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ID1814005100

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/140 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 140. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. November 2015 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Heinz-Joachim Barchmann und Alois Karl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 A Wahl von Herrn Michael Reiffenstuel und Herrn Ansgar Hollah als Mitglieder des Stif- tungsrates der „Stiftung Flucht, Vertrei- bung, Versöhnung“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 A Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13711 B Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 13711 D Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . 13712 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Fi- nanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13712 B I .13 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/6109, 18/6124 . . . . . . . 13712 B Dr . Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 13712 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13713 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13714 D Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13716 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 13718 C Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13720 A Dr . Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13721 C Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13723 D Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . 13725 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13727 B Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13728 A Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 13731 A Barbara Lanzinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13732 B Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13734 A Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13734 D Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13736 B Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13736 D Jan Metzler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13738 C I .14 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/6114, 18/6124 . . . . . . . 13740 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13740 B Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 13741 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13743 D Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 13745 A Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13747 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13748 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015II Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13750 B Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13752 A Michael Hennrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13753 B Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13755 B Dietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13757 A Tagesordnungspunkt III: a) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Bericht der Bundesregierung über den Stand von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit und über das Unfall- und Berufskrankheiten- geschehen in der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 2013 Drucksache 18/3474 . . . . . . . . . . . . . . . 13758 D b) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Sechster Erfahrungsbericht der Bundesregierung über die Durchfüh- rung des Stammzellgesetzes Drucksache 18/4900 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 A c) Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschät- zung gemäß § 56a der Geschäftsordnung: Technikfolgenabschätzung (TA): Mo- derne Stromnetze als Schlüsselelement einer nachhaltigen Stromversorgung Drucksache 18/5948 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 A Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Antrag der Abgeordneten Dr . Frith- jof Schmidt, Claudia Roth (Augsburg), Omid Nouripour, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Interministerielle Zusam- menarbeit bei der Bewältigung der Fluchtkrise in Drittstaaten verbessern Drucksache 18/6772 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 B b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kot- ting-Uhl, Annalena Baerbock, Bärbel Höhn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Sicherheit hat Vorrang – Ohne Stand von Wissenschaft und Technik keine Inbetriebnahme von Schacht Konrad Drucksache 18/6773 . . . . . . . . . . . . . . . 13759 B Tagesordnungspunkt IV: a)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelüber- sichten 249, 250, 251, 252, 253 und 254 zu Petitionen Drucksachen 18/6656, 18/6657, 18/6658, 18/6659, 18/6660, 18/6661 . . . . . . . . . . 13759 C Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . 13712 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Fi- nanzplan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13712 B I .15 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und So- ziales Drucksachen 18/6111, 18/6124 . . . . . . . 13760 A Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13760 B Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . 13761 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13763 B Axel E . Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13764 D Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13766 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 13768 A Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . . 13769 C Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13771 D Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13772 D Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13774 A Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13775 C Mark Helfrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13776 B Dr . Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 13778 B I .16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Seni- oren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . 13779 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13779 B Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13780 D Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13782 C Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13783 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13785 A Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13785 C Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13785 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 III Dr . Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 13786 A Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13787 A Nadine Schön (St . Wendel) (CDU/CSU) . . . . 13788 C Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13790 C Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 13791 D Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 13792 D Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . . 13793 D Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13796 B Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13797 B I .17 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/6110, 18/6124 . . . . . . . 13799 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13799 D Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 13801 B Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13803 B Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13804 D Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . 13805 D Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13807 D Dr . Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 13808 C Dr . Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . 13809 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13811 B Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13812 D Dr . Karin Thissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13814 C Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13815 D Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13817 B Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13818 B Ursula Schulte (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13819 A Rita Hagl-Kehl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13820 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13821 B Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 13823 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 13711 140. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. November 2015 Beginn: 9 .01 Uhr
  • folderAnlagen
    Rita Hagl-Kehl (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 13823 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 26 .11 .2015 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Ehrmann, Siegmund SPD 26 .11 .2015 Ernstberger, Petra SPD 26 .11 .2015 Hartmann, Sebastian SPD 26 .11 .2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 26 .11 .2015 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 26 .11 .2015 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lagosky, Uwe CDU/CSU 26 .11 .2015 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 26 .11 .2015 Pronold, Florian SPD 26 .11 .2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26 .11 .2015 Schnieder, Patrick CDU/CSU 26 .11 .2015 Spinrath, Norbert SPD 26 .11 .2015 Strässer, Christoph SPD 26 .11 .2015 Veit, Rüdiger SPD 26 .11 .2015 Warken, Nina CDU/CSU 26 .11 .2015 Wicklein, Andrea SPD 26 .11 .2015 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 140 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 26 . November 2015 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 140. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 09 Wirtschaft und Energie EPL 15 Gesundheit TOP III Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP IV Abschließende Beratungen ohne Aussprache EPL 11 Arbeit und Soziales EPL 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend EPL 10 Ernährung und Landwirtschaft Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Petra Hinz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren! Wenn wir
    hier heute über den Haushalt für das kommende Jahr
    beraten, dann müssen wir dies im Gesamtkontext der
    von der Großen Koalition beschlossenen Haushalte tun .
    So möchte ich auch den aktuellen Haushalt verstanden
    wissen . Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass wir,
    die Große Koalition, erneut einen Schwerpunkt auf die
    Gesundheitsvorsorge, insbesondere bei Kindern, gesetzt
    haben . Das, was wir für die Haushalte 2014 und 2015
    auf den Weg gebracht haben, ist eine Reihe von Maßnah-
    men, die wir auch in den kommenden Haushalten ent-
    sprechend fortsetzen werden .

