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ID1814008700

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    Plenarprotokoll 18/140 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 140. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. November 2015 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Heinz-Joachim Barchmann und Alois Karl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 A Wahl von Herrn Michael Reiffenstuel und Herrn Ansgar Hollah als Mitglieder des Stif- tungsrates der „Stiftung Flucht, Vertrei- bung, Versöhnung“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 A Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 B Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 13711 D Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . 13712 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Fi- nanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13712 B I .13 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/6109, 18/6124 . . . . . . . 13712 B Dr . Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 13712 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13713 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13714 D Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13716 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 13718 C Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13720 A Dr . Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13721 C Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13723 D Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . 13725 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13727 B Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13728 A Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 13731 A Barbara Lanzinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13732 B Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13734 A Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13734 D Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13736 B Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13736 D Jan Metzler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13738 C I .14 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/6114, 18/6124 . . . . . . . 13740 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13740 B Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 13741 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13743 D Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 13745 A Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13747 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13748 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015II Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13750 B Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13752 A Michael Hennrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13753 B Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13755 B Dietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13757 A Tagesordnungspunkt III: a) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Bericht der Bundesregierung über den Stand von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit und über das Unfall- und Berufskrankheiten- geschehen in der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 2013 Drucksache 18/3474 . . . . . . . . . . . . . . . 13758 D b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Sechster Erfahrungsbericht der Bundesregierung über die Durchfüh- rung des Stammzellgesetzes Drucksache 18/4900 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 A c) Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschät- zung gemäß § 56a der Geschäftsordnung: Technikfolgenabschätzung (TA): Mo- derne Stromnetze als Schlüsselelement einer nachhaltigen Stromversorgung Drucksache 18/5948 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 A Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Antrag der Abgeordneten Dr . Frith- jof Schmidt, Claudia Roth (Augsburg), Omid Nouripour, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Interministerielle Zusam- menarbeit bei der Bewältigung der Fluchtkrise in Drittstaaten verbessern Drucksache 18/6772 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 B b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kot- ting-Uhl, Annalena Baerbock, Bärbel Höhn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Sicherheit hat Vorrang – Ohne Stand von Wissenschaft und Technik keine Inbetriebnahme von Schacht Konrad Drucksache 18/6773 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 B Tagesordnungspunkt IV: a)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelüber- sichten 249, 250, 251, 252, 253 und 254 zu Petitionen Drucksachen 18/6656, 18/6657, 18/6658, 18/6659, 18/6660, 18/6661 . . . . . . . . . . 13759 C Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . 13712 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Fi- nanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13712 B I .15 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und So- ziales Drucksachen 18/6111, 18/6124 . . . . . . . 13760 A Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13760 B Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . 13761 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13763 B Axel E . Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13764 D Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13766 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 13768 A Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . . 13769 C Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13771 D Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13772 D Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13774 A Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13775 C Mark Helfrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13776 B Dr . Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 13778 B I .16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Seni- oren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . 13779 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13779 B Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13780 D Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13782 C Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13783 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13785 A Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13785 C Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13785 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 III Dr . Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 13786 A Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13787 A Nadine Schön (St . Wendel) (CDU/CSU) . . . . 13788 C Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13790 C Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 13791 D Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 13792 D Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . . 13793 D Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13796 B Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13797 B I .17 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/6110, 18/6124 . . . . . . . 13799 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13799 D Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13801 B Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13803 B Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13804 D Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . 13805 D Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13807 D Dr . Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 13808 C Dr . Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . 13809 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13811 B Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13812 D Dr . Karin Thissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13814 C Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13815 D Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13817 B Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13818 B Ursula Schulte (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13819 A Rita Hagl-Kehl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13820 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13821 B Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 13823 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 13711 140. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. November 2015 Beginn: 9 .01 Uhr
  • folderAnlagen
    Rita Hagl-Kehl (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 13823 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 26 .11 .2015 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Ehrmann, Siegmund SPD 26 .11 .2015 Ernstberger, Petra SPD 26 .11 .2015 Hartmann, Sebastian SPD 26 .11 .2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 26 .11 .2015 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 26 .11 .2015 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lagosky, Uwe CDU/CSU 26 .11 .2015 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 26 .11 .2015 Pronold, Florian SPD 26 .11 .2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Schnieder, Patrick CDU/CSU 26 .11 .2015 Spinrath, Norbert SPD 26 .11 .2015 Strässer, Christoph SPD 26 .11 .2015 Veit, Rüdiger SPD 26 .11 .2015 Warken, Nina CDU/CSU 26 .11 .2015 Wicklein, Andrea SPD 26 .11 .2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 140. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 09 Wirtschaft und Energie EPL 15 Gesundheit TOP III Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP IV Abschließende Beratungen ohne Aussprache EPL 11 Arbeit und Soziales EPL 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend EPL 10 Ernährung und Landwirtschaft Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Daniela Kolbe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Bei meiner Arbeit in meinem Leipziger Wahl-
    kreis schildern mir Bürgerinnen und Bürger in Gesprä-
    chen immer wieder, wie belastend es für sie ist, dass sie
    keine Arbeit haben . Das sind Geschichten von sozialer
    Isolation . Die Menschen sitzen zu Hause, haben nichts zu
    tun, dafür aber existenzielle Sorgen, und sie sind außer-
    dem noch allein . Es macht auf Dauer nicht nur unglück-
    lich, sondern es macht in vielen Fällen auch noch krank,
    das Leben so an sich vorbeirauschen zu sehen, und wir
    alle haben nur dieses eine Leben .

