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    Plenarprotokoll 18/139 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 139. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 25. November 2015 Inhalt: Begrüßung einer Delegation der Nationalver- sammlung der Republik Korea . . . . . . . . . . 13605 B Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . . . 13605 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13605 B I .9 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . . 13605 B Dr . Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13605 C Dr . Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . 13610 A Dr . Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13616 D Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 13621 A Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13624 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13627 C Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13628 C Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13630 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13631 C Aydan Özoguz, Staatsministerin BK . . . . . . . 13633 A Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13635 B Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13636 D Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 13638 B Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13639 B Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13640 C Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13641 B Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13642 D Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13644 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 13645 B Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13646 D I .10 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Drucksachen 18/6105, 18/6124 . . . . . . . . 13645 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13645 C Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13649 B Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13651 C Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13652 C Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13653 D Dr . Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . 13654 C Dr . Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13656 D Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13658 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 139 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 25 . November 2015II Dr . Franz Josef Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 13660 A Dr . Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . 13661 A Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13661 C Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13663 B Christian Petry (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13664 C Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13665 D Matern von Marschall (CDU/CSU) . . . . . . . . 13667 A Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13668 C Matern von Marschall (CDU/CSU) . . . . . . . . 13668 D I .11 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Drucksachen 18/6113, 18/6124 . . . . . . . . 13669 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13669 C Dr . Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13670 C Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13672 D Karin Evers-Meyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 13675 B Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13676 C Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13678 D Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13679 A Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13679 B Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13680 C Ingo Gädechens (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13682 C Gabi Weber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13684 B Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13685 D Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13687 C Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13687 D I .12 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksachen 18/6120, 18/6124 . . . . . . . . 13688 A Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13688 B Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13689 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13691 D Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13692 C Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13693 C Dr . Gerd Müller, Bundesminister BMZ . . . . . 13695 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13696 C Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13696 D Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . 13698 B Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13699 D Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . . 13701 B Dr . Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13703 B Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13705 A Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13706 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13708 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 13709 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 139 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 25 . November 2015 13605 139. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 25. November 2015 Beginn: 9 .01 Uhr
  • folderAnlagen
    Sonja Steffen (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 139 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 25 . November 2015 13709 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 25 .11 .2015 Beckmeyer, Uwe SPD 25 .11 .2015 Brantner, Dr . Franziska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2015 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2015 Ernst, Klaus DIE LINKE 25 .11 .2015 Ernstberger, Petra SPD 25 .11 .2015 Gundelach, Dr . Herlind CDU/CSU3 25 .11 .2015 Gysi, Dr . Gregor DIE LINKE 25 .11 .2015 Hartmann, Sebastian SPD 25 .11 .2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 25 .11 .2015 Höger, Inge DIE LINKE 25 .11 .2015 Jarzombek, Thomas CDU/CSU 25 .11 .2015 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2015 Lagosky, Uwe CDU/CSU 25 .11 .2015 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 25 .11 .2015 Nüßlein, Dr . Georg CDU/CSU 25 .11 .2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2015 Schnieder, Patrick CDU/CSU 25 .11 .2015 Spinrath, Norbert SPD 25 .11 .2015 Strässer, Christoph SPD 25 .11 .2015 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2015 Warken, Nina CDU/CSU 25 .11 .2015 Westphal, Bernd SPD 25 .11 .2015 Wicklein, Andrea SPD 25 .11 .2015 Zimmermann, Pia DIE LINKE 25 .11 .2015 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 139. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt EPL 05 Auswärtiges Amt EPL 14 Verteidigung EPL 23 Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Sevim Dağdelen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren!

    Verehrter Herr Minister! Es ist natürlich begrüßenswert,

    Bundesminister Dr. Frank-Walter Steinmeier






    (A) (C)



    (B) (D)


    dass Sie die Welt sicherer machen wollen . Es ist natür-
    lich auch ein gutes Ziel, den IS zu bekämpfen . Aber da
    möchte ich Sie gerne einmal fragen, da der IS keine Waf-
    fenfabriken hat: Woher bekommt der „Islamische Staat“
    seine Waffen?


