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ID1814012200

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    Plenarprotokoll 18/140 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 140. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. November 2015 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Heinz-Joachim Barchmann und Alois Karl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 A Wahl von Herrn Michael Reiffenstuel und Herrn Ansgar Hollah als Mitglieder des Stif- tungsrates der „Stiftung Flucht, Vertrei- bung, Versöhnung“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 A Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 B Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 13711 D Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . 13712 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Fi- nanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13712 B I .13 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/6109, 18/6124 . . . . . . . 13712 B Dr . Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 13712 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13713 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13714 D Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13716 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 13718 C Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13720 A Dr . Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13721 C Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13723 D Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . 13725 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13727 B Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13728 A Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 13731 A Barbara Lanzinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13732 B Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13734 A Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13734 D Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13736 B Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13736 D Jan Metzler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13738 C I .14 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/6114, 18/6124 . . . . . . . 13740 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13740 B Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 13741 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13743 D Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 13745 A Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13747 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13748 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015II Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13750 B Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13752 A Michael Hennrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13753 B Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13755 B Dietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13757 A Tagesordnungspunkt III: a) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Bericht der Bundesregierung über den Stand von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit und über das Unfall- und Berufskrankheiten- geschehen in der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 2013 Drucksache 18/3474 . . . . . . . . . . . . . . . 13758 D b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Sechster Erfahrungsbericht der Bundesregierung über die Durchfüh- rung des Stammzellgesetzes Drucksache 18/4900 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 A c) Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschät- zung gemäß § 56a der Geschäftsordnung: Technikfolgenabschätzung (TA): Mo- derne Stromnetze als Schlüsselelement einer nachhaltigen Stromversorgung Drucksache 18/5948 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 A Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Antrag der Abgeordneten Dr . Frith- jof Schmidt, Claudia Roth (Augsburg), Omid Nouripour, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Interministerielle Zusam- menarbeit bei der Bewältigung der Fluchtkrise in Drittstaaten verbessern Drucksache 18/6772 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 B b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kot- ting-Uhl, Annalena Baerbock, Bärbel Höhn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Sicherheit hat Vorrang – Ohne Stand von Wissenschaft und Technik keine Inbetriebnahme von Schacht Konrad Drucksache 18/6773 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 B Tagesordnungspunkt IV: a)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelüber- sichten 249, 250, 251, 252, 253 und 254 zu Petitionen Drucksachen 18/6656, 18/6657, 18/6658, 18/6659, 18/6660, 18/6661 . . . . . . . . . . 13759 C Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . 13712 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Fi- nanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13712 B I .15 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und So- ziales Drucksachen 18/6111, 18/6124 . . . . . . . 13760 A Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13760 B Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . 13761 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13763 B Axel E . Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13764 D Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13766 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 13768 A Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . . 13769 C Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13771 D Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13772 D Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13774 A Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13775 C Mark Helfrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13776 B Dr . Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 13778 B I .16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Seni- oren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . 13779 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13779 B Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13780 D Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13782 C Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13783 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13785 A Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13785 C Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13785 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 III Dr . Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 13786 A Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13787 A Nadine Schön (St . Wendel) (CDU/CSU) . . . . 13788 C Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13790 C Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 13791 D Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 13792 D Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . . 13793 D Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13796 B Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13797 B I .17 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/6110, 18/6124 . . . . . . . 13799 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13799 D Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13801 B Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13803 B Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13804 D Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . 13805 D Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13807 D Dr . Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 13808 C Dr . Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . 13809 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13811 B Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13812 D Dr . Karin Thissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13814 C Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13815 D Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13817 B Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13818 B Ursula Schulte (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13819 A Rita Hagl-Kehl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13820 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13821 B Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 13823 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 13711 140. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. November 2015 Beginn: 9 .01 Uhr
  • folderAnlagen
    Rita Hagl-Kehl (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 13823 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 26 .11 .2015 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Ehrmann, Siegmund SPD 26 .11 .2015 Ernstberger, Petra SPD 26 .11 .2015 Hartmann, Sebastian SPD 26 .11 .2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 26 .11 .2015 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 26 .11 .2015 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lagosky, Uwe CDU/CSU 26 .11 .2015 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 26 .11 .2015 Pronold, Florian SPD 26 .11 .2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Schnieder, Patrick CDU/CSU 26 .11 .2015 Spinrath, Norbert SPD 26 .11 .2015 Strässer, Christoph SPD 26 .11 .2015 Veit, Rüdiger SPD 26 .11 .2015 Warken, Nina CDU/CSU 26 .11 .2015 Wicklein, Andrea SPD 26 .11 .2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 140. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 09 Wirtschaft und Energie EPL 15 Gesundheit TOP III Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP IV Abschließende Beratungen ohne Aussprache EPL 11 Arbeit und Soziales EPL 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend EPL 10 Ernährung und Landwirtschaft Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Marcus Weinberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich

    gehe fest davon aus, dass die Opposition diesem hervor-
    ragenden Haushalt für das Jahr 2016 zustimmt, und will
    am Anfang die Gelegenheit der Haushaltsdebatte nutzen,
    einmal die Grundsätze der Politik darzustellen, die sich
    dann auch im Haushalt abbilden müssen .

    Das ist für uns als Union und für uns als Große Koaliti-
    on eine gute Gelegenheit, noch einmal die wesentlichen
    Punkte unserer Familienpolitik zu definieren.

    Zwei Vorbemerkungen . Es dauert in der Familienpoli-
    tik Jahre, bis Maßnahmen Wirkung zeigen . Wir haben den
    Sachverhalt, dass in Deutschland 30 000 Kinder mehr le-
    ben als im letzten Jahr . Die Geburtenrate ist also um fast

    Jörn Wunderlich






    (A) (C)



    (B) (D)


    5 Prozent gestiegen . Das ist keiner einzelnen Maßnahme
    geschuldet, sondern das ist einer Politik geschuldet, die
    seit zehn Jahren Familienpolitik anders definiert. Endlich
    stehen die Familien in Deutschland im Fokus der Politik .
    Das merkt man an den Ergebnissen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg . Sönke Rix [SPD])


    Man fährt auf den Schienen, die Frau von der Leyen vor
    zehn Jahren gelegt hat . Heute stellen wir hier und da die
    Weichen noch einmal um . Das ist gut so; denn es ist das
    Bestreben der Großen Koalition, das zu verbessern, was
    in Deutschland ohnehin schon gut funktioniert .

    Ich will mit dem Thema Integration – Herr Wunderlich,
    Sie hatten mich angesprochen – beginnen . Ja, wir haben
    in Deutschland in der Vergangenheit Fehler gemacht . In
    allen Epochen des Migrationsprozesses haben wir gewis-
    se Aspekte nicht beachtet, zum Beispiel, dass Gastarbei-
    ter möglicherweise nicht nur Gäste sind, sondern dass
    diese Menschen hierbleiben und sich hier verwirklichen
    wollen .

    Wir werden im Zuge der Integrationsbewegung ver-
    bindlicher werden müssen . Ich möchte, dass Menschen,
    die hier in Deutschland bleiben, eine Integrationsver-
    einbarung unterschreiben . Sie sollen sich zu unserer
    Gesellschaft bekennen, wenn sie hier leben und deren
    Vorteile genießen wollen . Sie müssen auch bereit sein,
    der Gesellschaft etwas zu geben . Ich glaube, dass mehr
    Verbindlichkeit wichtig wäre, sowohl für diejenigen, die
    Integration leisten müssen, die jetzt als Flüchtlinge nach
    Deutschland kommen, als auch für uns als aufnehmende
    Gesellschaft, die diese Menschen dringend braucht .

    Zu der Frage: Was sind unsere grundsätzlichen Werte
    und Positionen in der Familienpolitik? Für uns als Christ-
    demokraten und Christsoziale sind zwei Komponenten
    dominierend . Die Erste ist das Thema der Freiheit . Wir
    wollen Familien Freiräume zur Gestaltung ihres Lebens
    geben . Wir wollen sie nicht bevormunden . Wir wollen
    nicht vorschreiben, wann sie das Kind in die Kita zu ge-
    ben haben . Wir wollen ihnen Angebote machen . Aber die
    Freiheit der Familien steht bei uns an erster Stelle . Das ist
    zentral für die Familienpolitik der Union .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Außerdem wollen wir den verschiedenen Famili-
    enmodellen Rechnung tragen . Es gibt über 20 Prozent
    Alleinerziehende, immer mehr Menschen sind nicht ver-
    heiratet und haben Kinder, die in diesen Partnerschaften
    gut erzogen werden, und es gibt die traditionelle Ehe; das
    wollen wir nicht bewerten . Wir wollen aber den Familien
    die Freiheit geben, ihr Leben so zu gestalten, wie sie es
    möchten; mit so wenig Staat wie möglich und nur dort,
    wo es nötig ist .