    Wenn wir sozusagen das Buch der Haushalte für den
    Bereich Gesundheit aufschlagen, dann möchte ich ganz
    gern einmal die groben Eckdaten nennen . Wir verfügen
    eigentlich – da haben alle Kolleginnen und Kollegen, die
    bisher gesprochen haben, recht – über einen wesentlich
    größeren Haushalt – er umfasst 14,6 Milliarden Euro –,
    reden aber in der Tat nur über die 86 Millionen Euro, die
    für die gesamtpolitischen Maßnahmen zur Gesundheits-
    pflege zur Verfügung stehen.

    Im Vergleich zum Jahr 2015 verzeichnet der Einzel-
    plan einen Aufwuchs um 2,5 Milliarden Euro . Für die
    gesetzliche Krankenversicherung sind Ausgaben von
    14 Milliarden Euro vorgesehen . Wie zugesagt, werden
    die Ausgaben für die gesetzliche Krankenversicherung
    ab 2017 wieder dauerhaft bei 14,5 Milliarden Euro lie-
    gen .

    Eins möchte ich zu den neuen Strukturen im Haus-
    halt 2016 sagen – das ist für uns als Haushälter wichtig –:
    Wir waren die letzten Haushälter, die noch nicht mit neu-
    en Strukturen gearbeitet haben . Es gibt eine neue Sys-
    tematik . Viele Maßnahmen sind zusammengeführt wor-
    den . Für uns als Haushälter ist das sehr wichtig, weil wir
    dadurch einen besseren Überblick darüber bekommen
    haben, mit wie vielen Maßnahmen wir im Bereich der
    Gesundheit, der Pflege, der Prävention, unterwegs sind.

    Ein weiterer Punkt ist die Frage von Pflichtbeiträgen
    und freiwilligen Leistungen an die WHO; er ist gerade
    von meiner Kollegin Ekin Deligöz und auch von Minis-
    ter Gröhe angesprochen worden . Ich denke, wir sind da
    auf dem richtigen Weg . Wir haben das, worüber auch wir
    hier diskutiert haben, in einem ersten Schritt umgesetzt .
    Dass wir auch da besser mit einem anderen Ressort zu-
    sammenarbeiten, ist für uns keine neue Erkenntnis; denn

    „Gesundheit und Pflege“ ist einfach ein Querschnittsbe-
    reich . Sie haben gerade schon deutlich gemacht, dass wir
    mit der Familienministerin, aber auch mit der Ministerin
    für Arbeit und Soziales und dem Minister für wirtschaft-
    liche Zusammenarbeit und Entwicklung zusammenar-
    beiten .

