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ID1814005500

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    Plenarprotokoll 18/140 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 140. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. November 2015 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Heinz-Joachim Barchmann und Alois Karl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 A Wahl von Herrn Michael Reiffenstuel und Herrn Ansgar Hollah als Mitglieder des Stif- tungsrates der „Stiftung Flucht, Vertrei- bung, Versöhnung“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 A Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 B Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 13711 D Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . 13712 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Fi- nanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13712 B I .13 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/6109, 18/6124 . . . . . . . 13712 B Dr . Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 13712 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13713 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13714 D Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13716 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 13718 C Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13720 A Dr . Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13721 C Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13723 D Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . 13725 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13727 B Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13728 A Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 13731 A Barbara Lanzinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13732 B Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13734 A Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13734 D Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13736 B Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13736 D Jan Metzler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13738 C I .14 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/6114, 18/6124 . . . . . . . 13740 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13740 B Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 13741 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13743 D Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 13745 A Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13747 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13748 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015II Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13750 B Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13752 A Michael Hennrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13753 B Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13755 B Dietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13757 A Tagesordnungspunkt III: a) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Bericht der Bundesregierung über den Stand von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit und über das Unfall- und Berufskrankheiten- geschehen in der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 2013 Drucksache 18/3474 . . . . . . . . . . . . . . . 13758 D b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Sechster Erfahrungsbericht der Bundesregierung über die Durchfüh- rung des Stammzellgesetzes Drucksache 18/4900 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 A c) Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschät- zung gemäß § 56a der Geschäftsordnung: Technikfolgenabschätzung (TA): Mo- derne Stromnetze als Schlüsselelement einer nachhaltigen Stromversorgung Drucksache 18/5948 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 A Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Antrag der Abgeordneten Dr . Frith- jof Schmidt, Claudia Roth (Augsburg), Omid Nouripour, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Interministerielle Zusam- menarbeit bei der Bewältigung der Fluchtkrise in Drittstaaten verbessern Drucksache 18/6772 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 B b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kot- ting-Uhl, Annalena Baerbock, Bärbel Höhn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Sicherheit hat Vorrang – Ohne Stand von Wissenschaft und Technik keine Inbetriebnahme von Schacht Konrad Drucksache 18/6773 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 B Tagesordnungspunkt IV: a)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelüber- sichten 249, 250, 251, 252, 253 und 254 zu Petitionen Drucksachen 18/6656, 18/6657, 18/6658, 18/6659, 18/6660, 18/6661 . . . . . . . . . . 13759 C Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . 13712 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Fi- nanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13712 B I .15 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und So- ziales Drucksachen 18/6111, 18/6124 . . . . . . . 13760 A Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13760 B Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . 13761 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13763 B Axel E . Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13764 D Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13766 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 13768 A Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . . 13769 C Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13771 D Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13772 D Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13774 A Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13775 C Mark Helfrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13776 B Dr . Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 13778 B I .16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Seni- oren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . 13779 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13779 B Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13780 D Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13782 C Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13783 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13785 A Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13785 C Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13785 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 III Dr . Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 13786 A Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13787 A Nadine Schön (St . Wendel) (CDU/CSU) . . . . 13788 C Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13790 C Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 13791 D Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 13792 D Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . . 13793 D Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13796 B Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13797 B I .17 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/6110, 18/6124 . . . . . . . 13799 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13799 D Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13801 B Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13803 B Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13804 D Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . 13805 D Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13807 D Dr . Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 13808 C Dr . Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . 13809 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13811 B Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13812 D Dr . Karin Thissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13814 C Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13815 D Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13817 B Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13818 B Ursula Schulte (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13819 A Rita Hagl-Kehl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13820 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13821 B Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 13823 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 13711 140. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. November 2015 Beginn: 9 .01 Uhr
  • folderAnlagen
    Rita Hagl-Kehl (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 13823 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 26 .11 .2015 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Ehrmann, Siegmund SPD 26 .11 .2015 Ernstberger, Petra SPD 26 .11 .2015 Hartmann, Sebastian SPD 26 .11 .2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 26 .11 .2015 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 26 .11 .2015 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lagosky, Uwe CDU/CSU 26 .11 .2015 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 26 .11 .2015 Pronold, Florian SPD 26 .11 .2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Schnieder, Patrick CDU/CSU 26 .11 .2015 Spinrath, Norbert SPD 26 .11 .2015 Strässer, Christoph SPD 26 .11 .2015 Veit, Rüdiger SPD 26 .11 .2015 Warken, Nina CDU/CSU 26 .11 .2015 Wicklein, Andrea SPD 26 .11 .2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 140. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 09 Wirtschaft und Energie EPL 15 Gesundheit TOP III Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP IV Abschließende Beratungen ohne Aussprache EPL 11 Arbeit und Soziales EPL 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend EPL 10 Ernährung und Landwirtschaft Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Harald Weinberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Vielen Dank, Frau Präsidentin . – Liebe Kolleginnen

    und Kollegen! Liebe Menschen auf der Tribüne! Ich
    muss, obwohl es von meiner kurzen Redezeit abgeht,

