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ID1813811300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/138 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 138. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. November 2015 Inhalt: Gedenken an die Opfer der Pariser Attentate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13497 A Begrüßung der Delegation von Parlamentari- ern aus Usbekistan unter Vorsitz von Herrn Shadmanov . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13518 D Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . . 13498 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13498 B I .1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidi- alamt Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . . 13498 B I .2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/6102, 18/6124 . . . . . . . . 13498 B I .3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . . 13498 C I .4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/6108, 18/6124 . . . . . . 13498 C b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . 13498 D Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13498 D Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13500 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13501 D Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13503 A Dr . Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13504 D Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13506 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13507 B Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13508 D Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 13510 B Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13511 D Dr . Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 13513 D Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 13515 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 13516 A Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13517 D I .5 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/6115, 18/6124 . . . . . . . . 13519 B Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13519 B Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . . 13521 A Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13522 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 138 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 24 . November 2015II Josef Rief (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13523 C Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13525 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13526 C Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13527 C Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13528 D Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13531 C Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13532 D Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13533 D Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13535 A Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13536 B Christian Haase (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13537 C I .6 a) Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/6106, 18/6124 . . . . . 13540 A b) Einzelplan 21 Bundesbeauftragte für den Daten- schutz und die Informationsfreiheit Drucksachen 18/6119, 18/6124 . . . . . . 13540 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13540 B Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 13541 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13543 A Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13544 B Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13546 B Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13548 C Dr . Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13549 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13551 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 13553 A Dr . Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 13554 D Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/ CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13556 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13557 C Susanne Mittag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13558 D I .7 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/6107,18/6124 . . . . . . 13560 B b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . 13560 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 13560 B Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13562 A Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13562 B Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13564 B Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 13565 C Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 13568 A Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 13570 B Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 13571 B Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13573 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 13575 A Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . 13575 C Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13577 D Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13578 D I .8 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . 13580 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13580 C Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13581 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13583 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 13584 C Dr . Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13587 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 13590 A Dr . Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 13591 B Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13593 A Stephan Albani (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13593 D Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13595 C Saskia Esken (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13596 A Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 13597 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 13598 D Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 13599 B René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13599 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13601 B Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 13603 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 138 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 24 . November 2015 13497 138. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. November 2015 Beginn: 10 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Vizepräsidentin Claudia Roth (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 138 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 24 . November 2015 13603 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 24 .11 .2015 Binder, Karin DIE LINKE 24 .11 .2015 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Ernstberger, Petra SPD 24 .11 .2015 Gundelach, Dr . Herlind CDU/CSU 24 .11 .2015 Gysi, Dr . Gregor DIE LINKE 24 .11 .2015 Hartmann, Sebastian SPD 24 .11 .2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 24 .11 .2015 Jung, Andreas CDU/CSU 24 .11 .2015 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lagosky, Uwe CDU/CSU 24 .11 .2015 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 24 .11 .2015 Neu, Dr . Alexander S . DIE LINKE 24 .11 .2015 Nissen, Ulli SPD 24 .11 .2015 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Schick, Dr . Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Schnieder, Patrick CDU/CSU 24 .11 .2015 Strässer, Christoph SPD 24 .11 .2015 Westphal, Bernd SPD 24 .11 .2015 Wicklein, Andrea SPD 24 .11 .2015 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 138. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 01 Bundespräsident EPL 02 Bundestag EPL 03 Bundesrat EPL 08 Finanzen EPL 20 Bundesrechnungshof EPL 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit EPL 06 Innen EPL 21 Datenschutz und Informationsfreiheit EPL 07 Justiz und Verbraucherschutz EPL 19 Bundesverfassungsgericht EPL 30 Bildung und Forschung Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Thomas Strobl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Das ist keine Scharfmacherei, sondern eine Selbstver-

    ständlichkeit in einem freiheitlichen Land .

    Abschließend: Wir werden die Sicherheit unserer Bür-
    gerinnen und Bürger so gut, wie es nur irgendwie mög-
    lich ist, konsequent schützen und verteidigen . Die Frei-
    heit wird den Terror am Ende des Tages besiegen .

    Schönen Dank fürs Zuhören .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank . – Nächste Rednerin ist Renate Künast,

Bündnis 90/Die Grünen .


