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ID1814008500

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    Plenarprotokoll 18/140 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 140. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. November 2015 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Heinz-Joachim Barchmann und Alois Karl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 A Wahl von Herrn Michael Reiffenstuel und Herrn Ansgar Hollah als Mitglieder des Stif- tungsrates der „Stiftung Flucht, Vertrei- bung, Versöhnung“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 A Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 B Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 13711 D Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . 13712 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Fi- nanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13712 B I .13 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/6109, 18/6124 . . . . . . . 13712 B Dr . Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 13712 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13713 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13714 D Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13716 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 13718 C Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13720 A Dr . Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13721 C Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13723 D Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . 13725 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13727 B Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13728 A Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 13731 A Barbara Lanzinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13732 B Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13734 A Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13734 D Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13736 B Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13736 D Jan Metzler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13738 C I .14 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/6114, 18/6124 . . . . . . . 13740 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13740 B Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 13741 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13743 D Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 13745 A Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13747 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13748 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015II Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13750 B Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13752 A Michael Hennrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13753 B Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13755 B Dietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13757 A Tagesordnungspunkt III: a) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Bericht der Bundesregierung über den Stand von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit und über das Unfall- und Berufskrankheiten- geschehen in der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 2013 Drucksache 18/3474 . . . . . . . . . . . . . . . 13758 D b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Sechster Erfahrungsbericht der Bundesregierung über die Durchfüh- rung des Stammzellgesetzes Drucksache 18/4900 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 A c) Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschät- zung gemäß § 56a der Geschäftsordnung: Technikfolgenabschätzung (TA): Mo- derne Stromnetze als Schlüsselelement einer nachhaltigen Stromversorgung Drucksache 18/5948 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 A Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Antrag der Abgeordneten Dr . Frith- jof Schmidt, Claudia Roth (Augsburg), Omid Nouripour, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Interministerielle Zusam- menarbeit bei der Bewältigung der Fluchtkrise in Drittstaaten verbessern Drucksache 18/6772 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 B b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kot- ting-Uhl, Annalena Baerbock, Bärbel Höhn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Sicherheit hat Vorrang – Ohne Stand von Wissenschaft und Technik keine Inbetriebnahme von Schacht Konrad Drucksache 18/6773 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 B Tagesordnungspunkt IV: a)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelüber- sichten 249, 250, 251, 252, 253 und 254 zu Petitionen Drucksachen 18/6656, 18/6657, 18/6658, 18/6659, 18/6660, 18/6661 . . . . . . . . . . 13759 C Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . 13712 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Fi- nanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13712 B I .15 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und So- ziales Drucksachen 18/6111, 18/6124 . . . . . . . 13760 A Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13760 B Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . 13761 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13763 B Axel E . Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13764 D Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13766 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 13768 A Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . . 13769 C Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13771 D Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13772 D Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13774 A Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13775 C Mark Helfrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13776 B Dr . Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 13778 B I .16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Seni- oren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . 13779 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13779 B Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13780 D Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13782 C Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13783 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13785 A Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13785 C Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13785 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 III Dr . Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 13786 A Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13787 A Nadine Schön (St . Wendel) (CDU/CSU) . . . . 13788 C Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13790 C Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 13791 D Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 13792 D Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . . 13793 D Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13796 B Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13797 B I .17 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/6110, 18/6124 . . . . . . . 13799 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13799 D Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13801 B Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13803 B Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13804 D Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . 13805 D Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13807 D Dr . Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 13808 C Dr . Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . 13809 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13811 B Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13812 D Dr . Karin Thissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13814 C Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13815 D Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13817 B Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13818 B Ursula Schulte (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13819 A Rita Hagl-Kehl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13820 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13821 B Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 13823 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 13711 140. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. November 2015 Beginn: 9 .01 Uhr
  • folderAnlagen
    Rita Hagl-Kehl (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 13823 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 26 .11 .2015 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Ehrmann, Siegmund SPD 26 .11 .2015 Ernstberger, Petra SPD 26 .11 .2015 Hartmann, Sebastian SPD 26 .11 .2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 26 .11 .2015 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 26 .11 .2015 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lagosky, Uwe CDU/CSU 26 .11 .2015 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 26 .11 .2015 Pronold, Florian SPD 26 .11 .2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Schnieder, Patrick CDU/CSU 26 .11 .2015 Spinrath, Norbert SPD 26 .11 .2015 Strässer, Christoph SPD 26 .11 .2015 Veit, Rüdiger SPD 26 .11 .2015 Warken, Nina CDU/CSU 26 .11 .2015 Wicklein, Andrea SPD 26 .11 .2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 140. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 09 Wirtschaft und Energie EPL 15 Gesundheit TOP III Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP IV Abschließende Beratungen ohne Aussprache EPL 11 Arbeit und Soziales EPL 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend EPL 10 Ernährung und Landwirtschaft Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Stephan Stracke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Heute sind deutlich mehr als 43 Millionen Men-
    schen erwerbstätig . Wir verzeichnen ein Allzeithoch bei
    der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung und
    den höchsten Stellenstand seit 15 Jahren – alles in allem
    eine hervorragende Lage am Arbeitsmarkt in Deutsch-
    land, besonders in Bayern .