    (Ulle Schauws [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dort, wo es nötig ist, machen Sie zu wenig!)


    Zur zweiten Komponente unserer Familienpolitik .
    Wir erkennen durchaus, dass in unserer Gesellschaft
    nicht alle Menschen stark, reich und klug sind . Nein, wir
    haben auch schwache Teile der Gesellschaft . Es gibt die-

    jenigen, die nicht so klug sind, und diejenigen, die nicht
    über entsprechendes Vermögen verfügen . Deswegen er-
    greifen wir als Große Koalition konkrete Maßnahmen,
    um die schutzbedürftigen Gruppen zu stärken . Die Fa-
    milienpflegezeit und die Pflegezeit waren ein Ansatz, um
    auch denjenigen, die nicht reich sind, die Möglichkeit
    zu geben, sich um ihre nahen Angehörigen zu kümmern,
    wenn diese gepflegt werden müssen. Genau das Gleiche
    gilt bei Vernachlässigung von Kindern und Kindesmiss-
    brauch . Auch hier geht es um Gruppen in der Gesell-
    schaft, die schwach sind .

    Deswegen stimme ich der Ministerin zu, wenn sie
    sagt: Wir dürfen es jetzt im Rahmen der Flüchtlingsde-
    batte nicht zulassen, dass schwache Gruppen der deut-
    schen Gesellschaft gegen die Gruppe der Flüchtlinge
    ausgespielt werden .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wenn wir sagen, wir wollen Kinder schützen, dann ha-
    ben alle Kinder einen Anspruch darauf . Wenn wir sagen,
    dass wir Frauen vor Gewalt schützen wollen, dann haben
    alle Frauen einen Anspruch darauf, dass wir als Staat –
    das ist unsere Kernaufgabe: wir müssen die Schwachen
    schützen; die Starken kriegen es schon hin – sie schützen .
    Das wird auch in den nächsten zwei Jahren unser Leit-
    motiv sein .

    Das Prostituiertenschutzgesetz wurde angesprochen .
    Es geht darum, die schwächsten Prostituierten zu schüt-
    zen .


    (Paul Lehrieder [CDU/CSU]: So ist es!)


    Wir dürfen mit Blick auf Bürokratie oder angesichts der
    Bewältigung neuer Flüchtlingswellen keine Abstufungen
    vornehmen . Wir wollen nicht die eine schutzbedürftige
    Gruppe gegen die andere ausspielen .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Ulle Schauws [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da müssen alle drunter leiden!)


    Es wurde bereits gesagt: Wir haben den Etat im Ver-
    gleich zum Jahr 2005 verdoppelt . Nun ist Geld nicht alles
    im Leben – man genießt es, wenn man einmal reden darf,
    in einer Haushaltsdebatte zwölf Minuten lang darüber
    zu reden, wie wir Gelder verteilt haben –, aber der Auf-
    wuchs im Haushalt ist schon ein deutliches Zeichen da-
    für, dass die Familienpolitik auch in Bezug auf Quantität
    ein anderes Niveau erreicht hat . Dabei übernehmen wir
    viele Aufgaben der Länder und der Kommunen . In einer
    solchen Debatte muss es Zeit und Raum dafür geben, da-
    rauf hinzuweisen, dass wir vieles stemmen können, dass
    wir Kommunen und Länder entlasten und unterstützen
    können, dass es in der Familienpolitik aber weiterhin
    Kernaufgaben gibt, die den Ländern und den Kommunen
    zufallen . Aus dieser Verantwortung werden wir sie auch
    nicht entlassen .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Festzustellen ist aber: Wer meint, dass die Familien jetzt
    die Sparschweine der Nation sind, der irrt sich . Das ver-
    deutlichen die Haushaltszahlen, die gerade mehrfach eu-
    phorisch präsentiert wurden .

