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ID1813901200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/139 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 139. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 25. November 2015 Inhalt: Begrüßung einer Delegation der Nationalver- sammlung der Republik Korea . . . . . . . . . . 13605 B Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . . . 13605 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13605 B I .9 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . . 13605 B Dr . Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13605 C Dr . Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . 13610 A Dr . Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13616 D Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 13621 A Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13624 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13627 C Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13628 C Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13630 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13631 C Aydan Özoguz, Staatsministerin BK . . . . . . . 13633 A Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13635 B Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13636 D Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 13638 B Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13639 B Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13640 C Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13641 B Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13642 D Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13644 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 13645 B Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13646 D I .10 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Drucksachen 18/6105, 18/6124 . . . . . . . . 13645 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13645 C Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13649 B Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13651 C Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13652 C Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13653 D Dr . Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . 13654 C Dr . Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13656 D Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13658 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 139 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 25 . November 2015II Dr . Franz Josef Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 13660 A Dr . Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . 13661 A Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13661 C Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13663 B Christian Petry (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13664 C Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13665 D Matern von Marschall (CDU/CSU) . . . . . . . . 13667 A Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13668 C Matern von Marschall (CDU/CSU) . . . . . . . . 13668 D I .11 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Drucksachen 18/6113, 18/6124 . . . . . . . . 13669 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13669 C Dr . Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13670 C Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13672 D Karin Evers-Meyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 13675 B Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13676 C Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13678 D Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13679 A Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13679 B Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13680 C Ingo Gädechens (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13682 C Gabi Weber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13684 B Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13685 D Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13687 C Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 13687 D I .12 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksachen 18/6120, 18/6124 . . . . . . . . 13688 A Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13688 B Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13689 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13691 D Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13692 C Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13693 C Dr . Gerd Müller, Bundesminister BMZ . . . . . 13695 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13696 C Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13696 D Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . 13698 B Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13699 D Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . . 13701 B Dr . Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 13703 B Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13705 A Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13706 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13708 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 13709 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 139 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 25 . November 2015 13605 139. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 25. November 2015 Beginn: 9 .01 Uhr
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    Sonja Steffen (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 139 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 25 . November 2015 13709 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 25 .11 .2015 Beckmeyer, Uwe SPD 25 .11 .2015 Brantner, Dr . Franziska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2015 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2015 Ernst, Klaus DIE LINKE 25 .11 .2015 Ernstberger, Petra SPD 25 .11 .2015 Gundelach, Dr . Herlind CDU/CSU3 25 .11 .2015 Gysi, Dr . Gregor DIE LINKE 25 .11 .2015 Hartmann, Sebastian SPD 25 .11 .2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 25 .11 .2015 Höger, Inge DIE LINKE 25 .11 .2015 Jarzombek, Thomas CDU/CSU 25 .11 .2015 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2015 Lagosky, Uwe CDU/CSU 25 .11 .2015 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 25 .11 .2015 Nüßlein, Dr . Georg CDU/CSU 25 .11 .2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2015 Schnieder, Patrick CDU/CSU 25 .11 .2015 Spinrath, Norbert SPD 25 .11 .2015 Strässer, Christoph SPD 25 .11 .2015 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2015 Warken, Nina CDU/CSU 25 .11 .2015 Westphal, Bernd SPD 25 .11 .2015 Wicklein, Andrea SPD 25 .11 .2015 Zimmermann, Pia DIE LINKE 25 .11 .2015 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 139. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt EPL 05 Auswärtiges Amt EPL 14 Verteidigung EPL 23 Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Roland Claus


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Frau

    Bundeskanzlerin, eine beachtliche Zahl Ihrer Aussagen
    hat heute auch die Zustimmung meiner Fraktion erhalten .


    (Johannes Kahrs [SPD]: Finde den Fehler!)


    Aber Ihre Positionen werden doch abgewertet, wenn
    namhafte Vertreter der CDU genau das Gegenteil er-
    zählen – so wie gestern Günther Oettinger, der eine Ein-
    schränkung des Asylrechts per Grundgesetzänderung
    gefordert hat . Frau Merkel, wir müssen Sie fragen: Was
    gilt denn nun?


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Auf einen Makel in der Rede von Frau Bundeskanzle-
    rin will ich auch noch hinweisen . Sie hat es nämlich völ-
    lig vergessen, die vielen guten Vorschläge der Fraktion
    Die Linke in den Haushaltsberatungen zu loben .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Deshalb muss ich auf unsere Vorschläge eingehen, aber
    auch auf einige Einlassungen in der Haushaltsdebatte zu
    Positionen der Linken .

