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ID1814009400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/140 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 140. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. November 2015 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Heinz-Joachim Barchmann und Alois Karl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 A Wahl von Herrn Michael Reiffenstuel und Herrn Ansgar Hollah als Mitglieder des Stif- tungsrates der „Stiftung Flucht, Vertrei- bung, Versöhnung“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 A Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 B Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 13711 D Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . 13712 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Fi- nanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13712 B I .13 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/6109, 18/6124 . . . . . . . 13712 B Dr . Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 13712 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13713 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13714 D Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13716 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 13718 C Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13720 A Dr . Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13721 C Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13723 D Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . 13725 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13727 B Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13728 A Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 13731 A Barbara Lanzinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13732 B Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13734 A Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13734 D Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13736 B Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13736 D Jan Metzler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13738 C I .14 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/6114, 18/6124 . . . . . . . 13740 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13740 B Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 13741 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13743 D Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 13745 A Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13747 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13748 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015II Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13750 B Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13752 A Michael Hennrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13753 B Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13755 B Dietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13757 A Tagesordnungspunkt III: a) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Bericht der Bundesregierung über den Stand von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit und über das Unfall- und Berufskrankheiten- geschehen in der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 2013 Drucksache 18/3474 . . . . . . . . . . . . . . . 13758 D b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Sechster Erfahrungsbericht der Bundesregierung über die Durchfüh- rung des Stammzellgesetzes Drucksache 18/4900 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 A c) Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschät- zung gemäß § 56a der Geschäftsordnung: Technikfolgenabschätzung (TA): Mo- derne Stromnetze als Schlüsselelement einer nachhaltigen Stromversorgung Drucksache 18/5948 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 A Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Antrag der Abgeordneten Dr . Frith- jof Schmidt, Claudia Roth (Augsburg), Omid Nouripour, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Interministerielle Zusam- menarbeit bei der Bewältigung der Fluchtkrise in Drittstaaten verbessern Drucksache 18/6772 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 B b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kot- ting-Uhl, Annalena Baerbock, Bärbel Höhn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Sicherheit hat Vorrang – Ohne Stand von Wissenschaft und Technik keine Inbetriebnahme von Schacht Konrad Drucksache 18/6773 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 B Tagesordnungspunkt IV: a)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelüber- sichten 249, 250, 251, 252, 253 und 254 zu Petitionen Drucksachen 18/6656, 18/6657, 18/6658, 18/6659, 18/6660, 18/6661 . . . . . . . . . . 13759 C Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . 13712 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Fi- nanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13712 B I .15 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und So- ziales Drucksachen 18/6111, 18/6124 . . . . . . . 13760 A Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13760 B Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . 13761 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13763 B Axel E . Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13764 D Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13766 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 13768 A Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . . 13769 C Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13771 D Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13772 D Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13774 A Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13775 C Mark Helfrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13776 B Dr . Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 13778 B I .16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Seni- oren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . 13779 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13779 B Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13780 D Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13782 C Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13783 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13785 A Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13785 C Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13785 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 III Dr . Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 13786 A Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13787 A Nadine Schön (St . Wendel) (CDU/CSU) . . . . 13788 C Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13790 C Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 13791 D Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 13792 D Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . . 13793 D Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13796 B Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13797 B I .17 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/6110, 18/6124 . . . . . . . 13799 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13799 D Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13801 B Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13803 B Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13804 D Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . 13805 D Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13807 D Dr . Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 13808 C Dr . Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . 13809 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13811 B Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13812 D Dr . Karin Thissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13814 C Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13815 D Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13817 B Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13818 B Ursula Schulte (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13819 A Rita Hagl-Kehl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13820 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13821 B Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 13823 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 13711 140. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. November 2015 Beginn: 9 .01 Uhr
  • folderAnlagen
    Rita Hagl-Kehl (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 13823 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 26 .11 .2015 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Ehrmann, Siegmund SPD 26 .11 .2015 Ernstberger, Petra SPD 26 .11 .2015 Hartmann, Sebastian SPD 26 .11 .2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 26 .11 .2015 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 26 .11 .2015 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lagosky, Uwe CDU/CSU 26 .11 .2015 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 26 .11 .2015 Pronold, Florian SPD 26 .11 .2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Schnieder, Patrick CDU/CSU 26 .11 .2015 Spinrath, Norbert SPD 26 .11 .2015 Strässer, Christoph SPD 26 .11 .2015 Veit, Rüdiger SPD 26 .11 .2015 Warken, Nina CDU/CSU 26 .11 .2015 Wicklein, Andrea SPD 26 .11 .2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 140. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 09 Wirtschaft und Energie EPL 15 Gesundheit TOP III Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP IV Abschließende Beratungen ohne Aussprache EPL 11 Arbeit und Soziales EPL 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend EPL 10 Ernährung und Landwirtschaft Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Johannes Singhammer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Ich darf ankündigen, dass wir nach der Abstimmung

    über diesen Tagesordnungspunkt die Sitzung wegen
    Fraktionssitzungen unterbrechen werden . Bis dahin ist
    noch etwas Zeit . Ich wollte das nur ankündigen .

