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ID1813912000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/139 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 139. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 25. November 2015 Inhalt: Begrüßung einer Delegation der Nationalver- sammlung der Republik Korea . . . . . . . . . . 13605 B Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . . . 13605 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13605 B I .9 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . . 13605 B Dr . Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13605 C Dr . Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . 13610 A Dr . Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13616 D Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 13621 A Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13624 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13627 C Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13628 C Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13630 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13631 C Aydan Özoguz, Staatsministerin BK . . . . . . . 13633 A Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13635 B Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13636 D Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 13638 B Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13639 B Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13640 C Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13641 B Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13642 D Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13644 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 13645 B Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13646 D I .10 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Drucksachen 18/6105, 18/6124 . . . . . . . . 13645 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13645 C Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13649 B Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13651 C Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13652 C Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13653 D Dr . Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . 13654 C Dr . Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13656 D Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13658 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 139 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 25 . November 2015II Dr . Franz Josef Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 13660 A Dr . Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . 13661 A Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13661 C Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13663 B Christian Petry (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13664 C Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13665 D Matern von Marschall (CDU/CSU) . . . . . . . . 13667 A Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13668 C Matern von Marschall (CDU/CSU) . . . . . . . . 13668 D I .11 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Drucksachen 18/6113, 18/6124 . . . . . . . . 13669 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13669 C Dr . Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13670 C Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13672 D Karin Evers-Meyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 13675 B Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13676 C Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13678 D Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13679 A Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13679 B Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13680 C Ingo Gädechens (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13682 C Gabi Weber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13684 B Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13685 D Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13687 C Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13687 D I .12 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksachen 18/6120, 18/6124 . . . . . . . . 13688 A Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13688 B Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13689 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13691 D Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13692 C Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13693 C Dr . Gerd Müller, Bundesminister BMZ . . . . . 13695 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13696 C Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13696 D Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . 13698 B Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13699 D Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . . 13701 B Dr . Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13703 B Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13705 A Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13706 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13708 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 13709 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 139 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 25 . November 2015 13605 139. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 25. November 2015 Beginn: 9 .01 Uhr
  • folderAnlagen
    Sonja Steffen (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 139 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 25 . November 2015 13709 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 25 .11 .2015 Beckmeyer, Uwe SPD 25 .11 .2015 Brantner, Dr . Franziska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2015 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2015 Ernst, Klaus DIE LINKE 25 .11 .2015 Ernstberger, Petra SPD 25 .11 .2015 Gundelach, Dr . Herlind CDU/CSU3 25 .11 .2015 Gysi, Dr . Gregor DIE LINKE 25 .11 .2015 Hartmann, Sebastian SPD 25 .11 .2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 25 .11 .2015 Höger, Inge DIE LINKE 25 .11 .2015 Jarzombek, Thomas CDU/CSU 25 .11 .2015 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2015 Lagosky, Uwe CDU/CSU 25 .11 .2015 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 25 .11 .2015 Nüßlein, Dr . Georg CDU/CSU 25 .11 .2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2015 Schnieder, Patrick CDU/CSU 25 .11 .2015 Spinrath, Norbert SPD 25 .11 .2015 Strässer, Christoph SPD 25 .11 .2015 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2015 Warken, Nina CDU/CSU 25 .11 .2015 Westphal, Bernd SPD 25 .11 .2015 Wicklein, Andrea SPD 25 .11 .2015 Zimmermann, Pia DIE LINKE 25 .11 .2015 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 139. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt EPL 05 Auswärtiges Amt EPL 14 Verteidigung EPL 23 Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ingo Gädechens


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine lieben Kolleginnen und Kol-

    legen! Finale Beratungen eines Haushaltsplanes für das
    kommende Jahr, Einzelplan 14 – der Verteidigungsaus-
    schuss ist immer ein besonderer Ausschuss . In der bis-
    herigen, sehr sachlichen Debatte ist vielleicht zu kurz
    gekommen, wie viel Mühsal, wie viel Arbeit im Vorfeld
    steckt . Das betrifft nicht nur die Fachpolitiker im Vertei-
    digungsausschuss .

