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ID1814008300

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    Plenarprotokoll 18/140 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 140. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. November 2015 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Heinz-Joachim Barchmann und Alois Karl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 A Wahl von Herrn Michael Reiffenstuel und Herrn Ansgar Hollah als Mitglieder des Stif- tungsrates der „Stiftung Flucht, Vertrei- bung, Versöhnung“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 A Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 B Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 13711 D Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . 13712 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Fi- nanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13712 B I .13 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/6109, 18/6124 . . . . . . . 13712 B Dr . Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 13712 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13713 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13714 D Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13716 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 13718 C Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13720 A Dr . Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13721 C Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13723 D Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . 13725 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13727 B Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13728 A Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 13731 A Barbara Lanzinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13732 B Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13734 A Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13734 D Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13736 B Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13736 D Jan Metzler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13738 C I .14 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/6114, 18/6124 . . . . . . . 13740 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13740 B Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 13741 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13743 D Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 13745 A Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13747 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13748 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015II Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13750 B Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13752 A Michael Hennrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13753 B Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13755 B Dietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13757 A Tagesordnungspunkt III: a) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Bericht der Bundesregierung über den Stand von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit und über das Unfall- und Berufskrankheiten- geschehen in der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 2013 Drucksache 18/3474 . . . . . . . . . . . . . . . 13758 D b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Sechster Erfahrungsbericht der Bundesregierung über die Durchfüh- rung des Stammzellgesetzes Drucksache 18/4900 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 A c) Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschät- zung gemäß § 56a der Geschäftsordnung: Technikfolgenabschätzung (TA): Mo- derne Stromnetze als Schlüsselelement einer nachhaltigen Stromversorgung Drucksache 18/5948 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 A Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Antrag der Abgeordneten Dr . Frith- jof Schmidt, Claudia Roth (Augsburg), Omid Nouripour, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Interministerielle Zusam- menarbeit bei der Bewältigung der Fluchtkrise in Drittstaaten verbessern Drucksache 18/6772 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 B b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kot- ting-Uhl, Annalena Baerbock, Bärbel Höhn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Sicherheit hat Vorrang – Ohne Stand von Wissenschaft und Technik keine Inbetriebnahme von Schacht Konrad Drucksache 18/6773 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 B Tagesordnungspunkt IV: a)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelüber- sichten 249, 250, 251, 252, 253 und 254 zu Petitionen Drucksachen 18/6656, 18/6657, 18/6658, 18/6659, 18/6660, 18/6661 . . . . . . . . . . 13759 C Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . 13712 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Fi- nanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13712 B I .15 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und So- ziales Drucksachen 18/6111, 18/6124 . . . . . . . 13760 A Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13760 B Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . 13761 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13763 B Axel E . Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13764 D Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13766 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 13768 A Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . . 13769 C Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13771 D Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13772 D Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13774 A Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13775 C Mark Helfrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13776 B Dr . Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 13778 B I .16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Seni- oren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . 13779 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13779 B Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13780 D Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13782 C Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13783 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13785 A Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13785 C Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13785 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 III Dr . Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 13786 A Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13787 A Nadine Schön (St . Wendel) (CDU/CSU) . . . . 13788 C Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13790 C Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 13791 D Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 13792 D Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . . 13793 D Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13796 B Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13797 B I .17 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/6110, 18/6124 . . . . . . . 13799 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13799 D Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13801 B Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13803 B Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13804 D Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . 13805 D Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13807 D Dr . Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 13808 C Dr . Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . 13809 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13811 B Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13812 D Dr . Karin Thissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13814 C Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13815 D Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13817 B Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13818 B Ursula Schulte (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13819 A Rita Hagl-Kehl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13820 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13821 B Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 13823 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 13711 140. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. November 2015 Beginn: 9 .01 Uhr
  • folderAnlagen
    Rita Hagl-Kehl (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 13823 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 26 .11 .2015 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Ehrmann, Siegmund SPD 26 .11 .2015 Ernstberger, Petra SPD 26 .11 .2015 Hartmann, Sebastian SPD 26 .11 .2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 26 .11 .2015 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 26 .11 .2015 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lagosky, Uwe CDU/CSU 26 .11 .2015 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 26 .11 .2015 Pronold, Florian SPD 26 .11 .2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Schnieder, Patrick CDU/CSU 26 .11 .2015 Spinrath, Norbert SPD 26 .11 .2015 Strässer, Christoph SPD 26 .11 .2015 Veit, Rüdiger SPD 26 .11 .2015 Warken, Nina CDU/CSU 26 .11 .2015 Wicklein, Andrea SPD 26 .11 .2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 140. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 09 Wirtschaft und Energie EPL 15 Gesundheit TOP III Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP IV Abschließende Beratungen ohne Aussprache EPL 11 Arbeit und Soziales EPL 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend EPL 10 Ernährung und Landwirtschaft Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Katja Mast


