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ID1814011300

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    Plenarprotokoll 18/140 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 140. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. November 2015 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Heinz-Joachim Barchmann und Alois Karl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 A Wahl von Herrn Michael Reiffenstuel und Herrn Ansgar Hollah als Mitglieder des Stif- tungsrates der „Stiftung Flucht, Vertrei- bung, Versöhnung“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 A Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 B Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 13711 D Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . 13712 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Fi- nanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13712 B I .13 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/6109, 18/6124 . . . . . . . 13712 B Dr . Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 13712 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13713 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13714 D Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13716 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 13718 C Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13720 A Dr . Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13721 C Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13723 D Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . 13725 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13727 B Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13728 A Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 13731 A Barbara Lanzinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13732 B Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13734 A Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13734 D Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13736 B Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13736 D Jan Metzler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13738 C I .14 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/6114, 18/6124 . . . . . . . 13740 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13740 B Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 13741 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13743 D Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 13745 A Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13747 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13748 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015II Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13750 B Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13752 A Michael Hennrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13753 B Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13755 B Dietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13757 A Tagesordnungspunkt III: a) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Bericht der Bundesregierung über den Stand von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit und über das Unfall- und Berufskrankheiten- geschehen in der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 2013 Drucksache 18/3474 . . . . . . . . . . . . . . . 13758 D b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Sechster Erfahrungsbericht der Bundesregierung über die Durchfüh- rung des Stammzellgesetzes Drucksache 18/4900 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 A c) Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschät- zung gemäß § 56a der Geschäftsordnung: Technikfolgenabschätzung (TA): Mo- derne Stromnetze als Schlüsselelement einer nachhaltigen Stromversorgung Drucksache 18/5948 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 A Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Antrag der Abgeordneten Dr . Frith- jof Schmidt, Claudia Roth (Augsburg), Omid Nouripour, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Interministerielle Zusam- menarbeit bei der Bewältigung der Fluchtkrise in Drittstaaten verbessern Drucksache 18/6772 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 B b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kot- ting-Uhl, Annalena Baerbock, Bärbel Höhn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Sicherheit hat Vorrang – Ohne Stand von Wissenschaft und Technik keine Inbetriebnahme von Schacht Konrad Drucksache 18/6773 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 B Tagesordnungspunkt IV: a)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelüber- sichten 249, 250, 251, 252, 253 und 254 zu Petitionen Drucksachen 18/6656, 18/6657, 18/6658, 18/6659, 18/6660, 18/6661 . . . . . . . . . . 13759 C Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . 13712 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Fi- nanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13712 B I .15 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und So- ziales Drucksachen 18/6111, 18/6124 . . . . . . . 13760 A Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13760 B Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . 13761 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13763 B Axel E . Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13764 D Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13766 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 13768 A Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . . 13769 C Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13771 D Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13772 D Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13774 A Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13775 C Mark Helfrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13776 B Dr . Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 13778 B I .16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Seni- oren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . 13779 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13779 B Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13780 D Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13782 C Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13783 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13785 A Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13785 C Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13785 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 III Dr . Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 13786 A Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13787 A Nadine Schön (St . Wendel) (CDU/CSU) . . . . 13788 C Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13790 C Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 13791 D Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 13792 D Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . . 13793 D Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13796 B Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13797 B I .17 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/6110, 18/6124 . . . . . . . 13799 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13799 D Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13801 B Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13803 B Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13804 D Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . 13805 D Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13807 D Dr . Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 13808 C Dr . Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . 13809 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13811 B Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13812 D Dr . Karin Thissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13814 C Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13815 D Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13817 B Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13818 B Ursula Schulte (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13819 A Rita Hagl-Kehl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13820 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13821 B Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 13823 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 13711 140. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. November 2015 Beginn: 9 .01 Uhr
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    Rita Hagl-Kehl (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 13823 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 26 .11 .2015 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Ehrmann, Siegmund SPD 26 .11 .2015 Ernstberger, Petra SPD 26 .11 .2015 Hartmann, Sebastian SPD 26 .11 .2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 26 .11 .2015 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 26 .11 .2015 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lagosky, Uwe CDU/CSU 26 .11 .2015 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 26 .11 .2015 Pronold, Florian SPD 26 .11 .2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Schnieder, Patrick CDU/CSU 26 .11 .2015 Spinrath, Norbert SPD 26 .11 .2015 Strässer, Christoph SPD 26 .11 .2015 Veit, Rüdiger SPD 26 .11 .2015 Warken, Nina CDU/CSU 26 .11 .2015 Wicklein, Andrea SPD 26 .11 .2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 140. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 09 Wirtschaft und Energie EPL 15 Gesundheit TOP III Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP IV Abschließende Beratungen ohne Aussprache EPL 11 Arbeit und Soziales EPL 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend EPL 10 Ernährung und Landwirtschaft Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Johannes Singhammer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Die Kollegin Beate Walter-Rosenheimer spricht jetzt

    für Bündnis 90/Die Grünen .