    Mein Dank geht auch an die Haushälter, nicht nur an
    die Berichterstatter der Koalition, Bartholomäus Kalb
    und Karin Evers-Meyer, sondern auch an Tobias Lindner
    und Michael Leutert . Da meine Vorredner auf die Berei-
    nigungssitzung des Haushaltsausschusses eingegangen
    sind, freue ich mich besonders, dass Eckhardt Rehberg
    der Beratung dieses wichtigen Einzelplans beiwohnt .
    Ihnen allen einen herzlichen Dank für Ihre Mühe, dass
    wir einen sanften Aufwuchs in diesem Einzelplan haben
    erreichen können .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Viele hier im Saal erinnern sich an Auseinanderset-
    zungen über die Frage, wo und wie viel wir noch einspa-
    ren können und dürfen . Aber vor dem Hintergrund einer
    Vielzahl von Krisen und wachsender kriegerischer und
    vor allem terroristischer Bedrohungen müssen wir uns
    von der Spardebatte endgültig verabschieden, und das
    haben wir auch getan .

    Heute geht es um ein Mehr, nicht nur um ein Mehr an
    Aufgaben, sondern auch um ein Besserwerden hinsicht-
    lich der Instandsetzung, um ein Schnellerwerden bei der

    Rainer Arnold






    (A) (C)



    (B) (D)


    Auslieferung und ein Effektiverwerden bei der Ausbil-
    dung . Es geht darum, unsere Streitkräfte in die Lage zu
    versetzen, die hier in diesem Haus beschlossenen Man-
    date und Einsätze, soweit es geht, geschützt und schadlos
    zu bewältigen . Es geht darum, unsere Soldatinnen und
    Soldaten mit dem bestmöglichen Material auszustatten .
    Das, liebe Kolleginnen und Kollegen, ist kein Selbst-
    zweck, sondern das sind wir den Kräften, den Män-
    nern und Frauen, die unser Land im Bündnis schützen,
    schlicht und einfach schuldig .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wie bereits erwähnt, verzeichnen wir einen sanften
    Aufwuchs beim Verteidigungsetat . Dieser ist aufgrund
    einer spürbar instabileren Sicherheitslage auch mehr als
    gerechtfertigt . Das mag dem einen oder anderen hier im
    Hause nicht gefallen . Wer sich allerdings der Realität
    stellt, wird dieser soliden Haushaltsplanung folgen . Ich
    vermute nicht nur, sondern ich prognostiziere, dass der
    Mittelansatz in den kommenden Jahren erheblich gestei-
    gert werden muss, damit wir all das, was jetzt im Rahmen
    von Militär- und Materialhilfen, im Rahmen von Seenot-
    rettung und vor allem im Rahmen der Amtshilfe bei der
    Bewältigung der Flüchtlingsunterbringung anfällt, finan-
    zieren können .

    Nicht erst seit den Anschlägen in Paris wissen wir,
    dass unsere Sicherheit tagtäglich durch fehlgeleitete Fa-
    natiker und ihren Terror bedroht ist . Dieser Gefährdung
    unserer aller Sicherheit müssen wir entschlossen entge-
    gentreten, nicht durch wohlfeile Worte, sondern durch
    Taten und einen auskömmlichen Finanzrahmen . Wir set-
    zen heute hier im Bundestag ein Zeichen und dokumen-
    tieren, wie viel uns unsere innere und äußere Sicherheit
    wert ist . Wir müssen – das stimmt – zweifellos sehr viel
    Geld in die Hand nehmen, um diejenigen Organe zu stär-
    ken, die diese Sicherheit schützen . Dazu gehört die Po-
    lizei, dazu gehört der Verfassungsschutz, dazu gehören
    die Nachrichtendienste und selbstverständlich – darüber
    reden wir jetzt – unsere Bundeswehr .

