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ID1814007000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/140 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 140. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. November 2015 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Heinz-Joachim Barchmann und Alois Karl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 A Wahl von Herrn Michael Reiffenstuel und Herrn Ansgar Hollah als Mitglieder des Stif- tungsrates der „Stiftung Flucht, Vertrei- bung, Versöhnung“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 A Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 B Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 13711 D Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . 13712 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Fi- nanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13712 B I .13 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/6109, 18/6124 . . . . . . . 13712 B Dr . Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 13712 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13713 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13714 D Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13716 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 13718 C Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13720 A Dr . Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13721 C Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13723 D Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . 13725 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13727 B Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13728 A Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 13731 A Barbara Lanzinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13732 B Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13734 A Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13734 D Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13736 B Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13736 D Jan Metzler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13738 C I .14 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/6114, 18/6124 . . . . . . . 13740 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13740 B Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 13741 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13743 D Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 13745 A Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13747 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13748 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015II Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13750 B Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13752 A Michael Hennrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13753 B Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13755 B Dietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13757 A Tagesordnungspunkt III: a) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Bericht der Bundesregierung über den Stand von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit und über das Unfall- und Berufskrankheiten- geschehen in der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 2013 Drucksache 18/3474 . . . . . . . . . . . . . . . 13758 D b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Sechster Erfahrungsbericht der Bundesregierung über die Durchfüh- rung des Stammzellgesetzes Drucksache 18/4900 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 A c) Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschät- zung gemäß § 56a der Geschäftsordnung: Technikfolgenabschätzung (TA): Mo- derne Stromnetze als Schlüsselelement einer nachhaltigen Stromversorgung Drucksache 18/5948 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 A Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Antrag der Abgeordneten Dr . Frith- jof Schmidt, Claudia Roth (Augsburg), Omid Nouripour, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Interministerielle Zusam- menarbeit bei der Bewältigung der Fluchtkrise in Drittstaaten verbessern Drucksache 18/6772 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 B b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kot- ting-Uhl, Annalena Baerbock, Bärbel Höhn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Sicherheit hat Vorrang – Ohne Stand von Wissenschaft und Technik keine Inbetriebnahme von Schacht Konrad Drucksache 18/6773 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 B Tagesordnungspunkt IV: a)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelüber- sichten 249, 250, 251, 252, 253 und 254 zu Petitionen Drucksachen 18/6656, 18/6657, 18/6658, 18/6659, 18/6660, 18/6661 . . . . . . . . . . 13759 C Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . 13712 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Fi- nanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13712 B I .15 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und So- ziales Drucksachen 18/6111, 18/6124 . . . . . . . 13760 A Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13760 B Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . 13761 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13763 B Axel E . Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13764 D Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13766 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 13768 A Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . . 13769 C Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13771 D Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13772 D Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13774 A Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13775 C Mark Helfrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13776 B Dr . Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 13778 B I .16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Seni- oren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . 13779 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13779 B Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13780 D Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13782 C Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13783 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13785 A Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13785 C Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13785 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 III Dr . Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 13786 A Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13787 A Nadine Schön (St . Wendel) (CDU/CSU) . . . . 13788 C Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13790 C Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 13791 D Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 13792 D Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . . 13793 D Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13796 B Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13797 B I .17 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/6110, 18/6124 . . . . . . . 13799 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13799 D Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13801 B Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13803 B Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13804 D Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . 13805 D Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13807 D Dr . Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 13808 C Dr . Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . 13809 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13811 B Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13812 D Dr . Karin Thissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13814 C Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13815 D Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13817 B Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13818 B Ursula Schulte (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13819 A Rita Hagl-Kehl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13820 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13821 B Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 13823 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 13711 140. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. November 2015 Beginn: 9 .01 Uhr
  • folderAnlagen
    Rita Hagl-Kehl (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 13823 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 26 .11 .2015 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Ehrmann, Siegmund SPD 26 .11 .2015 Ernstberger, Petra SPD 26 .11 .2015 Hartmann, Sebastian SPD 26 .11 .2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 26 .11 .2015 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 26 .11 .2015 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lagosky, Uwe CDU/CSU 26 .11 .2015 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 26 .11 .2015 Pronold, Florian SPD 26 .11 .2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Schnieder, Patrick CDU/CSU 26 .11 .2015 Spinrath, Norbert SPD 26 .11 .2015 Strässer, Christoph SPD 26 .11 .2015 Veit, Rüdiger SPD 26 .11 .2015 Warken, Nina CDU/CSU 26 .11 .2015 Wicklein, Andrea SPD 26 .11 .2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 140. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 09 Wirtschaft und Energie EPL 15 Gesundheit TOP III Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP IV Abschließende Beratungen ohne Aussprache EPL 11 Arbeit und Soziales EPL 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend EPL 10 Ernährung und Landwirtschaft Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Vielen Dank . – Als nächste Rednerin hat für die Bun-