    Marcus Weinberg (Hamburg)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Es gibt noch einen Punkt, der wichtig ist: In dieser
    über 90-minütigen Debatte sprechen wir darüber, wie wir
    das Geld verteilt haben . All die Mittel, die wir für unsere
    familienpolitischen Maßnahmen verteilen, müssen ande-
    re erwirtschaften . Um gute Familienpolitik machen zu
    können, ist es dringend notwendig, dass es unserem Mit-
    telstand, unseren Unternehmen und unserer Wirtschaft
    gut geht .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Deswegen ist die Kombination von Erwerbstätigkeit und
    Familienzeit zentral . Wir sagen: Gemeinsam mit den
    Mittelständlern und den Handwerkern schaffen wir das .
    Gute Arbeitnehmer sind glücklich zu Hause und glück-
    lich im Job . – Ich glaube, das dürfen wir niemals außer
    Acht lassen .

    Die zentralen Bausteine der Familienpolitik wurden
    bereits angesprochen, auch das Elterngeld . Das ist ein
    Erfolgsmodell, das nachhaltig wirkt . Wir haben an eini-
    gen Stellschrauben gedreht, die Weichen etwas anders
    gestellt und dieses Erfolgsmodell weiterentwickelt . Im
    ersten Quartal 2015 haben fast 950 000 Eltern das Eltern-
    geld in Anspruch genommen . – Eckhardt Rehberg guckt
    da ganz bedröppelt, weil er weiß, dass das fast 6 Milliar-
    den Euro kostet . Wir wissen, dass das schwer erkämpftes
    Geld ist . Es ist aber gut angelegt . Wir stehen zu unserem
    Versprechen: Es wird keine Absenkung beim Elterngeld
    geben . Das sei ausdrücklich noch einmal versichert .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Ein weiteres Erfolgsmodell ist der Ausbau der Kinder-
    tagesbetreuung . An dieser Stelle komme ich noch einmal
    auf die Kommunen und die Länder zu sprechen . Ja, wir
    haben uns darauf verständigt, die Kommunen zu entlas-
    ten, weil es sich um eine nationale Aufgabe handelt . Da-
    mit erreichen wir drei Dinge, zum einen die berühmte
    Vereinbarkeit von Familie und Beruf, zum anderen die
    Möglichkeit, frühzeitig Bildungsimplikationen zu gestal-
    ten – frühe Bildung ist wichtig; jeder Euro, den ich bei
    einem Zweijährigen investiere, erspart später viele Euro
    bei den älteren Kindern; wir reparieren ohnehin zu viel
    in Deutschland; wir müssen mehr investieren; das ist
    also unter bildungspolitischen Gesichtspunkten richtig
    investiertes Geld –, und zum Dritten sorgen wir damit
    für Gerechtigkeit; denn insbesondere die Alleinerziehen-
    den profitieren vom Ausbau der Kindertagesbetreuung.
    Insoweit ist das eine gute und richtige Maßnahme . Wir
    entlasten die Länder und Kommunen dabei tatsächlich
    mit 945 Millionen Euro . Das ist viel Geld, das muss in
    dieser Debatte immer wieder betont werden . Das ist fast
    1 Milliarde Euro .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Aber wir sehen auch die Erfolge: Die Betreuungsquo-
    te liegt mittlerweile bei 32 Prozent; 660 000 Kinder unter
    drei Jahren werden betreut, das ist mehr als doppelt so
    viel wie im Jahr 2008 . Es ist wichtig, dass es dadurch
    nicht zu Einschränkungen beim Betreuungsschlüssel, der
    für die Qualität maßgeblich ist, kommt . Wir haben immer
    gesagt: Wir wollen nicht, dass Kinder betreut werden;
    wir wollen, dass Kinder gut betreut werden, denn nichts
    ist schlimmer für ein Kind und eine Familie, als wenn die

    Betreuung nicht funktioniert. Bei Defiziten hinsichtlich
    der Qualität müsste man sagen: Das ist kein Erfolgsmo-
    dell . Die Zufriedenheit der Eltern bestätigt aber diesen
    Ansatz . Die Zufriedenheit der Eltern wurde in einer ak-
    tuellen Studie noch einmal überprüft . Die Eltern haben
    gesagt: Wir sind mit der Betreuung zufrieden .

