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ID1813813300

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    Plenarprotokoll 18/138 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 138. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. November 2015 Inhalt: Gedenken an die Opfer der Pariser Attentate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13497 A Begrüßung der Delegation von Parlamentari- ern aus Usbekistan unter Vorsitz von Herrn Shadmanov . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13518 D Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . . 13498 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13498 B I .1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidi- alamt Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . . 13498 B I .2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/6102, 18/6124 . . . . . . . . 13498 B I .3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . . 13498 C I .4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/6108, 18/6124 . . . . . . 13498 C b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . 13498 D Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13498 D Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13500 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13501 D Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13503 A Dr . Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13504 D Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13506 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13507 B Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13508 D Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 13510 B Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13511 D Dr . Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 13513 D Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 13515 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 13516 A Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13517 D I .5 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/6115, 18/6124 . . . . . . . . 13519 B Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13519 B Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . . 13521 A Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13522 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 138 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 24 . November 2015II Josef Rief (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13523 C Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13525 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13526 C Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13527 C Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13528 D Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13531 C Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13532 D Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13533 D Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13535 A Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13536 B Christian Haase (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13537 C I .6 a) Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/6106, 18/6124 . . . . . 13540 A b) Einzelplan 21 Bundesbeauftragte für den Daten- schutz und die Informationsfreiheit Drucksachen 18/6119, 18/6124 . . . . . . 13540 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13540 B Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 13541 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13543 A Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13544 B Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13546 B Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13548 C Dr . Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13549 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13551 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 13553 A Dr . Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 13554 D Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/ CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13556 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13557 C Susanne Mittag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13558 D I .7 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/6107,18/6124 . . . . . . 13560 B b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . 13560 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 13560 B Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13562 A Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13562 B Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13564 B Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 13565 C Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 13568 A Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 13570 B Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 13571 B Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13573 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 13575 A Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . 13575 C Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13577 D Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13578 D I .8 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . 13580 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13580 C Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13581 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13583 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 13584 C Dr . Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13587 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 13590 A Dr . Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 13591 B Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13593 A Stephan Albani (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13593 D Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13595 C Saskia Esken (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13596 A Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 13597 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 13598 D Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 13599 B René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13599 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13601 B Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 13603 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 138 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 24 . November 2015 13497 138. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. November 2015 Beginn: 10 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Vizepräsidentin Claudia Roth (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 138 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 24 . November 2015 13603 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 24 .11 .2015 Binder, Karin DIE LINKE 24 .11 .2015 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Ernstberger, Petra SPD 24 .11 .2015 Gundelach, Dr . Herlind CDU/CSU 24 .11 .2015 Gysi, Dr . Gregor DIE LINKE 24 .11 .2015 Hartmann, Sebastian SPD 24 .11 .2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 24 .11 .2015 Jung, Andreas CDU/CSU 24 .11 .2015 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lagosky, Uwe CDU/CSU 24 .11 .2015 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 24 .11 .2015 Neu, Dr . Alexander S . DIE LINKE 24 .11 .2015 Nissen, Ulli SPD 24 .11 .2015 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Schick, Dr . Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Schnieder, Patrick CDU/CSU 24 .11 .2015 Strässer, Christoph SPD 24 .11 .2015 Westphal, Bernd SPD 24 .11 .2015 Wicklein, Andrea SPD 24 .11 .2015 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 138. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 01 Bundespräsident EPL 02 Bundestag EPL 03 Bundesrat EPL 08 Finanzen EPL 20 Bundesrechnungshof EPL 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit EPL 06 Innen EPL 21 Datenschutz und Informationsfreiheit EPL 07 Justiz und Verbraucherschutz EPL 19 Bundesverfassungsgericht EPL 30 Bildung und Forschung Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Roland Claus


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Bildung

    und Forschung sind für das Parlament von zentralem In-
    teresse; hier wird schließlich über Zukunftsthemen ent-
    schieden, und deshalb haben wir bei der Beratung dieses
    Etats im Haushaltsausschuss und in anderen Ausschüs-
    sen die Einzelposten besonders gründlich überprüft . Die-
    se Methode werden wir auch nach Beschlussfassung über
    den Etat fortsetzen . Das will ich hier schon mal kundtun,
    weil die Ministerin sich von uns zuweilen überkontrol-
    liert fühlt; aber das ist nun mal unsere Aufgabe .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – René Röspel [SPD]: So ein Anfang ist immer gut für eine Rede!)


