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ID1813805000

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    Plenarprotokoll 18/138 Textrahmenoptionen: 16 mm Abstand oben Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 138. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. November 2015 Inhalt: Gedenken an die Opfer der Pariser Attentate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13497 A Begrüßung der Delegation von Parlamentari- ern aus Usbekistan unter Vorsitz von Herrn Shadmanov . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13518 D Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2016 (Haushaltsgesetz 2016) Drucksachen 18/5500, 18/5502 . . . . . . . . 13498 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2015 bis 2019 Drucksachen 18/5501, 18/5502, 18/6127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13498 B I .1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidi- alamt Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . . 13498 B I .2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/6102, 18/6124 . . . . . . . . 13498 B I .3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . . . 13498 C I .4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/6108, 18/6124 . . . . . . 13498 C b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . 13498 D Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 13498 D Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 13500 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13501 D Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13503 A Dr . Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13504 D Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13506 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13507 B Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13508 D Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 13510 B Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13511 D Dr . Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 13513 D Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 13515 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 13516 A Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13517 D I .5 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/6115, 18/6124 . . . . . . . . 13519 B Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13519 B Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . . 13521 A Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13522 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 138 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 24 . November 2015II Josef Rief (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13523 C Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13525 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13526 C Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 13527 C Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 13528 D Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13531 C Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13532 D Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13533 D Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13535 A Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13536 B Christian Haase (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13537 C I .6 a) Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/6106, 18/6124 . . . . . 13540 A b) Einzelplan 21 Bundesbeauftragte für den Daten- schutz und die Informationsfreiheit Drucksachen 18/6119, 18/6124 . . . . . . 13540 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13540 B Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 13541 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13543 A Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13544 B Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13546 B Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13548 C Dr . Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13549 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13551 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 13553 A Dr . Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 13554 D Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/ CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13556 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 13557 C Susanne Mittag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13558 D I .7 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/6107,18/6124 . . . . . . 13560 B b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . 13560 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 13560 B Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13562 A Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13562 B Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13564 B Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 13565 C Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 13568 A Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 13570 B Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 13571 B Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13573 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 13575 A Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . 13575 C Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13577 D Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13578 D I .8 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/6124, 18/6125 . . . . . . 13580 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 13580 C Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13581 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13583 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 13584 C Dr . Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13587 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 13590 A Dr . Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 13591 B Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13593 A Stephan Albani (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 13593 D Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13595 C Saskia Esken (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13596 A Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 13597 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 13598 D Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 13599 B René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13599 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13601 B Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 13603 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 138 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 24 . November 2015 13497 138. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. November 2015 Beginn: 10 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Vizepräsidentin Claudia Roth (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 138 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 24 . November 2015 13603 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 24 .11 .2015 Binder, Karin DIE LINKE 24 .11 .2015 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Ernstberger, Petra SPD 24 .11 .2015 Gundelach, Dr . Herlind CDU/CSU 24 .11 .2015 Gysi, Dr . Gregor DIE LINKE 24 .11 .2015 Hartmann, Sebastian SPD 24 .11 .2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 24 .11 .2015 Jung, Andreas CDU/CSU 24 .11 .2015 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lagosky, Uwe CDU/CSU 24 .11 .2015 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 24 .11 .2015 Neu, Dr . Alexander S . DIE LINKE 24 .11 .2015 Nissen, Ulli SPD 24 .11 .2015 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Schick, Dr . Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24 .11 .2015 Schnieder, Patrick CDU/CSU 24 .11 .2015 Strässer, Christoph SPD 24 .11 .2015 Westphal, Bernd SPD 24 .11 .2015 Wicklein, Andrea SPD 24 .11 .2015 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 138. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 01 Bundespräsident EPL 02 Bundestag EPL 03 Bundesrat EPL 08 Finanzen EPL 20 Bundesrechnungshof EPL 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit EPL 06 Innen EPL 21 Datenschutz und Informationsfreiheit EPL 07 Justiz und Verbraucherschutz EPL 19 Bundesverfassungsgericht EPL 30 Bildung und Forschung Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Steffi Lemke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Herr Nüßlein, ich freue mich immer, wenn Sie
    in einer Umweltdebatte reden . Dabei wird nämlich klar,
    dass es Ihnen nicht um Umweltpolitik oder gar Klima-
    schutz geht, sondern um ein paar billige Schenkelklopfer .
    Das sei Ihnen gegönnt . Aber das ist nicht unser Ansatz
    einer seriösen und verantwortlichen Politik .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich will mit einem Lob an die Bundesministerin an-
    fangen; das geht relativ schnell .


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Zum einen ist es gut, dass zum zweiten Mal in Folge
    3 Millionen Euro für die Bekämpfung von Wilderei in
    den Umwelthaushalt eingestellt worden sind . Das geht
    auf eine grüne Initiative bzw . auf einen interfraktionel-
    len Antrag zurück . Dafür möchte ich mich ausdrücklich
    bedanken .