    Uns als SPD ist es deshalb von jeher ein Anliegen,
    so viele Menschen wie möglich in gute Arbeit zu brin-
    gen . Herr Stracke, Herr Kollege, für uns gehört natürlich
    dazu, dass es einen Mindestlohn für diese gute Arbeit
    geben muss und dass Leiharbeit und Werkverträge nicht
    missbraucht werden dürfen . Wir wollen möglichst viele
    Menschen in gute Arbeit bringen .


    (Beifall bei der SPD – Karl Schiewerling [CDU/CSU]: Wir auch!)


    Wer keine Arbeit hat, steht am Rande unserer Gesell-
    schaft . Das ist für uns ein wichtiger Punkt . Das gilt für
    einheimische Arbeitslose genauso wie für Flüchtlinge .
    Wir wollen und können es uns nicht leisten, die eine oder
    die andere Gruppe am Rande stehen zu lassen .


    (Beifall bei der SPD)


    Deshalb hat Bundesministerin Andrea Nahles in die-
    ser Legislatur einen ihrer Schwerpunkte auf die Bekämp-
    fung der Langzeitarbeitslosigkeit gelegt . Frau Pothmer,
    es ist geradezu absurd, Andrea Nahles vorzuwerfen, sie
    würde wenig in diesem Bereich tun . Es ist ihr ein Her-
    zensanliegen .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Aufgrund der Herausforderungen durch die sehr hohen
    Flüchtlingszahlen stellt sich natürlich im Zusammenhang
    mit dem Bundeshaushalt 2016 die Frage nach der Inte-
    gration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt . Was brau-

    Stephan Stracke






    (A) (C)



    (B) (D)


    chen wir, um diese Menschen zu integrieren? Da steht an
    erster Stelle: Sprache, Sprache, Sprache . Arbeit ist eine
    der zentralen Voraussetzungen für ein selbstbestimmtes
    Leben, für Teilhabe an der Gesellschaft und eben auch
    für gelingende Integration . Ohne Sprachkenntnisse keine
    Arbeit: Das gilt auch für einfache Tätigkeiten .


    (Beifall bei der SPD)


    Den faktischen Zugang zu Arbeit gibt es nur mit
    Sprachkenntnissen . Deshalb wollen wir Sprachkurse so
    früh wie möglich und für so viele Menschen wie mög-
    lich . Deutsch lernen, hat noch niemandem geschadet, der
    in diesem Land lebt . Deshalb ist es für uns so wichtig
    und richtig, dass nunmehr Spracherwerb und Arbeits-
    marktpolitik ganz eng miteinander verknüpft werden .
    Wir haben im Asylverfahrensbeschleunigungsgesetz die
    richtigen Grundlagen gelegt . Wir haben die Integrations-
    kurse endlich geöffnet für Geduldete, für Flüchtlinge, für
    Asylsuchende mit guter Bleibeperspektive . Wir werden
    berufsbezogene Sprachförderung und Integrationskurse
    in einem Gesamtprogramm Sprache zusammenführen –
    ein richtiger Ansatz . Die Jobcenter können weiterhin als
    Eingliederungsmaßnahmen berufsbezogene Sprachför-
    derung anbieten . Und wir starten nicht erst 2016: Dank
    der Bundesagentur für Arbeit geht es jetzt schon richtig
    los . Mit den Mitteln der BA, den Beitragsmitteln, war es
    möglich, dass Sprachkurse jetzt schon gestartet sind . Sie
    werden bis Ende des Jahres auch weiterhin starten .


