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ID1813915900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/139 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 139. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 25. November 2015 Inhalt: Begrüßung einer Delegation der Nationalver- sammlung der Republik Korea . . . . . . . . . . 13605 B Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . . . 13605 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13605 B I .9 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . . 13605 B Dr . Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13605 C Dr . Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . 13610 A Dr . Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13616 D Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 13621 A Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13624 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13627 C Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13628 C Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13630 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13631 C Aydan Özoguz, Staatsministerin BK . . . . . . . 13633 A Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13635 B Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13636 D Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 13638 B Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13639 B Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13640 C Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13641 B Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13642 D Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13644 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 13645 B Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13646 D I .10 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Drucksachen 18/6105, 18/6124 . . . . . . . . 13645 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13645 C Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13649 B Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13651 C Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13652 C Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13653 D Dr . Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . 13654 C Dr . Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13656 D Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13658 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 139 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 25 . November 2015II Dr . Franz Josef Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 13660 A Dr . Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . 13661 A Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13661 C Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13663 B Christian Petry (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13664 C Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13665 D Matern von Marschall (CDU/CSU) . . . . . . . . 13667 A Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13668 C Matern von Marschall (CDU/CSU) . . . . . . . . 13668 D I .11 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Drucksachen 18/6113, 18/6124 . . . . . . . . 13669 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13669 C Dr . Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13670 C Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13672 D Karin Evers-Meyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 13675 B Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13676 C Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13678 D Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13679 A Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13679 B Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13680 C Ingo Gädechens (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13682 C Gabi Weber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13684 B Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13685 D Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13687 C Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13687 D I .12 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksachen 18/6120, 18/6124 . . . . . . . . 13688 A Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13688 B Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13689 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13691 D Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13692 C Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13693 C Dr . Gerd Müller, Bundesminister BMZ . . . . . 13695 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13696 C Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13696 D Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . 13698 B Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13699 D Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . . 13701 B Dr . Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13703 B Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13705 A Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13706 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13708 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 13709 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 139 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 25 . November 2015 13605 139. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 25. November 2015 Beginn: 9 .01 Uhr
  • folderAnlagen
    Sonja Steffen (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 139 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 25 . November 2015 13709 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 25 .11 .2015 Beckmeyer, Uwe SPD 25 .11 .2015 Brantner, Dr . Franziska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2015 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2015 Ernst, Klaus DIE LINKE 25 .11 .2015 Ernstberger, Petra SPD 25 .11 .2015 Gundelach, Dr . Herlind CDU/CSU3 25 .11 .2015 Gysi, Dr . Gregor DIE LINKE 25 .11 .2015 Hartmann, Sebastian SPD 25 .11 .2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 25 .11 .2015 Höger, Inge DIE LINKE 25 .11 .2015 Jarzombek, Thomas CDU/CSU 25 .11 .2015 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2015 Lagosky, Uwe CDU/CSU 25 .11 .2015 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 25 .11 .2015 Nüßlein, Dr . Georg CDU/CSU 25 .11 .2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2015 Schnieder, Patrick CDU/CSU 25 .11 .2015 Spinrath, Norbert SPD 25 .11 .2015 Strässer, Christoph SPD 25 .11 .2015 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2015 Warken, Nina CDU/CSU 25 .11 .2015 Westphal, Bernd SPD 25 .11 .2015 Wicklein, Andrea SPD 25 .11 .2015 Zimmermann, Pia DIE LINKE 25 .11 .2015 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 139. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt EPL 05 Auswärtiges Amt EPL 14 Verteidigung EPL 23 Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Sabine Weiss


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Werte

    Kolleginnen und Kollegen! Wie die meisten Vorredner
    ja bereits betont haben, steht auch der Haushalt des BMZ
    dieses Jahr ganz im Zeichen der aktuellen Flüchtlingsbe-
    wegung . Gerade weil dieses Thema so wichtig ist, gehe
    ich ebenfalls zentral darauf ein, aber ich versuche mal
    ein wenig, die guten Nachrichten zu verkünden, also das,
    was wir tatsächlich tun und auch noch tun werden .