    Dr. Georg Nüßlein






    (A) (C)



    (B) (D)


    kurz etwas dazu sagen, was Sie, Herr Nüßlein, zum The-
    ma Gesundheitsversorgung von Flüchtlingen gesagt ha-
    ben . Die Gesundheitsversorgung von Menschen ist ein
    Menschenrecht, und es ist nicht einzuschränken .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der Abg . Mechthild Rawert [SPD])


    Das System der Behandlungsscheine ist mit diesem Men-
    schenrecht nicht vereinbar . Es ist bürokratisch, es ist teu-
    rer, und es führt dazu, dass Leute, die eine Behandlung
    brauchen, keine Behandlung bekommen . Das führt zu
    Folgekosten, zur Chronifizierung von Krankheiten, weil
    Fachfremde darüber entscheiden, wer einer Behandlung
    bedarf und wer keine Behandlung bekommen soll . Das
    hat bereits zu gravierenden Fehlentscheidungen geführt .
    Wir müssen in der Tat davon wegkommen und die Ein-
    führung der Gesundheitskarte voranbringen .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Jetzt aber zum Haushalt . Schon die ganze Woche fei-
    ern Sie hier die schwarze Null, wie einst das goldene
    Kalb gefeiert wurde – kein Blick nach links oder rechts,
    nur Starren auf die schwarze Null, kein Blick darauf, wie
    die Infrastruktur dieser Gesellschaft auf Verschleiß fährt .
    Das gilt übrigens auch für den Krankenhausbereich, in
    dem es einen Investitionsstau von über 50 Milliarden
    Euro gibt . Sie verlieren kein Wort darüber, in welche
    Taschen Sie greifen, um das Ziel der schwarzen Null zu
    erreichen . Sie betreiben – und das nicht nur im Gesund-
    heitsbereich, aber dort sehr systematisch – eine Haus-
    haltssanierung auf Kosten der Beitragszahlerinnen und
    -zahler .

    Ja, ich weiß: Sie haben den Bundeszuschuss zur GKV,
    den Sie in den letzten Jahren drastisch heruntergefahren
    haben, um den Haushalt zu sanieren, jetzt wieder auf
    14 Milliarden Euro angehoben . Im Wahljahr 2017 wird
    er sogar auf 14,5 Milliarden Euro steigen . Sie feiern sich
    also dafür, dass Sie eine Kürzung zurückgenommen ha-
    ben . Welch eine grandiose Leistung!


    (Beifall bei der LINKEN)


    Nun ist der Bundeszuschuss kein Almosen; er ist be-
    gründet . Er ist damit begründet, dass mit ihm gesamt-
    gesellschaftliche Aufgaben der Gesundheitsversorgung
    finanziert werden sollen. Dazu zählt zum Beispiel die
    beitragsfreie Mitversicherung von nicht erwerbstäti-
    gen Ehegatten, Lebenspartnern, Kindern und Jugend-
    lichen oder die Beitragsfreiheit während Mutterschutz
    und Elternzeit . Die Kassen rechnen da Kosten von fast
    34 Milliarden Euro zusammen – mehr als das Doppelte
    von dem, was jetzt eingestellt wurde . Aber auch, wenn
    man die Rechnung der Kassen anzweifelt – was ich nicht
    tue –, ist festzuhalten: Schon im Jahre 2010 hielt man
    sogar 15,7 Milliarden Euro Bundeszuschuss für notwen-
    dig . Seitdem sind die allgemeinen Gesundheitsausgaben
    um mehr als 25 Prozent, also um mehr als ein Viertel,
    gestiegen . Also müsste der Bundeszuschuss ebenfalls um
    mindestens 25 Prozent ansteigen, also mindestens auf
    17,5 Milliarden Euro im Jahr 2016 und auf 18 Milliarden
    Euro im Jahr 2017 .