    Kommen wir auf den Bereich gesamtpolitische Maß-
    nahmen zu sprechen, für den 86,4 Millionen Euro zur
    Verfügung stehen . Hier möchte ich einen ersten Schwer-
    punkt bei Prävention und Aufklärung sehen; dafür sind
    41,7 Millionen Euro veranschlagt . Man kann sagen: Das
    ist angesichts der Bedeutung der Prävention zu wenig .
    Wenn bereits Kinder aufgeklärt und gesund leben, dann
    werden sie mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit auch
    gesund älter . Insofern wird sich all das, was wir in die
    Kinder investieren, gerade im Gesundheitsbereich, mit
    ihrem Älterwerden für das Gesundheitssystem rechnen .

    An dieser Stelle sei zur Bundeszentrale für gesund-
    heitliche Aufklärung gesagt, dass die Behördenleitung
    gewechselt hat: Frau Heidrun Thaiss ist die neue Behör-
    denleiterin . Sie hat sich im Rahmen des Berichterstatter-
    gesprächs vorgestellt . In einem weiteren Gespräch hat sie
    noch einmal ihre Aufgaben dargelegt . Insbesondere hat
    sie klargestellt, vor welchen Herausforderungen wir im
    Zusammenhang mit dem Präventionsgesetz, welches am
    1 . Januar 2016 in Kraft treten wird, stehen .

    6 Millionen Euro werden wir wieder für die Organ-
    spendekampagne bereitstellen . Leider sind wir auch auf
    diesem Gebiet noch nicht so weitergekommen, wie wir
    es uns vorstellen könnten und wie es auch notwendig
    wäre . Für den Bereich der Durchimpfungsrate haben wir
    weiterhin 3 Millionen Euro eingeplant .

    Zu den Bereichen Aids- und Drogenaufklärung . Ich
    möchte unserer Drogenbeauftragten noch einmal ein
    herzliches Dankeschön für ihr Engagement sagen . Die-
    ses Dankeschön gilt aber nicht nur der Drogenbeauf-
    tragten, sondern allen Kolleginnen und Kollegen, die in
    der Gesundheitspolitik arbeiten . Wir müssen vor allem
    die Aufklärung über die Gefahren des Drogenkonsums
    und der Infektionskrankheiten stärken . Man soll es nicht
    glauben: Trotz der umfangreichen Aufklärung, trotz der
    Bewusstseinsarbeit steigen die entsprechenden Zahlen
    immer wieder an . Wenn man das feststellt, wundert man
    sich schon sehr .

    Ein Thema liegt mir besonders am Herzen – entspre-
    chende Vorschläge waren die ersten, die wir in die Bera-
    tungen über die Haushalte 2014 und 2015 eingebracht ha-
    ben –: die Frage der Kindergesundheit, insbesondere im
    Hinblick auf Prävention und Rehabilitation . Wir haben
    gemeinsam lange über das Präventionsgesetz diskutiert .
    Wir haben Anhörungen durchgeführt, und wir haben es
    fachlich und inhaltlich diskutiert . Darüber hinaus habe
    ich vor Ort, in ganz unterschiedlichen Bundesländern,
    mit Vertretern verschiedener Einrichtungen und Instituti-
    onen gesprochen . Sie haben mir eine Frage gestellt: Was
    ist mit denen, die noch nicht in den Bereich der Präventi-
    on gehören? Was ist mit den Kindern, die auch noch nicht
    in den Bereich der Rehabilitation gehören, für die wir
    aber im Vorfeld eine ganze Menge leisten müssen, damit

    Ekin Deligöz






    (A) (C)



    (B) (D)


    sie gar nicht erst Leistungen nach dem SGB V brauchen,
    damit ihnen bei ihrer Übergewichtigkeit geholfen wird?