    Wichtig ist erst einmal, dass mehr als jedes andere
    Ressort das BMZ in Entwicklungsländern die Lebensbe-
    dingungen der Menschen vor Ort verbessert, und zwar,
    um ihnen zunächst einmal in ihrer Heimat eine Zukunft
    zu bieten . Ich wage gar nicht, darüber nachzudenken,

    was in dieser Welt wäre, wenn es nicht schon seit über
    50 Jahren diese Entwicklungszusammenarbeit gäbe . Das,
    was wir im BMZ tun, was im AwZ beschlossen wird, ist
    aus meiner Sicht das Bekämpfen von Fluchtursachen .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Herr Meiwald, das betrifft langfristig wirksame Maß-
    nahmen in den Partnerländern – von der Grundbildung
    über die saubere Energieversorgung bis zur Schaffung
    von Arbeitsplätzen –, und es betrifft derzeit natürlich
    auch sehr umfangreiche kurzfristige Bemühungen in
    Flüchtlingslagern, besonders in Jordanien und im Liba-
    non . Das BMZ hilft dabei, diese Lager so auszubauen,
    dass die Flüchtlinge dort leben und überleben können;
    denn die meisten wollen nicht fern ihrer Heimat sein,
    sondern möglichst in der Nähe bleiben . Das erleichtert
    die Rückkehr, wenn es die Bedingungen dann erlauben .

    Das BMZ fördert allein 180 Projekte in der Region .
    Dass dies so schnell möglich war, ist auch den drei Son-
    derinitiativen „EINEWELT ohne Hunger“, „Fluchtur-
    sachen bekämpfen – Flüchtlinge reintegrieren“ und
    „Stabilisierung und Entwicklung Nordafrika-Nahost“
    zu verdanken . Das Lob dafür gebührt zunächst unserem
    Bundesminister Gerd Müller . Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Er hat dafür nämlich frühzeitig – darüber hatten noch
    nicht viele nachgedacht – die Weichen gestellt und kann
    jetzt diesen so wirksamen Beitrag leisten, der Flüchtlin-
    gen in Jordanien zum Beispiel die Wasserversorgung ge-
    bracht hat und vielen Flüchtlingskindern im Libanon den
    Schulbesuch .

    Sein zweites Verdienst ist es, aus anderen Program-
    men über 140 Millionen Euro freigeschaufelt zu haben,
    um über das dafür angesetzte Haushaltsvolumen hinaus-
    gehen zu können .

    In diesem Zusammenhang ein dezenter Hinweis an
    die Haushälter, der erlaubt sein mag: Dies kann natürlich
    keine Dauerlösung sein . Für eine langfristig wirksame
    Entwicklungspolitik sind auch die Maßnahmen wichtig,
    die jetzt aktuell gekürzt werden müssen . Vernachlässigen
    wir diese nämlich, tragen wir eher – auch das ist heute
    schon erwähnt worden – zum Entstehen neuer Krisen bei,
    anstatt Flüchtlingsströmen vorzubeugen .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Die Entwicklungspolitik der letzten Jahrzehnte ist in
    vielen Ländern erfolgreich; das muss auch einmal betont
    werden . Das sieht man zunächst einmal daran, dass die
    größten Flüchtlingsströme aus Kriegsländern wie Syri-
    en, Irak und Afghanistan und aus Ländern mit schwe-
    ren Menschenrechtsverletzungen wie Eritrea kommen .
    Aus einigermaßen stabilen und friedlichen Ländern, die
    im Vergleich zu Deutschland allerdings noch arm sind,
    kommen gar nicht so viele, wie in den Medien behaup-
    tet und vielleicht am Stammtisch auch geglaubt wird .
    Aus dem Senegal zum Beispiel – immer wieder pla-
    kativ als Hauptherkunftsland genannt – kamen letztes

    Peter Meiwald






    (A) (C)



    (B) (D)