    Es ist auch richtig, zu fragen: Wo können wir noch
    etwas verändern? Die vorgesehenen 100 Millionen Euro
    für Angebote zu besonderen Zeiten – nachts oder am
    Wochenende –, als Ausnahme, sind gut und wichtig . Wir
    werden aber darauf achten, dass wir kein System bekom-
    men, in dem Kinder möglicherweise zu intensiv betreut
    werden . Wir wollen das als besonderes Angebot gestal-
    ten . Wir wollen eine Ausnahmesituation gestalten . Dafür
    ist dieses Angebot richtig . Genauso richtig sind übrigens
    die Angebote, die im Rahmen des Programms „Sprach-
    Kitas“ weiterhin bestehen, weil uns das Thema Inte-
    gration wichtig ist . Hierfür werden wir weiterhin Gelder
    einsetzen .

    Denken wir an das Dreieck aus Geld, Infrastruktur
    und Zeit . Über das Kindergeld, die Kinderfreibeträge
    und den Entlastungsbetrag für Alleinerziehende, der nach
    zehn Jahren endlich um 600 Euro erhöht wurde – das war
    dringend notwendig, und wir haben das gemacht –, wur-
    de schon viel gesagt . Wir haben auch das Kindergeld und
    den Kinderzuschlag erhöht . Damit schaffen wir es, mehr
    und mehr Familien aus dem Hartz-IV-Bezug zu holen .
    Wir geben ihnen damit die Möglichkeit, ihr Leben zu ge-
    stalten .

    Ich möchte zwei, drei Besonderheiten dieses Haus-
    halts ansprechen . Gelegentlich sind es die Kleinigkeiten,
    die wichtig sind . Ich danke dem Alois ganz herzlich für
    die große Unterstützung in dieser Frage . Uns als Union
    waren einige Dinge besonders wichtig .

    Stichwort: schutzbedürftige Gruppen . Wir als Staat
    haben die Aufgabe, diese Gruppen, die es nicht alleine
    können, zu schützen . Denn sie haben nichts anderes als
    uns . Einige Erfolge haben wir jetzt auch im Haushalt um-
    setzen können . Ich will nur zwei, drei Dinge ansprechen .

    Das eine ist eine Kinderschutzhotline, die jetzt einge-
    richtet werden soll .


    (Michaela Noll [CDU/CSU]: Sehr gut!)


    Das ist keine große Geschichte, aber hier besteht die
    Möglichkeit, dass wir Medizinern die Chance bieten,
    wenn zum Beispiel am Wochenende Eltern mit Kindern
    in die Notfallambulanz kommen, bei denen man nicht
    genau weiß, was da passiert ist, Unterstützung und Be-
    ratung zu bekommen . Wir haben im Jahr 40 000 Inob-
    hutnahmen . Wir haben über 120 000 Gefährdungssitu-
    ationen von Kindern und Jugendlichen . Bei jedem Kind
    muss geschaut werden, was dort passiert und wie wir ein-
    greifen können . Deswegen ist es gut und richtig, dass wir
    diese Kinderschutzhotline jetzt implementieren .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Weiter werden wir Frauen und Flüchtlingsfrauen, die
    vergewaltigt wurden, die auf der Flucht viel Leid erlebt
    haben, jetzt mit einem Beratungsangebot unterstützen .

    Marcus Weinberg (Hamburg)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Bereits angesprochen wurde – das finde ich absolut
    wichtig – die finanzielle Ausgestaltung der Kommission
    zur Aufarbeitung des Kindesmissbrauchs .

    Ehrenamt ist Teil dieser Gesellschaft . Wir erleben ge-
    rade etwas Faszinierendes; das wurde von der Kollegin
    Gottschalck bereits angesprochen . Ehrenamt ist eine ge-
    wisse Zeit auch für sich tragend, aber irgendwann muss
    es Strukturen geben, irgendwann muss es eine Organisa-
    tion geben . Die 10 000 neuen Stellen sind wichtig . Jetzt
    wird es darauf ankommen, dass wir uns das Verfahren
    genau anschauen . Das, was diese Menschen in unserem
    Land momentan hinsichtlich der Flüchtlingswelle leis-
    ten, ist hervorragend, aber es muss jetzt auch gestärkt
    und längerfristig aufgebaut werden .