    Ich erteile jetzt das Wort für die Bundesregierung der
    Bundesministerin Manuela Schwesig .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Manuela Schwesig, Bundesministerin für Familie,
    Senioren, Frauen und Jugend:

    Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und
    Herren Abgeordnete! Von diesem Bundeshaushalt 2016
    geht ein starkes Signal für die Familien in unserem Land
    aus . Welches? Die Familien können sich weiter darauf
    verlassen, dass sie, egal wie groß die nationalen und in-
    ternationalen Herausforderungen unseres Landes sind,
    weiter so gut unterstützt werden wie bisher und ab 2016
    mit weiterer Unterstützung rechnen können . Die Famili-
    en im Land sind uns wichtig, und wir werden sie weiter
    gut und verlässlich unterstützen .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Dank der intensiven Beratung und Ihrer Unterstüt-
    zung in den Haushaltsberatungen können wir mehr tun,
    als wir ursprünglich geplant hatten . Dafür bedanke ich
    mich ganz herzlich . Wichtig ist auch, dass wir nicht un-
    terscheiden zwischen den Familien, die hier schon lange
    leben – Männer und Frauen mit ihren Kindern und ihren
    pflegebedürftigen Angehörigen, auch Alleinerziehen-
    de –, und den Familien, die zu uns kommen . Mir ist es
    in der Debatte dieser Tage ganz wichtig, dazu beizutra-
    gen, dass sich die Befürchtung, dass wir die einheimi-
    sche Bevölkerung vergessen, weil wir uns nur noch um
    Flüchtlinge kümmern – einige versuchen, diese Angst
    zu schüren –, nicht weiter verfestigt . Das Gegenteil ist
    der Fall: Wir kümmern uns um alle Familien und um alle
    Kinder, um die Kinder, die hier geboren sind, aber auch
    um die Kinder, die bei uns Schutz und Zuflucht suchen.

    Michael Leutert






    (A) (C)



    (B) (D)


    Das gehört zusammen; sie sollten nicht gegeneinander
    ausgespielt werden .


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg . Marcus Weinberg [Hamburg] [CDU/CSU])


    Wir unterstützen unsere Familien mit dem Familien-
    paket, das wir in diesem Jahr auf den Weg gebracht ha-
    ben und das in 2016 stärker wirken wird . Wir haben nicht
    nur den Kinderfreibetrag und das Kindergeld erhöht,
    sondern werden ab 2016 den Kinderzuschlag erhöhen,
    insbesondere für die Familien, die ganz besonders unsere
    Unterstützung brauchen, diejenigen, die jeden Tag ar-
    beiten gehen, aber eben von geringen Einkommen leben
    müssen und auch gut über die Runden kommen wollen .
    Diese Familien unterstützen wir mit Kindergeld und Kin-
    derzuschlag; dieser wird, wie gesagt, im nächsten Jahr
    erhöht . Das ist eine wichtige Botschaft an alle in unserem
    Land, die sich anstrengen, und ein wichtiger Beitrag zur
    Bekämpfung der Kinderarmut .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Insbesondere die Alleinerziehenden werden zukünftig
    steuerlich besser gefördert . Auch das sieht der Bundes-
    haushalt 2016 vor . Damit senden wir das Signal an die
    vielen Frauen, aber auch Männer, die alleine ihren All-
    tag stemmen, für ihre Kinder da sind, arbeiten gehen und
    Steuern zahlen, dass wir sie nicht im Stich lassen und
    zukünftig steuerlich besser fördern als bisher – endlich
    nach zehn Jahren . Auch das ist ein wichtiges Signal die-
    ses Haushalts .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Wir werden die Familien im Land, insbesondere die
    Kinder, auch unterstützen, indem wir die Kinderbetreu-
    ung weiter ausbauen . Wir erhöhen die Bundesmittel . Wir
    haben uns auch entschieden, die aus dem Betreuungs-
    geld freiwerdenden Mittel ab 2016 zur Verbesserung der
    Kinderbetreuung einzusetzen . Das hilft allen Kindern im
    Land, den Kindern, die hier geboren sind, und den Kin-
    dern, die zu uns fliehen. Ich möchte nicht, dass Famili-
    en in Konkurrenz um Kitaplätze geraten, Familien, die
    schon da sind, und Familien, die zu uns kommen . Wir
    brauchen Kitaplätze für alle Kinder .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der LINKEN)