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Kolleginnen

    und Kollegen! Meine sehr verehrten Damen und Herren!
    Da auch Kassandra nie Antworten auf ihre immer wie-
    derkehrenden Rufe bekommen hat, bekommt auch Frau
    Pothmer sie jetzt nicht .

    Brigitte Pothmer






    (A) (C)



    (B) (D)


    Es ist richtig, dass wir in Deutschland mit viel Leiden-
    schaft darüber diskutieren, wie wir Flüchtlinge integrie-
    ren können . Allerdings dürfen wir aus meiner Sicht bei
    aller Leidenschaft nicht vergessen, dass wir auch viele
    Menschen in den Blick nehmen müssen, deren Leben wir
    heute auch verbessern müssen . Wir dürfen die, die dazu-
    kommen, nicht gegen die ausspielen, die schon hier sind .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Wir sind im Jahrhundert der Integration . Dieses Jahr-
    hundert der Integration hat in dem Haushalt, über den wir
    gerade diskutieren, nämlich dem des Bundesarbeitsmi-
    nisteriums von Andrea Nahles, einen großen Stellenwert
    bekommen . Insgesamt setzen wir mit 1,9 Milliarden Euro
    zusätzlich für die Unterbringung und Versorgung von
    Flüchtlingen und deren Vermittlung in Arbeit deutliche
    politische Signale . 800 Millionen Euro davon sind für
    aktive Arbeitsmarktpolitik, das heißt für den Erwerb von
    berufsbezogenen Sprachkenntnissen, für die Förderung
    von Ausbildung, für die Integration durch Arbeit und na-
    türlich auch für die Qualifizierung. Ich finde, das ist erst
    einmal ein gutes Signal im Jahrhundert der Integration .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Allerdings ist Integration aus meiner Sicht und für die
    Sozialdemokratische Partei und Fraktion nicht die einzi-
    ge Jahrhundertaufgabe . Wir sehen, dass es in Zeiten des
    Wandels auch die Jahrhundertaufgabe gibt, das Kernver-
    sprechen der sozialen Marktwirtschaft immer wieder zu
    erneuern . Es geht nämlich darum, dass wir für jede und
    jeden – so sage ich es immer ganz gern –, die morgens
    aufstehen, dann arbeiten gehen und ordentlich ihre Steu-
    ern zahlen, auch etwas tun . Wir müssen dafür sorgen,
    dass dieses Versprechen gilt: dass, wer mitmacht, auch
    am sozialen Sicherungssystem teilhat und dass es für die,
    die morgens aufstehen, gerecht und fair zugeht .

    Deshalb ist klar, dass wir, allen Unkenrufen zum
    Trotz, Forderungen, die immer wieder auch aus den po-
    litischen Reihen erhoben werden, eine Absage erteilen:
    Es gibt keine Absenkung des Mindestlohns für Arbeit-
    nehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland jedweder
    Herkunft .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Aber klar ist auch, dass diejenigen, die morgens auf-
    stehen und arbeiten gehen, ein Recht darauf haben, dass
    wir das, was wir in der Koalition verabredet haben, näm-
    lich die Regulierung von Leiharbeit und Werkverträgen,
    erstens zügig umsetzen, und zwar im Kabinett und im
    Parlament, und dass wir zweitens Wort halten bei dem,
    was wir gemeinsam im Koalitionsvertrag dazu vereinbart
    haben .