    Da muss ich natürlich mit dem Kollegen Volker
    Kauder anfangen, der gestern überaus lautstark immer
    und immer wieder – ich weiß gar nicht, wie oft – den
    DDR-Vergleich bemüht hat . Was es eben sollte, den aus-
    gestreckten Zeigefinger auf meine Fraktion zu richten,
    wenn man Russland kritisiert, das war auch nicht ganz
    zu verstehen .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich glaube, Sie leiden da ein bisschen unter einem Phan-
    tomschmerz, Herr Kauder .

    Die Linke wird nie verleugnen, dass ein Teil ihrer Wur-
    zeln in der DDR liegt . Aber die DDR gibt es seit mehr als
    25 Jahren nicht mehr . Herr Kauder, ohne die DDR hätten
    Sie vermutlich Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch
    nicht kennengelernt . Aber ohne die DDR hätten Sie ver-
    mutlich auch Angela Merkel und Joachim Gauck nicht
    kennengelernt .


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Das Letztere wäre schlecht, das Erste hätten wir verschmerzen können!)


    Sie würden also, Herr Kauder, ohne die DDR völlig ohne
    Freund- und Feindbild dastehen . Deshalb ein bisschen
    mehr Demut!


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Linke hat zahlreiche Vorschläge in diese Beratung
    eingebracht, und es sind alle Vorschläge von dieser Welt .

    Volker Kauder






    (A) (C)



    (B) (D)


    Vielleicht denken Sie, es sei leicht, in der Linksfraktion
    Haushaltsbalance zu wahren .


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Was ist dort schon leicht?)


    Ich kann Ihnen sagen: Dem ist nicht so .


    (Johannes Kahrs [SPD]: Das ist nichts Neues!)


    Deshalb ärgern wir uns, wenn plumpe Unterstellungen
    zu unseren Vorschlägen gemacht werden . Es muss doch
    möglich sein, den enormen Reichtum in den Händen we-
    niger gerechter zu besteuern, als dies bisher der Fall ist .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir haben ein Zukunftsprogramm zur Integration der
    hier Benachteiligten und der zu uns Geflüchteten vor-
    geschlagen . Wir wollen damit die soziale Spaltung der
    Gesellschaft überwinden und unsere humanistische Ver-
    antwortung wahrnehmen . Ja, wir wollen erreichen, dass
    „Armut trotz Arbeit“ überwunden wird . Ja, wir wollen,
    dass Kinder kein Armutsrisiko bleiben, dass Bildungs-
    gerechtigkeit einzieht – durch eine große BAföG-Re-
    form –, dass kleine und mittelständische Unternehmen
    faire Chancen im wirtschaftlichen Wettbewerb bekom-
    men, dass endlich auskömmliche Renten in Ost und West
    gezahlt werden und dass Kriege und Rüstungsexporte
    abgeschafft werden, meine Damen und Herren .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Dabei ist das Markenzeichen linker Haushaltspolitik
    nicht etwa, neue Schulden zu machen, sondern gerechte
    Steuern einzuführen . Das wäre an der Zeit .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir sagen – und weisen dies nach –, es wäre in der
    Tat möglich, die Einnahmen des Bundes um mehr als
    50 Milliarden zu erhöhen und diese für soziale Gerech-
    tigkeit, für Bildungsaufgaben und für Friedfertigkeit ein-
    zusetzen .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich wiederhole hier: Die teuersten Flüchtlinge in
    Deutschland sind in der Tat die Steuerflüchtlinge.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Linke macht hier in den Beratungen viele Vor-
    schläge, mit deren Umsetzung der Einstieg in einen
    Politikwechsel möglich wäre . Wir maßen uns nicht an,
    als Einzige zu wissen, wo es langgeht . Aber wenn Sie
    Deutschlands Zukunft gestalten wollen, kommen Sie an
    einer sozialen Modernisierung der Gesellschaft und auch
    an diesen Vorschlägen nicht vorbei . Nur Mut, Sie könn-
    ten das schaffen .


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Als nächster Redner hat Johannes Kahrs von der

SPD-Fraktion das Wort .