    (Beifall bei der SPD)


    Das alles wird im Haushalt abgebildet . Viele 100 Mil-
    lionen Euro mehr sind dafür eingestellt . Ich sage ganz
    klar: Erstens sind drei Minuten viel zu kurz, um über
    dieses Thema zu sprechen, und zweitens ist jeder Euro,
    den wir dafür ausgeben, eine Zukunftsinvestition . Wir als
    SPD würden auch gern noch mehr Zukunftsinvestitionen
    sehen . Wir wissen, dass unsere Ministerin wie eine Lö-
    win für diese Menschen kämpft, und wir wollen sie dabei
    unterstützen .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Als nächster Redner spricht Mark Helfrich für die

CDU/CSU-Fraktion .


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Mark Helfrich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Sehr verehrte Damen und Herren!

    Liebe Kolleginnen und Kollegen! „La question sociale“
    bezeichneten es die Franzosen, und es war der Dichter
    Heinrich Heine, der den Begriff 1840 in Deutschland ein-
    führte . Gemeint waren die sozialen Missstände infolge
    der industriellen Revolution in England, in Frankreich
    und dann auch in Deutschland . 175 Jahre nach Heine darf
    sich die soziale Frage als Folge der Flüchtlingskrise in
    Deutschland nicht wieder stellen . Damit dies nicht pas-
    siert, statten wir den Haushalt des Bundesministeriums

    für Arbeit und Soziales im nächsten Jahr mit richtig viel
    Geld aus: 130 Milliarden Euro . Der Einzelplan 11 stellt
    somit auch im nächsten Jahr den mit Abstand umfang-
    reichsten und größten Einzeletat im Bundeshaushalt dar .
    Mit der Höhe des Etats wächst aber zugleich auch un-
    sere Verantwortung, die zur Verfügung stehenden Mittel
    richtig und sinnvoll einzusetzen, damit sie den Menschen
    auch wirklich helfen . Das macht eine erfolgreiche Ar-
    beitsmarkt- und Sozialpolitik aus .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Damit sie nachhaltig ist, braucht sie aber immer auch
    eine solide finanzielle Basis und gute Rahmenbedin-
    gungen . Die haben wir in den letzten Jahren dank einer
    wachstumsorientierten und auf sparsames Haushalten
    ausgerichteten Politik unter Führung der Union geschaf-
    fen . Unsere Erfolge können sich sehen lassen . Wir haben
    nicht nur die Finanz- und Wirtschaftskrise erfolgreich ge-
    meistert, sondern auch den Bundeshaushalt konsolidiert,
    und wir legen im zweiten Jahr in Folge einen ausgegli-
    chenen Bundeshaushalt vor . Auch mit unserer Konjunk-
    tur verhält es sich derzeit wie einst mit dem VW-Käfer:
    Sie läuft und läuft und läuft .


    (Dr . Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: VW ist aber jetzt ein schlechtes Beispiel!)


    – Damals war das hervorragende Arbeit made in Germa-
    ny .


    (Dr . Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Früher war alles besser!)


    Unser Arbeitsmarkt zeigt sich trotz krisenbehafteten
    Umfeldes in bester Verfassung: Es sind so wenig Men-
    schen arbeitslos wie seit 24 Jahren nicht mehr . Gleichzei-
    tig geht der Beschäftigungszuwachs weiter . Erstmals in
    der Geschichte der Bundrepublik waren mehr als 31 Mil-
    lionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäf-
    tigt . Das führt dazu, dass die Bundesagentur für Arbeit
    derzeit auf einem Überschuss von rund 2,8 Milliarden
    Euro sitzt . Das ist ein gutes Polster .


    (Beifall bei der CDU/CSU) sowie des Abg .

    Ewald Schurer [SPD])

    Auch die Rentenversicherung profitiert von der stei-
    genden Zahl der Beitragszahler . Im kommenden Jahr
    können die deutschen Rentnerinnen und Rentner mit ei-
    ner Rentenerhöhung zwischen 4 und 5 Prozent rechnen .
    Das gab es seit zwei Jahrzehnten nicht mehr .

    Dank dieser guten Ausgangslage können wir heu-
    te darüber debattieren, wofür wir Geld in der Arbeits-
    markt- und Sozialpolitik ausgeben . Dank dieser guten
    Ausgangslage können wir 2,6 Milliarden Euro mehr
    ausgeben als ursprünglich geplant . Von diesen 2,6 Milli-
    arden Euro werden knapp 2 Milliarden Euro zur Bewälti-
    gung der Flüchtlingskrise eingesetzt .

    Bei voraussichtlich mehr als 1 Million Asylbewerber
    in diesem Jahr muss ehrlich ausgesprochen werden: Wir

    Daniela Kolbe






    (A) (C)



    (B) (D)


    werden nicht alle Flüchtlinge sofort in den Arbeitsmarkt
    integrieren können .