    desregierung die Bundesministerin Andrea Nahles das
    Wort .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Andrea Nahles, Bundesministerin für Arbeit und So-
    ziales:

    Frau Präsidentin! Meine lieben Kolleginnen und Kol-
    legen! Uns allen ist bewusst: Wir stehen vor einer großen
    Herausforderung, vor wichtigen Fragen: Wer kann als

    Flüchtling bei uns bleiben? Wie organisieren und verbes-
    sern wir die Verfahren, die das klären? Wie schaffen wir
    es, dass wir die, die bei uns bleiben, rasch integrieren und
    in Arbeit bringen?

    Wir haben bereits vieles auf den Weg gebracht, damit
    die Verfahren zur Aufnahme zügig und reibungslos lau-
    fen können . Erste Erfolge sind auch schon da . Die Zahl
    der vom BAMF getroffenen Entscheidungen zum Bei-
    spiel ist im November im Vergleich zum September um
    60 Prozent gestiegen . Im Durchschnitt sind es jetzt 1 600
    pro Tag . Aber es bleibt noch viel zu tun, und das merken
    Sie auch an diesem Einzelplan 11, liebe Kolleginnen und
    Kollegen .

    Fast 2 Milliarden Euro sollen zusätzlich zur Verfü-
    gung stehen, damit die Menschen, die vor Terror und Ge-
    walt fliehen, bei uns Fuß fassen können, Deutsch lernen,
    eine Ausbildung machen oder eine Arbeit finden, selbst
    für sich sorgen können . Das ist das Ziel .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Ich danke an dieser Stelle allen für die gute Zusammen-
    arbeit und die Unterstützung dafür, dass wir die finanziel-
    len Mehrbedarfe jetzt im Haushalt mit Mitteln unterlegen
    können, besonders unseren Berichterstatterinnen und Be-
    richterstattern, den Kolleginnen und Kollegen im Fach-
    und vor allem im Haushaltsausschuss .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich will mit allen
    Mitteln verhindern, dass aus Enttäuschung Radikalisie-
    rung entsteht und der Rückzug aus der Gesellschaft . Und
    ich will, dass auch die, die sich hier schon lange um Ar-
    beit bemühen, sich nicht abgehängt fühlen, sondern eine
    neue Chance bekommen . Darum bündeln wir unsere An-
    strengungen für die Flüchtlinge mit denen für Langzeit-
    arbeitslose und richten unseren ganzen Einsatz darauf,
    ihnen allen einen Neustart zu ermöglichen .

    „Neustart in Deutschland“, und zwar für alle – die, die
    neu hinzukommen, und die, die schon lange nach Arbeit
    suchen –, diese Initiative habe ich vor wenigen Wochen
    in NRW vorgestellt . Warum in Nordrhein-Westfalen?
    Dort werden die meisten Flüchtlinge aufgenommen, und
    dort haben die Städte bedauerlicherweise einen sehr ho-
    hen, verfestigten Anteil von Langzeitarbeitslosen . Dort
    kommt beides zusammen .