    Jahr 766 Asylbewerber nach Deutschland . Bei mehr als
    14 Millionen Einwohnern ist das eben kein Zeichen einer
    völligen Perspektivlosigkeit oder einer gescheiterten Ent-
    wicklungspolitik in diesem Land . Nein, diese Menschen
    kommen tatsächlich – verständlicherweise –, weil sie in
    Deutschland deutlich mehr verdienen können . Das nutzt
    ihnen und ihren Familien, die zu Hause geblieben sind .
    Dabei müssen wir uns allerdings immer wieder klarma-
    chen: Auch bei guter Entwicklung im Senegal wird es
    wie in vielen anderen Ländern noch lange große Lohn-
    unterschiede zu Deutschland und Europa geben . Gerade
    die Entwicklungspolitik muss dazu beitragen, dass diese
    großen Unterschiede immer kleiner werden .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Parallel müssen wir die Möglichkeiten für eine be-
    grenzte legale Arbeitsmigration überprüfen und gege-
    benenfalls stärken . Beides zusammen kann dann viel-
    leicht der illegalen Migration zumindest ein Stück den
    Nährboden entziehen und trägt sicherlich auch dazu bei,
    die unmenschlichen Flüchtlingsdramen im Mittelmeer
    zu verhindern . Ich begrüße deshalb die in diesem Sinne
    wegweisenden Beschlüsse zu einer verstärkten europä-
    isch-afrikanischen Partnerschaft, die vor zwei Wochen
    beim Gipfeltreffen in Valletta getroffen wurden .

    Der Fahrplan für die globale Entwicklungspolitik –
    Herr Meiwald, sie wurde eben nicht vergessen –, mit dem
    ein Beitrag zur Bekämpfung von Fluchtursachen geleis-
    tet werden soll, ist die gerade in New York beschlosse-
    ne Agenda 2030 . Dass Deutschland gut aufgestellt ist,
    wenn es darum geht, einen signifikanten Beitrag zu ihrer
    Umsetzung zu leisten, hat die OECD nach der jüngsten
    Überprüfung der deutschen Entwicklungspolitik klar be-
    stätigt .

    Auch deshalb ist es richtig, dass der Haushalt des
    BMZ 2016 den größten Zuwachs seiner Geschichte
    erfährt . Auch ich will es sagen: Es sind 863 Millionen
    Euro zusätzlich . Damit steigt der BMZ-Haushalt auf das
    Rekordniveau von 7,4 Milliarden Euro . Ich danke den
    Haushältern der Koalition dafür, dass sie dies möglich
    gemacht haben . Ich danke aber auch unserem Bundes-
    finanzminister Wolfgang Schäuble und unserer Bundes-
    kanzlerin Angela Merkel .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Dank ihres Engagements wurde beschlossen, in den re-
    levanten Ressorts bis 2019 mehr als 10 Milliarden Euro
    zusätzlich für die Entwicklungspolitik bereitzustellen .
    Das muss einmal gesagt werden . Dafür – das möchte ich
    betonen – gebührt ihnen unser aller Dank .

    Ich bin überzeugt, lieber Gerd Müller, dass du diese
    Mittel als Bundesminister zusammen mit deinen Mitar-
    beiterinnen und Mitarbeitern sinnvoll einsetzen wirst, um
    die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele zu fördern . Sie
    alle gemeinsam leisten damit einen Beitrag zur Bekämp-
    fung von Fluchtursachen – das meistgebrauchte Wort
    in den politischen Debatten der letzten Wochen . Unter
    der Führung von Bundeskanzlerin Angela Merkel geht
    Deutschland hier den richtigen Weg, die Mittel für Ent-
    wicklungspolitik anzuheben .