    Zum anderen – ich glaube, das ist strategisch wich-
    tiger – ist es gut, dass die Bundesregierung und die
    Bundesumweltministerin gegenüber dem Ansinnen der
    Kommission in Brüssel klare Kante gezeigt haben, die
    Naturschutz- und Umweltgesetzgebung in einem so-
    genannten Fitness-Check an Wirtschaftsinteressen an-
    zupassen . Für die klaren Worte Ihrer Kollegin aus dem
    Umweltministerium am vergangenen Freitag möchte ich
    mich bedanken . Ich möchte aber gleichzeitig einfordern,
    dass Sie diese Linie stringent fortsetzen, weil ich nicht
    glaube, dass in dieser Angelegenheit abschließend ent-
    schieden ist und die Naturschutzrichtlinien der EU unan-
    getastet bleiben sollen . – Das war das Lob .

    Ich will zu den großen Herausforderungen oder auch
    Krisen kommen: erstens die Klimakrise, zweitens das
    Artensterben und drittens das Thema Fluchtursachen .
    Wir haben aus ausreichend vielen Studien Belege dafür,
    dass vier von neun planetaren Grenzen bereits überschrit-
    ten worden sind . Der erste Punkt ist die Klimakrise . In
    Paris werden wir über das 2-Grad-Ziel verhandeln .

    Ich finde es gut, dass es heute Morgen für diese Kli-
    maverhandlungen ein sehr positives Zeichen gegeben
    hat . Hier wird in die Tat umgesetzt, was Herr Nüßlein
    nur verbal einfordert: Die Allianz-Versicherung hat er-
    klärt, dass sie sich aus dem Kohleinvestment zurückzie-
    hen wird .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Das ist zwar nicht ganz die reine Lehre, aber immerhin .
    Damit geht die Allianz-Versicherung weit über das hi-
    naus, was die Bundesregierung an ökologischem und
    ökonomischem Sachverstand an den Tag legt . Die Bun-
    desregierung schafft es nicht einmal, bei der KfW-Finan-
    zierung wenigstens etwas Ähnliches zu beschließen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Dr. Georg Nüßlein






    (A) (C)



    (B) (D)


    Ich will mich zunächst auf die zweite große Krise
    konzentrieren, von der ich finde, dass die Naturschutz-
    ministerin sie wirklich unterbeleuchtet, nämlich das
    Artensterben . Wir wissen auch wiederum aus vielen
    Studien Ihres Hauses, vom Bundesamt für Naturschutz
    und vom Umweltbundesamt, dass ein Drittel unserer Ar-
    ten gefährdet oder bereits ausgestorben ist . Ein Drittel!
    Etwa 30 Prozent der Arten sind weg oder fast weg . Frau
    Hendricks, Ihre Antwort auf diese riesengroße Aufgabe
    ist eine Naturschutzoffensive in Form einer Hochglanz-
    broschüre . Sie ist zwar auf Ökopapier gedruckt; das ist
    gut . Aber es kann doch nicht Ihr Ernst sein, dass Sie sich
    hierhinstellen und sagen: Werbung wird schon helfen . –
    Das ist hanebüchen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir erwarten von Ihnen klare Maßnahmen und nicht
    nur ein Versprechen für die Zeit nach Ihrer Amtszeit . Sie
    schlagen für die nächsten Verhandlungen für die Gemein-
    same Agrarpolitik vor, die Agrarsubventionen zu redu-
    zieren . Das ist lange nach 2020 . Ihre Aufgabe ist es, die
    Biodiversitätsstrategie, die unter Herrn Gabriel beschlos-
    sen worden ist, umzusetzen . Das heißt, das Artensterben
    bis 2020 zu stoppen . Dafür haben Sie noch genau zwei
    Jahre Zeit, bis die Legislaturperiode zu Ende ist . Dann
    werden die Karten, wie bekannt, neu gemischt . Mit einer
    Broschüre werden Sie da definitiv nicht weiterkommen