    Wenn wir zu schnellen Entscheidungen über die Asyl-
    anträge kommen, heißt das, dass diejenigen, die bei uns
    bleiben können, auch als Arbeitslose gezählt werden,
    dass wir mehr Geld für die Grundsicherung brauchen,
    und das weist der Einzelplan 11 auch aus .


    (Karl Schiewerling [CDU/CSU]: Das war auch notwendig!)


    Aber, meine Damen und Herren, Hartz IV soll für nie-
    manden in Deutschland eine Dauerlösung sein .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Ich will, dass die Menschen, die zu uns kommen, bald
    für sich selbst sorgen können . Darum richten wir alle An-

    Dr. Gesine Lötzsch






    (A) (C)



    (B) (D)


    strengungen darauf, sie schnell in den Arbeitsmarkt zu
    integrieren .

    Über die Hälfte der Asylantragsteller sind unter
    25 Jahre alt. Wir müssen sie zügig in eine berufliche Aus-
    bildung bringen, damit ihr Neustart hier gelingt . Andere
    haben schon eine Ausbildung und Erfahrung im Beruf .
    Trotzdem können sie nicht sofort ihren Platz in unserem
    hochspezialisierten deutschen Arbeitsmarkt finden. Aber
    oft genügt eben schon, dass sie Deutsch lernen und ihr
    Wissen und Können in einem Anerkennungsverfahren
    geprüft wird . Am schnellsten können wir Flüchtlinge mit
    Berufsausbildung oder einem Hochschulabschluss inte-
    grieren; denn die Nachfrage nach Fachkräften ist unge-
    brochen hoch . Wir haben 1 Million offene Stellen, und
    in manchen Berufen und Regionen werden Fachkräfte
    händeringend gesucht .

    Also geht es darum, schon in der Erstaufnahmeeinrich-
    tung die Qualifikationen zu erfassen und die Flüchtlinge
    mit guter Bleibeperspektive so schnell wie möglich mit
    den zuständigen Stellen für die Anerkennung der Qualifi-
    kationen zusammenzubringen . Ich habe mir das in Köln
    vor Ort angeschaut und an einigen der Bewerbungsge-
    spräche, wenn man das so nennen will, teilgenommen .
    Ich kann Ihnen nur empfehlen, das auch zu tun . Schauen
    Sie sich das ruhig einmal an; das ist eine wichtige Erfah-
    rung . Da wird vor Ort eine sehr gute Arbeit gemacht von
    der BA in den Aufnahmeeinrichtungen .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Sooft und wo immer es geht – das halte ich wirklich
    für einen zentralen Punkt –, wollen wir berufsbezogene
    Deutschkurse mit der täglichen Erfahrung im Betrieb ver-
    binden . Ich möchte nicht, dass wir aus berufsbezogenen
    Sprachkursen vor allem ein Beschulungsprogramm ma-
    chen, sondern ich möchte die Kombination aus Praktika
    und Deutschkurs, aus ausbildungs- und berufsbegleiten-
    den Angeboten und Deutschkurs, aus Jobs und Deutsch-
    kurs . Wir müssen es von Anfang an zusammenbringen:
    Anpassungsqualifizierung und Arbeitsvermittlung und
    Deutschkurs müssen eine Einheit bilden . Ich glaube, dass
    es so auch für die Flüchtlinge am leichtesten ist, weil sie
    dann schon Kontakt in den Betrieben bekommen und
    auch Verständnis dafür gewinnen, wie unsere Arbeitswelt
    hier in Deutschland überhaupt funktioniert . Ich glaube
    auch, dass sie so schneller Deutsch lernen können, weil
    es gleich anwendungsbezogen ist .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Das muss aus meiner Sicht zusammenkommen . Ich freue
    mich – im Übrigen verbinde ich das auch mit einem Dank
    an die deutschen Unternehmen – über die Unterstützung,
    die ich für dieses Konzept gefunden habe: Angebote, die
    Bereitschaft, das umzusetzen, und ganz konkrete Hilfe .
    Wir sind da in einem sehr guten Dialog .