    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und
    Kollegen! Sehr geehrte Frau Ministerin! Liebe Gäste und
    Zuhörerinnen! Gestern wurde die neue OECD-Studie
    „Bildung auf einen Blick 2015“ veröffentlicht . Die er-
    freuliche Nachricht: Mehr als die Hälfte der Kinder, die
    unter zwei Jahre alt sind, wird in Deutschland in Kitas
    betreut .

    Was mich genauso überrascht und freut, ist die
    gemeinsame Erklärung von Ministerin Wanka und
    KMK-Präsidentin Kurth . Darin bekennen sich die beiden
    CDU-Frauen ganz klar zur frühkindlichen Betreuung,
    weil gerade die ersten Jahre – das ist jetzt ein sinngemä-
    ßes Zitat – so besonders wichtig seien für einen erfolg-
    reichen Bildungsweg und das besonders für Kinder mit
    Migrationshintergrund und für Flüchtlingskinder gelte .
    Hier offenbart sich, dass die CDU in der Mitte der Gesell-
    schaft angekommen ist . Dazu herzlichen Glückwunsch!


    (Marcus Weinberg [Hamburg] [CDU/CSU]: Wir sind die Mitte!)


    Ich wünsche mir, dass Sie das Ihren Freundinnen und
    Freunden in Bayern, der CSU, mitteilen, damit sich das
    Thema Betreuungsgeld, Herr Lehrieder, bald erledigt .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN – Zuruf des Abg . Paul Lehrieder [CDU/CSU])


    – Kommen Sie heim .

    Aber selbst ein solches Bekenntnis kann über eines
    nicht hinwegtäuschen: Es ist viel passiert auf diesem Ge-
    biet – das sagen wir auch –, aber, Frau Ministerin, Sie
    bleiben hinter Ihren eigenen Ansprüchen zurück. Wir fin-
    den, dass im Haushalt Ihres Ministeriums Belege für An-
    strengungen fehlen, die Kindertagesbetreuung wirklich
    fit für die Zukunft zu machen. Es stimmt, dass sich Bund,
    Länder und Kommunen in den letzten Jahren sehr stark
    bemüht haben . Richtig ist aber leider auch, dass gerade
    im Westen der Republik noch 185 000 Plätze für diese
    Kinder fehlen . Das, sehr geehrte Frau Ministerin, sollte
    auch Ihnen zu denken geben .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Es geht bei der frühkindlichen Betreuung aber nicht
    nur darum, wie groß, sondern ganz entscheidend auch da-
    rum, wie gut dieses Angebot ist . Gerade weil wir wissen

    Nadine Schön (St. Wendel)







    (A) (C)



    (B) (D)


    und die CDU es jetzt auch weiß, dass die Betreuung in
    den ersten Lebensjahren so wichtig ist, muss die Qualität
    der Betreuung deutlich steigen . Diese Aufgabe können
    aber Länder und Kommunen nicht alleine übernehmen .
    Dies ist natürlich auch Aufgabe des Bundes .

    Wir brauchen einen besseren Betreuungsschlüssel,
    einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung und bun-
    desweit einheitliche Qualitätsstandards . Ich wünsche mir
    hier einfach ein bisschen mehr Durchsetzungskraft der
    SPD dem Koalitionspartner gegenüber .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Sönke Rix [SPD]: Das kriegen wir hin!)


    Auf meine Fraktion können Sie dabei sicher zählen .

    Viele Kommunen ächzen jetzt schon unter den hohen
    finanziellen Belastungen. Wir fordern deshalb in unse-
    rem Änderungsantrag zusätzlich 1 Milliarde Euro für den
    Ausbau und die Qualitätssicherung von Kitas und eine
    weitere Milliarde für eine breite Bildungsoffensive von
    der Kita bis zur Hochschule. Ich finde, in Ihrem Haus-
    haltsentwurf ist noch Luft nach oben .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Zuruf der Abg . Astrid Timmermann-Fechter [CDU/CSU])