    Der WDR hat heute Morgen berichtet, dass die
    EU-Kommission ein neues Vertragsverletzungsverfah-
    ren wegen Nichtumsetzung der Wasserrahmenrichtlinie
    einleiten will, weil viel zu viel Nitratdünger auf unse-
    re Felder kommt, was dazu führt, dass zu viel Nitrat in
    unserem Wasser ist . Dadurch wird die Natur vernichtet
    bzw . das Artensterben massiv befördert . Bei der Dün-
    gegesetzgebung jedoch haben Sie nichts, aber auch gar
    nichts erreicht . Darum wird die Broschüre schlicht und
    einfach nicht helfen, sondern nur eine traurige Bilanz
    hinterlassen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich komme zum zweiten Punkt beim Naturschutz,
    zum Abbau umweltschädlicher Subventionen . Wiederum
    Ihr eigenes Haus, das Umweltbundesamt, beziffert die
    umweltschädlichen Investitionen in Deutschland auf bis
    zu 50 Milliarden Euro . Sie aber haben alle unsere An-
    träge während der Haushaltsberatungen – in ihnen ging
    es darum, mit einem ersten Schritt wenigstens einen Teil
    der Subventionen zu kürzen – schlichtweg abgelehnt,
    obwohl Sie durch das CBD-Übereinkommen völker-
    rechtlich dazu verpflichtet sind. Dabei geht es nicht nur
    um das grüne Parteiprogramm; auch was darin steht, ist
    wichtig und würde ausreichen . Die Bundesregierung hat
    sich aber völkerrechtlich auch dazu verpflichtet, umwelt-
    schädliche Subventionen abzubauen . Dazu ist wieder
    eine Fehlanzeige in Ihren Haushaltsberatungen zu ver-
    melden .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie laufen im Bereich „Naturschutz und Stoppen des
    Artensterbens“ unter der Messlatte hindurch, die Sigmar
    Gabriel aufgelegt hat . Wenn Sie, Frau Hendricks, damit
    wirklich aus dem Amt scheiden wollten, fände ich das

    extrem schade . Sie haben jedenfalls unsere volle Unter-
    stützung, wenn Sie daran noch etwas ändern wollen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Das zweite große Thema haben Sie selbst mit der Aus-
    sage „Deutschland wird in Zukunft Klimaflüchtlinge auf-
    nehmen müssen“ in die öffentliche Debatte eingespeist .
    Das ist erst einmal richtig . Sie sind aber jetzt schon mit
    der Bewältigung der aktuellen Herausforderungen – mit
    den jetzt zu uns kommenden Flüchtlingen; das betrifft
    Kommunen, Länder und den Bund – beschäftigt und
    gefordert . Wenn Sie nun den nächsten großen Problem-
    reigen im Hinblick auf Flüchtlinge eröffnen, erwarten
    wir von Ihnen – das wäre das Allermindeste –, dass Sie
    jetzt energisch in den sozialen Wohnungsbau investieren .
    Auch da bleiben Sie mit den 500 Millionen Euro, die Sie
    in den Haushalt eingestellt haben, weit hinter allen He-
    rausforderungen bzw . Notwendigkeiten zurück .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie wissen das, Frau Hendricks . In Ihrer Rede haben sie
    an zwei Stellen durchblicken lassen, dass Ihnen absolut
    klar ist, dass das Geld nicht ausreichen wird . Deshalb
    ist zu fragen, warum Sie jetzt, da in den Kommunen die
    Probleme auch mit Rechtsextremismus und Ausländer-
    feindlichkeit kumulieren, nicht aufstocken . Das spielt
    sich nicht hier im Deutschen Bundestag, sondern in den
    Städten und Gemeinden ab . Wenn Sie denen jetzt nicht
    ein klares Signal geben, indem Sie sagen „Ihr bekommt
    ausreichend Geld für Investitionen in den sozialen Woh-
    nungsbau“, haben Sie eine Mitverantwortung für die Pro-
    bleme auf kommunaler Ebene .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ein guter Haushalt muss vorausschauend sein . Mit
    ihm muss über den Tellerrand hinausgeblickt werden .
    Er muss gerecht sein . All dies wird auch im Bereich des
    Umwelthaushaltes in eklatanter Weise nicht berücksich-
    tigt . Sie bleiben die Antworten auf die großen Herausfor-
    derungen – sei es die Klimakrise, das Artensterben oder
    das Bewältigen der Aufgaben im Zusammenhang mit den
    Flüchtlingen, die im Moment zu uns kommen – schuldig .

    Dieser Haushalt hat – auch für den Umweltbereich –
    keinen Plan . Das müssen Sie dringend ändern .

    Danke schön .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Als Nächster spricht der Kollege Carsten Träger für

die SPD .