    (Beifall bei der LINKEN)


    Deutschland ist einer der größten Waffenexporteu-
    re der Welt und beliefert Diktaturen am Golf wie Sau-
    di-Arabien, Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate
    oder auch den Terrorförderer Türkei, von der man weiß,
    auch aus geheimdienstlichen Informationen, dass sie is-
    lamistische Terrormilizen in Syrien bewaffnet . Da frage
    ich mich: Warum bewaffnen wir weiterhin Terrorunter-
    stützerstaaten wie diese am Golf?


    (Beifall bei der LINKEN)


    Was ich Ihrer Rede auch entnehme, ist, dass Sie
    nichts an der falschen Außenpolitik ändern wollen, die
    die Bundesregierung in den letzten Jahren gemacht hat .
    Was in diesen Tagen droht, ist eine massive Beteiligung
    Deutschlands an einem neuen Krieg gegen den Terror .
    Heute Morgen verkündete die Bundesregierung, bis zu
    650 deutsche Bundeswehrsoldaten in den Krieg nach
    Mali schicken zu wollen . Und das Auswärtige Amt er-
    wägt offenbar in militärischer Unterstützung Frankreichs
    weitere Militäreinsätze; genannt werden da vom Auswär-
    tigen Amt Tunesien und Libyen . Ich frage Sie deshalb, ob
    man aus diesem furchtbaren Krieg gegen den Terror nach
    dem 11 . September, der gescheitert ist, nichts gelernt hat .
    Dieser sogenannte Krieg gegen den Terror hat aus eini-
    gen Hundert Terroristen hunderttausend Terroristen welt-
    weit gemacht, meine Damen und Herren .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Deshalb, meine Damen und Herren, ist eine solche Po-
    litik falsch .

    Mord muss überall verurteilt werden, egal von wem
    und egal wo er stattfindet. Auch deshalb ist diese Poli-
    tik falsch . NATO-Bombenangriffe auf Hochzeitsgesell-
    schaften, Drohnenmorde im Nahen und Mittleren Osten
    züchten den Terror und haben den Terror regelrecht ge-
    mästet . Deshalb sage ich Ihnen: Erst wenn auch dieses
    Hohe Haus versteht, dass die Mütter in Pakistan, im Je-
    men, in Afghanistan oder im Irak genauso um ihre ver-
    lorenen Kinder trauern wie die Mütter in Paris und in
    Frankreich, werden Sie, meine Damen und Herren, ver-
    stehen, wie wir unsere Politik verändern müssen, um im
    Kampf gegen den weltweiten Terror etwas zu erreichen .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das Auswärtige Amt hat in den letzten Jahren die
    Regime-Change-Politik der USA unterstützt . Im Irak-
    krieg 2003 war Deutschland mit dabei; nicht mit Solda-
    ten . Aber Deutschland engagierte sich stärker im Krieg in
    Afghanistan, sodass US-Truppen für den Angriff freige-
    setzt wurden, und stellte die Stützpunkte in Deutschland
    zur Verfügung . Vor Ort in Bagdad half auch der Bun-
    desnachrichtendienst kräftig mit . Beim NATO-Angriff
    auf Libyen beließ man die deutschen Soldaten in den
    NATO-Kommandostrukturen . Heute herrscht dort der
    „Islamische Staat“ über Hunderte Kilometer Mittelmeer-

    küste . Ich frage mich: War dieser Bombenangriff, dieser
    Krieg in Libyen erfolgreich? War das wirklich von Erfolg
    gekrönt, wenn wir jetzt einen Staat haben, der völlig zer-
    stört ist, völlig destabilisiert ist, und wo der IS Hunderte
    von Kilometern Mittelmeerküste kontrolliert? Ich glau-
    be, Erfolg sieht anders aus, meine Damen und Herren .


    (Beifall bei der LINKEN)


