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ID1814013400

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    Plenarprotokoll 18/140 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 140. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. November 2015 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Heinz-Joachim Barchmann und Alois Karl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 A Wahl von Herrn Michael Reiffenstuel und Herrn Ansgar Hollah als Mitglieder des Stif- tungsrates der „Stiftung Flucht, Vertrei- bung, Versöhnung“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 A Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 B Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 13711 D Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . 13712 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Fi- nanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13712 B I .13 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/6109, 18/6124 . . . . . . . 13712 B Dr . Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 13712 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13713 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13714 D Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13716 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 13718 C Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13720 A Dr . Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13721 C Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13723 D Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . 13725 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13727 B Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13728 A Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 13731 A Barbara Lanzinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13732 B Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13734 A Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13734 D Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13736 B Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13736 D Jan Metzler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13738 C I .14 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/6114, 18/6124 . . . . . . . 13740 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13740 B Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 13741 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13743 D Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 13745 A Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13747 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13748 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015II Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13750 B Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13752 A Michael Hennrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13753 B Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13755 B Dietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13757 A Tagesordnungspunkt III: a) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Bericht der Bundesregierung über den Stand von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit und über das Unfall- und Berufskrankheiten- geschehen in der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 2013 Drucksache 18/3474 . . . . . . . . . . . . . . . 13758 D b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Sechster Erfahrungsbericht der Bundesregierung über die Durchfüh- rung des Stammzellgesetzes Drucksache 18/4900 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 A c) Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschät- zung gemäß § 56a der Geschäftsordnung: Technikfolgenabschätzung (TA): Mo- derne Stromnetze als Schlüsselelement einer nachhaltigen Stromversorgung Drucksache 18/5948 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 A Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Antrag der Abgeordneten Dr . Frith- jof Schmidt, Claudia Roth (Augsburg), Omid Nouripour, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Interministerielle Zusam- menarbeit bei der Bewältigung der Fluchtkrise in Drittstaaten verbessern Drucksache 18/6772 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 B b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kot- ting-Uhl, Annalena Baerbock, Bärbel Höhn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Sicherheit hat Vorrang – Ohne Stand von Wissenschaft und Technik keine Inbetriebnahme von Schacht Konrad Drucksache 18/6773 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 B Tagesordnungspunkt IV: a)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelüber- sichten 249, 250, 251, 252, 253 und 254 zu Petitionen Drucksachen 18/6656, 18/6657, 18/6658, 18/6659, 18/6660, 18/6661 . . . . . . . . . . 13759 C Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . 13712 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Fi- nanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13712 B I .15 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und So- ziales Drucksachen 18/6111, 18/6124 . . . . . . . 13760 A Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13760 B Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . 13761 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13763 B Axel E . Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13764 D Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13766 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 13768 A Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . . 13769 C Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13771 D Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13772 D Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13774 A Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13775 C Mark Helfrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13776 B Dr . Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 13778 B I .16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Seni- oren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . 13779 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13779 B Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13780 D Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13782 C Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13783 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13785 A Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13785 C Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13785 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 III Dr . Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 13786 A Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13787 A Nadine Schön (St . Wendel) (CDU/CSU) . . . . 13788 C Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13790 C Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 13791 D Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 13792 D Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . . 13793 D Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13796 B Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13797 B I .17 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/6110, 18/6124 . . . . . . . 13799 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13799 D Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13801 B Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13803 B Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13804 D Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . 13805 D Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13807 D Dr . Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 13808 C Dr . Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . 13809 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13811 B Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13812 D Dr . Karin Thissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13814 C Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13815 D Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13817 B Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13818 B Ursula Schulte (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13819 A Rita Hagl-Kehl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13820 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13821 B Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 13823 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 13711 140. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. November 2015 Beginn: 9 .01 Uhr
  • folderAnlagen
    Rita Hagl-Kehl (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 13823 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 26 .11 .2015 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Ehrmann, Siegmund SPD 26 .11 .2015 Ernstberger, Petra SPD 26 .11 .2015 Hartmann, Sebastian SPD 26 .11 .2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 26 .11 .2015 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 26 .11 .2015 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lagosky, Uwe CDU/CSU 26 .11 .2015 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 26 .11 .2015 Pronold, Florian SPD 26 .11 .2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Schnieder, Patrick CDU/CSU 26 .11 .2015 Spinrath, Norbert SPD 26 .11 .2015 Strässer, Christoph SPD 26 .11 .2015 Veit, Rüdiger SPD 26 .11 .2015 Warken, Nina CDU/CSU 26 .11 .2015 Wicklein, Andrea SPD 26 .11 .2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 140. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 09 Wirtschaft und Energie EPL 15 Gesundheit TOP III Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP IV Abschließende Beratungen ohne Aussprache EPL 11 Arbeit und Soziales EPL 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend EPL 10 Ernährung und Landwirtschaft Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Harald Ebner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Werte Kolleginnen und