    Wohin fließt nun das zusätzliche Geld? Ich habe ein
    bisschen in den Haushalt geschaut und möchte einige
    Schlaglichter nennen . Die Ausgaben für Maßnahmen
    der drei fluchtrelevanten Sonderinitiativen verdreifachen
    sich fast; sie steigen von 200 Millionen auf 590 Millio-
    nen Euro . Die Mittel im Titel „Finanzielle Zusammenar-
    beit mit Regionen“ steigen zum Beispiel um 27 Millio-
    nen Euro auf insgesamt 87 Millionen Euro an . Der eine
    oder andere von Ihnen mag vielleicht gar nicht wissen,
    was sich dahinter verbirgt . Mit dem Geld werden kleine
    und mittlere Unternehmen zum Beispiel in Afrika und
    im Nahen Osten finanziert. Dadurch entstehen in hohem
    Maße und ganz konkret Arbeitsplätze . Ich bin der festen
    Überzeugung: Ein sicherer Arbeitsplatz, der es ermög-
    licht, die Familie zu ernähren, ist das beste Mittel gegen
    Flucht überhaupt .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg . Dr. Bärbel Kofler [SPD])


    Wenn die Mittel für solche Ansätze erhöht werden, dann
    beugt das der Flucht ganz konkret vor .

    Voraussetzung für einen nachhaltigen Arbeitsplatz mit
    gutem Einkommen – das ist ganz logisch – ist wiederum
    eine gute Berufsausbildung . Daher hat das BMZ die Be-
    reitstellung von 40 Millionen Euro für die gerade in Val-
    letta verkündete Ausbildungsinitiative für Afrikaner und
    Afrikanerinnen angekündigt . Auch das ist ein Beitrag zur
    Fluchtursachenbekämpfung .

    Dass die zivilgesellschaftlichen Träger durchweg
    mehr Mittel bekommen, halte ich für richtig und gut . Ich
    möchte die Gelegenheit nutzen, heute einen deutlichen
    Appell an all diese Träger zu richten: Überprüfen Sie bit-
    te Ihr Portfolio auf die Relevanz für die Fluchtursachen-
    bekämpfung, und richten Sie es vielleicht noch stärker
    als bisher darauf aus!


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg . Sonja Steffen [SPD])


    Ganz besonders freue ich mich – auch wenn es, rela-
    tiv gesehen, nur ein kleiner Betrag ist –, dass die Mittel
    für die entwicklungspolitische Bildungsarbeit in unserem
    Land von 25 Millionen auf 35 Millionen Euro ansteigen .
    Es ist höchste Zeit, kann ich da nur sagen . Viele auslän-
    derfeindliche Parolen dieser Tage werden uns vielleicht
    zukünftig erspart bleiben, wenn das Wissen der Men-
    schen hier vor Ort über die Zusammenhänge in der Welt
    und über andere Kulturen schlichtweg größer wäre .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Für den Bereich Klimaschutz – auch das wurde er-
    wähnt – sind allein vom BMZ 1,4 Milliarden Euro für
    bilaterale Maßnahmen eingeplant . Hinzu kommen mul-
    tilaterale Leistungen . Das ist vor der Klimakonferenz
    in Paris, die am Montag beginnt, ein überaus wichtiges
    Signal .

    Noch ein Hinweis – das wissen Sie wahrscheinlich,
    Sie sagen es nur nicht –: Die OECD lobt das besonde-
    re Engagement für den Klimaschutz . 28 Prozent der
    deutschen bilateralen ODA-Mittel werden dafür einge-
    setzt; das sind 12 Prozent mehr als der Durchschnitt der

    Sabine Weiss (Wesel I)







    (A) (C)



    (B) (D)


    OECD-Geberländer . Das muss man einmal betonen und
    darf nicht immer alles schlechtreden .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Das ist sowohl ein Markenzeichen deutscher Entwick-
    lungspolitik als auch ein wichtiger Beitrag zur Bekämp-
    fung von Fluchtursachen .

    Das BMZ setzt 2016 1 Milliarde Euro für ländliche
    Entwicklung ein mit einem klaren regionalen Schwer-
    punkt auf Afrika . Erneut wird die Zusage der Bundes-
    kanzlerin erfüllt, 500 Millionen Euro für den Schutz der
    Wälder und der Biodiversität einzusetzen usw . usf . Die
    Liste der Maßnahmen ist noch deutlich länger .