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Johannes Kahrs


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Wir sind ja hier in der Haushaltsdebatte . Wir
    haben einen Haushalt vorliegen . Ich glaube, wenn man
    sich diesen Haushalt anguckt, dann wird jeder bemerken,
    dass er solide und vernünftig aufgestellt ist . In Kleinar-
    beit haben sich die Kolleginnen und Kollegen im Haus-
    haltsausschuss noch einmal über den Entwurf der Bun-
    desregierung gebeugt und haben ihn an der einen oder
    anderen Stelle noch einmal kampfwertgesteigert . Am
    Ende, glaube ich, kann sich das, was sie hier vorgelegt
    haben, sehen lassen . Eckhardt Rehberg, dir und deiner
    Arbeitsgruppe, meinen Kollegen in der SPD noch ein-
    mal ganz herzlichen Dank . Ich glaube, es ist auf der Ar-
    beitsebene ein ruhiges, solides und vernünftiges Arbeiten
    jenseits der Irrungen und Wirrungen, die es sonst manch-
    mal geben mag, und das ist diesem Haushalt ganz gut
    bekommen . Die gute und enge Zusammenarbeit mit den
    Fraktionen und deren Vorsitzenden hat da ebenfalls nicht
    geschadet . Ich glaube, wenn wir uns diesen Haushalt an-
    gucken, dann merkt man, dass er den Anforderungen, die
    wir zurzeit haben, gerecht wird . Das ist hier heute auch
    schon einmal sowohl von der Frau Bundeskanzlerin als
    auch von den Fraktionsvorsitzenden ausgeführt worden .

    Eine Anmerkung möchte ich allerdings machen . Es
    gibt, insbesondere wenn es um die Herausforderungen
    geht, die durch die Flüchtlinge vor uns stehen, den ein
    oder anderen seltsamen Vorschlag, oder es gibt merk-
    würdige Vorstellungen, wie man denn diese Aufgabe fi-
    nanzieren sollte . Um es gleich vorweg zu sagen: Diese
    etwas überflüssigen und unsoliden Vorschläge kommen
    aus allen Fraktionen und aus allen Ecken . Am Ende nut-
    zen sie allerdings nur denjenigen, die rechtsaußen oder
    links außen politisch irrlichtern und uns alle nicht wirk-
    lich weiterbringen .

    Was zum Beispiel den Vorschlag angeht, dass man im
    Zusammenhang mit den Flüchtlingen die Steuern erhö-
    hen sollte, so sollte man sich einmal fragen, was das für
    Auswirkungen auf die politische Diskussion hat . Wenn
    man über einen Flüchtlingssoli redet, dann führt das auch
    nicht zu Begeisterungsstürmen in der Bevölkerung . Und
    eine Aufhebung des Mindestlohns für Flüchtlinge oder
    ein halber Mindestlohn für Flüchtlinge führt nur dazu,
    dass die Deutschen, die dann keinen Job zum Mindest-
    lohn oder keinen Minijob mehr bekommen, nicht wirk-
    lich begeistert sein werden . All diese Diskussionen gehen
    gar nicht; vielmehr geht es darum, handwerklich sauber,
    vernünftig und solide zu diskutieren und diesen Haushalt
    hinzubekommen . Es ist so, dass wir in den letzten Jah-
    ren Vorkehrungen getroffen haben . Die eben genannten
    Lösungen sind nicht nur falsch, sondern sie sind auch
    gefährlich .


    (Beifall bei der SPD)


    Deswegen sollten wir aufpassen, dass wir alles tun,
    um diesen ausgeglichenen Haushalt nicht zu gefähr-
    den . Frau Bundeskanzlerin hat das ja angesprochen . Ich
    glaube, dass alles, was wir tun können, dazugehört . Wir
    müssen allerdings auch aufpassen, dass das auf Dauer
    gelingt; denn sicher ist das alles nicht . Wir haben zurzeit
    eine positive Situation; das ist schon vielfach ausgeführt

    Roland Claus






    (A) (C)



    (B) (D)


    worden . Wir haben in der Ära Schröder unter Rot-Grün
    hervorragend gewirtschaftet . Wir haben reformiert, die
    Reformen wirken . Deswegen geht es uns gut . Wir haben
    ein niedriges Euro-Wechselkursverhältnis . Wir haben
    niedrige Zinsen; das ist – das muss man auch sagen – für
    den Bund gut, für die Menschen nicht unbedingt . Gleich-
    zeitig ist es so, dass wir in den letzten Jahren in Deutsch-
    land auch vernünftig gewirtschaftet haben . Wir werden
    Überschüsse aus diesem Jahr in das nächste Jahr schie-
    ben . Und das führt dazu, dass wir trotz der Belastungen,
    die wir zu schultern haben, auch das nächste Jahr laut
    Haushaltsentwurf ohne neue Schulden abschließen . Ich
    glaube, das ist wichtig .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Genauso wichtig ist es aber auch, dass in diesem
    Land nicht die Debattenlage entsteht, dass wir wegen der
    Flüchtlinge hier andere Bevölkerungsgruppen vernach-
    lässigen, dass wir uns nicht um Obdachlose kümmern,
    dass wir uns nicht um den sozialen Wohnungsbau küm-
    mern,