    Kollegen! Zur Tagesordnung überzugehen, fällt uns allen
    schwer, glaube ich; da stimme ich der Kollegin Bluhm

    zu . Dennoch müssen wir es versuchen und heute über
    den Haushalt reden .

    Der Schwabe schaut ja im Haushalt immer darauf,
    dass kein Geld verschwendet wird . Als grüner Schwabe
    achte ich auf Nachhaltigkeit . Als grüner Agrarpolitiker
    will ich eine nachhaltige Landwirtschaft fördern und
    unsere Betriebe für die Zukunft fit machen. Hier gibt es
    wirklich viel zu tun . Das passiert mit diesem Haushalt,
    lieber Herr Kollege Caesar, leider schon wieder ganz und
    gar nicht . Ich sehe in dem Entwurf nämlich keinen Plan
    und keinen Mut .

    Damit wir uns nicht missverstehen: Herr Minister,
    es ist gut, dass die Mittel für die Gemeinschaftsaufgabe
    „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschut-
    zes“ endlich aufgestockt werden . Darüber diskutieren
    wir seit zwei Jahren . Und es ist auch gut, dass es mehr
    Geld für die landwirtschaftliche Sozialversicherung gibt .
    Aber es bleibt dabei: Sie zementieren einmal mehr Ihre
    bisherige Agrarpolitik . Ihr Haushalt steht für noch mehr
    Industrialisierung, hohen Pestizidverbrauch und weitere
    Investitionen, leider in eine Agrarproduktion, die massi-
    ve ökologische Kosten verursacht und – das ist das Fatale
    dabei – nicht einmal den Bäuerinnen und Bauern etwas
    bringt .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die Intensivierung auf Kosten der Umwelt bringt ja
    nicht einmal mehr kurzfristige ökonomische Vorteile . Im
    Gegenteil: Sinkende Preise gefährden Tausende von bäu-
    erlichen Existenzen . Milchpreise um 25 Cent fressen an
    der Substanz der Betriebe . Wer seine Tierhaltung für den
    Export optimiert hat, sitzt jetzt auf hohen Investitions-
    schulden . Das lässt sich auch nicht mit Liquiditätshilfen
    kaschieren . Da ist doch ein klarer Auftrag an Sie, endlich
    Alternativen zu fördern .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Sie predigen stattdessen unverdrossen weiter Ihre Ex-
    portvisionen und fördern das auch noch mit öffentlichen
    Mitteln . Da sind zum einen 3 Millionen Euro für Maß-
    nahmen zur Verstärkung der Außenhandelsbeziehungen
    im Agrar- und Ernährungsbereich, und das, obwohl die
    momentane Krise auf dem Fleisch- und Milchmarkt klar
    zeigt, dass die Exportfixierung in die Sackgasse geführt
    hat . Diese 3 Millionen, liebe Kolleginnen und Kollegen,
    wären im Tierschutz doch deutlich besser angelegt, weil
    sie hier auch einen echten Mehrwert schaffen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Minister Schmidt, was tun Sie? Statt sich um die
    drängenden Probleme der Landwirtinnen und Landwirte
    zu kümmern, beraumen Sie Exportgipfel an . Ihr Sofort-
    hilfeprogramm besteht wieder nur aus Exportunterstüt-
    zung – mit bekannten Folgen für die Landwirtschaft in
    den Empfängerländern . Dabei gibt es gerade im Inlands-
    markt enormes Wachstums- und Wertschöpfungspoten-
    zial . Der Absatz von Ökolebensmitteln steigt, die Anbau-
    fläche nicht. Die Leistungen des ökologischen Landbaus
    bei Klima-, Umwelt- und Naturschutz, aber auch bei der
    Schaffung von Arbeitsplätzen sind durch zahllose Stu-
    dien, auch durch Studien der Bundesregierung, belegt .