    Wir stellen in diesem Etat sehr viel mehr Geld für
    Deutschkurse zur Verfügung, sowohl im Etat von Herrn
    de Maizière, also dem Etat des Bundesinnenministeri-
    ums – für die Integrationskurse –, als auch für die be-
    rufsbezogene Sprachförderung, die wir über die BA an-
    bieten . Knapp 300 Millionen Euro – und damit fünfmal

    so viel wie ursprünglich geplant – werden hier für den
    nächsten Haushalt zur Verfügung gestellt .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Auch für die Anerkennung der Qualifikationen ver-
    stärken wir die Mittel, beispielsweise für das Netzwerk
    IQ, weil es ganz wichtig ist . Außerdem, Kolleginnen und
    Kollegen, erhöhen wir auch die Mittel für die Arbeit der
    Jobcenter . Mehr als eine halbe Milliarde Euro steht hier
    zusätzlich zur Verfügung . Mir ist wichtig, dass wir auch
    für die Menschen, die hier Arbeit suchen, die nötigen
    Mittel bereitstellen . So werden auch im nächsten Jahr
    den Jobcentern zusätzlich 350 Millionen Euro Ausgabe-
    reste zur Verfügung stehen .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Die Jobcenter – ich denke, das muss allen klar sein –
    stehen in den nächsten Monaten und Jahren vor einer
    sehr großen Aufgabe . Ich betone: Es werden nicht nur
    Monate, sondern Jahre sein .


    (Axel E . Fischer [Karlsruhe-Land] [CDU/ CSU]: So ist es!)


    Deshalb ist es wichtig, dass wir sie von unnötiger Büro-
    kratie befreien .


    (Axel E . Fischer [Karlsruhe-Land] [CDU/ CSU]: Sehr richtig!)


    Deswegen werde ich jetzt die Reform des SGB II zur
    Rechtsvereinfachung auf den Weg bringen . Es gab da
    einige, die da die Handbremse angezogen hatten . Die ha-
    ben wir lösen können, so hoffe ich . Unnötige Bescheide
    wegfallen zu lassen, Anrechnungsregeln und Verfahren
    zu vereinfachen – das ist jetzt, gerade in dieser Situati-
    on, in der die Belastungen bei den Jobcentern zunehmen,
    eine der wichtigen Weichenstellungen, die wir vorneh-
    men .

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, es ist niemandem
    geholfen – nicht den Jobcentern, nicht denen, die wir in
    Arbeit bringen wollen –, wenn Menschen gegeneinander
    ausgespielt werden .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Deswegen sage ich hier ganz klar: Der Mindestlohn gilt
    für alle, egal welchen Pass jemand mitbringt .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


    Und eine weitere Sache ist mir wichtig: Wir dürfen
    auch die Menschen in unserem Land nicht vergessen, die
    keine Flüchtlinge sind .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Deshalb müssen wir das, was wir zugesagt haben, auch
    einhalten, zum Beispiel bei Leiharbeit und Werkverträ-
    gen . Ich habe mich gefreut, dass die Kanzlerin vorgestern
    ihre Unterstützung noch einmal deutlich gemacht hat .


    (Brigitte Pothmer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Na ja! Das ist eine eigenwillige Interpretation!)