    (Katja Mast [SPD]: Baden-Württemberg meinst du!)


    Die Wirtschaft blickt auch weiterhin optimistisch in
    die Zukunft . Das gilt auch für die Menschen . Sie wissen:
    Was der Wirtschaft nutzt, das nutzt auch ihnen selbst .
    Sichere Arbeitsplätze, mehr Geld in der Lohntüte und
    stabile Preise, all das tut den Menschen gut und den Fa-
    milien ebenso . Gute Arbeitsmarktpolitik bedeutet immer
    auch gute Sozialpolitik . Dieser Zweiklang zeichnet diese
    Koalition aus, gerade dann, wenn sie unionsgeführt ist .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir sind, wie ich meine, richtig erfolgreich, weil wir die
    Menschen im Blick behalten, und so wollen wir es auch
    in Zukunft halten .

    Auf diesen Erfolgen dürfen wir uns sicherlich nicht
    ausruhen . Wir erleben aktuell die größte Flüchtlingskri-
    se seit dem Zweiten Weltkrieg . Jeden Tag kommen über
    7 000 Menschen zu uns nach Deutschland, insbesondere
    an den bayerischen Grenzen; das entspricht jeden Tag der
    Einwohnerzahl einer Kleinstadt . Das zeigt, vor welchen
    Herausforderungen wir insgesamt stehen, insbesondere
    für den deutschen Arbeitsmarkt . Allein in Bayern be-
    treuen die Arbeitsagenturen und Jobcenter derzeit rund
    16 000 Flüchtlinge, Tendenz stark steigend .

    Nach der Aussage des Instituts für Arbeitsmarkt- und
    Berufsforschung sind die Flüchtlinge, die aktuell zu
    uns kommen, deutlich schlechter qualifiziert als andere
    Migrantengruppen . Über 80 Prozent derer, die im er-
    werbsfähigen Alter zu uns kommen, haben keine formale
    Qualifikation. Die Aussicht, schnell eine Beschäftigung
    zu finden, dürfte daher für die übergroße Mehrheit der
    anerkannten Flüchtlinge gering sein, so der ernüchternde
    Befund der Wirtschaftsweisen in ihrem aktuellen Jah-
    resgutachten . Wir müssen uns darauf einstellen, dass im
    nächsten Jahr bis zu 430 000 Flüchtlinge Grundsicherung
    beziehen werden . Das ist ein starker Anstieg, der auch in
    den Folgejahren anhalten wird . Die Integration in Aus-
    bildung und Arbeit ist und bleibt unser zentrales Thema .
    Wir wollen, dass diejenigen Flüchtlinge, die dauerhaft
    hierbleiben können, ein selbstbestimmtes Leben führen
    können, und zwar ohne Transferleistungen des Staates .

    Dabei dürfen wir auch die heutigen langzeitarbeitslo-
    sen Menschen in unserem Land nicht aus dem Blick ver-
    lieren; sie dürfen nicht auf der Strecke bleiben . Deshalb
    ist nicht Verharmlosung das Gebot der Stunde, sondern
    eine realistische Analyse dessen, was auf uns zukommt
    und wie die Herausforderungen in den Griff zu bekom-
    men sind . Vor diesem Hintergrund bin ich erleichtert,
    dass auch in Nürnberg die Realität Einzug gehalten hat
    und dass die Flüchtlingskrise als das gesehen wird, was
    sie ist: in erster Linie als Krise, die zu bewältigen ist .