    Cajus Caesar






    (A) (C)



    (B) (D)


    Aber wer nachhaltige Landwirtschaft will, der muss da-
    für auch die Weichen stellen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Es muss deutlich mehr in das Bundesprogramm Öko-
    logischer Landbau investiert werden, sonst gehen durch
    den rasanten Verlust von genetischer Vielfalt unsere
    Grundlagen für nachhaltige ökologische Landwirtschaft
    unrettbar verloren . Aber Sie haben unseren Antrag, in
    dem wir forderten, 20 Prozent der Forschungsmittel dem
    Ökolandbau zur Verfügung zu stellen, abgelehnt . Herr
    Caesar, Sie haben zwar gesagt, die Forschungsmittel sind
    aufgestockt worden,


    (Cajus Caesar [CDU/CSU]: Ja!)


    aber wir sollten auch mehr Mittel zur Forschung im Öko-
    landbau investieren .


    (Cajus Caesar [CDU/CSU]: 50 Millionen mehr haben wir eingesetzt!)


    Ihre vollmundig gestartete Zukunftsstrategie Ökolo-
    gischer Landbau kommt ganz ohne Geld aus . Ich kann
    da keine Strategie und auch keine Zukunft erkennen .
    Stattdessen gibt es Gesprächsrunden bis zum bitteren
    Ende der Legislatur . Herr Minister, mit was wollen Sie
    am Ende der Legislatur eigentlich noch anfangen? Da
    ist es doch logisch, dass Sie kein Geld ausgeben wollen .
    In der Sache ist das nachvollziehbar, aber grundfalsch .
    Orientieren Sie sich doch an den Bundesländern, auch
    an Ihrem eigenen . Dort passiert etwas, das kann man ab-
    schreiben . Für mich sieht es aber so aus, als hätten Sie
    keinen Plan .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir stellen fest: In allen Lebensmitteln sind Pestizid-
    rückstände zu finden, leider nicht nur in den Importen,
    sondern auch in den hiesigen; das war einer Dokumen-
    tation des BVL aus dem Jahr 2013 zu entnehmen . Das
    bereitet nicht nur dem Bundesamt, sondern uns allen
    buchstäblich Bauchschmerzen .

    Pestizidrückstände, zum Beispiel Glyphosat, finden
    sich in uns allen; das belegen zahlreiche Untersuchun-
    gen . Ich sage ausdrücklich, meine Damen und Herren:
    Ich halte es für richtig, dass man beim BfR, beim Bun-
    desinstitut für Risikobewertung, Stellen aufstockt .


    (Dieter Stier [CDU/CSU]: Dann freuen Sie sich doch über unseren Haushalt!)


    Das ist nötig . Dann ist das Bundesinstitut hoffentlich
    auch nicht mehr darauf angewiesen, Bewertungen der In-
    dustrie hinsichtlich Pestiziden zu übernehmen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die Menschen sind angesichts des steigenden Pesti-
    zideinsatzes zu Recht besorgt . Hier müssen wir anset-
    zen . Wir müssen in die Forschung im Bereich des nicht
    chemischen Pflanzenschutzes investieren und in die Be-
    ratung der Landwirte, die den Mitteln selbst nicht mehr
    trauen . Deshalb hatten wir ja beantragt, dass die Mittel
    aus dem Budget für Forschung und Innovation zweckge-

    bunden eingesetzt werden . Das wurde von Ihnen abge-
    lehnt . – Schade!