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Renate Künast


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Liebe

    Zuschauerinnen und Zuschauer! Ich will am Anfang auf
    das eingehen, worüber auch Herr Strobl gerade geredet
    hat . Heute ist ja der erste Plenartag nach den Anschlägen
    in Paris und nach der Verhängung des Ausnahmezustan-
    des dort und in Belgien . Weil ich hier gar nicht die brei-
    te Palette der Maßnahmen durchdiskutieren kann – das
    ist vorhin schon in der Debatte über den Haushalt des
    Innenministeriums geschehen –, will ich mit einer Bit-
    te an Herrn Maas, den Bundesjustizminister, beginnen:
    Begeben Sie sich in die Rolle, den sicherheitspolitischen
    Falken in der Bundesregierung Kontra zu geben!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Thomas Strobl [Heilbronn] [CDU/CSU]: Ei, ei, ei!)


    Es ist in Deutschland schon lange eine gute Tradition,
    dass das Justizministerium die sicherheitspolitischen –
    oder vermeintlich sicherheitspolitischen – Wünsche der
    Innenpolitiker rechtsstaatlich einhegt .


    (Thomas Strobl [Heilbronn] [CDU/CSU]: Sie werden keine Gegensätze aufbauen, wo es bei uns keine Gegensätze gibt!)


    Ja, Herr Strobl, ich bin schon der Meinung, dass ein Bun-
    desjustizministerium dazu da ist . Das ist gar keine direk-

    te Kritik am Innenministerium; vielleicht ist das auch aus
    der Aufgabe heraus so gewachsen . Aber das Justizminis-
    terium muss sagen, wo die roten Linien gezogen werden
    und welche Grenzen es gibt, die auch in Zeiten großer
    Not nicht zu überschreiten sind .


    (Thomas Strobl [Heilbronn] [CDU/CSU]: Wir überschreiten gar keine Grenzen!)


    Ich hätte mir das schon bei der Vorratsdatenspeiche-
    rung gewünscht, meine Damen und Herren . Ich würde
    mir das auch nach dem Safe-Harbor-Urteil des Europäi-
    schen Gerichtshofs wünschen . Denn ich frage mich, mit
    was für einem Mandat Herr Juncker und Frau Jurová ei-
    gentlich nach Washington reisen, was sie da eigentlich
    wie verhandeln – außer den Leitsätzen der Gerichtsent-
    scheidung .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Wenn Sie in die Entscheidung zur Vorratsdatenspei-
    cherung als Begründung gegenüber Brüssel schreiben,
    man dürfe das alles nur hier speichern, weil es überall
    sonst nicht sicher sei, dann müssten Sie bei den Safe-Har-
    bor-Verhandlungen jetzt aber auch sagen: „Es wird alles
    nur hier gespeichert und nicht woanders“, wenn Sie sich
    nicht selber unglaubwürdig machen wollen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Wir brauchen schon eine Leitlinie, und wir brauchen ein
    solches liberales Justizministerium .

    Ich hoffe, dass Sie bei der Frage: „Wird in Zukunft
    zielgerichtet gehandelt, oder schaffen wir einfach einen
    immer größer werdenden europäischen Datenpool und
    tauschen international aus?“, stark bleiben und ein libe-
    rales Justizministerium auflegen. Das gilt auch bei der
    Frage des Einsatzes der Bundeswehr im Innern; dazu ha-
    ben Sie, Herr Maas, sich gerade schon geäußert . Es geht
    also um feste Grenzlinien des rechtsstaatlich Möglichen .

    Das sage ich auch an Herrn Strobl . Herr Strobl, wir
    brauchen nicht einfach mehr vom Alten und vom Glei-
    chen . Die ganze Situation im Hinblick auf den Terroris-
    mus hat sich verändert, Herr Strobl . Die haben ein Kali-
    fat ausgerufen . Es gibt keine hierarchischen Strukturen,
    sondern die schlagen zu, wo sie mögen . An dieser Stelle
    brauchen wir eine gute Analyse, statt einfach zu sagen:
    Mehr vom Alten, mehr von den alten Ideen!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir brauchen eine Analyse, wie die Begehungsweisen
    sind, welche sinnvolle Antwort wir darauf geben kön-
    nen und welche Antwort auch mit Blick auf Polizei und
    Staatsanwaltschaft Sinn macht .


    (Thomas Strobl [Heilbronn] [CDU/CSU]: Jetzt sind wir einmal gespannt!)


    Ich möchte nicht, dass wir gemäß der alten Idee von
    Carl Schmitt quasi sagen: „Souverän ist, wer über den
    Ausnahmezustand entscheidet .“ Damit hat er die Weima-
    rer Republik damals ja quasi in den Nationalsozialismus
    hineinargumentiert . Nein, ich will nicht, dass wir uns im-
    mer weiter in einen Ausnahmezustand begeben, sondern

    Thomas Strobl (Heilbronn)







    (A) (C)



    (B) (D)


    dass wir rational analysieren, effiziente Maßnahmen er-
    greifen und – das ist hier schon einmal gesagt worden –
    wirklich gezielt für Integration und Prävention sorgen .