    Nun wurde in dieser Debatte thematisiert, ob die Bun-
    deswehr im Gefahrenfall auch im Innern eingesetzt wer-
    den kann und soll . Ich weiß – das merkte man eben auch
    an den Reaktionen –, dass diese Diskussion von manchem
    hier im Hause als überflüssig abgetan wird. Ich weiß aber
    auch – auch wenn die Ministerin vor wenigen Tagen zu
    diesem Thema etwas sehr Richtiges gesagt hat –, dass
    uns das nicht daran hindern darf, den Blick nach vorne
    zu richten und mit neuen Erkenntnissen auch zu neu-
    en Beschlüssen zu kommen . Ich weiß, dass die CDU/
    CSU-Fraktion hier eine pragmatische Meinung vertritt .
    Angesichts der aktuellen Bedrohungslagen möchte ich
    alle Skeptiker auffordern, erneut über die Möglichkeit
    eines begrenzten Einsatzes der Bundeswehr im Innern
    nachzudenken .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Rainer Arnold [SPD]: Was heißt „begrenzt“? Was heißt „Einsatz“? – Christine Buchholz [DIE LINKE]: Was heißt denn das? – Agnieszka Brugger [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das haben wir schon getan!)


    – Dann überlegen Sie noch einmal . Vielleicht kommen
    Sie dann ja zu besseren Erkenntnissen .

    Jedenfalls lassen das barbarische Vorgehen der
    IS-Kämpfer und die aktuelle latente Terrorgefahr, auch
    hier in Deutschland, die wir nicht verkennen sollten,


    (Christine Buchholz [DIE LINKE]: Die können Sie nicht zum Vorwand für alles nehmen!)


    aus meiner Sicht keinen Raum für ideologische Schein-
    debatten .


    (Dr . Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Diese Ideologie heißt Grundgesetz!)


    – Ja .

    Viele hier im Saal wissen, auch ich, dass die Bundes-
    wehr zusätzliche Aufgaben nur noch schwer verkraften
    kann und dass sie für gewisse Aufgaben im Innern auch
    nur begrenzt einsetzbar wäre . Aber anlässlich der heu-
    tigen Beratung zum Verteidigungsetat halte ich es für
    durchaus geboten, diese Frage erneut auf die Tagesord-
    nung zu setzen .

    Nur damit wir uns richtig verstehen: Ich halte es für
    abwegig, dass Soldaten der Bundeswehr künftig klas-
    sische Polizeiaufgaben übernehmen . Dafür sind unsere
    Soldaten nicht speziell ausgebildet und nicht anlassbe-
    zogen ausgerüstet . Der Schutz der inneren Sicherheit
    muss auch weiterhin von unserer Polizei wahrgenommen
    werden; aber unsere Soldaten der Bundeswehr können
    meines Erachtens durchaus begrenzt und in einem klar
    definierten Einsatzszenario zur Unterstützung eingesetzt
    werden . Was spricht dagegen, dass zum Schutz unserer
    Werte, unserer Demokratie und zur Sicherung unserer
    Art, in Freiheit zu leben, alle – alle – verfügbaren Sicher-
    heitskräfte Hand in Hand arbeiten, wenn die Situation es
    erfordert?

    Meine Damen und Herren, solange die Bundespolizei
    und die Polizeien der Länder das alles allein bewältigen
    können, ist das kein Thema . Aber wie schnell Leistungs-
    grenzen erreicht werden, zeigen uns aktuelle Großla-
    gen und die erhöhte Alarmbereitschaft in einer länger
    anhaltenden terroristischen Bedrohung . Als „helfende
    Hände“ wären unsere Soldatinnen und Soldaten in einer
    ernsten Bedrohung sicherlich eine wertvolle Hilfe . Ich
    benutze den Begriff „helfende Hände“ bewusst . Denn
    mir ist vollkommen unverständlich, warum es der Bun-
    deswehr im Rahmen einer Amtshilfe gestattet ist, Zelte
    aufzubauen, Essen für Flüchtlinge auszugeben und deren
    medizinische Betreuung zu übernehmen, der bewaffnete
    Einsatz zum Schutz unserer Bevölkerung im Innern aber
    ausgeschlossen sein soll .


    (Dr . Alexander S . Neu [DIE LINKE]: Das hat historische Gründe, Herr Kollege! Zeitgeschichte!)


    Das verstehe ich nicht wirklich . Auch historische Hinter-
    gründe müssen irgendwann einmal neu bewertet werden .


    (Karin Evers-Meyer [SPD]: Da gibt es doch ein paar historische Gründe!)


