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ID1813816100

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    Plenarprotokoll 18/138 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 138. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. November 2015 Inhalt: Gedenken an die Opfer der Pariser Attentate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13497 A Begrüßung der Delegation von Parlamentari- ern aus Usbekistan unter Vorsitz von Herrn Shadmanov . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13518 D Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . . 13498 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13498 B I .1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidi- alamt Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . . 13498 B I .2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/6102, 18/6124 . . . . . . . . 13498 B I .3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . . 13498 C I .4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/6108, 18/6124 . . . . . . 13498 C b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . 13498 D Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13498 D Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13500 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13501 D Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13503 A Dr . Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13504 D Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13506 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13507 B Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13508 D Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 13510 B Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13511 D Dr . Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 13513 D Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 13515 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 13516 A Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13517 D I .5 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/6115, 18/6124 . . . . . . . . 13519 B Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13519 B Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . . 13521 A Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13522 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 138 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 24 . November 2015II Josef Rief (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13523 C Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13525 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13526 C Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13527 C Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13528 D Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13531 C Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13532 D Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13533 D Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13535 A Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13536 B Christian Haase (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13537 C I .6 a) Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/6106, 18/6124 . . . . . 13540 A b) Einzelplan 21 Bundesbeauftragte für den Daten- schutz und die Informationsfreiheit Drucksachen 18/6119, 18/6124 . . . . . . 13540 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13540 B Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 13541 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13543 A Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13544 B Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13546 B Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13548 C Dr . Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13549 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13551 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 13553 A Dr . Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 13554 D Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/ CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13556 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13557 C Susanne Mittag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13558 D I .7 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/6107,18/6124 . . . . . . 13560 B b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . 13560 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 13560 B Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13562 A Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13562 B Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13564 B Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 13565 C Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 13568 A Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 13570 B Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 13571 B Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13573 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 13575 A Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . 13575 C Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13577 D Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13578 D I .8 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . 13580 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13580 C Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13581 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13583 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 13584 C Dr . Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13587 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 13590 A Dr . Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 13591 B Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13593 A Stephan Albani (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13593 D Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13595 C Saskia Esken (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13596 A Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 13597 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 13598 D Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 13599 B René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13599 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13601 B Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 13603 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 138 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 24 . November 2015 13497 138. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. November 2015 Beginn: 10 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Vizepräsidentin Claudia Roth (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 138 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 24 . November 2015 13603 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 24 .11 .2015 Binder, Karin DIE LINKE 24 .11 .2015 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Ernstberger, Petra SPD 24 .11 .2015 Gundelach, Dr . Herlind CDU/CSU 24 .11 .2015 Gysi, Dr . Gregor DIE LINKE 24 .11 .2015 Hartmann, Sebastian SPD 24 .11 .2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 24 .11 .2015 Jung, Andreas CDU/CSU 24 .11 .2015 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lagosky, Uwe CDU/CSU 24 .11 .2015 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 24 .11 .2015 Neu, Dr . Alexander S . DIE LINKE 24 .11 .2015 Nissen, Ulli SPD 24 .11 .2015 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Schick, Dr . Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Schnieder, Patrick CDU/CSU 24 .11 .2015 Strässer, Christoph SPD 24 .11 .2015 Westphal, Bernd SPD 24 .11 .2015 Wicklein, Andrea SPD 24 .11 .2015 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 138. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 01 Bundespräsident EPL 02 Bundestag EPL 03 Bundesrat EPL 08 Finanzen EPL 20 Bundesrechnungshof EPL 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit EPL 06 Innen EPL 21 Datenschutz und Informationsfreiheit EPL 07 Justiz und Verbraucherschutz EPL 19 Bundesverfassungsgericht EPL 30 Bildung und Forschung Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Wolfgang Stefinger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Kollege, ich danke für den Hinweis, habe aber

    Ihrer Antwort nicht entnehmen können, was speziell für
    den Bereich Flüchtlinge vorgesehen ist .



Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Letzter Redner in der Debatte ist René Röspel für die

SPD-Fraktion .


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von René Röspel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr verehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen

    und Kollegen! Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer!


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Mach‘ es kurz und schmerzlos!)


    Es ist schon merkwürdig, wie sauber bei Regierung und
    Opposition zwischen Kritik und Lob getrennt wird . Ich
    finde, manchmal gehört auch ein bisschen Selbstkritik
    zum Lob dazu . Wenn man vier Sitzungswochen und

    dazwischen eine sitzungsfreie Woche hat, ist ein Praxis-
    oder Realitätscheck angebracht . Dann kann man sehen,
    was die Menschen im Wahlkreis von dem wahrnehmen,
    was wir im Bereich Bildung und Forschung machen . Ich
    habe fünf Beispiele aus der letzten Woche mitgenom-
    men, die unseren Zustand aufzeigen .

    Das erste Beispiel . Ich war am Sonntag beim Tag der
    offenen Tür des Max-Planck-Institutes für molekulare
    Physiologie in Dortmund . Keine Angst, es ist nicht mein
    Wahlkreis, und es ist auch der falsche Fußballverein .