    In Syrien agierte man mit Saudi-Arabien, Katar und
    der Türkei, die den barbarischen „Islamischen Staat“
    und auch die Al-Nusra-Front, also einen Ableger von al-
    Qaida, unterstützen . Man berichtet seitens der türkischen
    Regierung über Bewaffnungen islamistischer Terror-
    milizen. Ich finde, die verheerende Saat dieser falschen
    Regime-Change-Politik ist jetzt aufgegangen . Auch da-
    durch wurden natürlich Strukturen hervorgebracht, die
    den Terror in der Region mit befördern . Deshalb sagt die
    Linke: Hören Sie endlich mit dieser Politik auf, kehren
    Sie um . Das Völkerrecht muss die Richtschnur sein für
    das außenpolitische Handeln . Das heißt, weg von einer
    völkerrechtswidrigen Regime-Change-Politik .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Am Sonntag wird es mit dem türkischen Präsiden-
    ten Erdogan einen EU-Gipfel geben . Erdogan fordert
    jährlich 3 Milliarden Euro als Tribut, damit die Türkei
    Flüchtlinge im Land behält, sozusagen als Grenzwächter
    für die EU . Aus den Weisungen der Bundesregierung an
    ihre Brüsseler Beamten im Vorfeld des Gipfels lese ich
    heraus: Die Bundesregierung ist bereit, Herrn Erdogan
    jährlich eine Milliardenhilfe deutscher Steuergelder zu
    überweisen . – Wie wollen Sie das eigentlich vor der Be-
    völkerung in Deutschland rechtfertigen, dass Sie ihre
    Steuergelder künftig an jemanden zahlen, der Krieg
    gegen die eigene Bevölkerung führt, der faschistische
    Schlägertrupps in kritische Zeitungsredaktionen schickt
    und der jetzt ein russisches Kampfflugzeug abschießen
    lässt und en passant den Dritten Weltkrieg riskiert? Wir
    finden, das darf es nicht geben. Der Pakt mit Erdogan
    darf so nicht stattfinden. Das wäre nämlich eine morali-
    sche Bankrotterklärung .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir sagen auch, es ist nicht in Ordnung, über die
    militärische Beistandsklausel nach Artikel 42 Absatz 7
    EU-Vertrag, auf dessen Grundlage der neue Krieg ge-
    gen den Terror laufen soll, noch nicht einmal in Brüssel,
    geschweige denn im Bundestag abzustimmen . Alles lief
    auf Zuruf . Der Bundestag wurde nicht einmal informiert,
    geschweige denn gefragt . Jetzt will das Auswärtige Amt
    nicht einmal, wie bisher, über die Ratsarbeitsgruppen aus
    Brüssel informieren und damit das Grundgesetz und die
    Unterrichtungspflicht verletzen, um sich bei den Kriegs-
    vorbereitungen nicht in die Karten schauen zu lassen .

    Diesen Angriff des Auswärtigen Amtes auf die Parla-
    mentsrechte dürfen wir nicht hinnehmen . Deshalb mein
    Appell auch an die anderen Fraktionen im Hause: Las-
    sen Sie sich nicht derart entmündigen, meine Damen und
    Herren!


    (Beifall bei der LINKEN)


    Sevim Dağdelen






    (A) (C)



    (B) (D)


    Sagen Sie Nein zu diesem neuen Krieg gegen den Terror,
    der schon verloren ist, bevor er überhaupt angefangen
    hat .

    Danke .


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank . – Bevor ich dem Kollegen Dr . Franz

Josef Jung das Wort gebe, möchte ich alle nachfolgenden
Redner und Rednerinnen bitten, die vereinbarte Redezeit
einzuhalten . Diejenigen, die ein großes Kontingent an
Redezeit haben, sind meistens besonders großzügig, aber
dann kommen die nachfolgenden Kolleginnen und Kol-
legen nicht mehr zu den vorgesehenen Zeiten zu ihren
Debatten .

Der Kollege Dr . Franz Josef Jung für die CDU/
CSU-Fraktion wird uns das jetzt vorbildlich vormachen .


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: ()
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die deutsche
    Außenpolitik ist zurzeit in besonderer Art und Weise
    gefordert, wenn es um die Friedenssicherung oder die
    Beseitigung der Fluchtursachen geht . Es kommt hinzu –
    das haben uns die menschenverachtenden Anschläge
    in Paris, aber auch der Abschuss der russischen Passa-
    giermaschine auf dem Weg von Scharm al-Scheich und
    die gestrigen Anschläge in Ägypten und in Tunesien ge-
    zeigt –, dass die freie Welt in besonderer Art und Weise
    herausgefordert ist, dass wir gemeinsam gefordert sind,
    zu unseren Werten zu stehen und alle Möglichkeiten zu
    nutzen, um diesem Terrorismus entgegenzutreten, auch
    mit militärischen Mitteln . Denn ich glaube, dass die not-
    wendige Beseitigung des Terrorismus im Irak und in Sy-
    rien nur so möglich ist .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Meine Damen und Herren, dazu gehört auch, deutlich
    zu machen, dass wir uns nicht einschüchtern lassen, dass
    auch für uns der Satz des Staatsmanns Perikles gilt, der
    einmal formuliert hat:

    Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Ge-
    heimnis der Freiheit aber ist der Mut .