    Dass er das nicht tut, bedeutet zweierlei: Erstens . Die
    Festlegung des Bundeszuschusses ist willkürlich, an kei-
    ne Regel gebunden, außer vielleicht, Herrn Schäuble zu
    erfreuen . Es wird dringend Zeit, dass man über eine Re-
    gelbindung des Bundeszuschusses nachdenkt und sie auf
    den Weg bringt .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Zweitens bedeutet das, dass die genannten gesamtge-
    sellschaftlichen Aufgaben zu einem übergroßen Teil von
    den Versicherten aus ihren Beitragsmitteln bezahlt wer-
    den, und das ist nicht in Ordnung .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Damit aber nicht genug . Sie haben in gleich drei Ge-
    setzen Ausgabenposten vorgesehen, die sachfremd aus
    Beitragsmitteln der Versicherten finanziert werden sol-
    len, obwohl es sich zweifelsfrei um gesamtgesellschaft-
    liche Aufgaben handelt . Das betrifft das Versorgungs-
    stärkungsgesetz und dort den Innovationsfonds . Für
    innovative Versorgungsformen und begleitende Versor-
    gungsforschung sollen 300 Millionen Euro bereitgestellt
    werden . Schön, dass es den gibt, eine gute Sache! Das
    kommt hoffentlich allen zugute und sollte daher auch
    von allen – also aus Steuermitteln – finanziert werden
    und nicht nur von den Beitragszahlern .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Präventionsgesetz: Hier ist insbesondere die sach-
    fremde Finanzierung der Bundeszentrale für gesundheit-
    liche Aufklärung zu kritisieren . Ob deren Kampagnen
    nun gut sind oder nicht, darüber kann man streiten . Ganz
    sicher sind sie schon der Sache nach nicht auf die Versi-
    chertengemeinschaft zu reduzieren und folglich gesamt-
    gesellschaftlich aus Steuermitteln zu finanzieren.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Schließlich das Krankenhausstrukturgesetz: Auch
    über den Strukturfonds, der über den Gesundheitsfonds
    ebenfalls aus Beitragsmitteln finanziert wird, kann man
    unterschiedlicher Meinung sein . Er soll dazu dienen,
    Überkapazitäten im Krankenhaussektor durch Umwand-
    lung in andere Einrichtungsformen abzubauen . Mit an-
    deren Worten: Er soll dazu dienen, Krankenhäuser zu
    schließen, was ihm auch den despektierlichen Bei- oder
    Spitznamen „Abwrackprämie“ eingebracht hat . Interes-
    sant ist dabei, dass das Gesetz hier eine Kofinanzierung
    durch die Länder vorsieht; das – nur am Rande – tut un-
    ser Änderungsantrag zur Investitionsförderung im Kran-
    kenhausbereich auch, wird aber von der Mehrheit dieses
    Hauses – leider – immer abgelehnt . Es handelt sich aber
    um eine Art Investitionsförderung des Bundes für die
    Bundesländer, nur eben aus der Kasse der Beitragszahler .
    Da gehen 500 Millionen Euro raus, und das ist nicht in
    Ordnung .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Rechnen wir zusammen, so stellen wir fest, dass sich das
    auf mehrere Milliarden Euro summiert .

    Nach der faktischen Abschaffung der paritätischen Fi-
    nanzierung schauen die Arbeitgeber dem relativ gelassen

    Harald Weinberg






    (A) (C)



    (B) (D)


    zu; denn ihr Beitragsanteil ist auf 7,3 Prozent eingefroren .
    Zahlen muss die Zeche der Beitragszahler allein – mittels
    Zusatzbeiträgen, und die steigen bekanntlich von durch-
    schnittlich 0,9 Prozent im Jahre 2015 auf 1,1 Prozent im
    nächsten Jahr . Das hört sich nicht so gewaltig an, wenn
    man es in Prozent ausdrückt, aber 0,9 Prozent Zusatz-
    beitrag bedeuten 11,8 Milliarden Euro und 1,1 Prozent
    rund 14,5 Milliarden Euro . Das ist schon eine ordentli-
    che Summe, die den Beitragszahlern einfach zusätzlich
    aufgebürdet wird . Das wird 2017 nicht aufhören, son-
    dern weitergehen . Das heizt gleichzeitig den Wettbewerb
    zwischen den Kassen an, der schon jetzt merkwürdige
    Blüten treibt . Das Ganze, liebe SPD – also der Griff in
    die Kassen und die Abschaffung der Parität –, geschieht
    mit Ihrer gefälligen Zustimmung . Erklären Sie das ein-
    mal Ihren Wählerinnen und Wählern! Oder umgekehrt:
    Es erklärt, warum Sie bei den Umfragen nicht aus dem
    25-Prozent-Verließ herauskommen .


    (Beifall bei der LINKEN – Dagmar Ziegler [SPD]: Wie viel Prozent hatten Sie noch mal?)


    Ich kann Ihnen nur raten: Bewegen Sie sich, bevor es
    zu spät ist – am besten durch die gemeinsame Einfüh-
    rung einer solidarischen Bürgerinnen- und Bürgerversi-
    cherung!


    (Beifall bei der LINKEN)


    Unsere Änderungsanträge sind gut und sind gegenfi-
    nanziert .



Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Kommen Sie bitte zum Schluss, Herr Kollege Wein-

berg .


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Harald Weinberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Letzter Satz: Sie werden leider wie jedes Jahr über-

    wiegend ungelesen abgelehnt werden . Das ist aber nicht
    schlimm; denn sie sind ja nicht für Sie geschrieben, son-
    dern damit die Menschen in diesem Land sehen, dass es
    eine Alternative gibt .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der LINKEN – Dagmar Ziegler [SPD]: Wie viel hatten Sie noch mal bei der Wahl?)