    (Heiterkeit bei der SPD)


    Ich kenne das Institut seit Mitte der 90er-Jahre . Damals
    herrschte verhaltener Optimismus; es gab gute Chemiker
    und Physiker – sie hatten interessanterweise damals kei-
    ne Chance auf dem Arbeitsmarkt . Die wissenschaftliche
    Reputation, das Engagement waren eher verhalten . Am
    Sonntag war es ganz anders: neues Gebäude, 500 Mitar-
    beiter, man platzt aus den Nähten . Ich habe viele junge
    engagierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ge-
    troffen, die begeistert Forschung machen, Topforschung;
    der neueste ERC Grant ist gerade eingeworben . Es ist
    eine ganz andere Stimmung als noch vor 20 Jahren . Ich
    finde, man wird auch in Jena und vielen anderen Univer-
    sitäten und Hochschulen des Landes feststellen, dass sich
    vieles getan hat .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Ich will auch deutlich sagen: nicht erst seit 2005 . Es
    war gar nicht so einfach; denn es war eine rot-grüne Ko-
    alition, die unter Bundesministerin Bulmahn den Pakt
    für Forschung und Innovation auf den Weg gebracht
    hat . Seitdem gibt es verlässlich mehr für außeruniversi-
    täre Forschungseinrichtungen; manchmal 3, manchmal
    5 Prozent . Genau das war es, was sie gebraucht haben .
    Alle Fraktionen, jedenfalls bis zu dieser Stelle, von rechts
    aus gesehen, haben in den letzten Jahren ihren Beitrag
    geleistet . Wir alle können ein bisschen stolz darauf sein,
    dass Deutschland im wissenschaftlichen Bereich recht
    gut dasteht .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Zweites Beispiel . Ähnlich war es im Bereich der
    Fachhochschulen . Als wir uns 1998/99 den ersten Haus-
    halt angesehen haben, handelte es sich um 10 Millionen
    D-Mark für die Fachhochschulen . Im Ministerium hatte
    man den Eindruck: Das ist ein Bereich, der sich totlaufen
    wird und für den sich keiner interessiert . Das war müh-
    same Arbeit . Auch da haben alle in den letzten Jahren
    mitgewirkt, dass wir mittlerweile einen Etatansatz von
    48 Millionen Euro für die Forschung an Fachhochschu-
    len haben . Das ist ganz wichtig und ein Motivations-
    schub . Damit können wir Verlässlichkeit hineinbringen .
    Auch hier haben viele ihren Anteil beigetragen .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Letzte Woche hatte ich einen Termin zum Wissen-
    schaftszeitvertragsgesetz mit Fachhochschulen und
    Universitäten . Dabei handelt es sich eigentlich um ei-
    nen Arbeitsrechtsvertrag . Es ist ein richtiger Schritt in
    die richtige Richtung . Aber am Ende kamen wir zu dem
    grundsätzlichen Problem, dass die Hochschulen in die-

    Ralph Lenkert






    (A) (C)



    (B) (D)


    sem Land immer noch zu schlecht grundfinanziert sind
    und dass der Mittelbau wegbricht .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Ralph Lenkert [DIE LINKE]: Das sagen wir doch!)


    Das kann nur eine gemeinsame Aufgabe über den Hoch-
    schulpakt und über 2020 hinaus sein . Die BAföG-Mit-
    tel – das sind die Mittel für den Eurofighter 1990; wer
    sich daran erinnert . Das Geld haben wir verbraucht; das
    ist schon längst ausgegeben .


    (Zuruf des Abg . Albert Rupprecht [CDU/ CSU])


    – Stellen Sie eine Zwischenfrage, Herr Rupprecht . Da-
    rauf würde ich gerne antworten . Aber so viel Zeit habe
    ich jetzt nicht .


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das traut er sich doch gar nicht!)


    Ich finde, es bleibt eine gemeinsame Aufgabe. Wir
    können die Hochschulen nicht alleinelassen, die Länder
    und Kommunen auch nicht .

    Drittes Beispiel . Ich habe mir im Wahlkreis das Pro-
    jekt „JUGEND STÄRKEN im Quartier“ angesehen,
    das drei Städte zusammen mit der Arbeiterwohlfahrt
    machen . Hier geht es darum, jugendliche Schulabsen-
    ten, also Schulverweigerer, sozusagen von der Straße zu
    holen und dahin zu führen, dass sie wieder zur Schule
    gehen, und darum, sie dafür zu begeistern . Dieses Pro-
    jekt wird übrigens vom Umweltministerium und vom
    Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
    gefördert, nicht vom Bildungsministerium . Ich habe die
    Engagierten gefragt: Was braucht ihr, und was seht ihr
    als zentralen Punkt, um zu verhindern, dass Jugendliche
    in die Situation kommen, in der sie nicht mehr zur Schule
    gehen wollen und keinen Bock mehr haben? Da haben
    sie gesagt: Macht Schulsozialarbeit!