    Frau Bundesministerin Wanka wird nachher gewiss
    verkünden, wie viel mehr Geld sie zur Verfügung hat .
    Ich glaube, da sagt sie nichts Falsches . Ich muss Sie aber
    daran erinnern, Frau Ministerin, dass Sie die Kritik des
    Bundesrechnungshofs wegen mangelnder Erfolgskont-
    rolle in Ihrem Etat nicht schlicht und einfach aussitzen
    können . Wir haben dazu in der ersten Lesung eine Reihe
    von Beispielen vorgetragen . Ich will die gar nicht wie-
    derholen; dafür ist die Liste der Kritik auch viel zu lang .
    Nur ein Beispiel aus dem Bericht des Rechnungshofs will
    ich bringen . Dort heißt es: Nahezu grotesk erscheint die
    Tatsache, dass das Ministerium Erfolgskontrollen bei der
    Projektförderung daran scheitern lässt, dass deren Ziele
    nicht ausreichend definiert werden. – Das heißt, es gibt
    Zuwendungen ohne Kriterien . Etwas vereinfacht heißt
    es im Volksmund: Man bildet sich eine Philosophie nach
    der Art: Die Karte ist richtig, nur die Gegend ist falsch . –
    So geht es aber nicht, meine Damen und Herren .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir werden dieser Kritik des Hofes und der Kritik aus
    der Opposition weiter nachgehen, und wir werden auch
    nicht müde werden, hier eine ganze Reihe von Verände-
    rungsvorschlägen einzubringen; dazu kommen wir dann
    noch im Einzelnen .

    Nun hat das Bundesministerium sich kreativerweise
    ein eigenes Gutachten zur Evaluierung der Hightech-Stra-
    tegie bestellt . Es wurde von einer Expertenkommission
    Forschung und Innovation erstellt, die als Abkürzung den
    schönen Namen EFI trägt . Man höre und staune: Diese
    Expertenkommission bescheinigt dem Bundesministeri-
    um gute Arbeit .

    Daran haben namhafte Professoren mitgewirkt, deren
    Kompetenz ich überhaupt nicht in Zweifel ziehen will .
    Nur das eine ist verwunderlich: Bis auf zwei Kolleginnen
    und Kollegen aus Zürich handelt es sich um Professo-
    res von Zuwendungsempfängern des Ministeriums – von
    Zuwendungsempfängern! Das macht uns dann schon

    Michael Frieser






    (A) (C)



    (B) (D)


    stutzig, Frau Ministerin . Das lassen wir so auch nicht
    durchgehen .


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg . Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Zunehmend müssen wir im Haushaltsausschuss, auch
    wenn es um die Verflechtung von mehreren Einzelplä-
    nen geht, recht dubiose Praktiken der Förderung durch
    verschiedene Bundesministerien feststellen . Es gibt zum
    Teil auch Projekte mit hohen militärischen Anteilen, die
    aus mehreren Häusern gefördert werden .

    Ein Beispiel: TanDEM-X soll ein dreidimensionales
    Satelliten-Beobachtungssystem werden, das von einem
    namhaften Flugzeugbauer und dem Deutschen Zentrum
    für Luft- und Raumfahrt entwickelt wurde . So weit plau-
    sibel . Das Kuriose aber ist nun: Das Bundesministerium
    der Verteidigung kauft von dem Flugzeugbauer und dem
    Zentrum ein Produkt, das zuvor vom Bundeswirtschafts-
    ministerium und vom Bildungs- und Forschungsministe-
    rium subventioniert wurde . Ja – muss man fragen –, geht
    das noch? Das kann doch so nicht hingenommen werden .


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg . Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Die Linke hat in die Haushaltsberatungen unter ande-
    rem einen Vorschlag zur Unterstützung von Fachhoch-
    schulen – ich sage einmal – in förderbedürftigen Regi-
    onen eingebracht; das klingt ein bisschen netter als „in
    strukturschwachen Regionen“ . Die Fachhochschulen
    bekommen natürlich von dem großen Kuchen dieses Mi-
    nisteriums recht viel ab . Aber wir haben festgestellt, auch
    vergleichsweise kleine Hochschulen können in solchen
    strukturschwachen Regionen als Impulsgeber enorm
    wichtige Aufgaben lösen .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich nehme nur einmal zwei Standorte . Das ist die
    Hochschule in Mittweida in Sachsen, und das ist die
    Hochschule in Köthen in Sachsen-Anhalt . Nun wissen
    wir, dass deren Grundfinanzierung bekanntlich Sache
    der Länder ist. Aber Anschubfinanzierung im Sinne von
    wichtigen Zukunftsinvestitionen wäre ein interessanter
    Weg . Wir werden Ihnen dazu in Kürze einen Antrag vor-
    legen .