    Bundesministerin Andrea Nahles






    (A) (C)



    (B) (D)


    Ja, das ist wichtig und richtig . Die Leiharbeit muss raus
    aus der Grauzone, aus der Schmuddelecke . Wir brauchen
    sie für die Flexibilität unserer Wirtschaft; davon bin ich
    fest überzeugt . Aber dann muss sie auch vernünftig ge-
    regelt werden . Deshalb haben wir im Koalitionsvertrag
    eine klare Vereinbarung: Nach 9 Monaten gibt es glei-
    chen Lohn, und nach 18 Monaten muss derjenige in dem
    Betrieb, in dem er eingesetzt wird, fest eingestellt wer-
    den . Ich sage aber auch ganz klar: Wo es einen Tarifver-
    trag gibt, da kann auch mehr Flexibilität möglich sein .
    Tarifpartnerschaft schafft mehr Flexibilität. Tarifflucht
    wollen wir allerdings verhindern . Das ist die Grundidee,
    die hinter diesem Gesetzentwurf steht .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Und bei den Werksverträgen werden wir Abgren-
    zungskriterien festlegen gegenüber Scheinselbstständig-
    keit auf der einen und Scheinwerkverträgen auf der ande-
    ren Seite . Das ist längst gängige Rechtsprechung . Diese
    Kriterien übernehmen wir jetzt. Wir kodifizieren das im
    BGB; denn bisher gibt es zwar Rechtsanwälten Arbeit,
    aber es belastet nur die Gerichte und führt zu Streit . Wir
    wollen das verhindern und die gängige Praxis der Recht-
    sprechung zu geltendem Recht machen .

    Es ist schlicht falsch, wenn behauptet wird, wie in die-
    ser Woche auf dem Arbeitgebertag, dass jedes einzelne
    Kriterium ein K .o .-Kriterium für Werkverträge sei . Nein,
    entscheidend ist die Gesamtbetrachtung . Kolleginnen
    und Kollegen, weder wird ein bestellter Klempner zum
    Angestellten, noch beschränken wir die Tarifautonomie
    auf drei Monate . Das ist vollkommener Unsinn . Das wis-
    sen diejenigen auch, die das behaupten, weil ich mit ih-
    nen lange darüber geredet habe .


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg . Dr . Matthias Zimmer [CDU/CSU])


    Diejenigen legen dagegen wirklich die Axt an die Tari-
    fautonomie, die Werkverträge als Deckmantel für Lohn-
    dumping nutzen . Das allerdings wollen wir nicht;


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    denn das höhlt die Tarifautonomie aus . Wir haben in der
    Bundesregierung eine klare Linie: Wir wollen die Tarif-
    autonomie stärken . Das haben wir bei der Tarifeinheit
    gemacht, und das machen wir auch bei Leiharbeit und
    Werkverträgen .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Als nächste Rednerin hat Ekin Deligöz von der Frak-

tion Bündnis 90/Die Grünen das Wort .


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ekin Deligöz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Frau Ministerin, die Beratungen zu diesem Etat waren
    bis zum Schluss in Bewegung . Das lag an zwei Aspekten .
    Zum einen hatten wir jede Menge Schätztitel, die wir im-
    mer wieder aktualisieren mussten, und zum anderen lag

    es an den Flüchtlingsfragen . Ich danke an dieser Stelle
    der Mitberichterstatterin und den Mitberichterstattern,
    aber auch Ihrem Haus, Frau Ministerin . Wir haben Sie,
    wie ich glaube, ganz schön in Atem gehalten . Wir hatten
    drei sehr ausführliche Berichterstattergespräche, die auch
    sehr intensiv verlaufen sind . An dieser Stelle vielen Dank
    für die gute Kooperation .

    Worüber reden wir? Wir reden über einen Etatansatz
    von knapp 130 Milliarden Euro; insgesamt liegen wir
    damit um 4,5 Milliarden Euro über dem Etatansatz für
    2015 . Das teilt sich auf die größten Titel auf: 34,5 Mil-
    liarden Euro für den Bereich Arbeitsmarkt und 93 Mil-
    liarden Euro für den Bereich Rente . Bei beiden Titeln
    muss man feststellen: Die Ansätze für diese Titel werden
    in den nächsten Jahren eher steigen als sinken . Ich denke,
    dass wir uns diesen Bereich in Zukunft noch einmal sys-
    tematischer anschauen müssen .