    Es geht nicht darum, dass bedingt durch die Migrati-
    on, wie es Herr Weise einst ausdrückte, in Deutschland
    künftig weniger ältere graue Herren durch die Gegend
    laufen und langsam mit dem Auto auf der Autobahn he-
    rumfahren – das war meines Erachtens vollkommen de-
    platziert und neben der Sache –; vielmehr geht es darum,
    dass wir Flüchtlinge passgenau unterstützen durch Integ-
    rations- und Förderketten . Genau dies tun wir .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Spracherwerb, Kompetenzfeststellung, Qualifizie-
    rung, ganzheitliche Betreuung und Wertevermittlung,
    das sind die wesentlichen Bausteine einer gelingenden
    Integration . Bayern zeigt, wie es geht . Mit einem ganzen
    Bündel an Maßnahmen setzt Bayern beispielgebend bei
    den ankommenden Kindern und Jugendlichen an, indem
    sie die Sprache lernen und die Grundwerte für das Leben
    in Deutschland kennenlernen .

    Das erfolgt zunächst in Übergangsklassen durch
    Sprachförderangebote der Grund- und Mittelschulen
    sowie in Berufsintegrationsklassen der Berufsschulen .
    Gerade die Berufsintegrationsklassen leisten unglaublich
    viel . Zweijährig, in Vollzeit verbinden sie Spracherwerb
    mit gezielter Berufsvorbereitung . Dies trifft auf viel Zu-
    stimmung der Wirtschaft, aber auch der Flüchtlingsorga-
    nisationen .

    Bayern zeigt, wie es mit pragmatischen Lösungen für
    die Menschen geht . Deswegen freut es mich, dass es in
    Bayern einen engen Schulterschluss der Partner am Ar-
    beitsmarkt gibt: Wirtschaft, Bundesagentur für Arbeit
    und Staatsregierung ziehen an einem Strang . „Keiner
    darf verloren gehen“, das ist das Motto . Die Mittel dafür
    heißen Spracherwerb, Qualifizieren und umfassend Be-
    treuen . Die Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur
    für Arbeit nimmt allein 45 Millionen Euro für das nächs-
    te Jahr in die Hand für berufssprachlichen Deutschunter-
    richt mit anschließender Berufsorientierung, mit Prakti-
    ka, gegebenenfalls ergänzt durch assistierte Ausbildung
    oder ausbildungsbegleitende Hilfen. Ich finde, das ist
    vorbildlich .

    Aber: Ohne eine Begrenzung der aktuellen Zuwan-
    derungszahlen werden wir an unsere Grenzen kom-
    men – trotz größter Anstrengungen, trotz immensen
    Mitteleinsatzes . Deshalb ist es richtig, die Zuwanderung
    zu begrenzen . Wir sollten uns an all das halten, was wir
    gemeinsam in dieser Koalition ausgemacht haben .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die Aufstockung des Einzelplans 11 ist in dem Um-
    fang, wie sie vorgenommen wird, sicherlich erforderlich .
    Der größte Ausgabenblock des Bundes, 40 Prozent der
    Gesamtausgaben, ist im Haushalt des BMAS vereint .
    Wir geben hier insgesamt zusätzlich 2,6 Milliarden Euro
    aus . Davon entfallen 1,9 Milliarden Euro auf Ausgaben
    im Zusammenhang mit der gestiegenen Flüchtlingszahl .
    Ich bin sehr gespannt, wie lange diese Zahlen tatsächlich
    gelten werden . Wir fahren in diesem Bereich derzeit si-
    cherlich auf Sicht .

    Da die Integration der Flüchtlinge auf dem Arbeits-
    markt in den Orten bewältigt werden muss, in denen sie
    sich tatsächlich befinden, muss das zusätzlich erforderli-






    (A) (C)



    (B) (D)


    che Geld dorthin fließen, wo die Arbeit anfällt. Das heißt,
    die zusätzlichen Mittel für die Jobcenter im Jahr 2016
    dürfen nicht auf der Grundlage der bisherigen Verteil-
    logik verteilt werden, weil diese in keiner Weise den
    Flüchtlingszugängen Rechnung trägt .

    Es muss der Grundsatz gelten: Jeder Flüchtling muss
    uns gleich viel wert sein und die gleichen Chancen auf
    Teilhabe haben – egal ob er sich in Berlin befindet oder
    im Bayerischen Wald .