    Nun sprechen wir in dem Bereich von Perzentilen
    und von BMI-Werten – und dies bei Kindern . Wir ha-
    ben hier 90-Prozent- und 97-Prozent-Perzentile . Das
    bedeutet: 90 Prozent oder 97 Prozent der Kinder sind
    nicht übergewichtig, und 10 Prozent oder 3 Prozent sind
    übergewichtig oder fettleibig . Das heißt, diese Kinder
    werden mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit über-
    gewichtige Erwachsene . Hier wäre eine Rehamaßnah-
    me angezeigt . Aber was passiert mit denen, die nicht in
    diese Bereiche fallen? Können wir Kinder tatsächlich in
    Perzentile einteilen? Wollen wir schon Kinder mit einem
    Body-Mass-Index versehen? Sollten wir das nicht an-
    ders sehen? Wenn wir Kindern in den Familien, in den
    Schulen – Stichwort „Klasse2000“ – das Bewusstsein da-
    für stärken, dass sie besondere Menschen sind, dass sie
    Selbstvertrauen haben können, dass sie Stärken haben,
    dass sie Erfolge haben, dann wird sie das mit Sicherheit
    vor einer Übergewichtigkeit oder vielleicht sogar Fettlei-
    bigkeit bewahren .

    Ich habe hier einen besonderen Schwerpunkt gesetzt,
    weil ich hier den Schlüssel für das Problem sehe . Wenn
    Kinder wohlgeraten, wenn Kinder, ich sage mal, behütet
    werden – nicht im Sinne davon, dass man sie permanent
    beschützt –, wenn Kindern ein Selbstbewusstsein mit-
    gegeben wird, dann werden diese Kinder auch gesunde
    Erwachsene werden .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir haben weitere Schwerpunkte gesetzt: im Bereich
    der Modellvorhaben, gerade auch im Bereich der Res-
    sortforschung . Hier reden wir über den „Masterplan Me-
    dizinstudium 2020“, über den Ausbau der Versorgungs-
    forschung, über Strategien zur Bekämpfung von Krebs .
    Ja, das ist ein Thema, das immer und immer wieder auf
    der Tagesordnung steht . Es ist dringend erforderlich, dass
    wir dabei zu Erfolgen kommen .

    Zum Pflegebedürftigkeitsbegriff. Es ist gerade schon
    angesprochen worden, was dort auf den Weg gebracht
    wird und vor welchen Herausforderungen wir insgesamt
    noch stehen. Dabei geht es um die, die gepflegt werden,
    aber auch um die, die pflegen. Da sind wir mit dem Fa-
    milienministerium, denke ich, auf einem sehr guten Weg .

    Auch ein anderes Thema habe ich gerade schon ange-
    sprochen: sexuell übertragbare Krankheiten . Man soll es
    nicht glauben: Die Zahl geht leider nicht zurück, aber sie
    ist zumindest konstant .

    Ich möchte noch ein Thema ansprechen, und zwar die
    Aspekte der Migration und Integration im deutschen Ge-
    sundheitswesen . Anfang des Jahres hat unsere Staatsmi-
    nisterin zur Unterzeichnung der Charta der Vielfalt ins
    Kanzleramt eingeladen . Es war eine großartige Veran-
    staltung . Sehr viele Vertreter waren dort anwesend, auch
    Kolleginnen und Kollegen aus dem Gesundheitsbereich .
    Dort haben wir verabredet, dass wir für diesen Bereich
    einen Titel schaffen und Geld zur Verfügung stellen wer-
    den . Das haben wir mit diesem Haushalt umgesetzt .

    Jetzt kann man sagen: Diese 500 000 Euro sind nur
    ein Feigenblatt . – Aber: Wir sind seit dem Gipfel dabei,

    gemeinsam ein Konzept zu erarbeiten . Ich gehe davon
    aus, dass wir bei zukünftigen Haushalten – ich denke an
    2016/2017 – über einen weiteren Aufwuchs sprechen
    werden .