    (Brigitte Pothmer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stimmt!)


    Dies zeigt schon ein Blick auf die Qualifikation der Zu-
    wanderer; Vorredner haben es bereits genannt . Nach einer
    Stichprobe der Bundesagentur für Arbeit sind 81 Prozent
    der Flüchtlinge ohne formale Qualifikation, 11 Prozent
    haben eine berufliche Ausbildung, gerade einmal 8 eine
    akademische . Ingenieure aus Bagdad, Facharbeiter aus
    Kabul und Ärzte aus Aleppo sind eher die Ausnahme .


    (Beate Müller-Gemmeke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es sind aber junge Leute!)


    Es wird daher lange dauern, bis das Gros der Flücht-
    linge ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten kann .
    90 Prozent der anerkannten Flüchtlinge werden nach
    Schätzungen der Bundesagentur für Arbeit zunächst auf
    Hartz IV angewiesen sein. Erfahrungsgemäß findet nur
    jeder Zehnte von ihnen nach fünf Jahren eine Arbeit, je-
    der Zweite erst nach zehn Jahren . So wird Herr Weise in
    diesen Tagen zitiert .

    Damit die Zuwanderung nicht dauerhaft in die Sozi-
    alsysteme erfolgt, müssen die Flüchtlinge einen Arbeits-
    oder Ausbildungsplatz finden. Leben aus eigener Kraft
    und in eigener Verantwortung – nur das kann das Ziel
    von uns allen sein, was die Menschen betrifft, die zu uns
    kommen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg . Ewald Schurer [SPD])


    Hoffnung macht – dies wurde gerade hier im Ple-
    num gesagt –, dass gut 80 Prozent der Flüchtlinge jünger
    als 35 Jahre sind und mehr als die Hälfte sogar jünger
    als 25 Jahre . Das Bildungspotenzial der Menschen, die
    kommen, ist sehr hoch . Wenn man dann weiß, dass es
    jede dritte Firma in Deutschland im letzten Jahr nicht
    geschafft hat, alle Ausbildungsplätze zu besetzen, und
    dass insgesamt 600 000 Ausbildungsplätze nicht besetzt
    werden konnten, muss man sagen: Es ist zwar ein Ne-
    gativrekord, aber gleichzeitig, vor diesem Hintergrund,
    auch eine Chance .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir können fleißigen, motivierten und talentierten
    Flüchtlingen durch Bildung und berufliche Qualifizie-
    rung also eine gute Arbeitsmarktchance eröffnen . Wir
    haben deswegen den Jobcentern zusätzliche Mittel zur
    Verfügung gestellt: 250 Millionen Euro für die Einglie-
    derung in Arbeit, 325 Millionen Euro für die Verwal-
    tungskosten . Die 350 Millionen Euro, die an Ausgabe-
    resten vorhanden sind, können dann noch dazukommen .
    Insgesamt können 3 800 zusätzliche Stellen in den Job-
    centern in Deutschland geschaffen werden .

    Wirtschaft und Handwerk setzen als Einstiegskrite-
    rium für eine Ausbildung, für berufliche Qualifizierung
    und Tätigkeit gute Deutschkenntnisse voraus . Die ganz
    überwiegende Mehrheit der Flüchtlinge bringt diese na-
    turgemäß nicht mit . Folgerichtig haben wir auch die Mit-

    tel für Bildungsmaßnahmen um rund 180 Millionen Euro
    auf 312 Millionen Euro aufgestockt .