    (Dr . Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Im Wald?)


    Ich hoffe, dass dieser Ansatz beherzigt wird und auch
    vonseiten des Bundesministeriums für Arbeit und Sozia-
    les aufgegriffen wird . Das ist nur fair; insbesondere ist es
    fair gegenüber den betroffenen Menschen .

    Angesichts der Situation dürfen wir keine weiteren
    Experimente auf dem Arbeitsmarkt machen . Der Min-
    destlohn hat sich aufgrund des guten konjunkturellen
    Umfelds bislang nicht als massiver Einschnitt dargestellt .


    (Ewald Schurer [SPD]: Im Gegenteil, im Gegenteil! Wirtschaftsförderung! Mehr Kaufkraft! Mehr Konsum!)


    Es ist jetzt allerdings zu früh für eine seriöse Bewertung
    der Wirkungen des Mindestlohns . So haben es jedenfalls
    die Wirtschaftsweisen in ihrem aktuellen Jahresgutach-
    ten dargelegt . Ich warne vor zu großem Optimismus .
    Wir müssen hier die Entwicklungen genau in den Blick
    nehmen . Wir haben noch viele ungeklärte Fragen, ins-
    besondere auch was Abgrenzungen angeht, was die Ar-
    beitgeberhaftung angeht . Überall da besteht noch Hand-
    lungsbedarf .

    Umso genauer gilt es jetzt bei der Reform der Zeit-
    arbeit und der Werkverträge hinzuschauen . Von Frau
    Nahles wurde in der letzten Woche ein Referentenent-
    wurf zur Regulierung der Zeitarbeit und der Werkverträ-
    ge vorgelegt . Ich erachte ihn als nicht zustimmungsfähig .


    (Bernd Rützel [SPD]: Oh!)


    Er geht in den entscheidenden Teilen weit über den Koa-
    litionsvertrag hinaus, schafft neue Bürokratie und konter-
    kariert die Aufgabenteilung und Spezialisierung .


    (Dr . Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Wenn es in die richtige Richtung geht, können Sie sich doch freuen! Dann kann man doch zustimmen!)


    Deswegen bin ich dankbar, dass die Kanzlerin auf dem
    Arbeitgebertag klargestellt hat, dass das Gesetz in dieser
    Form nicht kommt .


    (Dr . Carola Reimann [SPD]: Wir sind der Bundestag und nicht der Arbeitgebertag!)


    Wir müssen darauf achten, dass wir bei der Zeitar-
    beit Spielräume für tarifgebundene Unternehmen lassen .
    Beim Werkvertrag müssen wir darauf achten, dass wir
    nicht zu Vermutungstatbeständen und Kriterien kommen,
    die insgesamt als praxisfremd anzusehen sind .

    All das zeigt: Wir haben viel vor . Wir haben viel vor
    bei der Beteiligung von Menschen im Rentenalter; es

    geht um längeres Arbeiten . Wir haben viel vor, was das
    Bundesteilhabegesetz angeht . Ich freue mich auf die im
    nächsten Jahr auf uns zukommenden Aufgaben . Wir wer-
    den diese mit der gleichen Begeisterung angehen, wie
    wir es bislang gemacht haben – für gute Arbeit, für mehr
    Chancen, für die Menschen in diesem Land .

    Herzliches Dankeschön .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Dr . Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Aber sehr begeistert haben Sie nicht gesprochen! Die Begeisterung hat man jetzt nicht gehört!)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Als nächste Rednerin hat Daniela Kolbe für die

SPD-Fraktion das Wort .


(Beifall bei der SPD sowie des Abg . Albert Weiler [CDU/CSU])



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    Rede von Daniela Kolbe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Bei meiner Arbeit in meinem Leipziger Wahl-
    kreis schildern mir Bürgerinnen und Bürger in Gesprä-
    chen immer wieder, wie belastend es für sie ist, dass sie
    keine Arbeit haben . Das sind Geschichten von sozialer
    Isolation . Die Menschen sitzen zu Hause, haben nichts zu
    tun, dafür aber existenzielle Sorgen, und sie sind außer-
    dem noch allein . Es macht auf Dauer nicht nur unglück-
    lich, sondern es macht in vielen Fällen auch noch krank,
    das Leben so an sich vorbeirauschen zu sehen, und wir
    alle haben nur dieses eine Leben .