    Nach wie vor nicht gelöst ist das Problem der befris-
    teten Arbeitsverträge von Akademikerinnen und Akade-
    mikern . Wir halten das nach wie vor für einen Skandal .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Es ist im Verlauf der Beratungen heute schon gefeiert
    worden, dass die Zahl der geschlossenen Arbeitsverträge
    noch nie so hoch war . Aber, meine Damen und Herren,
    was hilft es einem 40-jährigen Forscher, wenn er in fünf
    Jahren vier solcher Arbeitsverträge hat? Das ist doch
    keine vernünftige Politik, um Zukunftsfähigkeit sicher-
    zustellen .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Nun wurde auf diesen Vorwurf in der ersten Beratung
    des Haushalts hier vonseiten der Koalition reagiert . Mir
    wurde vorgeworfen, ich hätte quasi den Schuss nicht
    gehört . Mit dem wunderbaren Konstrukt des Wissen-

    schaftszeitvertragsänderungsgesetzes würde dieses Pro-
    blem jetzt gelöst . Mit diesem Gesetz, so wie es jetzt ist,
    wird das Problem zwar beschrieben, aber gelöst wird lei-
    der nichts .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Wären Sie mal zur Anhörung gekommen, dann wüssten Sie es besser!)


    – Ich habe im Moment keinen Mangel an Anhörungen;
    das kann ich Ihnen versprechen, und wir kommen auch
    mit den Themen hinterher .


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Aber bei der Anhörung zu diesem Gesetz waren Sie nicht und sagen hier etwas, was nicht stimmt!)


    Der Bildungszustand der Nation ist insgesamt unbe-
    friedigend . Das hat mit dem Kooperationsverbot von
    Bund und Ländern in der Bildung zu tun . Wir haben es
    mit einer chronischen Unterfinanzierung der Schulbil-
    dung in den Ländern zu tun . Auch das müssten wir än-
    dern .

    Nehmen Sie unseren Vorschlag an, eine Vermögen-
    steuer einzuführen . Das ist eine Steuer, die im Wesent-
    lichen den Bundesländern zugutekommt . Dann könnten
    wir wieder eine vernünftige Schulbildung machen . Das
    wäre in dieser Republik nötig .


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg . Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank . – Nächste Rednerin ist Anette Hübinger,

CDU/CSU-Fraktion .


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Anette Hübinger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Meine sehr verehrten Damen und Herren! In
    politisch schwierigen und die Gesellschaft sehr fordern-
    den Zeiten ist es uns wieder gelungen, einen Haushalt
    ohne Neuverschuldung aufzustellen . Gelungen ist uns
    das insbesondere, weil wir aus dem Haushaltsjahr 2015
    gut 6 Milliarden Euro in das Jahr 2016 übertragen kön-
    nen, wodurch uns die Möglichkeit eingeräumt ist, den
    gebotenen Aufgaben Rechnung zu tragen .

    Seit der Aufstellung des Haushaltsentwurfs sind fast
    sechs Monate vergangen . In diesen Monaten – bis heu-
    te – haben sehr viele Menschen bei uns Zuflucht vor
    Terror und Gewalt in ihren Ländern gesucht . Diesen und
    anderen Herausforderungen Rechnung tragend, haben
    wir den Haushalt 2016 im Haushaltsverfahren angepasst
    und – wie im Koalitionsvertrag festgeschrieben ist – die
    Priorität für Bildung und Forschung weiter gestärkt .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Dem Ministerium für Bildung und Forschung räu-
    men wir die notwendigen Handlungsoptionen ein, den
    neuen bildungspolitischen Aufgaben gegenüber den jun-
    gen Menschen, die zu uns kommen, gerecht zu werden,

    Roland Claus






    (A) (C)