    Ingo Gädechens






    (A) (C)



    (B) (D)


    Meine Damen und Herren, unsere Bürgerinnen und
    Bürger beschäftigen sich in zunehmendem Maße mit der
    Frage nach ihrer eigenen Sicherheit . Dies spüre ich bei
    vielen Podiumsdiskussionen, an denen ich in den ver-
    gangenen Tagen und Wochen teilgenommen habe . Die
    breite Bevölkerungsmehrheit weiß, dass Sicherheit auch
    Geld kostet . Die breite Bevölkerungsmehrheit weiß – die
    Ministerin sprach von 51 Prozent –, dass die Erhöhung
    der Verteidigungsausgaben angesichts der zunehmenden
    Krisen notwendig und richtig ist .

    Wie bereits mehrfach dargestellt, ist der Verteidi-
    gungsetat ein besonderer . Denn wir entscheiden nicht nur
    darüber, wie viel uns unsere Sicherheit, sondern auch da-
    rüber, wie viel uns der Dienst der Soldatinnen und Sol-
    daten wert ist . Deshalb haben wir einen ganzen Strauß an
    finanziellen Verbesserungen im Besoldungsänderungs-
    gesetz festgelegt, welche nicht nur unseren Soldaten,
    sondern auch den zivilen Kräften in der Bundeswehr
    guttun . Viele haben schon gar nicht mehr geglaubt, dass
    derartige Leistungsverbesserungen möglich sind .

    Wir, die Mitglieder der Großen Koalition, danken also
    den Soldatinnen und Soldaten nicht nur in unseren Re-
    den, sondern wir tun auch etwas für sie . In diesem Sinn
    wünsche ich den Angehörigen der Bundeswehr, egal ob
    in Uniform oder Zivil, weiterhin viel Kraft, Mut und Zu-
    versicht bei der Erfüllung ihrer oftmals schweren und ge-
    fährlichen Aufgabe .

    Herr Präsident, da ich noch 30 Sekunden Redezeit
    habe, stelle ich fest: Ich habe Ihren Auftrag nicht nur ver-
    standen, sondern ihn auch ausgeführt .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Peter Hintze
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Das war auch die Erwartung des Hauses, lieber Herr

Kollege .

Als nächster Rednerin erteile ich das Wort der Abge-
ordneten Gabi Weber, SPD-Fraktion .


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gabi Weber


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Kollegen

    und Kolleginnen! Zu dem Diskussionsbeitrag vom Kol-
    legen Gädechens komme ich gleich noch; ich will den
    Aufbau meiner Rede nicht über den Haufen werfen . Aber
    Sie können sich darauf verlassen: Es kommt eine Erwi-
    derung .


    (Ingo Gädechens [CDU/CSU]: Das ist lieb!)


    Wir haben in den letzten Monaten erlebt: Deutschland
    hilft . Wir konnten Zeuge werden, dass die Menschen in
    unserem Land ein gutes Gespür dafür haben, wenn an-
    dere unsere Hilfe brauchen . Viele engagieren sich in der
    Arbeit für Geflüchtete. Ich möchte an dieser Stelle den
    Bundeswehrangehörigen, aber auch den anderen Men-
    schen, allen, die in zivilen Organisationen, beim DRK,

    beim THW, bei der Caritas, bei der Diakonie, aber auch
    in vielen frei organisierten Gruppen, unterwegs sind,
    Flüchtlingshilfe zu leisten, meinen großen Dank ausspre-
    chen .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD, der CDU/ CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Und trotzdem: Wir könnten hier noch besser werden .
    Frau Ministerin, Sie haben einen Tagesbefehl zur Pra-
    xis der Freistellung von Bundeswehrangehörigen zur
    Unterstützung des BAMF und der Kommunen vor Ort
    ausgegeben . Das wird zurzeit allerdings relativ bürokra-
    tisch angepackt, und das führt dazu, dass Verantwortung
    hin und her geschoben wird und diejenigen Soldatinnen
    und Soldaten, die das gern machen wollen, keine richtige
    Antwort bekommen . An dieser Stelle kann das noch ein
    Stück weit entbürokratisiert werden, besser und schneller
    gemacht werden, um die mögliche Unterstützung noch
    zielgerichteter und schneller an Mann und Frau zu be-
    kommen . Ich habe die herzliche Bitte, noch mal genau
    darauf zu gucken .