    Das Thema Flüchtlinge hat sich in diesen Haushalts-
    beratungen wie ein roter Faden durch die Beratung al-
    ler Etats gezogen . Genau so muss es auch verstanden
    werden: Es ist eine Gesamtaufgabe aller Bereiche, des
    gesamten Hauses . Es geht nicht um eine besondere The-
    menstellung eines einzelnen Bereichs .

    Ich bin sehr froh, Herr Minister Gröhe, dass Sie ge-
    rade die Schwangeren, die Kinder und Jugendlichen
    erwähnt haben . Diese haben sich nicht einfach auf eine
    Reise gemacht, sondern sie haben Schreckliches erlitten,
    um aus einer Kriegsregion zu entkommen und in ein si-
    cheres Land zu gelangen . Unabhängig davon, inwieweit
    die Gesetzesverfahren abgeschlossen sind und inwieweit
    sie in Kraft sind, müssen wir den Flüchtenden helfen,
    insbesondere den Schwangeren, den Kindern, den Trau-
    matisierten . Hieran werden wir in enger Abstimmung mit
    dem Familienministerium gemeinsam arbeiten .

    Zum Thema Behinderte . Da ist einmal die Frage der
    Behinderten grundsätzlich . Es sind besondere Krank-
    heitsmerkmale, die Behinderte haben . Ich habe in der
    ersten Lesung darauf aufmerksam gemacht, auch vor
    dem Hintergrund der Erfahrungen mit den Special Olym-
    pics, vor welchen Herausforderungen die behinderten
    Menschen insgesamt stehen . Noch viel mehr gilt das für
    die, die auf der Flucht sind . Deshalb dürfen wir die Be-
    hinderten, die auf der Flucht sind, auf keinen Fall aus
    dem Auge verlieren .

    Ich möchte mich bei allen, die dazu beitragen, dass
    unser Gesundheitswesen bestmöglich funktioniert, und
    bei allen Vertretern der Wohlfahrtsverbände, die sich
    in unterschiedlichen Bereichen, ob hauptamtlich oder
    ehrenamtlich, engagieren, ganz herzlich bedanken . Ich
    bedanke mich insbesondere bei meinen Kolleginnen und
    Kollegen im Gesundheitsausschuss, im Fachbereich, für
    die großartige Unterstützung, für den Zuspruch, für jede
    Hilfestellung, die gegeben wird, damit wir im Haushalts-
    ausschuss das umsetzen können, was dort inhaltlich die
    ganze Zeit über diskutiert wird . Ich möchte nicht ver-
    säumen, mich beim Ministerium ganz herzlich für die
    Zuarbeit zu bedanken . Meine Mitberichterstatterin Ekin
    Deligöz hat Sie ja gerade schon in den höchsten Tönen
    gelobt . Ich kann mich dem Lob nur anschließen . Ich
    möchte mich beim Bundesfinanzministerium und beim
    Bundesrechnungshof bedanken, aber auch noch einmal
    bei meinen Kolleginnen und Kollegen . Insbesondere
    bedanke ich mich ganz herzlich bei meinen Mitbericht-
    erstatterinnen und Mitberichterstattern, dass sie mir die
    Zusammenarbeit ganz einfach machen . Vielen Dank für
    die geleistete Arbeit, aber auch schon einmal für die Ar-
    beit, die noch vor uns liegt .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Petra Hinz (Essen)







    (A) (C)



    (B) (D)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank . – Nächster Redner ist der Kollege

Dr . Georg Nüßlein, CDU/CSU-Fraktion .


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Georg Nüßlein


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Frau Präsidentin! Meine Damen! Meine Herren! Die

    Kollegin Hinz hat gerade – zu Recht, wie ich meine – die
    Flüchtlingsthematik als eine Querschnittsthematik be-
    schrieben . Dies trifft uns natürlich auch im Bereich der
    Gesundheitspolitik . Ich möchte vorab ganz klar festhal-
    ten: Es geht hier zuallererst um eine humanitäre Frage
    und erst dann um die Fragen von Euro und Cent, von
    Steuerung und Begrenzung,


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das wäre gut, wenn Sie das mal beherzigen!)