    Viele Kinder, die zu uns kommen, wollen und werden
    schnell die deutsche Sprache lernen . Ich bin fest davon
    überzeugt, dass Kinder der Schlüssel zur Integration
    sind, dass sich Kinder damit leichter tun . Deshalb ist es
    wichtig, dass es in den Kitas eine gute Sprachförderung
    gibt . Wir werden weiterhin die Bundesprogramme für
    Sprachförderung in den Kitas unterstützen; diese helfen
    allen Kindern . Das ist ein wichtiger Beitrag zur Erhö-
    hung der Bildungschancen von Kindern .

    Ich finde auch sehr gut, dass es uns in den Beratungen
    gelungen ist, ein starkes Signal an die vielen ehrenamt-
    lich tätigen Frauen und Männer in unserem Land zu sen-
    den . 23 Millionen Frauen und Männer in unserem Land,
    viele junge Leute, engagieren sich – und zwar nicht erst,
    seitdem viele Flüchtlinge zu uns kommen; das war schon
    lange vorher so – in vielen Bereichen: vom Sportverein,

    vom Fußballtraining für die Kids bis hin zur Hospizar-
    beit . Ohne dieses Engagement wäre unser Land viel är-
    mer und längst nicht so solidarisch . Deshalb ist es gut
    und richtig, dass wir das Ehrenamt zukünftig besser un-
    terstützen, auch vor dem Hintergrund der großen Heraus-
    forderung der Integration der Flüchtlinge . Deshalb wer-
    den wir den Bundesfreiwilligendienst um 10 000 Stellen
    aufstocken . Wir haben versprochen, damit zum 1 . Januar
    2016 zu beginnen . Die gute Nachricht ist: Wir beginnen
    damit schon zum 1 . Dezember 2015 . Es wird 10 000 zu-
    sätzliche Stellen geben für Einheimische, die sich für
    Flüchtlinge engagieren wollen, aber auch für Flüchtlinge
    selbst . Flüchtlinge, die zu uns kommen, sind nicht in ers-
    ter Linie eine Belastung; sie können etwas, sie bringen
    etwas mit, sie wollen sich einbringen . Auch ihr Engage-
    ment sollten wir nutzen . Herzlichen Dank für die große
    Aufstockung der Stellen beim Bundesfreiwilligendienst .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Wir werden auch das ehrenamtliche Engagement mit
    zusätzlichen 10 Millionen Euro unterstützen . Wir planen
    hier, wie schon in den Haushaltsberatungen berichtet,
    ein Patenschaftsprogramm . Wir wollen die Familien,
    die Patenschaften für Flüchtlingsfamilien übernehmen
    wollen, mit diesem Programm unterstützen . Wir werden
    außerdem die großen Wohlfahrtsverbände unterstützen .
    In den Wohlfahrtsverbänden, Arbeiterwohlfahrt, Diako-
    nie, Caritas, Paritätischer Wohlfahrtsverband, aber auch
    in den muslimischen und den jüdischen Verbänden wird
    tagtäglich viel gute Arbeit von Hauptamtlern und Ehren-
    amtlern geleistet . Deshalb ist es gut und richtig, dass wir
    mit diesem Haushalt die Förderung der Wohlfahrtsver-
    bände aufstocken .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ein ganz wichtiger Punkt: Wir werden mit den zusätz-
    lichen Mitteln, die Sie über die Haushaltsberatungen be-
    reitgestellt haben, dafür sorgen – wir werden den Wohl-
    fahrtsverbänden genau dafür Gelder geben –, dass es
    zukünftig Schutzkonzepte für Kinder und Frauen in den
    Flüchtlingsunterkünften gibt . Wir müssen dafür sorgen,
    dass Kinder und Frauen, die zu uns kommen und selbst
    vor Gewalt geflohen sind, hier keine Gewalt erleben. Wir
    brauchen bessere Schutzmaßnahmen in Flüchtlingsunter-
    künften . Jeder Mensch – jede Frau, jedes Kind und auch
    jeder Mann –, der hier lebt oder zu uns kommt, muss vor
    Gewalt geschützt werden . Das ist ein Grundprinzip unse-
    res Landes, und da müssen wir besser werden .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete, Herr
    Leutert hat es völlig zu Recht angesprochen: In unserem
    Land gibt es nicht nur die helle Seite – die vielen Eh-
    renamtler und die vielen Menschen, die sich in der Ver-
    waltung, in ihrem Hauptjob, kümmern –, sondern auch
    die dunkle Seite . Damit meine ich diejenigen, die Hass,
    Gewalt und Vorurteile schüren . Wir haben es zu tun mit
    zunehmendem Rechtsextremismus, aber auch mit zuneh-
    mendem Antisemitismus, zunehmendem Salafismus und
    auch mit linker Gewalt . Das zeigt, dass es unsere Aufgabe