    Ja, in der Tat, den Schwerpunkt der Debatte bildete
    die Flüchtlingspolitik und da die essenzielle Frage, wie
    wir es schaffen, dass die Flüchtlinge, die hierherkom-
    men, nach ihrer Anerkennung möglichst schnell auf dem
    Arbeits- und Qualifizierungsmarkt integriert werden. Wir
    mussten aber – und dazu sind wir geradezu verpflichtet –
    immer wieder darauf schauen, dass wir die Menschen
    nicht aus dem Auge verlieren, die in diesem Land eben-
    falls Unterstützung brauchen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg . Sabine Zimmermann [Zwickau] [DIE LINKE])


    Ich stelle an dieser Stelle auch fest: Diese Aspekte –
    also sowohl das Thema Flüchtlinge als auch der andere
    Aspekt – waren bei den letzten Etatplanungen noch nicht
    so richtig auf dem Schirm . Die Zahlen waren sehr niedrig
    angesetzt . Wir sind immer von Annahmen ausgegangen,
    die sehr niedrig lagen . Jetzt stellen wir fest – das ist gut
    so –: Das alles ist nicht zum Nulltarif zu haben . Es ist gut,
    dass Sie das machen; zwar kommt das alles ein bisschen
    zu spät, aber besser spät als gar nicht . Die Ansätze für Ar-
    beitslosengeld II, Kosten der Unterkunft und Sprachkur-
    se werden erhöht; auch Sie haben schon gesagt, dass es
    da Aufstockungen gibt . Es gibt aber zwei große, riskante
    Schwachstellen . Ich will sie Ihnen jetzt auch nennen .

    Erstens: Ihre Berechnungen . Sie gehen von sehr ge-
    wagten Annahmen aus .


    (Dr . Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Das stimmt!)


    Ich gebe Ihnen ein paar Beispiele . Sie sagen: In der
    Grundgesamtheit rechnen wir mit 800 000 Flüchtlingen .
    Das dürfte doch wohl eher der untere Wert sein . Es ist
    schon spannend, was geschieht, wenn die Zahl doch ein
    bisschen höher ausfällt .

    Zugleich gehen Sie dabei davon aus, dass nur gerin-
    ger Familiennachzug stattfindet. Das ist ein Fehler; denn
    natürlich haben auch die Frauen und gerade die jungen
    Menschen, die nachkommen, Ansprüche .

    Außerdem gehen Sie davon aus – das ist wirklich sehr
    waghalsig –, dass die Verbleibsrate beim SGB-II-Bezug
    bereits im Jahr 2016 bei 65 Prozent liegen wird . Das ist

    Bundesministerin Andrea Nahles






    (A) (C)



    (B) (D)


    zu niedrig . Es gibt übrigens auch keinerlei Hinweise, die
    die Ansetzung dieses Wertes rechtfertigen . Das heißt, da
    werden noch im kommenden Jahr – damit müssen wir
    rechnen – zusätzliche Kosten auf uns zukommen .


    (Axel E . Fischer [Karlsruhe-Land] [CDU/ CSU]: Nicht zwingend!)


    Die zweite große Schwachstelle ist: Die Jobcenter
    sind jetzt schon unterfinanziert. Die Art und Weise der
    Finanzierung erinnert an eine Einbahnstraße: Sie schich-
    ten Eingliederungsmittel in den Verwaltungsbereich um .
    Der Bedarf an Mitteln im Verwaltungsbereich ist aber
    auch jenseits der Flüchtlingsbedarfe vorhanden .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Jetzt sagen Sie: Die haben Geld eingespart, das können
    sie jetzt einbehalten . Damit tue ich doch etwas Gutes . –
    Nein! Wir brauchen frisches, zusätzliches Geld . Aber Sie
    stellen es nicht in den Haushalt ein .