    aber natürlich auch um die Frage von Euro und Cent, so
    wie bei den gesetzlich Versicherten . Wenn ich sage: „Das
    Thema hat Relevanz für die Gesundheit“, dann möchte
    ich hier auf der einen Seite auf berechtigte Sorgen hin-
    weisen, auf der anderen Seite aber auch ganz klar sagen:
    Es geht nicht darum, unberechtigte Ressentiments zu we-
    cken . Flüchtlinge sind keine Seuchenbringer, überhaupt
    nicht .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


    Ganz im Gegenteil: Was solche Themen angeht, produ-
    zieren die deutschen Eltern, die ihre Kinder nicht impfen
    lassen, in dieser Hinsicht ganz andere Risiken; das muss
    man an der Stelle auch einmal deutlich sagen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Trotzdem gibt es natürlich Themen wie das der offe-
    nen Tbc, die uns umtreiben und die zeigen, wie wichtig
    es ist, auch aus gesundheitspolitischen Erwägungen die
    Residenzpflicht durchzusetzen.


    (Mechthild Rawert [SPD]: Untersuchungen sind wichtig! – Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die sind meist aus Rumänien!)


    Wir haben, was die Versorgung der Flüchtlinge angeht,
    als Bund das Notwendige getan, beispielsweise durch
    den Verzicht auf Mengenabschläge bei den Krankenhäu-
    sern, in denen Flüchtlinge behandelt werden, um nicht
    das Risiko einzugehen, dass denen, die viel machen, am
    Schluss viel abgezogen wird . Wir haben den Ländern die
    Gesundheitskarte als Option gegeben . Ich gebe offen zu,
    dass die Unionsfraktion hier durchaus skeptisch war auf-
    grund einer zu befürchtenden Anreizwirkung .


    (Hilde Mattheis [SPD]: Stimmt ja nicht! Das wisst ihr ja jetzt!)


    Aber wir wissen auch, dass an dieser Stelle am Schluss
    die Länder gefordert sind . Bei denen, die den öffentli-
    chen Gesundheitsdienst runtergefahren haben, rächt sich
    das jetzt . Die sind nämlich gerade in einer schwierigen

    Situation . Ich möchte all denjenigen Dank und Anerken-
    nung aussprechen, die sich im Gesundheitswesen um
    dieses angesichts von Sprachbarrieren und Krankheiten
    schwierige Thema kümmern .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich möchte ausdrücklich auch dem zuständigen Mi-
    nister Gerd Müller Unterstützung zusagen . Er hat recht
    mit dem Hinweis, dass Gesundheitsvorsorge schon in
    Flüchtlingscamps im syrischen Umfeld stattfinden muss.


    (Hilde Mattheis [SPD]: Die müssen erst mal was zu essen haben!)


    Da geht es darum, dass die Bedingungen nicht noch
    schwieriger werden, als sie ohnehin schon sind . Wir alle
    wissen mittlerweile, wie schnell uns so etwas dann auch
    hier in Deutschland trifft . Deshalb ist das das Gebot der
    Stunde .

    Nun hat die Kollegin Hinz auch die EU-Richtlinie ge-
    streift, die wir umsetzen sollen . Ich bin hier skeptisch;
    das gebe ich ganz offen zu . Diese Richtlinie ist drei Jahre
    alt . Wenn die Kommission diese Richtlinie aktualisieren
    würde, könnte sie einmal zeigen, wie nah sie am Thema
    dran ist . Uns in einer komplett anderen Lage eine alte
    Richtlinie auf den Tisch zu legen, ist kein gutes Zeugnis,
    das sie sich an dieser Stelle selber ausstellt .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich will Ihnen auch sagen, worum der Streit geht,
    der sich hier – auch in der Koalition – angedeutet hat .
    Die Definition von „schutzbedürftigen Personen“ ist zu
    weitgehend . Man hätte auch gleich „alle“ schreiben kön-
    nen . Wenn man „ältere Menschen“ und „Personen mit
    schweren körperlichen Erkrankungen“ einbezieht und
    dies unter Hinweis auf die Richtlinien des Gemeinsamen
    Bundesausschusses mit einer Beeinträchtigung der Le-
    bensqualität definiert, umfasst das zum Schluss alle Per-
    sonen, und diese hätten dann von Anfang an den gleichen
    Gesundheits- und Versicherungsschutz wie gesetzlich
    Versicherte .