    (Beifall bei der SPD)


    Für uns von der SPD ist klar: Wir wollen viel mehr als
    das, was in dem Koalitionsvertrag steht .


    (Sabine Weiss [Wesel I] [CDU/CSU]: Eben! – Weiterer Zuruf von der CDU/CSU: Das ist ja das Problem!)


    Es ist ja auch in Ordnung, dass wir das wollen . Die Leute
    sollen auch wissen, dass Sie das nicht wollen. Das finde
    ich völlig in Ordnung . Aber ich appelliere schon an mei-
    ne Kolleginnen und Kollegen von der CDU/CSU: Zu-
    rückfallen dürfen wir nicht .


    (Beifall bei der SPD)


    Wenn ich mich an Forderungen aus Ihren Reihen er-
    innere, die besagen, der Koalitionsvertrag sei nicht mehr
    auf der Höhe der Zeit – womit man eigentlich sagen will:
    keine Regulierung von Leiharbeit und Werkverträgen,
    sondern alles lassen, wie es ist –, dann sage ich: Nein .
    Denn wenn mein Satz vom Anfang stimmt, dass dieje-
    nigen, die neu hierherkommen, und diejenigen, die hier
    leben, nicht gegeneinander ausgespielt werden dürfen,
    dann müssten wir bei diesen Themen mit Blick für die
    Menschen, die die Leistungsträger der Gesellschaft sind,
    sogar noch mehr machen .


    (Beifall bei der SPD)


    Wir wenden uns immer wieder zu Recht der Frage zu:
    Wie sieht es mit den Menschen aus, die langzeitarbeits-
    los sind? Was machen wir? Mit diesem Haushalt zeigt
    die Koalition: Wir legen wieder 350 Millionen Euro zur
    aktiven Vermittlung von Langzeitarbeitslosen in Jobs
    obendrauf . Allein diese Zahl zeigt schon: Da wird etwas
    getan . Zusätzlich werden 150 Millionen Euro auf die
    Jobcenter verteilt . Das heißt, vor Ort kommen insgesamt
    500 Millionen Euro mehr an .

    Natürlich ringen wir in der Koalition immer wieder
    darum: Reicht das denn aus? Aus meiner Sicht reicht es
    nicht aus, insbesondere nicht bei den Verwaltungskosten
    der Jobcenter . Deshalb führen wir immer wieder sehr en-
    gagierte Debatten, ob wir in dieser Regierungskonstella-
    tion nicht doch noch zum Passiv-Aktiv-Tausch kommen .


    (Beifall bei der SPD)


    Als Vorbild nehme ich da gern die sozialdemokrati-
    sche Arbeitsministerin von Baden-Württemberg, Katrin
    Altpeter, die dort gezeigt hat, wie das funktioniert .

    Nur wenn wir gemeinsam darangehen und sagen: „Es
    gibt Gruppen, denen wir uns mehr zuwenden müssen“,
    können wir es hinbekommen, die unterschiedlichen
    Gruppen am Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft nicht
    gegeneinander auszuspielen . Ich glaube, das ist die wich-
    tige Botschaft des Haushalts des BMAS .

    Zum Schluss kommend, will ich sagen: Nur wenn wir
    uns zusammen anstrengen, nur wenn wir uns anstrengen,
    niemanden gegen andere auszuspielen, wenn vielmehr
    alle merken: „Wir strengen uns dafür an, dass sich ihr
    konkretes Leben in Deutschland verbessert“, dann halten
    wir Deutschland zusammen . Das ist unser aller Aufgabe
    in den heutigen Zeiten .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Als nächster Redner spricht Stephan Stracke von der

CDU/CSU-Fraktion .