    Wir als sozialdemokratische Verteidigungspolitiker
    haben zur Stärkung der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit
    bei der Bundeswehr ergänzend ein Positionspapier ent-
    worfen . Ich empfehle Ihnen, sich das einmal zu Gemü-
    te zu führen . Wichtig ist an dieser Stelle das Stichwort
    „Attraktivität der Bundeswehr“ . Warum an dieser Stelle?
    Weil der aktuelle Leitspruch bei der Werbeoffensive der
    Bundeswehr lautet: „Mach, was wirklich zählt .“ Sehr ge-
    ehrte Frau Ministerin, helfen Sie unseren Bundeswehran-
    gehörigen, sich unbürokratisch zu engagieren . Dies zählt
    dann an dieser Stelle .


    (Beifall bei der SPD)


    Jetzt zu dem ganzen Komplex: Was tut eigentlich die
    Bundeswehr, und wie ist es mit dem Bundeswehreinsatz
    im Innern? Nur zur Erinnerung: Im Moment macht die
    Bundeswehr im Rahmen der Hilfe für Geflüchtete viele
    Dinge, zum Beispiel sind zu nennen: vorzeitige Rück-
    und Teilrückgabe nicht mehr benötigter Liegenschaften,
    temporäre Mitbenutzung von Liegenschaften – in sehr
    vielen Kasernen läuft das zurzeit –, weitere Unterstüt-
    zungsleistungen wie Zelte, sanitätsdienstliche Versor-
    gung, Personentransporte, organisatorische Unterstüt-
    zung durch helfende Hände; damit sind zurzeit bis zu
    4 000 Bundeswehrangehörige beschäftigt .


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Bis 8 000 sind es mittlerweile!)


    Darüber hinaus ist die Abstellung von 950 Angehörigen
    des Ministeriums direkt zum BAMF zu nennen . Da kann
    man doch feststellen, dass die Bundeswehr einen wichti-
    gen Beitrag im Innern leistet, um das zu bewältigen, was
    zu tun ist .

    Was sollte denn darüber hinaus die Bundeswehr im
    Innern jetzt noch machen? Für mich ist das ganz klar . Ich
    verwahre mich entschieden gegen den Versuch, den Ein-

    Ingo Gädechens






    (A) (C)



    (B) (D)


    satz der Bundeswehr im Innern herbeizureden . Warum
    wird das eigentlich getan? Für was eigentlich?


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Jenseits der skizzierten Amtshilfe und des nationalen
    Notstands ist das einfach nicht angezeigt . Wir haben für
    die Fragen der inneren Sicherheit eine grundgesetzlich
    garantierte Trennung der Aufgaben von Militär und Po-
    lizei . Ausnahmen sind die Katastrophenhilfe und der in-
    nere Notstand .


    (Ingo Gädechens [CDU/CSU]: Nehmen wir die Terrorgefahr noch dazu, dann ist das komplett!)


    Beides ist zurzeit nicht angezeigt .


    (Beifall bei der SPD)


    Wenn die Kapazitäten der Polizei nicht ausreichen, ist
    die Bundeswehr nicht einfach Reservepolizei, die man
    zur Unterstützung heranziehen kann . Hier muss man klar
    feststellen: Es gilt an dieser Stelle das Grundgesetz, das
    genau diesen Einsatz verbietet .


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir haben viele große Rüstungsbeschaffungsprojekte .
    Wir dürfen dabei aber die kleinen nicht vergessen . Wir
    kennen den alten Spruch: Kleinvieh macht auch Mist .
    Nur haben wir die Situation, dass der Mittelabfluss bei
    den kleinen Projekten durchaus beschleunigungsfähig
    wäre . An dieser Stelle wäre es durchaus möglich, ver-
    nünftige Beschaffungen für die Sicherheit unserer Sol-
    datinnen und Soldaten zu tätigen und es gleichzeitig hin-
    zubekommen, dass kleine und mittlere Unternehmen, die
    wir bei uns haben wollen, Sicherheit bei ihrer Planung
    und gute Voraussetzungen haben, um weiterhin bei uns
    zu produzieren . Hier der Appell an Sie, Frau Ministerin,
    die personellen Voraussetzungen bei den Dienststellen
    zu schaffen, um die Verfahren wirklich beschleunigen zu
    können .