    (B) (D)


    ohne dabei eine solide Gegenfinanzierung aus dem Auge
    zu verlieren . In der Bereinigungssitzung hat der Haus-
    haltsausschuss den vorgelegten Regierungsentwurf des
    Einzelplans 30 mit einer Rekordsumme von 16,4 Mil-
    liarden Euro nochmals um rund 500 Millionen bei den
    Programmmitteln erhöht .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Das ist, liebe Kolleginnen und Kollegen, eine Weichen-
    stellung für zukünftige Generationen in einem Deutsch-
    land, das sich vor gesellschaftlichen Herausforderungen
    und Veränderungen in einer globalisierten Welt nicht ver-
    stecken kann und auch nicht verstecken will .

    Für die Finanzierung von Bildungsmaßnahmen für
    Flüchtlinge verwendet das Ministerium für Bildung und
    Forschung zum einen Ausgabereste, zum anderen wer-
    den Mittel in Höhe von 27 Millionen Euro umgeschichtet
    und zusätzlich 20 Millionen Euro zur Verfügung gestellt .

    Das Ministerium knüpft neben Sprachkursen in der
    Projektausgestaltung an Bewährtes wie zum Beispiel Po-
    tenzialanalyse, Lernbegleiter, Bildungsketten, das Pro-
    gramm „Kultur macht stark“ an und macht all das jungen
    Flüchtlingen zugänglich .

    Des Weiteren wird ein Schwerpunkt auf die berufli-
    che Bildung von Flüchtlingen im Alter zwischen 18 und
    25 Jahre gelegt . In Kooperation mit den überbetriebli-
    chen Bildungsstätten und den Handwerkskammern soll
    ein Zugang zur Ausbildung geschaffen werden .

    Die akademische Ausbildung wird in Zusammenar-
    beit mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst
    gestärkt . Wir stärken zum Beispiel die Studienberatung
    und bauen die zur Verfügung stehenden Plätze in den
    Studienkollegs weiter aus .

    Wir würden aber unseren Aufgaben nicht gerecht,
    wenn wir den Bildungs- und Forschungshaushalt nur
    an den gesellschaftlich wichtigen Aufgaben der Bildung
    und Ausbildung von Flüchtlingen ausrichten würden .
    Vielmehr ist es erforderlich, dass wir die neuen und die
    bereits vorhandenen Angebote im Bereich Bildung, die
    sich an alle jungen Menschen in Deutschland richten,
    miteinander verzahnen, um so zu einer besseren Integra-
    tion beizutragen .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Daher fördern wir in der frühkindlichen Bildung im
    MINT-Bereich die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“
    mit weiteren 550 000 Euro und heben bei der Alphabeti-
    sierung den Titelansatz noch einmal um 3 Millionen Euro
    an .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Ein klarer Schwerpunkt dieses Haushaltes ist die Stär-
    kung der dualen Berufsausbildung . Das spiegelt sich in
    der Förderung der beruflichen Aufstiegsförderung, die
    wir um 14 Millionen Euro anheben, wider .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Damit tragen wir dem politischen Willen der Koalition
    Rechnung, beim Meister-BAföG den Basisunterhalts-
    beitrag, den Maßnahmebeitrag und den sogenannten Er-
    folgsbonus zu erhöhen, und entlasten damit zukünftige
    Meister finanziell erheblich. Das ist ein klares Signal da-
    für, dass uns die für Deutschland so wichtigen typischen
    Handwerksberufe sehr am Herzen liegen und wir Karrie-
    rewege fördern wollen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Aber auch bei der akademischen Ausbildung haben
    wir im Haushaltsverfahren nachgesteuert . Ein wichtiges
    Zeichen setzen wir durch die Anhebung des Titels für
    die Begabtenförderungswerke um 4,5 Millionen Euro .
    Mit dieser Anhebung werden diese in die Lage versetzt,
    ihre Promotionsstipendien auf das finanzielle Niveau der
    Stipendien von außeruniversitären Einrichtungen anzu-
    heben . Wir wertschätzen damit die engagierte Arbeit der
    Begabtenförderungswerke wie auch das gesellschaft-
    liche Engagement der hervorragenden Stipendiatinnen
    und Stipendiaten, das Voraussetzung zur Erlangung eines
    Stipendiums ist .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Mit der fortschreitenden Digitalisierung der Arbeits-
    welt, aber auch im Privatbereich kommen in rasantem
    Tempo immer neue Möglichkeiten, aber auch Risiken
    auf uns zu . Hier hat das Ministerium für Bildung und
    Forschung wichtige Steuerungsfunktionen übernommen,
    deren Umsetzung wir unter anderem mit neuen Perso-
    nalstellen stützen . Zudem werden der Fraunhofer-Gesell-
    schaft für die Ausbildung von IT-Sicherheitsexperten an
    Fachhochschulen 6 Millionen Euro zusätzlich zur Verfü-
    gung gestellt .