(Beifall bei der CDU/CSU)


Katja Mast






(A) (C)



(B) (D)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Stephan Stracke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Heute sind deutlich mehr als 43 Millionen Men-
    schen erwerbstätig . Wir verzeichnen ein Allzeithoch bei
    der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung und
    den höchsten Stellenstand seit 15 Jahren – alles in allem
    eine hervorragende Lage am Arbeitsmarkt in Deutsch-
    land, besonders in Bayern .


    (Katja Mast [SPD]: Baden-Württemberg meinst du!)


    Die Wirtschaft blickt auch weiterhin optimistisch in
    die Zukunft . Das gilt auch für die Menschen . Sie wissen:
    Was der Wirtschaft nutzt, das nutzt auch ihnen selbst .
    Sichere Arbeitsplätze, mehr Geld in der Lohntüte und
    stabile Preise, all das tut den Menschen gut und den Fa-
    milien ebenso . Gute Arbeitsmarktpolitik bedeutet immer
    auch gute Sozialpolitik . Dieser Zweiklang zeichnet diese
    Koalition aus, gerade dann, wenn sie unionsgeführt ist .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir sind, wie ich meine, richtig erfolgreich, weil wir die
    Menschen im Blick behalten, und so wollen wir es auch
    in Zukunft halten .

    Auf diesen Erfolgen dürfen wir uns sicherlich nicht
    ausruhen . Wir erleben aktuell die größte Flüchtlingskri-
    se seit dem Zweiten Weltkrieg . Jeden Tag kommen über
    7 000 Menschen zu uns nach Deutschland, insbesondere
    an den bayerischen Grenzen; das entspricht jeden Tag der
    Einwohnerzahl einer Kleinstadt . Das zeigt, vor welchen
    Herausforderungen wir insgesamt stehen, insbesondere
    für den deutschen Arbeitsmarkt . Allein in Bayern be-
    treuen die Arbeitsagenturen und Jobcenter derzeit rund
    16 000 Flüchtlinge, Tendenz stark steigend .

    Nach der Aussage des Instituts für Arbeitsmarkt- und
    Berufsforschung sind die Flüchtlinge, die aktuell zu
    uns kommen, deutlich schlechter qualifiziert als andere
    Migrantengruppen . Über 80 Prozent derer, die im er-
    werbsfähigen Alter zu uns kommen, haben keine formale
    Qualifikation. Die Aussicht, schnell eine Beschäftigung
    zu finden, dürfte daher für die übergroße Mehrheit der
    anerkannten Flüchtlinge gering sein, so der ernüchternde
    Befund der Wirtschaftsweisen in ihrem aktuellen Jah-
    resgutachten . Wir müssen uns darauf einstellen, dass im
    nächsten Jahr bis zu 430 000 Flüchtlinge Grundsicherung
    beziehen werden . Das ist ein starker Anstieg, der auch in
    den Folgejahren anhalten wird . Die Integration in Aus-
    bildung und Arbeit ist und bleibt unser zentrales Thema .
    Wir wollen, dass diejenigen Flüchtlinge, die dauerhaft
    hierbleiben können, ein selbstbestimmtes Leben führen
    können, und zwar ohne Transferleistungen des Staates .

    Dabei dürfen wir auch die heutigen langzeitarbeitslo-
    sen Menschen in unserem Land nicht aus dem Blick ver-
    lieren; sie dürfen nicht auf der Strecke bleiben . Deshalb
    ist nicht Verharmlosung das Gebot der Stunde, sondern
    eine realistische Analyse dessen, was auf uns zukommt
    und wie die Herausforderungen in den Griff zu bekom-
    men sind . Vor diesem Hintergrund bin ich erleichtert,
    dass auch in Nürnberg die Realität Einzug gehalten hat
    und dass die Flüchtlingskrise als das gesehen wird, was
    sie ist: in erster Linie als Krise, die zu bewältigen ist .