    Dass wir schon heute für morgen investieren müssen,
    gilt natürlich für jede vorausschauende und gerechte
    Politik . Wie wichtig aber gerade in diesen Tagen muti-
    ge Zukunftsinvestitionen sind – es geht ja um die Un-
    terstützung durch den Bund, Frau Kollegin, und nicht
    um die Länder –, zeigen die vielen jungen Flüchtlinge
    noch einmal ganz besonders deutlich . Hunderttausende
    Kinder und Jugendliche – wir haben es heute schon ge-
    hört – brauchen neben einer guten Versorgung und Un-
    terbringung natürlich Zugang zu Bildung, aber auch zu
    den Leistungen der Jugendhilfe . Hier tun Sie aus unserer
    Sicht eindeutig zu wenig . Die Jugendhilfe ist seit Jahren
    chronisch unterfinanziert. Durch die vielen minderjähri-
    gen Flüchtlinge stehen die Jugendämter und die freien
    Träger der Jugendhilfe vor einer gewaltigen Herausfor-
    derung . Die Betreuung und Begleitung, die Übernahme
    von Vormundschaften und – nicht zu vergessen – die
    ganz regulären Aufgaben, die nach wie vor zu bewältigen
    sind, binden Ressourcen und kosten viel Geld . Wir be-
    zweifeln, dass die zusätzlich eingestellten 350 Millionen
    Euro dafür ausreichen werden .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wenn wir alle ehrlich sind, müssen wir feststellen:
    Ohne die beeindruckende Unterstützung durch die vielen
    Ehrenamtlichen – wir haben es heute oft gehört – würde
    vieles nicht mehr laufen . Man kann es daher nicht oft ge-
    nug sagen, dass diesen Menschen unser Dank gebührt .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg . Sönke Rix [SPD])


    Dieses große ehrenamtliche Engagement ist zugleich
    eine deutliche Handlungsaufforderung an die Politik .
    Uns muss klar sein, dass wir die Ehrenamtlichen nicht
    alleinlassen können, dass die Arbeit der Ehrenamtlichen
    nicht zur Ausrede dafür werden kann, dass sich die poli-
    tisch Verantwortlichen vor der Verantwortung drücken .

    Es ist gut, Frau Ministerin, dass Sie Geld für die Unter-
    stützung des freiwilligen Engagements in die Hand neh-
    men . Das möchte ich ausdrücklich betonen . Ich verstehe
    aber nicht, warum Sie nur den Bundesfreiwilligendienst
    fördern wollen und nicht zum Beispiel auch die Träger
    des Freiwilligen Sozialen Jahres . Wir wünschen uns, dass
    Sie die Netzwerkstrukturen der Zivilgesellschaft und de-
    ren Ausbau fördern und dass Sie dafür sorgen, dass auch
    die Helferinnen und Helfer Zugang zu Hilfe und Unter-
    stützung bekommen; denn sonst geht ihnen irgendwann
    die Luft aus .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Auch dafür, sehr geehrte Frau Ministerin, braucht es
    Geld – das weiß ich – und gut geschultes Personal . Wir
    finden im Haushaltsentwurf dazu zu wenig.

    Die große Willkommenskultur – auch das haben wir
    schon gehört – hat leider nicht nur Freunde . Deshalb
    muss sie verteidigt werden . Den Feinden von Vielfalt,
    Toleranz und Demokratie – das sage ich in aller Deut-
    lichkeit – müssen wir uns entschieden in den Weg stellen .
    In Zeiten, in denen Flüchtlingsunterkünfte brennen, ist es
    wichtiger denn je, Programme gegen jede Form von Aus-
    grenzung und Rassismus zu unterstützen . Da sollten wir
    nicht darüber streiten, was von rechts und was von links
    kommt, sondern es anpacken . Sehr geehrte Frau Ministe-
    rin, ich weiß, dass Ihnen das ein großes Anliegen ist und
    Sie da Geld in die Hand genommen haben .

    Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass unser
    Land in Zukunft ein bunteres, ein gerechteres und ein to-
    leranteres Land sein wird .

    Danke .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Die Kollegin Ulrike Gottschalck spricht jetzt für die

SPD .


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ulrike Gottschalck


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

    ren! Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer! Seit der Ein-
    bringung des Haushaltes hat sich die Welt weitergedreht .
    Auch im Etat unseres Gesellschaftsministeriums mussten
    wir an Stellschrauben drehen, um den aktuellen Heraus-
    forderungen in der Flüchtlingspolitik gerecht zu werden .
    Gleichzeitig haben wir aber sichergestellt, dass andere
    wichtige Aufgaben darunter nicht leiden .