    Deutschlands Erfolge und wirtschaftliches Fortkom-
    men sind eng verbunden mit exzellenter Forschung und
    deren Vernetzung weltweit . Diese Netzwerke müssen
    früh geknüpft und gepflegt werden. Ein Garant hierfür
    sind der Deutsche Akademische Austauschdienst und die
    von-Humboldt-Stiftungen . Daher stellen wir ihnen für
    diese wichtigen Aufgaben zusätzliche Mittel zur Verfü-
    gung und stärken darüber hinaus im Bereich des europäi-
    schen Forschungsraums mit weiteren 2,5 Millionen Euro
    die Stellung Deutschlands .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg . Swen Schulz [Spandau] [SPD])


    Die Innovationsförderung in den neuen Ländern er-
    fährt einen Aufwuchs von 10 Millionen Euro . Diesen
    Aufwuchs verknüpfen wir mit einer Weiterentwicklung
    und Durchführung von Pilotmaßnahmen im Bereich
    „Unternehmen Region“ zu einem deutschlandweiten
    Innovationskonzept Strukturwandel. Somit profitieren
    strukturschwache Regionen in ganz Deutschland – das
    sage ich als Saarländerin: auch das Saarland – künftig
    von den bereits gewonnenen Erkenntnissen in den neuen
    Bundesländern und zugleich von dem neuen Innovati-
    onsförderungskonzept .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg . René Röspel [SPD])


    Anette Hübinger






    (A) (C)



    (B) (D)


    Besonders freut mich, dass die Maßnahmen im Be-
    reich der Gesundheitsforschung mit besonderem Augen-
    merk auf Produktentwicklungspartnerschaften, die der
    Bekämpfung von vernachlässigten armutsassoziierten
    Krankheiten dienen, gestärkt wurden .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Die Ausschreibung für eine zweite Förderrunde wurde
    im Oktober eröffnet mit einer Verdoppelung der Mittel
    auf circa 50 Millionen Euro über die gesamte Förderpe-
    riode . Zum anderen wurden die thematischen Einschrän-
    kungen der ersten Förderperiode aufgehoben . Deutsch-
    land geht hier einen weiteren Schritt nach vorne in der
    Übernahme seiner Verantwortung für die weltweite Ge-
    sundheit .

    Trotz der umfassenden Aufgabenfelder, die im Bil-
    dungs- und Forschungshaushalt gebündelt sind, und trotz
    der Priorität für Bildung und Forschung leistet dieser
    Bereich seinen finanziellen Beitrag zur Bewältigung der
    derzeitigen großen gesellschaftlichen Herausforderun-
    gen . Die globale Minderausgabe wurde um 50 Millionen
    Euro erhöht . Das heißt, im Haushaltsjahr muss dieser
    Betrag erwirtschaftet werden . Unserer Meinung nach ist
    das bei einer Gesamtsumme von 16,4 Milliarden Euro
    verkraftbar, zumal die globale Minderausgabe im kom-
    menden Haushalt fast 200 Millionen Euro unter der die-
    ses Jahres liegt .

    Alles in allem gehen wir im Bereich Bildung und
    Forschung gut aufgestellt in das neue Jahr . Daran haben
    viele mitgewirkt . Ich bedanke mich bei Ministerin Wan-
    ka, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Ministe-
    riums, des Ausschusses und unserer Arbeitsgruppen, bei
    meinen Kollegen und Kolleginnen Mitberichterstatter
    für die gute Zusammenarbeit und natürlich besonders bei
    unserem Hauptberichterstatter Swen Schulz für die gute
    Koordination unserer Arbeit .

    Herzlichen Dank für das Zuhören .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)