    Es geht nicht darum, dass bedingt durch die Migrati-
    on, wie es Herr Weise einst ausdrückte, in Deutschland
    künftig weniger ältere graue Herren durch die Gegend
    laufen und langsam mit dem Auto auf der Autobahn he-
    rumfahren – das war meines Erachtens vollkommen de-
    platziert und neben der Sache –; vielmehr geht es darum,
    dass wir Flüchtlinge passgenau unterstützen durch Integ-
    rations- und Förderketten . Genau dies tun wir .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Spracherwerb, Kompetenzfeststellung, Qualifizie-
    rung, ganzheitliche Betreuung und Wertevermittlung,
    das sind die wesentlichen Bausteine einer gelingenden
    Integration . Bayern zeigt, wie es geht . Mit einem ganzen
    Bündel an Maßnahmen setzt Bayern beispielgebend bei
    den ankommenden Kindern und Jugendlichen an, indem
    sie die Sprache lernen und die Grundwerte für das Leben
    in Deutschland kennenlernen .

    Das erfolgt zunächst in Übergangsklassen durch
    Sprachförderangebote der Grund- und Mittelschulen
    sowie in Berufsintegrationsklassen der Berufsschulen .
    Gerade die Berufsintegrationsklassen leisten unglaublich
    viel . Zweijährig, in Vollzeit verbinden sie Spracherwerb
    mit gezielter Berufsvorbereitung . Dies trifft auf viel Zu-
    stimmung der Wirtschaft, aber auch der Flüchtlingsorga-
    nisationen .

    Bayern zeigt, wie es mit pragmatischen Lösungen für
    die Menschen geht . Deswegen freut es mich, dass es in
    Bayern einen engen Schulterschluss der Partner am Ar-
    beitsmarkt gibt: Wirtschaft, Bundesagentur für Arbeit
    und Staatsregierung ziehen an einem Strang . „Keiner
    darf verloren gehen“, das ist das Motto . Die Mittel dafür
    heißen Spracherwerb, Qualifizieren und umfassend Be-
    treuen . Die Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur
    für Arbeit nimmt allein 45 Millionen Euro für das nächs-
    te Jahr in die Hand für berufssprachlichen Deutschunter-
    richt mit anschließender Berufsorientierung, mit Prakti-
    ka, gegebenenfalls ergänzt durch assistierte Ausbildung
    oder ausbildungsbegleitende Hilfen. Ich finde, das ist
    vorbildlich .

    Aber: Ohne eine Begrenzung der aktuellen Zuwan-
    derungszahlen werden wir an unsere Grenzen kom-
    men – trotz größter Anstrengungen, trotz immensen
    Mitteleinsatzes . Deshalb ist es richtig, die Zuwanderung
    zu begrenzen . Wir sollten uns an all das halten, was wir
    gemeinsam in dieser Koalition ausgemacht haben .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die Aufstockung des Einzelplans 11 ist in dem Um-
    fang, wie sie vorgenommen wird, sicherlich erforderlich .
    Der größte Ausgabenblock des Bundes, 40 Prozent der
    Gesamtausgaben, ist im Haushalt des BMAS vereint .
    Wir geben hier insgesamt zusätzlich 2,6 Milliarden Euro
    aus . Davon entfallen 1,9 Milliarden Euro auf Ausgaben
    im Zusammenhang mit der gestiegenen Flüchtlingszahl .
    Ich bin sehr gespannt, wie lange diese Zahlen tatsächlich
    gelten werden . Wir fahren in diesem Bereich derzeit si-
    cherlich auf Sicht .

    Da die Integration der Flüchtlinge auf dem Arbeits-
    markt in den Orten bewältigt werden muss, in denen sie
    sich tatsächlich befinden, muss das zusätzlich erforderli-






    (A) (C)



    (B) (D)


    che Geld dorthin fließen, wo die Arbeit anfällt. Das heißt,
    die zusätzlichen Mittel für die Jobcenter im Jahr 2016
    dürfen nicht auf der Grundlage der bisherigen Verteil-
    logik verteilt werden, weil diese in keiner Weise den
    Flüchtlingszugängen Rechnung trägt .