    Was verbirgt sich also hinter den 9 Milliarden Euro,
    die unserem Ministerium zur Verfügung stehen? 87 Pro-
    zent unseres Etats stehen für wichtige gesetzliche Aufga-
    ben zur Verfügung, etwa für das eben schon besproche-
    ne Elterngeld, das Kindergeld und den Kinderzuschlag,
    aber auch für die Finanzierung der Familienpflegezeit.
    Mit den restlichen 13 Prozent werden wertvolle Akzente
    in den Bereichen Familie, Senioren, Frauen und Jugend
    gesetzt . Ich darf einmal sagen: Unsere Ministerin macht

    Beate Walter-Rosenheimer






    (A) (C)



    (B) (D)


    das, flankiert von ihren Staatssekretärinnen, ganz her-
    vorragend . Ich möchte natürlich das ganze Team in mein
    Lob einbeziehen .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Meine sehr geehrten Damen und Herren, in der Be-
    reinigungssitzung des Haushaltsausschusses vom 12 . auf
    den 13 . November ist es uns gelungen, erhebliche zusätz-
    liche Mittel für unser Ministerium zu mobilisieren . An
    dieser Stelle danke ich ausdrücklich meinem Kollegen
    Alois Rainer für unsere wirklich immer sehr gute Zusam-
    menarbeit . Auch mit den Berichterstatterinnen und Be-
    richterstattern der Opposition macht die Arbeit meistens
    Spaß, auch wenn sie manchmal mit ihren Anträgen über
    das Ziel hinausschießen . Ich möchte würdigen, dass der
    Kollege Leutert immer einen Hauch von Realismus hat .
    Das, was ich eben von Herrn Wunderlich gehört habe –
    er bezeichnete die Summe, die wir für die unbegleiteten
    minderjährigen Flüchtlinge zur Verfügung stellen, als
    „Lachnummer“ –,


    (Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Sie müssen unser Steuerkonzept durchlesen!)


    fand ich schon ziemlich unterirdisch und der Sache nicht
    angemessen .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Die Jugendhilfe ist immer noch eine Länderangelegen-
    heit, und auch die Länder tragen eine Verantwortung .

    Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich komme
    aus dem Märchenland der Gebrüder Grimm;


    (Marcus Weinberg [Hamburg] [CDU/CSU]: Da regiert auf jeden Fall die SPD!)


    aber ich kann weder Stroh zu Gold spinnen, noch habe
    ich einen Dukatenscheißer .


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Alois Rainer geht es genauso . Wir müssen schon schau-
    en, wie wir mit dem Geld umgehen .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Das ist auch bei den Grünen ein Problem, die mal eben
    2 Milliarden Euro mehr fordern: Es fehlt die Gegenfinan-
    zierung .

    Wir haben – da gehe ich auf Ekin ein – 500 000 Euro
    mehr für den Unabhängigen Beauftragten für Fragen des
    sexuellen Kindesmissbrauchs, Johannes-Wilhelm Rörig,
    zur Verfügung gestellt, damit die unabhängige Kommis-
    sion zur Aufarbeitung von sexuellem Kindesmissbrauch
    ihre Arbeit aufnehmen kann . Zukünftig werden da natür-
    lich weitere Mittel gebraucht .


    (Ulle Schauws [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ach so!)


    Aber diese Mittel können nicht allein aus dem schmalen
    Etat unseres Familienministeriums kommen, sondern da
    sind auch andere Ministerien gefordert .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich bin froh, dass hier über den Etat des Gesundheits-
    ministeriums Stellen finanziert werden. Das ist eine gro-
    ße Hilfe . Frau Wanka ist aufgefordert, dafür zu sorgen,
    dass sich auch das Bundesministerium für Bildung und
    Forschung beteiligt . Das würde mir persönlich sehr gut
    gefallen; denn es ist eine wichtige Aufgabe .


    (Beifall bei der SPD)


    Wir konnten die Mittel für die Mehrgenerationen-
    häuser noch einmal aufstocken . Damit ist die Förderung
    von zehn weiteren Häusern möglich . Sie sind wichtige
    Treffpunkte in den Kommunen . 1,5 Millionen Euro mehr
    stellen wir bereit, damit junge Leute das Reformations-
    jubiläum vorbereiten können, 3 Millionen Euro mehr für
    das Deutsch-Griechische Jugendwerk, 2 Millionen Euro
    mehr – also deutlich mehr – für die Arbeit des Deutschen
    Bundesjugendrings; da haben wir schon einmal aufge-
    sattelt . Herr Wunderlich, es gab beim KJP nirgendwo
    irgendwann mal eine Kürzung . Im Gegenteil: Wir ha-
    ben jedes Jahr kontinuierlich aufgesattelt, in diesem Jahr
    2 Millionen Euro .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir stellen 15 Millionen Euro mehr für C1-Sprach-
    kurse bereit, damit gerade die jungen Leute, die zu uns
    kommen und besser ausgebildet sind, ein Studium begin-
    nen können . Auch das gehört zur Integration . Ich bin sehr
    stolz, dass wir das hinbekommen haben . Ebenso haben
    wir es gemeinsam mit dem Kollegen Rainer geschafft,
    8 Millionen Euro mehr für die Jugendmigrationsdienste
    zur Verfügung zu stellen .