    Allerdings sind die sprachlichen Unwägbarkeiten nicht
    die einzigen Hindernisse auf dem Weg zur beruflichen
    Integration. Die Menschen, die kommen, finden eine Ar-
    beitswelt vor, die sie so mit Sicherheit noch nicht kennen .
    Auch unsere duale Berufsausbildung mit Lehrmodulen
    in Betrieb und Berufsschule ist etwas ganz Neues . Die
    bisherigen Erfahrungen verschiedener Handwerkskam-
    mern in der Bundesrepublik zeigen denn auch, dass dort
    noch Schwierigkeiten bestehen . Vielen Flüchtlingen fällt
    es trotz hoher Motivation – die attestieren alle – schwer,
    sich für eine Ausbildung zu entscheiden, die über meh-
    rere Jahre bei geringer Bezahlung zu absolvieren ist . Es
    gibt auch Erfahrungen aus Bayern – das wurde heute
    häufig zitiert –, wonach 70 Prozent der Lehrlinge aus
    Syrien, Afghanistan und Irak, die im Herbst 2013 eine
    Ausbildung begonnen haben, nicht mehr in der Ausbil-
    dung sind, aber leider ohne Abschluss . Das ist bei diesem
    Modellprojekt der ernüchternde Teil . Die Zahlen sind
    bundesweit wohl ähnlich . Umso wichtiger ist es, dass die
    Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jobcenter arbeitsu-
    chende Flüchtlinge davon überzeugen können, dass eine
    Ausbildung langfristig die einzige Lösung ist . Deshalb
    haben wir die Mittel für die berufliche Integration und
    Beratung von Zuwanderern auf insgesamt fast 48 Millio-
    nen Euro aufgestockt .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Einen weiteren Schritt bei der Unterstützung der Mit-
    arbeiterinnen und Mitarbeiter der Jobcenter sehe ich
    in dem geplanten Gesetz zur Rechtsvereinfachung im
    SGB II . Mit diesem Gesetz wollen wir auch im Hinblick
    auf die wegen der Flüchtlingswelle stärker beanspruch-
    ten Ressourcen Verwaltungsabläufe in den Jobcentern
    vereinfachen . Wichtig ist, dass unsere Jobcenter für die
    absehbar bevorstehenden Mehrbelastungen gut gewapp-
    net sind . Sonst würden sie wie das BAMF als Behörde im
    Ausnahmezustand zum Flaschenhals der Flüchtlingsinte-
    gration in Deutschland werden .

    Ich bin in diesem Zusammenhang auch froh – lassen
    Sie mich das hier erwähnen –, dass wir bei den bestehen-
    den Sanktionsregelungen bleiben können . Das Prinzip
    „Fördern und Fordern“, auf dem die gute Arbeitsmarkt-
    politik der vergangenen Jahre basiert, ist richtig und
    wichtig . Letztlich sind die Sanktionen ein Kontrollme-
    chanismus, und es gibt in unserer Gesellschaft aus gutem
    Grund an verschiedensten Stellen solche Mechanismen .
    Sie sind ein Zeichen der Gerechtigkeit und Verantwor-
    tung gegenüber denjenigen, die mit ihrer Arbeit bzw . ih-
    ren Steuerzahlungen diese Leistungen erst ermöglichen .
    In Anbetracht der Tatsache, dass die Jobcenter in den
    nächsten Monaten und Jahren vor einer großen Aufgabe
    stehen, wäre es das falsche Signal, an dieser Stelle einen
    Kurswechsel einzuläuten .


    (Dr . Wolfgang Strengmann-Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es würde die Jobcenter entlasten, wenn man das abschaffen würde!)


    Zum Thema Mindestlohn . Herr Ernst, Sie haben
    Herrn Spahn angesprochen . Es gibt auch einige andere,

    Mark Helfrich






    (A) (C)



    (B) (D)


    die aus Ihrer Sicht abwegige Vorschläge gemacht haben,
    unter anderem der Sachverständigenrat . Keine Sorge! Ich
    will dieses Fass nicht aufmachen . Ich werde mich auch
    nicht hinstellen und hier etwas fordern . Niemand will
    Menschen gegeneinander ausspielen . Niemand will, dass
    es in diesem Land auf der einen Seite Menschen gibt,
    die den Mindestlohn erhalten, und auf der anderen Sei-
    te Menschen, die nicht unter die Mindestlohnregelungen
    fallen . Ich bitte aber all diejenigen, die das heute betont
    haben, genauso vehement zu argumentieren, wenn wir
    darüber reden, wie Betriebe und Unternehmen in den
    nächsten Monaten und Jahren Stellen anbieten können,
    die den Menschen im Sinne eines Langzeitpraktikums
    die Chance eröffnen, in unsere Berufswelt zu kommen .
    Denn eines ist richtig: In dieser krisengeschüttelten Zeit
    ist das Wohlergehen unserer Wirtschaft, der deutschen
    Betriebe, ein wahrer Stabilitätsanker, den wir nicht ris-
    kieren sollten .

    Meine Damen und Herren, ein schon den alten Römern
    vertrauter Grundsatz lautet: Ultra posse nemo obligatur .
    Über das Können hinaus wird niemand verpflichtet. –
    Der Einzelplan 11, der Haushalt für Arbeit und Soziales,
    zeigt gleichwohl, wie beachtlich unser Können ist . Ich
    bin hoffnungsvoll, dass wir damit die Herkulesaufgabe
    der Integration der Flüchtlinge angehen und auch beste-
    hen können .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)