    Ich fasse zusammen: Der BMZ-Haushalt 2016 kombi-
    niert in guter Weise die strukturelle, langfristige Entwick-
    lungspolitik mit den kurzfristig notwendigen Maßnah-
    men zur Stabilisierung der Krisenregionen . Entscheidend
    für uns ist – ich weiß, das sagen alle Kolleginnen und
    Kollegen in der Entwicklungspolitik –: Im Mittelpunkt
    stehen immer die Menschen . Deren Lebensbedingungen
    wollen wir in ihrer Heimat oder wenigstens heimatnah
    deutlich verbessern .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vielen Dank, Sabine Weiss . – Nächster Redner:

Dr . Sascha Raabe für die SPD .


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Sascha Raabe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Kolleginnen

    und Kollegen! Liebe Kolleginnen und Kollegen der
    Grünen, Sie wollen dem Haushalt dieses Jahr nicht zu-
    stimmen, weil der Aufwuchs Ihrer Meinung nach zu ge-
    ring ist . Sie wissen, dass ich nicht zu denen gehöre, die
    einen Haushalt schönreden . Auch ich habe, obwohl ich
    Mitglied einer Regierungsfraktion bin, den letzten bei-
    den Haushalten, auch dem Gesamthaushalt, nicht zuge-
    stimmt . Ich hatte Anfang der Legislaturperiode deutlich
    protestiert, weil im Koalitionsvertrag im Mittel lediglich
    ein Aufwuchs von 200 Millionen Euro pro Jahr vorgese-
    hen wurde .

    Jetzt wächst der Entwicklungshaushalt um knapp
    900 Millionen Euro, und im Bereich des Auswärti-
    gen Amtes ist ein Aufwuchs der ODA-Mittel von etwa
    800 Millionen Euro zu verzeichnen . Wir kommen also
    auf über 1,6 Milliarden Euro mehr ODA-Mittel . Einen
    solchen Aufwuchs hätten wir uns vor ein paar Jahren
    nicht träumen lassen . Deswegen sage ich: Der Aufwuchs
    der ODA-Mittel ist gut . Ich stimme ihm zu . Ich glaube,
    das wird den Ärmsten der Armen helfen .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Es ist auch kein Geheimnis – der Minister weiß das –:
    Es wäre besser gewesen, wenn die entsprechenden Maß-
    nahmen früher vereinbart worden wären . Es ist wirklich
    höchste Zeit; es ist vielleicht eher fünf nach zwölf als

    fünf vor zwölf, aber besser spät als nie . Ich erinnere
    daran: Bereits 2011 haben 372 Abgeordnete, also fast
    60 Prozent des Hauses, parteiübergreifend hier im Bun-
    destag einen entwicklungspolitischen Konsens beschlos-
    sen . Wir hatten vereinbart: Wir wollen pro Jahr 1,2 Mil-
    liarden Euro mehr an anrechnungsfähigen ODA-Mitteln
    zur Verfügung stellen, um bis zum Jahr 2015 auf eine
    Quote von 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens
    zu kommen . Das haben wir leider nicht geschafft . Weil
    wir es als Entwicklungspolitiker in den letzten Jahren oft
    nicht einfach hatten, in der Bevölkerung oder auch bei
    dem einen oder anderen Spitzenpolitiker Gehör zu fin-
    den, sage ich: Hätte man 2011, also vor vier, fünf Jahren,
    auf uns gehört, dann wären uns viele Probleme und viel
    Flüchtlingselend erspart geblieben .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Unsere Forderung war richtig . Wir werden nun zusehen,
    dass wir in Zukunft die 0,7 Prozent erreichen .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie des Abg . Peter Meiwald [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Um auf die 0,7 Prozent zu kommen, brauchen wir in
    der Tat einen konkreten Fahrplan für die nächsten Jahre;
    den vermisse ich noch . Aber man kann doch nicht einen
    Haushalt ablehnen, weil dieser ODA-Mittel in Höhe von
    „nur“ 1,6 Milliarden Euro enthält, wenn man selber frü-
    her nur 1,2 Milliarden Euro mehr ODA-Mittel pro Jahr
    gefordert hat . Das ist nicht in Ordnung .