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Carsten Träger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Natürlich fokussieren sich die Beratungen des
    Haushalts des Bundesministeriums für Umwelt, Natur-
    schutz, Bau und Reaktorsicherheit in diesen Zeiten zu-
    nächst auf den Baubereich, auf den sozialen Wohnungs-
    bau . Gleichwohl halte ich es für sehr wichtig, dass wir
    uns auch um den zweiten Bereich, den Umweltbereich,

    Steffi Lemke






    (A) (C)



    (B) (D)


    kümmern . Deswegen möchte ich mich auf zwei Themen
    konzentrieren: auf das Bundesprogramm Biologische
    Vielfalt und – das hat die Frau Kollegin gerade auch
    schon angesprochen – auf die Bekämpfung der Wilderei .
    Dafür werden jeweils 3 Millionen Euro ausgegeben . Das
    sind Zahlen, die, wie ich zugebe, manchen im Vergleich
    zu den Summen, über die wir sonst debattieren, gering
    vorkommen mögen . Das Thema ist aber ganz sicher nicht
    von geringer Bedeutung .

    Auch wenn wir Artenschützer in den Schlagzeilen
    nicht ganz oben stehen, darf der Naturschutz nicht zu
    kurz kommen . Dafür sorgt unsere Umweltministerin, und
    dafür danke ich ihr .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Es gibt einen Aufwuchs um 20 Prozent für das Bundes-
    programm Biologische Vielfalt, und ich unterstütze aus-
    drücklich die Ministerin in ihrer Forderung, diese Mittel
    bis zum Jahr 2020 zu verdoppeln . Das ist wichtig, und
    es ist auch notwendig . Denn der Indikatorenbericht zu
    dem Programm hat gezeigt, dass es beim Erhalt der Ar-
    tenvielfalt zwar einerseits schöne Erfolge in Deutschland
    gibt – wir freuen uns zum Beispiel über die Rückkehr des
    Wolfs –; anderseits ist aber die Trendwende noch nicht
    geschafft . Deswegen müssen wir dringend etwas tun .

    Frau Lemke, ich begrüße ausdrücklich die Natur-
    schutz-Offensive 2020 . Darin sind zehn Handlungsfelder
    definiert und 40 Maßnahmen genannt, und eine zentrale
    Botschaft ist – die Frau Ministerin hat es angesprochen –
    der Umbau der Agrarsubventionen . Das ist der Hebel, bei
    dem wir ansetzen müssen: öffentliche Mittel für öffentli-
    che Leistungen für den Naturschutz .


    (Beifall bei der SPD – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie haben doch in den letzten Jahren gerade nicht umgebaut! Da hätten Sie die Chance gehabt! Warum haben Sie es nicht gemacht?)


    Herr Krischer, sehr geehrte Kolleginnen und Kolle-
    gen, in dem Bundesprogramm wird eine Vielzahl wirk-
    lich guter Projekte gefördert: für den Erhalt der Wildkat-
    ze, für den Gewässerschutz oder auch für Maßnahmen,
    die das Bewusstsein für die Biodiversität stärken . Ich bin
    stolz darauf, dass wir hier eine Aufstockung erreicht ha-
    ben und künftig noch mehr wertvolle Projekte fördern
    können .

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, der zweite Punkt,
    über den ich reden möchte, ist der Kampf gegen die Wil-
    derei und den illegalen Wildtierhandel . Die Wilderei auf
    Elefanten und Nashörner hat in Afrika dramatische Aus-
    maße erreicht . Ihre Bekämpfung stellt derzeit eine der
    größten Herausforderungen für den internationalen Na-
    turschutz dar . Allein 2014 wurden in Afrika 20 000 Ele-
    fanten illegal abgeschlachtet . Das ist nicht nur ein Tier-
    schutzproblem .


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die Wilderei gehört zu den einträglichsten Sparten der
    organisierten Kriminalität . Sie steht auf einer Stufe mit
    Waffen-, Drogen- und Menschenhandel und ist eine Fi-
    nanzierungsbasis für Terrororganisationen in Afrika . Es
    geht um sehr, sehr viel Geld .

    Wie werden wir die 3 Millionen Euro einsetzen? Ich
    freue mich sehr, dass es gelungen ist, die Mittel zu ver-
    stetigen . Einerseits ist es notwendig, darauf zu zielen,
    die Nachfrage in den Nachfragestaaten zu reduzieren,
    die vor allem in Asien liegen . Andererseits müssen wir
    die Herkunftsländer bei der Entwicklung und Umsetzung
    von Strategien zur Bekämpfung der Wilderei, aber auch
    des Handels, der in diesem Zusammenhang betrieben
    wird, unterstützen . Dafür gibt es vor Ort sogenannte nati-
    onale Elfenbein-Aktionspläne, die wir mit diesen Mitteln
    weiter unterstützen wollen .

    Deutschland ist bei der Bekämpfung der Wilderei in-
    ternational führend . Ich freue mich, dass wir das mit den
    Haushaltsmitteln, die wir beschließen wollen, versteti-
    gen können . Ich danke auch dem Umweltministerium für
    sein Engagement an dieser Stelle .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)