    Bundesministerin Manuela Schwesig






    (A) (C)



    (B) (D)


    ist, unsere Gesellschaft zusammenzuhalten und dafür zu
    sorgen, dass diejenigen, die jeden Tag Hass, Gewalt und
    Vorurteile gegen andere schüren, nicht stärker werden;
    denn sie bedrohen unsere Gesellschaft . Die Gesellschaft
    wird nicht durch die Menschen, die zu uns kommen, be-
    droht . Unser Land wird durch diejenigen bedroht, die
    gegen unsere Demokratie und gegen Weltoffenheit sind .
    Das ist unser Problem .


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Deshalb ist unser Programm „Demokratie leben!“ nicht
    in erster Linie ein Programm gegen etwas, lieber Herr
    Leutert, sondern ein Programm für etwas: für Demokra-
    tie und Vielfalt . Diesem Anspruch kann man nicht an nur
    einer Stelle nachkommen, auch nicht in einem Landkreis
    allein . Das muss vielmehr in allen Bereichen der Gesell-
    schaft geschehen . Sie haben völlig recht: Wenn wir mit
    nur 60 000 Euro in einem Landkreis für Sicherheit sorgen
    wollten, dann wäre das wenig . Aber Sie wissen auch: Wir
    machen wesentlich mehr .

    Wenn sich die Menschen in unserem Land heute fra-
    gen: „Kann ich mich eigentlich sicher fühlen?“, dann
    will ich ganz persönlich sagen: Ja . – Ich war gestern mit
    meinem Sohn auf dem Weihnachtsmarkt und habe mich
    genauso gut gefühlt wie jedes Jahr, weil die Bratwurst
    genauso gut war wie jedes Jahr. Ich finde, wir dürfen un-
    ser freiheitliches Leben jetzt nicht infrage stellen . Aber
    natürlich müssen wir uns Gedanken machen, wie wir die
    Sicherheit verstärken . Die Sicherheit wird nicht allein
    durch Bundespolizei und Verfassungsschutz gewährleis-
    tet, sondern auch durch Prävention . Wir müssen dafür
    sorgen, dass sich junge Leute nicht von Rechtsextremen
    ansprechen lassen, dass sie sich nicht von Salafisten an-
    sprechen lassen und sich nicht dem IS anschließen .

    Wir pflegen einerseits lokale Partnerschaften vor Ort
    und fördern andererseits insbesondere bundesweit agie-
    rende Träger, die Schulprojekte durchführen, aufklären
    und die Jugend in ihrer gesamten Vielfalt zusammen-
    bringen . Außerdem fördern wir Aussteigerprojekte und
    mobile Beratung . Das umfasst viel mehr als nur lokale
    Demokratiepartnerschaften . Deshalb ist es richtig, dass
    wir die Mittel für dieses Programm jetzt um 10 Millionen
    Euro aufstocken . Wir tun das, um diejenigen starkzuma-
    chen, die vor Ort jeden Tag ihr Gesicht dafür hinhalten,
    dass unsere Demokratie gestärkt wird, und die sich dage-
    genstellen, wenn manche anfangen, Hass und Gewalt ge-
    gen andere zu schüren . Das ist die Idee des Programmes
    „Demokratie leben!“ . Deshalb ist es richtig, dass wir da
    10 Millionen Euro obendrauf legen .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Sie sehen, sehr geehrte Damen und Herren Abgeord-
    nete: Der Haushalt 2016 bietet gute Möglichkeiten, die
    moderne Politik für die Familien im Land fortzusetzen .
    Wir haben die Möglichkeit, die Zivilgesellschaft und das
    Ehrenamt viel stärker zu unterstützen als bisher, damit

    unser Land bleibt, was viele so attraktiv finden, ein fa-
    milienfreundliches, solidarisches und weltoffenes Land .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Nächste Rednerin ist die Kollegin Ulle Schauws für