    Ich glaube, niemand von uns hat schon die richtige
    Lösung dafür, wie es geht . Was ist eigentlich die richtige
    Antwort für junge Frauen und Männer, die in der Puber-
    tät ihre Bezugsgruppe suchen, damit sie nicht nach Syri-
    en gehen, sondern hierbleiben? Niemand hat das richtige
    Werkzeug komplett in der Hand, aber wir alle haben die
    Aufgabe und die Verantwortung gegenüber diesem Land,
    an dieser Stelle weiter nachzudenken, etwas zu entwi-
    ckeln und sie nicht alleinzulassen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des Abg . Harald Petzold [Havelland] [DIE LINKE])


    Herr Maas, ich wünsche mir aber nicht nur das, son-
    dern ich wünsche mir auch, dass wir uns hier nicht nur
    erzählen, wie viel Kleingedrucktes geschrieben wurde
    und wie viele Gesetze gemacht worden sind . Das sage
    ich auch zu Herrn Rohde mit „h“, wo immer das „h“ auch
    stehen mag, Herr Kollege . Es geht nämlich nicht nur um
    die Anzahl der Gesetze, sondern auch um die Fragen:
    Was steht im Gesetz? Sind diese Gesetze praktikabel?

    Manches Gesetz ist hier nachgebessert worden . Beim
    Kleinanlegerschutz und anderen Dingen war der Otto
    Normalverbraucher mit seinen Anlagemöglichkeiten
    zum Beispiel ein bisschen an den Rand gedrängt worden .
    Gleichwohl sage ich: Die BaFin hat ein Verbraucherman-
    dat; andere Behörden bräuchten das auch, und ich sehe,
    dass hier jetzt mehr Geld ausgegeben wurde . Das ist
    schön, muss sich aber von Jahr zu Jahr weiterentwickeln .
    Viel von diesem Geld ist jedoch in die Öffentlichkeitsar-
    beit und nicht in Gutachten investiert worden .

    Ich will aber auch sagen, dass es Gesetze gibt, bei
    denen wir noch nicht wissen, ob sie wirken . Ich denke
    zum Beispiel an die sogenannte Mietpreisbremse . Ich
    habe erhebliche Zweifel, ob sie wirklich funktioniert und
    ob die erlassenen Rechtsverordnungen der gerichtlichen
    Überprüfung standhalten und mit höherrangigem Recht
    vereinbar sind – schauen Sie sich das einmal an –, weil
    die Daten nicht erhoben worden sind, Herr Rohde .

    Ich wünsche mir ein richtiges Engagement für die
    Verbraucherinnen und Verbraucher – bei TTIP, Herr Mi-
    nister, und zum Beispiel auch im Bereich Textilien . Im
    Bereich Textilien geht es nicht nur um Entwicklungshilfe
    und um freiwillige Regeln, sondern es müsste wirklich
    europaweit für alle Verbraucher klar sein, wie diese Pro-
    dukte hergestellt worden sind . Eines Tages müssen wir
    zu Transparenzrichtlinien auf europäischer Ebene kom-
    men, damit wir wissen, ob zum Beispiel die ILO-Kernar-
    beitsnormen eingehalten wurden . Zu diesen Herausfor-
    derungen sehe ich noch gar keine Vorlage .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Lassen Sie mich zum Schluss einen Gedanken zu VW
    sagen: Die Vorgänge bei VW nehmen langsam putzige
    Formen an .


    (Dr . Volker Ullrich [CDU/CSU]: „Putzige“ ist der falsche Ausdruck!)


    Wir haben einen Bundesverkehrsminister, der eine Kom-
    mission gebildet hat und in einer Art vorkonstitutioneller
    Anmutung nicht einmal sagt, wer darin ist . Das ist kurios .
    Daneben gibt es täglich – auch heute wieder – neue Mel-
    dungen . Ich wünsche mir einen Bundesminister für Ver-
    braucherschutz, der jetzt, nach zwei Monaten, wirklich
    die Stimme erhebt und nicht nur sagt, dass alle gleich-
    behandelt werden . Nein, es muss klar sein, dass VW alle
    Kundinnen und Kunden so stellt, dass sie keinerlei finan-
    zielle Nachteile erleiden .