    Wir wollen beim jetzigen Umfang des Asylbewer-
    berleistungsgesetzes bleiben . Am Anfang wollen wir die
    Leistungen auf das Notwendige beschränken . Der Minis-
    ter hat richtig gesagt, dass Leistungen für Schwangere
    beispielsweise bereits davon umfasst sind . Ich wehre
    mich deshalb dagegen, dass man mit Bildern arbeitet,
    die nicht der Realität entsprechen . Das erleben wir mo-
    mentan in den Medien . Dort werden die Schwangeren,
    die Mütter, die Kinder gezeigt . Aber die vielen jungen
    Männer, die das Bild eigentlich prägen, sieht man nicht .
    Auch hier wird mit genau diesen Themen operiert, dass
    wir Schwangeren nicht helfen . Das ist nicht der Fall . Das
    ist mit dem Asylbewerberleistungsgesetz erfasst .

    Es geht darum, den Leistungsumfang nicht ohne Not
    auszuweiten .


    (Mechthild Rawert [SPD]: Die Not ist aber da!)


    Ich halte es mit Blick auf die Anreizwirkung für richtig,
    aber auch mit Blick auf das, was die gesetzlich Versi-






    (A) (C)



    (B) (D)


    cherten, die arbeiten und ihre Beiträge zahlen, von uns
    erwarten. Ich sage Ihnen auch: Es werden finanziell noch
    etliche Dinge auf uns zukommen, über die man diskutie-
    ren muss . Ab 1 . Januar nächsten Jahres werden für Ar-
    beitslosengeld-II-Empfänger nur 90 Euro pauschal vom
    Staat einbezahlt . Wenn es so bleibt, werden die Kosten
    pro Leistungsempfänger bzw . Patient jedoch bei 250 bis
    300 Euro liegen .


    (Hilde Mattheis [SPD]: Das nennt man Solidarität!)


    Damit haben wir ein programmiertes Defizit in der Kran-
    kenversicherung,


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Durch Steuern ausgleichen!)


    wenn es uns im nächsten Jahr gelingt, was ein großer Er-
    folg wäre, 500 000 Flüchtlinge als arbeitsfähig zu quali-
    fizieren. Ich würde es mir wünschen. Aber das bedeutet
    für die gesetzliche Krankenversicherung ein Defizit von
    bis zu 1 Milliarde Euro jährlich .

    Das können wir so nicht hinnehmen . Hier gibt es
    Handlungsbedarf . Hierüber muss man reden . Die Ge-
    spräche zwischen dem Gesundheitsminister und dem
    BMAS finden statt. Ich weiß, dass am Ende nur die Frage
    zu beantworten ist, wer es denn zahlt: die Versicherten-
    gemeinschaft oder die Steuerzahler? Jedoch macht das
    insbesondere angesichts dessen, was in der Debatte an-
    geklungen ist, einen Unterschied .


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau! Das ist das Entscheidende!)


    Wir alle wissen, dass nach den aktuellen Schätzungen
    für das Jahr 2016 die GKV-Ausgaben um 5 Prozent auf
    220 Milliarden Euro steigen werden . Der Anstieg des Zu-
    satzbeitrages von 0,9 auf 1,1 Prozent ist programmiert .


    (Birgit Wöllert [DIE LINKE]: Ach, guck an!)