    Sie haben meinen großen Respekt für Ihre Entschei-
    dung, Frau Suder seinerzeit zu uns geholt zu haben . Ich
    sage ganz bewusst „zu uns“; denn Frau Suder ist einfach
    diejenige, die mit Ihnen gemeinsam viele Prozesse zur-
    zeit energisch vorantreibt . Mit Frau Suder bin ich, gerade
    was die mittelständischen Unternehmen angeht, in regem
    Austausch . Ich denke, es ist wichtig, dass wir uns insge-
    samt an dieser Stelle noch einmal ins Gedächtnis rufen,
    dass wir eine Mittelstandsbeauftragte brauchen, um den
    Finger wieder genauer auf diesen Punkt zu legen . Wir
    dürfen uns nicht nur auf die großen Dinge konzentrieren
    und dürfen die kleinen – auch Kleinvieh macht Mist –
    nicht hinten herunterfallen lassen . Daher mein Appell;
    ich denke, eine Mittelstandsbeauftragte wäre an dieser
    Stelle wirklich gut .


    (Ingo Gädechens [CDU/CSU]: Kann es auch ein Beauftragter sein?)


    Mir läuft die Zeit weg . – Eines will ich trotzdem noch
    sagen: Das Weißbuch 2016 ist heute noch nicht erwähnt
    worden . Der diskutierte Punkt wird eine große Rolle da-

    bei spielen, was von diesem Weißbuch erwartet wird .
    Es sollte das letzte seiner Art sein; denn wir brauchen
    eigentlich eine Friedens- und sicherheitspolitische Stra-
    tegie für ganz Deutschland . Der Koalitionsvertrag lie-
    fert an dieser Stelle viele und sehr gute Grundbausteine .
    Volker Kauder hat heute Vormittag bereits betont, wie
    wichtig für uns Koalitionäre dieser Koalitionsvertrag ist .
    Er könnte an dieser Stelle viel stärker genutzt werden .
    Das würde vieles verkürzen .


    (Beifall bei der SPD)


    Meine letzten Worte


    (Ingo Gädechens [CDU/CSU]: An dieser Stelle! – Heiterkeit)


    sind an dieser Stelle wie immer . Ich bin Entwicklungs-
    politikerin . Mein Appell geht noch einmal dahin, lang-
    fristig zu denken, wenn es um die Bekämpfung von
    Fluchtursachen geht, und nicht immer dieses kurzfristige
    Denken zu haben: Wir machen jetzt Fluchtursachenbe-
    kämpfung, indem wir in den Flüchtlingslagern etwas tun,
    indem wir den Ländern um Syrien und den Irak herum
    Unterstützung anbieten . Ein absolut notwendiger Teil der
    Fluchtursachenbekämpfung ist eine stetige Erhöhung der
    ODA-Quote . Dafür plädiere ich an dieser Stelle noch ein-
    mal ausdrücklich .


    (Beifall bei der SPD)


    Ich bitte aber auch darum – jetzt ist Herr Spahn leider
    nicht da –, dem Herrn Finanzminister auszurichten oder
    nahezubringen, die Finanztransaktionsteuer nicht zu ver-
    gessen . Auch das Geld brauchen wir dringend für Ent-
    wicklungszusammenarbeit und Fluchtursachenbekämp-
    fung .


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Sie brauchen Finanzminister Schäuble keinen Nachhilfeunterricht zu geben!)


    In diesem Sinne danke ich für Ihre Aufmerksamkeit .
    Sie merken, ich bin sehr dafür, diesen Verteidigungshaus-
    halt zu beschließen, und freue mich über Ihre Zustim-
    mung .


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg . Ingo Gädechens [CDU/CSU])