    Zusammenfassend kann man sagen: Dieser Haushalt
    bildet tatsächlich das ab, was uns trägt . Wir schaffen ein
    bisschen mehr Freiheit und Entscheidungsfreiheit für die
    Familien, und wir generieren Freiräume . Auf der anderen
    Seite schützen wir die Schwachen . Das, was diese Ge-
    sellschaft auszeichnet, das Ehrenamtliche, das Engage-
    ment der bürgerlichen Gesellschaft – weg von Politik –,
    werden wir weiter stärken . Das ist in diesem Haushalt
    wieder einmal gelungen .

    Insoweit kann ich mir gut vorstellen, dass die Opposi-
    tion diesen Haushalt zumindest nicht ablehnt . Das wäre
    auch ein Zeichen von Anerkennung . Im Übrigen darf ich
    diese Anerkennung mit Blick auf die Opposition gerne
    zurückgeben. Ich finde unsere Haushaltsdebatten inhalt-
    lich wirklich gut . Ich danke an dieser Stelle der Opposi-
    tion auch für sachliche Kritik . Das hat man nicht überall
    so . Herzlichen Dank dafür und herzlichen Dank für die-
    sen tollen Entwurf!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Der Kollege Sönke Rix spricht als Nächster für die

SPD .


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Sönke Rix


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Meine Damen und Herren! Zunächst einmal möchte ich
    mich dem Dank anschließen . Wir haben schon hitzigere
    Debatten zur Familien- und Gleichstellungspolitik ge-
    führt .


    (Zuruf von der LINKEN: Nächstes Mal!)


    Der Kollege Wunderlich hat sich Mühe gegeben, das hier
    ein bisschen streitbarer zu machen .


    (Paul Lehrieder [CDU/CSU]: Auf Krawall gebürstet!)


    Aber ich sage an dieser Stelle auch: Ich glaube, es ist
    angesichts der Herausforderung, die wir im Moment ha-
    ben, sinnvoll, an der einen oder anderen Stelle gemein-
    sam Dinge zu unterstützen . Deshalb geht mein Dank
    auch an Sie . Sie haben heute in Ihrer Rede als Haushälter
    der Linksfraktion deutlich gemacht, wie wichtig es ist,

    gemeinsam dafür einzustehen, zusätzliche Mittel zur Ex-
    tremismusbekämpfung, zur Förderung von Demokratie
    und Toleranz zur Verfügung zu stellen . Ich will an dieser
    Stelle darauf hinweisen, dass es sowieso einen gemeinsa-
    men Beschluss dieses Hauses gibt, die Mittel zu versteti-
    gen bzw . die Mittel zu erhöhen . Ich bin den Haushältern
    dankbar, dass sie das hier in großem Einvernehmen ge-
    schafft haben .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie des Abg . Michael Leutert [DIE LINKE])


    In diesen Tagen hat der zweite NSU-Untersuchungs-
    ausschuss seine Arbeit aufgenommen . Ein Bestandteil
    dessen, was wir im ersten Bericht aufgeschrieben haben,
    war die Stärkung der Zivilgesellschaft . Ich glaube, mit
    den zusätzlichen Mitteln in diesem Bereich kommen wir
    der Aufgabe nach, die wir uns durch diesen Bericht sel-
    ber gestellt haben .

    Ich möchte darauf aufmerksam machen, dass man in
    der Haushaltsdebatte, wenn sie in der Mitte der Wahlpe-
    riode stattfindet, auch ein bisschen Bilanz ziehen kann.
    Ich finde, die Bilanz für die ersten beiden Jahre kann sich
    sehen lassen. Mit dem Elterngeld Plus, mit der Pflegezeit,
    mit einer Erhöhung der Mittel für Kitas usw . haben wir
    viel erreicht . Wir haben die Quote eingeführt, auch wenn
    es dazu an der einen oder anderen Stelle hitzige Debat-
    ten – zum Teil auch mit unserem Koalitionspartner – gab .

    Ich will an dieser Stelle auch darauf aufmerksam ma-
    chen, dass wir im Bereich Gleichstellungspolitik noch
    einen großen Batzen vor uns haben, den wir im Koaliti-
    onsvertrag vereinbart haben . Herr Kauder hat gestern in
    der Generaldebatte noch einmal deutlich gemacht, dass
    das, was im Koalitionsvertrag steht, auf jeden Fall um-
    gesetzt wird .