Bündnis 90/Die Grünen .


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ulle Schauws


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Liebe Gäste auf den Tribünen! Gestern war
    der Internationale Tag gegen Gewalt gegen Frauen . Da-
    rum will ich als Erstes die Frauen und Mädchen in den
    Blick nehmen, die aus Afrika, Syrien, Afghanistan und
    von anderswo in der Welt zu uns kommen und bei uns
    Schutz suchen. Sie fliehen vor Krieg, vor Verfolgung, vor
    Gewalt und häufig aus geschlechtsspezifischen Gründen.
    Viele von ihnen haben in ihren Heimatländern Schreck-
    liches erlebt und sind traumatisiert . Auf der Flucht sind
    insbesondere sie als alleinreisende Frauen und Mädchen
    gefährdet und von sexualisierter Gewalt bedroht .

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, dass diese Mädchen
    und Frauen auch hier in den Flüchtlingsunterkünften vor
    Gewalt nicht sicher sind und sexualisierte Übergriffe er-
    leben, kann uns nicht verwundern . Da sind wir als Bund
    genauso wie die Länder gefragt . Die Kommunen sind
    derzeit froh, die Flüchtlinge überhaupt unterzubringen .
    Trotzdem: Es muss auch über das Wie der Unterbringung
    und über die Mindeststandards, gerade für besonders
    Schutzbedürftige, gesprochen werden .

    Es darf doch nicht sein, dass sich Frauen und Mädchen
    aus Angst vor sexuellen Übergriffen und Gewalt nicht
    mehr frei bewegen und Toiletten und Duschen meiden .
    Das gilt auch für lesbische, schwule, trans- oder interse-
    xuelle Flüchtlinge . Nein, sie brauchen Rückzugsräume
    und abschließbare Sanitäreinrichtungen . Schutzbedürfti-
    ge brauchen Sicherheit . Betroffene von Gewalt müssen
    zügig Beratung und Betreuung erhalten, wenn sie diese
    brauchen . Dazu gehört auch der Einsatz von Dolmet-
    scherinnen . Zugang zu Fachberatungsstellen gegen sexu-
    alisierte Gewalt und zu Gewaltschutzeinrichtungen muss
    gewährleistet werden, die Residenzpflicht darf dem nicht
    im Weg stehen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Die im Bundeshaushalt eingestellten 3,75 Millio-
    nen Euro zur Unterstützung und Beratung von Flücht-
    lingsfrauen sind hier deutlich zu wenig . Wir fordern ein
    Bundesprogramm für Gewaltschutz für schutzbedürftige
    Flüchtlinge in Höhe von insgesamt 25 Millionen Euro .
    Wenn wir es versäumen, hier tatkräftig zu investieren,
    sind langfristige und belastende Folgen absehbar . Da
    müssen wir, finde ich, jetzt entschiedener handeln.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Noch eines: Posttraumatische Belastungsstörungen
    als eine Folge von sexualisierter Gewalt nicht mehr als
    erheblichen Grund gegen Abschiebung anzuerkennen

    Bundesministerin Manuela Schwesig






    (A) (C)



    (B) (D)


    und damit speziell Asylgründe für Frauen zu negieren –
    dazu sage ich Ihnen ganz klar: Das geht gar nicht .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Frau Ministerin Schwesig, viel Neues im Sinne einer
    modernen Familienpolitik findet sich im Übrigen in Ih-
    rem Etat nicht . Ich greife einmal vier Punkte heraus .

    Erstens . Es freut uns, dass das Elterngeld so ein Erfolg
    ist, und dieser Erfolg ist mit Kosten verbunden . Punkt!