    Es muss der Grundsatz gelten: Jeder Flüchtling muss
    uns gleich viel wert sein und die gleichen Chancen auf
    Teilhabe haben – egal ob er sich in Berlin befindet oder
    im Bayerischen Wald .


    (Dr . Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Im Wald?)


    Ich hoffe, dass dieser Ansatz beherzigt wird und auch
    vonseiten des Bundesministeriums für Arbeit und Sozia-
    les aufgegriffen wird . Das ist nur fair; insbesondere ist es
    fair gegenüber den betroffenen Menschen .

    Angesichts der Situation dürfen wir keine weiteren
    Experimente auf dem Arbeitsmarkt machen . Der Min-
    destlohn hat sich aufgrund des guten konjunkturellen
    Umfelds bislang nicht als massiver Einschnitt dargestellt .


    (Ewald Schurer [SPD]: Im Gegenteil, im Gegenteil! Wirtschaftsförderung! Mehr Kaufkraft! Mehr Konsum!)


    Es ist jetzt allerdings zu früh für eine seriöse Bewertung
    der Wirkungen des Mindestlohns . So haben es jedenfalls
    die Wirtschaftsweisen in ihrem aktuellen Jahresgutach-
    ten dargelegt . Ich warne vor zu großem Optimismus .
    Wir müssen hier die Entwicklungen genau in den Blick
    nehmen . Wir haben noch viele ungeklärte Fragen, ins-
    besondere auch was Abgrenzungen angeht, was die Ar-
    beitgeberhaftung angeht . Überall da besteht noch Hand-
    lungsbedarf .

    Umso genauer gilt es jetzt bei der Reform der Zeit-
    arbeit und der Werkverträge hinzuschauen . Von Frau
    Nahles wurde in der letzten Woche ein Referentenent-
    wurf zur Regulierung der Zeitarbeit und der Werkverträ-
    ge vorgelegt . Ich erachte ihn als nicht zustimmungsfähig .


    (Bernd Rützel [SPD]: Oh!)


    Er geht in den entscheidenden Teilen weit über den Koa-
    litionsvertrag hinaus, schafft neue Bürokratie und konter-
    kariert die Aufgabenteilung und Spezialisierung .


    (Dr . Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Wenn es in die richtige Richtung geht, können Sie sich doch freuen! Dann kann man doch zustimmen!)


    Deswegen bin ich dankbar, dass die Kanzlerin auf dem
    Arbeitgebertag klargestellt hat, dass das Gesetz in dieser
    Form nicht kommt .


    (Dr . Carola Reimann [SPD]: Wir sind der Bundestag und nicht der Arbeitgebertag!)


    Wir müssen darauf achten, dass wir bei der Zeitar-
    beit Spielräume für tarifgebundene Unternehmen lassen .
    Beim Werkvertrag müssen wir darauf achten, dass wir
    nicht zu Vermutungstatbeständen und Kriterien kommen,
    die insgesamt als praxisfremd anzusehen sind .

    All das zeigt: Wir haben viel vor . Wir haben viel vor
    bei der Beteiligung von Menschen im Rentenalter; es

    geht um längeres Arbeiten . Wir haben viel vor, was das
    Bundesteilhabegesetz angeht . Ich freue mich auf die im
    nächsten Jahr auf uns zukommenden Aufgaben . Wir wer-
    den diese mit der gleichen Begeisterung angehen, wie
    wir es bislang gemacht haben – für gute Arbeit, für mehr
    Chancen, für die Menschen in diesem Land .

    Herzliches Dankeschön .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Dr . Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Aber sehr begeistert haben Sie nicht gesprochen! Die Begeisterung hat man jetzt nicht gehört!)