    Wir haben mit dem Lohngerechtigkeitsgesetz, dem Ent-
    geltgleichheitsgesetz, noch einen großen Batzen vor uns .
    Wir sind dafür, dass auch hier genau das umgesetzt wird,
    und zwar mit Punkt und Komma, was im Koalitionsver-
    trag steht,


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Heinz Wiese [Ehingen] [CDU/CSU]: Aber nicht darüber hinaus!)


    natürlich – das hat der Fraktionsvorsitzende der Union
    auch gesagt – nicht darüber hinaus .

    Aber er hat heute auch gesagt, wir dürfen die Wirt-
    schaft, auch wenn es ihr gut geht, nicht zu sehr testen .
    Ich glaube, er hatte dabei auch dieses Gesetz ein bisschen
    im Hinterkopf . Ich appelliere aber an Sie, es genau um-
    gekehrt zu sehen: Je besser die Frauen bezahlt werden,
    umso besser ist das auch für die Wirtschaft . Deshalb wäre
    es gut und vernünftig, zu sagen: Dieses Gesetz wird eins
    zu eins, wie im Koalitionsvertrag vereinbart, umgesetzt,
    liebe Kolleginnen und Kollegen .


    (Beifall bei der SPD)


    Man wächst mit seinen Aufgaben . Ich glaube, das wird
    auch deutlich, wenn man den Regierungsentwurf mit dem
    Haushalt vergleicht und sich die Veränderungen vor Au-
    gen hält . Es gibt nicht nur zusätzliche Mittel für Demo-
    kratie, sondern auch für bürgerschaftliches Engagement .

    Marcus Weinberg (Hamburg)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Auch hier betonen wir: Diese zusätzlichen Mittel für bür-
    gerschaftliches Engagement wurden nicht nur aufgrund
    der aktuellen Flüchtlingssituation bereitgestellt, sondern
    es gibt auch zusätzliche Mittel im Hinblick auf den Zu-
    sammenhalt der Gesellschaft insgesamt . Es sind kleine,
    aber wichtige Beträge, die den Wohlfahrtsverbänden und
    den Jugendverbänden zugutekommen .

    Übrigens weiß ich nicht, wie Sie auf eine Kürzung
    kommen, Kollege Wunderlich . Für die Jugendverbände
    haben wir nämlich zusätzliches Geld bereitgestellt . Denn
    wir wissen: Der Zusammenhalt der Gesellschaft ist nicht
    nur dann, wenn die Flüchtlingssituation so ist, wie sie
    derzeit ist, notwendig, sondern auch in anderen Zeiten .
    Deshalb ist es gut, dass wir diesen beiden großen Ver-
    bandsgruppen zusätzliche Mittel zur Verfügung stellen .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Auch die zusätzlichen Mittel, die wir fürs Ehrenamt
    zur Verfügung stellen, machen einen ganzen Batzen aus;
    hier haben wir natürlich insbesondere die Flüchtlinge im
    Blick . Darüber hinaus stellen wir zusätzliche Mittel für
    die Bufdis bereit . Das ist Geld, das wir angesichts der
    zusätzlichen Aufgaben, die wir haben, gut investieren .

    Außerdem haben wir zusätzliches Geld – wenn auch
    nicht viel; aber damit machen wir deutlich, wie wichtig
    sie uns sind – für die Mehrgenerationenhäuser in die
    Hand genommen . Auch das ist ein wichtiger Beitrag
    zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft . Sie sehen also:
    Nicht nur aufgrund der Flüchtlingssituation wurde mehr
    Geld in unseren Haushalt gespült, sondern auch, weil es
    uns um die Frage des Zusammenhalts der Gesellschaft
    insgesamt geht .

    Ich bezeichne das Ministerium für Familie, Senioren,
    Frauen und Jugend immer ganz gerne als Gesellschafts-
    ministerium . Wenn man den Haushalt so betrachtet, dann
    haben wir einen großen Schritt in Richtung Zusammen-
    halt der Gesellschaft getan . Dafür danke ich nicht nur den
    Haushältern, sondern dem Parlament insgesamt .

    Danke schön .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)