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Um die Landwirtschaft kümmern!)


    dass wir uns nicht um behinderte Menschen kümmern .
    Es geht einfach nicht an, dass wir uns zwar um die
    Flüchtlinge kümmern, aber zugleich gesagt wird: Bei uns
    in den Schulen sieht es immer noch grottig aus . – Alle
    diejenigen, die das sagen, sollten sich anschauen, was in
    den letzten Jahren von dieser Großen Koalition geleis-
    tet worden ist . Wir haben 23 Milliarden Euro gemäß den
    Vereinbarungen des Koalitionsvertrags investiert . Wir
    haben nachträglich noch einmal 10 Milliarden Euro in
    ein Sonderinvestitionsprogramm gegeben, mit dem wir
    insbesondere Verkehrswege und Infrastruktur finanzie-
    ren . Wir haben noch einmal 5 Milliarden Euro an die
    Kommunen gegeben, damit sie in die Lage versetzt wer-
    den, auch direkt vor Ort etwas zu tun .


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: So ist das!)


    Für die Bewältigung der Flüchtlingskrise investieren wir
    jetzt noch einmal 8 Milliarden Euro . Das alles kommt
    noch obendrauf .

    Schließlich haben wir in der letzten Großen Koalition
    und, wie gesagt, auch in dieser Ländern und Kommunen
    dauerhaft geholfen . Das wird dazu führen, dass Landes-
    und Kommunalhaushalte in der Zukunft deutlich besser
    dastehen werden als der Bundeshaushalt . Der Bund er-
    wartet nämlich in den nächsten Jahren relativ eher rück-
    läufige Einnahmen, während diese bei den Ländern und
    Kommunen steigen . Das liegt an den Maßnahmen, die
    wir alle hier beschlossen haben . Das heißt, man muss
    aufpassen, was man zukünftig macht .

    Mir geht es einfach darum, dass wir in der Flücht-
    lingsfrage zusammenstehen . Es reicht nämlich nicht, nur
    zu sagen, dass wir es schaffen, sondern man muss auch
    sagen, wie es gehen soll . Dieser Haushalt zeigt auf, wie
    es gehen soll . Wir haben viel Geld investiert, insbeson-
    dere im Bereich Unterstützung und Koordinierung von
    Ehrenamtlichen . Wir haben viel Geld für die Helfer aus-
    gegeben, deren Arbeit zurzeit unentbehrlich ist . Wir ha-

    ben viel Geld in die Bundespolizei investiert und in das
    Technische Hilfswerk, das mit seinen Ehrenamtlichen
    unterwegs ist .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Ich glaube, wenn man den Helfern hilft, dann hat man
    schon viel getan . Das ist eben auch ein Teil des Plans .
    Ich glaube, das kann man verteidigen und das sollte man
    immer wieder so sagen .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Angesichts mancher Diskussionen über Transitzo-
    nen, Obergrenzen und anderer Debattenpunkte habe ich
    allerdings ein Problem; denn es geht doch darum, dass
    wir hier Lösungen finden müssen, die langfristig wirken.
    Wir werden zu Lösungen kommen müssen . Wir werden
    die Zahl der Flüchtlinge in den nächsten Jahren deutlich
    senken müssen . 2016 darf nicht so laufen wie die zweite
    Hälfte von 2015 . Wir würden sonst richtige Probleme in
    diesem Land bekommen . Das heißt, in 2016 und in 2017
    müssen die Zahlen der Flüchtlinge deutlich sinken; dafür
    braucht es keine Scheindebatten und keine Debatten, bei
    denen man sagt, der eine sollte mehr von diesem und der
    andere mehr von jenem tun . Am Ende wird es nicht rei-
    chen; wir haben es heute gehört .