    Zweitens . Es freut uns, dass das verfassungswidrige
    Betreuungsgeld vom Tisch ist . Aber wie gut hätte es der
    Kinder- und Familienpolitik getan, wenn die freiwerden-
    den Mittel im Haushalt geblieben wären? Wir alle wissen,
    dass es trotz Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz immer
    noch an Qualität in Kitas mangelt . All dies gewinnt jetzt
    mit Blick auf die neu zu uns kommenden Flüchtlingskin-
    der an Bedeutung . Bisher ist unklar, was das für den All-
    tag in einer Kita tatsächlich bedeutet . Aber dass sich etwas
    ändern wird, das ist doch klar . Wenn man sich Ihre Schät-
    zungen vor Augen führt, Frau Schwesig, 110 000 Kin der
    unter sechs Jahren, die allein dieses Jahr zu uns kommen,
    dann wird deutlich: Das, was Sie dafür an Mitteln in Ih-
    rem Etat eingestellt haben, reicht nicht aus .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Drittens . Wie gern hätten wir uns auch über die Erhö-
    hung des Kinderzuschlags gefreut – Sie haben das eben
    erwähnt –, wäre er nicht derart mickrig ausgefallen . Da-
    bei sind die Stellschrauben den meisten hier Anwesenden
    bekannt . Hätte die Koalition etwas mehr Engagement an
    den Tag gelegt und mehr an diesen Stellschrauben ge-
    dreht, dann hätte sie vielen mehr helfen können .

    Viertens . Was mir gerade als frauenpolitische Spre-
    cherin meiner Fraktion am Herzen liegt, ist die große
    Leerstelle bei den Alleinerziehenden und der Kinder- und
    Familienarmut . In Deutschland leben rund 1,6 Millionen
    Alleinerziehende mit ihren Kindern, ganz überwiegend
    Mütter . Sie arbeiten oft Vollzeit und managen den Fami-
    lienalltag – rund um die Uhr im vollen Einsatz, oft ohne
    Atempause .

    Vier von zehn Alleinerziehenden sind bei uns arm .
    Ein Drittel im SGB-II-Bezug ist gleichzeitig berufstätig
    und stockt auf . Fast jedes zweite Kind im ALG-II-Be-
    zug wächst in einem Alleinerziehendenhaushalt auf .
    Das heißt, wenn man etwas gegen Kinderarmut machen
    möchte, dann muss man bei den Alleinerziehenden anset-
    zen . In einem so wohlhabenden Land wie unserem kann
    es doch nicht sein, dass wir Kinder-, Frauen- und Famili-
    enarmut in einem solchen Ausmaß zulassen . Da können
    und da müssen wir noch mehr gegensteuern .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, die wissenschaftli-
    chen Erkenntnisse der Evaluation der Ehe- und Familien-
    förderung aus Ihrem Haus liegen auf dem Tisch, und da
    bleiben sie anscheinend auch liegen . Hier wird klar: Der
    Unterhaltsvorschuss hat einen deutlichen Einfluss auf
    das Armutsrisiko von Kindern . Aber anders als im Unter-
    haltsrecht endet die Zahlung des Unterhaltsvorschusses

    mit dem 13 . Geburtstag des Kindes . Das geht komplett
    an der Realität vorbei .

    Das Gleiche gilt für die Bezugsdauer . Sie ist nämlich
    auf sechs Jahre begrenzt . Das bedeutet im Falle einer
    Trennung – gerade wenn die Kinder noch jung sind –,
    dass Alleinerziehende ziemlich sicher den Zeitpunkt er-
    reichen, an dem der Unterhaltsvorschuss wegfällt . Sie
    leben quasi auf die Armutsfalle hin . Was ist das für eine
    Perspektive? Was muten wir den so leistungsfähigen Al-
    leinerziehenden – das sind vor allem Frauen – zu? Des-
    halb fordern wir, die Bezugsdauer aufzuheben und die
    Altersgrenze auf 18 Jahre anzuheben . Das wäre ein we-
    sentlicher Schritt, viele Alleinerziehende und ihre Kinder
    aus der Armut zu holen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg . Michael Leutert [DIE LINKE])


    Liebe Kolleginnen und Kollegen und auch liebe Frau
    Schwesig: Ich sage Ihnen, mit etwas mehr Mut hätten Sie
    diesen Einzelplan im Sinne von Frauen und Kindern und
    gegen deren Armut gerechter ausgestalten können . Sie
    haben eine große Chance vertan .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)