    Der Kollege Klein hat gesagt, dass wir bald eine
    ODA-Quote von 0,7 Prozent erreichen, wenn wir jetzt
    die durch die Flüchtlingskrise entstandenen Kosten in-
    nerhalb der ersten zwölf Monate anrechnen . Theoretisch
    könnten übrigens sogar die Abschiebekosten angerechnet
    werden, was wir aber nicht machen . Ich warne davor, das
    überhaupt in Betracht zu ziehen, auch wenn man so et-
    was laut DAC-Kriterien machen könnte . Wenn man die
    Kosten des Bundesinnenministeriums und der anderen
    Ressorts für die Unterbringung von Flüchtlingen rein-
    rechnet – das hat nichts mit den 1,6 Milliarden Euro zu
    tun, die ich lobe –, dann bläht man die ODA-Quote auf
    wie einen bunten Luftballon . Dann darf man sich nicht
    wundern, wenn der einem um die Ohren fliegt. Mit ei-
    ner ODA-Quote, die nur auf dem Papier schön aussieht,
    macht man niemanden satt, bringt man kein Kind mehr in
    die Schule, baut man kein Krankenhaus, schafft man kei-
    ne Arbeitsplätze und keine Perspektiven, beseitigt man
    keine Fluchtursachen . Wir brauchen echtes Geld,


    (Beifall der Abg. Dr. Bärbel Kofler [SPD])


    mehr Mittel, einen ODA-Pfad bis 2020 oder 2030, da-
    mit wir spätestens 2030 bei 0,7 Prozent ankommen; je
    schneller, desto besser .


    (Beifall bei der SPD)


    Wir haben heute schon viel über Fluchtursachen gere-
    det . Das, was zu den syrischen Flüchtlingen gesagt wur-
    de, will ich nicht noch einmal wiederholen . Ich möch-
    te den Fokus auf einen anderen Aspekt richten: Schon

    Sabine Weiss (Wesel I)







    (A) (C)



    (B) (D)