    Am Ende wird es wichtig sein, dass wir wieder mit
    Dublin II und III die Probleme bewältigen, dass wir
    zusehen, dass die Außengrenzen wieder funktionieren .
    Selbstkritisch muss man sagen: Nicht nur Europa ist das
    Problem, auch wir waren nicht in jeder Frage immer hilf-
    reich . Deswegen ist es wichtig, dass wir nicht nur ge-
    ordnete Verhältnisse an den Außengrenzen bekommen,
    sondern dass wir auch wieder geordnete Verhältnisse in
    Deutschland bekommen . Auch hierfür haben wir in die-
    sem Etat vieles getan . Ich glaube, das ist wichtig und das
    kann man gar nicht häufig genug sagen.

    Am Ende ist es wichtig, dass Hilfe in den Kommunen
    ankommt, dass die Menschen, die vor Ort sind und hel-
    fen, dass die Bürgermeister und Landräte die Unterstüt-
    zung bekommen, die sie brauchen . Ich sehe das in Ham-
    burg: Wir beschlagnahmen inzwischen Bürogebäude,
    leerstehende Baumärkte . Das kann die Lösung mal für
    einen Winter sein, aber das ist keine dauerhafte Lösung .

    Die Menschen, die hierbleiben, müssen untergebracht
    werden . Das heißt aber im Ergebnis auch, dass wir Woh-
    nungen bauen müssen . Uns wurde vorgeworfen, dass
    wir kein 2-Milliarden-Euro-Programm auflegen, um
    Wohnungen zu bauen . Wir machen aber viel mehr . Wir
    geben ohnehin 500 Millionen Euro für den Bau von So-
    zialwohnungen aus, und wir haben noch einmal 500 Mil-
    lionen Euro draufgelegt . Das wird die nächsten vier Jahre
    laufen . Wir investieren insgesamt 4 Milliarden Euro in
    den sozialen Wohnungsbau . Das dauert; das ist so . Man
    braucht B-Pläne, man muss Planungen durchführen .
    Aber am Ende ist es doch so, dass wir mit diesem Geld zu
    Ergebnissen kommen werden . Es wird aber dauern . Des-
    wegen muss man auch die Zahl der Flüchtlinge in den
    nächsten zwei Jahren deutlich senken; denn wenn das so
    weitergeht, kommen wir mit den Wohnungsbauprogram-

    Johannes Kahrs






    (A) (C)



    (B) (D)


    men, die jetzt laufen, nicht weiter, und dann kommen die
    Kommunen in ganz andere Schwierigkeiten .

    Deswegen ist es gut, dass wir auf die Krise reagiert
    haben . Deswegen ist dieser Haushalt solide . Wir haben
    auch im laufenden Jahr – Eckhardt Rehberg, du weißt
    es – in Nachtragshaushalten schnell reagiert . Ich würde
    mir wünschen, dass wir es im kommenden Jahr nicht
    müssen . Wir sind dazu aber bereit, wenn die Situation
    es erfordert . Wir haben Geld investiert und werden auch
    weiterhin Geld investieren, damit vor Ort vieles richtig
    gemacht werden kann .

    Gönnen Sie mir noch eine letzte Anmerkung . Wir wer-
    den auch weiterhin Dinge bewältigen müssen, die nicht
    preiswert sind . Von meinem Fraktionsvorsitzenden ist
    vorhin schon das Bundesteilhabegesetz angesprochen
    worden . Es gibt viele Aufgaben, die weiterhin bewältigt
    werden müssen, wenn mit Blick auf die Bewältigung
    der Flüchtlingskrise in diesem Land Akzeptanz erreicht
    werden soll . Denn nur dann, wenn sich die Politik nicht
    ständig um ein einziges Problem kümmert, sondern die
    Menschen das Gefühl haben, dass wir uns weiterhin um
    sie alle kümmern, gibt es Akzeptanz und Unterstützung .

    Wir brauchen die Unterstützung der Menschen in
    Deutschland . Aber wir brauchen auch die Unterstützung
    in Europa – genauso, wie wir die Türkei brauchen . Die
    Sicherung der Außengrenzen wird nicht über Griechen-
    land funktionieren; sie wird nur über die Türkei funktio-
    nieren . Die Türkei wird nicht nur Geld fordern; sie wird
    auch politische Forderungen haben . Dazu werden die
    Verhandlungen über den Beitritt zur Europäischen Uni-
    on gehören . Dann wird es um den Status eines sicheren
    Drittstaates gehen . Es wird um Visafreiheit gehen . Am
    Ende werden wir die Türkei brauchen . Man muss sich
    in CDU, CSU und SPD darüber im Klaren sein, dass es
    nichts umsonst gibt .


    (Axel Schäfer [Bochum] [SPD]: Genau! Sehr wahr!)


    Vielen Dank .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)