    Beim Stickstoffüberschuss sieht es genauso aus; wie
    bei der Gentechnik passiert hier nichts, Herr Minister .
    Die Kennzeichnungspflicht von tierischen Produkten be-
    kommen Sie nicht hin . Für die „ohne Gentechnik“-Kenn-
    zeichnung gibt es nach wie vor nicht mehr Geld, um sie
    bekannt zu machen . Und der Gesetzentwurf der Bundes-
    länder wartet darauf, endlich in den Bundestag einge-
    bracht zu werden . Das ist ärmlich, das ist billig, das zeugt
    auch von Hilflosigkeit. Da fehlt Ihnen der Mut, die Ver-
    antwortung für die Anbauverbände mit einem vernünf-
    tigen Gentechnikgesetz selbst zu übernehmen, statt sie
    an die Bundesländer abzuschieben; genau das tun Sie ja .

    Es gäbe noch viel zu sagen .


    (Dieter Stier [CDU/CSU]: Die Redezeit ist abgelaufen!)


    Mir bleibt an dieser Stelle, zu sagen: Der Haushalt zeigt,
    dass Sie nicht den Mut haben, die Probleme zu lösen .

    Danke schön .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vielen Dank, Herr Kollege Ebner, auch für die Ein-

haltung der Redezeit . – Nächster Redner: Ulrich Freese
für die SPD .


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ulrich Freese


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wenn ich Ih-
    nen so zuhöre, dann beschleicht mich einerseits das Ge-
    fühl, dass Sie den vorliegenden Haushalt nicht kennen .


    (Widerspruch beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Andererseits haben Sie eine ganze Reihe von Fragestel-
    lungen aufgeworfen, die mit Haushaltstiteln nichts zu tun
    haben . Diese Fragen sind – das ist der Anspruch des Mi-
    nisteriums – auch ohne Haushaltstitel einfach per Gesetz
    regelbar .


    (Nicole Maisch [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Welches Gesetz haben Sie denn gemacht? Ihr habt doch gar keines gemacht! – Weiterer Zuruf des Abg . Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Wir reden jetzt über den Haushalt 2016 . Ich muss
    schon sagen, meine Damen und Herren, liebe Kollegin-
    nen und Kollegen: Es ist schon eine verdammt sportliche
    Leistung, die wir in den letzten 18 Monaten hingelegt
    haben . Der Haushalt, der von uns heute und morgen ab-
    schließend beraten wird, ist nämlich der dritte Haushalt,
    der ohne Neuverschuldung auskommt, der ausgeglichen
    ist . Es ist auch der dritte Haushalt, in dem es Bewegung
    im Haushalt des Bundesministeriums für Landwirtschaft
    und Ernährung gibt . Ich denke, darauf können wir alle,
    die wir die Koalition tragen, ein Stück weit stolz sein;

    Harald Ebner






    (A) (C)



    (B) (D)


    wir arbeiten nämlich unseren Koalitionsvertrag millime-
    tergenau ab .

    Cajus Caesar ist genauso wie allen anderen, die an
    den Haushaltsberatungen teilgenommen haben, für sein
    Engagement zu danken . Ebenso ist dem Bundesministe-
    rium zu danken, das uns immer gut vorbereitet hat und
    unterjährig die Fragen meiner Kolleginnen und Kollegen
    jederzeit beantwortet hat .

