen eine bessere Aus-
    schöpfung zumindest über einen längeren Zeitraum zu
    ermöglichen . Das lohnt den Schweiß der Edlen .

    Ein Punkt, der mir in diesem Haushalt nicht so gut
    gefällt, ist der große Ansatz in Höhe von 78 Millionen
    Euro, der in der Nacht der langen Messer in den Haushalt
    gekommen ist . – Herr Kollege Caesar, Sie können ruhig
    lachen, aber Sie sind derjenige, der in der Hauptsache
    dafür verantwortlich ist . Sie haben dafür brav und wa-
    cker gekämpft . Wir haben seit 2007/08 etwa 850 Milli-
    onen Euro in die landwirtschaftliche Unfallversicherung
    gegeben . Ein Bauer, der einen Betrieb mit 120 Hek-
    tar – 20 Hektar für Silomais für die Kühe, 100 Hektar
    Dauergrünland – und 100 Rindern führt, bekommt etwa
    799 Euro zusätzlich . Davon kann er vielleicht gerade
    einmal eine kleine Reparatur der Melkmaschine oder der
    Melkanlage bezahlen oder für seine Familie ein ordentli-
    ches Weihnachtsgeschenk kaufen . Das ist wahrscheinlich
    das, was der Minister beabsichtigt hat: Er wollte allen
    ein ordentliches Weihnachtsgeschenk zukommen lassen .
    Ansonsten halte ich von dieser Form der Subvention re-
    lativ wenig .


    (Beifall bei der SPD)


    Dr. Wilhelm Priesmeier






    (A) (C)



    (B) (D)


    Das verpufft im Großen und Ganzen und bringt struk-
    turell überhaupt nichts .


    (Cajus Caesar [CDU/CSU]: Nein, nein!)


    Der Kleinwaldbesitzer geht natürlich leer aus; Sie ken-
    nen ja die entsprechende Debatte . Unter 303 Euro wird es
    mit Sicherheit nichts geben, weil hier eine ähnliche Risi-
    kokomponente wie im alten System gefordert wird . Oder
    Sie wollen wirklich alles nach dem Gießkannenprinzip
    auf die 1,4 Millionen landwirtschaftlichen Unternehmen
    verteilen . Das wäre noch verfehlter; denn dann würde
    noch viel weniger dabei herauskommen .

    Ich glaube, es ist an der Zeit, über die gesamte Syste-
    matik nachzudenken . Subventionen führen nicht immer
    zum Ziel . Manchmal sind sie als Input für einen kurzen
    Zeitraum sinnvoll, um für Bewegung zu sorgen . Aber auf
    Dauer kann ich Subventionen nur ablehnen . Ich spreche
    aus Erfahrung, die ich hier in dem Hause gewonnen habe .
    Ich glaube, es ist an der Zeit, sich dazu zu bekennen, dass
    wirtschaftlich erfolgreiche Betriebe und Unternehmen
    Subventionen in der Form nicht brauchen .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU sowie des Abg . Willi Brase [SPD])


    Selbiges gilt auch für die Umgestaltung der GAP . Wir
    werden uns bis zum Jahr 2017 zu erklären haben, wie wir
    weiter verfahren wollen, auch mit der Perspektive auf das
    Jahr 2020 . Ich glaube, das wird uns gelingen . Wir müssen
    heraus aus den 4,5 Prozent, wir brauchen eine Umschich-
    tung von 15 Prozent .


    (Heiterkeit – Beifall bei der SPD – Harald Ebner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Zeit läuft trotzdem weiter, Wilhelm!)