    Insofern ist es richtig, wenn wir auch in dieser nicht ein-
    fachen Situation mutig zusammenstehen .

    Das bedeutet dann aber auch, dass die internationa-
    le Gemeinschaft gemeinsam ISIS entgegentreten muss .
    Deshalb sage ich im Hinblick auf die aktuelle Situation
    zwischen der Türkei und Russland: Es ist dringend not-
    wendig, besonnen zu reagieren . Ich will jetzt hier kei-
    ne Verantwortlichkeiten im Einzelnen erörtern . Es wäre
    aber klug, wenn auch die Türkei und Russland gemein-
    sam mit uns gegen ISIS einträten . Ich glaube, dort gibt es
    noch ein Stück weit Nachholbedarf . Dies wäre wichtig,

    auch mit Blick auf die Verhinderung von Terrorangriffen,
    die nachher die eigenen Länder betreffen könnten .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg . Omid Nouripour [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Meine Damen und Herren, ich will unterstreichen,
    was der Außenminister gesagt hat . Letztlich werden wir
    nur zum Erfolg kommen, wenn wir hier unter Einbezie-
    hung politischer, diplomatischer und entwicklungspo-
    litischer Mittel, aber auch militärischer Mittel, also mit
    einem vernetzten Ansatz, vorgehen . Der vernetzte Ansatz
    bedeutet: ohne Sicherheit keine Entwicklung, aber ohne
    Entwicklung auch keine Sicherheit .

    Insofern ist es richtig, dass wir beispielsweise die Pe-
    schmerga in Syrien unterstützen, dass hier 4 700 Kräfte
    ausgebildet worden sind, dass beispielsweise 400 Jesiden
    ausgebildet worden sind, damit sie sich verteidigen kön-
    nen . Wer den Film Háwar – Meine Reise in den Genozid
    gesehen hat, der konnte sehen, wie menschenverachtend
    ISIS gegen die Jesiden vorgeht . Insofern ist es richtig und
    gut, dass wir die Jesiden befähigen, sich vor Ort zu ver-
    teidigen und gegen den ISIS-Terrorismus vorzugehen .

    Ich glaube auch – da unterstreiche ich, was der Außen-
    minister gesagt hat –, dass es richtig ist, die Angriffe aus
    der Luft zu unterstützen . Aber es muss auch der Kampf
    am Boden vorgenommen werden . Das ist notwendig .


    (Sevim Dağdelen [DIE LINKE]: Aha!)


    Von daher teile ich die Auffassung, die der jordanische
    Außenminister gegenüber unserer Fraktion geäußert
    hat . Er formulierte: Wir Muslime müssen selbst diesen
    Kampf gegen ISIS führen, aber ihr müsst uns dabei un-
    terstützen . – Insofern ist der Weg, den wir als Bundesre-
    publik Deutschland beschreiten, richtig .

    Im Hinblick auf die weitere Situation kann man fest-
    halten, dass Erfolge feststellbar sind . Sindschar ist zu-
    rückerobert worden . Ich denke, es ist auch richtig – wir
    haben jetzt die notwendigen Mittel vorgesehen –, dass
    wir unser Kontingent in der Region verstärken . Derzeit
    sind dort 100 Soldaten im Rahmen der Ausbildung und
    Unterstützung tätig . Wir wollen die Zahl auf 150 erhö-
    hen . Das ist ein richtiger, notwendiger Schritt, um dem
    ISIS-Terrorismus vor Ort wirkungsvoll entgegenzutre-
    ten, dort zu einer Befriedung der Situation beizutragen


    (Sevim Dağdelen [DIE LINKE]: Keine Waffenexporte in die Region!)


    und letztendlich dafür zu sorgen, dass die Menschen wie-
    der friedlich in ihrer Heimat miteinander leben können .


    (Beifall bei der CDU/CSU)