    bevor in Syrien die große Krise ausgebrochen ist, sind
    aus Afrika viele Menschen zu uns gekommen und kom-
    men auch immer noch viele Menschen zu uns . Die Be-
    völkerung dieses Kontinents wird in den nächsten 20,
    30 Jahren von 1 Milliarde Menschen auf 2 Milliarden
    Menschen anwachsen . Deswegen ist das, was der Minis-
    ter vorhin gesagt hat, richtig: Wir legen bei unserer Ent-
    wicklungszusammenarbeit den Fokus nicht nur auf die
    unmittelbare humanitäre Hilfe; das macht das Auswär-
    tige Amt . Wir sind nicht der Feuerlöscher, sondern wir
    sind diejenigen, die präventiv, vorbeugend Strukturen
    schaffen müssen, die Perspektiven schaffen müssen, die
    Menschen aus Armut herausführen und eine wirkliche
    Zukunft für die Menschen in diesen Ländern schaffen
    müssen . Deswegen ist jeder Cent, den wir im Entwick-
    lungshaushalt einsetzen, eine vorbeugende, präventive
    Maßnahme zur Bekämpfung von Fluchtursachen . Dazu
    können wir selbstbewusst stehen .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Weil mir heute zu oft die Bekämpfung von Fluchtur-
    sachen als Motiv für die Erhöhung der Mittel für die Ent-
    wicklungszusammenarbeit angeführt wurde, sage ich: Im
    Peer Review des DAC wird zu Recht kritisiert, dass aus
    Deutschland in die Least Developed Countries, also die
    ärmsten Entwicklungsländer, immer noch zu wenig Geld
    fließt. Wir hatten dazu einen Briefwechsel, einen Aus-
    tausch . In den Koalitionsvertrag haben wir geschrieben,
    dass wir für die ärmsten Staaten, für die fragilen Staaten
    mehr Geld ausgeben wollen . Ich sage Ihnen ganz ehrlich:
    Wir können nicht weiter zulassen, dass 20 000 Menschen
    pro Tag an den Folgen von Hunger und Armut sterben,
    vor allem Kinder . Es ist egal, ob aus diesen Kindern
    später einmal ein Flüchtling wird oder nicht . Ich möch-
    te dieses Sterben nicht länger zulassen . Dieses Sterben
    müssen wir verhindern . Jeder Mensch hat ein Recht auf
    ein menschenwürdiges Leben, unabhängig von der Frage
    der Fluchtursachenbekämpfung .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Es hat in der Tat nicht nur etwas mit Geld zu tun, ob
    Menschen eine Zukunftsperspektive haben oder in Ar-
    mut leben . Im Zusammenhang mit den Handelsbezie-
    hungen haben wir in Brüssel jetzt zum Beispiel über das
    ganz heiße Thema der sogenannten Konfliktmineralien
    zu diskutieren. In jedem Smartphone sind Konfliktmine-
    ralien verarbeitet, auch in all denen, die Sie haben . Im
    Kongo wird damit ein blutiger Bürgerkrieg finanziert:
    Rebellengruppen werden ausgestattet, Kinder werden
    als Soldaten missbraucht oder müssen in Minen schuf-
    ten . Wir wissen, dass viele Flüchtlinge aus dem Kongo in
    Uganda unterkommen . Es wurde schon zu Recht gesagt,
    dass 90 Prozent der Flüchtlinge aus Entwicklungsländern
    in benachbarten Ländern unterkommen . Wir müssen da-
    für sorgen, dass Konzerne nicht länger Geld mit diesen
    Konfliktmineralien verdienen. Nicht an unseren Händen,
    aber an unseren Handys klebt Blut . Deswegen sage ich:

    Wir wollen einen Wandel durch fairen Handel, und die-
    ses Ziel müssen wir schnell erreichen .


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg . HansJoachim Fuchtel [CDU/CSU] und Michael Leutert [DIE LINKE])


    Das gilt genauso für die angesprochenen Baumwoll-
    subventionen der USA und für die Landwirtschaftssub-
    ventionen der Europäischen Union . Das gilt auch für die
    Schokolade, die wir so gerne essen . Wir müssen beden-
    ken, dass auf den Kakaoplantagen in der Elfenbeinküste
    und in Ghana 2,3 Millionen Kinder ab fünf Jahren ge-
    fährliche Arbeiten verrichten müssen . Dadurch, dass sie
    mit Pestiziden in Berührung kommen und mit Macheten
    hantieren, gefährden sie ihr eigenes Leben . Sie haben
    keine Chance, eine Bildung zu erhalten, die ihnen eine
    Perspektive bietet, die ihnen ein menschenwürdiges Le-
    ben ermöglicht .

    Wir haben schon oft über blutige T-Shirts aus Bangla-
    desch geredet . Diesbezüglich sind wir mit dem Textil-
    bündnis auf einem guten Weg . Ich sage es an dieser Stel-
    le trotzdem noch einmal: Es kann nicht sein, dass eine
    Banane, die nicht die richtige Länge und Breite hat, nicht
    in die Europäische Union rein darf, aber T-Shirts und
    Handys, an denen Blut klebt, und Schokolade, die mit
    Kinderarbeit hergestellt wurde, in die Europäische Union
    rein dürfen . Das müssen wir ändern .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    An dieser Stelle, Herr Minister, werden wir uns
    auch noch einmal über das Abkommen mit Westafrika
    unterhalten müssen . Denn in diesem sind gerade die-
    se Kernarbeitsnormen, die Kinderarbeit verbieten und
    menschenunwürdige Arbeit verhindern sollen, nicht
    enthalten . Die Freihandelsabkommen der Europäischen
    Union müssen diese Dinge enthalten .