    Uns als SPD ist es deshalb von jeher ein Anliegen,
    so viele Menschen wie möglich in gute Arbeit zu brin-
    gen . Herr Stracke, Herr Kollege, für uns gehört natürlich
    dazu, dass es einen Mindestlohn für diese gute Arbeit
    geben muss und dass Leiharbeit und Werkverträge nicht
    missbraucht werden dürfen . Wir wollen möglichst viele
    Menschen in gute Arbeit bringen .


    (Beifall bei der SPD – Karl Schiewerling [CDU/CSU]: Wir auch!)


    Wer keine Arbeit hat, steht am Rande unserer Gesell-
    schaft . Das ist für uns ein wichtiger Punkt . Das gilt für
    einheimische Arbeitslose genauso wie für Flüchtlinge .
    Wir wollen und können es uns nicht leisten, die eine oder
    die andere Gruppe am Rande stehen zu lassen .


    (Beifall bei der SPD)


    Deshalb hat Bundesministerin Andrea Nahles in die-
    ser Legislatur einen ihrer Schwerpunkte auf die Bekämp-
    fung der Langzeitarbeitslosigkeit gelegt . Frau Pothmer,
    es ist geradezu absurd, Andrea Nahles vorzuwerfen, sie
    würde wenig in diesem Bereich tun . Es ist ihr ein Her-
    zensanliegen .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Aufgrund der Herausforderungen durch die sehr hohen
    Flüchtlingszahlen stellt sich natürlich im Zusammenhang
    mit dem Bundeshaushalt 2016 die Frage nach der Inte-
    gration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt . Was brau-

    Stephan Stracke






    (A) (C)



    (B) (D)


    chen wir, um diese Menschen zu integrieren? Da steht an
    erster Stelle: Sprache, Sprache, Sprache . Arbeit ist eine
    der zentralen Voraussetzungen für ein selbstbestimmtes
    Leben, für Teilhabe an der Gesellschaft und eben auch
    für gelingende Integration . Ohne Sprachkenntnisse keine
    Arbeit: Das gilt auch für einfache Tätigkeiten .


    (Beifall bei der SPD)


    Den faktischen Zugang zu Arbeit gibt es nur mit
    Sprachkenntnissen . Deshalb wollen wir Sprachkurse so
    früh wie möglich und für so viele Menschen wie mög-
    lich . Deutsch lernen, hat noch niemandem geschadet, der
    in diesem Land lebt . Deshalb ist es für uns so wichtig
    und richtig, dass nunmehr Spracherwerb und Arbeits-
    marktpolitik ganz eng miteinander verknüpft werden .
    Wir haben im Asylverfahrensbeschleunigungsgesetz die
    richtigen Grundlagen gelegt . Wir haben die Integrations-
    kurse endlich geöffnet für Geduldete, für Flüchtlinge, für
    Asylsuchende mit guter Bleibeperspektive . Wir werden
    berufsbezogene Sprachförderung und Integrationskurse
    in einem Gesamtprogramm Sprache zusammenführen –
    ein richtiger Ansatz . Die Jobcenter können weiterhin als
    Eingliederungsmaßnahmen berufsbezogene Sprachför-
    derung anbieten . Und wir starten nicht erst 2016: Dank
    der Bundesagentur für Arbeit geht es jetzt schon richtig
    los . Mit den Mitteln der BA, den Beitragsmitteln, war es
    möglich, dass Sprachkurse jetzt schon gestartet sind . Sie
    werden bis Ende des Jahres auch weiterhin starten .


    (Beifall bei der SPD)


    Das alles wird im Haushalt abgebildet . Viele 100 Mil-
    lionen Euro mehr sind dafür eingestellt . Ich sage ganz
    klar: Erstens sind drei Minuten viel zu kurz, um über
    dieses Thema zu sprechen, und zweitens ist jeder Euro,
    den wir dafür ausgeben, eine Zukunftsinvestition . Wir als
    SPD würden auch gern noch mehr Zukunftsinvestitionen
    sehen . Wir wissen, dass unsere Ministerin wie eine Lö-
    win für diese Menschen kämpft, und wir wollen sie dabei
    unterstützen .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)