    – Ja, guck an . – Die 1,1 Prozent sind übrigens ein Durch-
    schnittsbeitrag . Man kann auch in eine Kasse wechseln,
    die darunterliegt; das muss man auch einmal in aller
    Deutlichkeit sagen . Der Grund für diesen Anstieg sind
    nicht unsere kostentreibenden Gesetze, sondern auch die
    Tatsache, dass die Kassen unter dem Eindruck des Wett-
    bewerbs den Zusatzbeitrag bisher teilweise zu niedrig
    angesetzt haben . Das zeigt, dass das, was wir gemacht
    haben, wettbewerbsseitig durchaus Sinn und Zweck hat .


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie produzieren nur Chaos!)


    Wenn hier Einwände kommen, muss man auch ganz
    klar sagen, dass wir in der Größenordnung dessen liegen,
    was von Rot-Grün seinerzeit als Sonderbeitrag beschlos-
    sen wurde, der auch einseitig nur von der Arbeitnehmer-
    seite zu finanzieren war.

    Ich will durchaus zugestehen, dass wir in den letz-
    ten Monaten Gesetze gemacht haben, die am Schluss zu
    Kosten führen. Beim Pflegestärkungsgesetz haben wir es
    mit eingepreist und haben formuliert: zweimal 0,2 Pro-
    zentpunkte mehr für die Pflegeversicherung. Dieser Bei-
    tragsanstieg ist notwendig, um die Aufgaben zu erfüllen,

    die eine Pflegeversicherung erfüllen soll. Ich glaube, es
    ist anerkanntermaßen richtig und sinnvoll, dass wir den
    Pflegebedürftigkeitsbegriff komplett neu definiert haben,
    was insbesondere Demenzkranken zugutekommt .

    Wir haben uns entschlossen, mit dem Krankenhaus-
    strukturgesetz gezielt die Pflege zu fördern. Das war
    ein richtiger Ansatz, und zwar deshalb, weil uns Ärzte,
    aber auch Pflegekräfte durchaus mit Fug und Recht ge-
    sagt haben: Es wird langsam kritisch für die Patienten .
    Es war notwendig, an der Stelle etwas zu tun; wir haben
    das Richtige getan . Aber da sind wir relativ schnell im
    Bereich von Milliardenausgaben, die uns natürlich be-
    lasten, die aber notwendig sind . Man predigt die ganze
    Zeit, dass Gesundheit ein hohes Gut ist . Aus meiner Sicht
    muss jedem klar sein, dass dieses hohe Gut am Schluss
    auch Geld kostet .

    Nun gibt es ja ein paar, die verkünden, das mit den
    Kosten sei ganz einfach; man müsse nur die Bürgerversi-
    cherung einführen, und schon sei das Problem gelöst . Ich
    sehe das nicht so . Ich frage mich schon, inwiefern es eine
    Lösung ist, dass man, wenn 71 Millionen Versicherte ein
    Problem haben, 10 Millionen dazunimmt, sodass man
    auf 81 Millionen Versicherte kommt .


    (Hilde Mattheis [SPD]: Sie haben es nicht verstanden!)


    Wo ist denn da die Problemlösung? Wenn man berück-
    sichtigt, dass es am Ende, egal wie man es umsetzt, eine
    Beitragsbemessungsgrenze geben wird, dann ist jetzt
    schon klar: Sie würden mit solchen Ansätzen nicht die
    Millionäre erwischen, sondern die kleinen Sparer, die
    dann zusätzlich etwas bezahlen müssen . Ob das wirklich
    die Sozialpolitik ist, die die linke Seite des Hauses an
    dieser Stelle betreiben will, wage ich zu bezweifeln .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Zurufe von der LINKEN)


    Also, machen Sie es sich nicht ganz so einfach . Gu-
    cken Sie lieber mal, was wir im Bereich der Gesundheits-
    politik in den letzten Wochen und Monaten Großartiges
    geleistet haben . Wir haben unser Gesundheitswesen un-
    ter qualitativen, humanitären und auch unter Solidaritäts-
    gesichtspunkten massiv vorangebracht . Das hat unser
    Gesundheitsminister betrieben . Ich will mich ausdrück-
    lich bei ihm dafür bedanken, dass er es so offensiv und
    klar betrieben hat .

    Vielen herzlichen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)