    (Dr . Martin Rosemann [SPD]: Es gibt jedes Jahr zusätzliches Geld! – Axel E . Fischer [Karlsruhe-Land] [CDU/CSU]: Natürlich stellen wir zusätzliches Geld bereit!)


    Dass Sie in diesem Bereich tricksen und das Geld hin
    und her schieben, macht es, ehrlich gesagt, auch nicht
    viel besser .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr . Martin Rosemann [SPD]: Jedes Jahr zusätzlich!)


    Das Schlimme ist aber, dass man bei den ganzen Be-
    ratungen immer wieder feststellen musste: Eigentlich
    orientieren Sie sich nicht wirklich an den Bedarfen, son-
    dern viel eher an einem vorgegebenen Finanzrahmen .
    Und dann wird der Rest irgendwie zurechtgestrickt . Das
    wird uns auf die Füße fallen . Das Schlimmste daran ist –
    das haben die letzten zwölf Monate gezeigt –: Wenn
    sich etwas an den Sachverhalten ändert, sind Sie nicht
    in der Lage, schnell darauf einzugehen und zu reagieren .
    Das macht es auch für die einzelnen Institutionen sehr
    schwierig, all die guten Vorhaben, die Sie hier vorgestellt
    haben, umzusetzen; denn sie werden auf halber Strecke
    alleingelassen und können sich nicht auf die Finanzie-
    rung vonseiten Ihres Hauses verlassen . Am Ende sind
    dann aber die Menschen verlassen, die die Unterstützung
    in Anspruch nehmen müssen, weil sie darauf angewiesen
    sind .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Axel E . Fischer [Karlsruhe-Land] [CDU/ CSU]: Die finanziellen Vorkehrungen sind getroffen!)


    Es gibt aber auch andere Punkte, bei denen Sie hinter-
    herhinken . Ich will sie kurz erwähnen; denn wir haben
    diesbezüglich im Verfahren dezidierte Anträge gestellt,
    die leider allesamt abgelehnt worden sind .

    Das Thema Altersarmut findet bei Ihnen nicht statt. Es
    ist aber ein Thema, das existiert, das auf uns zukommt .
    Wir haben die Garantierente vorgeschlagen . Ich hätte
    mich gefreut, wenn von Ihnen eine Alternative bzw . ein

    anderer Vorschlag gekommen wäre; aber Sie schweigen
    sich da aus, Sie sitzen das aus .


    (Dr . Martin Rosemann [SPD]: Lesen Sie doch den Koalitionsvertrag!)


    Das Thema ist aber aktuell; das ist keine Zukunftsfrage .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Das Thema Langzeitarbeitslosigkeit . Ja, wir brauchen
    da mehr Gegenmaßnahmen . Wir brauchen den sozialen
    Arbeitsmarkt, wir brauchen einen Passiv-Aktiv-Transfer .
    Sie haben hierzu nicht einmal ein Modellprogramm ent-
    wickelt . Wenn Sie davon reden, dass nicht nur für Flücht-
    linge, sondern auch für alle anderen etwas getan werden
    muss, kann ich Ihnen nur sagen: Hier ist der Punkt, an
    dem Sie ansetzen und aktiv werden müssen . Das tun Sie
    aber nicht . Sie sitzen das aus . Das ist bedauerlich, gerade
    für die Menschen, die davon betroffen sind .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Und nicht zuletzt das Thema Regelsatzerhöhung . Hier
    geht es um eine angemessene Existenzsicherung . Wir hö-
    ren da leider nichts von Ihnen .

    Mut, Plan und Verlässlichkeit – das wären die drei
    Anforderungen an Ihren Haushaltsplan . Mit diesem Etat
    werden Sie diesen Anforderungen aber nicht gerecht,
    Frau Ministerin .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)