    Was ist in den 18 Monaten alles geschehen? Ich erin-
    nere mich zunächst einmal, dass in allen meinen Reden
    der Hochwasserschutz einen hohen Stellenwert hatte .
    Das Thema Hochwasserschutz hat über einen Maßgabe-
    beschluss Eingang gefunden . Dafür waren in diesem Jahr
    20 Millionen Euro vorgesehen, weil wir gesagt haben:
    Wir wollen planen . – Und in meiner letzten Rede, Herr
    Minister, habe ich darum gebeten, dass Sie mit dem Bun-
    desfinanzminister und ihren anderen Ministerkollegen
    aushandeln, dass aus dem Investitionsförderprogramm
    jährlich 100 Millionen Euro für den Hochwasserschutz
    vorgesehen werden . Ich bin sehr froh, dass es Ihnen ge-
    meinsam mit der für die Bereiche Bauen und Umwelt
    zuständigen Bundesministerin, Barbara Hendricks, ge-
    lungen ist, exakt 100 Millionen Euro zu vereinbaren, und
    zwar nicht nur für 2016, sondern auch für 2017 und 2018 .
    Das sind wichtige finanzielle Beiträge, die uns helfen
    werden, einen nationalen Hochwasserschutzplan auf den
    Weg zu bringen, in dem genau das berücksichtigt wird,
    was Cajus Caesar hier beschrieben hat .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Zum Zweiten hat in allen drei Reden, die ich hier zum
    Haushalt gehalten habe, das Thema Hofabgabeklausel
    eine Rolle gespielt . Im letzten Jahr ist der Haushalt des
    Bundesministers diesbezüglich so aus dem Parlament he-
    rausgegangen, wie er hereingekommen ist, weil wir uns
    nicht einigen konnten, hier Modifizierungen vorzuneh-
    men . Ich kann, denke ich, mit Stolz sagen, dass es der
    Hartnäckigkeit der Sozialdemokraten zu verdanken ist,
    dass wir die Hofabgabeklausel modifiziert haben.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Das hilft 64 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe .
    Endlich kann aus eingezahlten Rentenbeiträgen, wenn
    das Renteneintrittsalter erreicht wurde, Rente bezogen
    werden .

    Zum Dritten haben wir uns sehr intensiv mit der Frage
    der ländlichen Räume auseinandergesetzt . In allen Haus-
    haltsberatungen hat die Frage der Weiterentwicklung der
    GAK eine Rolle gespielt und die Frage: Wie viel Geld
    setzen wir bundesseitig letztendlich für die Entwicklung
    ländlicher Räume, in denen ein Drittel der Gesamtbevöl-
    kerung Deutschlands wohnt, ein? Ich denke, es ist ein gu-
    tes Zeichen, dass wir jetzt zusätzlich 30 Millionen Euro
    in den Haushalt einstellen mit der Maßgabe, dass dadurch
    mehr und mehr Bundesaktivitäten finanziert werden kön-
    nen . Ich denke, dass auch wir seitens des Bundes eine

    ganze Reihe guter Ideen zur Entwicklung der ländlichen
    Räume haben, die wir einbringen können .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie des Abg . Cajus Caesar [CDU/CSU])


    Dazu gehört auch, dass wir uns der Instrumente be-
    dienen, die uns schon zur Verfügung stehen . Ich bin dem
    Minister sehr dankbar, dass er sich bereit erklärt hat, das
    Grünlandzentrum, das in Niedersachsen eine Vorreiter-
    rolle einnimmt, über Projekte finanziell zu fördern, damit
    diese Ideenschmiede mit Blick auf ganz Deutschland mit
    Bundesmitteln arbeiten kann .

    Eine letzte Bemerkung, Frau Präsidentin . – Wir haben
    auch darum gerungen, dass die Kompetenz, die im For-
    schungsinstitut für Kinderernährung in Dortmund ange-
    siedelt ist, bei der Verlagerung nach Bonn erhalten bleibt .
    Das traf leider auf das Institut nicht zu, aber die Kompe-
    tenz ist teilweise gesichert . Ihre Zusage, Herr Minister,
    dass Sie sich dafür einsetzen werden, dass über weitere,
    über die McDonald’s-Studie hinausgehende Projekte die
    Kompetenz gesichert wird, ist ein gutes Zeichen dafür,
    dass wir die gesunde Ernährung dieser Teilgruppe der
    Bevölkerung mit Bundesmitteln weiterhin fördern wol-
    len .


    (Nicole Maisch [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die „McDonald’s-Studie“? – Harald Ebner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Haben Sie da etwas falsch verstanden?)


    – Die DONALD-Studie . – Ich glaube, wir haben vieles
    aus dem Koalitionsvertrag erfüllt . Ich bin mir ganz si-
    cher, dass wir in der nächsten Haushaltsberatung weite-
    re Schritte gehen werden und am Ende sagen können:
    Wir haben fast 100 Prozent der im Koalitionsvertrag be-
    schlossenen Vereinbarungen auf den Weg gebracht .

    Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)