    (Beifall bei der SPD – Dr . Karamba Diaby [SPD]: Ja, genau! Das brauchen wir!)


    Ihr vom Bund habt mal ein Programm zur Schulsozial-
    arbeit gemacht . Am besten ist es, damit in den Grund-
    schulen anzufangen . Warum macht das der Bund nicht
    mehr? Es gibt doch ein Bundesbildungsministerium . –
    Da musste ich erklären, dass das Ministerium in der
    Regel mit beruflicher Bildung befasst ist, auch wenn es
    manchmal Pressemitteilungen zu Lesestart und anderen
    Bildungsmaßnahmen veröffentlicht, und dass es schwie-
    rig war, in den Koalitionsverhandlungen einen entspre-
    chenden Beschluss mit dem Koalitionspartner hinzube-
    kommen . Da müssen wir selbstkritisch sein und an uns
    selber appellieren: Wir müssen in diesem Bereich aktiv
    werden, wenn wir nicht wollen, dass wir Kinder und Ju-
    gendliche verlieren, die wir dann nur über Programme
    einfangen können, die schwierig aufzustellen sind, weil
    sie von zwei Ministerien finanziert werden müssen.

    Das vierte Beispiel . Die Bundesagentur für Arbeit in
    Hagen hat einen Arbeitnehmertag durchgeführt, Stich-
    wort: Arbeit 4 .0 . Da habe ich mich sehr gefreut, sagen
    zu können: Wir haben schon im Koalitionsvertrag fest-
    gehalten, dass wir Arbeitsforschung betreiben . – Ich will

    ausdrücklich sagen: Die Mittel in Höhe von 89 Millionen
    Euro in den Etats von 2015 und 2016 können ausgebaut
    werden; da müssen wir besser werden . – Das war aber
    ein Punkt, bei dem man gut zeigen konnte: Die Politik
    ist nicht hintendran, sondern hat das Thema auf dem
    Schirm . Wir müssen nämlich wissen, wie wir zukünftig
    arbeiten werden und was wir anbieten können .

    Das fünfte Beispiel war mir eigentlich das liebste . Vie-
    le von Ihnen waren wahrscheinlich auch am Internationa-
    len Tag der Kinderrechte in der letzten Woche an Schulen
    unterwegs . Ich war in einer dritten und vierten Klasse der
    Grundschule Pestalozzi in Gevelsberg und einer siebten
    Klasse des Ricarda-Huch-Gymnasiums in Hagen . Dort
    bin ich auf tolle Kinder gestoßen, die von ihren Lehrern
    gut vorbereitet waren und ganz viele Fragen hatten . Als
    ich sie gefragt habe: „Was meint ihr, was für euch wich-
    tige Rechte sind?“, haben sie geantwortet: Nicht geschla-
    gen zu werden, keinen Krieg zu erleben, mit den Eltern
    zusammen zu sein . – Das fand ich spannend .

    Es gab ganz viele spannende Fragen der Kinder . Eine
    Frage war, was wir denn machen, um Fluchtursachen
    zu bekämpfen . Da konnte ich sagen, dass wir im For-
    schungsbereich ein Programm haben, mit dem wir be-
    kämpfen, dass Krankheiten in der Dritten Welt ganze
    Länder lahmlegen, so wie es bei Ebola der Fall war . Ich
    konnte also ein positives Beispiel dafür nennen, was wir
    hier tun . Da müssen wir aber noch zulegen .

    Die zweite Frage: Wie kann man eigentlich Konflikte
    und Krisen verhindern, und was kann man tun, wenn sie
    ausgebrochen sind? Da konnte ich darauf verweisen –
    danke an die Haushälter –, dass wir mehr Geld für Frie-
    dens- und Konfliktforschung ausgeben,


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    weil es ganz wichtig ist, zu wissen, wie Kriege entstehen
    und wie man sie möglicherweise verhindern oder wieder
    eindämmen kann .

    Ein letzter Punkt, der mich sehr beeindruckt hat – Vä-
    ter und Mütter kennen das –: die Angst der Kinder, von
    ihren Eltern getrennt zu sein . Diese Angst habe ich sehr
    häufig wahrgenommen; die Kinder meinten das ganz
    ernst . Auf eine entsprechende Frage hin habe ich gesagt:
    Ich halte es für unmenschlich, wenn man Kinder von ih-
    ren Eltern trennt . – Jetzt hat die CSU, liebe Kollegen, am
    Samstag die Forderung beschlossen, den Familiennach-
    zug größtmöglich einzuschränken . Da bin ich gespannt,
    was Sie eigentlich diesen Kindern antworten würden .


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)